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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44755
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(#2311109) Verfasst am: 28.06.2025, 17:42 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | "Wir wollten unseren Kindern starke Namen geben. Wir wollen, dass unsere Kinder eine starke innere Kontrollüberzeugung entwickeln." Die Kinder heißen: Octavian George, Torsten Savage sowie Titan Invictus und Industry Americus. Die letzten beiden sind Mädchen. |
Mädchen brauchen bekanntlich keine Namen außer die, die sie später mal ihren vielen starken Söhne geben wollen!!
Kannste dir echt nicht ausdenken den Scheiß.
Jeder "Pro-Natalismus" ist im Kern Misogynie.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#2311112) Verfasst am: 28.06.2025, 20:54 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: | "Wir wollten unseren Kindern starke Namen geben. Wir wollen, dass unsere Kinder eine starke innere Kontrollüberzeugung entwickeln." Die Kinder heißen: Octavian George, Torsten Savage sowie Titan Invictus und Industry Americus. Die letzten beiden sind Mädchen. |
Mädchen brauchen bekanntlich keine Namen außer die, die sie später mal ihren vielen starken Söhne geben wollen!!
Kannste dir echt nicht ausdenken den Scheiß.
Jeder "Pro-Natalismus" ist im Kern Misogynie. |
Im Artikel steht, dass sie Stand jetzt 4 Kinder haben, je zur Hälfte Junge und Mädchen, und per Geschlechtswahl mit künstlicher Befruchtung auch so weitermachen wollen.
"Die letzten beiden" bezieht sich also auf die letzten beiden von den vier genannten Namen (und nicht auf zwei namenlose Mädchen von 6 Kindern) und soll wohl betonen, dass diese beiden Namen für Mädchen etwas ungewöhnlich sind. Was ich, weniger an Geschlechtsstereotype als an lateinische Deklination denkend, auch so sehe.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21634
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2311356) Verfasst am: 18.07.2025, 10:02 Titel: |
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So richtig daneben und schlimm, der letzte Satz, das fazit quasi aus einem langen artukel zum Thema antinatatismus:
https://jacobin.de/artikel/zukunft-antinatalismus-strategie
09. Juli 2025
"Eine Linke, die Angst vor der Zukunft hat, ist zum Scheitern verurteilt"
Zitat: | Um mit dem Blick auf Kinder zu enden – und entgegen der Sicht der Antinatalisten: Sind Kinder nicht die Verkörperung der Hoffnung? Es gibt keinen direkteren Weg, seinen Glauben an die Zukunft der Menschheit zu demonstrieren, als neues Leben zu schaffen. |
Begonnen wurde der artikel im jacobin Magazin übrigens mit:
Zitat: |
Guy Edward Bartkus, der mutmaßliche Täter eines Bombenanschlags auf eine Kinderwunschklinik in Kalifornien, war ein sogenannter Efilist – ein Anhänger einer extremistischen Form des Antinatalismus. Efilismus (die Umkehrung von »life«: »efil«) ist, wie praktisch alle extremistischen Ideologien heutzutage, vor allem ein Online-Phänomen. |
Ganz großer journalismus...
_________________ "als ob"
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2311365) Verfasst am: 19.07.2025, 17:55 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | ....
Ganz großer journalismus...
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Dass Dir der Artikel nicht gefallen hat, hab ich verstanden.
Aber erzähl mal, was so falsch ist, an dem, was Dustin Guastella da schreibt.
Damit Du mein Nachfragen richtig verstehst:
Das ist kein normaler, sondern Gesinnungsjournalismus und der Autor kein Journalist, sondern ein Gewerkschaftler, findet nicht unbedingt schön, was er da sieht, er ist sehr wahrscheinlich kein Republikaner.
Worum es ihm geht, ist die Wahlgewinne der Republikaner und die Verluste der Demokraten zu verstehen.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21634
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2311617) Verfasst am: 09.08.2025, 17:55 Titel: |
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hier ein artikel, der an dummheit kaum zu überbieten ist, sich aber aufgeklärt gibt und verständnisvoll:
https://www.stern.de/familie/weltkindertag--warum-ich-trotz-krieg-und-klimawandel-kinder-moechte-34561160.html
alleine schon der satz:
Zitat: | Kinder können Verantwortung für unsere Welt übernehmen |
bzw:
Zitat: | Kinder müssen die Welt nicht schlechter machen, ganz im Gegenteil. Und genau das ist der entscheidende Punkt: Es ist unsere Aufgabe als Eltern, unseren Kindern beizubringen, dass man sich im Sinne der Demokratie, der Menschenrechte und des Umweltschutzes engagiert, statt Mitmenschen zu unterdrücken und Kriege vom Zaun zu brechen. Das ist nicht leicht. Aber wer diese Aufgabe gar nicht erst übernehmen möchte, sollte das zugeben und sich nicht hinter fadenscheinigen Argumenten verstecken. |
_________________ "als ob"
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2311620) Verfasst am: 09.08.2025, 18:55 Titel: |
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Ich fände es sehr hilfreich, wenn Du genau erklärtest, was an dieser Meinungsäußerung - es handelt sich ja nicht um einen normalen journalistischen Artikel - so entsetzlich dumm ist?
Rein handlungsmäßig besteht die Alternative zum bewussten Kinderkriegen trotz der Gründe, die dagegen sprechen, letztlich ja nur darin, diese Tätigkeit denjenigen zu überlassen, denen die Zukunft dieses Planeten so egal ist, wie sie den bewusst Kinderlosen egal sein kann.
Dabei ist es ziemlich egal, ob die ihre Kinder nur kriegen, weil sie zur Verhütung zu dumm sind, weil ihr Gott es so will, weil Ihre Rasse die Welt beherrschen soll usw.
Denn egal, wie sie es tun: Die Kinder, die gezeugt und dann geboren werden, werden nach uns die Zukunft dieses Planeten bestimmen, auf die eine oder andere Weise.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21634
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2311628) Verfasst am: 10.08.2025, 10:19 Titel: |
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frag tarvoc.
würde mich auch inzeressueren, er er davon hält
_________________ "als ob"
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#2311629) Verfasst am: 10.08.2025, 13:40 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Ich fände es sehr hilfreich, wenn Du genau erklärtest, was an dieser Meinungsäußerung - es handelt sich ja nicht um einen normalen journalistischen Artikel - so entsetzlich dumm ist? |
Wilson hat folgendes geschrieben: | frag tarvoc.
würde mich auch inzeressueren, er er davon hält |
tarvoc soll sagen, warum du den Artikel dumm findest?
Woher soll tarvoc das den wissen?
Kannst du deine eigene Meinung nicht evtl. selbst ein bisschen begründen?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44755
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(#2311635) Verfasst am: 10.08.2025, 14:38 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | frag tarvoc.
würde mich auch inzeressueren, er er davon hält |
Ach so, den Aufsatz meinst du. Hat Peter Venkman dir als Kind nicht beigebracht, dass man die Ströme nicht kreuzen soll? Das gilt auch für Foren-Threads.
Ja, der Aufsatz ist ziemlich dumm. Ich nehm mir den gleich mal vor.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44755
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(#2311637) Verfasst am: 10.08.2025, 15:47 Titel: |
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Also, dann sehen wir mal.
Zitat: | Wer heute keine Kinder möchte, hat viele passende Argumente parat: Kriege, Klimakrise, Gewalt. Will man dem Nachwuchs das zumuten? Viele sagen: Nein. Unsere Autorin sieht das anders. |
Tut sie das? Als jemand, der den Artikel schon gelesen hat: Die Frage, wie das Leben in der heutigen Welt den Kindern selbst anschlägt, ist im Artikel kaum Thema. Verlogener kann man einen solchen Aufsatz kaum einleiten.
Zitat: | Ich kann die Argumente gegen Kinder nachvollziehen, zähle mich aber selbst zur Familien-Fraktion. Die meisten Argumente klingen für mich eher nach einer Ausrede. |
"Ich kann sie nachvollziehen, aber ich kann sie nicht nachvollziehen." Diese Art von verlogenem Pseudoperspektivismus ist im liberalen Feulletton inzwischen leider zum Standard geworden. Werden wir erfahren, auf welche Argumente sich das bezieht und für welche anderen Impulse und Beweggründe sie Ausreden sind? Es bleibt spannend! (Spoiler: Nein.)
Zitat: | Dabei gibt es viele andere wirklich gute Gründe, warum man heute lieber auf Nachwuchs verzichtet. |
Ach, gibt es? Hm. Soso. Welche wären das denn so?
Zitat: | Passen Kinder noch in diese Welt? |
In dieser fragenden Überschrift steckt vor allem erstmal die stillschweigende Unterstellung, dass sie das überhaupt jemals taten. Kann man durchaus bestreiten.
Zitat: | Frauen sollen Karriere und Care-Arbeit gleichzeitig stemmen – das wollen sich nicht alle antun, denn das bedeutet Stress, weniger Zeit und jede Menge Arbeit. Sich gegen Kinder zu entscheiden, weil Frau sich lieber der Arbeit widmen möchte, ist keineswegs verwerflich. Auch ich fürchte mich davor, Kinder und Beruf nicht unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem möchte ich es irgendwann versuchen. |
An der Passage sieht man sehr schön, wie sehr die Autorin dem Status quo verpflichtet ist. Dass dieses Problem in unserer Gesellschaft so gut wie ausschließlich eines der Frauen ist, ist gerade Teil des Problems. Es gibt ja kein Naturgesetz, nach dem nur der Elternteil, aus dessen Körper das Kind rausgekrochen ist, dafür seine Karriere opfern müsste. Überhaupt besteht mir hier viel zu wenig Bewusstsein dafür, dass ein Kind zu erziehen eigentlich Aufgabe der Gesellschaft als ganzer sein müsste. Die kapitalistische Arbeitsteilung wird affirmiert, die Frau an den Herd delegiert und der Imperativ, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen, auch noch als progressiver Girlboss-Move verkauft. Die Frage, wie das den Kindern anschlägt, wird geflissentlich übergangen, und zwar bis zu dem Punkt, wo es regelrecht unmoralisch wird:
Zitat: | Auch ich fürchte mich davor, Kinder und Beruf nicht unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem möchte ich es irgendwann versuchen. Ob man sich dann am Ende für die Kinder entscheidet oder für den Beruf, das hängt vom Partner und dem eigenen Typ ab. |
Also man setzt Kinder in die Welt, versucht, diese mit der eigenen Karriere in Einklang zu bringen, und wenn das nicht so gut klappt, kann man sich im Notfall - je nach Temperament - auch nachträglich für die Karriere entscheiden. Was aus den Kindern wird, braucht nicht zu kümmern. Schlüsselkind zu sein hat bekanntlich noch keinem geschadet. Sieht man ja an der Autorin.
Zitat: | Aber auch die gesellschaftliche Perspektive auf Beziehungen und Familie hat sich verändert. Beziehungen werden lockerer, Online-Dating-Plattformen sind der neue Spielplatz vor allem für jene, die nur erotischen Abenteuern nachjagen. Offene Beziehungen sind gerade das Ding, nicht nur bei Menschen unter 30. Kinder sprengen solche Modelle, weil sie Verlässlichkeit und Verantwortung fordern. Sie kosten Zeit, Geld und Nerven, die man sich auch gut für sich selbst aufsparen kann. Allerdings: Wer regelmäßig in den Urlaub fliegt und seine Kinderlosigkeit dann mit seiner Liebe zu unserem Planeten begründet, den kann ich nicht ernst nehmen. |
...Was ist denn das bitte für ein weirder Gedankensprung?!? Was hat die Liebe zum Planeten bitte mit offenen Beziehungen und Dating-Apps zu tun?! Sind wir jetzt im Bereich des völligen wahllosen Assoziierens angekommen? Im Ernst, was soll mir das sagen? Schön zu hören, dass sich die Autorin gegen Interkontinentalflüge entscheidet, I guess.
Zitat: | Kinder können Verantwortung für unsere Welt übernehmen |
Erst willst du Schlüsselkinder in die Welt setzen und jetzt ihnen auch noch Verantwortung für die Welt aufbürden. Natürlich können Kinder keine Verantwortung für die Welt übernehmen. Schon gegenüber Erwachsenen ist das in einem globalen Wirtschaftssystem, in dem der Großteil der Wirtschaftsaktivität von einer winzigen Minderheit dominiert wird und der Rest zu parieren hat oder den Job riskiert, eine Unverschämtheit, sowas zu verlangen. Von Erwachsenen kann man aber zumindest noch das Verantwortungsbewusstsein wenn schon nicht des Revolutionärs, so doch zumindest des Kritikers verlangen. Bei Kindern wird der Satz zur offensichtlichen Absurdität.
Zitat: | Am Ende ist und bleibt das Kinderkriegen eine erwachsene und vor allem bewusste Entscheidung. Mutter- oder Vatersein muss man lernen, wie es am Ende wirklich ist, wird man als Mama und / oder Papa sehen. |
Also es ist eine bewusste Entscheidung, aber eine, deren Konsequenzen in keinster Weise im Voraus absehbar sind. Oder mit anderen Worten: Die Entscheidung ist "bewusst" ausschließlich in dem trivialen Sinne, dass sie (hoffentlich!) nicht in Koma getroffen wird.
Zitat: | Kriege und Klimawandel als Gegenargumente vorzuschieben, ist albern. |
Weil...?
Zitat: | Zugegeben: In einer Lage wie im Gazastreifen oder in der Ukraine würde ich es mir auch zweimal überlegen. |
"Auch"? Vielleicht hörst du mal auf, den Menschen im Gaza und im Donbass ihre Situation zu deutschsplainen? Danke?
Dass sich die Autorin insgeheim wünscht, dass die Leute im Gaza und im Donbass sich durch Nichtvermehrung aus der Weltpolitik entfernen, damit deutsche Kinder in heiligen Seelenfrieden aufwachsen können, ist an diesem Punkt irgendwie auch keine Überraschung mehr.
Zitat: | Und auch das Argument Überbevölkerung ist kindisch. |
Bekomme ich dafür auch ein Argument?
Zitat: | Kinder müssen die Welt nicht schlechter machen, ganz im Gegenteil. |
Wer hat denn das auch bitte behauptet?! Die Autorin scheint nicht zu verstehen, dass das antinatalistische Argument nicht darauf abzielt, wie Kinder der Welt anschlagen, sondern umgekehrt. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Autorin den Nutzen ihrer eigenen Freude über ein Kind mit dem existenziellen Problem der Zeugung eines leidfähigen und damit zwangsläufig leidenden Wesens utilitaristisch verrechnet, spottet jeder Aufklärung und allem guten Geschmack.
Zitat: | Es ist unsere Aufgabe als Eltern, unseren Kindern beizubringen, dass man sich im Sinne der Demokratie, der Menschenrechte und des Umweltschutzes engagiert, statt Mitmenschen zu unterdrücken und Kriege vom Zaun zu brechen. Das ist nicht leicht. Aber wer diese Aufgabe gar nicht erst übernehmen möchte, sollte das zugeben und sich nicht hinter fadenscheinigen Argumenten verstecken.
Verantwortung für die eigenen Kinder bedeutet auch Verantwortung für den Rest der Welt. Ob man diese übernehmen will, bleibt am Ende jedem selbst überlassen. |
Vor allem sollen wir das im Rahmen einer Gesellschaft tun, die aggressiv das genaue Gegenteil vorlebt und inzwischen sogar wieder ganz offen predigt. Wie jedes gute Liberalchen schreibt sie dem isolierten Einzelindividuum viel zu viel Einfluss zu, damit sie ihm die Verantwortung für den Systemerhalt zuschieben und gleichzeitig das Gesamtsystem von jeder Verantwortung freisprechen kann.
Vielleicht noch ein Wort zum Artikel im Ganzen: Der Grund dafür, dass ich zu sowas normalerweise keine Kritik schreibe, ist, weil der Text dafür eigentlich schlichtweg nicht genug Substanz bietet. Es ist nicht nur so, dass die Argumente fehlen. Nicht mal der Gedanke, für den jeweils argumentiert werden soll, ist auch nur im Ansatz konzipiert ausformuliert. Die Autorin scheint nicht mal fähig, auch nur für eine Sekunde einen Gedanken festhalten zu können, sondern springt von Gedanke zu Gedanke wie ein junges Reh auf MDMA. Sich an einem solchen Aufsatz abzuarbeiten ist schlichtweg unergiebig. Normalerweise läuft das bei mir zu Recht einfach unter Hintergrundrauschen. Aber in Zeiten, in denen die Rechtsradikalen in der AfD und der CDU eine Frau wie Brosius-Gersdorf aus der Kandidatur für ein Richteramt am Bundesverfassungsgericht mobben können, ist die bloße Existenz eines solchen Artikels leider keine harmlose individuelle Unverschämtheit mehr, sondern ein Politikum. Wie Marx sagte: In Kampfzeiten kommt es nicht immer darauf an, ob der Gegner ein honoriger, ernstzunehmender Gegner ist, sondern darauf, ihn zu treffen.
But still: I feel dumber after having read this.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21634
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2311641) Verfasst am: 11.08.2025, 09:38 Titel: |
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merci fuer die muehe.
ich hatte einfach mal gegoogelt, ob es was neues gibt und stieß auf diesen artikel.
ich denke, fwo hat nun eine " arbeitsgrundlage"
_________________ "als ob"
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