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Was geschieht eigentlich in der Medizin und in ...
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#23202) Verfasst am: 07.09.2003, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Die Sozialabgaben müssen wegen der Massenarbeitslosigkeit seit Jahren erhöht werden, da die Zahl der Beitragszahler immer mehr sinkt. Dazu kommt noch, dass die Löhne sinken (wg. dieser "moderaten Lohnabschlüsse unter der Inflationsrate) und die Zahl der Beschäftigten in Billigjobs und die Zahl der Scheinselbständigen steigt. Also die bei gleichen Prozentsätzen für die Sozialabgaben diese sinken würden. Die Massnahmen der Hartz-Gesetze/Agenda 2010 werden dieses Problem noch verschärfen, da sie diese Entwicklung beschleunigen.
Mit anderen Worten, es steht immer weniger Geld für das (gesetzliche) Gesundheitssystem zur Verfügung.
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step
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Beitrag(#23206) Verfasst am: 07.09.2003, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Auch in der Produktion sind viele Berufe schlecht bezahlt, aber nichtsdestotrotz wichtig und unabkömmlich und deshalb von der Gesellschaft unterbewertet. zwinkern
Unabhängig von der Frage, wieviel "zu wenig" ist, sehe ich da schon einen Unterschied: das Ausmaß der persönlichen Verantwortung für andere Menschen.
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Heike J
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Beitrag(#23208) Verfasst am: 07.09.2003, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Auch in der Produktion sind viele Berufe schlecht bezahlt, aber nichtsdestotrotz wichtig und unabkömmlich und deshalb von der Gesellschaft unterbewertet. zwinkern
Unabhängig von der Frage, wieviel "zu wenig" ist, sehe ich da schon einen Unterschied: das Ausmaß der persönlichen Verantwortung für andere Menschen.


Die hat auch ein Monteur am Band von Opel. Oder möchtest du in einem Auto sitzen, wo ein unverantwortlicher Monteur rumgeschraubt hat? Lachen
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#23212) Verfasst am: 07.09.2003, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Auch in der Produktion sind viele Berufe schlecht bezahlt, aber nichtsdestotrotz wichtig und unabkömmlich und deshalb von der Gesellschaft unterbewertet. zwinkern
Unabhängig von der Frage, wieviel "zu wenig" ist, sehe ich da schon einen Unterschied: das Ausmaß der persönlichen Verantwortung für andere Menschen.
Die hat auch ein Monteur am Band von Opel. Oder möchtest du in einem Auto sitzen, wo ein unverantwortlicher Monteur rumgeschraubt hat? Lachen
Es ist ziemlich egal, ob der Monteur menschliches Einfühlungsvermögen hat. Der Monteur muß nur für das Festziehen der Schraube Verantwortung übernehmen. Seine Arbeitsqualität kann sogar nachträglich kontrolliert werden, bevor sie Schaden anrichtet. Ein Krankenpfleger oder eine Kindergärtnerin dagegen tragen eine direkte und multiple Verantwortung Menschen gegenüber. Ich persönlich wäre bereit, für die Ausbildung, Evaluation, Personalstärke, Motivation von Menschen solcher Berufe mehr Geld auszugeben. Letztendlich ist es die Frage, was einem wichtig ist.

Außerdem hab ich kein Auto Cool .

gruß/step
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#23215) Verfasst am: 07.09.2003, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Außerdem hab ich kein Auto Cool .

gruß/step


Und du sitzt natürlich auch nie in einem. Cool
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step
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Beitrag(#23217) Verfasst am: 07.09.2003, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Außerdem hab ich kein Auto Cool .
Und du sitzt natürlich auch nie in einem. Cool
Doch, doch, hin und wieder. Aber trotz niedriger Löhne der Mechaniker erschien mir die Lage im Auto nicht annähernd so katastrophal wie die Pflegesituation im KH, oder die Lehrer an der Schule. Das Auto funktioniert eindeutig besser.

gruß/step
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#23218) Verfasst am: 07.09.2003, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Außerdem hab ich kein Auto Cool .
Und du sitzt natürlich auch nie in einem. Cool
Doch, doch, hin und wieder. Aber trotz niedriger Löhne der Mechaniker erschien mir die Lage im Auto nicht annähernd so katastrophal wie die Pflegesituation im KH, oder die Lehrer an der Schule. Das Auto funktioniert eindeutig besser.

gruß/step


Weil die Produkthaftung so gefährlich für die Hersteller ist. Daher die hohe Kontrolle.

Wäre also eine stärkere Haftbarmachung der Sozialunternehmen bzw. des Staates eine Lösung? Um Druck auszuüben?
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step
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Beitrag(#23226) Verfasst am: 07.09.2003, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber trotz niedriger Löhne der Mechaniker erschien mir die Lage im Auto nicht annähernd so katastrophal wie die Pflegesituation im KH, oder die Lehrer an der Schule. Das Auto funktioniert eindeutig besser.
Weil die Produkthaftung so gefährlich für die Hersteller ist. Daher die hohe Kontrolle. Wäre also eine stärkere Haftbarmachung der Sozialunternehmen bzw. des Staates eine Lösung? Um Druck auszuüben?
Interessante Idee, ich vermute mal, das gäbe es in USA bereits, die sind doch Meister in Regreßforderungen ...

Ein Problem ist allerdings, daß (wie Du ja schon andeutest) die gesetzlichen Krankenkassen mangels Vermögen nicht privat haftbar gemacht werden können, letztlich müssten also die Beitragszahler ihre eigenen Regreßforderungen begleichen Mit den Augen rollen

Zudem müßte man für softskills harte Kriterien definieren, was nicht einfach ist. Zumindest bei der Zeit pro Patient oder bei der Ausbildung könnte man sowas aber wohl machen.

gruß/step
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Lew Myschkin
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Beitrag(#23237) Verfasst am: 07.09.2003, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:

Weil die Produkthaftung so gefährlich für die Hersteller ist. Daher die hohe Kontrolle.

Wäre also eine stärkere Haftbarmachung der Sozialunternehmen bzw. des Staates eine Lösung? Um Druck auszuüben?


Nein - nicht noch eine höhere Produkthaftung im Sozialbereich. Jeder weiß, daß wir im Sozialbereich ohnehin mit dem höchsten Gut des Menschen arbeiten - das macht die Arbeit auch so belastend.
Höhere Haftung -> noch mehr Dokumentation -> noch mehr Personal.

Rechnet Euch mal aus: wenn ich als Arzt bei jeder von 20 Spritzen von dokumentieren muß, daß ich sie nach vorheriger Anordnung vom kompetenten Oberarzt und nach eigener Prüfung sowie vollständiger Aufklärung des Patienten über alle möglichen, wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen Nebenwirkungen nach den Regeln der Kunst verabreicht habe, nachdem ich mich versichert habe, das der Patient meinen Ausführungen folgen konnnte - na, wie viel Zeit werd ich wohl brauchen für eine Spritz unter die haut, die genau eine Minute Arbeitsaufwand erfordert.

Das Gesundheitssystem wird unter anderem wegen dieser zuehmenden Haftungsproblematik immer unbezahlbarer - der Himmel bewahre uns vor amerikanischen Verhältnissen! (Oh, verzeihung, ich vergaß, wo ich bin, halt also nicht der Himmel, sondern das Schicksal.... Argh )
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Heike N.
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Beitrag(#23243) Verfasst am: 07.09.2003, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wie bewertet man also Wehrdienst bzw. Zivildienst? Und dies im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Frauen?

Sowohl Wehr-, als auch Zivildienst und auch alle andere Zwangsarbeit abschaffen.


Aber genau diese Zwangsarbeit forderst du mit dem sozialen Jahr.

Außerdem ist es nun nicht wirklich jedem "mitgegeben" solche Arbeit zu leisten. Exkremente und Erbrochenes von anderen wegzuwischen packen einfach nicht alle (mich eingeschlossen, das ist in den letzten Jahren sehr schlimm geworden).
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Heike J
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Beitrag(#23245) Verfasst am: 07.09.2003, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wie bewertet man also Wehrdienst bzw. Zivildienst? Und dies im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Frauen?

Sowohl Wehr-, als auch Zivildienst und auch alle andere Zwangsarbeit abschaffen.


Aber genau diese Zwangsarbeit forderst du mit dem sozialen Jahr.


Hat er nicht. Das war steps Überlegung.
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Heike N.
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Beitrag(#23250) Verfasst am: 07.09.2003, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wie bewertet man also Wehrdienst bzw. Zivildienst? Und dies im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Frauen?

Sowohl Wehr-, als auch Zivildienst und auch alle andere Zwangsarbeit abschaffen.


Aber genau diese Zwangsarbeit forderst du mit dem sozialen Jahr.


Hat er nicht. Das war steps Überlegung.


Oh stimmt. Und Lew. Verlegen
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Beitrag(#23253) Verfasst am: 07.09.2003, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wie bewertet man also Wehrdienst bzw. Zivildienst? Und dies im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Frauen?

Sowohl Wehr-, als auch Zivildienst und auch alle andere Zwangsarbeit abschaffen.
Aber genau diese Zwangsarbeit forderst du mit dem sozialen Jahr.
Nee, das war ich!
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Außerdem ist es nun nicht wirklich jedem "mitgegeben" solche Arbeit zu leisten. Exkremente und Erbrochenes von anderen wegzuwischen packen einfach nicht alle (mich eingeschlossen, das ist in den letzten Jahren sehr schlimm geworden).
Naja, es gibt ja auch noch andere soziale Tätigkeiten. Ich fand es übrigens auch 20 Monate lang eklig, aber letztlich haben mich dort andere Dinge mehr gestört.
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Heike J
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Beitrag(#23256) Verfasst am: 07.09.2003, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

In einige Schulen werden jetzt übrigens neben den normalen Berufspraktika soziale Praktika eingeführt.
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Heike N.
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Beiträge: 26138
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Beitrag(#23257) Verfasst am: 07.09.2003, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
step hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Sowohl Wehr-, als auch Zivildienst und auch alle andere Zwangsarbeit abschaffen.
Aber genau diese Zwangsarbeit forderst du mit dem sozialen Jahr.
Nee, das war ich!



Jaja, habs ja schon korrigiert. Lachen

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Außerdem ist es nun nicht wirklich jedem "mitgegeben" solche Arbeit zu leisten. Exkremente und Erbrochenes von anderen wegzuwischen packen einfach nicht alle (mich eingeschlossen, das ist in den letzten Jahren sehr schlimm geworden).
Naja, es gibt ja auch noch andere soziale Tätigkeiten. Ich fand es übrigens auch 20 Monate lang eklig, aber letztlich haben mich dort andere Dinge mehr gestört.


Mir scheint, dass es aber gerade an Pflegepersonal für stark pflegebedürftige Patienten mangelt. Und da wird man halt mit solchen "ekligen" Dingen konfrontiert. Und es ist bestimmt nicht sehr angenehm für einen Patienten mitzubekommen, dass der Pfleger sich einer Situation, die eh schon sehr unangenehm ist, würgend stellt.
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Beitrag(#23258) Verfasst am: 07.09.2003, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Warum ich ein soziales Pflichtjahr auch befürworte?

In unserer heutigen Gesellschaft wird es für viele immer leichter, soziale Verbindlichkeiten zu verdrängen. Einer Bewußtwerdung dient hier mE ein soziales Pflichtjahr, Praktikum o.ä. besser als irgendwelche Vorträge an den Schulen.

gruß/step
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#23265) Verfasst am: 07.09.2003, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mir scheint, dass es aber gerade an Pflegepersonal für stark pflegebedürftige Patienten mangelt. Und da wird man halt mit solchen "ekligen" Dingen konfrontiert.
Die Erträglichkeitsgrenze am Menschen war einer der Gründe, warum ich sowas gemacht habe und nicht irgend nen Bürojob. Wenn stimmt, was Du schreibst, sehe ich (vorausgesetzt Geld ist da) vor allem zwei Ansätze:

- kurzfristig: Anreizerhöhung, besserbezahlte Nische für Leute, denen das weniger ausmacht und die trotzdem noch nett zu den Patienten sind. Zulagen gibts ja woanders auch.

- langfristig wären auch technische Verbesserungen denkbar, ohne daß ich jetzt zusehr auf die Details eingehen möchte.

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Lew Myschkin
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Anmeldungsdatum: 29.07.2003
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Beitrag(#23270) Verfasst am: 07.09.2003, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Was man auch sehen sollte: die arbeit mit schwer pflegebedürftigen Patienten ist auch physisch sehr belastbar. Der "Ekel" ist eigentlich nach einigen Tagen kein Problem mehr, habe es im Gegenteil eigentlich (haltet mich nicht für pervers) als schön erlebt, einem Menschen ein bisschen Würde zurückgeben zu können, indem ich ihn von Kot befreie und trockenlege.
Ich bin sehr für ein Soziales Jahr, und da gehe ich sehr mit Step: wenn jeder diese Arbeit macht, hat sie wahrscheinlich bald ein besseres Image.
Und - ich bin kein Volkswirtschafler - aber wenn ich mir die Altersstruktur so anschau, dann ist nie im Leben genug Geld da, um alle erfolderlichen Pflegeplätze zu bezahlen, nicht mal derzeit - da müssen wir von der Zukunft gar nicht reden. Mit Geld und Technik wird sich das Problem nicht lösen lassen.
Andererseits - wer wird der stärksten Wählergrupper ein soziales Jahr aufs Aug drücken...
Ich fürchte, man wird das Problem verdrängen, wirtschaftliche Probleme ählich wie in Großbritannien lösen (keine künstliche Niere mehr für Leuta ab 65) und es möglichst wenig thematisieren....
mfg
Lew
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#23272) Verfasst am: 07.09.2003, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mir scheint, dass es aber gerade an Pflegepersonal für stark pflegebedürftige Patienten mangelt. Und da wird man halt mit solchen "ekligen" Dingen konfrontiert.
Die Erträglichkeitsgrenze am Menschen war einer der Gründe, warum ich sowas gemacht habe und nicht irgend nen Bürojob. Wenn stimmt, was Du schreibst, sehe ich (vorausgesetzt Geld ist da) vor allem zwei Ansätze:


Naja, einen Mangel gibt es überall. Aber gerade in der Geriatrie oder der Altenpflege müsste erheblich mehr Zeit aufgewendet werden, um die Würde der Menschen erhalten zu können.

Zitat:
- kurzfristig: Anreizerhöhung, besserbezahlte Nische für Leute, denen das weniger ausmacht und die trotzdem noch nett zu den Patienten sind. Zulagen gibts ja woanders auch.


Und dafür fehlt dann wieder das Geld. Eine Idee hätte ich, um das zu finanzieren: Übernahme der konfessionellen Institutionen durch den Staat (der die ja eh finanziert) und Wegfall der Eintreibung von kirchlichen Mitgliedsbeiträgen durch den Staat. Aber das ist leider Zukunftsmusik.

Zitat:
- langfristig wären auch technische Verbesserungen denkbar, ohne daß ich jetzt zusehr auf die Details eingehen möchte.


Aber gerade das hätte mich jetzt interessiert.

Weiterer Vorschlag:
- Einrichtung einer großen Anzahl von Teilzeitstellen im Pflegebereich.

Ich sehe zwei Vorteile:
a) Die psychische und physische Belastung des Pflegepersonals wird so gering wie möglich gehalten
b) Anreiz für Frauen, die aus dem Beruf sind, z.B. durch Kinderbetreuung (jaja, ist zwar einseitig, aber es sind halt nun mal meistens Frauen, die sich um die Familie kümmern) und die durch ihre vorherige Tätigkeit möglicherweise sensibler sind, was die Pflege hilfebedürftiger Menschen angeht.
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step
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Beitrag(#23280) Verfasst am: 07.09.2003, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- kurzfristig: Anreizerhöhung, besserbezahlte Nische für Leute, denen das weniger ausmacht und die trotzdem noch nett zu den Patienten sind. Zulagen gibts ja woanders auch.
Und dafür fehlt dann wieder das Geld. Eine Idee hätte ich, um das zu finanzieren: Übernahme der konfessionellen Institutionen durch den Staat (der die ja eh finanziert) und Wegfall der Eintreibung von kirchlichen Mitgliedsbeiträgen durch den Staat. Aber das ist leider Zukunftsmusik.
Bringt das wirklich nennenswert was? Natürlich bin ich dafür, aber für die Effizienz favorisiere ich eher max' Variante mit Bürgerversicherung (ohne Enteignung der Unternehmer).
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- langfristig wären auch technische Verbesserungen denkbar, ohne daß ich jetzt zusehr auf die Details eingehen möchte.
Aber gerade das hätte mich jetzt interessiert.
Technische Verbesserungen wären langfristig denkbar
- in der Resistenz der Pflegekräfte gegen Ekel (mechanisch, biochemisch)
- in der Teilautomatisierung der Säuberung (dies ist in meinen Augen KEIN Würdeverlust, wenn im Gegenzug mehr Zeit für die persönliche Beschäftigung mit dem Patienten zur Verfügung steht, und bitte jetzt nicht an Chaplins Arbeiter-Fütterungsmaschine denken)
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Weiterer Vorschlag:
- Einrichtung einer großen Anzahl von Teilzeitstellen im Pflegebereich.

Ich sehe zwei Vorteile:
a) Die psychische und physische Belastung des Pflegepersonals wird so gering wie möglich gehalten
b) Anreiz für Frauen, die aus dem Beruf sind, z.B. durch Kinderbetreuung (jaja, ist zwar einseitig, aber es sind halt nun mal meistens Frauen, die sich um die Familie kümmern) und die durch ihre vorherige Tätigkeit möglicherweise sensibler sind, was die Pflege hilfebedürftiger Menschen angeht.
Find ich im Prinzip gut, man muß aber auch aufpassen, daß es der Aufwertung der Tätigkeit nicht entgegenwirkt.

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zamis
Gast






Beitrag(#23283) Verfasst am: 07.09.2003, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Naja, einen Mangel gibt es überall. Aber gerade in der Geriatrie oder der Altenpflege müsste erheblich mehr Zeit aufgewendet werden, um die Würde der Menschen erhalten zu können.


Ich finde langfristig müssen wir weg von den grossen stationären "Heimen" mit bis zu über 100 Bewohnern. Kleine dezentrale Wohngemeinschaften, besonders bietet sich diese Lösung für Altersverwirrte, und Alzheimerpatienten an, aber auch für alle andere Pflegefälle.
Ich habe in Münster mal so eine "Demenz-WG" besichtigt, leider haben sie keine Infos im Netz hab aber was anderes dazu gefunden. Kostengünstig, nicht "hermetisch abgeriegelt", also immer noch eingebunden in "die normale Welt" mit Nachbarschaft und alltäglichem Treiben vor den Fenstern, und dazu noch kostengünstiger...

http://www.diakonie-suedstern.de/suedstern/alwg.html

http://www.welt.de/daten/2002/02/03/0203io311823.htx

Edit:

http://www.psychiatrie-aktuell.de/news/detail_furInter.jhtml?itemname=news_1549
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Heike N.
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Beitrag(#23294) Verfasst am: 07.09.2003, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Bringt das wirklich nennenswert was?


Über Einsparungen könnte dir Heike Jackler Auskunft geben.

Zitat:
Natürlich bin ich dafür, aber für die Effizienz favorisiere ich eher max' Variante mit Bürgerversicherung (ohne Enteignung der Unternehmer).


Das Problem ist, dass bei den ganzen Leistungen, die ich demnächst privat versichern muss (Zahnersatz etc.) mir mit Schrecken vorstelle, noch eine weitere Abgabe leisten zu müssen. Dann bin ich demnächst knapp über dem Sozialhilfesatz. Und ähnlich dürfte es sehr vielen anderen auch gehen.

Zitat:
Technische Verbesserungen wären langfristig denkbar
- in der Resistenz der Pflegekräfte gegen Ekel (mechanisch, biochemisch)
- in der Teilautomatisierung der Säuberung (dies ist in meinen Augen KEIN Würdeverlust, wenn im Gegenzug mehr Zeit für die persönliche Beschäftigung mit dem Patienten zur Verfügung steht, und bitte jetzt nicht an Chaplins Arbeiter-Fütterungsmaschine denken)


Darunter kann ich mir ehrlich gesagt nicht viel vorstellen.

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Weiterer Vorschlag:
- Einrichtung einer großen Anzahl von Teilzeitstellen im Pflegebereich.

Ich sehe zwei Vorteile:
a) Die psychische und physische Belastung des Pflegepersonals wird so gering wie möglich gehalten
b) Anreiz für Frauen, die aus dem Beruf sind, z.B. durch Kinderbetreuung (jaja, ist zwar einseitig, aber es sind halt nun mal meistens Frauen, die sich um die Familie kümmern) und die durch ihre vorherige Tätigkeit möglicherweise sensibler sind, was die Pflege hilfebedürftiger Menschen angeht.
Find ich im Prinzip gut, man muß aber auch aufpassen, daß es der Aufwertung der Tätigkeit nicht entgegenwirkt.


Es gibt z. B. den Beruf der Krankenpflegehelferin. Das ist zwar eine relativ kurze Ausbildung (eher Weiterbildung), eignet sich aber sehr gut zum Zuarbeiten des Fachpersonals. Abgesehen davon: bei KrankenpflegerInnen, die länger aus dem Beruf sind, reicht möglicherweise eine kurze Auffrischung.
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Beitrag(#23298) Verfasst am: 07.09.2003, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

zamis hat folgendes geschrieben:
Ich finde langfristig müssen wir weg von den grossen stationären "Heimen" mit bis zu über 100 Bewohnern. Kleine dezentrale Wohngemeinschaften, besonders bietet sich diese Lösung für Altersverwirrte, und Alzheimerpatienten an, aber auch für alle andere Pflegefälle.


Zustimmung. Eine ausreichende Betreuung ist gegeben und die Bewohner können ihren Alltag weitgehend selbst gestalten und behalten ihre Selbständigkeit.

Die Arbeiterwohlfahrt engagiert sich übrigens auch in diesem Bereich.
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Beitrag(#23299) Verfasst am: 07.09.2003, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bringt das wirklich nennenswert was?


Über Einsparungen könnte dir Heike Jackler Auskunft geben.


Da der Staat sowieso die Einrichtungen bezahlt, bringe der Wechsel des Trägers nur etwas, wenn die sonstigen Privilegien und Förderungen der Kirchen abgeschafft werden würde.
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Beitrag(#23300) Verfasst am: 07.09.2003, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bringt das wirklich nennenswert was?


Über Einsparungen könnte dir Heike Jackler Auskunft geben.


Da der Staat sowieso die Einrichtungen bezahlt, bringe der Wechsel des Trägers nur etwas, wenn die sonstigen Privilegien und Förderungen der Kirchen abgeschafft werden würde.
... und dieses Geld in die Gesundheitsversorgung gesteckt würde und nicht in Subventionen oder so.
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Beitrag(#23301) Verfasst am: 07.09.2003, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Da der Staat sowieso die Einrichtungen bezahlt, bringe der Wechsel des Trägers nur etwas, wenn die sonstigen Privilegien und Förderungen der Kirchen abgeschafft werden würde.


Das war mein Gedanke dabei.
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Beitrag(#24355) Verfasst am: 09.09.2003, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

EUGH-URTEIL

Bereitschaftsdienst von Ärzten gilt als Arbeitszeit

Das deutsche Gesundheitssystem wird voraussichtlich um einige Milliarden teurer werden. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass der Bereitschaftsdienst von Ärzten in Kliniken grundsätzlich als Arbeitszeit zu werten ist. Schätzungen zufolge müssen nun bis zu 27.000 Ärzte eingestellt werden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,264861,00.html
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2171862) Verfasst am: 23.03.2019, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gekaufte Fortbildung
...
Im Jahr 2004 wurde erstmals gesetzlich geregelt, dass Ärzt*innen ihre erfolgreichen Fortbildungsaktivitäten nachweisen müssen. Das geschieht mit Hilfe von sogenannten CME-Punkten („Continuing Medical Education“), die man beim Besuch einer Fortbildungsveranstaltung erwerben kann.
...
(...) dass ein kleines freches Ärztegrüppchen namens MEZIS („Mein Essen zahl‘ ich selbst“) bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg anzeigte, dass ärztliche Fortbildungen der Firma OmniaMed nicht den Kriterien der Unabhängigkeit entsprächen. Pharmawerbung als Fortbildung zu verkaufen, das ist vielleicht ein Geschäftsmodell, aber gekaufte Referent*innen halten einseitige Vorträge – sonst bräuchte man sie ja nicht kaufen. Solche Veranstaltungen kann man nicht als Fortbildungen bezeichnen. Das sind Werbeveranstaltungen. Das Verordnungsverhalten von Ärzt*innen wird auf diese Weise massiv im Sinne der Sponsoren beeinflusst. MEZIS fand heraus, dass zwischen den Sponsorfirmen aus der Pharmaindustrie und den hochbezahlten Referent*innen enge und hochdotierte finanzielle Beziehungen bestanden. ...

https://www.fr.de/panorama/gekaufte-fortbildung-11878305.html
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