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Monarchie

 
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#233027) Verfasst am: 25.12.2004, 20:55    Titel: Monarchie Antworten mit Zitat

Dieser Thread ist ein Split. Der Originalthread findet sich hier Eifellady

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Im aktuellen Profil (http://profil.at/articles/0451/560/100822.shtml) beschäftigt sich ein (etwas lau geschriebener) Artikel mit dem Thema Religion & Staat in Europa. Dazu gibts ein paar interessante Statistiken:

Die Top Six der Atheisten(=glauben nicht an Gott) in Europa sind:

    Tschechien 49%
    Niederlande 41%
    Dänemark 37 %
    Deutschland 37 %
    Belgien 36 %
    Schweden 30%

    (Vergleichszahl Österreich: 11 % Verlegen )



Beim Prozentsatz "Einwohner die sich selbst als Christen bezeichnen" liegen die üblichen Verdächtigen vorne (Polen, Rumänien, Italien, Griechenland 82-90%)

Deutschland: 51,3% (Danke Wiedervereinigung zwinkern )
Österreich: 72,7%

Am "unchristlichsten" sind GB, NL, Tschechien und (nanonanet Mit den Augen rollen ) Türkei


Ich liebe Holland. Ich liebe es... ...Wenn es nur endlich eine Republik wäre! Argh Beatrice soll abdanken und die Republik ausrufen, verdammt noch mal! Böse

Wenn Holland eine Republik wäre und einige andere positiven Sachen eines liberalen Staates noch zusätzlich hätte, würde ich sofort meine Koffer packen und dorthin übersiedeln! Ich liebe es... Cool Smilie
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#233029) Verfasst am: 25.12.2004, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#233033) Verfasst am: 25.12.2004, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?


Ich hasse die Monarchie. Sie ist selbst symbolisch ein großes Übel und eine irrationale Geldverschwendung. Auch ist sie fast der einzige Faktor, der mich davor abhält auf der Stelle Niederländisch zu lernen und zu übersiedeln.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#233111) Verfasst am: 25.12.2004, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?


Ich sehe da weniger kulturelles Erbe als die Frage nach der Legitimation. Ich halte einen König, der kraft einer durch das Volk angenommenen Verfassung sein Amt erbt, für wesentlich besser legitimiert als einen Präsidenten, der unter dem Deckmantel einer niemals vom Volk genehmigten Verfassung von drei Parteivorsitzenden beim Essen ausgekungelt wird.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#233114) Verfasst am: 25.12.2004, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?


Ich sehe da weniger kulturelles Erbe als die Frage nach der Legitimation. Ich halte einen König, der kraft einer durch das Volk angenommenen Verfassung sein Amt erbt, für wesentlich besser legitimiert als einen Präsidenten, der unter dem Deckmantel einer niemals vom Volk genehmigten Verfassung von drei Parteivorsitzenden beim Essen ausgekungelt wird.

Ich hasse die Vererbung von Titeln.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#233120) Verfasst am: 25.12.2004, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?


Ich sehe da weniger kulturelles Erbe als die Frage nach der Legitimation. Ich halte einen König, der kraft einer durch das Volk angenommenen Verfassung sein Amt erbt, für wesentlich besser legitimiert als einen Präsidenten, der unter dem Deckmantel einer niemals vom Volk genehmigten Verfassung von drei Parteivorsitzenden beim Essen ausgekungelt wird.

Ich hasse die Vererbung von Titeln.



Hier geht es nicht um Deine persönlichen Emotionen und nicht um die Vererbung von Adelsprädikaten, sondern darum, auf welche Weise ein Staatsoberhaupt ins Amt gelangt.
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Wolf
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Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#233161) Verfasst am: 26.12.2004, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?


Ich sehe da weniger kulturelles Erbe als die Frage nach der Legitimation. Ich halte einen König, der kraft einer durch das Volk angenommenen Verfassung sein Amt erbt, für wesentlich besser legitimiert als einen Präsidenten, der unter dem Deckmantel einer niemals vom Volk genehmigten Verfassung von drei Parteivorsitzenden beim Essen ausgekungelt wird.

Ich hasse die Vererbung von Titeln.



Hier geht es nicht um Deine persönlichen Emotionen und nicht um die Vererbung von Adelsprädikaten, sondern darum, auf welche Weise ein Staatsoberhaupt ins Amt gelangt.

Durch Vererbung, durch eine vor jahunderten alten von damaligen Bürgern gewählte Verfassung.
Einmal wurde der König gewählt darauf nie wieder.
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Flipper in the Fishhandel
!empirischer Nihilist!



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#233219) Verfasst am: 26.12.2004, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wie ist denn die Monarchie entstanden?
Es waren doch Familien die sich Land angeeignet haben und Leute "versklavt" haben. Also Großgrundbesitzer. Diese haben sich dann so viel Macht angeeignet, dass sie den Pöbel weiß machen konnten sie wären von Gott geschickt worden und wenn es jemand wagt Ihnen zu widersprechen, dann kommt er in die Hölle. Und wenn man dann einmal Macht hat geht der Rest wie von alleine.
Die Monarchie ist so undemokratisch und Menschenrechtsverletzend (gut etwas übertrieben Smilie ).
Die ganzen Vorgänger der heutigen Regenten waren doch Massenmörder, also sie gaben den Befehl.
Stellt euch vor Adolf Hitler hätte einen Sohn, der jetzt in der NPD Vorsitzender wäre und sein Enkel wäre auch dabei. Keiner würde sie zu Staatsbesuchen einladen und in den Arsch kriechen.
Ich verstehe diese Monarchieanhänger wirklich nicht, besonders das ZDF oder solche Sender, die dann auch noch Hochzeiten zeigen müssen (von unseren Steuern), obwohl es wohl 100 000 wichtigere Themen gibt.
Man müsste doch mal überlegen, welche Legitimation die Monarchen heute noch haben? Man kann auch einen Bundespräsidenten haben, der verschlingt dann auch nicht so viel Geld.
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#233336) Verfasst am: 26.12.2004, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Auf die Art von Bundespräsident, die wir haben, könnte ich gut verzichten. Wie läuft es denn bei uns? Der oder die Vorsitzende der gerade stärksten Partei ernennt nach Tageslaune den Bundespräsidenten und lässt diese Ernennung von der eigenen Parteimehrheit in einer Art von Krolloperversammlung per Scheinwahl bestätigen. Was das mit Demokratie zu tun haben soll, möge mir erst mal wer beweisen.
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#233357) Verfasst am: 26.12.2004, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
in einer Art von Krolloperversammlung per Scheinwahl bestätigen. Was das mit Demokratie zu tun haben soll, möge mir erst mal wer beweisen.


Der BuP hat symbolischen Wert. Der jetzige symbolisiert: Germany under control of the world wide banking system. Die Banken sind die Fürstenhäuser der Neuzeit, die wahren Regenten. Regierungen sind ihre Inkassobüros, die zugleich das Volk verschulden und dann über die Steuern als moderne Fronvögte auspressen. Wie gehabt - nur in moderner und getarnter Fassung.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#233377) Verfasst am: 26.12.2004, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kommunisti hat folgendes geschrieben:
Wie ist denn die Monarchie entstanden?
Es waren doch Familien die sich Land angeeignet haben und Leute "versklavt" haben.


Nicht einmal versklavt. Sklaverei ist denen doch zu hoch. Sie griffen auf das noch unproduktivere Feudalsystem zurrück.

Zitat:
Also Großgrundbesitzer.


Meistens, aber nicht immer. Viele von ihnen erhielten von einem anderen König "ihr" ländliches Lehen durch militärischen Dienst und wurden oftmals irgendwann so mächtig, dass sie dengleichen König, der sie beleht hatte, stürtzten. Anarchie also...

Zitat:
Diese haben sich dann so viel Macht angeeignet, dass sie den Pöbel weiß machen konnten sie wären von Gott geschickt worden und wenn es jemand wagt Ihnen zu widersprechen, dann kommt er in die Hölle.


Genau so war es. Wobei die Menschen lange Zeit einfach keine Alternative zur Monarchie kannten und daher ihren Herrscher als "legitim" ansahen, was sie oftmals entscheidend davon abhielt, ihn zu stürtzen.

Zitat:
Und wenn man dann einmal Macht hat geht der Rest wie von alleine.


Insofern, wenn der Monarch von seiner Bevölkerung und von seinem Adel anerkannt wurde.
Aber wie gesagt. Man kannte zu einem korrupten König mit seinen feudalen Gefolgsleuten, die sich maßlos bereichert haben und nur mit sich selbst beschäftigt waren, keine Alternative. Jedenfalls war das monarchistische Prinzip bis zur französischen Revolution kaum in Frage gestellt worden und zwar nicht, weil der König seine Macht so fest in der Hand gehabt hätte, sondern, weil er ein Teil der Tradition war, daher wurde ein "rechtmässiger" König nur im Falle der ärgsten Mißbräuche gestürtzt und das geschah dann auch so gut wie nie "von unten" sondern durch den mächtigen Adel, also wurde eine Dynastie durch eine andere ersetzt und die traditionellen Strukturen blieben unverändert. Reformen gab es in solchen Fällen meistens auch keine, daher kann dieser Vorgang auch niemals als "Revolution" bezeichnet werden.

Zitat:

Die Monarchie ist so undemokratisch und Menschenrechtsverletzend (gut etwas übertrieben Smilie ).


Das ist nicht übertrieben. Allerdings kritisiere ich an der Monarchie mehr seine politische und wirtschaftliche Ineffizienz.

Kaum nämlich konnte die Bevölkerung lesen und schreiben und kaum wurden Alternativen zur Monarchie bekannt, wurde sie schnell gestürtzt. Die Kaiser und Könige hielten auch noch Anfang des 20. Jahrhunderts am längst veralteten und zu keiner Zeit sinnvollen Weltbild ihrer erblichen "Legitimität" fest, von welchem sich die Bevölkerung jedoch immer mehr distanzierte, soweit sie immer gebildeter war und ein politisches Bewusstsein entwickelte.

Im Mittelalter waren fast alle Menschen Bauern, die ihren Wohnort nie wechselten. Viele Menschen unter ihnen verließen ihren Wohnort nie in ihrem Leben und wussten buchstäblich Nichts von der Aussenwelt. Manche von ihnen haben nie eine Stadt, vielleicht noch nicht einmal eine befestigte Straße gesehen, zumal es solche im Mittelalter nur wenige gab.

Eine solche rückständige Masse von Menschen konnte nur schwer einen Aufstand gegen die Unterdrückung durch ihre Feudalherren entfachen.

Im Laufe der späteren Zeit versuchten immer wieder intellektuelle junge durchaus wolhabende revolutionäre Studenten aus den Städten die Bauern zu Aufständen aufzustacheln. Doch meist ohne Erfolg. Die Bauern waren aus reinem Unwissen der Krone treu ergeben.

Dazu kommt noch, dass die Revolutionären oft Atheisten waren und allein deshalb bei den blind religiösen Bauern Misstrauen erregten.

Zitat:

Die ganzen Vorgänger der heutigen Regenten waren doch Massenmörder, also sie gaben den Befehl.


Oder töteten auch selbst...

Zitat:
Stellt euch vor Adolf Hitler hätte einen Sohn, der jetzt in der NPD Vorsitzender wäre und sein Enkel wäre auch dabei. Keiner würde sie zu Staatsbesuchen einladen und in den Arsch kriechen.


Hitler ist hierbei was ganz Anderes. Er war kein Monarchist sondern ein moderner Diktator. Moderne Diktatoren führten sehr fortschrittliche Regierungsmethoden ein. Mit Hilfe einer bisher nie dagewesenen Überwachung schuffen sie eine einmalige politische Stabilität - selbst innerhalb sonst sehr zerstrittenen Bevölkerungsgruppen.

Mit ihren administratorischen Fertigkeiten konnten sie auch die Gesellschaft flexibel formen und trieben die Wirtschaft mit beispiellosem Erfolg an. Niemand vor ihnen konnte mit staatlichen Massnahmen die Volkswirtschaft derartig erfolgreich ankurbeln. Diese Errungenschaften sind keineswegs nur durch die Brutale Knechtschaft dieser Regimes zu Stande gekommen, sondern beruhten im hohen Maße auch auf einer sehr guten Organisation der Verwaltung. Selbst die Massenmorde unter ihrer Herrschaft waren in einem solchen Grad organisiert, wie nie zuvor. Hitler, Stalin und Mao sind nur drei klassische Beispiele für moderne Diktatoren.

Halte mich jetzt aber blos nicht für einen Nazi. Ich will jedoch auch Hitlers Regime gegenüber objektiv sein. zwinkern

Zitat:

Ich verstehe diese Monarchieanhänger wirklich nicht, besonders das ZDF oder solche Sender, die dann auch noch Hochzeiten zeigen müssen (von unseren Steuern), obwohl es wohl 100 000 wichtigere Themen gibt.


Leider haben die Monarchien eine Art Romantisierung erfahren. Noch heute hört man in Märchen von edlen Rittern. Noch heute werden Kindern Geschichten mit "guten" Königen gezeigt und vorgelesen. Nicht zuletzt ist das einfach eine dumme Tradition, wie es Traditionen in der Regel eben sind.

Zitat:

Man müsste doch mal überlegen, welche Legitimation die Monarchen heute noch haben?


Aus meiner Sicht hatten waren sie nie gerechtfertigt. Aber wie gesagt. Heutzutage werden viele selbst brutale und archaische Sachen aus der Geschichte verehrt und verherrlicht. Menschen, wie Karl "der Große" und andere, welche man heute als Schwerverbrecher verurteilt hätte, werden eben romantisiert und durch eine kulturelle Rosabrille betrachtet.

Zitat:
Man kann auch einen Bundespräsidenten haben, der verschlingt dann auch nicht so viel Geld.


Stimmt genau. Daher finde ich es auch sehr schlecht, dass viele Länder nach wie vor an Königen und Fürsten festhalten, selbst wenn es nur noch symbolisch ist. Völlig überkommene Kleinstaaten, wie Liechtenstein, Monaco, Andorra, San Marino, sowie Luxemburg sind auch Relikte aus der Feudalzeit.

Die Existenz dieser Kleinstaaten, die nur von finanzpolitischer Spekulation sehr reich leben, verursachen ihren Nachbarländern große Verluste. Trotzdem werden sie traditionell toleriert, selbst wenn Liechtenstein manchmal beinahe zu einer absoluten Monarchie tendiert...
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#233379) Verfasst am: 26.12.2004, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Vor bis zum ca 10Jhd. hatte es durchaus Nachteile König zu sein. Schaffte man es tatächlich solange zu leben bis man(n) impotent war, lebte man nicht mehr lange. Die üblichen zwei Wege König zu werden: Königsmord oder ein Wettkampf(falls es keinen König gibt) Unteranderem gab es den lustigen Brauch, dass an einem Tag im Jahr der König sich in aller Öffentlichkeit zeigen musste und sein Mörder wurde neuer König, gab es keinen Mörder blieb er für ein weiteres Jahr König, der König ließ sich dabei von seiner Leibwache beschützen, allerdings standen seine Chancen dabei zu überleben nicht so gut.
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#233625) Verfasst am: 27.12.2004, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das schlimmste ist ja jetzt noch, dass der Adel jetzt sein Land wiedererlangen will, was ihnen zu sozialistischen Zeiten enteignet wurde. Ich meine das mit dem Privatbesitz ist eine schwierige Sache, aber mit welchem Recht kann ein "Von und Zu"ein Stück Land zurückfordern, was er selber unrechtmäßig erworben hat (meistens).? Kann man denn da nichts machen Weinen ?
Im Grunde genommen hat jeder Adelige sich sein Land angeeignet, damals gab es noch nicht die Rechte wie heute, aber die Erde war bei der Besiedlung durch den Menschen doch nicht aufgeteilt, so kann ich nicht verstehen, dass man sein "Privateigentum" zurückfordern kann, obwohl man es entweder selber enteignet oder sich angeeignet hat.
Zu sozialistischen Zeiten wurden die Schlösser und Landhäuser wenigstens für die Allgemeinheit genutzt, dort waren Ferienheime oder Behindertenheime, LPG´s... untergebracht, aber wenn Prinz Ernst August von Hannover seine Ländereien zurückgewinnt, dann hat er einige Sommerhäuser mehr in seiner Sammlung.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#234180) Verfasst am: 28.12.2004, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich hasse die Monarchie.


Na, das ist mal eine konkrete Antwort (im Sinne von Nietzsches erkenntnistheoretischem Perspektivismus). Gröhl...

Eine Monarchie im Stile von Kaiser Norton finde ich immer noch besser als eine zur Lobbykratie entartete Ex-Demokratie...

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Auch ist sie fast der einzige Faktor, der mich davor abhält auf der Stelle Niederländisch zu lernen und zu übersiedeln.


Tue was du willst (soll das ganze Gesetz sein). zwinkern
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#234218) Verfasst am: 28.12.2004, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zum glück dürfen wir in Ö unseren Präsi selber wählen, wer meint wir hätten keine auswahl der soll mal nen blick auf die beiden vorhergehenden Wahlen werfen, 4 und 5 Kandidaten, das ist schon was.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#234580) Verfasst am: 29.12.2004, 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wo wir gerade bei Kaiser Norton sind, ich hatte hier mal die Frage aufgeworfen ob jemandem ein Politiker/sonstiger Potentat einfällt welcher, abgeshen von den gewöhnlichen menschlichen Fehlern, anständig und war und nur positiv tätig wurde.
Auf Kaiser Norotn trifft dies wohl irgendwie zu, er hatte nie besagte Macht doch war er hoch geachtet und setzte sich für "seine Untertanen" ein, hielt sogar einen Lynchmob auf und hatte Visionäre Ideen wie die Förderung der Forschung in Flugmaschinen, die Vereinten Nationen usw.

Schade dass er nicht mehr bewirkt hatte, selbst die Republikaner und Demokraten hat er verbieten wollen.
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#234597) Verfasst am: 29.12.2004, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wo ist bitte der Unterschied, ob eine Königin oder ein Präsident den repräsentativen Charakter übernimmt? (Ich meine außer, dass ein kulturelles Erbe verloren gehen würde (was nicht schlimm sein muss))?


Ich sehe da weniger kulturelles Erbe als die Frage nach der Legitimation. Ich halte einen König, der kraft einer durch das Volk angenommenen Verfassung sein Amt erbt, für wesentlich besser legitimiert als einen Präsidenten, der unter dem Deckmantel einer niemals vom Volk genehmigten Verfassung von drei Parteivorsitzenden beim Essen ausgekungelt wird.


Bei uns im Ösi Land wird der Bundespräsident direkt gewählt. Das latürnich kandidaten von den parteien gestellt werden is wieder was anderes. Aber wenn wer genug kohle hat, und die anderen kriterien erfüllt, kann er ja auch antreten. So hats z.b. schon mal ein mediengeiler baumeister versucht...
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#234602) Verfasst am: 29.12.2004, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kommunisti hat folgendes geschrieben:
Das schlimmste ist ja jetzt noch, dass der Adel jetzt sein Land wiedererlangen will, was ihnen zu sozialistischen Zeiten enteignet wurde. Ich meine das mit dem Privatbesitz ist eine schwierige Sache, aber mit welchem Recht kann ein "Von und Zu"ein Stück Land zurückfordern, was er selber unrechtmäßig erworben hat (meistens).? Kann man denn da nichts machen Weinen ?
Im Grunde genommen hat jeder Adelige sich sein Land angeeignet, damals gab es noch nicht die Rechte wie heute, aber die Erde war bei der Besiedlung durch den Menschen doch nicht aufgeteilt, so kann ich nicht verstehen, dass man sein "Privateigentum" zurückfordern kann, obwohl man es entweder selber enteignet oder sich angeeignet hat.
Zu sozialistischen Zeiten wurden die Schlösser und Landhäuser wenigstens für die Allgemeinheit genutzt, dort waren Ferienheime oder Behindertenheime, LPG´s... untergebracht, aber wenn Prinz Ernst August von Hannover seine Ländereien zurückgewinnt, dann hat er einige Sommerhäuser mehr in seiner Sammlung.


Die legitimation stammt von der Kirche, so wie der gesamte Adel. In unserem schönen Europa galt einmal die regel, dass die Erde (das das damals als erde (welt) bekannt war) ja von gott geschaffen wurde, und getreu der bibel dann vom menschen untertan gemacht werden sollte. Da sich ja die katholen anmassen die stellvertreter Gottes zu sein , gehörte ihnen natürlich auch alles land. Und dieses land verteilten sie an ausbeuter
die ihnen halt schön taten oder für sie kriegsdienste leisteten. Daher auch der zusatz König von gottes gnaden. Ausserdem brauchte die Kirche die Könige und Ihre vasallen als exekutive. Sehr gut sah man das bei der inquisition, wo die foltern unter Aufsicht des inquisitors durchgeführt wurden, und dann der inquisitor die unglücklichen zur hinrichtung dem weltlichen gericht überliess. Es gab auch Zeiten, da konnte man sich den adelstitel kaufen.
Und machen kannst nichts dagegen, dass jetzt wieder forderungen gestellt werden. Nur ob die geltenden gesetze diese forderungen auch erfüllen, ist etwas anderes. Z.b. Hat das haus habsburg (weisst eh die mit lippe Smilie in österreich keine chance irgendwas zurückzubekommen. Auch ist im Ösiland das führen eines adelstitels verboten, ausser es ist nachweislich ein teil des namens. ( beispiel: van beethoven) Abgesehen davon ist aber ein grossteil österreichs noch immer grundstücksmässig in der hand von wenigen adelsfamilien. Nur sie kassieren still und heimlich. (esterhazy, liechtenstein etc.) Die katholen unterstützen latürnich noch immer kräftig den (stillen) adel, da ja bekanntlicherweise eine krähe der anderen kein auge aushackt.. Auch hat sich der adel in der wirtschaft etabliert, da sich ja wunderbar über aufsichtsratposten etc. jede menge geld lukrieren lässt.
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