Critics Welt

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Im Thread "NVA @ Saventit" wird erwähnt, daß angeblich jede Armee drei Grundpfeiler besitze, auf denen ihre Verteidigungsfähigkeit aufgebaut sei:
1. Frühwarnung
2. Personelle und technische Überlegenheit
3. Kampfhandlungen aufs Gebiet des Gegners tragen

Das ist, was ich während meines Ausflugs ins Jahr 2754 aus der Geschichtsdatenbank der FSS Republic erfuhr:

Offenbar hat jemand zumindest die ersten beiden Punkte nicht so gesehen, weil ja eine Art "Nichtangriffspakt" existierte, während auch Eenath Doranon (s.u.) etwa Piraten vor ihrer eigenen Küste gejagt hat.

2717 haben in Megrathea ("My [irgendwas, das ich nicht mehr weiß ]"), einem der Teilstaaten des ehemaligen Reiches des Herrschers Aenath gar Tarunin ("Eenath Doranon") (2493-2575), die qumah (gesprochen "schumah", d.h. "Teilung") die Herrschaft errungen und den letzten Nachkommen des Herrschers entmachtet, der daraufhin zu seinen Verwandten nach My Tharon floh, und an seiner Stelle eine totalitäre Diktatur errichtet, das erste Mal in der Geschichte des Reiches die Sklaverei eingeführt etc. - und sie auch noch als eine alte Erfindung ihres Volkes verkaufend.

Aber, worum ging es? Die qumah gaben vor, sich nach den ethischen Werten des Philosophen Gamri (ca. 5000 vdZ) zu richten, so daß sich die My Tharon in Sicherheit wogen, denn Gamri stand dafür ein, daß bestehende Verträge zwischen Staaten auch einzuhalten seien. 2521 wurde im Zuge der Gründung der zweiten Union von Goradon (oder auch "Carasin"), einer Art UN des Planeten, der sich wenig später einige Welten in der Nähe anschlossen, deren Einwohner genetisch mit den Einwohnern Goradons verwandt sind, auch ein Pamphlet namens "Des Kriegers Steigbügel(haltung)" ("liten kengir") verabschiedet, das Eenath Doranon im Erinnerung einiger bitterer Erfahrungen geschrieben hatte.

Darin kodifiziert war etwa, daß keine der Armeen auf dem Boden des Planeten einer anderen technisch überlegen sein dürfe. Während die Menschen von Goradon allein durch die Wiederentdeckung der 12000 Jahre alten Technologie ihrer Ahnen den Menschen der Erde technisch sogar überlegen wurden - zum Glück aber kein Interesse an kriegerischen Auseinandersetzungen hatten -, hatte Eenath im Sinn, daß man die Menschen nur davon abhält, sich gegenseitig umzubringen, indem sie dem Gegenüber wirklich in die Augen sehen mußten: an Waffen sollte man also weiterhin Schwerter benutzen. Zwischen 2521 und 2575 herrschte denn auch etwas, das später als das goldene Zeitalter ("um aritu giru") bezeichnet wurde, die längste Periode ohne gewalttätige Auseinandersetzungen, die diese Welt bisher erlebt hatte. Diesem setzte erst der Aufstand, den die Vorläufer der qumah, die "Neuheitler" ("qumin", die qumah gebrauchen das Wort häufig dekliniert, um eine Verwechslung des Wortes "Neuheit" mit "Teilung" unter Nicht-Hochsprachlern zu erreichen) angezettelt hatten, ein Ende. Eenath Doranons Tod in der Schlacht von Catennen (gegen die qumin) und die formelle Teilung seines Reiches in zwei Teilstaaten unter seinen Töchtern Sherat und Rashelle, leiteten für Megrathea eine Epoche der neuerlichen Stagnation, und schließlich des gesellschaftlichen Niedergangs ein: immer mächtiger wurden jene Kräfte, die mit der qumin-Sekte sympathisierten, die die späteren Tarunins für ihre angebliche Korruption und ihren Machtmißbrauch (seit Aenaths Zeiten war das Reich aber tatsächlich nur noch konstitutionelle Monarchie; Eenath Doranon mußte für alle Maßnahmen, die er selbst durchführen wollte, etwa auch militärische Aktionen, die Erlaubnis der Volksvertreter einholen) angriffen.

Jene qumah also, hatten versprochen, sich an das liten kengir zu halten, also keine modernen Waffen auf den Planeten zu bringen. Die Union hatte allerdings nicht die Macht, sie daran zu hindern, und so konnten die qumah binnen weniger Wochen im Jahre 2731 My Tharon annektieren. Die anderen Staaten mußten sich wohl oder übel damit abfinden, da die qumah ihrerseits eine Blockade des Planeten errichtet hatten, die sie von ihren eigenen Leuten abhielt.

Was lehrt uns das also? Da war jemand etwas zu idealistisch und vertrauensselig. (Heute, 2754, sitzen etwa hunderttausend Roha im Exil auf Welten in der Nähe der Grenze zur Union, und warten wie die heutigen Exilkubaner auf eine Chance, nach Goradon zurückzukehren. Allerdings haben selbst die konservativen Kräfte in der irdischen Regierung eingesehen, daß ein von außen hereingetragener Krieg wohl nicht der richtige Weg wäre, eine Rückkehr zu den Menschenrechten einzufordern, ganz einfach weil es so oder so ausgehen könnte, weil man eben qumah-Truppen in New York nicht gebrauchen kann. )

[Edit vom 26.12.04: Aus "Critics wirre Welt" wurde "Critics Welt" ]
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Dann bin ich halt bekloppt.

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Jetzt mal was Geistloses. Das Posting braucht nicht beantwortet zu werden, da es sich nicht auf eine Person bezieht, die es jemals sehen, und wenn doch, darauf reagieren wird, weder im Forum noch ansonsten. Das Briefchen ist angenehm kurz, wie Nav bemerken wird. Wer dennoch Interesse hat, das geeignete Musikstück dazu ist wohl "Audi, dulcis amica mea" von Bartolomeo Barbarino.

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Christina,

Es macht mir bestimmt keinen Spaß, das zu tun. Meine Liebe, oder was auch
immer Du glaubst, daß das sei, was ich mir einbilde, daß ich empfinde, ist
mir ernst und tut mir weh. Ich empfinde also genau das Gegenteil von Spaß,
empfinde mich tödlich getroffen und erleide diese Schmerzen, freilich ohne
daß ich sterben könnte, weil ich vor dem Gedanken, nicht mehr zu sein,
Angst habe, und daß Du es dann vielleicht bedauern würdest, mit Deiner
Hand durch mein Haar streichen würdest und ich es nicht mehr spüren würde.
Aber Du hörst mir ja sowieso nicht zu, dann kann ich das auch schreiben.

Mein Leben, oder auch Nicht-Leben, ist doch bestimmt ein tüchtiger
Schenkelklopfer gewesen. Selbst Leute, die mir geneigt sind, sagen
mittlerweile "Du machst mich krank" zu mir, wenn ich auch nur ein bißchen
ein trauriges Gesicht mache.

Ich sehe mich selbst ja eher wie Dante Alighieri, der mit seiner Beatrice,
die er zum Ideal der Liebe gemacht hat, wohl auch nicht viel mehr geredet
hat als ich mit Dir, und die ihn wohl auch nicht beachtet oder davon
gewußt
hat. Sie war für ihn die Vollendung all dessen, was Liebe ist, die
Existenz selbst und der Zweck der Existenz von allem, was es gibt.

Sie aber sagen, ich gäbe nur Psychopathengewäsch von mir, ich hätte mich
verrannt, ich sei verliebt in eine Illusion, in eine Person, die es auf
dieser Welt nicht gibt, in eine Person, für die ich schlichtweg nicht
existiere. Übrigens sagen das auch jene, die vorhaben zu heiraten, sich
lebenslang irgendetwas zu versprechen, obwohl "Liebe" statistisch gesehen
nur drei Jahre hält. Sie sagen, ich sei womöglich an der einzigen Person
vorbeigegangen, die mich auf dieser Welt vielleicht lieben könnte, und
hätte meinerseits sie ignoriert und ins Unglück gestürzt. Aber für andere
ist es doch immer soviel leichter. Deswegen nennen sie mich eine Memme,
wenn ich heule.

Ja, ich habe mich vernarrt. Ich hatte gedacht, Du seist ein besonderer
Mensch, genau derjenige einzige Mensch auf der Welt, der es zuläße, daß
ich ihm gehöre. Ich habe sie für diesen besonderen Menschen gehalten, habe
gedacht, Du könntest mich vielleicht verstehen.

Ich hätte Dich nie betrogen, hätte Dich angebetet. Aber Du wolltest mich
nicht, hast nicht auf mich reagiert, mich nicht einmal angesehen, obwohl
Du davon wußtest, hast mich ignoriert und mißachtet. Du hast mir das
Herz herausgerissen. Du, die Beste aller Frauen, hast mir damit gezeigt,
daß ich auch von allen anderen nichts Besseres zu erwarten habe. So sind,
nachdem der große Traum geplatzt ist, nicht einmal mehr kleine Träume
möglich, bei denen ich dann, nachdem sie mich geküßt hätten, ich mich im
Bad einschließen und weinen würde. Ich kann es nur so tun, ohne daß
irgendein anderer Mensch mir nahe sein wollte.

Ich weiß nicht, wie man eine Frau anspricht und mit ihr redet, und auch
nicht, wie man sie für sich einnimmt. Ich weiß nicht, wie sie
funktionieren, nicht Du und nicht im allgemeinen. Und ich könnte es
wohl auch nicht ertragen. Meine Angst ist heute noch viel größer, nachdem
ich es erlebt habe. Ich habe alle meine Empfindungen auch ausgesprochen,
habe Dir gesagt, daß es mir wehgetan hat, und wie ich diese Art des
Umgehens oder Nicht-Umgehens mit mir empfinde. Das alles hat Dich nicht
interessiert, Du hast nicht geantwortet. Du hast nicht einmal zugehört.

Vielleicht ist es ein Spaß, wie ich empfinde, ich weiß es nicht. Nach
allem, was ich weiß, kennst Du nicht die Empfindung wie es ist, wenn
jemand, den man liebt, diese Gefühle nicht erwidert, daß man dann am
liebsten sterben möchte, was auch nicht vorbeigeht, sondern mit jedem Tag
schlimmer wird.

Du hast mir demonstriert, daß selbst das Beste, wozu ich fähig bin, nichts
wert ist, und damit, daß auch ich nichts wert bin. Was bleibt mir dann
noch, so vom Leben? Da raus in diese kalte, tote Welt? Das Einzige ist
doch, daß ich mir überlege, wie ich mich umbringe, wie es am schnellsten
geht und am wenigsten wehtut.

Das schrieb jemand, von dem es Dir egal ist, ob er lebt.
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Frauen sind Bestien.

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Komm, Critic, steig runter von deinem harten Stuhl des Leidens.

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