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Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel
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Claudia2
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237160) Verfasst am: 02.01.2005, 23:04    Titel: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Liebe Fories,

im Zusammenhang mit diesem Thema möchte ich gern auf einen Text von Volker hinweisen, den er in Mykath gepostet hat. Ihr findet das hier und hier.

Daraus:
Zitat:
Kurz: Wer als Atheist nichts spendet, muss sich fragen lassen, ob er mit seiner Haltung nicht eine moralische Verurteilung des Atheismus rechtfertigt.

und
Zitat:
Ich kann an dieser falschen Auffassung so leicht nichts ändern, vor allem dann nicht, wenn es sich herausstellt, dass Atheisten tatsächlich weniger moralisch verantwortlich handeln als Christen. Da ich den Atheismus als eine akzeptable Alternative zum Theismus etablieren möchte, komme ich nicht umhin, gerade als Atheist auch moralisch einwandfrei zu handeln. So wie Christen oft (wenn auch nicht immer) zu moralischem Handeln tendieren und damit ihr Weltbild verteidigen, so sehe ich mich als Atheist auch in der Pflicht, moralisch zu handeln - aus denselben Gründen. Ich finde, dass diese Gründe in beiden Fällen gerechtfertigt sind!

Was sagt Ihr dazu?

Grüße,
Claudia
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#237170) Verfasst am: 02.01.2005, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

"Moralisch einwandfrei" - ist das das Selbe wie "gesellschaftskonform konditioniert"?

Argh... Sprachverwirrung!
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#237174) Verfasst am: 02.01.2005, 23:13    Titel: Re: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:

Daraus:
Zitat:
Kurz: Wer als Atheist nichts spendet, muss sich fragen lassen, ob er mit seiner Haltung nicht eine moralische Verurteilung des Atheismus rechtfertigt.


Was sagt Ihr dazu?



Dazu sage ich: man muss sich fragen lassen, und meine Antwort lautet "nein".
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#237178) Verfasst am: 02.01.2005, 23:20    Titel: Re: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Was sagt Ihr dazu?

Hallo Reni! Winken
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#237180) Verfasst am: 02.01.2005, 23:21    Titel: Re: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Hallo Reni! Winken


Na, ob das wohl eine "angemessene Reaktion" (TM) ist? Geschockt
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#237201) Verfasst am: 02.01.2005, 23:35    Titel: Re: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Hallo Reni! :winky:


Na, ob das wohl eine "angemessene Reaktion" (TM) ist? :shock:


latürnich. Macht sich nicht gut, mit Fleppe von Dannen zu ziehen und dann inkognito wieder hereinzuschleichen. In anderen Foren wird man dafür gekickt.

Grüßle

Thomas
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Bongo
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.05.2004
Beiträge: 76

Beitrag(#237209) Verfasst am: 02.01.2005, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, dass die Spendenbereitschaft völlig unabhängig von einer Religionszugehörigkeit zu sehen ist. Sie hat vielmehr was mit Menschlichkeit zu tun. Auch Gläubige können selbstgerechte Egoisten sein. Pharisäer sind häufig anzutreffen.

Bongo
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#237210) Verfasst am: 02.01.2005, 23:40    Titel: Wenn ... Antworten mit Zitat

2 Menschen, 1 überzeugter Atheist, 1 Christ der Angst vor Zorn Gott hat wenn er nix Gutes tut obwohl er eigentlich Nichts spenden möchte, beide besitzen gleich viel Geld

-> Wenn der Atheist 100 Euro spendet, der Christ 200 Euro, dann kann man sagen der Atheist hat moralischer gehandelt denn der Christ hätte, wenn er sicher sein könnte dass es keinen Gott gibt, wohl nicht gespendet, somit hat der Atheist freiwiliig, der Christ unfreiwillig gehandelt

Selbst wenn der Atheist nix gibt und der Christ was gibt aber nur weil er weiss dass es Gott gibt und ohne diese Erkenntnis nix gegeben hätte dann ist dies moralisch äquivalent ...
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Claudia2
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Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237212) Verfasst am: 02.01.2005, 23:41    Titel: Re: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Was sagt Ihr dazu?

Hallo Reni! Winken

Hi Naga...zwinkern
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Claudia2
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237214) Verfasst am: 02.01.2005, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bongo hat folgendes geschrieben:
Ich finde, dass die Spendenbereitschaft völlig unabhängig von einer Religionszugehörigkeit zu sehen ist. Sie hat vielmehr was mit Menschlichkeit zu tun. Auch Gläubige können selbstgerechte Egoisten sein. Pharisäer sind häufig anzutreffen.

Bongo

Huch, Bongo - Du hier...zwinkern?

Ich sehe das nicht so. Eine Moral kann sich gut daran messen lassen, was die Mehrheit der Menschen aus ihr macht.
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#237215) Verfasst am: 02.01.2005, 23:43    Titel: Re: Atheismus und Moral - am konkreten Beispiel Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:

Daraus:
Zitat:
Kurz: Wer als Atheist nichts spendet, muss sich fragen lassen, ob er mit seiner Haltung nicht eine moralische Verurteilung des Atheismus rechtfertigt.


Was sagt Ihr dazu?



Ich sage, daß das Mumpitz ist. Niemand spendet, weil er Atheist ist. Niemand spendet nicht, weil er Atheist ist. Niemand spendet, weil er nicht Atheist ist.
Hier werden einfach zwei Dinge in vermengt, die nicht in dieser Weise in Zusammenhang stehen.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Claudia2
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Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237218) Verfasst am: 02.01.2005, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob die Grundaussage richtig verstanden wurde.

Es geht darum, daß Christen den Atheisten oft Gottlosigkeit und damit zwingend im Zusammenhang Morallosigkeit vergeworfen haben.

Um das zu widerlegen, sagt Volker, müßten wir zeigen, daß wir als Gruppe mindestens genauso moralisch handeln wie die Gruppe der Christen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#237223) Verfasst am: 02.01.2005, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die Grundaussage richtig verstanden wurde.

Es geht darum, daß Christen den Atheisten oft Gottlosigkeit und damit zwingend im Zusammenhang Morallosigkeit vergeworfen haben.

Um das zu widerlegen, sagt Volker, müßten wir zeigen, daß wir als Gruppe mindestens genauso moralisch handeln wie die Gruppe der Christen.

Wer sagt denn, daß die Christen "moralisch" handeln?
Bemißt sich das am Spendenaufkommen?
Wenn ja, wie "moralisch" sind ihre Motive aus denen sie spenden?
Ich bin der Ansicht, daß die Spendenbereitschaft weniger mit der jeweiligen Weltanschauung zu tun hat, als eingangs unterstellt wurde.
_________________
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#237226) Verfasst am: 02.01.2005, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Es geht darum, daß Christen den Atheisten oft Gottlosigkeit und damit zwingend im Zusammenhang Morallosigkeit vergeworfen haben.

Um das zu widerlegen, sagt Volker, müßten wir zeigen, daß wir als Gruppe mindestens genauso moralisch handeln wie die Gruppe der Christen.

Ich verstehe nicht, was für eine Gruppe "die" Atheisten überhaupt sein sollen. Atheismus ist die Bezeichnung einer weltanschaulichen Grundhaltung, die negativ definiert ist, nämlich durch das Nichtvorhandensein eines Gottesglaubens. Als solche bilden die Menschen, auf die diese Eigenschaft zutrifft, eine äußerst inhomogene Menge, die sowohl Humanisten als auch Stalinisten und viele andere umfasst. Volkers Vorschlag setzt voraus, dass die Gruppe der Christen, die bis auf diverse dogmatischen Detailfragen ziemlich homogen ist, mit der Gruppe der Atheisten, die äußerst inhomogen ist, miteinander vergleichbar sind. Diese Vergleichbarkeit ist jedoch nicht gegeben.


Zuletzt bearbeitet von pyrrhon am 03.01.2005, 00:08, insgesamt einmal bearbeitet
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#237229) Verfasst am: 03.01.2005, 00:00    Titel: Tja Antworten mit Zitat

Wie ich oben schrieb, man muss mehrere Punkte parallel betrachten sonst Unsinn ...


1) Wieviel gibt Christ

2) Warum gibt er, aus Angst vor Gott, oder aus Nächstenliebe

3) Ist es überhaupt gut dass er Geld als Christ oder irgendwelche Atheisten geben, oder vermindert er damit Leid wodurch dann weniger Leute dort zum genialen Glauben an Leadergottsohn kommen weil es den Menschen dann zu schnell wieder besser geht ...
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#237231) Verfasst am: 03.01.2005, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist eine falsche Einstellung, würde ich denken. Durch die Taten eines einzelnen Atheisten ist nicht "der Atheismus" moralisch diskreditiert. Ebensowenig ist aber "das Christentum" moralisch als positiv zu bewerten, selbst wenn jemand angibt, er habe gespendet, weil das ihr Gott so gesagt habe.

Einmal ab von dem Aspekt, daß eine Entschließung aus freien Stücken sicher besser ist als eine, die man tut, weil sie einem befohlen wird: Selbst wenn jemand Christ ist, was ja "per se" (siehe deren Schriften) verschiedene negative Aspekte hat, aber positiv handelt, dann ist dieses Handeln als positiv zu bewerten, selbst wenn die Ideologie es unserer Sicht nach nicht sein sollte.

Was für ein Schwurbel. Damit habe ich wohl die Frage aufgeworfen, ob ich, wenn ich unverschuldet in Not gerate, auch Hilfe vom "Heimatverein Schwarz-Weiß-Rot", sprich NPD, annehmen würde. Mit den Augen rollen
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#237233) Verfasst am: 03.01.2005, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Wer sagt denn, daß die Christen "moralisch" handeln?

Wenn Du schon fragst: Christen sind Moralisten. Was ihre übertriebenen bis perversen sittlichen Forderungen betrifft, so bilden diese durchaus eine Moral. Zwar können selbst Christen diese Forderungen nicht erfüllen, dazu sind sie einfach zu widernatürlich, aber grundsätzlich würde ich schon sagen, dass unter Christen ein gewisser Hang zu moralistischem, aber auch zu moralischem Handeln bemerkbar ist. Die sittlichen Normen und Grundsätze, nach denen sie handeln, müssen schließlich nicht als gut bewertet werden, um ihnen ein Handeln nach sittlichen Normen und Grundsätzen, also nach einer Moral zuzugestehen.
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Claudia2
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237240) Verfasst am: 03.01.2005, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Wer sagt denn, daß die Christen "moralisch" handeln?

Wenn Du schon fragst: Christen sind Moralisten. Was ihre übertriebenen bis perversen sittlichen Forderungen betrifft, so bilden diese durchaus eine Moral. Zwar können selbst Christen diese Forderungen nicht erfüllen, dazu sind sie einfach zu widernatürlich, aber grundsätzlich würde ich schon sagen, dass unter Christen ein gewisser Hang zu moralistischem, aber auch zu moralischem Handeln bemerkbar ist. Die sittlichen Normen und Grundsätze, nach denen sie handeln, müssen schließlich nicht als gut bewertet werden, um ihnen ein Handeln nach sittlichen Normen und Grundsätzen, also nach einer Moral zuzugestehen.

Das hat mit dem, was eingangs thematisiert wird, leider nichts zu tun...

Hier war es grad nicht dazu aufgerufen, sich über christliche Moral auszulassen, ich denke, darüber besteht kaum Dissenz.
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Claudia2
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237242) Verfasst am: 03.01.2005, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Das ist eine falsche Einstellung, würde ich denken. Durch die Taten eines einzelnen Atheisten ist nicht "der Atheismus" moralisch diskreditiert. Ebensowenig ist aber "das Christentum" moralisch als positiv zu bewerten, selbst wenn jemand angibt, er habe gespendet, weil das ihr Gott so gesagt habe.

Das ist richtig.
Es geht auch nur um eine tatkräftige Reaktion auf den Vorwurf des Christentums Gottlosigkeit = Morallosigkeit. Mehr nicht.
Zitat:
Einmal ab von dem Aspekt, daß eine Entschließung aus freien Stücken sicher besser ist als eine, die man tut, weil sie einem befohlen wird:

Ja, und wenn bei vielen Leuten keine Spenden erfolgen, weil es ihnen kein Bedürfnis ist oder / und weil sie niemand dazu treibt, ist das noch viel übler. Vor allem der erste Grund.
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Claudia2
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237244) Verfasst am: 03.01.2005, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Wer sagt denn, daß die Christen "moralisch" handeln?
Bemißt sich das am Spendenaufkommen?
Wenn ja, wie "moralisch" sind ihre Motive aus denen sie spenden?
Ich bin der Ansicht, daß die Spendenbereitschaft weniger mit der jeweiligen Weltanschauung zu tun hat, als eingangs unterstellt wurde.

1. Die Motive der Spenden sind hier völlig nebenrangig.
2. Es geht nicht um die HÖHE der Spenden, sondern um die Anzahl der Spender.
3. Wenn allerdings mehr Christen spenden als bekennende Atheisten (prozentual), muß man sich fragen, welche Korrelation da zu finden ist.
4. Das wäre herauszufinden, wenn man sich das anschaut. Würde man die These bestätigt finden - was würde Dein Fazit sein?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#237247) Verfasst am: 03.01.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Wer sagt denn, daß die Christen "moralisch" handeln?
Bemißt sich das am Spendenaufkommen?
Wenn ja, wie "moralisch" sind ihre Motive aus denen sie spenden?
Ich bin der Ansicht, daß die Spendenbereitschaft weniger mit der jeweiligen Weltanschauung zu tun hat, als eingangs unterstellt wurde.

1. Die Motive der Spenden sind hier völlig nebenrangig.
2. Es geht nicht um die HÖHE der Spenden, sondern um die Anzahl der Spender.
3. Wenn allerdings mehr Christen spenden als bekennende Atheisten (prozentual), muß man sich fragen, welche Korrelation da zu finden ist.
4. Das wäre herauszufinden, wenn man sich das anschaut. Würde man die These bestätigt finden - was würde Dein Fazit sein?

Mir ist nicht bekannt daß eine Statistik geführt wird, die aussagt:
yx% haben Atheisten gespendet
xy% haben Gläubige gespendet.
_________________
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Claudia2
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Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237249) Verfasst am: 03.01.2005, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, was für eine Gruppe "die" Atheisten überhaupt sein sollen. Atheismus ist die Bezeichnung einer weltanschaulichen Grundhaltung, die negativ definiert ist, nämlich durch das Nichtvorhandensein eines Gottesglaubens. Als solche bilden die Menschen, auf die diese Eigenschaft zutrifft, eine äußerst inhomogene Menge, die sowohl Humanisten als auch Stalinisten und viele andere umfasst. Volkers Vorschlag setzt voraus, dass die Gruppe der Christen, die bis auf diverse dogmatischen Detailfragen ziemlich homogen ist, mit der Gruppe der Atheisten, die äußerst inhomogen ist, miteinander vergleichbar sind. Diese Vergleichbarkeit ist jedoch nicht gegeben.

*Die Atheisten* sind die Leute, die sich vom Glauben abgewendet haben und daher laut Meinung der Kirchen quasi keine Moral mehr haben dürften (weil sie keinen Gott haben).

Wenn also die Masse dieser Leute weniger bereit ist, für andere - besonders massiv Notleidende - etwas abzugeben, wäre das ein nicht von der Hand zu weisendes Indiz zur Bestätigung genau dieser These.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#237251) Verfasst am: 03.01.2005, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Und die Motive des Spendens sind nicht nachrangig. Wenn jemand etwas aus freien Stücken gibt, sagt das etwas anderes aus, als wenn jemand aufgrund sozialen Drucks spendet.
_________________
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Claudia2
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Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237253) Verfasst am: 03.01.2005, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Mir ist nicht bekannt daß eine Statistik geführt wird, die aussagt:
yx% haben Atheisten gespendet
xy% haben Gläubige gespendet.

Mir auch nicht.
Was ich nur frage, ist:

WENN es so wäre, daß Atheisten seltener spenden als Christen - was würde das Dir sagen?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#237254) Verfasst am: 03.01.2005, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, was für eine Gruppe "die" Atheisten überhaupt sein sollen. Atheismus ist die Bezeichnung einer weltanschaulichen Grundhaltung, die negativ definiert ist, nämlich durch das Nichtvorhandensein eines Gottesglaubens. Als solche bilden die Menschen, auf die diese Eigenschaft zutrifft, eine äußerst inhomogene Menge, die sowohl Humanisten als auch Stalinisten und viele andere umfasst. Volkers Vorschlag setzt voraus, dass die Gruppe der Christen, die bis auf diverse dogmatischen Detailfragen ziemlich homogen ist, mit der Gruppe der Atheisten, die äußerst inhomogen ist, miteinander vergleichbar sind. Diese Vergleichbarkeit ist jedoch nicht gegeben.

*Die Atheisten* sind die Leute, die sich vom Glauben abgewendet haben und daher laut Meinung der Kirchen quasi keine Moral mehr haben dürften (weil sie keinen Gott haben).

Wenn also die Masse dieser Leute weniger bereit ist, für andere - besonders massiv Notleidende - etwas abzugeben, wäre das ein nicht von der Hand zu weisendes Indiz zur Bestätigung genau dieser These.

Nein, eine Bestätigung dieser These wäre es, wenn es statistisch erfaßt würde und diese Erfassung eine Korrelation zwischen Glauben/Nichtglauben und Spendenbereitschaft belegen würde.
_________________
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Claudia2
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Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237257) Verfasst am: 03.01.2005, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt.

Und immernoch: was wäre, wenn dem so wäre?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#237259) Verfasst am: 03.01.2005, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Stimmt.

Und immernoch: was wäre, wenn dem so wäre?

Dann weiß ich immer noch nichts über die Motive.
_________________
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Claudia2
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Anmeldungsdatum: 25.12.2004
Beiträge: 55

Beitrag(#237265) Verfasst am: 03.01.2005, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Warum sind für Dich die Motive entscheidend und nicht die Taten?
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#237268) Verfasst am: 03.01.2005, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Eine Moral kann sich gut daran messen lassen, was die Mehrheit der Menschen aus ihr macht.


Das ist Unsinn.

Wenn ein moralisches System zum Genozid aufruft, seine Befürworter dafür aber zu faul sind, bleibt es trotzdem ein schlechtes System.

Wenn ein moralisches System dazu aufruft, notleidenden Menschen zu helfen, seine Befürworter dafür aber zu faul sind, kann es trotzdem ein gutes System sein.

- Man kann moralische Systeme von Standpunkt anderer moralischer Systeme bewerten.
- Man kann das Handeln von Menschen anhand von moralischen Systemen bewerten, die sie selbst befürworten.
- Man kann das Handeln von Menschen anhand von moralischen Systemen bewerten, die sie selbst nicht befürworten.

Das sind Dinge, die hier zunächst einmal unterschieden werden müssten.

Der Atheismus ist kein moralisches System. Insofern kann das Handeln von Menschen anhand des Atheistmus nicht moralisch bewertet werden. Du kannst den Atheismus anhand christlicher, sozialistischer, islamischer, satanistischer oder sonstwelcher moralischer Maßstäbe bewerten. Du kannst das Handeln einzelner Atheisten anhand christlicher, sozialistischer, islamischer, satanistischer oder sonstwelcher moralischen Maßstäbe bewerten. Außerdem kannst du das Verhalten einzelner Atheisten anhand ihrer eigenen moralischen Maßstäbe messen, wie auch immer sie geartet sein mögen.

Du willst vermutlich auf etwas ganz anderes hinaus: Auf eine Korrelation zwischen Atheismus und Spendenbereitschaft, die du vermutlich aufgrund deines eigenen moralischen Systems als gut bewertest.

Welchen Wert solch eine Korrelation für eine moralphilosophische Diskussion haben soll, leuchtet mir nicht ein. Dazu ein Beispiel:
Vergewaltigen ist ein Verhalten, das in vielen moralischen Systemen für schlecht erachtet wird. Vermutlich auch in deinem. Vergewaltigen und männlichen Geschlechts sein ist höher korreliert als Vergewaltigen und weiblichen Geschlechts sein. Soll man daraus schließen, dass es moralisch minderwertig ist, ein Mann zu sein?
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich

Beitrag(#237286) Verfasst am: 03.01.2005, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Ist es überhaupt gut dass er Geld als Christ oder irgendwelche Atheisten geben, oder vermindert er damit Leid wodurch dann weniger Leute dort zum genialen Glauben an Leadergottsohn kommen weil es den Menschen dann zu schnell wieder besser geht ...


Da ich dazu leider nichts Passendes sagen kann, ohne gegen die Nettiquette zu verstossen, sage ich da mal einfach gar nichts zu... Argh
_________________
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