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Zucht und Ordnung
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#237708) Verfasst am: 04.01.2005, 00:15    Titel: Zucht und Ordnung Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Das heißt doch aber nichts anderes als das, was ich behauptet habe: je weniger Autorität im gesellschaftlichen Kontext herrscht, desto größer der Moralverfall.

Könnt Ihr dem hier zustimmen?



Ich formuliere die Frage mal um: denkt ihr, dass nur Strafandrohung Menschen zu "moralischem Handeln" (was genau das sein soll wäre natürlich auch noch zu erörtern ...) antreiben kann und dass ohne eine harte politische hand nur Mord und Totschlag herrschen würden?

Bzw. wer kann historische Beispiele für die Hypothese anbringen, dass Ären schwacher politischer oder religiöser Regime ursächlich zu besonders geringer Moral geführt haben?

---------

Meine Ansicht:

natürlich kann man diese Ansicht - je nachdem wie man die Inhalte von "Moral" defniert diese Hypothese immer belegen ...
Wenn es moralisch ist, kirchlich zu heiraten, dann könnte man mich auch nur unter Anwendung unmittelbaren Zwanges dazu bewegen. zwinkern
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Rollimom
stur



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 6507
Wohnort: BO

Beitrag(#237717) Verfasst am: 04.01.2005, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

*Hüstel*

Meine Oma hat mir immer gesagt, unter Hitler hätte es Vergewaltigungen und Überfälle auf offener Straße nicht gegeben.....

...sie hat die anderen "Vorfälle" anscheinend nicht zur Kenntnis genommen.

Mag ja sein, dass unter einer auf Zucht und Ordnung achtenden Regierung manche Vergehen nicht/kaum vorkommen.

Aber "moralischer" ist die Bevölkerung wohl kaum dadurch geworden.
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#237720) Verfasst am: 04.01.2005, 00:28    Titel: Re: Zucht und Ordnung Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
Das heißt doch aber nichts anderes als das, was ich behauptet habe: je weniger Autorität im gesellschaftlichen Kontext herrscht, desto größer der Moralverfall.

Könnt Ihr dem hier zustimmen?

mein vater hätte dem zugestimmt.
der hat auch dem satz "die europäer brachten den afrikanern die zivilisation" zugestimmt.
und den sätzen
"solange ihr eure füße unter meinen tisch streckt, wird getan, was ich sage",
"lange haare - kurzer verstand",
"marx und freud sind des teufels",
"die deutsche wehrmacht hat keine verbrechen begangen",
"nicht alle sklavenhalter waren ausbeuter; manchen sklaven ging es besser als ihren brüdern in freiheit".

willst du sein grab sehen?
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#237725) Verfasst am: 04.01.2005, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Autoritärer Erziehungsstil und antisoziales Verhalten sind positiv korreliert.
_________________
posted by Babyface
.
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#237766) Verfasst am: 04.01.2005, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Claudia2 hat folgendes geschrieben:
je weniger Autorität im gesellschaftlichen Kontext herrscht, desto größer der Moralverfall.


Mach den Umkehrschluss, dann kommst du selber drauf, dass da was falsch ist. zwinkern

frajo hat folgendes geschrieben:
mein vater hätte dem zugestimmt.
der hat auch dem satz "die europäer brachten den afrikanern die zivilisation" zugestimmt.
und den sätzen
"solange ihr eure füße unter meinen tisch streckt, wird getan, was ich sage",
"lange haare - kurzer verstand",
"marx und freud sind des teufels",
"die deutsche wehrmacht hat keine verbrechen begangen",
"nicht alle sklavenhalter waren ausbeuter; manchen sklaven ging es besser als ihren brüdern in freiheit".


Das ist ja wahrlich interessant. Hat uns alle sicherlich schon immer brennend interessiert, was Vaeter zuhause so von sich gaben.
_________________
"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#237827) Verfasst am: 04.01.2005, 04:13    Titel: Antworten mit Zitat

Je größer die Zucht und Ordnung, desto perverser die Hintergedanken (und manchmal auch die Realität, siehe katholische Länder).

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Mandrax
mimosenhaft



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 75

Beitrag(#237831) Verfasst am: 04.01.2005, 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Moin...

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

[...]
denkt ihr, dass nur Strafandrohung Menschen zu "moralischem Handeln" (was genau das sein soll wäre natürlich auch noch zu erörtern ...) antreiben kann und dass ohne eine harte politische hand nur Mord und Totschlag herrschen würden?
[...]


Eine der Argumente der Befürworter der Todesstrafe ist, dass sie abschreckend wirke. Es gibt Studien, die das längst widerlegt haben.
Ich ziehe daraus den Schluß, dass es nicht die Strafandrohungen sind, die ausschließlich moralisches Handeln bedingen.

Töte ich z.B. keinen meiner Mitmenschen, nur weil ich befürchte, dass ich ins Gefängnis gesteckt werde? Sicher nicht. Mal abgesehen davon, dass ich nicht von moralischen Handeln sprechen kann, wenn ich eine Tat unterlasse oder begehe, weil ich Angst vor Strafe habe.

Die Grundlage der Moral kann doch nicht Angst vor Strafe sein.

Ciao...
_________________
Jede n-Mannigfaltigkeit mit dem Homotopietyp einer n-Sphäre ist zur n-Sphäre homöomorph.
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DerManfred
ranglos



Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#237839) Verfasst am: 04.01.2005, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Mandrax hat folgendes geschrieben:
Moin, Moin...

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

[...]
denkt ihr, dass nur Strafandrohung Menschen zu "moralischem Handeln" (was genau das sein soll wäre natürlich auch noch zu erörtern ...) antreiben kann und dass ohne eine harte politische hand nur Mord und Totschlag herrschen würden?
[...]




Die Grundlage der Moral kann doch nicht Angst vor Strafe sein.

Ciao...


Die Grundlage der Moral IST die angst vor strafe. Wobei unter strafe auch soziale ausgrenzung, isolierung etc. zu verstehen ist.
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Reichsbedenkenträger
wechselhaft



Anmeldungsdatum: 13.07.2004
Beiträge: 1089
Wohnort: S-H

Beitrag(#237841) Verfasst am: 04.01.2005, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Grundsätzlich sehe ich moralisches Handeln als normale, im menschlichen
Wesen begründete Eigenschaft, die durch Erziehung und Selbsterfahrung gestärkt wird und eine Grundvoraussetzung für ein Gemeinschaftsleben darstellt.
Generell darf es keines Zwangs benötigen, um moralisch zu handeln, wobei der Begriff "moralisches Handeln" natürlich weit gefasst ist.
Das es jedoch auch Ausnahmen von der Regel gibt, lässt sich natürlich nicht gänzlich vermeiden, dennoch sollte auch hier nicht durch Strafandrohung moralisches Handeln erzwungen, sondern bestenfalls unmoralische Handlungen vermieden werden.
_________________
Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#237843) Verfasst am: 04.01.2005, 10:27    Titel: Re: Zucht und Ordnung Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

Ich formuliere die Frage mal um: denkt ihr, dass nur Strafandrohung Menschen zu "moralischem Handeln" (was genau das sein soll wäre natürlich auch noch zu erörtern ...) antreiben kann und dass ohne eine harte politische hand nur Mord und Totschlag herrschen würden?

Ich würde das mal so formulieren: Wenn ALLE eine hehre und gleichartige (sic!) Moral hätten, wäre eine Autorität gar nicht notwendig. Haben aber nicht alle, und ganz ohne Autorität könnten sich die Morallosen austoben, wie sie wollten. Zum Nachteil aller anderen.
Der Trick ist, so viel Autorität wie nötig und so wenigwie möglich ausüben zu lassen. Was natürlich alles andere als einfach ist.

Zitat:

Bzw. wer kann historische Beispiele für die Hypothese anbringen, dass Ären schwacher politischer oder religiöser Regime ursächlich zu besonders geringer Moral geführt haben?

Einen ursächlichen Zusammenhang zu zeigen, egal in welcher Richtung, ist, denke ich, hinsichtlich der Komplexität einer Gesellschaft unmöglich.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#237850) Verfasst am: 04.01.2005, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Die Grundlage der Moral IST die Angst vor Strafe.


Ja und nein. Der Mensch hat durchaus ein ethisches Gehirnzentrum, das auf eine bestimmte Weise "geprägt" sein kann - das kann natürlich auch durch die Angst vor Strafe erreicht werden, aber nicht nur.
Scheinbar kommt aber nicht jedes "moralische" (bzw. "un-moralische") Verhalten allein durch dieses Zentrum zustande. Vielmehr ist es wohl eher so, dass auch die Gehirnbereiche, die für Bio-Überleben und hierarchische Einordnung zuständig sind, da wahrscheinlich eine gewisse Rolle spielen. Und diese sind "natürlich" bis zu einem gewissen Grade durch "Angst" geprägt. zwinkern

Lies' dir vielleicht 'mal das Buch "Der neue Prometheus" von R.A. Wilson durch.
Und besorg' dir den Film "Donnie Darko", der könnte, was Ethik-Psychologie angeht, eventuell auch aufschlussreich sein (besonders das Ende!).
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#237871) Verfasst am: 04.01.2005, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Mandrax hat folgendes geschrieben:
Die Grundlage der Moral kann doch nicht Angst vor Strafe sein.


Die Grundlage der Moral nicht. Wohl aber die Grundlage funktionierender und sich selbst reproduzierender sozialer Strukturen.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#237872) Verfasst am: 04.01.2005, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Und besorg' dir den Film "Donnie Darko", der könnte, was Ethik-Psychologie angeht, eventuell auch aufschlussreich sein (besonders das Ende!).

Andererseits solltest du ihn dir vielleicht besser nicht besorgen, weil er sehr langweilig ist. Besonders das Ende.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#237884) Verfasst am: 04.01.2005, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Andererseits solltest du ihn dir vielleicht besser nicht besorgen, weil er sehr langweilig ist.


K E T Z E R ! Böse

Mr. Green
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#237893) Verfasst am: 04.01.2005, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Das sagt mein Bruder auch. Der hat ihn angeschleppt.
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#237910) Verfasst am: 04.01.2005, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:
Die Grundlage der Moral IST die Angst vor Strafe.


Ja und nein. Der Mensch hat durchaus ein ethisches Gehirnzentrum, das auf eine bestimmte Weise "geprägt" sein kann - das kann natürlich auch durch die Angst vor Strafe erreicht werden, aber nicht nur.
Scheinbar kommt aber nicht jedes "moralische" (bzw. "un-moralische") Verhalten allein durch dieses Zentrum zustande. Vielmehr ist es wohl eher so, dass auch die Gehirnbereiche, die für Bio-Überleben und hierarchische Einordnung zuständig sind, da wahrscheinlich eine gewisse Rolle spielen. Und diese sind "natürlich" bis zu einem gewissen Grade durch "Angst" geprägt. zwinkern

Lies' dir vielleicht 'mal das Buch "Der neue Prometheus" von R.A. Wilson durch.
Und besorg' dir den Film "Donnie Darko", der könnte, was Ethik-Psychologie angeht, eventuell auch aufschlussreich sein (besonders das Ende!).


Ich sprach von moral, du sprichst von ethik. Ich sehe da einen Unterschied.
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#237965) Verfasst am: 04.01.2005, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:


Ich sprach von moral, du sprichst von ethik. Ich sehe da einen Unterschied.


Moral und Ethik ist ein und dasselbe

Moral = wie soll man handeln

Ethik = wie soll man handeln

Unterschied ?
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#237966) Verfasst am: 04.01.2005, 16:03    Titel: Re: Zucht und Ordnung Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

"die deutsche wehrmacht hat keine verbrechen begangen",


Das ist zwar nicht richtig, aber trotzdem muss man einen Unterschied zwischen Wehrmacht und SS/SA machen
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Zuletzt bearbeitet von Reschi am 04.01.2005, 16:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#237967) Verfasst am: 04.01.2005, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

@ topic:

tja, Angst vor der "Strafe"

ich würde es durch Konsequenzen ersetzen

"Angst" vor den Konsequenzen

Ja, nur so handelt man moralisch

Und die Konsequenzen sind natürlich ein sehr weites Feld, bitte das zu beachten !
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
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Beitrag(#237972) Verfasst am: 04.01.2005, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Moral = wie soll man handeln

Ethik = wie soll man handeln

Unterschied ?


Moral = Wie soll man handeln, folgend unserer Ethik

Ethik = Wie soll man handeln
_________________
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#237973) Verfasst am: 04.01.2005, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:


Ich sprach von moral, du sprichst von ethik. Ich sehe da einen Unterschied.


Moral und Ethik ist ein und dasselbe

Moral = wie soll man handeln

Ethik = wie soll man handeln

Unterschied ?


Wikipedia.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Gegensatz zwischen Moral und Ethik besteht darin, dass die faktische Moral teilweise emotionale Ursprünge hat (Ekel, Hass, Angst) sowie kultur- und gesellschaftsabhängig ist, die Ethik hingegen mit Logik auf "absoluten" Maßstäben aufzubauen versucht. Ethik kann auch als das Nachdenken über Moral verstanden werden.


Oder auch [url=http://www.praedicare.de/dogmatik.htm]hier[/quote]

www.praedicare.de hat folgendes geschrieben:
Ethos bezeichnet eine komplexe Einheit von tradierten verhaltensregulierten Denkweisen, Überzeugungen und Einstellungen, die bei Individuen, Gruppen, Völkern, Epochen oder Kulturen in Geltung standen oder stehen. In seiner urspünglichen Bedeutung kennzeichnete Ethos den Weideplatz für die Tiere und wurde in der Übertragung für den Menschen zur Ortsangabe seines gewohnten Sitzes, seiner Gewohnheit, seiner Sitte und seines Charakters.

Moral [lat. mos = Ordnung, Regel, Gewohnheit, Brauch], wird umgangssprachlich mit Ethik gleichgesetzt. Moral ist die Summe der geltenden Normen, Wertstandards und Verhaltensweisen, die sich in einer Gesellschaft installiert haben. Moral ist das, was man üblicherweise tut (Sitte und Konvention).

Ethos - ethisch (lat.: mos/moris) und Moral - ‚moralisch‘ meinen streng genommen dasselbe; „allerdings ist man im heutigen Sprachgebrauch übereingekommen, daß Moral das ist, was menschliches Handeln bestimmt, und Ethik das, was als philosophische Disziplin die Moral zum Thema und Gegenstand der Untersuchungen hat.“
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#237974) Verfasst am: 04.01.2005, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Moral = wie soll man handeln

Ethik = wie soll man handeln

Unterschied ?


Moral = Wie soll man handeln, folgend unserer Ethik

Ethik = Wie soll man handeln


achso, ethik ist allgemein

moral ist dann all das, was man als "richtig" empfindet ?
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#237976) Verfasst am: 04.01.2005, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:


Ich sprach von moral, du sprichst von ethik. Ich sehe da einen Unterschied.


Moral und Ethik ist ein und dasselbe

Moral = wie soll man handeln

Ethik = wie soll man handeln

Unterschied ?


Wikipedia.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Gegensatz zwischen Moral und Ethik besteht darin, dass die faktische Moral teilweise emotionale Ursprünge hat (Ekel, Hass, Angst) sowie kultur- und gesellschaftsabhängig ist, die Ethik hingegen mit Logik auf "absoluten" Maßstäben aufzubauen versucht. Ethik kann auch als das Nachdenken über Moral verstanden werden.


Oder auch [url=http://www.praedicare.de/dogmatik.htm]hier


www.praedicare.de hat folgendes geschrieben:
Ethos bezeichnet eine komplexe Einheit von tradierten verhaltensregulierten Denkweisen, Überzeugungen und Einstellungen, die bei Individuen, Gruppen, Völkern, Epochen oder Kulturen in Geltung standen oder stehen. In seiner urspünglichen Bedeutung kennzeichnete Ethos den Weideplatz für die Tiere und wurde in der Übertragung für den Menschen zur Ortsangabe seines gewohnten Sitzes, seiner Gewohnheit, seiner Sitte und seines Charakters.

Moral [lat. mos = Ordnung, Regel, Gewohnheit, Brauch], wird umgangssprachlich mit Ethik gleichgesetzt. Moral ist die Summe der geltenden Normen, Wertstandards und Verhaltensweisen, die sich in einer Gesellschaft installiert haben. Moral ist das, was man üblicherweise tut (Sitte und Konvention).

Ethos - ethisch (lat.: mos/moris) und Moral - ‚moralisch‘ meinen streng genommen dasselbe; „allerdings ist man im heutigen Sprachgebrauch übereingekommen, daß Moral das ist, was menschliches Handeln bestimmt, und Ethik das, was als philosophische Disziplin die Moral zum Thema und Gegenstand der Untersuchungen hat.“
[/quote]

tja, dann ist es eh das selbe

nur, dass anscheinend die Ehtik als theoretisch und die Moral als praktisch angesehen wird ?

Wobei man aber irgendwie vergisst, dass die Praxis ja von der Theorie kommt. Auch wenn die Theorie unbewusst, geheim, etc... ist
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
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Beitrag(#237978) Verfasst am: 04.01.2005, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
achso, ethik ist allgemein

moral ist dann all das, was man als "richtig" empfindet ?


Meinem Sprachgefuehl folgend ist das so. Ich wollte nur sagen, dass Ethik und Moral eben nihct dasselbe sind, sondern dass im Gegenteil viewl ueber ebendiese Unterschiede gestritten wird. zwinkern

Zum "richtig" empfinden: Ja, das ist kein schlechter Ansatz, um den "erhobenen Zeigefinger", den viele beim Wort "Moral" im Hinterkopf haben, zu erklaeren. Was man als richtig empfindet laesst sich naemlich oftmals schwer begruenden.

Edit: Definition durch Sprachgefuehl ersetzt
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Beitrag(#237980) Verfasst am: 04.01.2005, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
nur, dass anscheinend die Ehtik als theoretisch und die Moral als praktisch angesehen wird ?


Assoziierst du mit Moral auch Dogmatik und einen erhobenen Zeigefinger? Das das bei vielen Menschen so ist, koennte eventuell daran liegen, dass dem, was gemeinhin als Moral benutzt wird, oft ein "Das ist eben so" hinterhergeschoben wird. Die theoretische, philosophiosche Begruendung von Regeln ist fuer mich "Ethik". Aber wie gesagt, mE ist das eine Frage des Sprachgefuehls/der Praegung eines Begriffes im leben jedes Einzelnen.

Bezeichnend ist btw auch, dass Kirchenvertreter haeufig von "Moral" sprechen, waehrend man Wissenschaftlern im selben Kontext oefter "Ethik" hoert.
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#237981) Verfasst am: 04.01.2005, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
tja, dann ist es eh das selbe

nur, dass anscheinend die Ehtik als theoretisch und die Moral als praktisch angesehen wird ?

Ich sehe das so, daß Moral nur bestimmt, was man tun und lassen soll, während Ethik danach fragt, warum man was tun und lassen sollte.
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nocquae
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Beiträge: 18183

Beitrag(#237982) Verfasst am: 04.01.2005, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Die Grundlage der Moral IST die angst vor strafe. Wobei unter strafe auch soziale ausgrenzung, isolierung etc. zu verstehen ist.
Das kann ich auch umdrehen und sagen: die Grundlage für moralisches Handeln ist die erwartung einer Belohnung, wobei "Belohnung" alles sein kann, was man als positiv empfindet, z.B. auch soziale Beziehungen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#237989) Verfasst am: 04.01.2005, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
nur, dass anscheinend die Ehtik als theoretisch und die Moral als praktisch angesehen wird?

Das ist mir zu platt.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wobei man aber irgendwie vergisst, dass die Praxis ja von der Theorie kommt. Auch wenn die Theorie unbewusst, geheim, etc... ist

Ich denke nicht, dass die Praxis von der Theorie herkommt. Bei der Moralentwicklung des Kindes kommt die Praxis vor der Theorie. Regeln für's Zusammenleben gibt es, seit es Menschen gibt. Theorien darüber wurden erst später formuliert.
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Rudolf
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Anmeldungsdatum: 19.01.2004
Beiträge: 1460

Beitrag(#237991) Verfasst am: 04.01.2005, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte gesagt, Ethik ist quasi das Wertebild, das hinter der Moral, der Liste aus Dos und Don'ts, steht.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#237994) Verfasst am: 04.01.2005, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Mandrax hat folgendes geschrieben:
Moin, Moin...

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

[...]
denkt ihr, dass nur Strafandrohung Menschen zu "moralischem Handeln" (was genau das sein soll wäre natürlich auch noch zu erörtern ...) antreiben kann und dass ohne eine harte politische hand nur Mord und Totschlag herrschen würden?
[...]




Die Grundlage der Moral kann doch nicht Angst vor Strafe sein.

Ciao...


Die Grundlage der Moral IST die angst vor strafe. Wobei unter strafe auch soziale ausgrenzung, isolierung etc. zu verstehen ist.

nö.
moral ist ein produkt von lebewesen in menschlicher gemeinschaft,
was - über sehr lange zeiträume - aus der intuitiven, unreflektierten wahrnehmung von gewissen vor- und nachteilen zu verhaltensweisen kondensiert, die erst alsdann (im nachhinein) reflektiert und zu regeln, gesetzen und geboten zurechtformuliert (lamarck würde sagen: konstruiert) werden.
alles weitere kam erst zehntausende von jahren später und dient vor allem dem machterhalt der privilegierten.
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