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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#239542) Verfasst am: 07.01.2005, 17:25 Titel: Eine Abwandlung der Frage |
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Ich ändere die Ausgangssituation zur Folter Frage:
Wir haben wieder einen Terroristen der eine Bombe versteckt hat die in bälde hoch gehen soll.
Anstatt der Folter oder Wahrheitsdrogen gibt es folgende Möglichkeit das Versteck der Bombe herauszufinden: Ein Gerät das in der Lage ist, ohne Schmerzen und ohne Gehirnschäden, den Gehirninhalt einer Person auszulesen (sagen wir mal so ähnlich wie das Ding in 6th Day).
Ist so etwas in Ordnung oder stellt es ein Eindringen in die Privatsphäre dar, eine Art Körperverletzung?
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Rollimom stur
Anmeldungsdatum: 17.03.2004 Beiträge: 6507
Wohnort: BO
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(#239584) Verfasst am: 07.01.2005, 19:02 Titel: |
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Nergal!
An was bastelst du schon wieder?
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#239594) Verfasst am: 07.01.2005, 19:12 Titel: Re: Eine Abwandlung der Frage |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Ein Gerät das in der Lage ist, ohne Schmerzen und ohne Gehirnschäden, den Gehirninhalt einer Person auszulesen (sagen wir mal so ähnlich wie das Ding in 6th Day). |
ich kenne zwar 6th day nicht, aber "das ding" kenne ich.
es heißt empathie und ist sehr mächtig in seiner funktion.
es hat jedoch eine eigenschaft, die von einigen als nach-, von anderen als vorteil gesehen wird:
gesellschaftlicher machtzuwachs ist nur durch empathieabbau möglich.
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#239603) Verfasst am: 07.01.2005, 19:25 Titel: |
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So war das wieder nicht gemeint
Außerdem in welcher weise soll ich Emphatie in diesem Zusammenhang üben?
Gegenüber dem Menschen oder dem Terroristen als komplette Persönlichkeit, mit dem Wunsch Bomben zu legen ?
Ein etwas zynischer Scherz, nicht das Empathie unangebracht wäre, aber du gestaltest wieder meine Frage um
Ich will dadurch nur mal die Grenzen des Vertrettbaren, des Geduldeten erkunden, nicht irgendwen zu einer Anderen Meinung bringen, dazu ist es nötig die Ausgangssituation zu ändern und die Wert des Ergebnisses zu vergleichen.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#239613) Verfasst am: 07.01.2005, 19:44 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Ich will dadurch nur mal die Grenzen des Vertrettbaren, des Geduldeten erkunden, |
dann mußt du geschichte studieren.
du wirst sehen, daß es - zumindest für die leute an der macht - keine grenzen des vertretbaren gibt.
wenn diese leute von den "grenzen des vertretbaren" sprechen, meinen sie damit die "grenzen des machbar scheinenden".
sie würden niemals eine entschädigungslose enteignung der 5% reichsten leute als "vertretbar" bezeichnen,
sehr wohl aber halten sie es für vertretbar, das leben der 5% ärmsten weiter zu verschlechtern.
während wir im FGH noch darüber debattieren, ob es legitim sei, jemandem - unter irgendwelchen windigen ausreden aus irgendwelchen playstation-szenarien - ein "wahrheitsserum" gewaltsam einzuflößen,
kann im RL gleichzeitig ein mensch von staats wegen totgeschlagen werden, ohne daß auch nur eine windige ausrede nötig gewesen wäre.
und das war nicht der erste.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#239615) Verfasst am: 07.01.2005, 19:49 Titel: |
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Hi Nergal,
Nergal hat folgendes geschrieben: | Ich will dadurch nur mal die Grenzen des Vertrettbaren, des Geduldeten erkunden, nicht irgendwen zu einer Anderen Meinung bringen, dazu ist es nötig die Ausgangssituation zu ändern und die Wert des Ergebnisses zu vergleichen. |
das Problem ist, dass es eine 'reine Lehre' gibt, die mit dem Leben meist gar nicht kompatibel ist. Letztendlich steht immer Grundrecht gegen Grundrecht. 'Informationelle Selbstbestimmung' ist genauso ein Grundrecht wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit (der Menschen, die der Terrorist töten möchte).
Was Du mit Deinem Beispiel machst, ist den Eingriff in das eine Recht so gering als möglich zu machen, um eine Begründung für die Bevorzugung gegenüber dem konkurrierenden zu haben.
Der Punkt ist schlicht und ergreifend, dass immer eine _Abwägung_ stattfinden muss. Und da haben Menschen mit einer bestimmten Auffassung sofort das Problem, einen 'slipery slope' zu sehen. Wenn man noch daran koppelt, dass die Handlung durch Bedienstete des Staates, dessen Macht man sowieso ablehnt und ihm sehr misstrauisch gegenübersteht, sieht man dann nur, dass dieser 'Moloch' Persönlichkeitsrechte verletzt, und seien sie auch noch so gering gegenüber denen, die der Terrorist als Einzelwesen verletzt.
Dann kommen Auffassungen zustande, die 'dem Mann auf der Straße' nicht mehr plausibel zu erklären sind.
Grüßle
Thomas
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#239625) Verfasst am: 07.01.2005, 20:25 Titel: |
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@frajo: Zitat: | playstation-szenarien | hast du mit dem Ding je gespielt
Zitat: | Was Du mit Deinem Beispiel machst, ist den Eingriff in das eine Recht so gering als möglich zu machen, um eine Begründung für die Bevorzugung gegenüber dem konkurrierenden zu haben. |
Ja, wann denkt man eine unrechte Handlung kann man dadurch geringerschätzen wenn sie weniger schlimm ist als zuvor, so wie manche den E-Stuhl für besser halten als das Vierteilen.
Aber auch interessant: Wie lang ist es gerechtfertigt ein Individuum über die Rechte anderer zu stellen, und ab wann werden Grenzen überschritten die all das pervertieren wofür man eintritt?
Der Fall mit dem Terroristen ist sehr interessant, ich denke im realen Leben würde es ganz anders ausgehen* wenn die Polizei einen Terroristen erwischt hätte von dem sie weiß dass er zB in München oder Berlin eine Atombombe deponiert hat, und dass dieser Terrorist, nach entsprechendem Gewalteinsatz, sprechen würde (ich meine nun nicht das foltern vermeintlicher oder möglicher Täter) ich bin mir sicher dass 90% der Verantwortlichen ihn foltern lassen würden, da es ihnen viel leichter fallen würde mit einem Folteropfer auf dem Gewissen zu leben als mit vielen hunderttausend Toten, auch wenn sie danach zurücktretten müßten.
(wie würde man selber handeln wenn man fürchten muß dass durch das eigene Zögern tausende sterben könnten? Daschner ist "nur" bei einzelnen Menschen "zusammengeklappt")
Ebenso ist es interessant zu erfahren wie man einen Gegner bekämpft den man mit normalen Mitteln schwer zu fassen bekommt, einen Gegner der die Schutzfunktionen der Gesellschaft die er zerstören will ausnutzt?
Wie lange dauert es bis man diese Gesellschaft selbst zerstört, Rechte beschnitten und unschuldige Menschen vernichtet hat um den Feind auf dem selben Nivau zu begegnen (siehe USA)?
Wie weit ist eine Demokratie dem Gewachsen?
Darf man wircklich Grenzen ziehen, so wie Sun Tzu meinte dass die Tugenden eines Staates nicht die Selben sind wie in einer Armee?
*deshalb stellte ich auch die frage zum erschiessen von Spionen, es ist die selbe Situation aber die Antworten waren unterschiedlich, deshalb finde ich es nicht falsch SF-szenarien zu kreieren um die verschiedenen Reaktionen zu lesen.
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