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Flut: Mordkorea spendet auch
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#240501) Verfasst am: 09.01.2005, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:
Da ist also ein kommunistisches Land, das von einer vermögenden kapitalistischen Familie beherrscht wird? Wiedersprüchlicher kann der Kommunismusnicht sein.

Kommunismus existiert nur als Idee. Ist das so schwer zu begreifen?
Und der Nationalsozialismus existiert auch als Idee. idee

als idee, daß die menschen ungleichwertig seien und einige von ihnen vernichtenswert?
als idee

als idee, zu deren realisierungen keine übermäßige diskrepanz festgestellt werden kann.

als idee der ständelosigkeit, sozialer Gerechtigkeit für alle der entsprechenden Nation

soziale gerechtigkeit auf der basis eines rassedenkens mit blut- und bodenverankerung?

Soziale Gerechtigkeit für eine bestimmte Gruppe, ähnlich wie beim Kapitalismus.

beim kapitalismus kommt es nicht auf blut und boden oder auf die rasse an.
sondern auf die maximierung der profite.
aber dabei kann - ausweislich historischer fakten - eine "idee", die u.a. die enteignung und ermordung "blutsfremder" wie auch die unterwerfung anderer staaten nebst unterjochung fremder bevölkerungen auf ihre agenda geschrieben hat, vortreffliche dienste leisten.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#240523) Verfasst am: 09.01.2005, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich behaupte jetzt mal das war kein Nationalsozialismus, sonder Staatskommunismus. Nationalsozialismus hat es bisher nur als Idee gegeben.
Nein ich mein das nicht ernst.
_________________
Trish:(
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Flipper in the Fishhandel
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
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Beitrag(#240552) Verfasst am: 09.01.2005, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wahrscheinlich gibt es Gefängnisse. Und wahrscheinlich sitzen darin auch Menschen, weil sie Herrn Il kritisiert haben. Das ist nicht vereinbar mit unserer westlichen Auffassung von Meinungsfreiheit. Aber es ist auch nicht unsere Kultur. Es ist ein anderes Land und es ist ein souveränes Land, dort gibt es keine Religion, nur den Führerkult. Das mag uns exotisch erscheinen, aber das ist nicht unser Bier.


Aber, ich bin schon der Meinung, dass Menschenrechte international und interkulturell sein sollten.
Es sollte schon erstrebenswert sein das ein Mensch überall in der Welt seine Meinung frei äußern kann, wie kann denn ein Volk über die Kultur entscheiden, wenn sie von einer Minderheit auferzwungen wird?
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#240562) Verfasst am: 09.01.2005, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kommunisti hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wahrscheinlich gibt es Gefängnisse. Und wahrscheinlich sitzen darin auch Menschen, weil sie Herrn Il kritisiert haben. Das ist nicht vereinbar mit unserer westlichen Auffassung von Meinungsfreiheit. Aber es ist auch nicht unsere Kultur. Es ist ein anderes Land und es ist ein souveränes Land, dort gibt es keine Religion, nur den Führerkult. Das mag uns exotisch erscheinen, aber das ist nicht unser Bier.


Aber, ich bin schon der Meinung, dass Menschenrechte international und interkulturell sein sollten.
Es sollte schon erstrebenswert sein das ein Mensch überall in der Welt seine Meinung frei äußern kann, wie kann denn ein Volk über die Kultur entscheiden, wenn sie von einer Minderheit auferzwungen wird?
Gilt dies auch für menschenverachtende/rassistische Meinungen?
_________________
Trish:(
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Flipper in the Fishhandel
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#240569) Verfasst am: 09.01.2005, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kommunisti hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wahrscheinlich gibt es Gefängnisse. Und wahrscheinlich sitzen darin auch Menschen, weil sie Herrn Il kritisiert haben. Das ist nicht vereinbar mit unserer westlichen Auffassung von Meinungsfreiheit. Aber es ist auch nicht unsere Kultur. Es ist ein anderes Land und es ist ein souveränes Land, dort gibt es keine Religion, nur den Führerkult. Das mag uns exotisch erscheinen, aber das ist nicht unser Bier.


Aber, ich bin schon der Meinung, dass Menschenrechte international und interkulturell sein sollten.
Es sollte schon erstrebenswert sein das ein Mensch überall in der Welt seine Meinung frei äußern kann, wie kann denn ein Volk über die Kultur entscheiden, wenn sie von einer Minderheit auferzwungen wird?

Gilt dies auch für menschenverachtende/rassistische Meinungen?


Ja wieso sollte man diese Meinung verbieten?
Oder kannst du mir deine Frage genau im Bezug zum Kontext erörtern.
_________________
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#240571) Verfasst am: 09.01.2005, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kommunisti hat folgendes geschrieben:

Ja wieso sollte man diese Meinung verbieten?
Oder kannst du mir deine Frage genau im Bezug zum Kontext erörtern.

Ich bin nicht fürs verbieten.
Viele sind für die Meinungsfreiheit, die selben viele sind für Ausnahmen/Einschränkungen der Meinungsfreiheit.
Aller Achtung konsequente Meinung gefällt mir.
_________________
Trish:(
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Beitrag(#240621) Verfasst am: 09.01.2005, 03:53    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Leider habe ich noch nicht kapiert wie man einzelne Sätze zitiert. Das wäre jetzt wichtig, denn du hast vieles aufgezählt, ich versuchs trotzdem:
1. Du sagst, dass ich mir der "Verbrechen" des Herrn Il wohl bewußt wäre.
Stopp. Kein einziges "Verbrechen" ist mir bewußt. Wirklich nicht mal eins. Mir ist klar, dass die Amis dort einen Krieg verlohren haben und wir als deren Lakeien brav jede antikommunistische Propaganda wiedergekäut haben. Erst vor 2 Tagen kam eine Doku über eine Nordkoreanische Tänzerin auf ARTE. Die fand ich erstaunlich. Kein leidendes, dahinsichendes, gequältes Volk, sondern normale Menschen mit anderen Prioritäten und einer anderen Kultur. Führerkult, eindeutig. Aber das macht aus dem Führer doch keinen Verbrecher. Der mag einen Pharaostatus haben, aber die Menschen scheinen ihn auch wirklich zu mögen. Die ticken ganz anders als wir. 1914 waren wir auch sehr geil auf unseren Kaiser. Mit dem Unterschied, dass unser Kaiser, der in der Geschichtsschreibung ja relativ gut wegkommt, andere Länder überfallen hat. Im Gegensatz zu Herrn Il.


Ist je nachdem, was man erlebt. Man kann natürlich auch als Tourist nach Nordkorea reisen, wird aber in aller Regel von den Menschen dort abgeschottet oder der offiziell zugeteilte "Fremdenführer" bleibt in Reichweite, so daß die Leute, die man anspricht, gegebenenfalls "das Richtige" sagen. Und Touristen kriegen natürlich auch das Beste zu essen, was Küche und Keller zu bieten haben. Wenn das aber schon weichgekochte Hühnerfüße sind (ich weiß, "Asiaten essen alles, was Beine hat, außer einen Tisch, ..."), oder der Strom um 18 Uhr abgestellt wird, oder die Lokomotiven schon mit Kohlenstaub und alten Autoreifen betrieben werden, dann sollte man sich fragen, ob da nicht was im Argen liegt.

Beileibe nicht alle Leute, die Negatives über Nordkorea sagen, sind politisch motiviert. Wenn Mitarbeiter der UN sagen, daß Hunderttausende unterernährt sind, dann könnte man vielleicht annehmen, daß das der Wahrheit entspricht... . Auch gibt es Regime-"Aussteiger", die zuvor glühende Verfechter der juche-Ideologie waren, sich nicht einmal geweigert haben, in den KZs des Regimes für eine kleine Fehlleistung eines Einzelnen dessen ganze Familie oder gleich auch alle Barackeninsassen durch Kopfschuß zu töten. Sie berichten auch von "interessanten" Menschenversuchen, etwa daß man Menschen zu mehreren in einen Glaskasten gesteckt und dann Giftgas hineingeleitet hätte, wobei man beobachtete, daß Einzelpersonen sich in die Ecken hockten, Familien aber zusammen, als es ans Sterben ging. Mit den Augen rollen

Auch haben, soweit ich weiß, die Nordkoreaner den Koreakrieg begonnen...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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frajo
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Beitrag(#240624) Verfasst am: 09.01.2005, 03:55    Titel: Antworten mit Zitat

ich wüßte gerne die quellen für deine aussagen.
es klingt, als berichtetest du aus eigener anschauung. warst du dort? hast du das alles gesehen, was du berichtest?
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
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Beitrag(#240640) Verfasst am: 09.01.2005, 04:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich mag Reisen nicht sehr, weil mir das stark auf den Kreislauf geht. Aber zum Beispiel hier:

http://de.groups.yahoo.com/group/nordkoreainfo/message/3
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#240643) Verfasst am: 09.01.2005, 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Leider habe ich noch nicht kapiert wie man einzelne Sätze zitiert. Das wäre jetzt wichtig, denn du hast vieles aufgezählt, ich versuchs trotzdem:
1. Du sagst, dass ich mir der "Verbrechen" des Herrn Il wohl bewußt wäre.
Stopp. Kein einziges "Verbrechen" ist mir bewußt. Wirklich nicht mal eins. Mir ist klar, dass die Amis dort einen Krieg verlohren haben und wir als deren Lakeien brav jede antikommunistische Propaganda wiedergekäut haben. Erst vor 2 Tagen kam eine Doku über eine Nordkoreanische Tänzerin auf ARTE. Die fand ich erstaunlich. Kein leidendes, dahinsichendes, gequältes Volk, sondern normale Menschen mit anderen Prioritäten und einer anderen Kultur.


Mensch. Mit propagandistischen Mitteln kann man sogar das die Situation innerhalb einer Atombombenexplosion schönreden. Und sicher: Selbst unter Kim Jong Il versuchen die Menschen "normal" zu leben. Nach mehr als fünfzig Jahren Terrorherrschaft gewöhnt man sich an Einiges. Der polnische ehemalige KZ-Häftling Stanislaw G., der das Buch "Fünf Jahre KZ" geschrieben hat, schrieb ebenfalls davon, dass man sich mit der Zeit an die Schläge der SS und Anderer gewöhnt. Unter einer Gewaltherrschaft kann ein Mensch ganz schön viel ertragen... Nordkorea hat auch nur gewisse "Zonen", wo Ausländer überhaupt Zugang haben (und das auch nur unter strenger Aufsicht und es ist nicht einmal möglich mit der Bevölkerung zu reden!). Es ist davon auszugehen, dass diese Zonen besser versorgt werden und der dortige Terror nicht ganz so offenkundig betrieben wird. Dafür aber gibt es Berichte von Flüchtlingen, dass es in Nordkorea ohne einer Genehmigung gar nicht möglich ist, eine Provinz oder eine Stadt zu verlassen.

Es gibt auch Berichte, dass in dieser angeblich so klassenlosen Gesellschaft Nordkoreas eine offizielle Einteilung der Bevölkerung in drei Gruppen gibt: Die soganannten "Genossen", die "Schwankenden" und die "Feindseeligen". Nach Wikipedia und noch einer anderen Quelle (ich kann diese auf Wunsch jederzeit heraussuchen) wird geschätzt, dass in etwa ein Viertel der Bevölkerung dieser Gruppe der "Feindseeligen" gehört.

Diese Gruppe hat einen erschwerten Zugang zur Bildung, zu Arbeit, zur Ernährung und hat die höhste Vernichtungsquote.

Wenn dir kein Verbrechen von Kims Regime bewusst ist, dann sage ich dir eine Sache, die mit Sicherheit bewiesen ist: Der nordkoreanische Geheimdienst hat zahlreiche Personen aus dem Ausland (insbesondere aus Japan und Südkorea) entführt. Als Japan und Nordkorea über die Freilassung dieser Gefangenen verhandelte, gab Nordkorea selbst zu, dass ein großer Teil von ihnen gar nicht mehr leben würde.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Führerkult, eindeutig. Aber das macht aus dem Führer doch keinen Verbrecher.


Das alleine noch nicht. Die auswärtige (an das Ausland gerichtete) nordkoreanische Propaganda leugnet den Führerkult auch gar nicht. Im Gegenteil. Komplizierter wird es aber, wenn man davon ausgeht, dass Nordkorea selbst in Zeiten akuter Hungersnot mit lauter prunkvollen Kim Il Sung-Statuen und Plakaten bespickt wurde (wenn man bedenkt, wieviel Klopapier man damit hätte herstellen können Lachen ).

Wie die Ernährungssituation Nordkoreas zur Zeiten der Sowjetunion aussah, kann ich nur schätzen. Angesichts der schon immer gewaltigen Militärausgaben, des Propagandaaufwands und des Terrors dürfte auch der Mensch dort nicht viel zählen und somit auch seine Ernährung.

Bemerkenswert ist allerdings, dass in Nordkorea die landwirtschaftlich nutzbare Fläche nur mangelhaft vorhanden ist (Nordkorea ist weitgehend eine Berglandschaft). Man schätzt dass nach der Zahl der Erwerbstätigen Nordkorea gar kein Agrarstaat ist.

Wie es aber mit der Produktivität der nordkoreanischen Landwirtschaft wirklich aussieht, kann man widerum nur spekulieren.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Der mag einen Pharaostatus haben, aber die Menschen scheinen ihn auch wirklich zu mögen.


Woher nimmst du jetzt diese Hypothese? Es gibt Berichte, dass selbst hohe Beamte Kim Jong Il stürtzen wollten. Aber der Terror und die gegenseitige Überwachung verschiedener Nationaler Geheimdienste deckten so ziemlich alle Verschwörungen auf.

Ich gehe aber noch weiter: Man behauptet, dass die Zugexplosion in der Grenzstadt Nordkoreas ein versuchter Anschlag gegen den Diktator war.

Nordkoreainfo hat folgendes geschrieben:
Am 22. April explodierten in der Stadt Ryongchon zwei mit Chemikalien
beladene Eisenbahnzüge. Obwohl 169 Menschen, darunter viele Kinder
aus einer nahen Schule, sterben oder grausam entstellt werden, taucht
kein Funktionär auf, um Verletzte und Hinterbliebene zu
trösten.
Staatschef Kim Jong Il lässt sich nicht einmal zu einem
Beileidstelegramm herab.

Die amtliche Nachrichtenagentur quält sich gerade mal ein paar
Zeilen über die Katastrophe ab. Stattdessen feiert das Militär
in der Hauptstadt mit \\\"fröhlichen Tänzen\\\" (so die Propaganda)
den 72. Gründungstag der Armee und den \\\"Lieben Führer\\\" Kim.

Kein Mitleid, kein Erbarmen für das leidende Volk. Das Regime
zeigt sein wahres Gesicht - wieder einmal. Wenige Stunden vor der
Tragödie ist Kim von einem China-Besuch mit seinem Sonderzug durch
den Bahnhof von Ryongchon gerollt. Handelte es sich womöglich gar
nicht um ein Unglück, sondern haben Regimegegner versucht, den
Diktator samt Begleitung in die Luft zu sprengen?


Ich hätte kein Mitleid mit ihm, wenn er in die Luft geflogen wäre. Das Volk hätte eindeutig aus Notwehr gehandelt.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Die ticken ganz anders als wir.


Die meisten von ihnen ticken nach Kims Uhr und tanzen nach seiner Pfeife (und das auch nur offiziell).

Dominik hat folgendes geschrieben:
1914 waren wir auch sehr geil auf unseren Kaiser. Mit dem Unterschied, dass unser Kaiser, der in der Geschichtsschreibung ja relativ gut wegkommt, andere Länder überfallen hat. Im Gegensatz zu Herrn Il.


Der Kaiser war von der Gunst seiner Bevölkerung abhängig. Er war unfähig, einen solchen Überwachungsapparat auszubauen, wie es bei allen modernen Diktatoren gelungen ist. Die Kaiser waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie ihre eigene Herrschaft in den Untergang trieben...

Diese tradtitionelle Hörigkeit des Volkes ist eben in modernen Zeiten nicht mehr gegeben. Aber auch in einer modernen Diktatur ist bei weitem nicht derart viel Terror nach Nordkoreas oder Stalins Muster notwendig, wie man es bei Castro und bei den meisten Ostblockstaaten sah/sieht. Aber Kim hat eben einen anderen Weg eingeschlagen. Er vernachlässigt die Konsumgüterproduktion derartig, wie kaum ein anderer. Er schottet sein Land so stark ab, wie kaum ein anderer - bei der strikt konsequenten Durchsetzung dieser Ziele muss er eben viel härter durchgreifen...
Sein Regime ist ohne jeder Ironie sehr stabil - von einigen angeblichen Putschversuchen abgesehen, die aber nicht als solche bestätigt werden können.

Dominik hat folgendes geschrieben:

Der Mann ist aus guten Gründen ein Erzfeind der Amerikaner. Wär ich auch wenn ich er wäre. Ich war letzten Sommer in Laos. Die hassen Amerika auch. Weil da pro Einwohner über eine halbe Tonne Bomben abgeworfen wurde, obwohl es nichtmal eine Kriegserklärung gegeben hat, geschweige denn einen Grund. Die Bomber waren nur zu feige sich der vietnamesischen Flag auszuliefern, und haben lieber auf ihrem Rückflug zu ihren thailändischen Basen die Fracht über laotischen Dörfern abgeworfen. Und im Koreakrieg, der in unseren Geschichtsbüchern unter "Der vergessene Krieg" nämlich nicht auftaucht, sind derartige Verbrechen ebenfalls begangen worden. Jetzt denken wir uns mal in Herrn Il hinein. Sollte ich bestrebt sein mein Land mit Atomraketen zu schützen? Vergleich mit Irak durchaus angebracht.


Der Irakkrieg hat sicher das nordkoreanische Regime veranlasst, stärker aufzurüsten.
Meine Kritik an Kims Regime basiert ja auch nicht auf seinem Hass gehen die USA, sondern vor allem an der Behandlung der nordkoreanischen Bevölkerung.

Auch war der von Nordkorea angefangene Koreakrieg nicht sehr klug. Er hat an den Machtbereichen das Status quo faktisch nicht verändert und die ganze koreanische Halbinsel zerstört. Gerade diesen Krieg kann man als einen der dümmsten Kriege bezeichnen. Auch wenn es beidseitige Grenzzwischenfälle gab, so ist nicht zu leugnen, dass der entscheidene Anstoss zum Krieg und damit die eigentliche Agression vom Norden ausging.

Dominik hat folgendes geschrieben:

2. "Reich wird man durch Arbeit." Möglich. Aber ich finde eher, dass man durch Arbeiter reich wird.


Aber aus meiner Sicht geht das in Westeuropa nicht auf Kosten der Arbeiter, wenn man von doch ziemlich vielen Fällen aus der Schwarzarbeit absieht.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Und so reich wie die genannten? Große Vermögen kann man nur durch grosse Verbrechen aufhäufen. Verbrechen nicht allein im Strafbaren Sinn. Auch an der Umwelt, der Moral, der Vernunft. Klassisches Beispiel: Ron Sommer's Jahrhundertverbrechen an den Aktionären der Telekom (nicht strafbar). Aber klare Verschleierung von Fakten, Täuschung und auf gut deutsch: LÜGE. Oder die blose Existenz von Hedge-Fonds. Und die 5 Walton-Erben: 125 000 000 000 Dollar! Aufeinandergestapelt in 100 Dollarnoten: so hoch wie der Mount Everest. Multipliziert mit 12.
Das ist WAHNSINN!


Sicher muss man überprüfen und achten, dass es nicht zu Betrug kommt. Zudem bin ich sehrwohl für höhere Erbschaftssteuer.

Nur schau dir Menschen an, wie Rockefeller, Ford oder Bill Gates. Sie fingen alle bescheiden an und erbten nicht ihr Reichtum, sondern haben es erarbeitet. Sie mussten sich hocharbeiten und bis zuletzt klug aggieren um derartige Gewinne zu machen, selbst wenn man Mitarbeiter anstellt.

Dominik hat folgendes geschrieben:

3. "Durch Kritik an der Propaganda kommt man ins KZ". Also wenn es in Nordkorea KZ's gibt, die Menschen gezielt töten, dann nehme ich demütig mein Säckchen. Aber das scheint mir schon sehr unglaubhaft. Falls du die Info von FOX oder der CIA hast, dann vergessen wir sie getrost.


Es wurden stets KZ´s mit Satelliten aufgenommen. Hier gibt es eine Übersicht, wo es derartige KZ geben dürfte: www.hrwf.net/newhrwf/html/north_korea___maps_of_concentr.html

Hier ein Satellitenbild eines Konzentrationslagers: www.hrwf.net/newhrwf/html/north_korea_pictures_of_concentration_camps.html

Es gibt dazu auch noch Berichte von ehemaligen Häftlingen bzw. KZ-Aufsehern. Manche dieser Aufseher bekennen sich voller Stolz zu diesen Verbrechen gegen die "Klassen-" oder "Volksfeinde". Sie dürften aber zur Minderheit gehören. Hier ein ausführlicher Bericht: http://de.groups.yahoo.com/group/nordkoreainfo/message/4

Man muss zwar hinzufügen, dass diese Berichte auf denen der Flüchtlinge beruhen, was die Objaktivität sicher in Frage stellt. Tatsache ist jedoch, dass es sehrwohl nicht wenige Punkte gibt, wo die Flüchtlinge unabhängig von einander und übereinstimmend aussagten.

Man muss aber noch mehr berücksichtigen. Warum isoliert sich dieses Land derartig? Warum werden keine Menschenrechtsorganisationen hineingelassen?

Mag sein, dass es auch unter den humanitären Organisationen gewisse gibt, die eng mit US-Geheimdiensten verknüpft sind. Aber amnesty international, eine Organisation, die die USA ebenfalls scharf kritisiert und kein Geld von Regierungen entgegen nimmt müsste Nordkorea doch reinlassen, wenn es beweisen will, dass es keine KZ hat.

Allein aber die Tatsache, dass Organisationen, wie ai nicht reingelassen werden ist ein starker Hinweis darauf, dass es in Nordkorea schwere Menschenrechtsverletzungen gibt.

Man muss auch betonen, dass zahlreiche humanitäre Organisationen schlicht Schickanen ausgesetzt waren. Die Nahrung, die an Nordkorea geschickt wurde, darf nur beim Staat landen, der sie entsprechend seiner eigenen Prioritäten verteilt.

Unter diesen Bedingungen zogen sich viele der Hilfsorganisationen aus dem Land zurrück.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Verteilung von durch das Ausland gelieferten Nahrungsmitteln und anderer Hilfsgüter wurde bisher immer durch die Behörden durchgeführt. Die Regierung verschlimmerte so besonders während der Hungersnot der 90er Jahre die Situation, da hierbei regierungsfreundliche Personen und insbesondere das Militär bevorzugt wurden. Da eine gerechte Verteilung der Hilfsgüter nicht gewährleistet werden konnte, zogen sich mehrere Hilfsorganisationen aus Nordkorea zurück (Ärzte ohne Grenzen im Sept. 1998, Oxfam im Dez. 1999, CARE im Juni 2000).



Dominik hat folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich gibt es Gefängnisse.


Wahrscheinlich. Es gibt auch Berichte über die Haftbedingungen. Nach amnesty international wurde ein Bericht eines Flüchtlings zitiert, wo er einmal in solcher Haft war. Dort wurden alle zur Zwangsarbeit gezwungen, waren in einem so engen Raum, dass sie nicht liegen konnten und sie wurden mit (dort wörtlich beschrieben) "Kuchen" gefüttert, der aus unnahrhaftem Maisstroh gemacht war. Von Schlägen mal ganz abgesehen...

Dominik hat folgendes geschrieben:

Und wahrscheinlich sitzen darin auch Menschen, weil sie Herrn Il kritisiert haben. Das ist nicht vereinbar mit unserer westlichen Auffassung von Meinungsfreiheit. Aber es ist auch nicht unsere Kultur.


Es ist sachlich vollkommen ungerechtfertigt, Verbrechen mit irgendeiner "Kultur" rechtfertigen zu versuchen.

Die Beschneidungen (in Ländern, wie Somalia ist es die Regel, dass Mädchen beschnitten werden; meistens ohne hygienischen Vorkehrungen, ohne Narkose und meistens mit stumpfen Messern spitzen Steinen oder Rasierklingen wird ihnen die Klitoris und die Schleimhaut "abgekratzt"), das tierquällende Schächten, die Zwangsehe, die Ehrenmorde unter den Moslems... Das lebendige Verbrennen einer Witwe zusammen mit ihrem verstorbenen Mann in manchen Teilen Indiens... Die Zwangstaufen und die massive Indoktrination in fast allen Religionsgemeinschaften... ist das alles deiner Meinung nach gerechtfertigt?

Sollen in Afghanistan wieder die Taliban an die Macht kommen, nur weil sie nach ihrer eigenen "Kultur" gehandelt haben?

Soll man muslimischen Ehemännern erlauben, ihre Ehefrauen nach belieben sexuell zu misshandeln?

Würde man konsequent so weiterdenken, dann käme man zu dem Schluss, dass man es den europäischen Ehemännern auch erlauben muss und dass man die Zwangsehe wieder einführen soll (beides und noch vieles mehr gab es auch hier in Europa vor paar Jahrhunderten).

Dominik hat folgendes geschrieben:

Es ist ein anderes Land und es ist ein souveränes Land, dort gibt es keine Religion, nur den Führerkult. Das mag uns exotisch erscheinen, aber das ist nicht unser Bier.


Doch, denn jeder Mensch ist für das Weltgeschehen immer gewissermassen mitverantwortlich.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Wenn die Amis, die NATO und somit wir Bomben auf Nordkorea werfen, weil wir uns als die Retter des "Volkes" von Nordkorea aufspielen müssen... mitnichten.


Tja... Vielleicht ist das ja auch die amerikanische (und sicher nicht nur ihre) "Kultur". Also auch nicht unser "Bier"?

Dominik hat folgendes geschrieben:

Wenn Nordkorea die chinesische Minderheit verfolgen würde, sie umbringen und vergasen würde, nebenbei die Nachbarländer überfallen und andere souveräne Staaten einnehmen wollte, keine Frage, da greif ich aber sehr überzeugt mit ein in jeden Krieg, der das beendet. Aber Nordkorea hat niemanden etwas getan.


Abgesehen, dass das nicht stimmt (siehe den Koreakrieg und die Entführungen), wundert es mich, warum es plötzlich für dich nicht mehr ein Teil der "Kultur" ist, wenn jemand einen Krieg anfängt. Dabei ist diese "Kultur" schon sehr alt und doch immer noch gültig. Glaubst du zum Beispiel wirklich, dass unter den altsteinzeitlichen Nomaden nur Friede herrschte?

Es war damals nicht selten, dass sich Stämme gegenseitig überfallen haben, sei es aus Rache, aus reiner Satisfaktion ihres kämpferischen Ethos, aus Gier nach Beute oder auch um den anderen Stämmen die Frauen zu rauben.

Ist ja auch eine "Kultur" und sie hat eine verdammt lange Tradition.

Dominik hat folgendes geschrieben:

4. "Wirtschaftlicher AUfstieg nach völliger Zerstörung in Westeuropa"
Wir hatten zwei verschiedene Systeme auf deutschem Boden. Sozialismus un Kapitalismus. Da jede Seite seine Überlegenheit demonstrieren wollte, wurde im Westen der Sozialstaat aufgebaut , nach dem Motto, "seht her, ihr seit ohnehin super abgesichert, was wollt ihr denn überhaupt. Sozialismus brauchen wir nicht."
Im Osten hingegen wurde neben der SED auch die Ost-CDU sowie die Liberalen als Parteien geduldet. Da haben sich die Rotarmisten aber gewundert, denn soviel Freiheit gabs nicht mal in Russland.


Das könnte durchaus stimmen, dass zeitweise andere Parteien in der DDR geduldet wurden. Das bedeutet aber nicht, dass die SED nicht die de facto absolute Macht hatte und sich nicht davor scheute, die Opposition auszuschalten. Sogar in Nordkorea gibt es ein Parlament. Und unter Stalin gab es auch eins. Wahlen gibt es auch, in Nordkorea sogar schon ab 17! Und Nordkoreas Staatsform nennt sich sogar "demokratische Volksrepublik".

Was nützt das aber dem Volk, wenn Wahlen, Parlament, Verfassung und Volksvertrettung und sogar der Staatsname ein reines Farce sind?


Dominik hat folgendes geschrieben:
Und dann, der Clou: Der Marshallplan. Die Westdeutschen bekommen soviel Hilfe, dass wir uns vor lauter Erfolg, garnicht mehr von unserem Glanz erholen. Und bis heute glaubt jeder das Märchen vom Wirtschafdtswunder des Ludwig Ehrhard.


Es stimmt sogar, dass der Marshallplan einen erheblichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der BRD hatte. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die DDR vom russischen Militär weit mehr ausgeplündert (in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde gestohlen, geraubt, viele Fabriken wurden demontiert und vieles mehr...) wurde, als Westdeutschland von den USA und Großbritannien (obwohl Frankreichs Politik sich hierbei nicht viel anders verhielt, als die Russische).

Dazu kommt noch das Chaos der Umstellung auf die Planwirtschaft, die der Wirtschaft zusätzlich schadet.

Trotzdem war das alleine nicht entscheidend für den Erfolg Westdeutschlands. Besonders unter Honecker wurde in der DDR eine krasse Misswirtschaft betrieben, die das Wirtschaftswachstum verlangsamte.

Dominik hat folgendes geschrieben:

Finger weg von Nordkorea! Die haben uns nichts getan, dann tun wir denen gefälligst auch nichts!


Wenn es gelingen würde, Nordkorea von Kim Jong Il zu befreien, dann würden wir ihnen etwas tun. Aber dann würden sie uns auch etwas tun: Sie wären uns zutiefst dankbar.

Man hat es schon bei vielen Regimen gesehen.

Der Schein der Propaganda trügt viele und manchmal auch die Diktatoren selbst:http://www.luise-berlin.de/Lesezei/Blz00_11/text36.htm

Zitat:
Als am 25. Dezember 1989 Elena und Nicolae Ceausescu vor den Gewehren des Erschießungskommendos standen, hatten sie nur noch sich. Er, der uneingeschränkte Diktator Rumäniens, sie, die Nummer zwei und „Graue Eminenz“ des Landes. Verurteilt von Leuten, die noch Tage zuvor den Staub von ihren Schuhen geküßt hätten. Erschossen von Fallschirmjägern, die sie noch Tage zuvor unter Einsatz ihres Lebens verteidigt hätten. Die Opfer begriffen das nicht: „Nicule, man ermordet uns? In unserem Rumänien?“ waren die letzten Worte Elenas an ihren Mann. „Unser Rumänien“ - es hatte jahrzehntelang gestimmt, nun war es vorbei.

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Dominik
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Beitrag(#240644) Verfasst am: 09.01.2005, 06:12    Titel: Antworten mit Zitat

Also wenn ich jetzt mal deine Antworten so durch lese, dann stelle ich fest: Keiner von uns beiden kennt Nordkorea. Du stützt dich auf Vorurteile. Ich stütze mich auf (selbstgemachte) Vorurteile.
Ich will die Mühe nicht schmälern die die Infobeschaffung gekostet haben. Aber bei jedem Argument könnte da wieder nachgehackt werden. Sind KZ's das was ich unter KZ verstehe, oder sind es Gefängnisse? Und Maisfaserkuchen... also da kenn ich schon andere Grausamkeiten. Ich will auch garnicht ums Prinzip streiten, wenn du recht hast und ich verblendet durch Ideologie einen Verbrecher nicht sehe, dann tut es mir herzlich leid und werde wohl damit leben müssen, dass ich als Verfechter eines Irrtums in die Weltgeschichte eingehe.
Das gleiche gilt für dich, mein belesener Freund.
Es kann auch sein, dass dieses Regime gute Gründe at sich abzuschotten. Weil es dem Rest der Welt mißtraut, beispielsweise. Entführungen hast du angeführt, interessant, das ist ja eine seltsame Methode, und auch der Zweck ist schleierhaft. Weder du noch ich haben genug Ahnung diese Dinge zu erklären. Es wäre gut wenn wir uns dessen bewußt würden.
Und was die "Beliebtheit" des Herrn Il angeht: Der wird wirklich sehr verehrt. Da bin ich mir sicher. Nur: auch ein Arschloch kann schließlich verehrt werden. Warum jetzt aber dieses Land mit einem Embargo belegt werden muß, mit Krieg bedroht wird, der Chef als Verbrecher stilisiert wird, nur weil das Land sich abschottet und kommunistisch ist, sehe ich nicht ein.
Ich setzte die Errungenschaften des Systems sehr hoch ein, weil eben anderswo Menschen an vermeidbaren Krankheiten, Hunger, etc. sterben müssen. Dort nicht. Das die kapitalistische Weltpresse rot sieht, weil sie kulturelle Unterschiede nicht wahrhaben will und weil sie kommunistische Umtriebe als Bedrohung empfindet, leuchtet mir ein. Aber ich kenne meine Pappenheimer und mißtraue ihnen gründlich. Wenn Castro einmal stolpert kommts in allen Nachrichten. Wenn im Kongo 4000 verschwinden, ist's nicht der rede wert. Derart gefilterten Medien kann man den Zensurvorwurf nicht machen. Denn zensiert wird ja nicht. Es wird ja nur "selektiv2 berichtet. Das gleiche gilt für Chavez. Der Mann hat ein funktionierendes Sozialversorgungssystem aus dem Boden gestampft! Was für eine Leistung! In Südamerika! Dann wird er auch noch in 2 Referenden bestätigt! Und letztlich schreibt die SZ, von einem Abenteurer, druckt Bilder der Demonstranten (die alle neue t-sHIRTS; sONNENBRILLEN UND TEURE fRISUREN HABEN) und erweckt den EIndruck, der Mann sei "böse". Was ist das nur für eine Welt? Was sind das nur für Medien? Und was reift da schließlich in den Köpfen der Menschen? Hat das mit Vernunft und Wahrheit noch irgendwas zu tun? Buenas noches
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annox
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Beitrag(#240645) Verfasst am: 09.01.2005, 06:27    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:
Da ist also ein kommunistisches Land, das von einer vermögenden kapitalistischen Familie beherrscht wird? Wiedersprüchlicher kann der Kommunismusnicht sein.

Kommunismus existiert nur als Idee. Ist das so schwer zu begreifen?
Und der Nationalsozialismus existiert auch als Idee. idee

als idee, daß die menschen ungleichwertig seien und einige von ihnen vernichtenswert?
als idee

als idee, zu deren realisierungen keine übermäßige diskrepanz festgestellt werden kann.

als idee der ständelosigkeit, sozialer Gerechtigkeit für alle der entsprechenden Nation

soziale gerechtigkeit auf der basis eines rassedenkens mit blut- und bodenverankerung?

Soziale Gerechtigkeit für eine bestimmte Gruppe, ähnlich wie beim Kapitalismus.

Und was hat das dann mit Gerechtigkeit zu tun?
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Beitrag(#240646) Verfasst am: 09.01.2005, 06:55    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Das gleiche gilt für Chavez. Der Mann hat ein funktionierendes Sozialversorgungssystem aus dem Boden gestampft! Was für eine Leistung! In Südamerika! Dann wird er auch noch in 2 Referenden bestätigt! Und letztlich schreibt die SZ, von einem Abenteurer, druckt Bilder der Demonstranten (die alle neue t-sHIRTS; sONNENBRILLEN UND TEURE fRISUREN HABEN) und erweckt den EIndruck, der Mann sei "böse". Was ist das nur für eine Welt? Was sind das nur für Medien? Und was reift da schließlich in den Köpfen der Menschen? Hat das mit Vernunft und Wahrheit noch irgendwas zu tun? Buenas noches

Die Hetzkampagnen gegen Chavez sind wirklich nur zu verachten. Nicht nur mit dabei, sondern vorneweg, sind die CDU/CSU und die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Netzwerk Venezuela hat folgendes geschrieben:
Das Netzwerk venezuela hat eine kleine Broschüre mit Informationen zur Rolle der Konrad-Adenauer-Stiftung bei der Unterstützung der reaktionären Opposition in Venezuela herausgegeben. Der Inhalt:

* Netzwerk zum Mord an Danilo Anderson
* Regierung Venezuelas: Gegendarstellung zur Konrad-Adenauer-Stiftung
* Pressemitteilung der Botschaft Venezuelas in Berlin vom 28.10.2004
* Artikel: CDU bleibt auf Anti-Venezuela-Kurs

Die komplette Broschüre könnt Ihr als PDF-Datei herunterladen und mit dem Adobe Acrobat Reader lesen: broschuere_kas.pdf [393 KB]


Aral bezieht den groessten Teil seines Erdoels aus Venezuela.
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Beitrag(#240737) Verfasst am: 09.01.2005, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum jetzt aber dieses Land mit einem Embargo belegt werden muß, mit Krieg bedroht wird, der Chef als Verbrecher stilisiert wird, nur weil das Land sich abschottet und kommunistisch ist, sehe ich nicht ein.


Du hast in gewissern Weiße Recht, die USA und ihre Lakaien bestimmen ja immer welches Land "gut" ist und welches "böse".
Nur könnte man ihre Argumente leichter entkräften, wenn Nordkorea nur sozialistisch wäre und nicht die grundlegenden Menschenrechte verletzen würde.
Und ich kann mein Wissen auch nur aus den Medien entnehmen, und muss auf neutrale Organisationen vertrauen, wie soll man denn sonst beginnen sich eine Meinung zu bilden. Du ließt in der Schule auch aus Lehrbüchern und übernimmst das Wissen, was andere erforscht und entdeckt haben, ab einen bestimmten Punkt kann man wohl nur gutgläubig sein, oder man muss konsequenter Weiße allem Misstrauen, aber dann dürftest du auch kein positives Bild von Nordkorea haben, sondern müsstest neutral sein.
Und Venezuela hat es auch gezeigt, da wurde eine Hetzkampagne von den Wirtschafts- und konservativen Medien gestartet, aber diese haben nicht zum Erfolg geführt, denn man konnte sich nur auf der wirtschaftlichen Seite auseinander setzen, aber die bei der Menschenrechtsfrage konnte man nichts entgegnen.
Jedoch hat es mich auch gewundert, dass die CIA keinen Anschlag verübt hat und das kein neuer "Pinochet" eingesetzt wurde. Vielleicht auch durch die verbesserte Überwachung der neutralen Organisationen, aber das ist vielleicht auch nur ein Wunschdenken.
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frajo
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Beitrag(#240761) Verfasst am: 09.01.2005, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
ich wüßte gerne die quellen für deine aussagen.
es klingt, als berichtetest du aus eigener anschauung. warst du dort? hast du das alles gesehen, was du berichtest?


Critic hat folgendes geschrieben:
Ich mag Reisen nicht sehr, weil mir das stark auf den Kreislauf geht. Aber zum Beispiel hier:

http://de.groups.yahoo.com/group/nordkoreainfo/message/3

dieser link führt auf eine sammlung von 38 quellenangaben sehr verschiedener art.
welche der dort aufgelistetn quellen mit welcher deiner aussagen verknüpft ist, geht daraus nicht hervor.

du zwingst mich also, mich zwischen drei alternativen zu entscheiden:
entweder gehe ich all diesen quellen nach und überprüfe sie auf inhalt und glaubwürdigkeit
oder aber ich glaube dir ohne weitere überprüfung der quellen
oder aber ich nehme nur unter vorbehalt zur kenntnis, was du sagen willst. Schulterzucken
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Dominik
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Beitrag(#240783) Verfasst am: 09.01.2005, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sage nur, dass ich nichts weiß. In einem, wie sagt man dazu "Thread"?, der sich "Mordkorea spendet" titelt ist jeder Versuch einer neutralen Stellungsnahme bereits unobjektiv und nicht neutral, nur weil nicht in die gleiche Kerbe geschlagen wird? Ich orientiere mich nicht an Medien, deren "enbeddet journalists" mir das Gehirn sterilisieren wollen, sondern versuche zu verstehen, wie verschiedene Gegebenheiten zu erklären sind. Geschichtlich hat Nordkorea gute Karten, was moralische Standpuunkte angeht. Ein antiimperialistischer Befreiungskrieg wie er sich später in Vietnam mit mehr Erfolg wiederholt hat. Vergegenwärtigen wir uns: es handelte sich um völlig legitime Kriege, vergleichbar mit den Bauernkriegen bei uns vor 300 Jahren. Der Agressor war die USA (Verteidiger der Großgrundbesitzer, Monarchisten). Da kann nicht dran gedeutelt werden. Ich habe auch schon für die Army gearbeitet und kenne deren Standpunkt. Und wenn ich den vergleiche mit den Argumenten, die ich von linker Seite gehört habe, dann tut's mir leid, da bin ich dann kaum mehr als Freund der NATO zu halten. Ich denke, dass eine bessere Welt dann möglich ist, wenn wir lernen kritisch mit der Information umzugehen von Leuten/Institutionen, die bekanntermasen gewisse Interessen haben, und die uns entsprechend (gekonnt) beeinflussen.
Weil wir dann, wenn wir endlich die nötige Demut aufbringen um uns nicht als "überlegen" einzuschätzen, und somit die Grundlage schaffen für Frieden und gegenseitiger Achtung.
Menschenrechtsverletzungen darf man nicht tolerieren. Einverstanden. Aber man sollte nicht immer sofort bei diesem Wort das Gewehr schultern, wenn die Möglichkeit besteht, dass dieses Wort leichtfertig gebraucht wird und eventuell nicht tragbar ist.
Generell: ein Volk das schlecht regiert wird hat alleine die Pflicht und das Recht sich dieser Regierung zu entledigen. Aussenstehende dürfen sich erst einmischen, wenn diese Regierung imperialistisch wird, also andere Völker angreift.
So gesehen sind es die USA, die aufgrund verschiedener Kriege gestraft werden müssten. Ich denke da an die Kriege in Lateinamerika, weil ich die Leute dort kenne und schätze, und ich deshalb stinksauer werd, wenn hier bei uns ein Strauss ungestraft sagen darf, "wer beim Tod von Allende von Mord spricht, der legitimiert Terrorismus". Das ist einfach sowas von demagogisch. Und mein Bundesland steht stramm und wär halt ernsthaft um ein Haar im Irak einmarschiert. Ich habe gehört es wären im Irak 120 000 irakische Soldaten ums Leben gekommen. Keine Spendenaktion für die Opfer, so wie jetzt für Südasien...
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Beitrag(#241151) Verfasst am: 09.01.2005, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich sage nur, dass ich nichts weiß.


Dafür hast du aber ganz schön viel über die Situation in Nordkorea ausgesagt.

Zitat:
Ich orientiere mich nicht an Medien, deren "enbeddet journalists" mir das Gehirn sterilisieren wollen, sondern versuche zu verstehen, wie verschiedene Gegebenheiten zu erklären sind.


Ja, ich bin ganz deiner Meinung, ich habe doch auch nicht gesagt, dass du auf "enbeddet journalists" hören sollst, ich finde es nur schwierig sich immer selber eine Meinung zu bilden ohne fremde Quellen in Anspruch zu nehmen. Das wäre in diesem Fall, dass du nach Nordkorea reist und dir alles selber ansehen musst.

Zitat:
Ein antiimperialistischer Befreiungskrieg wie er sich später in Vietnam mit mehr Erfolg wiederholt hat. Vergegenwärtigen wir uns: es handelte sich um völlig legitime Kriege, vergleichbar mit den Bauernkriegen bei uns vor 300 Jahren. Der Agressor war die USA (Verteidiger der Großgrundbesitzer, Monarchisten). Da kann nicht dran gedeutelt werden


Ein Krieg alleine ist schon ein Verstoß gegen die Menschenrechte und ist somit für mich moralisch nie gerechtfertigt, leider ist es in der Realität nicht so einfach.
Und ich möchte mich hier auch nicht auf die Seite der USA stellen, vielleicht ist dir auch schon mein Name aufgefallen.

Zitat:
Ich denke, dass eine bessere Welt dann möglich ist, wenn wir lernen kritisch mit der Information umzugehen von Leuten/Institutionen, die bekanntermasen gewisse Interessen haben, und die uns entsprechend (gekonnt) beeinflussen.


Und wie kommst du zu der Erkenntnis welche Leute/Institutionen gewisse Interessen haben?


Zitat:
Generell: ein Volk das schlecht regiert wird hat alleine die Pflicht und das Recht sich dieser Regierung zu entledigen. Aussenstehende dürfen sich erst einmischen, wenn diese Regierung imperialistisch wird, also andere Völker angreift.


Dies ist aus meiner Sicht eine ethisch sehr schwere Lage, aber ich würde dir jetzt oberflächlich schon Recht geben.


Zitat:
So gesehen sind es die USA, die aufgrund verschiedener Kriege gestraft werden müssten. Ich denke da an die Kriege in Lateinamerika, weil ich die Leute dort kenne und schätze, und ich deshalb stinksauer werd, wenn hier bei uns ein Strauss ungestraft sagen darf, "wer beim Tod von Allende von Mord spricht, der legitimiert Terrorismus". Das ist einfach sowas von demagogisch. Und mein Bundesland steht stramm und wär halt ernsthaft um ein Haar im Irak einmarschiert. Ich habe gehört es wären im Irak 120 000 irakische Soldaten ums Leben gekommen. Keine Spendenaktion für die Opfer, so wie jetzt für Südasien...


Das Verhalten der USA im Laufe ihrer Geschichte, besonders außenpolitisch müsste meiner Meinung nach schon längst einmal bestraft werden, nur welche Staaten trauen sich dies Laut zu äußern oder wer sollte es ausführen? Eine der vielen Ungerechtigkeiten auf dieser Erde!

Du äußerst im Bezug auf die Anzahl der Soldaten wieder eine Annahme, die du aus einer Quelle entnommen hast und selbst als richtig empfindest, wie entscheidest du welche Quelle deiner Meinung nach richtig ist und welche Falsch?
Und Soldaten, deren hauptsächliche Aufgabe die Landesverteidigung darstellt, mit dem Wissen der Gefahr ihrer Aufgabe, mit Zivilisten, die bei einer Naturkatastrophe gestorben sind, zu vergleichen ist vielleicht etwas bedenklich.
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
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Beitrag(#241339) Verfasst am: 10.01.2005, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Aber was willst machen wenn du verzweifelt genug bist, dieses Verbrechen zu begehen? War der Aufstand von Spartakus denn kein legitimer? Oder die Französische Revolution? Und die kubanische? Das waren Bürgerkriege. Und an das Ghandiprinzip vom friedlichen Protest glauben die wenigsten. Die Vietnamesen haben sich ihrer Kolonialherren entledigt, dann ihres Diktators in Form der westlichen Marionette (Ist übrigens erst vor wenigen Jahren im US-Exil gestorben). Hätten wir unseren Hitler kalt gemacht bevor er uns kalt machte, wäre uns ein Haufen Kälte erspart geblieben. Und dieses kalt machen wäre in der Praxis mit einem Krieg gegen Hitleranhänger verbunden gewesen, also einem Krieg, oder? Über Nordkorea weiss ich echt nicht viel. Ich will nur allen Heissspornen entgegentreten, die rot sehen, wo Kommunisten sind, und die dann mit ihren Argumenten, die sie der Vorgabe entnehmen, sich im Licht einer "Wahrheit" sonnen, die sich im Laufe des kalten Krieges leider sehr oft als im nachhinein korrekturbedürftig erwiesen hat. Und ich komme nochmal darauf zurück; den kulturellen Aspekt darf man nicht kleinreden. Der ist wirklich wirklich gigantisch. Wir haben ganz eigene Vorstellungen von Werten. Demokatie als Regierungsform, Monogamie als Mann-Frau-Beziehung, freie Marktwirtschaft als Wirtschaftssystem, und bis vor kurzem jedenfalls, ein Gott der aus der Bibel zu uns spricht. Außerdem ist es bei uns so, dass man Hundekuchen und Mäusefallen kauft. Das ist woanders anders.
Ich hab mich mal mit einem Somalesen über die Sharia unterhalten. Da war ich schon sehr beeindruckt, dass und was für Argumente der Mann hatte. Manche waren sehr einleuchtend, andere nicht, aber immerhin, manche waren einleuchtend. Wäre Herr Il im Forum, vielleicht wäre es ja denkbar, dass er uns mal über seine Entführungen aufklärt. Er will aber nicht. Und das Recht als Angeklagter zu schweigen hat er. Dass er aber KZ's im Hitlerschen Sinn haben soll, glaube ich nicht. Ich kann auch nicht glauben, dass er Gulags a lá Stalin hat. Guantanamo hat er bestimmt. Und auch Bautzen. Deswegen greif ich aber sein Land nicht an.
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Beitrag(#241348) Verfasst am: 10.01.2005, 03:14    Titel: Antworten mit Zitat

1. Tatsächlich war es so, daß Südvietnam von den USA dabei unterstützt wurde, die zugesicherte gesamtvietnamesische Wahl zu verhindern, und auch die militärische Präsenz der USA wurde im wesentlichen mit einer Lüge gerechtfertigt. Ho Chi Minh war in der Wahrnehmung der 68'er weniger "aus sich selbst heraus" "der Feind". Er hatte seinerzeit Hilfe auch bei den USA gesucht, deren Werte er bewundert hat. Aber die hatten sich nunmal dagegen entschieden, ihn anzuhören.

2. Ich bin auch nicht gegen den Kommunismus "per se". Ich denke aber mal, zwischen dem, was Dubcek, Allende, Chavez und Lula praktizieren (woll(t)en), dem was es auf Kuba gibt ("eine Diktatur mit relativ wenigen Repressionen") und dem Stalinismus Kim Jong Ils liegen Welten.

3. Von den Gulags berichten ja etliche Leute. Und es wäre Dir auch relativ egal, ob Du in einem von Hitlerscher oder von Stalinscher Prägung landest. Mag sein, daß viele von den Häftlingen in Workuta "nur" zu zehn Jahren verurteilt wurden, wenn sie zu spät zur Arbeit kamen oder was Kritisches über das Regime gesagt haben, und nicht gleich als "Schutzhäftling", wie bei den Nazis üblich, "open end" bzw. daß man das Lager nur durch den Schornstein wieder verließ. Mag auch sein, daß im Gulag wenigstens irgendwelche nutzbringenden Bauprojekte realisiert wurden, während es bei den "kriegswichtigen" Arbeiten, die etwa in Dora-Mittelbau verrichtet wurden, mehr Tote gab als letztlich beim Einsatz dieser "Wunderwaffen". Letzlich aber war das Ergebnis gleich.... Und auch in Guantanamo gibt es eine Hinrichtungsanlage, werden Gefangene gefoltert und kommen vielleicht mit gefälschten Totenscheinen um. Wie das mit Bautzen war, weiß ich nicht mehr ganz genau, aber auch das Regime der DDR hat "Staatsfeinde" bei Nacht und Nebel "verschwinden lassen".
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Beitrag(#241580) Verfasst am: 10.01.2005, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik, ich verstehe deine Überzeugung.
Ich bin auch froh, dass es noch Castro, Chavez,Lukaschenko, Kim Jong Il gibt und ich würde sie auch gerne verbal verteidigen (was ich auch ab und zu noch mache), wie du es ja versuchst, denn sie zeigen
ein Gegenkonzept zum weltweiten Kapitalismus, sie sind starken Represalien ausgesetzt und versuchen trotzdem an ihrem Konzept festzuhalten (ob immer sozialistischen Idee überwiegt, oder ob mehr der Machtanspruch eine Rolle spielt, ist jetzt mal dahingestellt). So bin ich im Grunde geneigt diesen Menschen meinen Respekt zu zollen, oder sie zu "verehren".
Aber alle diese Leute (außer Chavez) dirigieren ihr Land sehr zweifelhaft, d.h. sie haben einen undemokratischen Staat aufgebaut, in dem die Menschenrechte gar nicht oder nur teilweise gelten, und genau dieser Fakt ist es der mich dazu bewegt diese Herrscher nicht zu "verehren", sondern sehr kritisch mit ihnen umzugehen. Und aus meiner Sicht muss ein Staat ersteinmal die Menschenrechte einhalten um vorbildhaft zu sein.
Stell dir doch nur vor unser kapitalistisches Deutschland würde dir verbieten positive Dinge über den Sozialismus zu sagen, oder würde dir verbieten konservative Politiker zu kritisieren!
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Beitrag(#241910) Verfasst am: 11.01.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke für dieses Gespräch! Ehrlich.

Jaja, die müssen erst die Menschenrechte einhalten, wenn sie als Vorbild herhalten wollen... schon richtig. Aber die Welt ist bestimmt nicht so schwarz und weiß, wie uns Reagan beigebracht hat. Und wenn der vom "Empire of Evil" spricht und damit einfach mal den atheistischen Sowjetblock meint... Ich verstehe das aus Sicht eines gläubigen Menschen. Aber wir sind doch wohl eher die Voltaire-Fraktion! Gut und Böse, diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.
Solange ein Funken Hoffung besteht, dass es irgendwann mal klappt, Juhuu! auf zu wilden Freudentänzen! Marx war ein selbstloser, intelligenter, braver Mann. Und der hat mehr Vertrauen verdient als Jesus. Und zu den bekennt sich die halbe Menschheit völlig unbehelligt. Ok, dann hab ich auch gar keine Probleme weiter in naiver Erwartung zu baden. Und höret ihr Menschen, ihr Völker! Der Tag wird kommen, an dem der Mensch dem Menschen ein Bruder wird sein! Wo jene, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit gesättigt werden!

Zurück zum Thema: Menschenrechte einhalten, jeder ist dafür. Aber Menschenrecht erkämpft ja nach Statut die Internationale... Mit den Augen rollen Wie ham die das damals nur gemeint?Stimmt ja! Da gibt's doch ne ganze Menge von Rechten, die der Sozialismus erfüllt, im Gegensatz zu ? Das Recht auf Arbeit, z.B. Und für die weniger glücklichen: das Recht auf Essen, Wohnen, Bildung, ärztliche Versorgung,... ihr wisst schon. All diese langweiligen soft skills...
Ich halt's mit R.L.: "Kommunismus ist großartig, alles andere ist Quark!"
Wirklich alles andere? fragt der SPD-Mann zu recht und sucht den 3. Weg.
Und dann schlug es Mitternacht und aus den Tiefen der Verdammnis erschien ein rastloses Gespenst und flüsterte heiser seinen Namen... "Nossssske...Nooooskeeee..."
Grausam ängstigt sich der brave Sozialdemokrat und verkriecht sich unter die Decke zu den Genossen, die ihn trösten, alle sind sie da (außer Oscar) und die Galeonsfigur, der Friedensnobelpreisträger unser benahe liebster Deutscher Willi, legt ihm den Arm um die Schulter. Doch was flüstert er? Unseren Freund befremdet's: er lauscht genauer... ja er kann's grad noch so verstehen.. "...Radikalenerlasse...Berufsverbot..."
Ich glaube an den real funktionierenden (all inclusive! Freiheit, Friede, Wohlstand) Kommunismus. Schäme mich meines Glaubens nicht, und werde dafür sein, auch wenn sich jeder der genannten als Satansbraten entpuppt. Ich hab nämlich sonst garnichts an das ich glauben kann. Und wenn eines Tages irgendjemandem was besseres einfällt, wenn mir wie Schuppen von den Augen fällt, dass es echt nicht klappt, so wie's geschrieben steht. Na was heißt das dann? Resignation? Quatsch. Das heißt dann nur, auf den Hosenboden setzen und sich an die Arbeit machen, und dieses Systém das wir uns erträumen eben selber erfinden. Wenn Menschen auf dem Mond landen konnten, dann bin ich zuversichtlich, dass sie auch ein funktionierendes humanistisches Gesellschaftssystem schaffen können. Wollen wir um einen Kasten wetten?
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Jolesch
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Beitrag(#242065) Verfasst am: 11.01.2005, 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

Erbrechen
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frajo
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Beitrag(#242131) Verfasst am: 11.01.2005, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich danke für dieses Gespräch! Ehrlich.
...
Wenn Menschen auf dem Mond landen konnten, dann bin ich zuversichtlich, dass sie auch ein funktionierendes humanistisches Gesellschaftssystem schaffen können. Wollen wir um einen Kasten wetten?
Let's Rock
(was bin ich froh, daß auch wortschwache wie ich mittels eines kleinen graphischen symbols präsentieren können, was sie für ihre eigene meinung halten. Ich liebe es... )
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#242141) Verfasst am: 11.01.2005, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Erbrechen


Kannst Du das näher erläutern?


Dominik hat folgendes geschrieben:
Marx war ein selbstloser, intelligenter, braver Mann.


War er das wirklich? (Meintest Du das gar ironisch Am Kopf kratzen Würd ich Dir glatt zutrauen, aber dann passt der nachfolgende Satz wiederum überhaupt nicht mehr).
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Dominik
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Wohnort: Deutschland

Beitrag(#242412) Verfasst am: 11.01.2005, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, das mein ich nicht ironisch.
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Hannibal
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Beitrag(#242765) Verfasst am: 12.01.2005, 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Also wenn ich jetzt mal deine Antworten so durch lese, dann stelle ich fest: Keiner von uns beiden kennt Nordkorea. Du stützt dich auf Vorurteile. Ich stütze mich auf (selbstgemachte) Vorurteile.


Wieso Vorurteile? Ich finde, dass genug Informationen und Zeugen dem Westen zur Verfügung stehen, um davon ausgehen zu können, dass in Nordkorea massenweise gemordet wird.

Man kann zwar nie ausschließen, dass es sich um eine großangelegte Desinformationskampange seitens einer US-Institution handelt. Doch dies ist höchst unwahrscheinlich. Erstens ist der US-Geheimdienst nicht die einzige, uns zugängliche Informationsquelle. Zweitens gab es auch gegen andere Diktatoren keine derart fundamentalen Verleumdnungskampangen. Und drittens, wenn es in Nordkorea keine KZ gibt, dann könnte es Nordkorea der Weltöffentlichkeit leicht beweisen. Statt dessen schottet sich Nordkorea fast vollständig ab.

Dominik hat folgendes geschrieben:

Ich will die Mühe nicht schmälern die die Infobeschaffung gekostet haben.


Wenn man Quellen erstmal kennt, ist es glücklicherweise in der Regel nicht schwer, dort nachzuschlagen. zwinkern

Dominik hat folgendes geschrieben:
Aber bei jedem Argument könnte da wieder nachgehackt werden.


Sicher. Sollte man doch, oder?

Dominik hat folgendes geschrieben:
Sind KZ's das was ich unter KZ verstehe, oder sind es Gefängnisse? Und Maisfaserkuchen... also da kenn ich schon andere Grausamkeiten. Ich will auch garnicht ums Prinzip streiten, wenn du recht hast und ich verblendet durch Ideologie einen Verbrecher nicht sehe, dann tut es mir herzlich leid und werde wohl damit leben müssen, dass ich als Verfechter eines Irrtums in die Weltgeschichte eingehe.
Das gleiche gilt für dich, mein belesener Freund.


Vergiss nicht. Wahrheit ist relativ und selbst in der größten Lüge steckt eine erstaunliche Portion Wahrheit drinnen. Man kann tausende Geschichten erfinden, die man einfach nicht widerlegen kann und da man sie nicht widerlegen kann, kann man nicht zu 100% ausschließen, dass es so ist. Das ist eine Tatsache. Genauso halte ich es für ziemlich aussichtslos, zu versuchen, die Existenz Gottes zu widerlegen. Ich persönlich gehe davon aus, dass es keinen Gott gibt. Aber ich weis es nicht.

Dominik hat folgendes geschrieben:

Es kann auch sein, dass dieses Regime gute Gründe at sich abzuschotten. Weil es dem Rest der Welt mißtraut, beispielsweise. Entführungen hast du angeführt, interessant, das ist ja eine seltsame Methode, und auch der Zweck ist schleierhaft. Weder du noch ich haben genug Ahnung diese Dinge zu erklären. Es wäre gut wenn wir uns dessen bewußt würden.


Das ist doch auch bei allen anderen Themen so. Sicher hat das Regime Gründe, sich zu isolieren. Würden die Nordkoreaner erst einmal merken, wie gut es uns hier im Westen geht, dann würden sie ausflippen und erst recht Kim Jong Il stürtzen wollen. Teilweise ist es trotz der strengen Isolation und massenhaften Propaganda aber in Nordkorea durchaus bekannt, was im Westen wirklich los ist. Es gibt westliche Besucher in Nordkorea. Es gibt sogar eine Reihe von Linksintellektuellen, besonders in Japan und Südkorea, die aus Überzeugung nach Nordkorea gehen. Meistens wurden sie auch wegen ihres materiellen Rechtums herzlich empfangen. Auf Dauer überlebten die viele von ihnen jedoch nicht.

Nordkoreainfo/Yahoo! Groups hat folgendes geschrieben:
Kang ist in Pjöngjang geboren. Seine Großeltern väterlicherseits
waren Angehörige der koreanischen Minderheit in Japan, die in den
sechziger Jahren wie viele linke Intellektuelle freiwillig in das
neue „Arbeiter- und Bauernparadies" Nordkorea emigriert waren.
Zunächst wegen ihres Reichtums willkommen, kamen viele dieser
Einwanderer bald mit dem System in Konflikt. Kangs Großvater
verschwand 1977 spurlos, der Enkel war damals erst neun Jahre alt.
Dennoch wurde auch er von der Staatssicherheit verhaftet, gemeinsam
mit der Großmutter, den Eltern und einer jüngeren Schwester.
Es hat kein sozialistisches Land gegeben, das seine Bürger ohne den
Schrecken und die permanente Drohung der Arbeitslager in Schach
halten konnte. Das war in der ehemaligen Sowjetunion so, und es gilt
noch heute für China. Doch Nordkorea hat als eigenen Beitrag zur
Topologie des Schreckens die Sippenhaft für politische Gefangene
perfektioniert. Auch die Kinder und Enkel eines „Politischen" werden
bis heute mitverfolgt. „Die Setzlinge der Konterrevolution
austrocknen, mitsamt ihren Wurzeln ausjäten und jeden Einzelnen von
ihnen auslöschen", heißt das in der Propaganda des Regimes.


Dominik hat folgendes geschrieben:

Und was die "Beliebtheit" des Herrn Il angeht: Der wird wirklich sehr verehrt. Da bin ich mir sicher.


Hier besteht auch kein Zweifel. Viele Diktatoren werden verehrt. Die Frage ist nur, warum sie verehrt werden...

Dominik hat folgendes geschrieben:

Nur: auch ein Arschloch kann schließlich verehrt werden. Warum jetzt aber dieses Land mit einem Embargo belegt werden muß, mit Krieg bedroht wird, der Chef als Verbrecher stilisiert wird, nur weil das Land sich abschottet und kommunistisch ist, sehe ich nicht ein.


Nordkorea droht mit einem Nuklearprogramm. Allerdings hat Bushs aggressive Aussenpolitik entschieden dazu beigetragen...

Das mit dem Embargo ist Nordkorea vor allem durch seine eigene Abschottung selbst schuld.

Domonik hat folgendes geschrieben:

Ich setzte die Errungenschaften des Systems sehr hoch ein, weil eben anderswo Menschen an vermeidbaren Krankheiten, Hunger, etc. sterben müssen. Dort nicht.


Ein Entwicklungshelfer sagte einmal, dass er schon viel Armut gesehen hat. In den ärmsten Slums Südamerikas, in den ländlichen Dürreregionen, aber niergendwo hat er das gesehen, was in Nordkorea geschah. Die Bedingungen in den überfüllten und völlig unterversorgten Krankenhäusern, ohne Heizung, ohne Strom und mit dem wenigstem an Arzneien sind unbeschreiblich. Auch die Kanalisation funktioniert sehr schlecht.

Während es in den Krankenhäusern nicht einmal das Nötigste gibt, sind die Militärs mit Rüstung, Benzin und Munition gut versorgt.

auswaertiges-amt.de hat folgendes geschrieben:
Seit dem Ausbleiben der Wirtschaftshilfen des ehemaligen Ostblocks sieht sich Nordkorea mit den tatsächlichen Gegebenheiten auf dem Weltmarkt konfrontiert. Hinzu kommen ein akuter Mangel an Rohstoffen, eine nur noch schwach entwickelte Infrastruktur und extreme Energieknappheit. Nur durch außerordentlich aufwändige internationale Hilfsprogramme wird der wirtschaftliche und politische Zusammenbruch mit schwersten Folgen für die Bevölkerung verhindert. Es wird geschätzt, dass infolge der Energieknappheit nur noch 20% der Industrie arbeitet.
[...]
Maschinenbau: Ehemals 30% der Industrieproduktion, derzeit nur noch im militärtechnischen Bereich in Betrieb.



Dominik hat folgendes geschrieben:
Das die kapitalistische Weltpresse rot sieht, weil sie kulturelle Unterschiede nicht wahrhaben will und weil sie kommunistische Umtriebe als Bedrohung empfindet, leuchtet mir ein.


Wer hat dir denn das erzählt? Die hier etwa: www.kdvr.de ??

Dominik hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne meine Pappenheimer und mißtraue ihnen gründlich. Wenn Castro einmal stolpert kommts in allen Nachrichten. Wenn im Kongo 4000 verschwinden, ist's nicht der rede wert. Derart gefilterten Medien kann man den Zensurvorwurf nicht machen. Denn zensiert wird ja nicht. Es wird ja nur "selektiv2 berichtet. Das gleiche gilt für Chavez. Der Mann hat ein funktionierendes Sozialversorgungssystem aus dem Boden gestampft! Was für eine Leistung! In Südamerika! Dann wird er auch noch in 2 Referenden bestätigt! Und letztlich schreibt die SZ, von einem Abenteurer, druckt Bilder der Demonstranten (die alle neue t-sHIRTS; sONNENBRILLEN UND TEURE fRISUREN HABEN) und erweckt den EIndruck, der Mann sei "böse". Was ist das nur für eine Welt? Was sind das nur für Medien? Und was reift da schließlich in den Köpfen der Menschen? Hat das mit Vernunft und Wahrheit noch irgendwas zu tun? Buenas noches


Tja. Die Medien sind eben selektiv. Journalisten sind auch nur Menschen.
Politiker auch.

Aber in einem Punkt untertreibst du. Es wird de facto zensiert. Auch hier in Deutschland. Siehe hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=238497#238497
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Jolesch
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Beitrag(#242775) Verfasst am: 12.01.2005, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Erbrechen


Kannst Du das näher erläutern?





mich äää ärgert immer dieses Pseudo - Abwägen von Menschenrechten. Diese "aber wenigstens hatten die Menschen Arbeit." - Einstellung verursacht bei mir eine Gänsehaut. und bei Sätzen wie

Zitat:
Ich bin auch froh, dass es noch Castro, Chavez,Lukaschenko, Kim Jong Il gibt und ich würde sie auch gerne verbal verteidigen (was ich auch ab und zu noch mache), wie du es ja versuchst, denn sie zeigen
ein Gegenkonzept zum weltweiten Kapitalismus, sie sind starken Represalien ausgesetzt und versuchen trotzdem an ihrem Konzept festzuhalten (ob immer sozialistischen Idee überwiegt, oder ob mehr der Machtanspruch eine Rolle spielt, ist jetzt mal dahingestellt). So bin ich im Grunde geneigt diesen Menschen meinen Respekt zu zollen, oder sie zu "verehren".


versuche ich erst gar nicht argumentativ vorzugehen weil mir meine Emotionen in den Weg kommen würden, und das wäre einer zivilisierten Disskusion nicht dienlich.



Frajo hat folgendes geschrieben:
was bin ich froh, daß auch wortschwache wie ich mittels eines kleinen graphischen symbols präsentieren können, was sie für ihre eigene meinung halten


Lieber Frajo, ich zumindest habe nicht meine Meinung, sondern meine Gefühle dargestellt (auch gerade für einen Sprachfetischisten wie du einer oft zu sein scheinst ein nicht unwichtiger Unterschied Küßchen )
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Dominik
...



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Beitrag(#243281) Verfasst am: 13.01.2005, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:

Dominik hat folgendes geschrieben:
Das die kapitalistische Weltpresse rot sieht, weil sie kulturelle Unterschiede nicht wahrhaben will und weil sie kommunistische Umtriebe als Bedrohung empfindet, leuchtet mir ein.


Wer hat dir denn das erzählt? Die hier etwa: www.kdvr.de ??


Junge Junge! Ich bin echt voll auf Linie! Das hat mir nämlich keiner erzählt und ist nur auf Beobachtung und Reflexion zurückzuführen. Find ich ja stark.

Was das Auswärtige Amt betrifft: den Verein kenn ich, und die seriöse Verpackung find ich gelungen. Das wars auch schon.

ansonsten: mei. Idealismus treibt seltsame Blüten. Mal angenommen Herr Il wäre Idealist. Er müht sich seinem Volk das nötige zu geben. Aber es fehlt an Kohle. Was würden die Feinde des Herrn Il schreiben? Wohl dass das Volk unter Herrn Il gezwungen ist, sogar alte Autoreifen zu verwenden um Lokomotiven anzutreiben. Jetzt weiß Hr. Il dass er seinem Volk nicht die Konsumartikel bieten kann, die der kapitalistische Süden hat, will er nicht wieder sein Land in die Arme der USA geben. Er weiß, dass Menschen neidisch werden, wenn sie selbst etwas vermissen, was andere haben. Jetzt ist ihm aber der Kommunismus heilig. Und er will nicht dass dieses System aufgrund von DVD-Playern und Haarsprays leichtfertig zerstört wird. Er schottet sein Land ab.
Die Feinde des Hr. Il versuchen das Übliche; Hetze, Propaganda, selektive Aufklärung, militärische Drohung, Embargo. Hr. Il muß rüsten. Und Hr Il rüstet. Er kennt nur ein Mittel, das scheinbar in der Geschichte tatsächlich Abschreckt, dass sein Land angegriffen wird. Und folgerichtig versucht er die Atombombe zu bauen. Nur um mit seinem Hauptfeind wenigstens zu 1:10 000 stel gleichzuziehen.
Aber die Propaganda schafft es, schon diesen Versuch als Afront hinzustellen.
Die Presse berichtet von KZs (andernorts berichtet die Presse, dass es im Irak doch keine Massenvernichtungswaffen gegeben habe, dass es eine Farce gewesen sein, im Kosovo Gefangenenlager mit Auschwitz verglichen zu haben, als die NATO die Serben zu Buhmännern stilisierte), mit Erfolg. Kein Begriff ist emotional schrecklicher besetzt. Alle Register werden gezogen, Sophisten und Rhetoriker beraten die Weltöffentlichkeit.
Die Hungersnot in Hr. Ils Land wird aufgegriffen, um die Schwächen des Systems zu zeigen. Dass zugleich ein Embargo aufrechterhalten wird, wird allenfalls am Rande erwähnt. Die Weltöffentlichkeit erfährt hingegen detaillgetreu welche Länder wie viele Tonnen Getreide spenden,...

Es entsteht der Eindruck, ein Schurke wird am Leben erhalten, weil die "Welt" Mitleid mit dem Volk des Hr. Il hat. Irgendwie sehr einfach zu verstehen. Hach wären unsere Führer doch nur weniger nett, würden sie doch in einem kurzen, schnellen, präzisen Krieg das arme Volk von Hr. Il befreien. Unsere friedliebenden Führer tun es doch nur um selbstlos das arme Volk zu retten, von Elend und Leid, worüber uns unsere Medien doch so objektiv berichten.
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Beitrag(#243733) Verfasst am: 13.01.2005, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wie gesagt, ein Zitat von mir: "Das Glück von Menschen mißt sich nicht daran, ob es im Laden zwei Sorten Wurst mehr oder weniger zu kaufen gibt." Wenn Menschen eine Perspektive haben, dann akzeptieren sie möglicherweise wohl auch einen geringeren Lebensstandard, wenn sie sich nur als Menschen auch geachtet fühlen.

Allerdings würden ja Nordkoreaner nicht in Rußland Straftaten begehen, um dort bleiben zu können, oder wenn sie trotzdem zurückgeschickt werden sollen, sagen "Erschießt mich doch gleich hier." Mit den Augen rollen

Es kann ja nicht sein, daß Menschen einen Staat, der seine Bürger menschlich behandelt, mit ihren Familien fliehen und alles mögliche riskieren, in Peking in eine westliche Botschaft zu gelangen. Wäre ein Mensch nur ein gewöhnlicher Verbrecher, warum sollten dann auch seine Verwandten verfolgt werden? Sind das "Systemfeinde", die mit ihrer giftigen Ideologie schon ihre Familie kontaminiert und somit vom rechten Glauben "Juche" (klingt schon so nach Freudebekundung, was?) abgebracht haben? Komisch, auf den Seiten von KDVR (sic!) sind tatsächlich keine Bilder von KZs. Auf den Seiten, die die Taliban seinerzeit hatten, aber auch keine von Erschießungen im Fußballstadion in Kabul.

Nicht alles, was der Weltöffentlichkeit so präsentiert wurde, stimmte. Zum Beispiel haben die "bösen bösen Iraker" in Kuwait keine Kinder aus ihren Brutkästen genommen und die Kästen dann geklaut. Aber Dinge aus Nordkorea hört man doch wohl schon seit Jahrzehnten, und durchaus von Leuten, die nicht in dem Ruch stehen, irgendwie "korrumpiert" oder von einer Werbefirma gecastet worden zu sein.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Beitrag(#243918) Verfasst am: 14.01.2005, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:

Junge Junge! Ich bin echt voll auf Linie! Das hat mir nämlich keiner erzählt und ist nur auf Beobachtung und Reflexion zurückzuführen. Find ich ja stark.


War ja nur eine Vermutung... Das Kleingedruckte

Dominik hat folgendes geschrieben:

Was das Auswärtige Amt betrifft: den Verein kenn ich, und die seriöse Verpackung find ich gelungen. Das wars auch schon.


Ich lese vor allem das auswärtige Amt, die UN-HDR-Reports und das Weltalmanach. Und sicher gibt es in allen drei Quellen teilweise erhebliche Widersprüche und Verdrehungen.

Vom auswärtigem Amt habe ich allerdings eher den Eindruck, dass dort die Situation der beschriebenen Länder verniedlicht beschrieben wird. Das Urteil von Wikipedia und Amnesty international fällt gegenüber Nordkorea (und auch vielen anderen Ländern) weit härter aus.

Spiegel.de hatte früher interessante Berichte über aktuelle Entwicklungen der einzelnen Länder. Ein Jammer ist, dass diese Berichte dort gestrichen wurden. Somit habe ich eine wichtige Quelle verloren. Nichtdesto trotz ist mir auch dort aufgefallen, dass es dort wesentlich kritischerere Statements bezüglich verschiedener Länder gab, als im auswärtigen Amt.

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die Beschreibung dieses Amtes gewisse diplomatische Hintergründe zu den jeweiligen Ländern hat und man deshalb davon absieht, die Zustände in manchen Ländern zu scharf zu kritisieren.

Dominik hat folgendes geschrieben:

ansonsten: mei. Idealismus treibt seltsame Blüten. Mal angenommen Herr Il wäre Idealist. Er müht sich seinem Volk das nötige zu geben. Aber es fehlt an Kohle. Was würden die Feinde des Herrn Il schreiben? Wohl dass das Volk unter Herrn Il gezwungen ist, sogar alte Autoreifen zu verwenden um Lokomotiven anzutreiben. Jetzt weiß Hr. Il dass er seinem Volk nicht die Konsumartikel bieten kann, die der kapitalistische Süden hat, will er nicht wieder sein Land in die Arme der USA geben. Er weiß, dass Menschen neidisch werden, wenn sie selbst etwas vermissen, was andere haben. Jetzt ist ihm aber der Kommunismus heilig. Und er will nicht dass dieses System aufgrund von DVD-Playern und Haarsprays leichtfertig zerstört wird. Er schottet sein Land ab.
Die Feinde des Hr. Il versuchen das Übliche; Hetze, Propaganda, selektive Aufklärung, militärische Drohung, Embargo. Hr. Il muß rüsten. Und Hr Il rüstet. Er kennt nur ein Mittel, das scheinbar in der Geschichte tatsächlich Abschreckt, dass sein Land angegriffen wird. Und folgerichtig versucht er die Atombombe zu bauen. Nur um mit seinem Hauptfeind wenigstens zu 1:10 000 stel gleichzuziehen.


Du übertreibst. Nach offiziellen Angaben hat Nordkorea eine Armee von 1,2 Millionen Truppen. Ob das wirklich stimmt, habe ich meine Zweifel.

Auch die offizielle Zahlenangabe der nordkoreanischen Bevölkerung (22 Mio.) ist sehr fragwürdig (nach internationalen Schätzungen sollen es nur zwischen 14 und 16 Millionen sein!).

auswaertiges-amt.de hat folgendes geschrieben:
Bevölkerung
ca. 22,0 Mio. Einwohner (nach koreanischen Angaben), Bevölkerungswachstum vermutlich negativ, Schätzungen des WFP (UN-Ernährungsprogramm) bzw. anderer in Nordkorea tätigen Hilfsorganisationen gehen von derzeit 14 bis 16 Mio. aus


Aber nehmen wir mal an, Nordkorea hat eine Armee von 500 000 Soldaten. Das ist eine durchaus realistische Zahl, finde ich, obwohl es sich um eine grobe Schätzung ohne genauer informativer Grundlage handelt.

Da gibt das Buch des österreichischen Bundesherres offiziell an, dass die USA über 1.367.000 Truppen als Friedensstärke und über eine Truppe von 2.577.000 bei einer Mobilisierung verfügt.

Würde die USA also voll mobil machen und seine ganze Armee gegen Nordkorea konzentrieren (geschweige davon, dass das gar nicht möglich ist, zumal auch anderswo US-Truppen stationiert sind und auch im Heimatland Position erheblicher Stärke beziehen müssen), dann wäre das Verhältniss an rein zahlmässiger Stärke, wenn wir von der offiziellen nordkoreanischen Angabe ausgehen in etwa 1:2.

Nehmen wir meine Behauptung, dass Nordkorea nur 500.000 Truppen hat, dann würde es 1:5 betragen.

Realistisch gesehen ist die USA jedoch sicherlich in der Lage, weit mehr, als "nur" die offizielle mobilisierte Stärke an Militär aufzubringen.

Doch das bedeutet nicht, dass Nordkorea nicht auch zu ähnlichen Möglichkeiten und überraschenden Stärken fähig wäre. Immerhin ist fast alles an Industrie in Nordkorea auf das Militär ausgerichtet und ausserdem hätte Nordkorea den Vorteil, sich auf eine Defensivstrategie beschränken zu können.

Zudem handelt es sich bei diesen Angaben nur um die zahlmässige Personalstärke und nicht um die Qualität der Armeen.

Über die Qualität der nordkoreanischen Heere kann man nur spekulieren. Tatsache ist jedoch, dass die US-Rüstung nicht in allen Hinsichten (wenn auch als Gesamtes) die Beste ist.

Die Panzer der US-Armee stehen in ihrer Qualität sogar erheblich hinter den russischen, wobei gerade auch Nordkorea eng an Russland verknüpft ist.

Aber vielleicht fehlt es der nordkoreanischen Armee überraschender Weise an Treibstoff?

Es ist allerdings davon auszugehen, dass Kim für das Militär vorgesorgt hat. Es war schon immer ein typisch stalinistischer Regierungsstill, dass man das Militär an der Spitze der Prioritäten hatte, während die Konsumgüter an letzter Stelle standen.

Von einem Verhältniss von 1 : 10 000 kann man nun wirklich nicht annähernd sprechen. Selbst nicht im Fall des schlecht ausgerüsteten Iraks unter Hussein.

Dominik hat folgendes geschrieben:

Aber die Propaganda schafft es, schon diesen Versuch als Afront hinzustellen.
Die Presse berichtet von KZs (andernorts berichtet die Presse, dass es im Irak doch keine Massenvernichtungswaffen gegeben habe, dass es eine Farce gewesen sein, im Kosovo Gefangenenlager mit Auschwitz verglichen zu haben, als die NATO die Serben zu Buhmännern stilisierte), mit Erfolg. Kein Begriff ist emotional schrecklicher besetzt. Alle Register werden gezogen, Sophisten und Rhetoriker beraten die Weltöffentlichkeit.
Die Hungersnot in Hr. Ils Land wird aufgegriffen, um die Schwächen des Systems zu zeigen. Dass zugleich ein Embargo aufrechterhalten wird, wird allenfalls am Rande erwähnt. Die Weltöffentlichkeit erfährt hingegen detaillgetreu welche Länder wie viele Tonnen Getreide spenden,...


Das berücksichtige ich ja auch. Nur widerlegt das nicht die Verbrechen der nordkoreanischen Diktatur.

Dominik hat folgendes geschrieben:

Es entsteht der Eindruck, ein Schurke wird am Leben erhalten, weil die "Welt" Mitleid mit dem Volk des Hr. Il hat. Irgendwie sehr einfach zu verstehen. Hach wären unsere Führer doch nur weniger nett, würden sie doch in einem kurzen, schnellen, präzisen Krieg das arme Volk von Hr. Il befreien. Unsere friedliebenden Führer tun es doch nur um selbstlos das arme Volk zu retten, von Elend und Leid, worüber uns unsere Medien doch so objektiv berichten.


Kim Jong Il hat sein Land derart isoliert und er war es auch, der den Westen um Hilfe bat, als es in seinem Land eine derartige Hungersnot gab, dass er nichteinmal seinen Geheimdienst ausreichend füttern konnte und somit um die Existenz bangen musste.

Es ist sicher keine Erfindung der Presse, dass selbst die gelieferten Hilfsgüter nur von der nordkoreanischen Regierung verteilt werden dürfen und dass die Hilfsorganisationen derart kontrolliert und schickaniert werden, dass sie das Land schnell wieder verlassen...
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