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Marxismus
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Hans-Peter
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#241274) Verfasst am: 09.01.2005, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
2. Zu Deutschlands Bevölkerungspyramide: Dass wir weniger werden ist aus biologischer Sicht eine klare und natürliche Reaktion auf die Überbevölkerung. Wir sind bereits 80 000 000. Wir haben bereits alle Großtiere (Wisent, Auerochse, Braunbär, Elch, etc) ausgerottet, alle Urwälder "zivilisiert".

Das "Minus-Wachstum"(noch eine schöne, fast paradoxe Floskel) der deutschen Bevölkerung ist sicher nicht eine Folge der Überbevölkerung des Rests der Welt!


Ich hab Dominik so verstanden, dass er sich auf die Überbevölkerung in Deutschland bezieht, nicht auf den Rest der Welt.

Das verleiht auch dem nachfolgenden Satz mehr Sinn:

Dominik hat folgendes geschrieben:
Wer hier auf die Welt kommt darf, wenn er eine gut bezahlte, stabile Arbeit hat 20-30 Jahre lang der Bank Geld geben, um überhaupt Wohnraum zu bekommen! Das ist die moderne Form von sozialem Stress.


Im übrigen stimmte ich Dominik in diesem Punkt zu.

bye, Kolja.


Ok, habe ich nicht ganz erfasst. Verlegen

Dann könnte man bei sinkender Bevölkerungszahl den Zersiedelungsgrad, die Bodenversiegelung usw. ja wieder zurückfahren. Hat sehr viel für sich, hört sich dann nach aktiven Naturschutz, gepaart damit, daß man die Menschen wieder natürlicheren Lebensräumen zuführt, an. Raus aus dem "Menschenzoo" Großstadt, indem man sich, in der U-Bahn sitzend, krampfhaft bemühen muß, seinem Gegenüber nicht eine Millisekunde zu lange in's Gesicht zu sehen, da er sich sonst angemacht fühlen könnte...

Jedoch fragt man sich, warum gerade die Grünen, ihrem Anspruch nach dem natürlichen Leben verpflichtet und die Marxisten, die den Menschen ja befreien wollen(wobei ich der Meinung bin, daß sich beides bereits überschneidet), in Deutschland nach Einwanderung geradezu schreien - genauso wie das Kapital - jetzt, wo doch endlich mal die Chance bestünde, die seit der Industrialisierung atemberaubend beschleunigte Entwicklung zu immer stärker Verstädterung, worunter ich das Zusammenballen großer Menschenmassen auf immer kleinerem Raum verstehe, umzukehren?

Denn es ist doch ein Problem: sinkende "eingeborene" Bevölkerung mit gleichzeitiger Überalterung, höhere Geburtenrate bei zugewanderten Menschen anderer Völker bei gleichzeitig weiterem Zuzug fremder Menschen.
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#241337) Verfasst am: 10.01.2005, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme Hans-Peter zu insofern, als dass ein Abgeordneter, der laut Eid dem "Wohl des deutschen Volkes" verpflichtet ist, und einen Zusammenhang zwischen sozialem Stress und Geburtenrückgang vermutet, konsequenterweise einen Zuzugsstop verlangen sollte, bzw. eine Quotenregelung, die nur so viele ins Land läßt, wie Menschen auswandern.
Ich kann, um dich direkt anzusprechen, aber den EIndruck nicht loswerden, dass du in der Summe das deutsche Volk für etwas sehr wertvolles hältst, würdest also in der aktuelle Patriotismusdebatte als Patriot gelten. Das ist durchaus ok so. Um aber nicht versehentlich für die andere Seite der gleichen Medallie empfänglich zu werden, kann ich dir nur raten, vorher Vorurteile (und der Glaube wir seien besser als andere Kulturen/Zivilisationen/Völker in irgendeiner Weise, moralisch, wirtschaftlich, kulturell ist ein solches) zu durchleuchten. Das erwähnte Buch hat mir sehr geholfen. Es würde dich, und das verspreche ich, sogar sehr interessieren. Darin geht es um Erklärungsversuche, wie menschliche Bevölkerungen zu dem wurden was sie heute sind, und um die verschiedenen Erfolgsgrade. Es ist ein dickes, trockenes, sachliches und in frühestens 3 Monaten fertig zu lesendes Buch. Aber danach kann man mit vielen Umständen in einer Mulikultigesellschaft wesentlich besser klarkommen. Das beste was ich je gelesen habe, aber es war schon nicht leicht.
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Hans-Peter
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#241643) Verfasst am: 10.01.2005, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich kann, um dich direkt anzusprechen, aber den EIndruck nicht loswerden, dass du in der Summe das deutsche Volk für etwas sehr wertvolles hältst, würdest also in der aktuelle Patriotismusdebatte als Patriot gelten. Das ist durchaus ok so. Um aber nicht versehentlich für die andere Seite der gleichen Medallie empfänglich zu werden, kann ich dir nur raten, vorher Vorurteile (und der Glaube wir seien besser als andere Kulturen/Zivilisationen/Völker in irgendeiner Weise, moralisch, wirtschaftlich, kulturell ist ein solches) zu durchleuchten.


Warum entsteht, sobald man sich um die Zukunft seines Volkes Gedanken macht, bei den Diskussionspartnern sofort irgendein Verdacht? Ist das ein Reflex? Vielleicht ein speziell deutscher Reflex?

Natürlich halte ich die Gemeinschaft, welcher man entstammt, Volk genannt, für etwas wertvolles. Wie jeder normale Türke, Chinese, Zulu usw. es auch tut....Wenn wir nicht das achten und ehren, was uns verbindet, was sollen dann die anderen an uns achten und ehren, wenn sie erstmal dahintergekommen sind, wie es bei uns bzgl. der "Identität" abgeht? Unsere reine Existenz als Mensch? Reicht das? Ist das real? Besteht das in Ausnahmesituationen?

Oder ist es nicht so, daß ein Mensch, von seinen Wurzeln abgetrennt, erst recht ein Spielball der jeweiligen Moden, Konsumtrends, politischen Manipulation kurzum des Kapitals wird?

Inwiefern habe ich zum Ausdruck gebracht, die Deutschen als besser gegenüber anderen Völkern darzustellen?

Ich zitiere mich äußerst ungern, aber weiter oben schrieb ich:

Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist, daß man die Völker anderer Kontinente als "Andere" wahrnimmt, respektiert und entsprechend behandelt. Sie müssen einen eigenen, ihren Lebensformen gemäßen Weg durch diese Zeit finden. Hätte die USA dies beherzigt und nicht unter dem Motto "God's own country" versucht, beispielsweise im Nahen Osten den Menschen die Schönheit des american way of life nahezubringen, hätten sie dort weniger Probleme...


Das "...entsprechend behandelt..." meint u.a. nicht ständig von unserer Position auf andere herabblicken, nach dem Motto "Was sind die unterentwickelt/ungebildet usw." Das ist oftmals die Art der "Gutmenschen", die jedoch in der Konsequenz eher das Gegenteil von dem ist, was man unter Toleranz und Weltoffenheit versteht....


Zuletzt bearbeitet von Hans-Peter am 10.01.2005, 22:33, insgesamt einmal bearbeitet
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#241663) Verfasst am: 10.01.2005, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Im übrigen halte ich es für eine verengte Sichtweise, soziale Ausgaben nur als Hilfsmaßnahmen zu sehen, als eine Art Reparatur für etwas, das nicht richtig funktioniert. Gestiegene Produktivität könnte auch dazu dienen, dass Eltern ein wenig mehr Zeit haben, mit ihren Kindern zu spielen, oder um die bettlägerige Oma zu besuchen.


Wozu gibt es Kindergärtner und Pfleger? zwinkern


Hast du Kinder?


Nein. Kossuth ist Kommunist.

Friedrich Engels hat folgendes geschrieben:
Erziehung sämtlicher Kinder von dem ersten Augenblicke an, wo sie der ersten mütterlichen Pflege entbehren können, in Nationalanstalten und auf Nationalkosten.
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#241999) Verfasst am: 11.01.2005, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter, ich entschuldige mich in aller Form, sollte ich dich mißverstanden haben. Absolut richtig, ein deutscher Reflex, zumindest der Eindruck dürfte entstanden sein. Aber auch eine extremere Ansicht wäre in meinen Augen nicht so, dass Beschämung angebracht wäre. Ich hab mal sehr lange wirklich gelitten unter der Vorstellung, dass die Deuschen aussterben, es bald keine Blonden mehr geben wird und dass irgendwann auch kein gescheites Deutsch mehr zu hören sein wird, außer in der Tagesschau, so man sie noch weiter pflegt...
Wie gesagt. Dieses Buch.

Internationalismus. Und eigendlich auch nur eine Vorstufe für eine Art buddhistischer Demut gegenüber allem Belebten. Aber vielleicht ist Anthropozentrismus ja auch eine unumgängliche Stufe? Egal Auch die muß überwunden werden. Nachdem man sie erreicht hat. Genau wie Marxismus. Alles wird gut. Ich bin ja da.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#242039) Verfasst am: 11.01.2005, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:


Nein. Kossuth ist Kommunist.


Satire hat folgendes geschrieben:

Sicher, Genosse! Es lebe Stalin, es lebe Mao, es lebe die Revolution.


Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Friedrich Engels hat folgendes geschrieben:
Erziehung sämtlicher Kinder von dem ersten Augenblicke an, wo sie der ersten mütterlichen Pflege entbehren können, in Nationalanstalten und auf Nationalkosten.


Ich habe nie gesagt, dass man Kinder ohne Weiteres zwanghaft von ihren Eltern trennen soll.

Ich habe auch nicht gesagt, dass ich unbedingt eine Erziehung in einer Anstallt oder in einem Heim den Kindern geben will. Eine SOS-Kinderdorf-ähnliche Einrichtung wäre aus pädagogischen Gründen vorzuziehen.

Eine andere, ebenfalls gute, Lösung ist die Förderung von freiwilligen, kibbuzimähnlichen Zusammenschlüssen, wo die Erziehung der Kinder zentralisiert wird, diese jedoch trotzdem regelmässig Zugang zu ihren Eltern haben.

Zeitgleich muss man die Genforschung intensiv betreiben, um den Unisexmenschen zu züchten, der von familiären Gefühlen und familiärer Zuwendung weitgehend unabhängig sein soll.

Allerdings ist bei all den Reformen zu beachten, dass die Familie an sich nicht abgeschafft oder verboten wird, sondern weiterbesteht, jedoch dass ihre gesellschaftliche Bedeutung beschleunigt abnehmen soll. Da braucht man nicht direkt gegen Familien vorzugehen.

Was hat das also mit Kommunismus zu tun?
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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#242040) Verfasst am: 11.01.2005, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:

Ich habe nie gesagt, dass man Kinder ohne Weiteres zwanghaft von ihren Eltern trennen soll.

Ich habe auch nicht gesagt, dass ich unbedingt eine Erziehung in einer Anstallt oder in einem Heim den Kindern geben will. Eine SOS-Kinderdorf-ähnliche Einrichtung wäre aus pädagogischen Gründen vorzuziehen.


Welche "pädagogischen" Gründe wären das?
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#242041) Verfasst am: 11.01.2005, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht viel - zum Glueck fuer den Kommunismus. Hihihi
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"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Hans-Peter
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#242491) Verfasst am: 11.01.2005, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich hab mal sehr lange wirklich gelitten unter der Vorstellung, dass die Deuschen aussterben, es bald keine Blonden mehr geben wird und dass irgendwann auch kein gescheites Deutsch mehr zu hören sein wird, außer in der Tagesschau, so man sie noch weiter pflegt...


Ich glaube, du willst mich, höflich ausgedrückt, "auf den Arm nehmen"..... Nein, so geht das nicht!

Dominik hat folgendes geschrieben:
Internationalismus. Und eigendlich auch nur eine Vorstufe für eine Art buddhistischer Demut gegenüber allem Belebten. Aber vielleicht ist Anthropozentrismus ja auch eine unumgängliche Stufe? Egal Auch die muß überwunden werden. Nachdem man sie erreicht hat. Genau wie Marxismus. Alles wird gut. Ich bin ja da.


Ach ja, als ich jung war, da hatte ich noch Träume.....

Mit den Augen rollen
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"Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
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Beitrag(#242564) Verfasst am: 11.01.2005, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:

Ich habe nie gesagt, dass man Kinder ohne Weiteres zwanghaft von ihren Eltern trennen soll.

Ich habe auch nicht gesagt, dass ich unbedingt eine Erziehung in einer Anstallt oder in einem Heim den Kindern geben will. Eine SOS-Kinderdorf-ähnliche Einrichtung wäre aus pädagogischen Gründen vorzuziehen.


Welche "pädagogischen" Gründe wären das?


Vielleicht sowas wie theresienstadt ? Eine vorzeigestadt: schaut her wie gut es unseren hartz IV mitbürgern geht ? Oder für österreich: Sind alle selbst schuld, wer arbeiten will, bekommt auch arbeit.

Und die tüchtigen und fleissigen haben mehr freiheit....
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#242641) Verfasst am: 12.01.2005, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter hat folgendes geschrieben:


Ich glaube, du willst mich, höflich ausgedrückt, "auf den Arm nehmen"..... Nein, so geht das nicht!

Mit den Augen rollen


Im nachhinein und nüchtern betrachtet mag das ja nach Veräppelung geklungen haben, dem ist aber nicht so. Du darfst einem späten Marxisten eine frühe patriotische Ader zutrauen.
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Hans-Peter
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Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#243138) Verfasst am: 12.01.2005, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:


Ich glaube, du willst mich, höflich ausgedrückt, "auf den Arm nehmen"..... Nein, so geht das nicht!

Mit den Augen rollen


Im nachhinein und nüchtern betrachtet mag das ja nach Veräppelung geklungen haben, dem ist aber nicht so. Du darfst einem späten Marxisten eine frühe patriotische Ader zutrauen.


Tu' ich gerne!

Interessant ist auch, daß, was die Situation dieser Gesellschaft angeht, wir sehr ähnliche Beobachtungen machen!

Was ich nur leider absolut nicht verstehen kann, ist die Antwort, welche Du auf diese immer mehr dem Wahnwitz verfallende Welt gibst - ausgerechnet den Marxismus??????

Ich verstehe es wirklich nicht....Mann, wach'/wacht doch mal auf, der Marxismus verspricht uns als "Ersatz-Religion" das Paradies auf Erden und absoluten Frieden mit allen Menschen, jedoch in der Realität führt er uns alle in's Arbeitslager und in den kulturellen Einheitsbrei! Das werden die Kapitalisten auch tun, jedoch haben wir bei denen auf jeden Fall Ablenkung und Abwechselung! Der Marxismus ist kein wirklicher Gegenpol zum Kapitalismus, da er auf der gleichen Grundeinstellung bzgl. des Menschen und seinem Verhältnis zur "Materie" fußt!

Wenn ich mich zwischen "Skylla und Charybdis" entscheiden müßte, wüßte ich, was ich wählte - auch wenn beides Scheusale sind. Die "Erlösung", um mal einen religiösen Terminus zu verwenden - denn, wie ich oben schrieb, halte ich die meisten sog. Marxisten nur für Gläubige ihrer eigenen Träume - ist jedoch von keinem von beiden zu erwarten!
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
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Beitrag(#243160) Verfasst am: 12.01.2005, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:


Ich glaube, du willst mich, höflich ausgedrückt, "auf den Arm nehmen"..... Nein, so geht das nicht!

Mit den Augen rollen


Im nachhinein und nüchtern betrachtet mag das ja nach Veräppelung geklungen haben, dem ist aber nicht so. Du darfst einem späten Marxisten eine frühe patriotische Ader zutrauen.


Tu' ich gerne!

Interessant ist auch, daß, was die Situation dieser Gesellschaft angeht, wir sehr ähnliche Beobachtungen machen!

Was ich nur leider absolut nicht verstehen kann, ist die Antwort, welche Du auf diese immer mehr dem Wahnwitz verfallende Welt gibst - ausgerechnet den Marxismus??????

Ich verstehe es wirklich nicht....Mann, wach'/wacht doch mal auf, der Marxismus verspricht uns als "Ersatz-Religion" das Paradies auf Erden und absoluten Frieden mit allen Menschen, jedoch in der Realität führt er uns alle in's Arbeitslager und in den kulturellen Einheitsbrei!


und in den kulturellen einheitsbrei führen uns NICHT die nationalisten ?
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Hans-Peter
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Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#243163) Verfasst am: 12.01.2005, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
und in den kulturellen einheitsbrei führen uns NICHT die nationalisten ?


Wie sollten "die nationalisten" den kulturellen Einheitsbrei unter den Völkern herbeiführen? Das schließt sich, schon rein namentlich, aus.....

Sollte Deine Frage auf etwas anderes zielen und Du vielleicht zu denen gehören, welche Elfriede Jellinek für eine herausragende Lichtgestalt der deutschen Kultur halten, so werden wir vermutlich kaum je auf einen gemeinsamen Nenner kommen..... Cool
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
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Beitrag(#243247) Verfasst am: 13.01.2005, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:
und in den kulturellen einheitsbrei führen uns NICHT die nationalisten ?


Wie sollten "die nationalisten" den kulturellen Einheitsbrei unter den Völkern herbeiführen? Das schließt sich, schon rein namentlich, aus.....

Sollte Deine Frage auf etwas anderes zielen und Du vielleicht zu denen gehören, welche Elfriede Jellinek für eine herausragende Lichtgestalt der deutschen Kultur halten, so werden wir vermutlich kaum je auf einen gemeinsamen Nenner kommen..... Cool


ich finde elfriede jelinek für gut, du nicht ? und wenn nicht aus welchen gründen ? sie schreibt ja deutsch. Und meine frage stelle ich dir halt anders: Bist du der meinung dass national denkende menschen eine kultutelle vielfalt wollen ?

und im übrigen ist deine vermutung richtig, denn es ist sehr schwer mit verängstigten und verklemmten menschen zu reden.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#243256) Verfasst am: 13.01.2005, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter
1. Wenn du die Annahme hegst, der Marxismus/Kommunismus ist für mich eine Art Religion, eine Heilsbotschaft, die wie solche fast schon blinden "Glauben" voraussetzt, dann liegst du richtig. Ich bekenne mich voll und ganz dazu.
2. Wenn du denkst Marxismus führt ins Arbeitslager, beleidigsts du mich. Lass die Kirche im Dorf und fang nicht mit den Uraltklischees an. Die sind doch mittlerweile erschöpfend diskutiert worden.
3. Dass die Rechten und die Linken zumindest eines verbindet, nämlich dass sie nicht gleichgültig sind, ist richtig. Und vermutlich sind da noch mehr Gemeinsamkeiten. Wenn der Unterschied darin besteht (um nach den alten Kriterien zu werten), dass die Rechten den Sozialismus auf nationaler Ebene einführen wollen, die Linken auf internationaler Ebene, dann ist möglicherweise ein grundlegender gefühlsmäsiger Unterschied vorhanden. Nämlich einereits: Unbehagen gegenüber Menschen, die anders sind und denen man mißtraut und die man als potentielle Bedrohung wahrnimmt, mit allen daraus entstehenden Konsequenzen.

Auf der anderen Seite, ein Grundgefühl des Vertrauens, bei dem die Menschen als Brüder, für die man sich einsetzt und mit denen man teilt, akzeptiert werden.

Ich glaube nicht, dass die Menschen tatsächlich so offen und liberal und ausländerfreundlich sind, wie in unserer Gesellschaft nach aussen hin getan wird. Ich denke, dass je weniger darüber gesprochen wird, sich umso mehr aufstaut. Und dass viele Dinge, über die Menschen gerne sprechen würden, gerade hinschtlich Themen, die Ausländer betreffen, tabuisiert werden. Ich habe lange im Ausland gelebt. Meine besten Freunde sind Ausländer. Ausländerfeindlichkeiten sind für mich verständlich, und sehr schmerzhaft.
Marxismus ist der Versuch, Menschen aller Rassen und Kulturen in Frieden nebeneinander leben zu lassen. Gerechtigkeit ist dazu unabdingbare Zutat. Sobald aber Friede und Gerechtigkeit auf der Erden herrschen, dann wird auch die Flucht der Verzweifelten aus der dritten Welt nicht mehr nötig sein. In deinem urdeutschen Interesse lade ich dich also ein, dein Wählverhalten zu überdenken.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



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Beitrag(#243312) Verfasst am: 13.01.2005, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
.

Auf der anderen Seite, ein Grundgefühl des Vertrauens, bei dem die Menschen als Brüder, für die man sich einsetzt und mit denen man teilt, akzeptiert werden.



solange sie zur richtigen Klasse gehören (das hast du wohl vergessen, das versteh ich gut zynisches Grinsen )
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max
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Beitrag(#243358) Verfasst am: 13.01.2005, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
solange sie zur richtigen Klasse gehören

Es geht um die Überwindung der Klassengesellschaft. Es geht um die Revolutionierung der sozialen Beziehungen, um die Grundlage für Ausbeutung und Unterdrückung zu beseitigen. Es geht nicht darum die heutigen Kapitalisten umzubringen/vertreiben/einzusperen etc., sondern es geht darum, ihnen die Möglichkeit zu nehmen, über andere zu bestimmen und diese auszubeuten. Dies soll durch eine Demokratisierung der gesamten Gesellschaft geschehen, also inklusive der Wirtschaft. Dies bedeutet, dass es keinen Privatbesitz von Produktionsmitteln mehr geben kann. Selbstverständlich können ehemalige Kapitalisten dann auch wählen. Aber sie werden halt nur einen Einfluss haben, der ihrer Anzahl entspricht: also einen sehr geringen, da sie halt eine winzige Minderheit sind.

Wenn man jetzt die stalinistischen Regime anschaut, sieht man sofort, dass deren Opfer in erster Linie Angehörige der Arbeiterklasse und Bauern waren. Alleine dies sollte schon klar zeigen, dass diese staatskapitalistischen Staaten nichts mit Sozialismus und Kommunismus zu tun hatten. Ich frage mich also, auf welcher Grundlage die oben zitierte Aussage überhaupt erfolgte.
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Hans-Peter
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Beitrag(#244436) Verfasst am: 15.01.2005, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Und meine frage stelle ich dir halt anders: Bist du der meinung dass national denkende menschen eine kultutelle vielfalt wollen ?


Ja.

DerManfred hat folgendes geschrieben:
und im übrigen ist deine vermutung richtig, denn es ist sehr schwer mit verängstigten und verklemmten menschen zu reden.


Danke für Deine Ferndiagnose! Lachen

Ich treffe oft auf "verängstigte" und "verklemmte" Menschen. Diese ordnen sich jedoch häufig als eher links ein..... zynisches Grinsen
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Hans-Peter
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Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#244439) Verfasst am: 15.01.2005, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter
1. Wenn du die Annahme hegst, der Marxismus/Kommunismus ist für mich eine Art Religion, eine Heilsbotschaft, die wie solche fast schon blinden "Glauben" voraussetzt, dann liegst du richtig. Ich bekenne mich voll und ganz dazu.

Marxismus ist der Versuch, Menschen aller Rassen und Kulturen in Frieden nebeneinander leben zu lassen. Gerechtigkeit ist dazu unabdingbare Zutat. Sobald aber Friede und Gerechtigkeit auf der Erden herrschen, dann wird auch die Flucht der Verzweifelten aus der dritten Welt nicht mehr nötig sein. In deinem urdeutschen Interesse lade ich dich also ein, dein Wählverhalten zu überdenken.


Schön, daß wenigstens Du dich offen zu Deinem Glauben bekennst. Es regte sich in mir nämlich sehr der Widerspruch, als ich in einem Deiner vorherigen Postings was vom "wissenschaftlichen Marxismus" las.

Da ich mich jedoch lieber bemühe, die Welt zu betrachten, wie sie ist, und nicht, wie ich mir vorstelle, wie sie sein könnte, wenn sie denn so wäre, wie sie sich in meinem Kopfe abspielt,
so kann ich Dich nur "beschwören": überdenke Dein Wählverhalten, bevor es zu spät ist! zwinkern
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#244440) Verfasst am: 15.01.2005, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich also, auf welcher Grundlage die oben zitierte Aussage überhaupt erfolgte.


eindeutig nicht fundierte, unüberlegte Polemik Verlegen
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Hans-Peter
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Beitrag(#244448) Verfasst am: 15.01.2005, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
solange sie zur richtigen Klasse gehören

Es geht um die Überwindung der Klassengesellschaft.

Nun, die Eigentümer von Produktionsmitteln werden dieses Eigentum nun nicht freiwillig abgeben. Also wird man es ihnen wegnehmen müssen. Sie werden sich vermutlich wehren. Und schon sprechen die Gewehre...

max hat folgendes geschrieben:
Es geht um die Revolutionierung der sozialen Beziehungen, um die Grundlage für Ausbeutung und Unterdrückung zu beseitigen.

Die gewachsenen menschlichen Beziehungen werden aufgelöst. Was wird an ihre Stelle gesetzt? Die Folge ist menschliche Verwahrlosung. Man hatte in Sowjet-Rußland beispielsweise das bürgerliche Eherecht außerkraft gesetzt und ein "proletarisches Eherecht" eingeführt mit diversen revolutionären Neuerungen....Stalin änderte das später. Sicher nicht, weil er ein Konterrevolutionär war, wie es z.Bsp. die von ihm ausgebooteteten Trotzkisten behaupten, sondern vermutlich weil er das Ausmaß der Verwahrlosung erkannte. Und schließlich ging es um die Weltrevolution. Dazu braucht man Disziplin....Sollte man in diesem Bereich wirkliche Veränderungen vornehmen wollen, und nicht wollen, daß sofort alles in's Chaos stürzt, so geht das nur ganz langsam, über das Bewußtsein. Da haben wir heute mit Fernsehen und Kino bessere Möglichkeiten der Bewußtseinsbildung als früher. Das hat unsere Regierung auch erkannt und ist gerade voll dabei dies auszunutzen. Auch wenn die Eiferer das nicht erkennen. Ich denke nur an "Homo-Ehe" und "Lufthoheit über Kinderbetten", die Reaktion auf Buttiglione sprach auch Bände...

max hat folgendes geschrieben:
.... sondern es geht darum, ihnen die Möglichkeit zu nehmen, über andere zu bestimmen und diese auszubeuten. Dies soll durch eine Demokratisierung der gesamten Gesellschaft geschehen, also inklusive der Wirtschaft. Dies bedeutet, dass es keinen Privatbesitz von Produktionsmitteln mehr geben kann. Selbstverständlich können ehemalige Kapitalisten dann auch wählen. Aber sie werden halt nur einen Einfluss haben, der ihrer Anzahl entspricht: also einen sehr geringen, da sie halt eine winzige Minderheit sind.


Euer Grundproblem ist folgendes: Ihr habt ein Menschenbild, welches der Realität nicht standhält.
Darum werdet ihr, so oft ihr auch Anlauf nehmt, Eure Phantasien zu verwirklichen, immer wieder scheitern. Es ist leider nicht so, daß der Mensch von Natur gut ist, nur die bösen Verhältnisse machen ihn zu dem korrupten Wesen, als welches er sich darstellt, nein.
Der Mensch ist wie er ist, auch wenn die Verhältnisse sich nach Eurer Meinung gebessert haben sollten, wird er noch immer derselbe sein. Leidenschaften beherrschen ihn: Haß, Liebe, Neid, Bewunderung. Er kann mal faul sein oder fleißig, er hat mal Lust zum mitmachen, oder auch nicht. Er kann zärtlich sein und auch gewalttätig.
Dem tragt ihr nicht Rechnung. Der Mensch ist gut, und wenn die Verhältnisse gut sind, kommt diese Seite voll zum Ausbruch und alle leben in Harmonie miteinander....das ist so realitätsfremd, daß es erstaunlich ist, wenn intelligente Menschen sowas glauben - ich schreibe bewußt: glauben.

Und niemanden gehört Eigentum an Produktionsmitteln. Da alle ja gerne zur Arbeit gehen, ok, dann gehen werden und alles pfleglich behandeln, wird alles schön weiterlaufen und wir werden dann in perfekten Städten leben usw....Der Pfarrer in der Kirche bei mir um die Ecke hat bei sowas mehr Überzeugungskraft! zwinkern
Denn seht Euch doch mal als Bsp. WG's an. In den meisten, welche ich kenne und das Vergnügen hatte, in ihnen zu leben, stapelte sich in den Gemeinschaftsräumen wie Küche und Bad der Dreck. Es schien sich keiner verantwortlich zu fühlen, da es ja keinem so richtig gehörte...Und derjenige, der sich noch verantwortlich fühlt, der gibt irgendwann auf, da er den Sinn nicht erkennt, für andere den Dreck wegzumachen, die selber kein Interesse daran haben. Und schaut man sich die Wohnungen der ehemaligen Wohngenossen mal heute an - Sauberkeit! Woran liegt's?

max hat folgendes geschrieben:
Wenn man jetzt die stalinistischen Regime anschaut, sieht man sofort, dass deren Opfer in erster Linie Angehörige der Arbeiterklasse und Bauern waren.


Ja, warum wohl. Weil Bauern früher mal - häufig auch noch heute - mit ihrem Land verwurzelt waren, sozusagen in wahrsten Sinne des Wortes "auf dem Boden der Tatsachen standen" - etwas, was heute gerne als "Blut und Boden" denunziert wird. Die Familien bewirtschafteten seit Generationen die Höfe und sie waren wenig anfällig für irgendwelche modischen Neuerungen im Gefüge von Mensch und Natur - schon gar nicht, wenn irgendwelche schwärmerischen Intellektuellen aus den Städten sie erdachten!

Und erst mal die Arbeiter. Wie ich oben bereits schrieb und wir auch schon an anderer Stelle erörtert haben, sind diese nicht revolutionär. Sie sind meist zufrieden, wenn sie ein Stück vom Kuchen abbekommen. Das reicht ihnen in der Regel. Auf jeden Fall mögen sie nicht auf ihr greifbares Stück Kuchen für irgendein wages Ziel in der Zukunft verzichten. Denke an das alte Sprichwort von der Taube und dem Spatzen.

Mit solchen Leuten können revolutionäre Schwarmgeister schon sehr viele Mühe und Probleme haben. Denn beide Schichten sind oft dickköpfig und uneinsichtig. Tja, wenn die wohlfeilen marxistischen Argumente nichts mehr brachten, dann bekam halt "Genosse Mauser" das Wort...

Das hat nichts mit "Staatskapitalismus" oder doch nicht "Staatskapitalismus" zu tun, sondern damit, daß man versucht, eine weltfremde Utopie durchzusetzen!
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Dominik
...



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Beitrag(#244490) Verfasst am: 15.01.2005, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Utopie:

Dass unbelebte Materie plötzlich beginnt, Stoffwechsel zu betreiben, Nachkommen hervorzubringen und auf Reize zu reagieren.

Dass Parthenogenese (Jungfernzeugung) stattfindet.

Dass Frauen den Männern rechtlich gleichgestellt sind.

Dass aus Erdöl Käse und Kautschuck gewonnen werden kann.

Dass man Mäusen mit Blutersatzstoff unter Wasser leben läßt.

Dass Salpeter aus Chile durch Rohstoffe der Luft ersetzt wird.

Dass die Macht der Kirche gebrochen wird.

Dass die Erde eine Kugel ist.

Dass du jemals Kommunist wirst.
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Hans-Peter
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Beitrag(#244492) Verfasst am: 15.01.2005, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Utopie:

Dass unbelebte Materie plötzlich beginnt, Stoffwechsel zu betreiben, Nachkommen hervorzubringen und auf Reize zu reagieren.

Dass ....

...ist.

Dass du jemals Kommunist wirst.


Schön!zynisches Grinsen Aus dem Kommunismus bin ich längst herausgewachsen....

Selbst ausgedacht oder abgeschrieben?
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max
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Beitrag(#244506) Verfasst am: 15.01.2005, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Die gewachsenen menschlichen Beziehungen werden aufgelöst. Was wird an ihre Stelle gesetzt? Die Folge ist menschliche Verwahrlosung.

Heul doch! Wenn die kleinbürgerliche Familienmoral zusammenbricht wird die Apokalypse kommen oder? Gröhl...
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Stalin änderte das später. Sicher nicht, weil er ein Konterrevolutionär war, wie es z.Bsp. die von ihm ausgebooteteten Trotzkisten behaupten, sondern vermutlich weil er das Ausmaß der Verwahrlosung erkannte. Und schließlich ging es um die Weltrevolution.

Stalin gab bekanntlicheweise die Perspektive der Weltrevolution auf und setze auf "Sozialismus in einem Lande", eben eine staatskapitalistische Entwicklung. Er führte nicht nur in der UdSSR eine Konterrevolution durch, die auch die Durchsetzung konservativer Wertvorstellungen beinhaltete, sondern stellte sich auch international gegen die Revolution. Z.B. forderte er die Unterordnung der KP in China unter die Kuomintang, was schliesslich in einem Massaker an den chinesischen Kommunisten und dem Ende der KP Chinas als Arbeiterpartei endete. In Spanien schlug er die Revolution nieder, um UK und Frankreich besser als Bündnispartner gewinnen zu können (letzteres scheiterte, was zum Hitler-Stalin-Pakt führte). Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte er dafür, dass die westeuropäischen KPs sich den Bürgerlichen unterordneten und unterstütze nicht die griechische KP gegen die britischen Truppen, die wieder die Monarchie durchsetzen wollten. Stalin war nicht nur der Totengräber des Sozialismus in der UdSSR, sondern es gelang ihm auch, die KPs zu reinen Mitteln seiner Aussenpolitik und damit ebenfalls zu konterrevolutionären Kräften zu machen.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Es ist leider nicht so, daß der Mensch von Natur gut ist, nur die bösen Verhältnisse machen ihn zu dem korrupten Wesen, als welches er sich darstellt, nein.

Gut und Böse!? Sind wir in der katholischen Kirche?! Mir geht es um die gesellschaftlichen Umstände, um die Beendigung von Ausbeutungsverhältnissen und Herrschaft über andere Menschen. Diese resultieren nicht aus der "menschlichen Natur", sondern beruhen auf sozialen Relationen in Klassengesellschaften. Es geht eben nicht um die Verbesserung des Menschen. Aber du kannst gerne weiter glauben, dass nur der "böse Mensch" für die Realität verantwortlich ist und mit diesem Fatalismus weiter vegetieren.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Und niemanden gehört Eigentum an Produktionsmitteln. Da alle ja gerne zur Arbeit gehen, ok, dann gehen werden und alles pfleglich behandeln, wird alles schön weiterlaufen und wir werden dann in perfekten Städten leben usw....

Gröhl... Die demokratische Kontrolle der Produktionsmittel bedeutet, dass jeder Verantwortung für die Produktion trägt und jeder Kontrolle über die Produktion hat. Von dem Fortlaufen der Produktion hängt direkt der Lebensstandard ab, was auch wenn man selbst die Kontrolle hat, sofort erkennbar ist.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
In den meisten, welche ich kenne und das Vergnügen hatte, in ihnen zu leben, stapelte sich in den Gemeinschaftsräumen wie Küche und Bad der Dreck. Es schien sich keiner verantwortlich zu fühlen, da es ja keinem so richtig gehörte...

Tja, wenn man unfähig ist, Verantwortungen zu regeln ...
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Die Familien bewirtschafteten seit Generationen die Höfe und sie waren wenig anfällig für irgendwelche modischen Neuerungen im Gefüge von Mensch und Natur - schon gar nicht, wenn irgendwelche schwärmerischen Intellektuellen aus den Städten sie erdachten!

Die Mehrheit der Bauern unterstützte mehr oder weniger aktiv die Revolution, weil sie so an Land kamen - was sie eben zuvor nichts besassen! - und den Krieg beenden wollten. Die Bauern waren also sehr wohl für eine revolutionäre Veränderung: die Verteilung des Grossgrundbesitzes an die eigentlichen Produzenten. Natürlich waren die Bauern damit dann eigentlich zufrieden und nicht unbedingt für weitere Veränderungen. Trotzki forderte deshalb auch, dass mehr Gewicht auf die Entwicklung der Industrie gelegt würde, um den Bauern auch etwas bieten zu können (und erkannte gleichzeitig, dass die Revolution isoliert zum Scheitern verurteilt war). Stalin dagegen ordnete schliesslich alles der Entwicklung der Schwerindustrie unter, wofür er die Ausbeutung der Arbeiter und Bauern massiv steigern musste, um überhaupt das notwendige Kapital akkumulieren zu können. Stalin setzte auf die Entwicklung des "Sozialismus" in einem Land, was eben unmöglich ist und nur reaktionäre Ausmasse annehmen konnte.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Wie ich oben bereits schrieb und wir auch schon an anderer Stelle erörtert haben, sind diese nicht revolutionär. Sie sind meist zufrieden, wenn sie ein Stück vom Kuchen abbekommen. Das reicht ihnen in der Regel.

Gröhl... Du warst nicht mal selber Stalinist oder? Lachen "meist zufrieden", "es reicht ihnen in der Regel" Lachen Hast du vielleicht je mal gemeint, dass Arbeiter immer revolutionär sind und nur die bösen sozialfaschistischen SPDler sie von der Revolution zurückhalten? Lachen Wie sagte Lenin: eine Revolution ist dann möglich, wenn die Herrschenden nicht mehr weiter können und die Beherrschten nicht mehr weiter wollen. Warum sagte er dies? Um darauf hinzuweisen, dass die Arbeiter nicht immer revolutionär sind und schon gar nicht immer eine revolutionäre Situation herrscht. Die Geschichte zeigt doch klar, dass die Verhältnisse und das Bewusstsein nicht statisch sind, sondern sich verändern. 1981 gab es in Europa kaum revolutionäre Arbeiter (mit Ausnahme von Polen, wo eine revolutionäre Partei fehlte, was schliesslich den Herrschenden dank der erbärlichen Taktik der Katholiken ermöglichte ihre Macht bis heute zu retten). 1918 war die Mehrheit der Arbeiter in Europa entweder revolutionär oder sehr radikal. 1989 war es in Osteuropa genauso. Wenn man von einem statischen Bewusstsein verbunden mit einer Verherrlichung von elitären Minderheit ausgeht, kann man natürlich nur fatalistisch sein.
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DerManfred
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Beitrag(#244518) Verfasst am: 15.01.2005, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das Märchen von der angeborenen Natur des menschen wird natürlich von denen gehegt gepflegt und verteidigt die davon profitieren.
Es gibt keine vererbung des bösen, es gibt keine erbsünde, so einfach ist das....
es ist alles was den menschen ausmacht durch sein umfeld geformt.
fachliteratur dazu gibz zuhauf.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#244648) Verfasst am: 16.01.2005, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hans-Peter hat folgendes geschrieben:


Selbst ausgedacht oder abgeschrieben?


Warum? Ist von mir.
Nicht resignieren Hans-Peter, wir werden dich willkommen heissen, wenn du wieder an das Gute glaubst. So sind wir nämlich.
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Hans-Peter
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Beitrag(#244935) Verfasst am: 16.01.2005, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Das Märchen von der angeborenen Natur des menschen wird natürlich von denen gehegt gepflegt und verteidigt die davon profitieren.
Es gibt keine vererbung des bösen, es gibt keine erbsünde, so einfach ist das....
es ist alles was den menschen ausmacht durch sein umfeld geformt.
fachliteratur dazu gibz zuhauf.


Ja, genau, von Marxisten produzierte "Fachliteratur".... Gröhl...

Und noch etwas:

Der Mythos von der angeborenen Natur des Menschen wird doch von der Linken gepflegt - grob vereinfacht gesagt: Mensch ansich gut - Gesellschaft schlecht. Gesellschaft gut - dann auch Mensch nur noch gut und Paradies auf Erden kommt....Ich habe geschrieben: Der Mensch ist, wie er ist, nicht lediglich gut oder lediglich böse....

Man muß schon das lesen, was da steht, und nicht das, was man da gerne stehen hätte Mit den Augen rollen
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Hans-Peter
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Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#244979) Verfasst am: 16.01.2005, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Die gewachsenen menschlichen Beziehungen werden aufgelöst. Was wird an ihre Stelle gesetzt? Die Folge ist menschliche Verwahrlosung.

Heul doch! Wenn die kleinbürgerliche Familienmoral zusammenbricht wird die Apokalypse kommen oder? Gröhl...

muede
Das Problem ist nun einmal folgendes: Die bürgerliche Familie hat die Beziehungen zwischen den Geschlechtern jahrhundertelang geprägt. Man kann nicht etwas, was so lange gewachsen ist, umstürzen, ohne daß es Folgen hat! Man kann es nur mittels langwieriger Bewußtseins- und Erziehungsarbeit ändern!

max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Stalin änderte das später. Sicher nicht, weil er ein Konterrevolutionär war, wie es z.Bsp. die von ihm ausgebooteteten Trotzkisten behaupten, sondern vermutlich weil er das Ausmaß der Verwahrlosung erkannte. Und schließlich ging es um die Weltrevolution.

Stalin gab bekanntlicheweise die Perspektive
.....
damit ebenfalls zu konterrevolutionären Kräften zu machen.


Tja, der Genosse Stalin machte die Sowjetunion zu einer Weltmacht, ja zu einer Supermacht. Er sorgte dafür, daß die Kavallerie der roten Armee ihre Steppenpferdchen in der Elbe tränkte. Ihm wurde seitens des Westens in Jalta 1945 halb Europa auf einem silbernen Tablett serviert.
Der Durchmarschversuch der damals ja noch wahrhaft revolutionären roten Armee endete 1920 vor Warschau im Fiasko....

max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Es ist leider nicht so, daß der Mensch von Natur gut ist, nur die bösen Verhältnisse machen ihn zu dem korrupten Wesen, als welches er sich darstellt, nein.

Gut und Böse!? Sind wir in der katholischen Kirche?! Mir .... des Menschen. Aber du kannst gerne weiter glauben, dass nur der "böse Mensch" für die Realität verantwortlich ist und mit diesem Fatalismus weiter vegetieren.


Für Dich gilt dasselbe wie für DerManfred:
Man muß schon das lesen, was da steht, und nicht das, was man da gerne stehen hätte!
Es scheint schon eine spezifisch linke Wahrnehmungsschwäche zu sein, vermutlich verursacht durch die Sichtverengung der "marxistischen Brille".... Lachen

max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Und niemanden gehört Eigentum an Produktionsmitteln. Da alle ja gerne zur Arbeit gehen, ok, dann gehen werden und alles pfleglich behandeln, wird alles schön weiterlaufen und wir werden dann in perfekten Städten leben usw....

Gröhl... Die demokratische Kontrolle der Produktionsmittel bedeutet, dass jeder Verantwortung für die Produktion trägt und jeder Kontrolle über die Produktion hat. Von dem Fortlaufen der Produktion hängt direkt der Lebensstandard ab, was auch wenn man selbst die Kontrolle hat, sofort erkennbar ist.


Und nun kommt wieder das Märchenbuch zum Einsatz - besser als Hodscha Nasreddin und Sherazade zusammen Gröhl...

Klar, jeder trägt dann Verantwortung, handelt entsprechend und bekommt die Kontrolle.... Lachen

Wenn ich mir einige meiner Kollegen ansehe und mir vorstelle, diese sollten "Kontrolle über die Produktion" bekommen - bitte nicht!!!!

Es scheint fast, als hättest Du kaum Erfahrung mit dem Thema "Menschen und Lohnarbeit"; oder Du hängst auch am Tage Deinen Träumen nach....

max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
In den meisten, welche ich kenne und das Vergnügen hatte, in ihnen zu leben, stapelte sich in den Gemeinschaftsräumen wie Küche und Bad der Dreck. Es schien sich keiner verantwortlich zu fühlen, da es ja keinem so richtig gehörte...

Tja, wenn man unfähig ist, Verantwortungen zu regeln ...

Natürlich, is' schon klar.... Winke - Winke
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Zuletzt bearbeitet von Hans-Peter am 16.01.2005, 19:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Hans-Peter
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Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#244987) Verfasst am: 16.01.2005, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Die Familien bewirtschafteten seit Generationen die Höfe und sie waren wenig anfällig für irgendwelche modischen Neuerungen im Gefüge von Mensch und Natur - schon gar nicht, wenn irgendwelche schwärmerischen Intellektuellen aus den Städten sie erdachten!

Die Mehrheit der Bauern unterstützte mehr oder weniger aktiv die Revolution, weil sie so an Land kamen - was sie eben zuvor nichts besassen! - und den Krieg beenden wollten. Die Bauern waren also sehr wohl für eine revolutionäre Veränderung: die Verteilung des Grossgrundbesitzes an die eigentlichen Produzenten.

Die Bauern sind die Produzenten der Nahrungsmittel. Ein freies und starkes Bauerntum ist wesentlich, um ein Volk zu erhalten und unabhängig von Schwankungen der sog. Weltwirtschaft zu machen.
Vor diesem Hintergrund frage ich mich, warum die "gerechte" Aufteilung des Bodens an den diesen Bewirtschaftenden häufig für ein genuin nur linkes Thema gehalten wird? Vor diesem Hintergrund sollte man sich die Agrar-Großbetriebe in Ostdeutschland ansehen, welche nach der Wende von LPG-Kadern mit staatlicher Absegnung gegründet wurden und die dortige Landwirtschaft dominieren. Da haben die roten und die rosa Genossen rechtzeitig das Entstehen eines freien Bauerntums verhindert...

max hat folgendes geschrieben:
Stalin dagegen ordnete schliesslich alles der Entwicklung der Schwerindustrie unter, wofür er die Ausbeutung der Arbeiter und Bauern massiv steigern musste, um überhaupt das notwendige Kapital akkumulieren zu können.

Bekanntlich wurde der zweite Weltkrieg zu Lande nicht unwesentlich durch Panzer entschieden. Diese sind nach allgemeinem Wissenstand aus Stahl...


max hat folgendes geschrieben:
Hans-Peter hat folgendes geschrieben:
Wie ich oben bereits schrieb und wir auch schon an anderer Stelle erörtert haben, sind diese nicht revolutionär. Sie sind meist zufrieden, wenn sie ein Stück vom Kuchen abbekommen. Das reicht ihnen in der Regel.

Gröhl... Du warst nicht mal selber Stalinist oder? Lachen "meist zufrieden", "es reicht ihnen in der Regel" Lachen Hast du vielleicht je mal gemeint, dass Arbeiter immer revolutionär sind und nur die bösen sozialfaschistischen SPDler sie von der Revolution zurückhalten? Lachen Wie sagte Lenin: eine Revolution ist dann möglich, wenn die Herrschenden nicht mehr weiter können und die Beherrschten nicht mehr weiter wollen. Warum sagte er dies? Um darauf hinzuweisen, dass die Arbeiter nicht immer revolutionär sind und schon gar nicht immer eine revolutionäre Situation herrscht. Die Geschichte
....
mit einer Verherrlichung von elitären Minderheit ausgeht, kann man natürlich nur fatalistisch sein.

Dann kram mal Deinen Lenin wieder heraus und schau mal nach, was dieser über die Rolle der "revolutionären Avantgarde" dachte. Das war eine "elitäre Minderheit" und was für eine!!!
Eine Revolution entsteht nicht aussich selbst heraus - eventuelle Revolten enden immer dann, wenn die revoltierende Masse sich die Bäuche erstmal gefüllt hat und ein bisschen Dampf im Radau ablassen konnte. Es sind dann einzelne Personen und Gruppen, welche die Entwicklung vorantreiben und den Umsturz in die entsprechende Bahn lenken.

Wie ich oben schon schrieb: das falsche linke Menschenbild - hier wird es wieder schön deutlich.

Der Mensch ist nuneinmal wie er ist, nicht lediglich böse oder lediglich gut. Dem muß man Rechnung tragen, wenn man dauerhafte Veränderungen will. Ansonsten ist alles schon von vornherein zum Scheitern verurteilt! Was das mit Fatalismus zu tun haben soll? Das ist mir nun wirklich "schleierhaft"!
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