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FLoH Mitglied bis 15.11.06
Anmeldungsdatum: 15.12.2004 Beiträge: 106
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(#244158) Verfasst am: 14.01.2005, 18:19 Titel: Trivalente Metabalanz |
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Hallo,
Folgendes Textchen ist die Quintessenz von zahlreichen Stunden voll Grübeln, Durchdenken, augenscheinlicher Faulheit, zeitlupenartiger Langsamkeit und Nicht-bei-der-Sache-sein. Damit diese meine lebenszeitverschwendende Denksucht wenigstens etwas Sinn hat, stelle ich es schonmal vor der Aktivierung meiner HP (irgendwann) hier ins Netz bzw. zur Diskussion...
<u>Die <b>trivalente Metabalanz</b>:</u>
"Wenn ich erstens einem Extrem zu nahekomme, ereilt mich das <i>Verderben</i>. Wenn ich zweitens zu lange still im Gleichgewicht zwischen den Extremen verweile, überfällt mich die <i>Lähmung</i>. Wenn ich drittens blind hin und her eil' zwischen ihnen, wenn ich mich nach beiden zerreiße, <i>verliere</i> ich mich <i>selbst</i>. Doch erkenne ich das gleiche Maß, das harmonische, synergetische, <i>universelle Gleichgewicht</i> dieser Todesmotive, dann scheint klar: Es sei dies das Elixier für pralles, vergängliches <i><b>Leben</b></i>, für kinderlachende Natur." - (C) FLoH/2004
(Als Abkürzung dieses Begriffs schlage ich "(die) Trimebale" vor, um nicht ausschreiben zu müssen.)
Mich interessieren eure Gedanken dazu .
FLoH.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#244173) Verfasst am: 14.01.2005, 18:44 Titel: Re: Trivalente Metabalanz |
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FLoH hat folgendes geschrieben: | Hallo,
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Servus,
also zuerst einmal
Ich fürchte allerdings, dass du nicht der einzige bist, der diese Erkenntnis gewonnen hat;)
Da gab es schon welche vorher
Ich kannte sich auch schon, vergaß sie, und jetzt ist sie mir endlich wieder eingefallen.
Durch ein Schlüsselerlebnis ist mir in letzter Zeit extrem viel aufgegangen, ich bin endlich wieder erwacht
Das ist aber keineswegs ein negatives Zeichen, sondern eine verdammt positive Bestätgung !
Zitat: |
Folgendes Textchen ist die Quintessenz von zahlreichen Stunden voll Grübeln, Durchdenken, augenscheinlicher Faulheit, zeitlupenartiger Langsamkeit und Nicht-bei-der-Sache-sein. Damit diese meine lebenszeitverschwendende Denksucht wenigstens etwas Sinn hat, stelle ich es schonmal vor der Aktivierung meiner HP (irgendwann) hier ins Netz bzw. zur Diskussion...
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Was heißt hier wenig Sinn ??
Mens sana in corpore sano.
Wie willst du denn das eine ohne das andere haben ?
Zitat: |
<u>Die <b>trivalente Metabalanz</b>:</u>
"Wenn ich erstens einem Extrem zu nahekomme, ereilt mich das <i>Verderben</i>. Wenn ich zweitens zu lange still im Gleichgewicht zwischen den Extremen verweile, überfällt mich die <i>Lähmung</i>. Wenn ich drittens blind hin und her eil' zwischen ihnen, wenn ich mich nach beiden zerreiße, <i>verliere</i> ich mich <i>selbst</i>. Doch erkenne ich das gleiche Maß, das harmonische, synergetische, <i>universelle Gleichgewicht</i> dieser Todesmotive, dann scheint klar: Es sei dies das Elixier für pralles, vergängliches <i><b>Leben</b></i>, für kinderlachende Natur." - (C) FLoH/2004
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Ja, ich kann dem fast restlos zustimmen.
Außer dieses "vergänglich"
Ganz im Gegenteil, du wirst (übertrieben ausgedrückt) unsterblich. Du bist in der Lage jeden Atemzug auszunutzen, bis zum (jetzt wohl noch sehr wahrscheinlich eintretenden) Tod.
Zitat: |
(Als Abkürzung dieses Begriffs schlage ich "(die) Trimebale" vor, um nicht ausschreiben zu müssen.)
Mich interessieren eure Gedanken dazu .
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Gedankenaustausch mit anderen Lebewesen, besonders der eigenen Art (in diesem Falle die derzeitigen intelligentesten Primaten), ist unausweichlich auf dem Weg zur Wahrheit
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#244180) Verfasst am: 14.01.2005, 18:57 Titel: Re: Trivalente Metabalanz |
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FLoH hat folgendes geschrieben: | <u>Die <b>trivalente Metabalanz</b>:</u>
"Wenn ich erstens einem Extrem zu nahekomme, ereilt mich das <i>Verderben</i>. Wenn ich zweitens zu lange still im Gleichgewicht zwischen den Extremen verweile, überfällt mich die <i>Lähmung</i>. Wenn ich drittens blind hin und her eil' zwischen ihnen, wenn ich mich nach beiden zerreiße, <i>verliere</i> ich mich <i>selbst</i>. Doch erkenne ich das gleiche Maß, das harmonische, synergetische, <i>universelle Gleichgewicht</i> dieser Todesmotive, dann scheint klar: Es sei dies das Elixier für pralles, vergängliches <i><b>Leben</b></i>, für kinderlachende Natur." - (C) FLoH/2004 |
Ich finde diese Theorie recht interessant. Ich fühle mich an Lao-Tse erinnert...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Zebra Gast
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(#244194) Verfasst am: 14.01.2005, 19:49 Titel: |
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Inhaltlich kann ich wenig dazu sagen. Mir gefällt aber die Formulierung
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FLoH Mitglied bis 15.11.06
Anmeldungsdatum: 15.12.2004 Beiträge: 106
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(#244254) Verfasst am: 14.01.2005, 21:44 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Außer dieses "vergänglich"
Ganz im Gegenteil, du wirst (übertrieben ausgedrückt) unsterblich. Du bist in der Lage jeden Atemzug auszunutzen, bis zum (jetzt wohl noch sehr wahrscheinlich eintretenden) Tod. |
Also, wenn du mich fragst, ich wäre viel lieber vergänglich, als unsterblich. Das erinnert mich einfach so sehr an Paradies ( ) und so Und daher bin ich auch froh, dass bis jetzt noch keine Unsterblichkeitsessenz erfunden und sie mir etwa schon bei Geburt verabreicht wurde.
Ich will es mal übertrieben ausdrücken: Unsterblichkeit würde für mich im gewissen Sinne Tod bedeuten, da Vergänglichkeit - und hier trage ich Eulen nach Athen - gehört einfach zum Leben dazu. Auch wenn man der Trimebale denn Gültigkeit gönnt, finde ich es nicht logisch, das Leben als unsterblich zu erklären. Denn ein Extrem hat das Leben schon: die Geburt. Da es Extreme nie alleine, sondern dual gibt, muss es auch das Gegenteil geben: das Sterben.
FLoH.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#244607) Verfasst am: 15.01.2005, 22:51 Titel: |
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FLoH hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Außer dieses "vergänglich"
Ganz im Gegenteil, du wirst (übertrieben ausgedrückt) unsterblich. Du bist in der Lage jeden Atemzug auszunutzen, bis zum (jetzt wohl noch sehr wahrscheinlich eintretenden) Tod. |
Also, wenn du mich fragst, ich wäre viel lieber vergänglich, als unsterblich. Das erinnert mich einfach so sehr an Paradies ( ) und so
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Und was ist am Paradies schlecht ?
Die Grundidee ist doch toll !
Und wie wir alle wissen können wir das Paradies schon hier auf Erden errichten und müssen und nicht in irgendeinen naturreligiösen Realitätstunnel einzwängen.
Lass die dir Grundidee nicht von primitven Scharlatanen versaun
Zitat: |
Und daher bin ich auch froh, dass bis jetzt noch keine Unsterblichkeitsessenz erfunden und sie mir etwa schon bei Geburt verabreicht wurde.
Ich will es mal übertrieben ausdrücken: Unsterblichkeit würde für mich im gewissen Sinne Tod bedeuten, da Vergänglichkeit - und hier trage ich Eulen nach Athen - gehört einfach zum Leben dazu.
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Ja, weißt du, du musst na nicht sterben, es kann auch eine Wiedergeburt in einer neuen Dimension sein
Mit erweiterter Wahrnehmung, einem erweiterten Horizont
Zitat: |
Auch wenn man der Trimebale denn Gültigkeit gönnt, finde ich es nicht logisch, das Leben als unsterblich zu erklären.
Denn ein Extrem hat das Leben schon: die Geburt. Da es Extreme nie alleine, sondern dual gibt,
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Echt ?
Also meiner Einschätzung nach sind 2 extreme oft ein und das gleiche Extrem
Zitat: |
muss es auch das Gegenteil geben: das Sterben.
FLoH. |
Nein, muss es überhaupt nicht geben
s.o. schon mal an Wiedergeburt mit neuen Sinnen gedacht ?
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | FLoH hat folgendes geschrieben: | <u>Die <b>trivalente Metabalanz</b>:</u>
"Wenn ich erstens einem Extrem zu nahekomme, ereilt mich das <i>Verderben</i>. Wenn ich zweitens zu lange still im Gleichgewicht zwischen den Extremen verweile, überfällt mich die <i>Lähmung</i>. Wenn ich drittens blind hin und her eil' zwischen ihnen, wenn ich mich nach beiden zerreiße, <i>verliere</i> ich mich <i>selbst</i>. Doch erkenne ich das gleiche Maß, das harmonische, synergetische, <i>universelle Gleichgewicht</i> dieser Todesmotive, dann scheint klar: Es sei dies das Elixier für pralles, vergängliches <i><b>Leben</b></i>, für kinderlachende Natur." - (C) FLoH/2004 |
Ich finde diese Theorie recht interessant. Ich fühle mich an Lao-Tse erinnert... |
Ich finde, dass Lao-Tse immer viel zu hoch gelobt wird (wie viele andere auch; --> naturreligiöse Ambitionen )
Ein ganz netter intelligenter Kerl, der auch seine Fehler hat.
Seine Passivität kann man ja wirklich nicht ernst nehmen
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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FLoH Mitglied bis 15.11.06
Anmeldungsdatum: 15.12.2004 Beiträge: 106
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(#244762) Verfasst am: 16.01.2005, 02:49 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Und was ist am Paradies schlecht ?
Die Grundidee ist doch toll ! |
Ich muss gestehen, dass ich, nicht wie im Kopfposting implizit geleugnet, doch zumindest etwas stolz auf die Erkenntnis der "Trimebale" bin - der Wahrscheinlichkeit, dass sie in ähnlicher Form gewiss schon durch andere Köpfe ging, einmal ungeachtet.
Auch (aber nicht nur) dank meines "Hasses" auf das Paradies konnte ich darauf stoßen. Die Abneigung ist in mir aufgestiegen, als ich eine Zeit in einem Forum für Suizidgefährdete in der Position des Lebensbejahers präsent war.
Da habe ich sorgfältig über das Verhältnis zwischen "Paradies" und "Hölle" nachgedacht. In Anbetracht des Leids, dass mir in jenem Forum serviert wurde: Verdammt, wo versteckt es sich eigentlich? Wenn wir alles "Böse" auf der Welt verdrängen, schön reden, bagatellisieren, niederkämpfen wiederum mit denselben Mitteln wie das "Böse" selbst, werden wir das Paradies finden? Oder ist es nicht vielmehr so, dass es uns, ohne das wir es merken (wollen), sozusagen von hinten überfällt und plötzlich erschrecken wir: Oh, wir haben jetzt ein zweites Mittelalter / den 6. Weltkrieg entfacht / die Atombombe aller Zeiten gezündet / et cetera pp.
Das Paradies wird zur Existenz ein Quäntchen Hölle brauchen IMHO. Denn sonst wäre es normal, wir würden es gar nicht schätzen können, weil wir es nicht wahrnehmen können. Natürlich schreien wir: Wir haben ja schon die Schlechtigkeit der irdischen Welt erlebt! Nun lass uns die schlaraffenähnlichen Zustände, die totale Sorgenfreiheit, sexuelle Befriedigung in einer völlig neuen Dimension usw. genießen.
Aber tut mir leid: Mit dieser Vorstellung kann ich mich nicht anfreunden. Da fühle ich irgendwie Misstrauen in mir aufsteigen. So ein Zustand kann doch nicht ewig wären, wie der Tod nun mal IMHO ist! Im Leben hatte man beides: Glück und Schicksal, und nun das Glück für die Ewigkeit, wieso soll das so sein?! -- Also, wenn da mal nicht die "Hölle" drauf folgt...
Das Paradies auf Erden errichten, dagegen hab ich nichts. Ich bin ja überzeugt davon, dass das nicht gelingen wird (Schlaraffenland, alle haben sich lieb und so). Aber etwaige Bemühungen werden zumindest eine Weltverbesserung herbeiführen. Lass uns bald damit beginnen, z.B. jetzt!
Die unsrige Welt, das All(es), definiert sich doch ausschließlich über Unterschiede. Wenn es keinen Unterschied zwischen Rot und Grün gäbe, wären wir alle rotgrünblind, beispielsweise. Ich kenne schonmal keine bessere, umfassendere und dennoch genauere Definition des "Objekts" als folgende: Eine in sich geschlossene Gesamtheit von Unterschieden gegenüber der unmittelbaren Umgebung. Diese Definition trägt der Tatsache Rechnung, dass unser Bewusstsein über die Sinnesorgane Elemente der objektiven Wirklichkeit nur über Unterschiede wahrnehmen, verarbeiten, bewerten und dergestalt in unsere subjektive Erkenntniswelt ("Innere Welt") eingliedern kann; seien diese mehr konkret oder abstrakt.
Wenn das Leben = Alles ist, was müsste demzufolge der Tod sein? Genau: Nichts! In Anbetracht der Tatsache, dass unsere werten grauen und weißen Zellen in der Erde den Bach runtergehen, stelle ich mir das konkret folgendermaßen vor, dass ich schonmal alles vergesse, was mein Leben ausmachte: Kindheit, Familie, Beruf, schöne Ereignisse, Schicksalsschläge. Ich werde meinen Namen vergessen, ich werde vergessen, dass ich überhaupt gelebt habe, ja, nicht viel später weiß ich gar mehr, dass es eigentlich sowas wie "Leben" gab. Es gibt keine Zeit mehr, keinen Raum, keine Gedanken, keine Gefühle, keine Erinnerungen, keine Ursachen und Wirkungen, kein Licht mehr, kein Ton. Und das, das wird meine Ewigkeit sein, die sich von einem singulären Augenblick in nichts unterscheidet. Einfach absolut nichts. Und das beste daran ist: Ich werde mich nicht im Geringsten daran stören. Paradiesisch!
Wenn ich so meinen Schlaf betrachtete, dann fühle ich mich in dieser Auffassung bestätigt; Kein Zeitgefühl, keine Logik, etc. pp. Warum sollte der Tod völlig orthogonal zu diesem Faktum nun paradiesischen Wesens sein?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mir was vormache. Schließlich könntet ihr mir vorhalten, ich würde nun meinen ganzen Seelengeist auf Gedeih und Verderb in die Zwangsjacke trivalente Metabalanz stecken, worauf ich mir ja soviel einbilde. Zumindest diese Leben/Tod-Überlegung und meine Vorstellung vom Nichts waren jedoch schon ziemlich bald Gefährten meiner Erkenntnissuche, Denksucht.
Und wenn ich mich doch irre, bitte sehr. Wenn der Tod nun doch jedwederart reinkarnativ geprägt ist, dann soll es halt so sein. Meine Hoffnung bzw. Überzeugung ist nur, dass ich mich in dieser "neuen Dimension", in die ich hineingestorben bin, nicht mehr - in keinster Weise! - an das soeben beendete Leben erinnern kann. Denn auch jetzt kann ich mich nicht an ein voriges Leben erinnern, und wieso sollte nun dieses meine Leben gerade das erste einer unendlich langen Kette von Leben sein, also ich bitte dich: Die Wahrscheinlichkeit strebt doch eklatant gegen Null! - Soll ich meinetwegen wiedergeboren werden, ohne Erinnerung an die jeweils vorhergehende Leben war mir das immer scheißegal, ist es mir scheißegal, und wird es mir immer scheißegal sein.
***
Ich hat folgendes geschrieben: | Die unsrige Welt, das All(es), definiert sich doch ausschließlich über Unterschiede. Wenn es keinen Unterschied zwischen Rot und Grün gäbe, wären wir alle rotgrünblind, beispielsweise. Ich kenne schonmal keine bessere, umfassendere und dennoch genauere Definition des "Objekts" als folgende: Eine in sich geschlossene Gesamtheit von Unterschieden gegenüber der unmittelbaren Umgebung. Diese Definition trägt der Tatsache Rechnung, dass unser Bewusstsein über die Sinnesorgane Elemente der objektiven Wirklichkeit nur über Unterschiede wahrnehmen, verarbeiten, bewerten und dergestalt in unsere subjektive Erkenntniswelt ("Innere Welt") eingliedern kann; seien diese mehr konkret oder abstrakt. |
Von diesem unterschiedorientierter Denken ist das extremistisch-dualistische Denken abzuleiten. Diesbezüglich habe ich Verständnisprobleme bei:
Zitat: | Also meiner Einschätzung nach sind 2 extreme oft ein und das gleiche Extrem |
Das verstehe ich nicht, wäre an einer näheren Erläuterung interessiert.
***
Bin müde, gehe ins Bett, gute Nacht!
FLoH.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#245001) Verfasst am: 16.01.2005, 16:21 Titel: |
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FLoH hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Und was ist am Paradies schlecht ?
Die Grundidee ist doch toll ! |
Ich muss gestehen, dass ich, nicht wie im Kopfposting implizit geleugnet, doch zumindest etwas stolz auf die Erkenntnis der "Trimebale" bin - der Wahrscheinlichkeit, dass sie in ähnlicher Form gewiss schon durch andere Köpfe ging, einmal ungeachtet.
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Ja, ich habe ja auch geschrieben, dass du das sein kannst, und auch sein sollst
Du brauchst das Rad zwar nicht ständig neu erfinden, aber es überhaupt nie neu zu erfinden ist noch schlechter.
Zitat: |
Auch (aber nicht nur) dank meines "Hasses" auf das Paradies konnte ich darauf stoßen. Die Abneigung ist in mir aufgestiegen, als ich eine Zeit in einem Forum für Suizidgefährdete in der Position des Lebensbejahers präsent war.
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In welchem ?
Zitat: |
Da habe ich sorgfältig über das Verhältnis zwischen "Paradies" und "Hölle" nachgedacht. In Anbetracht des Leids, dass mir in jenem Forum serviert wurde: Verdammt, wo versteckt es sich eigentlich? Wenn wir alles "Böse" auf der Welt verdrängen, schön reden, bagatellisieren, niederkämpfen wiederum mit denselben Mitteln wie das "Böse" selbst, werden wir das Paradies finden? Oder ist es nicht vielmehr so, dass es uns, ohne das wir es merken (wollen), sozusagen von hinten überfällt und plötzlich erschrecken wir: Oh, wir haben jetzt ein zweites Mittelalter / den 6. Weltkrieg entfacht / die Atombombe aller Zeiten gezündet / et cetera pp.
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Ja, genau hier liegt der "Fehler"
Du setzt eben Paradies mit dem Bilderbuchparadies gleich. Mit dem kirchlichen Paradies, mit dem Schlaraffenland,...
Das Paradies kann nur entstehen, wenn wir aus der Geschichte lernen.
Das Recht des Stärkeren mit Faustrecht und so on (Bitte nicht verwechseln mit dem Recht des Überelgeneren ! Ich meine mit Recht des Stärekeren --> Muskelkraft) hat sich nicht bewährt, da der Intellekt in Zusammenhang mit der Phsysis (!!! das vergessen viel zu viele Leute ) einfach überlegen ist.
Das absolut gewaltlose (in der klamme hinter Physis habe ich eh schon den Felher geschrieben) funktioniert auch nicht (--> Jesus, Hippies,...). Ist ja auch logisch.
Wie sind Tiere, Primaten, und das ist absolut nichts negatives und das Recht des Überlegeneren ist eben naturbedingt.
--> ergo: HART ABER GERECHT
Nur so kommen wir ins Paradies
Bitte wird alle negativen Assoziationen zum Spruch "Hart aber gerecht" weg.
Toleranz gegenüber Intoleranz ist Intoleranz (danke an modorok)
Wenn alle domestizierten Primaten ("Menschen" im verwirrenden Terminus des Otto Narmalbürgers ) einander gern haben, erkennen welche Schönheit kompexe Organismen haben, aber auch nicht davor scheuen Abtrünnige vom Pfade der Gerechten (Achtung ! Ironische Anspielung auf eine Naturreligion. Was aber nichts am verdammten Wahrheitsgehalt ändert !!) zu bestrafen und sie eines Besseren zu belehren, ist das Paradies da.
Zitat: |
Das Paradies wird zur Existenz ein Quäntchen Hölle brauchen IMHO. Denn sonst wäre es normal, wir würden es gar nicht schätzen können, weil wir es nicht wahrnehmen können. Natürlich schreien wir: Wir haben ja schon die Schlechtigkeit der irdischen Welt erlebt! Nun lass uns die schlaraffenähnlichen Zustände, die totale Sorgenfreiheit, sexuelle Befriedigung in einer völlig neuen Dimension usw. genießen.
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Ein Quäntchen Hölle
Deine Definitionen von "Paradies" und "Hölle" sind eben das Problem.
Und hier kann ich dir auch gleich zeigen, dass 2 extrem meistens das gleiche sind (Es gibt eben nur Gut und Böse, und nichts dazwischen )
Das Paradies, wie du es schielderst, funktioniert eben nicht. Es ist "dumm" und unnatürlich (bitte! das ist überhaupt kein ad-hominem, es gibt ja zig domestizierte Primaten, die die gleichen Definitionen wie du haben).
Genauso wie deine Definition von Hölle wohl.
Leid ruft Leid hervor --> Teufelskreis. Da jedes Lebewesen wohl auf die Befriedigung seiner Triebe aus ist (wenn sie befriedigt sind --> Zustand des absoluten Glücks), ist das ein genauso dummer und unsinniger Weg, und so weit wir wir es treiben ist es auch unnatürlich (A-Bombe; Weltkriege,...).
Du siehst also, beide sind dumm und unnatürlich --> Sie sind das Gleiche, nur mit ein paar minimalen Unterschieden
Zitat: |
Aber tut mir leid: Mit dieser Vorstellung kann ich mich nicht anfreunden. Da fühle ich irgendwie Misstrauen in mir aufsteigen. So ein Zustand kann doch nicht ewig wären, wie der Tod nun mal IMHO ist! Im Leben hatte man beides: Glück und Schicksal, und nun das Glück für die Ewigkeit, wieso soll das so sein?! -- Also, wenn da mal nicht die "Hölle" drauf folgt...
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Dein Gefühl des Misstrauen ist absolut berechtigt und natürlich !
Es ist absolut sinnvoll.
weil --> s.o.
Zitat: |
Das Paradies auf Erden errichten, dagegen hab ich nichts. Ich bin ja überzeugt davon, dass das nicht gelingen wird (Schlaraffenland, alle haben sich lieb und so).
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Mit dieser Einstellung sicher nicht
Zitat: |
Aber etwaige Bemühungen werden zumindest eine Weltverbesserung herbeiführen. Lass uns bald damit beginnen, z.B. jetzt!
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Ganz genau, ich fange schon damit an
Leider habe ich in letzter Zeit, sehr viel Zeit verschissen
Zitat: |
Die unsrige Welt, das All(es), definiert sich doch ausschließlich über Unterschiede. Wenn es keinen Unterschied zwischen Rot und Grün gäbe, wären wir alle rotgrünblind, beispielsweise. Ich kenne schonmal keine bessere, umfassendere und dennoch genauere Definition des "Objekts" als folgende: Eine in sich geschlossene Gesamtheit von Unterschieden gegenüber der unmittelbaren Umgebung. Diese Definition trägt der Tatsache Rechnung, dass unser Bewusstsein über die Sinnesorgane Elemente der objektiven Wirklichkeit nur über Unterschiede wahrnehmen, verarbeiten, bewerten und dergestalt in unsere subjektive Erkenntniswelt ("Innere Welt") eingliedern kann; seien diese mehr konkret oder abstrakt.
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Ja, richtig
Zitat: |
Wenn das Leben = Alles ist, was müsste demzufolge der Tod sein? Genau: Nichts! In Anbetracht der Tatsache, dass unsere werten grauen und weißen Zellen in der Erde den Bach runtergehen, stelle ich mir das konkret folgendermaßen vor, dass ich schonmal alles vergesse, was mein Leben ausmachte: Kindheit, Familie, Beruf, schöne Ereignisse, Schicksalsschläge. Ich werde meinen Namen vergessen, ich werde vergessen, dass ich überhaupt gelebt habe, ja, nicht viel später weiß ich gar mehr, dass es eigentlich sowas wie "Leben" gab. Es gibt keine Zeit mehr, keinen Raum, keine Gedanken, keine Gefühle, keine Erinnerungen, keine Ursachen und Wirkungen, kein Licht mehr, kein Ton. Und das, das wird meine Ewigkeit sein, die sich von einem singulären Augenblick in nichts unterscheidet. Einfach absolut nichts. Und das beste daran ist: Ich werde mich nicht im Geringsten daran stören. Paradiesisch!
Wenn ich so meinen Schlaf betrachtete, dann fühle ich mich in dieser Auffassung bestätigt; Kein Zeitgefühl, keine Logik, etc. pp. Warum sollte der Tod völlig orthogonal zu diesem Faktum nun paradiesischen Wesens sein?
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Wenn man lernt unsere Intelligenz endlich sinnvoll einzusetzen und zu benützen, können wir mit diesen Unterschieden spielen !
Wir können unsere primitven Schaltkreise bewuust beeinflussen.
Wir können alle negativen Unterschiede eliminieren und die positiven verstärken.
Das ist dann auch das Paradies
Aber vll. führt das eben dann genau in dein paradiesisches "Nichts" ?
Wer weiß ?
Zitat: |
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mir was vormache. Schließlich könntet ihr mir vorhalten, ich würde nun meinen ganzen Seelengeist auf Gedeih und Verderb in die Zwangsjacke trivalente Metabalanz stecken, worauf ich mir ja soviel einbilde. Zumindest diese Leben/Tod-Überlegung und meine Vorstellung vom Nichts waren jedoch schon ziemlich bald Gefährten meiner Erkenntnissuche, Denksucht.
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Das wird hier hoffentlich niemand tun
Es ist genau der richtige Weg.
Die "perfekten" ersten ( ? ) Schritte
Zitat: |
Und wenn ich mich doch irre, bitte sehr. Wenn der Tod nun doch jedwederart reinkarnativ geprägt ist, dann soll es halt so sein. Meine Hoffnung bzw. Überzeugung ist nur, dass ich mich in dieser "neuen Dimension", in die ich hineingestorben bin, nicht mehr - in keinster Weise! - an das soeben beendete Leben erinnern kann. Denn auch jetzt kann ich mich nicht an ein voriges Leben erinnern, und wieso sollte nun dieses meine Leben gerade das erste einer unendlich langen Kette von Leben sein, also ich bitte dich: Die Wahrscheinlichkeit strebt doch eklatant gegen Null! -
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Um bei so etwas Wahrscheinlichkeiten auszurechnen, müsstest du eine objektive Positionen einnehmen, die du nicht einnehmen kannst. ergo --> Es ist genauso unwahrscheinlich wie wahrscheinlich.
Zitat: |
Soll ich meinetwegen wiedergeboren werden, ohne Erinnerung an die jeweils vorhergehende Leben war mir das immer scheißegal, ist es mir scheißegal, und wird es mir immer scheißegal sein.
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Ist doch klar.
Du brauchst dir wirklich nicht den Kopf über solche Fragen zu zerbrechen, die du erst lösen kannst, wenn du stirbst.
Ist doch auch wie im derzeitgigen Leben.
Du wirst kaum Antworten auf Fragen, die mit hoher, virtuoser Kampfkunst / Leibesübung zu tun haben, solange du noch nicht selbst probiert hast deinen Körper zu schulen. (z.B.)
Zitat: |
Ich hat folgendes geschrieben: | Die unsrige Welt, das All(es), definiert sich doch ausschließlich über Unterschiede. Wenn es keinen Unterschied zwischen Rot und Grün gäbe, wären wir alle rotgrünblind, beispielsweise. Ich kenne schonmal keine bessere, umfassendere und dennoch genauere Definition des "Objekts" als folgende: Eine in sich geschlossene Gesamtheit von Unterschieden gegenüber der unmittelbaren Umgebung. Diese Definition trägt der Tatsache Rechnung, dass unser Bewusstsein über die Sinnesorgane Elemente der objektiven Wirklichkeit nur über Unterschiede wahrnehmen, verarbeiten, bewerten und dergestalt in unsere subjektive Erkenntniswelt ("Innere Welt") eingliedern kann; seien diese mehr konkret oder abstrakt. |
Von diesem unterschiedorientierter Denken ist das extremistisch-dualistische Denken abzuleiten. Diesbezüglich habe ich Verständnisprobleme bei:
Zitat: | Also meiner Einschätzung nach sind 2 extreme oft ein und das gleiche Extrem |
Das verstehe ich nicht, wäre an einer näheren Erläuterung interessiert.
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s.o.
Nach dir gibt es aber 3 Extreme
Paradies
Bester, glücklichster Zustand,...(wie auch immer)
Hölle
Nach mir gibt es: Gut - Schlecht
Zitat: |
***
Bin müde, gehe ins Bett, gute Nacht!
FLoH. |
Schlaf und Ruhe ist sehr wichtig
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(MacYoung)
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FLoH Mitglied bis 15.11.06
Anmeldungsdatum: 15.12.2004 Beiträge: 106
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(#245118) Verfasst am: 16.01.2005, 19:26 Titel: |
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Was muss ich mir unter einem Paradies deiner Façon denn nun vorstellen?
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#245481) Verfasst am: 17.01.2005, 11:34 Titel: |
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FLoH hat folgendes geschrieben: | Was muss ich mir unter einem Paradies deiner Façon denn nun vorstellen?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Ja, genau hier liegt der "Fehler"
Du setzt eben Paradies mit dem Bilderbuchparadies gleich. Mit dem kirchlichen Paradies, mit dem Schlaraffenland,...
Das Paradies kann nur entstehen, wenn wir aus der Geschichte lernen.
Das Recht des Stärkeren mit Faustrecht und so on (Bitte nicht verwechseln mit dem Recht des Überelgeneren ! Ich meine mit Recht des Stärekeren --> Muskelkraft) hat sich nicht bewährt, da der Intellekt in Zusammenhang mit der Phsysis (!!! das vergessen viel zu viele Leute ) einfach überlegen ist.
Das absolut gewaltlose (in der klamme hinter Physis habe ich eh schon den Felher geschrieben) funktioniert auch nicht (--> Jesus, Hippies,...). Ist ja auch logisch.
Wie sind Tiere, Primaten, und das ist absolut nichts negatives und das Recht des Überlegeneren ist eben naturbedingt.
--> ergo: HART ABER GERECHT
Nur so kommen wir ins Paradies
Bitte wird alle negativen Assoziationen zum Spruch "Hart aber gerecht" weg.
Toleranz gegenüber Intoleranz ist Intoleranz (danke an modorok)
Wenn alle domestizierten Primaten ("Menschen" im verwirrenden Terminus des Otto Narmalbürgers ) einander gern haben, erkennen welche Schönheit kompexe Organismen haben, aber auch nicht davor scheuen Abtrünnige vom Pfade der Gerechten (Achtung ! Ironische Anspielung auf eine Naturreligion. Was aber nichts am verdammten Wahrheitsgehalt ändert !!) zu bestrafen und sie eines Besseren zu belehren, ist das Paradies da.
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Wer lesen kann ist klar im Vorteil
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#245520) Verfasst am: 17.01.2005, 13:43 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Ich finde, dass Lao-Tse immer viel zu hoch gelobt wird |
Keine Ahnung...
Reschi hat folgendes geschrieben: | Ein ganz netter intelligenter Kerl, der auch seine Fehler hat. |
Wer hat das nicht.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Seine Passivität kann man ja wirklich nicht ernst nehmen  |
Versuch's halt 'mal.
Btw. es geht nicht um "Passivität", sondern um "aktives Nichteingreifen".
Es gibt z.B. eine Star-Trek Folge, in der die Enterprise die Besatzung eines halb kaputten Schiffes aufnimmt, das Vertreter von zwei Spezies enthält, die gerade einen Handel abschließen wollen. Dieses explodiert daraufhin, ein Teil der Fracht kann gerettet werden. Die Einen gehören einem Volk an, das scheinbar an einer tödlichen, chronischen Erbkrankheit leidet, die Anderen stellen das zugehörige "Heilmittel" her: Es bekämpft die Symtome, muss aber immer wieder eingenommen werden, sonst treten sie wieder auf. Das Heilmittel ist genau der Teil der Fracht, der gerettet wurde. Die Kranken beanspruchen das Heilmittel für sich, die Hersteller für sich - die Handelsgüter, gegen die getauscht werden sollte, wurden vernichtet. Die Kranken bitten Picard, das Heilmittel ihnen zuzusprechen und sie mit Ersatzteilen für die Schiffe ihres Volkes zu versorgen, die doch ziemlich ramponiert sind. Dr. Crusher jedoch untersucht die beiden Kranken und kann keine Krankheitserreger entdecken. Sie sieht aber, wie dieses "Heilmittel" wirkt: Es ist eine süchtig machende Droge. Sie bittet Picard, den Kranken davon zu erzählen, aber er verweigert das: Die Erste Direktive (im Grunde eine Ausformulierung des wuwei-Prinzips) verbietet das. Die Heilmittel-Hersteller finden indes heraus, was die Ärztin weiss, und sind nun im Zugzwang: Sie schenken den Kranken das Heilmittel. Picard registriert dies und will die Kranken und das Mittel auf ihren Heimatplaneten beamen. Die Kranken (bzw. Süchtigen) wollen auch die Ersatzteile für ihre Schiffe mitnehmen, damit sie mit den Herstellern weiter Handel treiben können, aber Picard verweigert das: Das widerspräche der Ersten Direktive. Der Planet der Kranken bekommt also sein Suchtmittel, hat aber nicht die Gelegenheit, Neues zu besorgen. Innerhalb kurzer Zeit wird er sich also ohnehin von der Sucht befreien müssen.
Du siehst: mit dem geringsten Aufwand hat Picard den optimalen Effekt für diese Welt erzielt, ohne der Föderation "die Finger schmutzig zu machen".
Das ist wu-wei, nicht sinnlose Passivität!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#245595) Verfasst am: 17.01.2005, 17:16 Titel: |
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Zitat: | Ich kenne schonmal keine bessere, umfassendere und dennoch genauere Definition des "Objekts" als folgende: Eine in sich geschlossene Gesamtheit von Unterschieden gegenüber der unmittelbaren Umgebung. |
Deine Definition von Objekt war dualistisch korrekt,
aber Du hast nicht das Objekt sondern das Subjekt definiert
Objekt und Subjekt bilden zusammen einen Dualismus
das Objekt bezieht sich auf das Vorher (a priori),
das Subjekt auf das Nachher (a posteriori)
Wenn Du ein Kind erkennst,
dann hast Du das Kind entweder am Kindchenschema (hohe Stirn, Stupsnase ...) erkannt
(das Kind war also schon vorher in Deinem Kopf)
oder Du hast eine statistische Untersuchung angestellt
und dabei festgestellt,
daß sich aus der Grundgesamtheit eine Gruppe abhebt,
der Du im Nachhinein die Bezeichnung Kinder gibst
wenn Captain Picard handelt,
dann hat er aus dualistischer Sicht zwei Möglichkeiten,
- er kann das tun, was das Ideal vorschreibt (objektiv ethisch)
- er kann sich der Realität beugen (subjektiv moralisch)
er hat aber auch die Möglichkeit
im Jetzt zu handeln
sein Verhalten wäre dann tugendhaft
die Christen haben drei Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung)
die Buddhisten haben acht Tugenden (...)
Lao-Tse hat ? Tugenden (...)
die Übersetzungsprobleme nichtdualistischer Philosophen rühren daher,
daß dualistische Wörter im nichtdualistischen Zusammenhang (und umgekehrt) gebraucht werden
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#245601) Verfasst am: 17.01.2005, 17:27 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | Lao-Tse hat ? Tugenden (...) |
Im Grunde nur eine Tugend, jedoch gibt es keinen deutschen Ausdruck dafür. Der chinesische Ausdruck ist wu-wei, und die deutsche Entsprechung wäre ungefähr "das Bestmögliche mit dem geringsten Aufwand an Aktion erreichen". Was allerdings extrem unscharf und ungenau ist.
Für Näheres solltest du das Tao-Te King lesen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#245671) Verfasst am: 17.01.2005, 20:59 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Ein ganz netter intelligenter Kerl, der auch seine Fehler hat. |
Wer hat das nicht.
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Niemand. Aber der homo superius kann zumindest diese derbsten, primitivsten Fehler á la Eifersucht, Hass, Neid, etc. ablegen
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Seine Passivität kann man ja wirklich nicht ernst nehmen  |
Versuch's halt 'mal.
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Hab ich schon früher. Und ich bin froh, dass mich die Realität schnell genug einholen konnte, ohne das irgendwas kaputtgegangen ist
Zitat: |
Btw. es geht nicht um "Passivität", sondern um "aktives Nichteingreifen".
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Es gibt einen unterschied zwischen absoluter Passivität und eben aktivem Eingreifen
Und soweit mir bekannst predigt Lao-Tse eher in die Richtung absolute Passivität.
Ich müsste das Tao te king noch mal lesen
Zitat: |
Es gibt z.B. eine Star-Trek Folge, in der die Enterprise die Besatzung eines halb kaputten Schiffes aufnimmt, das Vertreter von zwei Spezies enthält, die gerade einen Handel abschließen wollen. Dieses explodiert daraufhin, ein Teil der Fracht kann gerettet werden. Die Einen gehören einem Volk an, das scheinbar an einer tödlichen, chronischen Erbkrankheit leidet, die Anderen stellen das zugehörige "Heilmittel" her: Es bekämpft die Symtome, muss aber immer wieder eingenommen werden, sonst treten sie wieder auf. Das Heilmittel ist genau der Teil der Fracht, der gerettet wurde. Die Kranken beanspruchen das Heilmittel für sich, die Hersteller für sich - die Handelsgüter, gegen die getauscht werden sollte, wurden vernichtet. Die Kranken bitten Picard, das Heilmittel ihnen zuzusprechen und sie mit Ersatzteilen für die Schiffe ihres Volkes zu versorgen, die doch ziemlich ramponiert sind. Dr. Crusher jedoch untersucht die beiden Kranken und kann keine Krankheitserreger entdecken. Sie sieht aber, wie dieses "Heilmittel" wirkt: Es ist eine süchtig machende Droge. Sie bittet Picard, den Kranken davon zu erzählen, aber er verweigert das: Die Erste Direktive (im Grunde eine Ausformulierung des wuwei-Prinzips) verbietet das. Die Heilmittel-Hersteller finden indes heraus, was die Ärztin weiss, und sind nun im Zugzwang: Sie schenken den Kranken das Heilmittel. Picard registriert dies und will die Kranken und das Mittel auf ihren Heimatplaneten beamen. Die Kranken (bzw. Süchtigen) wollen auch die Ersatzteile für ihre Schiffe mitnehmen, damit sie mit den Herstellern weiter Handel treiben können, aber Picard verweigert das: Das widerspräche der Ersten Direktive. Der Planet der Kranken bekommt also sein Suchtmittel, hat aber nicht die Gelegenheit, Neues zu besorgen. Innerhalb kurzer Zeit wird er sich also ohnehin von der Sucht befreien müssen.
Du siehst: mit dem geringsten Aufwand hat Picard den optimalen Effekt für diese Welt erzielt, ohne der Föderation "die Finger schmutzig zu machen".
Das ist wu-wei, nicht sinnlose Passivität! |
1. Ja, natürlich in solchen Fällen ist das absolut das Beste.
Aber auf solche Fälle triffst du wohl derzeit eher selten
2. Schau dir die Realität an. Mach deine Träume, deine Phanatsien wahr, und verlier dich nicht in ihnen, du hast die Macht sie zu verwirklichen
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#245675) Verfasst am: 17.01.2005, 21:09 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Es gibt einen unterschied zwischen absoluter Passivität und eben aktivem Eingreifen  |
Es gibt auch einen Unterschied zwischen aktivem Eingreifen und aktivem Nichteingreifen.
Reschi hat folgendes geschrieben: | 1. Ja, natürlich in solchen Fällen ist das absolut das Beste.
Aber auf solche Fälle triffst du wohl derzeit eher selten
2. Schau dir die Realität an. |
Ich sehe sie an und sehe, dass wu-wei wunderbar funktioniert...
Reschi hat folgendes geschrieben: | Mach deine Träume, deine Phanatsien wahr, und verlier dich nicht in ihnen, du hast die Macht sie zu verwirklichen  |
Ich versuche gerade, nicht mehr so viel zu "wollen".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#245692) Verfasst am: 17.01.2005, 21:37 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Es gibt einen unterschied zwischen absoluter Passivität und eben aktivem Eingreifen  |
Es gibt auch einen Unterschied zwischen aktivem Eingreifen und aktivem Nichteingreifen.
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Es gibt einen Unterschied zwischen konstruktiv - destruktiv
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | 1. Ja, natürlich in solchen Fällen ist das absolut das Beste.
Aber auf solche Fälle triffst du wohl derzeit eher selten
2. Schau dir die Realität an. |
Ich sehe sie an und sehe, dass wu-wei wunderbar funktioniert...
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öhm, tja wo ?
Japan ? nein
USA ? nein
Südamerika ? nein
Europa ? nein ?
Asien ? nein
solange es die Leute nicht wissen, ist es nichts wert
Meine Ethik funktioniert auch wunderbar, aber nur ein Bruchteil der Menschen auf dieser Welt kennen sie
Zitat: |
Zitat: |
[quote="Reschi"]Mach deine Träume, deine Phanatsien wahr, und verlier dich nicht in ihnen, du hast die Macht sie zu verwirklichen  |
Ich versuche gerade, nicht mehr so viel zu "wollen".  |
Das ist irrelevant, wieviel du willst
Das war allgemein gemeint
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#245716) Verfasst am: 17.01.2005, 22:20 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Es gibt einen unterschied zwischen absoluter Passivität und eben aktivem Eingreifen  |
Es gibt auch einen Unterschied zwischen aktivem Eingreifen und aktivem Nichteingreifen.
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Es gibt einen Unterschied zwischen konstruktiv - destruktiv |
Sicher, aber was hat das bitte damit zu tun?
Reschi hat folgendes geschrieben: | öhm, tja wo ?
Japan ? nein
USA ? nein
Südamerika ? nein
Europa ? nein ?
Asien ? nein |
Nein, dyslokal.
Reschi hat folgendes geschrieben: | solange es die Leute nicht wissen, ist es nichts wert  |
Das hat ein Kumpel von mir auch immer vom Truthahnfluch behauptet: "Solange das Ziel nicht daran glaubt, ist er wertlos". Bis er ihn einmal im Einsatz gesehen hat...
Reschi hat folgendes geschrieben: | Meine Ethik funktioniert auch wunderbar |
wu-wei ist keine Ethik, sondern Pragmatik.
Aber wenn dein System für dich funktioniert - warum dich ändern?
Reschi hat folgendes geschrieben: | Das ist irrelevant |
*seufz*
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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FLoH Mitglied bis 15.11.06
Anmeldungsdatum: 15.12.2004 Beiträge: 106
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(#245765) Verfasst am: 17.01.2005, 23:51 Titel: |
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Hallo,
scilla hat folgendes geschrieben: | Deine Definition von Objekt war dualistisch korrekt,
aber Du hast nicht das Objekt sondern das Subjekt definiert. |
Also eben nicht korrekt, da widersprichst du dir selbst . Im Übrigen bin ich mit dem Dualismus nicht vertraut. Strenggenommen kann meine Definition im Sinne des Dualismus also weder korrekt noch falsch sein, da sie nicht im Sinne des Dualismus entwickelt wurde.
Mein laienphilosophisches Verständnis von Subjekt und Objekt ist dies:
Subjekt: Inhaber einer inneren Welt als geistige Repräsentation einer davon unabhängigen objektiven Wirklichkeit. Also im engen Sinne kenne ich nur ein Subjekt: mich selbst. Im weiteren Sinne verstehe ich unter Subjekte Objekte, in die ich mich kraft meiner empathischen Fähigkeiten selbst wieder erkennen kann (Selbstprojektion, -identifikation), d.h. Personen und evtl. auch Tiere. Im weitesten, linguistisch-strukturellem Sinne verstehe ich unter "Subjekt" das in einer Aussage thematisierte Objekt.
Objekt: s. obige Definition. Natürlich kann ich mich wiederum selbst als Objekt ansehen, einmal als Spiegelbild-Projektion und einmal wiederum kraft meiner empathischen Fähigkeiten, mit deren Hilfe ich mich durch die Augen meiner Mitmenschen als Objekt betrachte.
Meine Definition ist ergo in keiner Weise subjektgebunden und erhebt daher per se den Anspruch auf subjektunabhängige Gültigkeit (ob ihr ihn ihr zubilligt, ist freilich eine andere Frage.)
Zitat: | das Objekt bezieht sich auf das Vorher (a priori),
das Subjekt auf das Nachher (a posteriori)
Wenn Du ein Kind erkennst,
dann hast Du das Kind entweder am Kindchenschema (hohe Stirn, Stupsnase ...) erkannt
(das Kind war also schon vorher in Deinem Kopf)
oder Du hast eine statistische Untersuchung angestellt
und dabei festgestellt,
daß sich aus der Grundgesamtheit eine Gruppe abhebt,
der Du im Nachhinein die Bezeichnung Kinder gibst. |
Oute ich mich als der selbstangezettelten Diskussion unmündig, wenn ich das hier nicht verstehe? Wie können "Subjekt" und "Objekt" sich auf etwas beziehen, für mich sind das nämlich einfache Entitätsbegriffe? Das Kind ist für mich beidenfalls Subjekt oder "Objekt", je nach dem ob ich auf Empathie bzw. Selbstprojektion schalte oder nicht. Worin läge denn die Methodik dieser hypothetischen statistschen Untersuchung, was soll ermittelt werden, was für Objekte z. B. würde ich in selbiger Untersuchung nicht als "Kind" erkennen und warum? Diese Erklärung ist, du siehst's, noch zu abstrakt für mich...
(Ich lasse mal außen vor, dass ich ein Kind primär an seiner Körpergröße erkenne , aber darum geht's hier nicht.)
@Reschi:
Reschi hat folgendes geschrieben: | Wer lesen kann ist klar im Vorteil |
Okay, 1:0 für dich. Aber dann interessiert mich eben die Frage, inwiefern unsere Welt von deiner Paradiesversion noch so weit entfernt ist. Denn das HART-ABER-GERECHT-Prinzip gilt doch heute schon in dem Maße, wie es dem Menschen eben kraft seiner sozialen und empathischen Intelligenz möglich ist (von Bill Gates und anderen <emo>Mafiabossen</emo> mal abgesehen). Bedenke vor allem, dass jeder Mensch glaubt, die echte Welt zu sehen, doch eigentlich ist es nur seine subjektive innere Welt.
Wenn Du das nicht so siehst, was sind deines Erachtens konkrete Störfaktoren gegen dieses Paradies?
Hm. Ich denke gerade darüber nach, ob es nicht vielleicht ein Paradies geben könnte, in dem jeder Mensch vollen Zugriff auf die unverfälschte universale Wahrheit hat. Dann wäre es ja möglich, das HART-ABER-GERECHT-Prinzip nicht auf subjektiver, sondern auf intersubjektiver Ebene umzusetzen. - Ich bin mir gewiss, dass ich die Existenz auch in einem solchen Paradies nicht genießen könnte; ich glaube, das wäre gähnend langweilig.
Soweit, FLoH.
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#245789) Verfasst am: 18.01.2005, 00:27 Titel: Unsinn ... |
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Zitat: | Wenn ich erstens einem Extrem zu nahekomme, ereilt mich das Verderben |
Das stimmt doch gar nicht
1) Wenn du dem Satan zu nahe kommst dann beeinflusst er dich böse und du kommst in den Feuerofen, hier stimmt deine Aussage
2) Wenn du aber dem Jesus zu nahe kommst, dann wirst du ein Schaf und kommst ins Paradies, hier stimmt deine Aussage nicht
Und wer will bestreiten, dass Jesus und Satan Extremisten sind
Jesus will alle Menschen zu Schafen machen und dann die Schafherde heiraten im Himmel und der Satan die Menschen zu verdorbenen Früchtchen z.B. durch Fruchtbaumessen
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#245816) Verfasst am: 18.01.2005, 04:10 Titel: |
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Hallo Floh
mir ist noch etwas eingefallen,
Du könntest mit Unterschieden tatsächlich das Objekt finden
und zwar wird diese Vorgehensweise irgendwo in einem dicken, komplizierten Buch beschrieben
(Foucault: Die Ordnung der Dinge)
und zwar haben die Biologen, die den Dschungel vor 200 Jahren erforscht haben,
festgestellt, daß die Pflanzen, die sie gesammelt haben,
mit dem europäischen Wissen der Pflanzensystematik nicht bestimmbar sind.
sie haben also die Pflanzen miteinander verglichen und nur die Unterschiede aufgeschrieben.
wenn man viel Zeit hat und alle Pflanzen miteinander verglichen hat,
dann dürfte es keinen Unterschied mehr geben,
den man nicht bereits aufgeschrieben hat.
Mittels dieser Unterschiede lassen sich nun die Pflanzen klassifizieren
Zitat: | Mein laienphilosophisches Verständnis von Subjekt und Objekt ist dies |
das profiphilosophische Verständnis ist dasjenige,
das ich Dir geschildert habe
apriori - objektiv - ethisch
aposteriori - subjektiv - moralisch
was bei Dir noch mit rein gerutscht ist,
ist das, was man im Deutschen mit dem Wort Gegenstand bezeichnet,
Gegenstände haben aus nichtdualistischer Sicht eine Geometrie
und weisen aus dualistischer Sicht eine Symmetrie (fraktal oder polar) auf
Gegenstände und Objekte sind nicht dasselbe!
Zitat: | Worin läge denn die Methodik dieser hypothetischen statistschen Untersuchung, was soll ermittelt werden, was für Objekte z. B. würde ich in selbiger Untersuchung nicht als "Kind" erkennen und warum? |
wenn Du viele Menschen gleich untersuchst,
bekommst Du eine gigantische Tabelle
in der die Namen untereinander stehen
und die Merkmale waagerecht.
mittels statistischer Verfahren kannst Du nun die Menschen (oder auch die Merkmale) nach Ähnlichkeit gruppieren
eine der Gruppen bei den Menschen könnten Kinder sein,
andere könnten was anderes sein
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#245879) Verfasst am: 18.01.2005, 11:36 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Es gibt einen unterschied zwischen absoluter Passivität und eben aktivem Eingreifen  |
Es gibt auch einen Unterschied zwischen aktivem Eingreifen und aktivem Nichteingreifen.
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Es gibt einen Unterschied zwischen konstruktiv - destruktiv |
Sicher, aber was hat das bitte damit zu tun?
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Tja, denk doch mal nach
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | öhm, tja wo ?
Japan ? nein
USA ? nein
Südamerika ? nein
Europa ? nein ?
Asien ? nein |
Nein, dyslokal.
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? Dann ist es auf unsere Welt nicht anwendbar --> wertlos
Physis und Psyche können nicht von einander unabhängig existieren --> empirisches Wissen
Zitat: |
Zitat: |
[quote="Reschi"]solange es die Leute nicht wissen, ist es nichts wert  |
Das hat ein Kumpel von mir auch immer vom Truthahnfluch behauptet: "Solange das Ziel nicht daran glaubt, ist er wertlos". Bis er ihn einmal im Einsatz gesehen hat...
Reschi hat folgendes geschrieben: | Meine Ethik funktioniert auch wunderbar |
wu-wei ist keine Ethik, sondern Pragmatik.
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Ja, ich benutze das Wort "Ethik" vll. etwas leichtfertig.
Ich meine damit immer : "Wie man handeln soll"
Zitat: |
Aber wenn dein System für dich funktioniert - warum dich ändern?
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Weil mein System Unflexibilität ausschließt
Wie soll ich es verbessern, wenn ich nicht neue Informationen zulasse ?
Solche Systeme haben sich nicht bewährt
Zitat: |
Reschi hat folgendes geschrieben: | Das ist irrelevant |
*seufz* |
Mit sowas würde ich aufpassen
Man liegt zuschnell falsch
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#245881) Verfasst am: 18.01.2005, 11:40 Titel: |
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FLoH hat folgendes geschrieben: |
@Reschi:
Reschi hat folgendes geschrieben: | Wer lesen kann ist klar im Vorteil |
Okay, 1:0 für dich.
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Darum geht es aber nicht primär --> Wahrheitsfinder
Zitat: |
Aber dann interessiert mich eben die Frage, inwiefern unsere Welt von deiner Paradiesversion noch so weit entfernt ist.
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Kommt drauf an.
In Nordkorea noch sehr weit, bei uns nicht.
Aber uns fehlen noch wichtige Schritte
Zitat: |
Denn das HART-ABER-GERECHT-Prinzip gilt doch heute schon in dem Maße, wie es dem Menschen eben kraft seiner sozialen und empathischen Intelligenz möglich ist (von Bill Gates und anderen <emo>Mafiabossen</emo> mal abgesehen).
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Nein, bis jetzt fehlt immer das "gerecht"
Zitat: |
Bedenke vor allem, dass jeder Mensch glaubt, die echte Welt zu sehen, doch eigentlich ist es nur seine subjektive innere Welt.
Wenn Du das nicht so siehst, was sind deines Erachtens konkrete Störfaktoren gegen dieses Paradies?
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Ich bin kein Solipsist
Zitat: |
Hm. Ich denke gerade darüber nach, ob es nicht vielleicht ein Paradies geben könnte, in dem jeder Mensch vollen Zugriff auf die unverfälschte universale Wahrheit hat. Dann wäre es ja möglich, das HART-ABER-GERECHT-Prinzip nicht auf subjektiver, sondern auf intersubjektiver Ebene umzusetzen. - Ich bin mir gewiss, dass ich die Existenz auch in einem solchen Paradies nicht genießen könnte; ich glaube, das wäre gähnend langweilig.
Soweit, FLoH. |
Genau !
Nein, es wäre nicht langweilig.
Denk nochmal drüber nach
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#248700) Verfasst am: 23.01.2005, 21:10 Titel: Laozi - 'wu wei' |
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Hallo Reschi,
Reschi hat folgendes geschrieben: | soweit mir bekannst predigt Lao-Tse eher in Richtung absolute Passivität. |
Nein.
Seit das Alt-Griechische "Medium" ausgestorben ist und die Termini "Passiv" und "Aktiv" die Oberhand gewonnen haben, hat sich offenbar auch unser westliches Denken aus der 'Möglichkeit Mitte' in Extrema verirrt (entweder-oder). Die grammatikalischen Regeln und Konstruktionen, die wir entworfen haben, um miteinander zu kommunizieren, entpuppen sich m.E. leider auch als Denkfalle, in die wir nun eingesperrt sind.
"wu wei er wu bu wei" heißt übrigens: "Nicht-Tun und nichts bleibt ungetan" (Daodejing 37, 48 ).
()
---
"Der Weg hat Umstände und hat Zeichen, er ist ohne Tun und ohne Form."
(Zhuangzi, Kap. 6)
_________________ Geh' weiter
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#248891) Verfasst am: 24.01.2005, 09:56 Titel: Re: Laozi - 'wu wei' |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Hallo Reschi,
Reschi hat folgendes geschrieben: | soweit mir bekannst predigt Lao-Tse eher in Richtung absolute Passivität. |
Nein.
Seit das Alt-Griechische "Medium" ausgestorben ist und die Termini "Passiv" und "Aktiv" die Oberhand gewonnen haben, hat sich offenbar auch unser westliches Denken aus der 'Möglichkeit Mitte' in Extrema verirrt (entweder-oder). Die grammatikalischen Regeln und Konstruktionen, die wir entworfen haben, um miteinander zu kommunizieren, entpuppen sich m.E. leider auch als Denkfalle, in die wir nun eingesperrt sind.
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hm; wobei man eben das altgriechische Medium auch im Sinne von "für mich/ in meinem eigenen Interesse" übersetzen kann
Dass die Grammatik und das Vokabular die Denkweise beeinflusst, damit hast du sicher nicht ganz unrecht.
Ich habe Lao-Tse ja auch viel zu wenig studiert, ein, zwei Mal das To-Te-King eben gelesen
Zitat: |
"wu wei er wu bu wei" heißt übrigens: "Nicht-Tun und nichts bleibt ungetan" (Daodejing 37, 48 ).
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Ja, nur manchmal kommt man eben um aktive Aktivität nicht herum.
Besonders in extremen Stadien von Fundamentalismus, da kann es dann schon mal heißen ich oder du. Und ich bevorzuge natürlich mich
Das meinte ich eigentlich.
Aber in unserer Kultur kommt man sicher mit aktiver Passivität sehr weit.
Aber trotzdem, nicht immer. Und auch nicht fast immer. Naja, eh scho wissen --> Kommt drauf an
Zitat: |
()
---
"Der Weg hat Umstände und hat Zeichen, er ist ohne Tun und ohne Form."
(Zhuangzi, Kap. 6) |
Na klar, aber um den Weg zu gehen braucht man (der domestizierte Primat) Taten und Formen.
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
Zuletzt bearbeitet von Reschi am 24.01.2005, 10:14, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#248897) Verfasst am: 24.01.2005, 10:09 Titel: Re: Laozi - 'wu wei' |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Hallo Reschi,
Reschi hat folgendes geschrieben: | soweit mir bekannst predigt Lao-Tse eher in Richtung absolute Passivität. |
Nein.
Seit das Alt-Griechische "Medium" ausgestorben ist und die Termini "Passiv" und "Aktiv" die Oberhand gewonnen haben, hat sich offenbar auch unser westliches Denken aus der 'Möglichkeit Mitte' in Extrema verirrt (entweder-oder). Die grammatikalischen Regeln und Konstruktionen, die wir entworfen haben, um miteinander zu kommunizieren, entpuppen sich m.E. leider auch als Denkfalle, in die wir nun eingesperrt sind.
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hm; wobei man eben das altgriechische Medium auch im Sinne von "für mich/ in meinem eigenen Interesse" übersetzen kann
Dass die Grammatik und das Vokabular die Denkweise beeinflusst, damit hast du sicher nicht ganz unrecht.
Ich habe Lao-Tse ja auch viel zu wenig studiert, ein, zwei Mal das To-Te-King eben gelesen
"wu wei er wu bu wei" heißt übrigens: "Nicht-Tun und nichts bleibt ungetan" (Daodejing 37, 48 ).
[/quote]
Ja, nur manchmal kommt man eben um aktive Aktivität nicht herum.
Besonders in extremen Stadien von Fundamentalismus, da kann es dann schon mal heißen ich oder du. Und ich bevorzuge natürlich mich
Das meinte ich eigentlich.
Aber in unserer Kultur kommt man sicher mit aktiver Passivität sehr weit.
Aber trotzdem, nicht immer. Und auch nicht fast immer. Naja, eh scho wissen --> Kommt drauf an
Zitat: |
()
---
"Der Weg hat Umstände und hat Zeichen, er ist ohne Tun und ohne Form."
(Zhuangzi, Kap. 6) |
Na klar, aber um den Weg zu gehen braucht man (der domestizierte Primat) Taten und Formen.
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
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