DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#245026) Verfasst am: 16.01.2005, 17:02 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | Das Märchen von der angeborenen Natur des menschen wird natürlich von denen gehegt gepflegt und verteidigt die davon profitieren.
Es gibt keine vererbung des bösen, es gibt keine erbsünde, so einfach ist das....
es ist alles was den menschen ausmacht durch sein umfeld geformt.
fachliteratur dazu gibz zuhauf. |
Ja, genau, von Marxisten produzierte "Fachliteratur"....
Und noch etwas:
Der Mythos von der angeborenen Natur des Menschen wird doch von der Linken gepflegt - grob vereinfacht gesagt: Mensch ansich gut - Gesellschaft schlecht. Gesellschaft gut - dann auch Mensch nur noch gut und Paradies auf Erden kommt....Ich habe geschrieben: Der Mensch ist, wie er ist, nicht lediglich gut oder lediglich böse....
Man muß schon das lesen, was da steht, und nicht das, was man da gerne stehen hätte
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freut mich dass du meine postings so erheiternd findest, das weist auf deine diskussionskultur hin.
und was das lesen betrifft was da steht, tja.. hab ich was von marxisten geschrieben die fachliteratur zu diesem thema verfasst hätten ?
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#245096) Verfasst am: 16.01.2005, 19:00 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Die bürgerliche Familie hat die Beziehungen zwischen den Geschlechtern jahrhundertelang geprägt. Man kann nicht etwas, was so lange gewachsen ist, umstürzen, ohne daß es Folgen hat! Man kann es nur mittels langwieriger Bewußtseins- und Erziehungsarbeit ändern! |
Mal abgesehen davon, dass die heutige Kleinfamilie eine sehr neue Erscheinung ist - höchstens 150 Jahre alt - haben die Bolschewiki keine bestimmte Sexual- und Familienmoral vorgeschrieben (was Stalin sehr wohl machte). Die Bolschewiki hatten erst einmal die Befreiung als Ziel und wollten auf eine Veränderung der Moralvorstellungen hinarbeiten. Wobei sie genau wussten, dass dies Zeit braucht.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Tja, der Genosse Stalin machte die Sowjetunion zu einer Weltmacht, ja zu einer Supermacht. Er sorgte dafür, daß die Kavallerie der roten Armee ihre Steppenpferdchen in der Elbe tränkte. Ihm wurde seitens des Westens in Jalta 1945 halb Europa auf einem silbernen Tablett serviert. |
Du beschreibst eben selbst, dass Stalin von einer internationalistischen Perspektive einer Weltrevolution auf eine reine nationalistische Eroberungsstrategie umschwenkte. Genau dies macht deutlich, dass Stalin ein staatskapitalistisches Regime aufbaute, was sich schliesslich genauso verhielt, wie die kapitalistischen Staaten.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Es scheint fast, als hättest Du kaum Erfahrung mit dem Thema "Menschen und Lohnarbeit"; |
Ich arbeite lange genug, um zu verstehen, was Entfremdung bedeutet und wodurch sie verursacht wird. Eben genau durch fehlende Kontrolle. Die Arbeit wird einem scheissegal und zwar umso mehr, wie sie weniger anspruchsvoll und mit weniger eigenen Entscheidungen verbunden ist.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Der Mythos von der angeborenen Natur des Menschen wird doch von der Linken gepflegt - grob vereinfacht gesagt: Mensch ansich gut - Gesellschaft schlecht. Gesellschaft gut - dann auch Mensch nur noch gut und Paradies auf Erden kommt....Ich habe geschrieben: Der Mensch ist, wie er ist, nicht lediglich gut oder lediglich böse.... |
Dann zeig mir mal ein Beispiel, was beweisen würde, dass Marxisten den Mythos von der angeborenen Natur des Menschen pflegen würden. Und dann zeig mal ein Beispiel dafür, dass Marxisten davon ausgehen würden, dass der Mensch gut sei und nur durch die böse Gesellschaft korrumpiert sei. Liberale argumentieren oft mit der Natur des Menschen, die angeblich eine bessere Gesellschaft auschliessen würde.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Ein freies und starkes Bauerntum ist wesentlich, um ein Volk zu erhalten und unabhängig von Schwankungen der sog. Weltwirtschaft zu machen. |
Tja, dann ist es um "die Erhaltung des Volkes" wohl schlecht bestellt, weil die meisten Menschen im Agrarsektor eben keine freie Bauern sind, sondern entweder auf Grossgrundbesitz oder für Grosskonzerne (z.B. Nestlé) arbeiten.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Vor diesem Hintergrund sollte man sich die Agrar-Großbetriebe in Ostdeutschland ansehen, welche nach der Wende von LPG-Kadern mit staatlicher Absegnung gegründet wurden und die dortige Landwirtschaft dominieren. Da haben die roten und die rosa Genossen rechtzeitig das Entstehen eines freien Bauerntums verhindert... |
Nein, da haben die stalinistische Bosse dafür gesorgt, dass ihnen wenigstens ein Teil der Kontrolle bleibt. In den meisten anderen ehemaligen staatskapitalistischen Staaten konnten sie ja auch die Industrie in ihrem Besitz behalten.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Vor diesem Hintergrund frage ich mich, warum die "gerechte" Aufteilung des Bodens an den diesen Bewirtschaftenden häufig für ein genuin nur linkes Thema gehalten wird? |
Zumindest in Russland haben dies die Bolschewiki durchgesetz, während die Liberalen und gemässigten Sozialisten während ihrer Regierungszeit nie auch nur Schritte in diese Richtung einleiteten.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Bekanntlich wurde der zweite Weltkrieg zu Lande nicht unwesentlich durch Panzer entschieden. Diese sind nach allgemeinem Wissenstand aus Stahl... |
Du warst echt mal Stalinist oder? Auf jeden Fall teilst du seine nationalistische Betrachtungsweise ...
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Dann kram mal Deinen Lenin wieder heraus und schau mal nach, was dieser über die Rolle der "revolutionären Avantgarde" dachte. Das war eine "elitäre Minderheit" und was für eine!!! |
Mir ist klar, wann Lenin "Was tun" geschrieben hat und unter welchen Umständen. Man darf eben die meisten Werke Lenins in Bezug auf Parteiaufbau eben nicht für allgemein gültig für jede Epoche sehen. Genau Lenin war es doch, der viel dafür tat, dass die Bolschweki nach dem Februar 1917 eine wirkliche Massenbasis in der russischen Arbeiterklasse gewann. In einer nicht-revolutionären Phase geht es um den erhalt eine revolutionären Partei, während es in eier revolutionären Phase es um den Aufbau einer Massenpartei geht. Nur mit einer entsprechende Verankerung kann eine revolutionäre Partei überhaupt handeln.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Eine Revolution entsteht nicht aussich selbst heraus - eventuelle Revolten enden immer dann, wenn die revoltierende Masse sich die Bäuche erstmal gefüllt hat und ein bisschen Dampf im Radau ablassen konnte. Es sind dann einzelne Personen und Gruppen, welche die Entwicklung vorantreiben und den Umsturz in die entsprechende Bahn lenken.
Wie ich oben schon schrieb: das falsche linke Menschenbild - hier wird es wieder schön deutlich. |
Nettes Menschenbild hast du da. Der beliebig manipulierbare Pöbel etc. Du bist für eine Erziehungsdikatur der aufgeklärten Elite oder? Demokratie ist für dich auch die Herrschaft des Pöbels oder?
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#245136) Verfasst am: 16.01.2005, 19:43 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | und was das lesen betrifft was da steht, tja.. hab ich was von marxisten geschrieben die fachliteratur zu diesem thema verfasst hätten ? |
Nein, hast Du nicht.
Nun, für jede Sichtweise kann man genügend Bücher und Propheten finden. Jede Seite hat ihre eigenen, manchmal sogar die gleichen, welche dann nur anders interpretiert werden.
Heute ist eine bestimmte Sichtweise der Dinge offiziell vorherrschend. Es ist die linke Sichtweise. Die führenden heutigen Autoren sind fast alle mehr oder weniger stark von ihr beeinflußt. Die Linke hat (noch) die "Deutungshoheit" über die Begriffe, und sie nutzt diese auch aus. Nicht umsonst preist man heutigen Studenten der Geisteswissenschaften die tollen Errungenschaften und die wunderbare Bedeutung der sog. "Frankfurter Schule". Das ist der Hintergrund meiner obigen Reaktion.
_________________ "Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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