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"Kleinbürgertum", "Großbürgertum" ...

 
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#256859) Verfasst am: 06.02.2005, 15:31    Titel: "Kleinbürgertum", "Großbürgertum" ... Antworten mit Zitat

"Kleinbürgertum", "Großbürgertum", "bürgerliche Schichten", "bürgerliches Milieu", "Bildungsbürgertum"

Sind das nicht Begrifflichkeiten aus dem letzten Jahrtausend?

Sind "Proleten" keine Bürger?

Was ist der Unterschied zwischen einem "Bürger" und einem "Staatsbürger"?
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#256914) Verfasst am: 06.02.2005, 17:45    Titel: Re: "Kleinbürgertum", "Großbürgertum" ... Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
"Kleinbürgertum", "Großbürgertum", "bürgerliche Schichten", "bürgerliches Milieu", "Bildungsbürgertum"

Sind das nicht Begrifflichkeiten aus dem letzten Jahrtausend?



Zum Teil, es ist sicher eine Frage des Weltbildes und möglicherweise des Alters. Ich verwende "Bürger" im Sinne von Staatsbürger und Prolet im Sinne von GTI - Prolo aka "Pöbel".

liegt sicher auch daran dass das "klassische" Proletariat in unseren Breiten sehr geschrumpft ist - die "Klassen" haben sich eben verändert und damit auch die Begriffe.
_________________
Storm by Tim Minchin
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#256919) Verfasst am: 06.02.2005, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke schon, daß der Begriff "bürgerlich" noch Sinn macht, auch wenn sich die Bedeutung etwas verschoben hat. Ich verstehe darunter einen Lebensstil, der eine gewisse Konstanz bietet (Wohnung, Einkommen, peergroup). Der möglicherweise auch nicht allzuweit von den mehrheitlichen Normen und Gewohnheiten seines Umfelds abweicht.

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#256989) Verfasst am: 06.02.2005, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

... und dann gibt es noch den Begriff "Weltbürger" oder auch "Weltbürgertum".

Wikipedia beschreibt diesen Begriff so:

Zitat:
Ein Kosmopolit (Cosmopolit) - auch Weltbürger - ist ein Mensch, der seine Identität stärker mit seiner Zugehörigkeit zur Menschheit als Ganzem verbindet als etwa mit seiner Nationalität.

Das Wort „Kosmopolit“ kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus kósmos (Welt) und pólis (Stadt[-staat]). Erstmals soll der Philosoph Diogenes den Begriff verwendet haben, er - ursprünglich aus seiner Heimatstadt vertrieben - antwortete damit auf die Frage nach seinem Heimatort.

Der 'Kosmopolitismus' kann somit als politischer Humanismus verstanden werden.




Mit den Augen rollen
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#257301) Verfasst am: 07.02.2005, 04:11    Titel: Antworten mit Zitat

Das Bürgertum hat immer was mit der Macht zu tun, war (und ist vielfach noch immer) der Steigbügelhalter der Macht.
Das Kleinbürgertum sind meist die Aufsteiger, ganz besonders unangenehme Variante vielfach, für rechtsradikale Radikalität durchaus empfänglich, so nach dem Motto "ich verteidige meinen Grashalm bis zum letzten", hat ihn mir schließlich mühsam erringen müssen.
Historisch gesehen war die Zugehörigkeit zum Bürgertum ja eine Auszeichnung, nur ein Bruchteil der Menschen errang diesen Status, der ihm auch REchte zubilligte.

Das Weltbürgertum wiederum ist eine neue und interessante Variante, mit der Macht, die ja eben vor allem die Macht der Staaten und des Geldes ist, in Frage gestellt wird.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#257313) Verfasst am: 07.02.2005, 04:26    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Das Bürgertum hat immer was mit der Macht zu tun, war (und ist vielfach noch immer) der Steigbügelhalter der Macht.


Das ist ja eine diffuse Definition. Ungeduldiges Händetrommeln... Von was für "Macht" sprichst Du? Und was hat dass mit der heutigen Zeit zu tun?

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:

Historisch gesehen war die Zugehörigkeit zum Bürgertum ja eine Auszeichnung, nur ein Bruchteil der Menschen errang diesen Status, der ihm auch REchte zubilligte.

Mag sein. Aber zurück zu meiner Frage: welche Bedeutung hat dieser Begriff in der heutigen Zeit?
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Nuthouse
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Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 1009

Beitrag(#257317) Verfasst am: 07.02.2005, 04:32    Titel: Antworten mit Zitat

Versuch:
Kleinbürger = Spießer
bürgerliches Milieu = Mittelstand (Sonntags um 12 gibts Schweinebraten)
Prolet = Mensch, der sich an keine bürgerlichen Regeln hält (rülpst z.B. am Mittagstisch)

Ich weiß - die ursprüngliche Definition der Wörter ist anders, aber so wird es heute aufgefasst - meiner Meinung nach.
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#257319) Verfasst am: 07.02.2005, 04:34    Titel: Weltbürgertum Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Das Weltbürgertum wiederum ist eine neue und interessante Variante, mit der Macht, die ja eben vor allem die Macht der Staaten und des Geldes ist, in Frage gestellt wird.


Du meinst die gutmenschliche PC Version des Begriffes. Schamane in Aktion

Weltbürger sind im wahrsten Sinne des Wortes auch Leute, die ihr Geld in der ganzen Welt angelegt haben und in X Ländern ihre Villen (oder bescheidener Ferienhäuser) haben. Die verschieben Ihr Geld dorthin, wo die größte Rendite winkt und wohnen in dem Land, wo sie am wenigsten Steuern zahlen müssen und am besten Leben können.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#257320) Verfasst am: 07.02.2005, 04:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nuthouse hat folgendes geschrieben:
Versuch:
Kleinbürger = Spießer
bürgerliches Milieu = Mittelstand (Sonntags um 12 gibts Schweinebraten)
Prolet = Mensch, der sich an keine bürgerlichen Regeln hält (rülpst z.B. am Mittagstisch)

Ich weiß - die ursprüngliche Definition der Wörter ist anders, aber so wird es heute aufgefasst - meiner Meinung nach.


Dann wäre ausschließlich der Prolet für Dich ein Mensch???? Sehr glücklich

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Nuthouse
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Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 1009

Beitrag(#257329) Verfasst am: 07.02.2005, 04:43    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Nuthouse hat folgendes geschrieben:
Versuch:
Kleinbürger = Spießer
bürgerliches Milieu = Mittelstand (Sonntags um 12 gibts Schweinebraten)
Prolet = Mensch, der sich an keine bürgerlichen Regeln hält (rülpst z.B. am Mittagstisch)

Ich weiß - die ursprüngliche Definition der Wörter ist anders, aber so wird es heute aufgefasst - meiner Meinung nach.


Dann wäre ausschließlich der Prolet für Dich ein Mensch???? Sehr glücklich

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Wie kommst Du auf die Schlußfolgerung? Lachen
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#257345) Verfasst am: 07.02.2005, 05:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nuthouse hat folgendes geschrieben:
Versuch:
Kleinbürger = Spießer

OK
Nuthouse hat folgendes geschrieben:

bürgerliches Milieu = Mittelstand (Sonntags um 12 gibts Schweinebraten)

Dann kommt bei mir die Frage hoch, was ist "Mittelstand"? Die ständische Gesellschaft sollten wir doch im 21 Jahrhundert überwunden haben? "Mittelschicht" klingt weit zeitgemäßer.

Politiker meinen mit "Mittelstand" in der Regel die kleineren und mittleren Selbstständigen in Handwerk und Gewerbe. Aber mal ehrlich, da ist man doch lieber Politiker mit Luxus-Rentenanspruch, oder im Uppermanagement eines Großkonzens. Viele Selbstständige werden bei Banken und Vermieter kritischer betrachtet, als der Festangestellte mit geregeltem Einkommen oder der zwar mäßig verdienende, aber unkündbare Beamte (der sich in seinem Leben nie mit Harz 4 auseinander setzen muss).

Nuthouse hat folgendes geschrieben:

Prolet = Mensch, der sich an keine bürgerlichen Regeln hält (rülpst z.B. am Mittagstisch)

Was sind für Dich "bürgerliche" Regeln? Geschockt

Ein Prolet ist für mich ein Mensch, der einen eingeschränkten geistigen Horizont hat – mit Vorliebe die Bildzeitung konsumiert und Fußballfan ist.

Apropos, kennst Du das Schimpfwort "Du Bauer"? (Fast noch schlimmer als "Du Proll") zynisches Grinsen
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Nuthouse
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Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 1009

Beitrag(#257347) Verfasst am: 07.02.2005, 05:10    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Ein Prolet ist für mich ein Mensch, der einen eingeschränkten geistigen Horizont hat – mit Vorliebe die Bildzeitung konsumiert und Fußballfan ist.

Apropos, kennst Du das Schimpfwort "Du Bauer"? (Fast noch schlimmer als "Du Proll") zynisches Grinsen


Ja klar - genau das trifft es, Frank. Ich weiß, daß es nicht die ursprüngliche Bedeutung ist, aber so wird es heutzutage interpretiert. Ich finde nichts falsch daran. Schulterzucken
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#258320) Verfasst am: 08.02.2005, 03:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nuthouse hat folgendes geschrieben:
rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Nuthouse hat folgendes geschrieben:
Versuch:
Kleinbürger = Spießer
bürgerliches Milieu = Mittelstand (Sonntags um 12 gibts Schweinebraten)
Prolet = Mensch, der sich an keine bürgerlichen Regeln hält (rülpst z.B. am Mittagstisch)

Ich weiß - die ursprüngliche Definition der Wörter ist anders, aber so wird es heute aufgefasst - meiner Meinung nach.


Dann wäre ausschließlich der Prolet für Dich ein Mensch???? Sehr glücklich

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns


Wie kommst Du auf die Schlußfolgerung? Lachen


Na, ausschließlich für die rülpsende Variante fandst Du die Bezeichnung "Mensch"-Smilie))))

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little_mind
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.02.2005
Beiträge: 4
Wohnort: Göttingen

Beitrag(#263586) Verfasst am: 17.02.2005, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kleinbürgertum - Großbürgertum

Kleiner - weniger als der Kleinbürger ist der einfache Bürger. Die Macht - Previlegien des jeweiligen Bürgers entspricht seinem Stand - Zugehörigkeit. Während es früher noch für verarmte Adelige attraktiv war unter ihrem Stand eine reiche Bürgerliche zu heiraten, ist heute die Macht die der einzelne ausüben kann synchron mit seinem Eigenkapital.
Die Stände und Prevelegien - Unterschiede verträgen sich nicht mehr mit der heutigen "Gleichheit vorm Gesetz", so sind wir alle Bürger und Menschen. Die heutigen Wortkonstruktionen wie Weltbürger scheinen die Menschen noch gleicher zu machen, jedoch ist dies nicht so. Je mehr Kapital jemand hat, je mehr wiegen seine Aktivitäten auf das Wesen der anderen. Der Mittelstand der Unternehmer(alle Bürgertümereinen) von dem oft geredet wird, scheint zwichen dem Arbeiter(Pöbel Leibeigener) und dem Großunternehmer(König) zu stehen, in der Mitte. Dem ist nicht so. Wenn der einfache Arbeiter heute um 1.300 Euro Netto im Monat verdient, der Kleinunternehmer - Facharbeiter - Spezialisten zwischen 1.300 und 10.000 Euro, der mittelständische Unternehmer zwischen 10.000 und 20.000 Euro im Monat macht, der Großunternehmer 20.000 bis 100.000.- , wo ordne ich dann die ein, die ein Einkommen von 100.000 bis Bill-Gates- De-Baer.- ein 1.000.000?
Wenn das prozentuale Verhältnis der Einkommensklassen vielleicht immer um das 10 fache voneinander entfernt sind, so trennt mein Einkommen von 1300 ein effektiv geringerer Betrag von dem 20.000 er als der Differenzbetrag der zwischen dem 100.000 er und dem gates-profit(immer des jeweils nächsthöheren). Will sagen die Skala noch oben ist unbeschreiblich gewachsen.

Die gemeinhin angenommen große Differenz des Mittelstands vom Geringverdiener ist nicht gegeben, wenn ich mir die wirklichen größten Verdiener ansehe. Eigentlich schade, das sich der Unternehmer noch nicht mit dem Arbeiter verbündet hat, denn so gesehen haben sie ein ähnliches Einkommen.

Ein Bürger eine Wahlstimme, dies erscheint mir auch nicht mehr gegeben. Denn, je mehr Macht - wirtschaftlichen Einfluss jemand hat, umso wichtiger ist er für das Wohl und Unwohl aller. Wieviele wählen wohl um sich ein Unternehmen gewogen zu halten? Freie Wahlen, ich lach mich tot, geschweige denn, eine Wahl (impliziert ja wohl Unterschied) überhaupt. Viele wählen so doch eine wirtschaftspolitik anstatt eine Politische Partei. Vor diesem Hintergrund, erscheint mir die Kreation des Begriffs freier Weltbürger natürlich sehr sinnvoll Lachen Lachen Lachen.
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Vielleicht liegt in der richtigen Frage schon die Antwort selbst?
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