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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#257621) Verfasst am: 07.02.2005, 19:18 Titel: |
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Hi Max,
max hat folgendes geschrieben: | Hybridsaatgut ist bei Getreide sehr häufig, insbesondere bei Fremdbefruchtern - also Pflanzen, die sich nicht selbstbefruchten - wie Mais, Roggen. Durch den Heterodis-Effekt sind diese Hybride leistungsfähiger als die Elterngenaration, aber eben auch steril. |
ich kenne mich da nicht besonders aus: ist der Heterosis-Effekt (ich habe den alten Begriff 'vigor hybridicus' verwendet) wirklich mit Sterilität der F1 verbunden? Ich dachte immer, die Pflanzen würden durchaus keimfähige Samen bilden, aber der Ertrag sei schlecht.
Grüßle
Thomas
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#257721) Verfasst am: 07.02.2005, 20:37 Titel: |
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Thomas_Waschke hat folgendes geschrieben: | ich kenne mich da nicht besonders aus: ist der Heterosis-Effekt (ich habe den alten Begriff 'vigor hybridicus' verwendet) wirklich mit Sterilität der F1 verbunden? Ich dachte immer, die Pflanzen würden durchaus keimfähige Samen bilden, aber der Ertrag sei schlecht. |
Viele Hybride sind steril - zwar nicht alle, aber doch eben viele. Wie genau dieser Effekt bedingt ist und wie die Eltern ausgewählt werden, müsste ich mich selbst informieren - falls ersteres überhaupt inzwischen bekannt ist.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#257741) Verfasst am: 07.02.2005, 20:49 Titel: |
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Hi Max,
max hat folgendes geschrieben: | Thomas_Waschke hat folgendes geschrieben: | ich kenne mich da nicht besonders aus: ist der Heterosis-Effekt (ich habe den alten Begriff 'vigor hybridicus' verwendet) wirklich mit Sterilität der F1 verbunden? Ich dachte immer, die Pflanzen würden durchaus keimfähige Samen bilden, aber der Ertrag sei schlecht. |
Viele Hybride sind steril - zwar nicht alle, aber doch eben viele. |
hmmm, die Hybride sind hier aber nicht zwischen _Arten_ sondern zwischen _Sorten_. Oder sehe ich das falsch?
max hat folgendes geschrieben: | Wie genau dieser Effekt bedingt ist und wie die Eltern ausgewählt werden, müsste ich mich selbst informieren - falls ersteres überhaupt inzwischen bekannt ist. |
Beim Weizen kann man das durch chemische Behandlung machen, beim Roggen scheint das genetisch bedingt möglich zu sein. Hab das aber nur mal auf die Schnelle ergoogelt. Ich dachte, Du wüsstest zufällig mehr als ich. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich hinlänglich Bücher im Regal habe (beispielsweise Leibenguths 'Züchtungsgenetik') in denen das alles steht, aber bisher keine Motivation hatte, das nachzulesen.
Über die eigentliche Frage ('ist es legitim, Entwicklungsländern Hybrid-Saat zu verkaufen?') sind wir uns vermutlich einig. Bestenfalls könnte man noch argumentieren, dass dort die Möglichkeiten, die Ursprungsrassen zum Erzeugen des Saatguts zu halten, nicht vorhanden sind. Dann müsste man sich aber die Frage stellen, ob man nicht besser speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Länder optimierte Sorten züchten sollte.
Grüßle
Thomas
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#257754) Verfasst am: 07.02.2005, 21:00 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | hmmm, die Hybride sind hier aber nicht zwischen _Arten_ sondern zwischen _Sorten_. Oder sehe ich das falsch? |
Nein, aber für Details müsste ich leider selbst nachschauen und ich habe hier kein entsprechendes Buch im Regal - erst morgen in der Arbeit wieder.
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Beim Weizen kann man das durch chemische Behandlung machen, beim Roggen scheint das genetisch bedingt möglich zu sein. |
Bist du dir sicher, dass es dir hier nicht um Zwergwuchs geht? Man verwendet Sorten, die genetisch bedingt Zwergwuchs haben, weil so der Anteil in den Körner gegenüber dem Anteil im Stroh reduziert werden kann. Die Pflanzen also schneller wachsen und mehr Ertrag bringen. Dies kann auch chemisch induziert werden: eben durch Zugabe entsprechender Hormone.
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Über die eigentliche Frage ('ist es legitim, Entwicklungsländern Hybrid-Saat zu verkaufen?') sind wir uns vermutlich einig. Bestenfalls könnte man noch argumentieren, dass dort die Möglichkeiten, die Ursprungsrassen zum Erzeugen des Saatguts zu halten, nicht vorhanden sind. Dann müsste man sich aber die Frage stellen, ob man nicht besser speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Länder optimierte Sorten züchten sollte. |
Da sind wir einer Meinung. Ich finde es allerdings insgesamt problematisch, wenn man in diesen Staaten in erster Linie die Landwirtschaft fördert. Dort wird meist genügend produziert, aber eben nicht als Ernährung für die dortige Bevölkerung, sondern eben cash crops für den Export. Diese bringen zwar Devisen ins Land, aber insgesamt muss eine Wirtschaft, die auf den Export von landwirtschaftlichen Gütern ausgereichtet ist, Kapital durch die ungünstigen terms of trade verlieren - und eben arm bleiben oder sogar ärmer werden.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#257817) Verfasst am: 07.02.2005, 21:34 Titel: |
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Hi max,
max hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | hmmm, die Hybride sind hier aber nicht zwischen _Arten_ sondern zwischen _Sorten_. Oder sehe ich das falsch? |
Nein, aber für Details müsste ich leider selbst nachschauen und ich habe hier kein entsprechendes Buch im Regal - erst morgen in der Arbeit wieder. |
wenn es nicht zu viel Mühe macht, bitte.
max hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Beim Weizen kann man das durch chemische Behandlung machen, beim Roggen scheint das genetisch bedingt möglich zu sein. |
Bist du dir sicher, dass es dir hier nicht um Zwergwuchs geht? |
Ich habe mir nur schnell ergoogelt.
max hat folgendes geschrieben: | Man verwendet Sorten, die genetisch bedingt Zwergwuchs haben, weil so der Anteil in den Körner gegenüber dem Anteil im Stroh reduziert werden kann. Die Pflanzen also schneller wachsen und mehr Ertrag bringen. Dies kann auch chemisch induziert werden: eben durch Zugabe entsprechender Hormone. |
Klar, aber wenn ich den obigen Artikel bei seeeeeehr diagonalem Lesen richtig interpretiert habe, was das etwas anderes.
max hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Über die eigentliche Frage ('ist es legitim, Entwicklungsländern Hybrid-Saat zu verkaufen?') sind wir uns vermutlich einig. Bestenfalls könnte man noch argumentieren, dass dort die Möglichkeiten, die Ursprungsrassen zum Erzeugen des Saatguts zu halten, nicht vorhanden sind. Dann müsste man sich aber die Frage stellen, ob man nicht besser speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Länder optimierte Sorten züchten sollte. |
Da sind wir einer Meinung. Ich finde es allerdings insgesamt problematisch, wenn man in diesen Staaten in erster Linie die Landwirtschaft fördert. Dort wird meist genügend produziert, aber eben nicht als Ernährung für die dortige Bevölkerung, sondern eben cash crops für den Export. Diese bringen zwar Devisen ins Land, aber insgesamt muss eine Wirtschaft, die auf den Export von landwirtschaftlichen Gütern ausgereichtet ist, Kapital durch die ungünstigen terms of trade verlieren - und eben arm bleiben oder sogar ärmer werden. |
Yepp, dieser Aspekt kommt noch hinzu. Und der ist IMAO noch wesentlich unmoralischer als Hybrid-Getreide an sich.
Grüßle
Thomas
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#258551) Verfasst am: 08.02.2005, 18:23 Titel: |
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Zitat: | Und diese "wirtschaftlichen Überlegungen" haben nichts mit Kapitalismus zu tun ? Ich bin der meinung schon. |
Ja haben sie, die sind auf den eigenen Vorteil bedacht wenn sie Diktatoren pushen.
Sagt mal, ohne euch hier was unterstellen zu wollen, aber mir scheint immer mehr, max svantevit und gelegentlich auch du, versuchen mich als Verteidiger des Kapaitalismus hinzustellen, nur weil ich manch radikal Linke Idee ablehne* und der Meinung bin das einige der linken Ikonen einfach nur massenmörder und Arschlöcher waren.
*Mancher Antifaschist kommt mir ebenso schlimm vor wie die Braunen, 90% der 68er sind für mich einfach nur elende Opportunisten die heute vom Establishment geschluckt wurden, die Grünen ein haufen Ökofaschisten die Kröten höher bewerten als menschen (besonders seit 1999) und viele die vom soz. Paradies reden niemals im Ostblock (vor 90) gewesen sind**.
**Ich meine nun nicht die materiellen Verhältnisse sondern die Sache mit dem Maul halten und parieren.
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