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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#223001) Verfasst am: 02.12.2004, 22:01 Titel: |
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Natürlich wissen wir nichts oder nicht viel über die Viren der Dinozeit. Aber genau darum kann man nicht einfach pauschal behaupten, dass sie für den Menschen absolut tödlich gewesen wären. Zumindest nicht tödlicher als heute, ich würde schätzen, eher weniger, da sie wohl an Reptilien und nicht an Säuger angepasst waren (auch eine bessere Strategie damals...), aber das ist - wie gesagt - schwer zu beurteilen.
Zum Terraforming: Natürlich braucht es für eine "zweite Erde" auch Bedingungen wie auf der Erde, was Abstand etc. angeht. Aber Terraforming heisst nicht unbedingt, ein Ökosystem aufzuziehen, das mit dem irdischen identisch ist. Es geht darum, die Lebensbedingungen so zu verändern, dass die Welt ohne technische Hilfe (am Menschen, sprich Anzüge und Kuppelsiedlungen) bewohnbar wird. Ob für die Aufrechterhaltung dieses künstliche Umwelt weiter Maschinen benötigt werden, spielt hier erst mal keine Rolle.
Welten, die "terrageformt" wurden, müssten wohl permanent im "technischen Equilibrium" (dh, einem künstlich aufrecht erhaltenen Klimasystem) gehalten werden. Sich selbst erhaltende "natürliche" Kreisläufe werden sich - wie du gschrieben hast - wohl nur unter enormem Aufwand, über grosse Zeiträume und auch dann nur im Ausnahmefall realisieren lassen.
Was das "rösten" angeht, würde ich mich hier nicht auf die Mondverschwörer verlassen...
Aber Strahlung von der Sonne (v.a. UV) ist auf dem Mars z.B. ein grosses Problem. Hier könnte vielleicht eine entsprechende Soletta (Sonnenlichtsammler, eigentlich das Gegenteil des Sonnenschirms bei der Venus) Abhilfe schaffen, in dem sie alles Licht, das zum Mars durchgelassen wird, nach UV (und darüber) filtert.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
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(#224341) Verfasst am: 06.12.2004, 12:36 Titel: |
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Den Mars könnte man aber doch durchaus als stabile Eiswelt formen, oder?
Ich meine, er muss ja nur warm genug werden um arktisches oder antarktischen leben tragen zu können, dann kann auch der mensch eine Lebensgrundlage aufbauen.
Das Problem ist nur der Atmosphärendruck.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#224628) Verfasst am: 06.12.2004, 21:23 Titel: |
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Der Mars kann auch (kurzfristig, = einige 100'000 Jahre) eine dichtere Atmosphäre von 1 bar halten...
Für eine Eiswelt a la Antarktis gibts aber wahrscheinlich zu wenig Wasser. Aber so für eine polare Kältewüste wirds schon reichen. Jemand sagte mal: "Man nehme eine irdische Wüste, versetze sie an den Nordpol und von dort in die Stratosphäre - und man hat den Mars". Wir können der Mars quasi aus der Stratosphäre holen und etwas in tiefere Breitengrade versetzen. Was da rauskommt, ist dann vielleicht so eine Art planetares Skandinavien...
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#258443) Verfasst am: 08.02.2005, 14:20 Titel: |
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Es ist ja nicht so, dass das eine total neue, nie gehörte Idee wäre... aber ab und zu tut ein bisschen Publicity gut... Neu ist daran höchstens, dass diese super-Treibhausgase mal alle durchprobiert wurden (an einem Modell) und ihre Wirkung abgeschätzt wurde. Die beste Wirkung (und geringste Auswirkung auf eine sich bildende Ozonschicht) hat demnach Perfluorpropan (C3F8). Ich frage mich nur, ob es in den Marsgesteinen genügen Fluor gibt, um all das Gas zu produzieren (300 ppm sind ja kein Pappenstiel, wenn man bedenkt, dass bei uns sogar das CO2 etwa 400 ppm (davon rund 120 ppm anthropogen) ausmacht... (gut, die Atmosphäre ist dünner, aber trotzdem...))
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#868373) Verfasst am: 25.11.2007, 15:54 Titel: |
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | Hi Shadaik,
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Reicht e snicht schon, Kulturen von Algen und hitzeresistenten Bakterien in die Venus-Atmosphäre abzulassen um den Planeten zu impfen? |
Abgesehen davon, daß Lebewesen flüssiges Wasser benötigen, ist das Problem, daß sich keine Lebewesen züchten lassen, deren Proteine und Zellmembrane bis 465 °C intakt bleiben. Archaebakterien besitzen zwar anstelle der Fettsäureester thermisch stabilere Glycerin-Ether langkettiger Fettalkohole, aber selbst die thermophilsten Archaeten müssen höchstens 360°C aushalten. Meines Wissens gibt es oberhalb 450-500 °C keine organische Chemie mehr.
Grüße
Martin |
Ich grab das mal wegen einer aktuellen Idee wieder aus:
Wenn man die Pflanzen um einen stabilen Ballon (Metall o.ä.) wachsen lassen würde (ginge mit Kletterpflanzen oder Flechten), der in einer Höhe schwebt, in der Luftdruck und Temperatur erdähnlich sind (laut Wikipedia bei 50 km: 1 bar bei 0-50°C), wäre das nicht ein Ansatz zum Terraforming der Venus?
Natürlich müssten die Ballons für höhere Pflanzen eine Art "Blumentopf" dabei haben.
Gäbe es die Möglichkeit, eine solche Atmosphäre zu simulieren und darin Pflanzen wachsen zu lassen um zu sehen, ob sie überleben?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#868375) Verfasst am: 25.11.2007, 15:56 Titel: |
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Ich weiss nicht, Wirbelstürme aus kochender Säure und Schwefel... Vielleicht, wenn sie an rumpfdicken Titanseilen hiengen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#868377) Verfasst am: 25.11.2007, 16:01 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich weiss nicht, Wirbelstürme aus kochender Säure und Schwefel... Vielleicht, wenn sie an rumpfdicken Titanseilen hiengen. |
In 50 km gibt es keine Wirbelstürme mehr, weder auf der Erde noch auf der Venus.
Ich habe nie gesagt, dass die Ballons befestigt sein müssten, wozu denn?
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#868382) Verfasst am: 25.11.2007, 16:09 Titel: |
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Damit sie auf Position bleiben natürlich. Wenn die frei driften können, sinken sie irgendwann zu tief.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#868389) Verfasst am: 25.11.2007, 16:19 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Damit sie auf Position bleiben natürlich. Wenn die frei driften können, sinken sie irgendwann zu tief. |
Warum sollten sie sinken, wenn sie driften?
Dazu müssten die Ballons entweder an Gewicht gewinnen (möglich, wenn die Pflanzen wachsen, sollte aber nicht genug sein um signifikant zu werden) oder Treibgas verlieren (die Dinger sollten also dicht sein)
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#868398) Verfasst am: 25.11.2007, 16:32 Titel: |
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Die Ballons schweben in einer Höhe, in der sich die Auftribskraft und die Gravitation kompensieren, die A. hängt vom lokalen Druck ab, bzw der lokalen Atmosphärendichte. Da es ja nicht einfach bloß Orbiter sind, werden sie irgendwanan in ein Tiefdruckgebiet driften und dann möglicherweise in eine Konvektionszone gezogen oder einfach auf eine Hochdruck-Front prallen (was davon abhienge, wie träge der Ballon ist).
Wie soll man eigentlich die Atmosphäre bloß wegen Sauerstoffzugabe dauerhaft chemisch günstig zum Kolonisieren machen?
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#869027) Verfasst am: 26.11.2007, 10:03 Titel: |
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Das liesse sich sicher auch lösen, in dem man die Ballons aktiv pumpt (Sonnenenergie steht ja mehr als genug zur Verfügung).
Zitat: | In 50 km gibt es keine Wirbelstürme mehr, weder auf der Erde noch auf der Venus. |
Die Troposphäre der Venus reicht bis in eine Höhe von 65 km - entsprechend könnte es in dieser Höhe durchaus Wirbelstürme geben (ich glaube mich aber zu erinnern, dass es in der Venusatmosphäre ohnehin keine Wirbelstürme gibt, weil die Atmosphäre selbst in vier Tagen um den Planeten rotiert - es gibt entsprechend keine Zyklonensysteme wie auf der Erde). Das heisst, man wird in 50 km Höhe durchaus "Wetter" haben...
Ein Problem für den Vorschlag könnten die kleinen Schwefelsäuretröpfchen sein, die in dieser Höhe verbreitet sind.
http://en.wikipedia.org/wiki/Atmosphere_of_Venus
Trotzdem: 50 km über dem Venusboden befindet sich die wohl erdähnlichste Umgebung im Sonnensystem ausserhalb der Erde. Es wäre sicher nicht verkehrt, sich Gedanken darüber zu machen, ob man das irgendwie nutzen will. Für ein Terraforming wird das Aussetzen von ein paar schwebenden Pflanzen aber wohl niemals reichen. Ich bezweifle, ob ein Terraforming der Venus ohne Sonnenschirm überhaupt jemals machbar ist.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#869107) Verfasst am: 26.11.2007, 12:27 Titel: |
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Hmm, ein Sonnenschirm ist allerdings langfristig eher unbrauchbar, weil er driftet (er ist ja im Grunde ein gewaltiges Sonnensegel) und ständig gewartet werden muss.
Deshalb meine Pflanzen, wenn wir die Venus terraformen wollen, muss das System am gewünschten Punkt dynamisch stabil sein, eine Eigenschaft, die am besten durch biologisches Leben gewährleistet wird.
Atmosphäre von der Venus wegholen müssen wir ohnehin, wobei die auf dem Mars ganz gut gebraucht werden kann. Zwei Fliegen mit einer Klappe also (ich weiss, der Mars würde eine Atmosphäre wieder verlieren, aber das dauert so lange, dass es irrelevant ist).
Wobei ich dachte, die Tropopause der Venus liegt bei 40 km, aber gut, da hatte ich falsche Zahlen in Erinnerung.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#869134) Verfasst am: 26.11.2007, 13:01 Titel: |
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1.
Wir wissen recht viel über die Viren aus der Dino-Zeit da sie in unser aller Genom zu finden sind. Man geht heute davon aus dass unser Immunsystem (Antikörper) vereinnahmte (Retro-)Viren darstellen. Sie haben sich in dass Genom integriert wurden aufgrund einer Mutation funktionsunfähig und anschließend wurde ihnen im Laufe der Evolution eine neue Funktion gegeben.
2. Wenn alles geklärt ist d.h. wenn auf der Venus wirklich kein Leben existiert, warum nicht man wirklich altruistisch sein und Schwefelbakterien dort aussetzen. Der Zusammensetzung der Venus-Atmosphäre nach zuurteilen müssten sie dort überlebensfähig sein.... (Stichwort: Black Smoker)
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#869150) Verfasst am: 26.11.2007, 13:21 Titel: |
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q6g36 hat folgendes geschrieben: |
2. Wenn alles geklärt ist d.h. wenn auf der Venus wirklich kein Leben existiert, warum nicht man wirklich altruistisch sein und Schwefelbakterien dort aussetzen. Der Zusammensetzung der Venus-Atmosphäre nach zuurteilen müssten sie dort überlebensfähig sein.... (Stichwort: Black Smoker) |
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: |
Abgesehen davon, daß Lebewesen flüssiges Wasser benötigen, ist das Problem, daß sich keine Lebewesen züchten lassen, deren Proteine und Zellmembrane bis 465 °C intakt bleiben. Archaebakterien besitzen zwar anstelle der Fettsäureester thermisch stabilere Glycerin-Ether langkettiger Fettalkohole, aber selbst die thermophilsten Archaeten müssen höchstens 360°C aushalten. Meines Wissens gibt es oberhalb 450-500 °C keine organische Chemie mehr.
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_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#869162) Verfasst am: 26.11.2007, 13:40 Titel: |
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Es gibt Wasser auf der Venus (sofern die Astronomen nicht lügen ..), der kritische Punkt des Wassers liegt bei 647.30 k /218 bar. Es reicht außerdem wenn das Wasser in der Troposphäre vorliegt da diese auch auf der Erde von Mikroorganismen besiedelt wird.
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#869172) Verfasst am: 26.11.2007, 13:55 Titel: |
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Über Leben auf der Oberfläche spekuliert zur Zeit niemand. Wenn schon, dann über Leben in der Hochatmosphäre. Diese ist zum Teil chemisch aus dem Gleichgewicht (siehe den oben verlinkten Wiki-Artikel), z.T. derart, dass man sich nicht erklären kann, wie bestimmte Stoffe anorganisch überhaupt entstehen können: Organismen in der Venus-Atmosphäre wären eine plausible Erklärung. Insofern ist die Venus vielleicht schon belebt...
Zitat: | Hmm, ein Sonnenschirm ist allerdings langfristig eher unbrauchbar, weil er driftet (er ist ja im Grunde ein gewaltiges Sonnensegel) und ständig gewartet werden muss. |
Warten können ihn auch Maschinen, und Drift ist kontrollierbar: man muss ihn einfach nicht in den Orbit setzen, den er haben müsste, wenn er ein freifallender Körper wäre, sondern in einen, in dem sich Gravitationskraft und Fliehkraft + Sonnensegelwirkung aufheben. Dann müsste man ihn nur noch geringfügig steuern, um allfällige Fluktuationen im Sonnenwind auszugleichen.
Zitat: | Deshalb meine Pflanzen, wenn wir die Venus terraformen wollen, muss das System am gewünschten Punkt dynamisch stabil sein, eine Eigenschaft, die am besten durch biologisches Leben gewährleistet wird. |
Wie kommst du darauf? Das ist etwa so, wie wenn man sagt, "Flügel bewirken Auftrieb" - stimmt, aber im Vakuum kommst du damit nicht weit.
Die Erde ist ein Ort, an dem die Umgebungs-Bedingungen gerade so sind, dass sie durch biologisches Leben langfristig stabilisiert werden können: Sonneneinstrahlung, Gase aus dem Erdinneren, Albedo des Gesamtsystems, Gravitation, etc. spielen so zusammen, dass das ganze durch Leben stabilisiert und ergänzt werden - und auch noch über viele Jahrmilliarden nicht nur stabil bleiben, sondern sich sogar im Gleichschritt miteinander entwickeln - wäre es nicht so, hätte sich die Biosphäre niemals gebildet und wir wären nicht hier, um sie zu beobachten. Ändert man die Bedingungen, kann man nicht erwarten, dass lebende Systeme die gleichen Auswirkungen (z.B. Selbststabilisation) haben.
EDIT:
Zitat: | Es gibt Wasser auf der Venus |
In Form von Schwefelsäure (=Wasser + SO3), ja... Ansonsten ist die Venus wohl einer der trockensten Orte im Sonnensystem. Mit dem kritischen Punkt hat das nichts zu tun - für die Frage, ob Wasser vorhanden ist, ist es herzlich egal, ob es in superkritischem Zustand oder nicht vorkommt.
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Halligstorch Skeptischer Schwärmer
Anmeldungsdatum: 02.02.2006 Beiträge: 1210
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(#869464) Verfasst am: 26.11.2007, 20:02 Titel: |
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Zitat: | Die Erde ist ein Ort, an dem die Umgebungs-Bedingungen gerade so sind, dass sie durch biologisches Leben langfristig stabilisiert werden können: Sonneneinstrahlung, Gase aus dem Erdinneren, Albedo des Gesamtsystems, Gravitation, etc. spielen so zusammen, dass das ganze durch Leben stabilisiert und ergänzt werden - und auch noch über viele Jahrmilliarden nicht nur stabil bleiben, sondern sich sogar im Gleichschritt miteinander entwickeln - wäre es nicht so, hätte sich die Biosphäre niemals gebildet und wir wären nicht hier, um sie zu beobachten. Ändert man die Bedingungen, kann man nicht erwarten, dass lebende Systeme die gleichen Auswirkungen (z.B. Selbststabilisation) haben. |
Oh Bynaus, Du größter aller Propheten im Freigeisterhaus. So weit haben sich weder die professionellen Propheten des Alten Testaments noch Nostradamus aus dem Fenster gehängt (bzw. in die Zukunft visioniert). Du hast sie mit Deinen Prophezeiungen alle überboten.
Bei all dem irdisch-himmlischen Frieden, den Du uns für Jahrmilliarden weissagst, fragst sich nur, warum es in Deinem Heimatlande in fast jedem Gebäude einen (Atom-)Bunker gibt. Du hast doch sicher auch einen, oder?
Aber sicher ist bekanntlich sicher. Erinnert mich an den kürzlich verstorbenen deutschen Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker. Der hatte das deutsche Volk und die Welt zur friedlichen Lösung von Konflikten aufgerufen etc., sich aber selbst frühzeitig einen Atombunker in den Garten bauen lassen. Natürlich nur als Vorratsraum ...
Was lernen wir daraus: Der Glaube an die eigene Prophetie endet meist im eigenen Garten.
Gruß
Halligstorch
PS: Woher weißt Du Schlaumeier eigentlich, dass das Leben nicht mehre Anläufe auf diesem Planeten gebraucht hat, um sich zu etablieren und z. B. durch kosmische Bombardierung (nicht durch die grünen Männchen, an die Du jetzt schon wieder denkst) vernichtet wurde. Kommt natürlich in den nächsten drei bis acht Milliarden Jahren (ist ja immerhin ein gut überschaubarer Zeitraum!) nicht wieder vor?!
_________________ »Monotheisten, Fundamentalisten, Kreationisten sind nur dann gefährlich, wenn sie sich von der Intoleranz heutiger Atheisten anstecken lassen und wie diese Atheisten auf eine einzige Wahrheit für alle bestehen.«
Richard Rorty, amerikanischer Philosoph
http://www.kritische-naturgeschichte.de
Zuletzt bearbeitet von Halligstorch am 26.11.2007, 21:01, insgesamt einmal bearbeitet |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#869488) Verfasst am: 26.11.2007, 20:25 Titel: |
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Zur Bildung der Biosphäre: Wichtig ist mE, dass sich eine Biosphäre bildet.
hat sie das einmal getan, stabilisiert sie ihr Heimatsystem so lange sie kann.
Ich beziehe mich hier auf James Lovelocks Gaia-Theorie und Daisyworld.
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#869674) Verfasst am: 26.11.2007, 23:35 Titel: |
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@Halligstorch: leider kann ich unter all deinen peinlichen blumig-rituellen Verwünschungen keinen sachbezogenen Kommentar entdecken. Auf eine Antwort muss ich deshalb verzichten.
@Shadaik:
Zitat: | Zur Bildung der Biosphäre: Wichtig ist mE, dass sich eine Biosphäre bildet. |
Warum soll das ausreichen? Lovelock sagt gerade nicht, dass jedes Vorhandensein einer Biosphäre zu einer Stabilisierung derselbigen führt. Angesichts dessen, dass wir nur eine einzige Bisophäre kennen, wäre das auch eine Hypothese ohne jeden Bodenkontakt. Lovelock hat hingegen mit seiner "Gaia-Hypothese" insofern recht, dass erst die Anwesenheit von Leben die Erde überhaupt lebensfreundlich macht. Ohne Leben gliche die Erde der Venus. Das Leben ist also ein enorm wichtiger geologischer Faktor im "Geosystem" Erde.
Nimm z.B. die Venus: vermutlich hat sie mal Ozeane besessen, und vermutlich entstand dort auch einmal Leben - heute ist (vermutlich) nichts mehr davon übrig: Die vermutliche Anwesenheit von Leben hat nicht zu einer Stabilisierung des Geosystems Venus geführt. Oder nimm den Mars: wenn es noch Leben gibt (und es mal welches gab), dann ist es heute tief im Boden: eine Biosphäre an der Oberfläche gibt es nicht (mehr?). Oder der Jupitermond Europa: die Dicke des rhadamantischen Ozeans unter der Eiskruste ist von der Zeit abhängig (Entfernung Europas von Jupiter -> Gezeitenreibung, Produktion radioaktiver Elemente): egal wie faszinierend die Lebewesen in diesem Ozean sein mögen, sie können nicht verhindern, dass ihr Ozean irgendwann zufriert. Oder auch die Erde selbst: irgendwann wird die Strahlung der expandierenden Sonne zu stark, und die Biosphäre wird kollabieren und verschwinden.
Deshalb: Das Leben ist ein Faktor im System eines bewohnbaren Planeten, aber es hängt seinerseits von bestimmten Bedingungen ab, die es zwar teilweise selbst beeinflusst - aber eben nur teilweise. Eine reichhaltige Biosphäre wie wir sie von der Erde kennen, muss deshalb eine Ausnahme sein (wobei es natürlich beliebig viele Ausnahmen geben kann, wenn das Universum belieibig gross ist). Die geologischen Faktoren, die ein Geosystem definieren, sind überall unterschiedlich. Nicht auf jedem Planeten ist der Faktor Treibhauseffekt so wichtig für das Gesamtsystem wie auf der Venus. Nicht auf jedem Planeten, auf dem es Leben gibt, wird das Leben eine derart wichtige Rolle im Geosystem spielen wie auf der Erde.
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