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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#258623) Verfasst am: 08.02.2005, 20:22 Titel: |
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Delirium hat folgendes geschrieben: | Ölbendölp hat folgendes geschrieben: | OK. Fahr mal nach Saudi-Arabien und erzähl das denen. Nimm am besten eine große, dicke Bibel mit, die freun' sich immer über sowas |
Oh.., verzeih bitte.., mir war so, als würden wir darüber sprechen, was im Koran steht, und nicht über religiöse fanatiker, die sich, wie alle Fanatiker (auch christliche), nicht um "das geschriebene Wort des Herrn" scheren. |
Wenn du nur die Gemeinsamkeiten von Islam und Christentum heranziehst gibt es sicherlich viele Parallelen, in entscheidenden Punkten unterscheiden sich beide Religionen aber. Den Gedanken der Sünde verstehen Muslime z. B. ganz anders als Christen. Sünde ist im Islam in erster Linie die Übertretung der Gesetzte. Schlechte Taten können durch gute ausgeglichen werden. Im Islam muss sich der Gläubige seine Erlösung durch gute Taten „verdienen“, Gewissheit dass er auch in den Himmel kommt besteht aber nicht, da Allah vollkommen souverän handelt und urteilt wie er will (er könnte rein theoretisch z. B. auch einen untadeligen Menschen in die Hölle stecken). Das Christentum betrachtet die Sünde ganz anders. Jeder sündigt und wird damit schuldig vor Gott. Die Vergebung kann man sich aber nicht einfach verdienen, sondern nur von Gott schenken lassen (die Sache mit Jesus ...).
Und das ist nur ein Punkt.
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#258625) Verfasst am: 08.02.2005, 20:23 Titel: |
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Hallo step!
Auf was hat sich jetzt das „Nein“ bezogen? Und wieso ist meine Argumentation falsch? Wenn ich z. B. den Islam als Alternative vorgesetzt bekomme kann ich doch prima diskutieren. Wenn du behauptest, dass man z. B. bei einem einzigen Gott trotzdem nicht wissen kann, wie er urteilt ([...] plausible Argumente genannt, warum selbst bei nur einem einzigen möglichen Gottesbild die Wette nicht funktioniert (mangels gesinnungsethischen Wohlverhaltens z.B.)), dann kommt das aufs selbe raus, wie Dittmars Annahme von unendlich vielen möglichen Göttern. Du ersetzt die vielen Götter eben nur durch die vielen theoretisch möglichen Eigenschaften des einen Gottes. Damit wären wir dann auch wieder an dem Punkt angelangt, an dem das „wir wissen nicht wie/wer Gott ist“ steht und sich jede Diskussion erübrigt (siehe oben).
Dittmar hätte sicherlich die unendlich vielen möglichen Götter nicht herangezogen, anstatt unendlich viele Eigenschaften eines (ganz bestimmten) Gottes anzunehemen, wenn es nicht seiner Argumentation gedient hätte. „Niemand weiss, welcher Gott der richtige ist.“ klingt einfach überzeugender als „Niemand weiss, wie Gott (vielleicht sogar ein bestimmter, z. B: der christliche!) handeln wird.“
Gruß Ö.
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#258626) Verfasst am: 08.02.2005, 20:24 Titel: |
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<Es gibt ja nicht den einen christlichen Gott, [...]>
Es gibt den christlichen Gott, wie er in der Bibel beschrieben ist. Was Menschen dann aus ihm machen, indem sie Dinge hinzuerfinden oder weglassen ist mir eigentlich Wurscht. Es gibt ja nicht nur Katholiken, sondern auch katholische Christen . Meine Gegenfrage könnte jetzt lauten, ob es Sinn macht über alle <Milliarden christlicher Götter> eine Diskussion anzufangen die sicher nie enden würde. Genauso dein Beispiel mit dem hochkomplexen Gott. Warum sollte ich über einen Gott diskutieren, den du dir gerade ausgdacht hast??? Es kommt immer aufs selbe hinaus. Mit „niemand kennt Gott bzw. seine Eigenschaften“ ist keinem gedient, es wird lediglich die weitere Diskussion verhindert.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#258636) Verfasst am: 08.02.2005, 20:35 Titel: |
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Ölbendölp hat folgendes geschrieben: | <Es gibt ja nicht den einen christlichen Gott, [...]>
Es gibt den christlichen Gott, wie er in der Bibel beschrieben ist. Was Menschen dann aus ihm machen, indem sie Dinge hinzuerfinden oder weglassen ist mir eigentlich Wurscht. Es gibt ja nicht nur Katholiken, sondern auch katholische Christen . Meine Gegenfrage könnte jetzt lauten, ob es Sinn macht über alle <Milliarden christlicher Götter> eine Diskussion anzufangen die sicher nie enden würde. Genauso dein Beispiel mit dem hochkomplexen Gott. Warum sollte ich über einen Gott diskutieren, den du dir gerade ausgdacht hast??? Es kommt immer aufs selbe hinaus. Mit „niemand kennt Gott bzw. seine Eigenschaften“ ist keinem gedient, es wird lediglich die weitere Diskussion verhindert. |
Poste noch eine Woche lang weiter über den christlichen Gott und irgendwo in deinen Postings wird dann stehen, dass du Gott auch nicht komplett kennst, er über die menschliche Logik erhaben ist usw.
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#258662) Verfasst am: 08.02.2005, 21:16 Titel: |
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Ich meine gelesen zu haben, dass die Saduzzaeer auch kein Leben nach dem Tode postulierten.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#258668) Verfasst am: 08.02.2005, 21:20 Titel: |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | Ich meine gelesen zu haben, dass die Saduzzaeer auch kein Leben nach dem Tode postulierten. | Und deshalb erzählt ihnen Jesus, dass Mann und Frau nach dem Tod wie Engel sein werden.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#258676) Verfasst am: 08.02.2005, 21:27 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Svantevit hat folgendes geschrieben: | Ich meine gelesen zu haben, dass die Saduzzaeer auch kein Leben nach dem Tode postulierten. | Und deshalb erzählt ihnen Jesus, dass Mann und Frau nach dem Tod wie Engel sein werden. |
Wiki hat folgendes geschrieben: | Die Sadduzäer (wahrscheinlich abgeleitet vom Hohenpriester Sadduk bzw. Zadok) waren eine in Palästina von ca. 150 v.Chr. bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels 70 n.Chr. verbreitete römerfreundliche Gruppe des Judentums. Sie beherrschten den Tempel und den Tempelkult. Mit der Zerstörung des Tempels gehen auch die Sadduzäer unter.
Die Sadduzäer gehörten vor allem den höheren Gesellschaftsschichten an (zum größten Teil Priestergeschlechter und Aristokratie), wobei die Aristokratie von den Pharisäern nicht als solche anerkannt wurde, da sie nicht aus dem Hause David war. Sie glaubten, im Gegensatz zu den Pharisäern, nicht an die mündliche Überlieferung, die heute den Talmud bildet, sondern nur an die schriftlichen Gesetze Mose im Alten Testament. Sie glaubten auch nicht an die Vorsehung, die Engel und an die Auferstehung von den Toten. |
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#258694) Verfasst am: 08.02.2005, 21:47 Titel: |
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Ö hat folgendes geschrieben: | Wenn du behauptest, dass man z. B. bei einem einzigen Gott trotzdem nicht wissen kann, wie er urteilt ([...] plausible Argumente genannt, warum selbst bei nur einem einzigen möglichen Gottesbild die Wette nicht funktioniert (mangels gesinnungsethischen Wohlverhaltens z.B.)), dann kommt das aufs selbe raus, wie Dittmars Annahme von unendlich vielen möglichen Göttern. Du ersetzt die vielen Götter eben nur durch die vielen theoretisch möglichen Eigenschaften des einen Gottes. |
Das habe ich extra gemacht, um zu zeigen, daß Deine vorherige Behauptung ...
Ö hat folgendes geschrieben: | Wenn ich „nur“ die Religionen der Welt einbeziehe, kann ich darüber diskutieren. Wenn ich wie Dittmar praktisch unendlich viele Möglichkeiten in Betracht ziehe brauche ich garnicht erst damit anfangen. |
... nicht stimmt. Wie Du nun selbst ausgeführt hast, kannst Du auch dann nicht darüber diskutieren, wenn Du "nur" die Religionen der Welt einbeziehst, oder sogar wenn Du nur das Christentum einbeziehst.
Ö hat folgendes geschrieben: | Dittmar hätte sicherlich die unendlich vielen möglichen Götter nicht herangezogen, anstatt unendlich viele Eigenschaften eines (ganz bestimmten) Gottes anzunehemen, wenn es nicht seiner Argumentation gedient hätte. „Niemand weiss, welcher Gott der richtige ist.“ klingt einfach überzeugender als „Niemand weiss, wie Gott (vielleicht sogar ein bestimmter, z. B: der christliche!) handeln wird.“ |
Der Hauptgrund, warum Letzteres weniger überzeugend klingt, ist, daß dort die Suggestion noch stärker ist, es gäbe überhaupt einen.
Ö hat folgendes geschrieben: | Damit wären wir dann auch wieder an dem Punkt angelangt, an dem das „wir wissen nicht wie/wer Gott ist“ steht und sich jede Diskussion erübrigt (siehe oben). |
Moment. Es erübrigt sich zwar an diesem Punkt in der Tat jede Diskussion über das Wesen von Göttern, da wir es eben nicht kennen. Aber gerade deswegen ist die Begründung der Pascal'schen Wette falsch (selbst wenn es einen Gott gäbe), denn wie gezeigt wurde, funktioniert sie nur, wenn man Gottes Wesen kennt, und auch dann nur, wenn er auf solche Wettenden steht.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#258734) Verfasst am: 08.02.2005, 22:35 Titel: |
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Delirium hat folgendes geschrieben: |
Nein mein Lieber. Nach dem Koran ist Gott derjenige, der Jesus (als Prophet) auf die Erde geschickt hat. Und zwar der gleiche Gott. Schliesslich ist im Koran auch von drei Büchern die Rede, die von Gott auf die Erde gesandt wurden. Unter anderem auch die Bibel. Ja.., auch die Bibel ist im Islam das Buch Gottes, und wird gelesen. Vielleicht nicht so oft, und auch nicht so ausführlich, aber sie wird gelesen..,  |
Blödsinn! Da bist du auf die doppeldeutige muslimische Bekehrpropaganda oder kuschelchristliches Wunschdenken hereingefallen.
Die Bibel ist nach islamischer Sichtweise allerhöchstens eine pervertierte Variante der Offenbarung. Sie hat keinerlei Bedeutung im Islam und schon gar nicht ist sie das Wort Gottes. Um genau zu sehen ist die Bibel sogar haram bzw. najis (schmutzig, unrein) Im Islam gibt es exakt ein Wort Gottes und das ist der Koran und der nur in der Sprache Gottes, nämlich dem Arabischen. Weder die jüdische noch die christliche Bibel wird gelesen.
Und mit Jesus ist nicht der Jesus der Bibel gemeint, sondern der, der im Koran steht. Und der hat im keine nennenswerten Berührungspunkte mit dem christlichen Jesus. Nix Bergpredigt, nix Nächstenliebe, nix Pazifismus, nix Erlösung. Laut islamischer Auffassung sprachen Jesus, Moses und Abraham, arabisch und alle drei waren waschechte Moslems.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#258767) Verfasst am: 08.02.2005, 23:04 Titel: |
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NoAs hat folgendes geschrieben: |
Nun meiner Ansicht nach, kann man das Problem, ob es ein Leben nach dem Tod wirklich gibt, falls man daran glaubt, nur mit der Bibel oder ähnlichen Schriften erklären. |
Warum? Und nach welchen Kritierium entscheidest du "Ähnlichkeit mit der Bibel"?
NoAs hat folgendes geschrieben: |
Die Vorraussetzung dafür, dass man an ein Leben nach dem Tod glaubt ist selbstverständlich, dass man sich dabei auf eine Religion bezieht, da nur diese wirklich an einer "Karma" oder "Tod und Auferstehung" Thoerie festhalten.
Wenn man also wirklich gläubig sein will, muss man alle "Fakten", die die Bibel oder ine andere Schrift liefert akzeptieren, denn die Theorie, dass es nach dem Tod ein weiteres, vllt ewiges LEben gibt, ist auf allen anderen Theorien aufgebaut.
Falls man also an ein Leben nach dem Tod glaubt, muss man automatisch an, zb. Jesus oder eine andere Religion, sei es der Islam, der Budhismus etc. glauben. |
Wieso? Das ist unzureichend begründet und folgt nicht aus deinen Annahmen (non sequitur).
NoAs hat folgendes geschrieben: |
Auf jeden Fall, glaube ich an ein Leben nach dem Tod. |
Warum?
NoAs hat folgendes geschrieben: |
Da gibt es mehrere Argumente, die die Bibel aufführen würde, z.B. warum hätte Gott Personen nach seinem Ebenbild geschaffen, um sie nach ca. 90 bis 100 Jahren sterben zu lassen.
Wenn wir wirklich nach sienem Ebenbild geschaffen sind, haben wir die gleichen eigenschaften und können somit auch nach dem Tod leben. |
Wenn wir Ebenbilder Gottes wären, wozu ist das Diesseits überhaupt gut?
Du hast den Widerspruch zwischen 1.) dem Menschen als Ebenbild Gottes und 2.) der Sterblichkeit des Menschen entdeckt. Mindestens eine dieser Behauptungen muss also falsch sein. Warum wählst du die 2. als diejenige Behauptung aus, die du für falsch hältst? IMHO ist es wesentlich plausibler, dass die biblische Behauptung, wir seien Ebenbilder Gottes, Humbug ist.
NoAs hat folgendes geschrieben: |
Man kann das auch wissenschftlich sehen: Das Universum ist angeblich unendlich groß und wir sind erst am Anfang unserer Entdeckungen, wir haben noch nicht inemal 1% des Universums erforscht.
Wir können noch nicht einmal unser Gehirn komplett verstehen, geschweige denn ausnutzen.
Also, ist es genauso schwer zu beantworten, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, ob unsere "Seele" in die "Hölle" oder in den "Himmel" wandert. |
Wir wissen eine Menge nicht. Na und? Warum sollte das deine Behauptungen plausibler machen? Einiges wissen wir hingegen ziemlich sicher. Zum Beispiel, dass es eine Sonne gibt. Warum spielt Gott eigentlich Verstecken und tarnt Himmel, Hölle und Seelen so gut, sodass man sie nicht wahrnehmen oder beweisen kann?
Bevor wir die Frage entscheiden können, ob Seelen in die Hölle oder den Himmel kommen, müssten man erst einmal nachweisen, dass es Seele, Hölle und Himmel überhaupt gibt. Und die Aufgabe das nachzuweisen ist ja wohl die derjeniger, die behaupten, dass es diese Dinge gibt, also die Gläubigen. Ist also dein Problem und nicht unseres.
NoAs hat folgendes geschrieben: | Jeder Atheist verfolgt ebenfalls einen Glauben, ob dieser glauben sich nur auf ihn slebst beschränkt oder nciht, dass ist seine Sache... |
"An sich selbst glauben" und "glauben, dass es Götter/Einhörner/UFOs/Bigfoots gibt" haben nichts miteinander zu tun. Unbegründeten, bewußt blinden Glauben an die Existenz von irgendwas habe ich jedenfalls nicht.
NoAs hat folgendes geschrieben: |
ich sehe einen Sinn darin an etwas nach der Erde zu glauben, ob ich als Wurm wiedergeboren oder als eine Kuh, das weiss ich nicht, auf jeden Fall ist dies ein Prinzip an dem man sich festhällt, laut Bibel, um "Sünden", also schlechte Taten, zu vermeiden.
Denn nur durch gute Taten hat man die Chance ein 2 Leben zu erreichen. |
Oder 72 Jungfrauen. Verurteilst du die Taten von Osama bin Laden oder den Kindermördern von Beslan und wenn ja auf welcher Basis? Diese Leute sind schließlich auch der Ansicht auf dem besten Weg ins Paradies zu sein.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#258836) Verfasst am: 09.02.2005, 00:53 Titel: |
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Ölbendölp hat folgendes geschrieben: |
DAS ist ja der Punkt, den ich anzusprechen versuchte. Wenn ich nur die Religionen der Welt einbeziehe, kann ich darüber diskutieren. Wenn ich wie Dittmar praktisch unendlich viele Möglichkeiten in Betracht ziehe brauche ich garnicht erst damit anfangen.
[ ... ]
Dann könnte ich noch auf andere Religionen eingehen. Der Punkt ist: ich könnte diskutieren. Bei unendlich vielen Möglichkeiten kann ichs bleiben lassen, es brächte nichts. |
Das wäre ein weiteres Argument gegen die pascalsche Abwägung.
Dein Einwand ist aber trotzdem falsch. Er wäre nämlich auch ein Einwand gegen die Stochastik an sich.
Fluglinien überbuchen ihre Flugzeuge, da erfahrungsgemäß nie alle, die gebucht haben, dann auch kommen. Es stellt sich also die Frage wie stark überbucht werden soll. Um das zu unterscheiden analysiert die Fluglinie ja auch nicht das Leben jedes einzelnen Fluggastes, die sich ja alle in hunderdtausenden Merkmalen unterscheiden. Relevant ist nur, ob ein Bucher kommt oder nicht. Mit dem Prozentsatz der Bucher, die in der Vergangenheit gekommen sind, kann man sich ausrechnen, wie stark man überbucht werden kann, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von z.B. 0.95 alle Bucher auch einen Platz bekommen.
Bei der pascalschen Wette ist nur von Belang, ob ein gegebener Gott jemanden abhängig vom Glauben an ihn, einen anderen oder keinen Gott in den Himmel lässt, oder nicht.
Pascal machte den Fehler als falsche Dichotomie nur die Wahl zwischen dem christlichen Gott und keinem Gott zuzulassen. (Weiters bezog er die Kosten des Glaubens nicht ein, wie andere hier schon verdeutlichten) Seine Rechnung sah in etwa so aus:
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott|Gott_existiert)=1
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott|¬Gott_existiert)=0
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott|Gott_existiert)=0
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott|¬Gott_existiert)=0
==>
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott)=p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott|Gott_existiert)+p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott|¬Gott_existiert)=1
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott)=p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott|Gott_existiert)+p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott|¬Gott_existiert)=0
Die Kosten/Nutzenrechung wäre: p<sub>Erlösung</sub>(X)*Nutzen - Kosten. Nach Pascal war Kosten=0 und der Nutzen eine große, positive Konstante. (Dass Gott unehrlichen Glauben auf Basis irgendwelcher Wetten bestrafen könnte, kam ihm nicht in den Sinn). Somit ist X=Glaube_an_Gott am günstigsten.
Der durchschnittliche europäische Christ würde diese Aufstellung aber schon mal ablehnen, denn viele lehnen die Vorstellung ab, dass Gott Menschen alleine wegen ihren Unglaubens in der Hölle foltern würde.
Die Rechnung gestaltet sich jedenfalls ein wenig komplexer, aber nicht unhandhabbar. Wir betrachten die Wahrscheinlichkeit erlöst zu werden, wenn man an Gott x glaubt oder nicht glaubt für jeden Gott i aus der Menge der Götter G.
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott<sub>x</sub>|Gott<sub>i</sub>_existiert)=1
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott<sub>x</sub>|Gott<sub>i</sub>_existiert)=0
(falls i = x; Das ist der günstigste Fall. Nicht alle Götter erlösen ihre Gläubigen garantiert und erlösen alle anderen nicht)
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott<sub>x</sub>|Gott<sub>i</sub>_existiert)=[0,1]
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott<sub>x</sub>|Gott<sub>i</sub>_existiert)=[0,1]
(für alle Fälle x=/= i; [0,1] = liegt im Bereich 0 ... 1)
==>
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott<sub>x</sub>)=1/n * p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott|Gott<sub>x</sub>_existiert)+ (n - 1)/n * p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott|Gott<sub>i=/=x</sub>_existiert)=1/n + (n - 1)/n*[0,1]
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott<sub>x</sub>)=1/n * p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott|Gott<sub>x</sub>_existiert)+ (n - 1) * p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott|Gott<sub>i=/=x</sub>_existiert)=(n - 1)*[0,1]
==> (lassen wir die Zahl der Götter n gegen ∞ gehen.
p<sub>Erlösung</sub>(Glaube_an_Gott<sub>x</sub>)=lim<sub>n->∞</sub>1/n + lim<sub>n->∞</sub>(n - 1)/n*[0,1]= 0 + [0,1] = [0,1]
p<sub>Erlösung</sub>(¬Glaube_an_Gott<sub>x</sub>)=lim<sub>n->∞</sub>(n - 1)/n*[0,1] = [0,1]
==>
Der für den X-Gläubigen günstigste Fall, dass der Glaube an X belohnt und der Unglaube an X bestraft wird, wird durch die Masse der möglichen Götter für die Kosten/Nutzenrechnung irrelevant. Die Kosten bleiben aber und die sind für den Fall des Unglaubens gleich Null. Folglich zahlt sich der Unglauben unterm Strich eher aus.
Ölbendölp hat folgendes geschrieben: |
Z. B. könnte ich jetzt sagen (dein Bsp.), dass es dann eben (nach muslimischen Glauben) mein Schicksal war als Nichtmoslem (= Ungläubiger) zu sterben. Dann konnte ich es mir aber eh nicht aussuchen, sondern es war Vorherbestimmung. Dann können wir ja gemeinsam in der Hölle weiterphilosophieren. |
Kennt dein Gott dein Schicksal etwa nicht? Oder anders formuliert, glaubst du nicht, dass dein Gott allwissend ist?
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#258987) Verfasst am: 09.02.2005, 15:07 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Der für den X-Gläubigen günstigste Fall, dass der Glaube an X belohnt und der Unglaube an X bestraft wird, wird durch die Masse der möglichen Götter für die Kosten/Nutzenrechnung irrelevant. Die Kosten bleiben aber und die sind für den Fall des Unglaubens gleich Null. Folglich zahlt sich der Unglauben unterm Strich eher aus. |
Sind die Größen hier wirklich unabhängig? Also ich finde so geht das nicht. Ohne Stichprobe macht das alles keinen Sinn. Also, erst Stichprobe machen, dann auf Korrealtion prüfen und zwar wohl oder übel für alle Grundgesamtheiten. Auch die Kostenfrage würde ich nicht so leichtfertig beiseite wischen. Zum glauben gehört nicht viel, das geht ganz schnell und einfach, ist gesellschaftskonform und keiner macht einem deswegen die Hölle (auf Erde) heiß, solange man unter Gleichgesinnten bleibt. Kosten/Leistungsrechnung ist ja dann auch eher Sache der BWL und nicht der Statistik. Ach ja und für den Unglauben wurde ich bisher noch nie bezahlt, du etwa?
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#258997) Verfasst am: 09.02.2005, 15:23 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Blödsinn! Da bist du auf die doppeldeutige muslimische Bekehrpropaganda oder kuschelchristliches Wunschdenken hereingefallen.
Die Bibel ist nach islamischer Sichtweise allerhöchstens eine pervertierte Variante der Offenbarung. Sie hat keinerlei Bedeutung im Islam und schon gar nicht ist sie das Wort Gottes. Um genau zu sehen ist die Bibel sogar haram bzw. najis (schmutzig, unrein) Im Islam gibt es exakt ein Wort Gottes und das ist der Koran und der nur in der Sprache Gottes, nämlich dem Arabischen. Weder die jüdische noch die christliche Bibel wird gelesen.
Und mit Jesus ist nicht der Jesus der Bibel gemeint, sondern der, der im Koran steht. Und der hat im keine nennenswerten Berührungspunkte mit dem christlichen Jesus. Nix Bergpredigt, nix Nächstenliebe, nix Pazifismus, nix Erlösung. Laut islamischer Auffassung sprachen Jesus, Moses und Abraham, arabisch und alle drei waren waschechte Moslems. |
Sagen wir lieber vom Menschen verfälscht als pervertiert. Hat die Bibel bzw. christliche Apologetik wirklich keine Bedeutung für/im Islam? Bedeutung kann man hier ja sehr weitgehend definieren. Auch Sprache Gottes klingt merkwürdig, ich würde das eher Sprache der Offenbarung nennen (übersetzen=verfälschen der Offenbarung). Das Jesus laut Koran arabisch sprach ist mir neu, ich kenne mich hierbei jedoch auch nicht gut genug aus. Abraham war sicherlich aus islamischer Sicht der erste Moslem, übrigens ein guter Trick um den Islam zur ältesten der abrahamitischen Religionen zu machen, aber Jesus und Moses?
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#259054) Verfasst am: 09.02.2005, 17:23 Titel: |
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vanitas hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Der für den X-Gläubigen günstigste Fall, dass der Glaube an X belohnt und der Unglaube an X bestraft wird, wird durch die Masse der möglichen Götter für die Kosten/Nutzenrechnung irrelevant. Die Kosten bleiben aber und die sind für den Fall des Unglaubens gleich Null. Folglich zahlt sich der Unglauben unterm Strich eher aus. |
Sind die Größen hier wirklich unabhängig? Also ich finde so geht das nicht. Ohne Stichprobe macht das alles keinen Sinn. Also, erst Stichprobe machen, dann auf Korrealtion prüfen und zwar wohl oder übel für alle Grundgesamtheiten. |
Über die Verteilung im Bereich [0,1] habe ich ja nichts ausgesagt. (Genaugenommen kann man sich diese Verteilung beliebig aussuchen, da man ja nach Gutdünken Götter dazudichten könnte.)
Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass der Fall, in dem der Gott, auf den man gesetzt hat, auch der richtige ist, vernachlässigbar ist.
vanitas hat folgendes geschrieben: |
Auch die Kostenfrage würde ich nicht so leichtfertig beiseite wischen. Zum glauben gehört nicht viel, das geht ganz schnell und einfach, ist gesellschaftskonform und keiner macht einem deswegen die Hölle (auf Erde) heiß, solange man unter Gleichgesinnten bleibt. |
Bist du gläubig? Oder bist du total ungläubig und frei von Kirche&Co erzogen worden?
Anders kann ich mir fast nicht vorstellen, dass du zur Ansicht kommst, dass zum Glauben nicht viel gehört. Wieviel müsste ich dir zahlen, um z.B. ein islamisches Leben inklusive Ritualen und Bekenntnis zu einem Gott, an den du nicht glaubst, lebst?
Sorry, aber religiöse Handlungen haben für mich einen geringeren Stellenwert als Zahnarztbesuche. Letztere haben sogar einen gewissen Sinn. Eine Messe besuchen, das bedeutet für mich einschläferndem, lamentierendem Blabla zuzuhören. Ein Mann, der vorne steht versucht jede Woche aus immer den selben Geschichten irgendwelche Weisheiten zur aktuellen Woche abzuleiten. Und wenn ich dann erst an die christliche Musik, egal ob klassisch oder modern, denke. Die Hölle stelle ich mir nicht schlimmer vor. Dazu kommt dann noch die Bevolgung sinnfreier Moralvorstellungen usw.
Weiters empfinde ich erzwungenen gesellchaftlichen Konformismus als beklemmend und sicherlich nicht als praktisch, so wie du das darstellst.
vanitas hat folgendes geschrieben: | Kosten/Leistungsrechnung ist ja dann auch eher Sache der BWL und nicht der Statistik. Ach ja und für den Unglauben wurde ich bisher noch nie bezahlt, du etwa? |
Eigentlich Optimierungstheorie. (Zielfunktion, die es zu maximieren gilt) Bedingte Wahrscheinlichkeiten sind jedenfalls Stochastik und etwaige Aussagen über Verteilungen und Stichproben kommen aus der Statistik.
Den Nutzen für den Unglauben habe ich der Einfachheit halber und zu Gunsten Pascals mit Null angenommen. Relevant ist, dass keine Kosten anfallen.
vanitas hat folgendes geschrieben: |
Sagen wir lieber vom Menschen verfälscht als pervertiert. Hat die Bibel bzw. christliche Apologetik wirklich keine Bedeutung für/im Islam? Bedeutung kann man hier ja sehr weitgehend definieren. |
Auszug aus: Bassam Tibi: Selig sind die Belogenen
Der christlich-islamische Dialog beruht auf Täuschungen - und fördert westliches Wunschdenken
Bassam Tibi hat folgendes geschrieben: |
Die Forderung nach einem "Dialog mit dem Islam" wurde schon lange vor dem 11. September erhoben. Seitdem jedoch wird er geradezu fieberhaft geführt. Aber was für eine Art von Dialog findet da statt? Dafür ein Beispiel: Der Bischof von Hildesheim wollte dem Dialogaufruf folgen und suchte den Imam einer Moschee auf, um eine christlich-islamische Begegnung herbeizuführen. Der Imam empfing den Bischof höflich und überreichte ihm ein Exemplar des heiligen Buches der Muslime. Der Bischof nahm den Koran dankend entgegen und wollte dem Imam als Gegengabe die Bibel schenken. Doch der sah ihn entsetzt an und lehnte es ab, das Buch auch nur anzufassen.
Diese Begegnung veranschaulicht exemplarisch die grundlegenden weltanschaulichen Differenzen, die ein gegenseitiges Verständnis erschweren. Der Bischof ist von der Haltung des Imams, die er als grobe Unhöflichkeit auffasst, irritiert. Doch der Imam hat nur seinem Glauben entsprechend gehandelt, sich also nach seiner eigenen Wahrnehmung vorbildlich verhalten. Wenn ein Imam einem Bischof den Koran schenkt, dann ist dies für ihn ein Akt des Da'wa (Aufruf zum Islam), gemäß dem Koranvers: "Und sprich ... zu den Ungelehrten: Werdet Ihr nun Muslime werden?" (Sure Al-Imran, Vers 20). Etwas anderes ist für ihn die Schenkung einer Bibel; das kommt für ihn einem Akt christlicher Missionierung gleich, die er natürlich ablehnt. |
Die Bibel ist im Islam schlicht und einfach bedeutungslos.
vanitas hat folgendes geschrieben: |
Auch Sprache Gottes klingt merkwürdig, ich würde das eher Sprache der Offenbarung nennen (übersetzen=verfälschen der Offenbarung). |
Der Koran existiert seit Anbeginn der Zeit Wort für Wort im Himmel. Auch die Aussagen Gottes darin sind wörtlich zu nehmen und die sind nun mal arabisch. Muslime sind sogar meist der Überzeugung, dass das Arabisch eine überlegene Sprache sei, die besonders reichhaltig wäre und Inhalte übermitteln könne, wie es keine andere Sprache könne. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht gesehen ist das natürlich kompletter Humbug. Das Arabische hat ganz im Gegenteil damit zu kämpfen, dass es nur eine fixe Anzahl an Wortstämmen geben kann (jeweils eine Kombination an Konsonanten) und es damit zu einer Überladung von Stämmen und folglich einer Schwammigkeit kommt.
Arabisch ist nicht nur die Sprache Gottes, sondern Arabien scheint überhaupt der Lieblingsort Gottes zu sein. Ein monotheistischer Gott, der für das gesamte Universum zuständig sein soll will just an einem ganz bestimmten Ort (Mekka) verehrt werden? Der Koran darf nur auf Arabisch gelesen werden. Auch für den Stamm Mohammeds hatte er besonders viel übrig. Weiters scheint er ganz besonders an der Fauna und Flora der Region interessiert zu sein. So gibt es Dutzende verschiedene Bezeichnungen für "Kamel" mit verschiedensten Nuancen in der Bedeutung.
vanitas hat folgendes geschrieben: |
Das Jesus laut Koran arabisch sprach ist mir neu, ich kenne mich hierbei jedoch auch nicht gut genug aus. Abraham war sicherlich aus islamischer Sicht der erste Moslem, übrigens ein guter Trick um den Islam zur ältesten der abrahamitischen Religionen zu machen, aber Jesus und Moses? |
Sicherlich. Laut Islam wird weiters sogar jeder Mensch als Moslem geboren.
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#259270) Verfasst am: 09.02.2005, 22:48 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Delirium hat folgendes geschrieben: |
Nein mein Lieber. Nach dem Koran ist Gott derjenige, der Jesus (als Prophet) auf die Erde geschickt hat. Und zwar der gleiche Gott. Schliesslich ist im Koran auch von drei Büchern die Rede, die von Gott auf die Erde gesandt wurden. Unter anderem auch die Bibel. Ja.., auch die Bibel ist im Islam das Buch Gottes, und wird gelesen. Vielleicht nicht so oft, und auch nicht so ausführlich, aber sie wird gelesen..,  |
Blödsinn! Da bist du auf die doppeldeutige muslimische Bekehrpropaganda oder kuschelchristliches Wunschdenken hereingefallen.
Die Bibel ist nach islamischer Sichtweise allerhöchstens eine pervertierte Variante der Offenbarung. Sie hat keinerlei Bedeutung im Islam und schon gar nicht ist sie das Wort Gottes. Um genau zu sehen ist die Bibel sogar haram bzw. najis (schmutzig, unrein) Im Islam gibt es exakt ein Wort Gottes und das ist der Koran und der nur in der Sprache Gottes, nämlich dem Arabischen. Weder die jüdische noch die christliche Bibel wird gelesen.
Und mit Jesus ist nicht der Jesus der Bibel gemeint, sondern der, der im Koran steht. Und der hat im keine nennenswerten Berührungspunkte mit dem christlichen Jesus. Nix Bergpredigt, nix Nächstenliebe, nix Pazifismus, nix Erlösung. Laut islamischer Auffassung sprachen Jesus, Moses und Abraham, arabisch und alle drei waren waschechte Moslems. |
Das Haus Imran
3.3 Er hat herabgesandt zu Dir das Buch mit der Wahrheit, bestätigend das, was ihm vorausging. Und vordem sandte er herab die Thora und das Evangelium als eine Richtschnur für die Menschen. Und er hat herabgesandt das Entscheidende.
Gut möglich, dass ich mich täusche, und hier von den Comics "Micky Maus" und "Spiderman" die Rede ist. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich hier von dem spreche, was im Koran steht. Und nicht von dem, was sich Fanatiker und Hetzer beider Schattierungen ausdenken. Meinetwegen können all diese Bücher zur Hölle fahren.., "Ich bin Gottes gottlose Kreatur"..,
_________________ Delirium
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Ignoranz ist die beste Verteidigung gegen Vernunft.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#259381) Verfasst am: 10.02.2005, 00:17 Titel: |
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Delirium hat folgendes geschrieben: |
Das Haus Imran
3.3 Er hat herabgesandt zu Dir das Buch mit der Wahrheit, bestätigend das, was ihm vorausging. Und vordem sandte er herab die Thora und das Evangelium als eine Richtschnur für die Menschen. Und er hat herabgesandt das Entscheidende.
Gut möglich, dass ich mich täusche, und hier von den Comics "Micky Maus" und "Spiderman" die Rede ist. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich hier von dem spreche, was im Koran steht. Und nicht von dem, was sich Fanatiker und Hetzer beider Schattierungen ausdenken. Meinetwegen können all diese Bücher zur Hölle fahren.., "Ich bin Gottes gottlose Kreatur"..,  |
Das was du Hetzern und Fanatikern unterstellst ist die Meinung des orthodoxen Islam heute und seit weit über tausend Jahren.
Ebenfalls aus Sure 3:
Irgendsoein Wüpstenheini hat folgendes geschrieben: |
3:7. Er ist es, Der das Buch zu dir herabgesandt hat; darin sind Verse von entscheidender Bedeutung
[ ... ]
3:19. Wahrlich, die Religion vor Allah ist Islam. Und die, denen das Buch gegeben ward, wurden uneins, erst nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war, aus gegenseitigem Neid. Und wer die Zeichen Allahs leugnet - dann, wahrlich, ist Allah schnell im Abrechnen.
[ ... ]
3:23. Hast du nicht von jenen Kenntnis, denen ein Teil von der Schrift gegeben ward? Sie sind berufen zum Buche Allahs, daß es richten möge zwischen ihnen, doch ein Teil von ihnen wendet sich ab in Widerwillen.
3:24. Dies, weil sie sagen: «Das Feuer soll uns nicht berühren, außer an einigen Tagen.» Und was sie selber erdichten, hat sie über ihren Glauben getäuscht.
3:25. Wie! wenn Wir sie versammeln an dem Tage, über den kein Zweifel ist, und wenn jeder voll erhält, was er verdient; und sie werden nicht Unrecht erleiden!
[ ... ]
3:28. Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen vor den Gläubigen
[ ... ]
3:64. Sprich: «O Volk der Schrift (Bibel), kommt herbei zu einem Wort, das gleich ist zwischen uns und euch: daß wir keinen anbeten denn Allah und daß wir Ihm keinen Nebenbuhler zur Seite stellen und daß nicht die einen unter uns die anderen zu Herren nehmen statt Allah.» Doch wenn sie sich abkehren, dann sprecht: «Bezeugt, daß wir uns (Gott) ergeben haben.»
3:65. O Volk der Schrift, warum streitet ihr über Abraham, wo die Thora und das Evangelium erst nach ihm herabgesandt wurden? Wollt ihr denn nicht begreifen?
3:66. Seht doch! Ihr seid es ja, die über das stritten, wovon ihr Kenntnis hattet. Warum streitet ihr denn über das, wovon ihr durchaus keine Kenntnis habt? Allah weiß, ihr aber wisset nicht.
3:67. Abraham war weder Jude noch Christ; doch er war immer (Gott) zugeneigt und (Ihm) gehorsam, und er war nicht der Götzendiener einer.
[ ... ]
3:70. O Volk der Schrift, warum leugnet ihr die Zeichen Allahs, dieweil ihr (deren) Zeugen seid?
3:71. O Volk der Schrift, warum vermengt ihr Wahr mit Falsch und verhehlet die Wahrheit wissentlich?
[ ... ]
3:85. Und wer eine andere Glaubenslehre sucht als den Islam: nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im zukünftigen Leben soll er unter den Verlierenden sein.
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Denk dir mal das "Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen." am Anfang der Sure weg. Wäre das dann der Text eines Hetzers?
Der Koran sagt zwar, dass Christen und Juden ihre eigenen Bücher lesen sollen, nicht aber das Muslime das tun sollen. Rechtschaffende Christen und Juden, die sich an ihre Schrift halten, werden am jüngsten Gericht nicht bestraft. Gerichtet wird aber nach koranischen Kriterien! Es steht zum Beispiel klipp und klar im Koran, dass alle, die an einen Sohn Gottes glauben, in die Hölle kommen. Alle Christen und Juden, die den Koran ablehnen, kommen ebenfalls in die Hölle.
Wenn also die Christen sich ans Evangelium halten sollen, aber auf keinen Fall Glauben dürfen, das Jesus der Sohn Gottes wäre, dann kann hier nicht vom gleichen Evangelium die Rede sein, das wir heute in Händen halten. Weiters beschreibt der Koran ja, dass die Juden und Christen dazu neigen ihre Schriften zu pervertieren. Folglich kann das Evanglium, so wie es heute ist, laut Islam nur eine Perversion sein.
Wenn Jesus keine Erlösung gebracht hat, nicht am Kreuz gestorben ist und nicht der Sohn Gottes war, welchen Sinn haben die Evangelien dann? Was bleibt von der Botschaft des Evangeliums übrig, wenn man die Schnittmenge zwischen Koran und Evangelium bildet?
Da der Koran das Buch Gottes ist und Thora und Evangelium nur eine Vorahnung der Wahrheit enthalten, warum sollte dann ein Moslem Thora und Evangelium lesen? Es zählt ja nur all das, was sich mit dem Koran deckt. (Was soll das sein?) Also muss man ohnehin den Koran lesen.
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#259805) Verfasst am: 11.02.2005, 00:14 Titel: |
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@Sokrateer:
Sokrater
Im Prinzip hast Du mit Deinen Zitaten aus dem Koran nur das bestätigt, was ich auch gesagt hatte: Alle drei Bücher wurden von „Ihm“ gesandt. Aus den Zitaten geht auch einigermassen eindeutig hervor, dass auch „sie“ die Zeichen erhalten haben, diese jedoch nicht beachten. Und von einer so genannten „Vorahnung der Wahrheit“ ist auch nicht die Rede, sondern lediglich von einer „Richtlinie“. Die „Vorahnung“ der Wahrheit (ich weiss immer noch nicht, was das sein soll) ist Deine Interpretation.., es sei denn, ich habe die Stelle übersehen oder gar vergessen. Was ich natürlich keinesfalls ausschliessen kann.
Abgesehen davon kannst Du von einem religiösen Buch, welches die „absolute Wahrheit“ zu verkünden für sich in Anspruch nimmt, nicht erwarten, dass bereits auf der zweiten Seite steht: „Vergesst dieses Machwerk.., hier steht nur Unsinn drin.“ Der Sinn des Buches wäre völlig verfehlt, und ihr Druck würde auch kaum einen nennenswerten Gewinn einbringen.., weder missionarisch, noch den lokalen Machthabern, noch finanziell..,
Der Sinn solcher Bücher besteht, wie der der Bibel auch, darin, so viele Menschen wie möglich so nachhaltig einzuschüchtern, dass, um den Erhalt der eigenen Macht zu sichern, in jedem Fall der Günstling des jeweiligen Buches als der einzig wahre Gott anzuerkennen ist. Anderenfalls, und darin sind sich ausnahmsweise mal alle Bücher dieser Art einig, lassen sie nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, was den „Ungläubigen“ Dies- und Jenseits blüht oder blühen wird.
Einer der Unterschiede zwischen dem Koran und der Bibel besteht darin, dass es die Bibel bereits gab, als der Koran zusammengestellt wurde. Somit war der Koran im Vorteil, als es darum ging, gegen einen „Erzfeind“ zu wettern, der zudem den höchst willkommenen Vorteil genoss, greifbar zu sein. Diesen Vorteil hatte die Bibel (gegenüber dem Koran) nicht, deshalb richten sich deren Hetztiraden gegen die „Ungläubigen“ im Allgemeinen, also gegen jeden, der nicht Christ ist. Und auch hier sind die Strafen alles andere als Human zu nennen. Würde man der Bibel, weil der Inhalt nicht mehr populär ist, ein drittes Testament hinzufügen (was nicht auszuschliessen ist), würde man es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht versäumen, ein klar definiertes Bild des Erzfeindes zu zeichnen. Und selbstverständlich wird im Koran nach Koranischen Richtlinien gerichtet. Nach was denn sonst? Sonst wäre es ja nicht "Der Koran"..,
Gehetzt wird! Das streite ich nicht ab. Aber es wird lediglich gegen die gehetzt, die nicht glauben. Es wird nicht gegen die "Schriften" gehetzt, die von "Ihm" herabgesandt wurden. Egal um welche der Schriften es sich handelt.
Im Übrigen: Mit dem gleichen Recht, mit dem Christen Jesus als den „Sohn“ Gottes hinstellen, können andere ihn auch als „nicht Sohn“ Gottes hinstellen. Beweisen kann es keine Seite. Oder gibt es einen DNA-Test? Immerhin gilt die Anbetung Jesu als „Sohn“ Gottes, womit er automatisch in den Stand eines Gottes erhoben wird, als Polytheistisch. Gleichgültig mit welchen semantischen Tricks drei religiöse Figuren zu einem gemacht werden. Und die Tatsache, dass Jesus im Islam als Prophet, und nicht als Sohn Gottes angesehen wird, bedeutet nicht automatisch, dass es zwei verschiedene Götter geben muss. Diese Schein-"Logik" ist an den Haaren herbeigezogen, und dient lediglich dazu, Kleingeister davon zu überzeugen, dass die "Anderen" an "falsche Götter" glauben. Ich habe nicht eine einzige Stelle im Koran gefunden, in der von "ihrem" und "unserem" Gott gesprochen wird. Es wird immer nur von "Ihm", "dem Herrn" oder "Allah" gesprochen.
Das, was ich als Hetzer und Fanatiker hinstelle, sind keineswegs nur die Orthodoxen. Es sind auch vor allem die Fundamentalisten, die Enttäuschten, die nach Rache dürstenden. Du darfst nicht vergessen, dass seit 1100 Jahren ständig irgendwelche Typen mit Kreuz-Symbolen über ihre Länder herfallen. Bis Heute. Für die spielt es keine Rolle, ob die Kreuzträger Engländer, Spanier, Franzosen, Deutsche, oder Amerikaner waren. Sie haben gute Gründe hasserfüllt hierher zu schauen. Früher wurde die "Befreiung" der Geburtsstätte der Christenheit als Grund vorgeschoben. Heute werden sie vor sich selbst befreit.
Das einzige, was mir an dieser Tragödie einen fast schon pervers zu nennenden "Trost" spendet, ist die Tatsache, dass ich in beiden Seiten Barbaren in Menschenkostüm erkenne. Die Tatsache, dass die hiesigen Barbaren Flugzeugträger, U-Boote, Mondraketen und Atombomben herstellen können, hat sie nicht zu zivilisierten Menschen, sondern eher zu effektiveren Barbaren gemacht. Im umgekehrten Fall wäre es, dessen bin ich mir sicher, nicht anders. Aber: Wenn es diese elenden "Bücher" nicht gäbe, wäre unsere Welt vielleicht ein wenig schöner. Doch auch hier bin ich mir nicht sicher. Wahrscheinlich würden wir dann andere Gründe finden, um uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Wer suchet, der findet...,
_________________ Delirium
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#260287) Verfasst am: 11.02.2005, 22:50 Titel: |
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<Poste noch eine Woche lang weiter über den christlichen Gott und irgendwo in deinen Postings wird dann stehen, dass du Gott auch nicht komplett kennst, er über die menschliche Logik erhaben ist usw.>
Es geht nicht darum, dass ich Gott komplett verstehe bzw. dass er sich wie eine Maschine verhält, trozdem werden in der Bibel ganz eindeutige Aussagen gemacht, an denen es nichts herumzudeuen gibt.
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#260289) Verfasst am: 11.02.2005, 22:52 Titel: |
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<Das habe ich extra gemacht, um zu zeigen, daß Deine vorherige Behauptung nicht stimmt. Wie Du nun selbst ausgeführt hast, kannst Du auch dann nicht darüber diskutieren, wenn Du "nur" die Religionen der Welt einbeziehst, oder sogar wenn Du nur das Christentum einbeziehst.>
Da bin ich eben anderer Meinung. Es werden doch z. B. in der Bibel ganz eindeutige Aussagen gemacht, da lässt sich in den meißten Fällen nicht viel daran herumzuinterpretieren.
<Der Hauptgrund, warum Letzteres weniger überzeugend klingt, ist, daß dort die Suggestion noch stärker ist, es gäbe überhaupt einen.>
OK, denk dir in der Gottesfrage eingach „Angenommen es gäbe ...“ davor
<Moment. Es erübrigt sich zwar an diesem Punkt in der Tat jede Diskussion über das Wesen von Göttern, da wir es eben nicht kennen. Aber gerade deswegen ist die Begründung der Pascal'schen Wette falsch (selbst wenn es einen Gott gäbe), denn wie gezeigt wurde, funktioniert sie nur, wenn man Gottes Wesen kennt, und auch dann nur, wenn er auf solche Wettenden steht.>
Es ging mir doch auch nicht um die Pascalsche Wette. Habe ich oben auch schonmal geschrieben. Eine atheistisch Position käme für mich einfach nicht in Frage. Also, oben nochmal nachlesen, ich will nicht alles nochmal zu schreiben.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#260378) Verfasst am: 11.02.2005, 23:57 Titel: |
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Delirium hat folgendes geschrieben: |
Im Prinzip hast Du mit Deinen Zitaten aus dem Koran nur das bestätigt, was ich auch gesagt hatte: Alle drei Bücher wurden von „Ihm“ gesandt. |
Du hast behauptet die Bibel wäre quasi Teil des Islam und würde gelesen und dass nur Fanatiker das nicht tun würden. Auf den Einwand Ölbendölp durch seinen Hinweis auf Saudi-Arabien, wo die Bibel nicht nur nicht in Moscheen gelesen, sondern sogar für Christen verboten ist, hast du ebenfalls wieder auf religiöse Fanatiker hingewiesen.
Ich wollte zeigen, dass die orthodoxe (=herkömmliche) Sichtweise im Islam ist, dass die Bibel abgelehnt wird und habe erläutert warum das, unter der Prämisse, dass der Koran auch das ist, für was ihn Muslime halten, auch aus dem Koran folgt. Alleine schon das Kaptiel, das du zitiert hast, reichte dazu völlig.
Delirium hat folgendes geschrieben: | @Sokrateer:
Und von einer so genannten „Vorahnung der Wahrheit“ ist auch nicht die Rede, sondern lediglich von einer „Richtlinie“. Die „Vorahnung“ der Wahrheit (ich weiss immer noch nicht, was das sein soll) ist Deine Interpretation.., es sei denn, ich habe die Stelle übersehen oder gar vergessen. Was ich natürlich keinesfalls ausschliessen kann. |
Ich hatte es sogar fett angestrichen:
Zitat: |
3:23. Hast du nicht von jenen Kenntnis, denen ein Teil von der Schrift gegeben ward? Sie sind berufen zum Buche Allahs, daß es richten möge zwischen ihnen, doch ein Teil von ihnen wendet sich ab in Widerwillen. |
Generell antworten Muslime oft auf die Frage, wie Allah Menschen für ihr Unwissen über die einzig wahre Religion™ bestrafen könne oft mit der Behauptung, Allah habe doch allen ein Zeichen gesandt (Inklusive Hopi-Indianern) und diese Leute seien nun selber Schuld, wenn sie
en Zeichen nicht folgten.
Delirium hat folgendes geschrieben: |
Und selbstverständlich wird im Koran nach Koranischen Richtlinien gerichtet. Nach was denn sonst? Sonst wäre es ja nicht "Der Koran"..,  |
So wie ich vanitas und dich interpretiert haben und wie es viele Leute glauben, ist es sehr wohl möglich, dass Gott unterschiedliche Leute nach ihren jeweiligen Religionen beurteilt. Der jüdische Gott richtet z.B. nur die Juden nach den Mitzvot. Ungläubige müssen sich nicht daran halten. Das ist die Sichtweise der Orthodoxie. Orthodoxe Juden mit diesem Argument sogar von der Konversion ab.
Delirium hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen: Mit dem gleichen Recht, mit dem Christen Jesus als den „Sohn“ Gottes hinstellen, können andere ihn auch als „nicht Sohn“ Gottes hinstellen. Beweisen kann es keine Seite. Oder gibt es einen DNA-Test? Immerhin gilt die Anbetung Jesu als „Sohn“ Gottes, womit er automatisch in den Stand eines Gottes erhoben wird, als Polytheistisch. Gleichgültig mit welchen semantischen Tricks drei religiöse Figuren zu einem gemacht werden. Und die Tatsache, dass Jesus im Islam als Prophet, und nicht als Sohn Gottes angesehen wird, bedeutet nicht automatisch, dass es zwei verschiedene Götter geben muss. Diese Schein-"Logik" ist an den Haaren herbeigezogen, und dient lediglich dazu, Kleingeister davon zu überzeugen, dass die "Anderen" an "falsche Götter" glauben. Ich habe nicht eine einzige Stelle im Koran gefunden, in der von "ihrem" und "unserem" Gott gesprochen wird. Es wird immer nur von "Ihm", "dem Herrn" oder "Allah" gesprochen. |
Du widersprichst dir selbst. Du lehnst ab, dass heiliger Geist, Gott und Jesus ein und dieselbe Person sein können. Dabei unterscheiden sich alle drei von einander per Definitionem
Genau das gleiche trifft auf den islamischen und den christlichen Gott zu. Nur mit semantischen Tricks könnte man sie oberflächlich zu einem Gott machen. Sie unterschieden sich aber voneinander auf wiedersprüchliche Art und Weise. Weiters schließt jeder dieser Götter die Existenz irgendwelche anderen Götter aus. Folglich kann maximal einer der beiden existieren.
Delirium hat folgendes geschrieben: |
Das, was ich als Hetzer und Fanatiker hinstelle, sind keineswegs nur die Orthodoxen. Es sind auch vor allem die Fundamentalisten, die Enttäuschten, die nach Rache dürstenden. Du darfst nicht vergessen, dass seit 1100 Jahren ständig irgendwelche Typen mit Kreuz-Symbolen über ihre Länder herfallen. |
Das ist leider die populäre Sichtweise, die falscher nicht sein kann. Sieh dir mal auf einer Landkarte die muslimischen Länder an. Alles westliche von Arabien war einmal hauptsächlich christlich und jüdisch dominiert. Das Christentum verbreitete sich auch mit Feuer und Schwert, aber auf Kosten der Heiden, nicht auf Kosten der Muslime. Spanien war bis vor 500 Jahren und Griechenland noch vor 150 besetzt! Und den Christen und Juden ging es dort ziemlich dreckig. (In den heutigen islamischen Ländern eigentlich auch) Vor kaum mehr als 300 Jahren standen die Muslime vor den Toren Wiens!
Dagegen waren die Kreuzzüge, die sich hauptsächlich gegen Heiden richteten, ein kleines, erfolgloses Intermezzo.
Oder sieh dír mal Afrika heute an. Elfenbeinküste, oder Sudan. Auch da breitet sich der Islam auf Kosten des Christentums mit Feuer und Schwert aus. Im Osten ist es nicht besser. Siehe die Massaker in Bangladesh 1971 gegen Hinduisten und ähnliches oder die Unterdrückung von Russen und Nichtmuslimen in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Indonesien ditto.
Die Opfertheorie als Begründung für den islamischen Fundamentalismus kann ich nicht nachvolziehen. Opfertheorien sind hier im Westen halt beliebt also wird sie akzeptiert.
Die islamische Orthodoxie ist übrigens nichts anderes als fundamentalistisch. (Im Gegensatz zur Jüdischen z.b. Letztere geht seit über 2000 Jahren nicht mehr von der Schriftgläubigkeit aus. Natürlich gibt es aber auch fundamentalistische orthodoxe Juden....)
Delirium hat folgendes geschrieben: |
Das einzige, was mir an dieser Tragödie einen fast schon pervers zu nennenden "Trost" spendet, ist die Tatsache, dass ich in beiden Seiten Barbaren in Menschenkostüm erkenne. |
Ich sehe da überhaupt keinen Trost.
Außerdem lehen ich deine Gleichsetzung menschenrechtsfeindlicher Barbaren mit westlichen Demokratien und weiters aller Demokratien untereinander ab. Wann hat Österreich das letzte Mal ein islamisches Land überfallen? Meinst du etwa die Islamisten hassen uns Österreicher deswegen weniger?
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#260828) Verfasst am: 12.02.2005, 19:49 Titel: |
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Ich könnte hier viel zitieren und näher ausführen, aber ich verzichte darauf lieber zugunsten einiger grundsätzlicherer Fragen.
Macht es Sinn und ist es der Diskussion überhaupt würdig, wenn sich Atheisten bzw. etwas weniger naive Theisten über Deutungen der Bibel, des Koran, der chistlichen oder muslimischen Einstellung zueinander streiten, bestimmte Positionen verteidigen oder zerlegen, Zitate heraustellen und aus ihnen Schlüsse ableiten, Suren interpretieren und sich darüber zersteiten welche Religion nun die tolerantere, monotheistischere, ehrlichere ist? Sind wir schon soweit hier in der Art einer theologischen Fakultät zu argumentieren?
Auf mich wirkt das alles deplaziert. Einige Threads weiter kann man dann sicher einige wohlfeile Zustimmdebatten zur vieldeutigen Auslegbarkeit und inhaltichen Unverbindlichkeit fast aller religiösen Schriften lesen. Da kann etwas zehnmal hochtrabend Todsünde heißen, wenn man an andere Stelle diesen widerspricht oder sich im praktischen Leben nicht im geringsten um diese scherrt, so wirkt das ganze Schauspiel, trotz ideologientheoretischer Brisanz, doch schnell als ein böser Scherz, über den man doch herzlich lachen kann, sich jedoch nicht ernsthaft streiten sollte. Am allerwenigsten aus einer atheistischen Perspektive heraus. Es gibt nicht die eine Schrift, erstrecht nicht die eine Auslegung der Schrift. Es gibt auch nicht den Islam oder das Christentum. Es gibt genausowenig den einen interreligiösen Dialog. Dem West-östliche Diwan Goethes, den neuesten Dialogversuchen im Dunstkreis des neuen Islaminteresses oder vielen weiteren "intellektuellen" Einzelprojekten kann nicht perse ein falscher Ansatz, eine Sinnlosigkeit oder eine Tendenz zum Wunschdenken unterstellt werden. Dies tun nur die Einfälltigen, die aus einem begrenzten Dialog und dem Kontakt mit einigen aufgeklärten und recht "verwestlichen" arabischen Intellektuellen gleich einen Kulturdialog oder gar noch einen christlich-islamischen Dialog herbeidichten, den sie im Anschluss natürlich problemlos als kindische Naretei entblößen können. Solcher Nareteien gibt sich vielleicht die Poitik gerne hin, solange diese deren kurzweiligen Interessen dient, aber das ist nun wirklich keine inhaltiche Basis. Es dürfte nur wenige unter diesen Dialogführenden geben, die selbst einem so idealisierten Bild zustimmen würden. Es fällt mir auch schwer einen Dialog zwischen zwei derart unmöglich definierbaren, unmöglich vereinheitlichlichbaren Kulturen zu denken. Dazu gibt es einfach viel zuviel lobens- aber auch verachtenswerte Personen die sich selbst dem Christentum oder dem Islam zurechnen bzw. zurechneten. So einfach kann man es sich hier nicht machen und die Fronten im Bezug auf einen interreligiösen Dialog sind, meiner Meinung nach, auch an ganz anderer Stelle zu klären als an dessen intellektuellen Anspruch bzw. mit ihm selbst als Gegenstand des eigentlichen Problemverständnisses.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#261289) Verfasst am: 13.02.2005, 12:11 Titel: |
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@vanitas
Du hast im gewissen Sinne vollkommen Recht, Vanitas. Für einen Atheisten macht es überhaupt keinen Sinn, über den Inhalt von religiösen Schriften im religösen Sinne zu diskutieren. Es könnte aber, wenn man als Atheist den Religiösen Aspekt ausser Acht lässt, in einer Diskussion mit Gäubigen vielleicht etwas zum Frieden zwischen ihnen beitragen, wenn man sie auf die eine oder andere Fehlinterpretation hinweist. Zumindest ist dies mein Anliegen. Ich hatte mal in einem anderen Thread geschrieben, dass es mir gleichgültig sein könnte, ja, dass ich es sogar begrüssen würde, wenn sie sich endlich gegenseitig ausrotten würden. "Damit der Rest der Menschheit endlich in Frieden leben kann". Aber Andere haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Gedanke ziemlicher Unsinn ist, zumal wir als Atheisten zwischen den Fronten ebenfalls aufgerieben werden könnten. Und damit haben sie natürlich Recht.
Es liegt mir auch nicht daran, mich mit den Anderen hier zu "streiten". Wenn ich das tun würde, würde ich sie wüst beschimpfen und ihnen Schläge androhen..,
Ich aber will, unter anderem, auch etwas lernen, und mir von dem Einen oder Anderen meine Fehlinterpretationen vor Augen halten lassen. Das sehe ich al den Sinn einer Diskussion an: Friedlicher Gedankenaustausch.
_________________ Delirium
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Ignoranz ist die beste Verteidigung gegen Vernunft.
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#261291) Verfasst am: 13.02.2005, 12:15 Titel: |
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@Sokrateer
Ich würde Dir sehr gerne mit der gleichen Ausführlichkeit antworten, die Deine Ausführungen verdienen. Ich weiss jedoch nicht, ob wir diesen Thread hier weiterhin damit belasten sollten, da das Thema hier "Leben nach dem Tode" ist. Wir sind bereits eine ganze Weile OT. Vielleicht in einem anderen Thread? Was sagen die Anderen dazu? Ist es noch erlaubt, oder nicht?
_________________ Delirium
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#261518) Verfasst am: 13.02.2005, 17:47 Titel: |
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Delirium hat folgendes geschrieben: | @vanitas
Du hast im gewissen Sinne vollkommen Recht, Vanitas. Für einen Atheisten macht es überhaupt keinen Sinn, über den Inhalt von religiösen Schriften im religösen Sinne zu diskutieren. Es könnte aber, wenn man als Atheist den Religiösen Aspekt ausser Acht lässt, in einer Diskussion mit Gäubigen vielleicht etwas zum Frieden zwischen ihnen beitragen, wenn man sie auf die eine oder andere Fehlinterpretation hinweist. Zumindest ist dies mein Anliegen. Ich hatte mal in einem anderen Thread geschrieben, dass es mir gleichgültig sein könnte, ja, dass ich es sogar begrüssen würde, wenn sie sich endlich gegenseitig ausrotten würden. "Damit der Rest der Menschheit endlich in Frieden leben kann". Aber Andere haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Gedanke ziemlicher Unsinn ist, zumal wir als Atheisten zwischen den Fronten ebenfalls aufgerieben werden könnten. Und damit haben sie natürlich Recht.
Es liegt mir auch nicht daran, mich mit den Anderen hier zu "streiten". Wenn ich das tun würde, würde ich sie wüst beschimpfen und ihnen Schläge androhen..,
Ich aber will, unter anderem, auch etwas lernen, und mir von dem Einen oder Anderen meine Fehlinterpretationen vor Augen halten lassen. Das sehe ich al den Sinn einer Diskussion an: Friedlicher Gedankenaustausch.  |
Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Es ging mir auch nicht um den religösen Sinn in einer Diskussion, sondern eher um soetwas die religösen Weise der Diskussionsführung. Man sollte sich nur hüten die Polemik der ein oder anderen religiösen Seite nur deshalb aufzunehmen, weil sie im jeweiligen Kulturumfeld etwas wie einen commen sense darstellt, wobei natürlich auch jeder Atheist von diesem geprägt und dadurch beeinflussbar ist. Die Ringparabel ist nicht Sache der Atheisten und "welche Religion die bessre sei" keine ernsthafte Frage für sie, noch alle Argumente oder Denkweisen die auch nur in Richtung laufen diese Frage zu "klären". Ich könnte hier auch genug Beispiele geben wo ich mir generell für aufgeklärt denkende Menschen, egal ob gläubig oder nicht, schon von vornherein, also aus der Fragestellung heraus, keine sinnvolle Diskussion und vor allem daher eben auch keinen wirklichen Gedankenaustausch denken kann. Man merkt oft nur sehr bedingt wo man diese Grenze zwischen klärender Religionseinschätzung und unverbindlichen Zitatvergleich überschreitet. Besonders mit historischen Begebenheiten sollte man hier aufpassen nicht in Schemen zu verfallen, die den Positionen derer ähneln, die möglichst ihre Religion als un- oder wenig schuldig, als weniger blutig oder toleranter darstellen wollen (gerichtet vor allem an Sokrateer). Gleiches gilt auch für den Typus Atheist der hier versucht etwas richtig blutig darstellen zu wollen. Das geht sehr leicht, gerade weil die allgemeine Kenntnislage hier begrenzt ist. Generell: keine Aufrechnung von Schuld und Blut. Welche Hand mehr Blut an den Händen hat oder gar wessen Blut ist eine unsägliche Diskussionsebene, egal wohin diese führen soll oder ob sie inhaltlich richtig ist. Die Frage ob nun überhaupt Blut an den Händen ist, dürfte geklärt sein und bedarf daher auch keiner Diskussion.
Die Frage wie sich das Christentum gegenüber dem Islam zu verhalten habe, ist meiner Ansicht nach eine Frage für Kath.net oder einen wirklich speziellen Thread. Die für Atheisten interessantere Frage ist eben genau die, an welcher Stelle zwischen diesen zwei Fronten sie stehen sollen/können, was ihre Aufgabe im "Kulturaustausch" sein kann, oder von welcher Seite desselben hier Risiken für sie ausgehen und wie man mit diesen umgehen kann. Christen sind im Islam beschützte Minderheiten, Atheisten sind wohl die schlimmsten kufur überhaupt. Es interessiert mich daher auch nicht welcher Bischof wem welches Buch geben sollte um den jeweils anderen zu bekehren, oder mit ihm in einen Dialog zu treten (je nach Verständnis des Wortes), sondern wen welche religiöse Instanz überspitzt ausgedrückt als Ungläubiger/kufur in den Kerker wirft. Unehrlichkeit ist im Islam diesbezüglich eine Tradition und keine Sünde, wie vielleicht im Christentum. Von daher existieren Sätze wie "es ist kein Zwang in der Religion" zwar, doch was bedeuten sie schon praktisch? Aussagen von Muslimen, besonders den westlichen, sollte man nur sehr sehr vorsichtig anführen. Es gibt nur nicht unendlich viele Strömungen im Islam und meines Wissens sogar 6 anerkannte "Auslegungen" des Koran, es gilt auch zu berücksichtigen mit wem der Muslim gerade spricht. Nicht ohne Grund unterscheidet sich die Redeweise des Immams zum Freitagsgebet (solange keine Presse anwesend ist) auch meist von der Straßenumfrage unter Muslimen. Es gibt sogar arabische Intellektuelle die Lobesworte für die Dreieinigkeit übrig hatten, man muss hier vorsichtig sein wem man nun glaubt und am ehesten sollte man den Glauben hier wohl gleich ganz außen vor lassen.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Delirium registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.11.2004 Beiträge: 505
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(#261549) Verfasst am: 13.02.2005, 18:26 Titel: |
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@vanitas
Ich habe nicht das geringste Bedürfnis Deiner wohldurchdachten Argumentation etwas entgegenzusetzen, zumal ich 100% ig genau so denke wie Du. Ich bin nur leider in mich selbst noch nicht ganz so gefestigt, dass ich diese oder jene Behauptung (die aber so nicht stimmt) so einfach ignorieren könnte. Das gebe ich ganz offen zu.
Jedenfalls werde ich das ganze nun etwas ruhiger angehen.., danke für das Zurückholen auf den Boden der Tatsachen..,
_________________ Delirium
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Ignoranz ist die beste Verteidigung gegen Vernunft.
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#264735) Verfasst am: 19.02.2005, 11:43 Titel: |
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Hallo Sokrateer, hab dich ganz vergessen...
Ich schätze Pascal hat zu Lebzeiten schon eine ganze Reihe Argumente gegen die Wette gehört, kennt jemand einen Link o. Ä., wie Pascal auf seine Kritiker reagierte?
Wir könnten jetzt ja auch noch die Frage des Nutztens zu Lebzeiten ins Spiel bringen, also mehr als die Korstenseite betrachten. Nö, Scherz, ist schon umfangreich genug.
< Der für den X-Gläubigen günstigste Fall, dass der Glaube an X belohnt und der Unglaube an X bestraft wird, wird durch die Masse der möglichen Götter für die Kosten/Nutzenrechnung irrelevant. Die Kosten bleiben aber und die sind für den Fall des Unglaubens gleich Null. Folglich zahlt sich der Unglauben unterm Strich eher aus.>
Und wir wären wieder am Anfang...
Es ging mir nie um die Pascalsche Wette in dieser Form. Ich habe schon oben geschrieben, warum eine atheistische Position für mich nicht in Frage kommt (nicht vergessen, ich bin im Freigeisterforum).
<Kennt dein Gott dein Schicksal etwa nicht? Oder anders formuliert, glaubst du nicht, dass dein Gott allwissend ist?>
Schicksal und Allwissenheit sind zwei verschiedene paar Schuhe. Du willst sicherlich auf die Frage hinaus, ob ich noch meinen Freien Willen habe, wenn Gott vorher schon weiss, ob ich in den Himmel oder die Hölle komme (ob mir also eine andere Wahl bliebe, wenn Gott z. B. jetzt weiss, dass ich einmal in die Hölle muss.) Ich sehe die Sache so: Da Gott Schöpfer ist und über seier Schöpfung steht (auch der Zeit) kann er schon im Voraus wissen wie ich mich entscheiden werde. Aber, wie gesagt, eben nur meine Entscheidung. Kleines Bsp. zur Verdeutlichung. Angenommen ich bin allwissend und könnte dir deinen morgigen Tag im Detail voraussagen. Ich schreibe alles in einen Brief und schicke ihn morgen Vormittag an dich ab. Du verbringst deinen Tag unbeeinflusst von mir wie du willst und holst übermorgen den Brief aus der Post. Der Brief steht mit dir in überhaupt keiner Bezieheung, du hast unabhängig vom Inhalt deinen Tag verlebt und Entscheidungen getroffen. Der Inhalt des Briefes sind lediglich deine Entscheidungen zeitlich vorweggenommen.
Alle Klarheiten beseitigt?
Gruß Ö.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#264743) Verfasst am: 19.02.2005, 12:16 Titel: |
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Ölbendölp hat folgendes geschrieben: | ... Du verbringst deinen Tag unbeeinflusst von mir wie du willst und holst übermorgen den Brief aus der Post. Der Brief steht mit dir in überhaupt keiner Bezieheung, du hast unabhängig vom Inhalt deinen Tag verlebt und Entscheidungen getroffen. Der Inhalt des Briefes sind lediglich deine Entscheidungen zeitlich vorweggenommen. Alle Klarheiten beseitigt? |
Ja. Natürlich geht es nicht darum, ob das Wissen den Ablauf kausal beeinflußt, sondern ob man eine Entscheidung, deren Resultat feststeht (berechenbar ist, wenn auch nur von Göttern), noch "frei" nennen kann.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#264767) Verfasst am: 19.02.2005, 14:23 Titel: |
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Ölbendölp hat folgendes geschrieben: | Hallo Sokrateer, hab dich ganz vergessen...
Ich schätze Pascal hat zu Lebzeiten schon eine ganze Reihe Argumente gegen die Wette gehört, kennt jemand einen Link o. Ä., wie Pascal auf seine Kritiker reagierte? |
Hab einen guten Text darüber gefunden: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/293/pdf/raffelt_pascal.pdf
Im Wesentlichen war für Pascal die Wette ein Argument, das er gegen Agnostiker richtete. Es war für ihn ein reines Mittel um diejenigen zu überzeugen, die nicht fähig sind zu glauben.
Wenn man den Originaltext (Pensées) liest, dann erkennt man, dass Pascal Ungläubige verachtete und ihr Leben für eine Misere hielt und es daher für wichtig hielt, den ansonsten unvernünftigen Glauben zu verteidigen.. Das eigentliche Argument ist im Text im Anschluss nur sehr kurz.
Ölbendölp hat folgendes geschrieben: |
Und wir wären wieder am Anfang...
Es ging mir nie um die Pascalsche Wette in dieser Form. Ich habe schon oben geschrieben, warum eine atheistische Position für mich nicht in Frage kommt (nicht vergessen, ich bin im Freigeisterforum). |
Das ist mir wieder entfallen. Hast du einen Link auf das Posting, in dem du dich dazu geäußert hast?
Ölbendölp hat folgendes geschrieben: | Ich sehe die Sache so: Da Gott Schöpfer ist und über seier Schöpfung steht (auch der Zeit) kann er schon im Voraus wissen wie ich mich entscheiden werde. |
Wie kann Gott etwas schöpfen, wenn er über der Zeit steht? Kannst du mir einen Schöpfungsbegriff skizzieren, der auf keiner Reihung von Ursache und Wirkung, also einem Zeitbegriff, beruht?
Ölbendölp hat folgendes geschrieben: |
Aber, wie gesagt, eben nur meine Entscheidung. Kleines Bsp. zur Verdeutlichung. Angenommen ich bin allwissend und könnte dir deinen morgigen Tag im Detail voraussagen. Ich schreibe alles in einen Brief und schicke ihn morgen Vormittag an dich ab. Du verbringst deinen Tag unbeeinflusst von mir wie du willst und holst übermorgen den Brief aus der Post. Der Brief steht mit dir in überhaupt keiner Bezieheung, du hast unabhängig vom Inhalt deinen Tag verlebt und Entscheidungen getroffen. Der Inhalt des Briefes sind lediglich deine Entscheidungen zeitlich vorweggenommen.
Alle Klarheiten beseitigt? |
War das ein absichtlicher Wortwitz?
Du hast die Thematik lediglich umformuliert. In dem genannten Beispiel ist exakt vorherbestimmt, was ich an diesem Tag im Detail machen und wie ich mich entscheiden werde. Da du einen Gott außen vor lässt sind meine Handlungen in diesem Fall durch die Naturgesetze und den Anfangszustand bestimmt, unabhängig davon woher diese Naturgesetze und der Anfangszustand kommen.
Ich dich an deine Ursprüngliche Beobachtung erinnern:
Ölbendölp hat folgendes geschrieben: |
Z. B. könnte ich jetzt sagen (dein Bsp.), dass es dann eben (nach muslimischen Glauben) mein Schicksal war als Nichtmoslem (= Ungläubiger) zu sterben. Dann konnte ich es mir aber eh nicht aussuchen, sondern es war Vorherbestimmung. |
Wo liegt also der praktische Unterschied zwischen Islam und Christentum in dieser Hinsicht? Ob Gott einen Anfangszustand erzeugt und nur sporadisch über Propheten und Avatare (Jesus, brennender Dornbusch) eingreift, oder er unmittelbar und überall involviert ist, wie im Islam, ist einerlei.
Deine entgültige Bestimmung kommt doch in jeden Fall von Gott.
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Ölbendölp junger, adretter Kreazzicrank
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen
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(#265277) Verfasst am: 20.02.2005, 14:00 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Ölbendölp hat folgendes geschrieben: | ... Du verbringst deinen Tag unbeeinflusst von mir wie du willst und holst übermorgen den Brief aus der Post. Der Brief steht mit dir in überhaupt keiner Bezieheung, du hast unabhängig vom Inhalt deinen Tag verlebt und Entscheidungen getroffen. Der Inhalt des Briefes sind lediglich deine Entscheidungen zeitlich vorweggenommen. Alle Klarheiten beseitigt? |
Ja. Natürlich geht es nicht darum, ob das Wissen den Ablauf kausal beeinflußt, sondern ob man eine Entscheidung, deren Resultat feststeht (berechenbar ist, wenn auch nur von Göttern), noch "frei" nennen kann.
gruß/step |
Hallo step!
Ich meinte damit, dass die Entscheidung (ich setzt jetzt einfach dich ein), die von dir getroffen wird. Wenn du dich z. B. für „ja“ entscheidest, weiss ich das eben vorher, wenn „nein“ auch. Das Resultat sehe ich eben nicht als feststehend an. Das meinte ich mit „zeitlich vorweggenommen“, d. h. dass in diesen Fall Gott direkt aus der Zukunft die Information bezieht.
gruß ö.
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