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Der Islam und Europa
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lupus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#263496) Verfasst am: 17.02.2005, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Du schießt ja gar nicht so schlecht aus der Hüfte, Sokrateer.

Abgesehen von ein paar Nuancen möchte ich dir bei fast allem recht geben, nur das mit dem Religionsunterricht halte ich für kontraproduktiv.

Solange Religionsunterricht nicht ganz abgeschafft wird, stinkt eine Sonderbehandlung des Islams nach Diskriminierung. Außerdem ist der Religionsunterricht, zumindest wie er in weiten Teilen Deutschlands praktiziert wird, eigentlich Religionsentschärfungpropaganda, der wir auch die urban-linken Taufscheinkatholiken verdanken. Darauf möchte ich beim Islam nicht verzichten (auch wenn das natürlich eine ganz perfide Motivation ist). Denn bei einem staatlich organisierten Unterricht gibt es bei aller Zuständigkeit der Religionsgemeinschaft für den Lehrplan doch Mittel und Wege, für die Achtung vor der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu sorgen. M.a.W., wenn sie einmal Teil des Systems sind, werden die Religionslehrer schon Wasser in den Wein akzeptieren müssen (den sie ja ohnehin nicht trinken dürfen Smilie ).

http://www.secularislam.org/skeptics/secularism.htm
Zitat:

No opinion polls concerning religious beliefs are usually allowed in Arab countries, to judge the real spread of secular ideas. An exception is the survey of living conditions of the Palestinian society under Israeli occupation in Gaza, West Bank and Arab Jerusalem, which challenges some widely held notions about religious attitudes. It shows that the percentage of 'secular' men is 20%, going up to an unexpected 30% among women, and that it is on average higher than the percentage of Islamic 'activists' on the other end of the spectrum even in the Gaza refugee camps. Secular is defined in the study as someone who's life is not dictated by religion. The larger middle ground is being held by simply 'observant' moslems. Partial surveys by some university students elsewhere seem to confirm this distribution of the degree of belief.

(stammt von der Website des von Ibn Warraq gegründeten Institute for the Secularisation of Islamic Society)

Mein Vorschlag: Rede Tacheles wo es nötig ist, aber pass auch auf, dass du die im Zitat genannten 20 bis 30 % nicht unnötig vergraulst. Die könnten wir als Verbündete noch bitter nötig haben.
_________________
They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.

Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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vanitas
Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.01.2005
Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg

Beitrag(#263708) Verfasst am: 17.02.2005, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
Abgesehen von ein paar Nuancen möchte ich dir bei fast allem recht geben, nur das mit dem Religionsunterricht halte ich für kontraproduktiv.


Von islamischen Religionsunterricht halte ich herzlich wenig. Wenn man bedenkt was allein im Christentumnotwendig war um das in geregelte Bahnen zu lenken oder sogar "Religionsentschärfungpropaganda" zu erzeugen, da ist ein aufgeklärter Religionsunterricht in Bezug auf den Islam vollkommen illusorisch.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Welche Entwicklungen?


Die Entwicklung selbst sollte man vielleicht besser als Möglichkeit zur Entwicklung bezeichnen. Instabil wie ein Kartenhaus aber dennoch die Möglichkeit dazu in einer islamisch geprägten Gesellschaft so etwas wie Demokratie und westliches Menschenrechtsverständnis zu verankern. Das ändert den Islam nicht, aber die Gesellschaft und hier habe ich noch Hoffnungen. Wie sah die katholische Kirche bis zum zweiten vatikanischen Konzil aus? Nicht die Reformation der Religion zählt, diese bringt keine Aufklärung und hat sie auch in Europa nicht gebracht. Wenn etwas wie Aufklärung möglich sein sollte und das geopolitische Klima nicht alles wieder zusammenbrechen lässt, so äußert sich dies immer außerhalb der Religion. Diese Option halte ich noch für möglich und angehenswert, egal wie schwierig es ist. Wir sind schon zu tief in essentiellen Problemen um uns den Luxus einer risikofreien Annäherung leisten zu können. Man muss etwas investieren und zunächst etwas schaffen, dass sich vielleicht im Moment noch als schwaches Zierpflänzchen gebiert. Ein Sieg für die Kriegstreiber auf beiden Seiten wäre verherrend und selbst eine vor sich her dümpelnde "islamische Welt" können wir uns nicht leisten. Je besser und realistischer die Analysen der Lage hierbei sind, desto effektiver kann man handeln, hier habe ich mit dir keine Probleme, aber handeln muss man. Können wir es uns denn leisten auf eine islamische Aufklärung einfach so zu warten ohne tu versuchen etwas beizuhelfen?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Welche Anstrengungen von welchen Intellektuellen? Ich lese auf der MEMRI-Liste mit. Kannst du ein paar Namen nennen, um das mal zu konkretisieren?


Anstrengungen sind hierbei freilich eher Ideen, Analysen und Vorschläge, keine wirklichen Großprojekte oder Gesellschaftsumbrüche. Gute Beispiele fand ich in Die arabische Welt - Zwischen Tradition und Moderne.
_________________
Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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