Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
|
(#269808) Verfasst am: 04.03.2005, 00:15 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Manche Sozialwohnungen sind kaum besser als Obdachlosenheime.
Nur daß man sich seine Suppe selber aufwärmen darf.
Und daß man seine Wohnungstür abschließen kann.
Aber dieses Minimum an Sicherheit ist für Kossuth wohl schon Luxus, den ein Hilfe-Bezieher nicht braucht.  |
Und dieses Minimum an Sicherheit bestimmst jetzt du, oder?  |
Dieses Minimum kann jeder, der nicht mehr bei Mutti wohnt und selber mal drauf angewiesen war oder ist, dir aus erster Hand beschreiben. Ganz besonders wenn noch Kinder mit dran hängen.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#269828) Verfasst am: 04.03.2005, 01:08 Titel: |
|
|
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Manche Sozialwohnungen sind kaum besser als Obdachlosenheime.
Nur daß man sich seine Suppe selber aufwärmen darf.
Und daß man seine Wohnungstür abschließen kann.
Aber dieses Minimum an Sicherheit ist für Kossuth wohl schon Luxus, den ein Hilfe-Bezieher nicht braucht.  |
Und dieses Minimum an Sicherheit bestimmst jetzt du, oder?  |
Dieses Minimum kann jeder, der nicht mehr bei Mutti wohnt und selber mal drauf angewiesen war oder ist, dir aus erster Hand beschreiben. Ganz besonders wenn noch Kinder mit dran hängen. |
Ich bin von deinem höchst sachbezogenen, professionellen, wirtschaftspolitischen Argument zutiefst beeindruckt!
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#269829) Verfasst am: 04.03.2005, 01:16 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Manche Sozialwohnungen sind kaum besser als Obdachlosenheime.
Nur daß man sich seine Suppe selber aufwärmen darf.
Und daß man seine Wohnungstür abschließen kann.
Aber dieses Minimum an Sicherheit ist für Kossuth wohl schon Luxus, den ein Hilfe-Bezieher nicht braucht.  |
Und dieses Minimum an Sicherheit bestimmst jetzt du, oder?  |
Dieses Minimum kann jeder, der nicht mehr bei Mutti wohnt und selber mal drauf angewiesen war oder ist, dir aus erster Hand beschreiben. Ganz besonders wenn noch Kinder mit dran hängen. |
Ich bin von deinem höchst sachbezogenen, professionellen, wirtschaftspolitischen Argument zutiefst beeindruckt!  |
Du meinst, es wäre wirtschaftplitisch besser, die etwaig dranhängenden Kinder ins Heim zu schicken? Weisst Du, was das kostet? Oder sollen die auch ins Obdachlosenheim mit einziehen? Weiss Du, was das für langfristige Folgekosten verursacht?
|
|
Nach oben |
|
 |
annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
|
(#269830) Verfasst am: 04.03.2005, 01:20 Titel: |
|
|
max hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Mensch. Mit dem Geld, was sich die Bundesregierung sparen würde (durch die Abschaffung der Sozialhilfe und durch viele andere Sachen) würde auf Dauer eine weit bessere Wirtschaftslage entstehen. Bis jetzt hat sich der Staat jedoch selbst durch seine hohen Schulden ausmanövriert und hat keinen echten wirtschaftlichen Spielraum und das ist ein wichtiger Grund dafür, warum Deutschland tief in einer Kriese steckt, die durchaus auch zum großen Teil Hausgemacht ist. |
Die Staatschulden würden auch nicht existieren, wenn die Kohle nicht dauernd den Superreichen in den Arsch geschoben würde, die nicht mehr wissen, was sie mit dem ganzen Geld machen können.
Wenn eine Gesellschaft nicht mehr allen Mitglieder wenigstens ein normales Leben garantieren kann - obwohl die Mittel dazu im Überfluss vorhanden sind - dann hat sie auch keinerlei Daseinsberichtigung mehr. In Obdachlosenheimen statt eigenen Wohnungen zu leben, Abhängig von Supenküchen zu sein und über keinerlei eigene Mittel zu verfügen, hat nichts mit einem menschenwürdigen Leben zu tun.
Nur noch ein kleiner Hinweis auf die Realität: in den neuen Bundesländern stehen 1,8 Millionen Arbeitslose gerade einmal 54.000 freie Stellen gegenüber. Das entspricht einer Stelle auf 33 Arbeitslose! Und sag noch mal, dass Sozialhilfe jemanden daran hindert, eine Arbeit zu finden.  |
Klare Worte.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#269841) Verfasst am: 04.03.2005, 02:00 Titel: |
|
|
max hat folgendes geschrieben: |
Die Staatschulden würden auch nicht existieren, wenn die Kohle nicht dauernd den Superreichen in den Arsch geschoben würde, die nicht mehr wissen, was sie mit dem ganzen Geld machen können. |
Auch hier gilt das Prinzip der Evolution: Immer reicher wird auf Dauer nur der, der es werden will. Weis jemand nicht mit viel Geld etwas anzufangen, dann wird er auch nicht reich, weil ihm die Motivation einfach wegfällt.
max hat folgendes geschrieben: |
Wenn eine Gesellschaft nicht mehr allen Mitglieder wenigstens ein normales Leben garantieren kann - obwohl die Mittel dazu im Überfluss vorhanden sind - dann hat sie auch keinerlei Daseinsberichtigung mehr. |
Die Mittel wären theoretisch zu so einigem da, aber je mehr man die ökonomischen Gesetze mit staatlichen Vorschriften durchlöchert, desto mehr schrumpfen diese Mittel!
Sowie Wirtschaftswachstum alleine keinen Wohlstand für alle garantiert, so tuen es die Sozialgesetze auch nur, wenn es der Wirtschaft gut geht und dieser geht es am besten, wenn sie nur durch die notwendigsten Sozialvorschriften belastet wird.
Eine Gesellschaft, die durch sozialistisches Moraldenken seine eigene Wirtschaft schädigt, verliert an Legitimität, weil sie den Wohlstand für alle Gruppen verhindert.
max hat folgendes geschrieben: | In Obdachlosenheimen statt eigenen Wohnungen zu leben, Abhängig von Supenküchen zu sein und über keinerlei eigene Mittel zu verfügen, hat nichts mit einem menschenwürdigen Leben zu tun. |
Menschen können in noch weit schlimmeren Bedingungen überleben.
max hat folgendes geschrieben: |
Nur noch ein kleiner Hinweis auf die Realität: in den neuen Bundesländern stehen 1,8 Millionen Arbeitslose gerade einmal 54.000 freie Stellen gegenüber. Das entspricht einer Stelle auf 33 Arbeitslose! |
Und warum ist die Arbeitslosigkeit so hoch?
max hat folgendes geschrieben: | Und sag noch mal, dass Sozialhilfe jemanden daran hindert, eine Arbeit zu finden.  |
Soll das eine Drohung sein?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#269844) Verfasst am: 04.03.2005, 02:07 Titel: |
|
|
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Du meinst, es wäre wirtschaftplitisch besser, die etwaig dranhängenden Kinder ins Heim zu schicken? Weisst Du, was das kostet? Oder sollen die auch ins Obdachlosenheim mit einziehen? Weiss Du, was das für langfristige Folgekosten verursacht? |
Wer hat gesagt, dass ich Kinder einfach so Eltern wegnehmen und in Heime stecken will?
Ich habe nicht die gewaltsame Auflösung von Familien zum Ziel. Mein Ziel ist, die Gesellschaft zu modernisieren und dazu gehört auch, dass die Bedeutung der Familie weiter abnehmen muss. Aber nicht mit Gewalt und Verboten, oder Wegnahmen von Kindern.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
|
(#269845) Verfasst am: 04.03.2005, 02:14 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sowie Wirtschaftswachstum alleine keinen Wohlstand für alle garantiert, so tuen es die Sozialgesetze auch nur, wenn es der Wirtschaft gut geht und dieser geht es am besten, wenn sie nur durch die notwendigsten Sozialvorschriften belastet wird.
Eine Gesellschaft, die durch sozialistisches Moraldenken seine eigene Wirtschaft schädigt, verliert an Legitimität, weil sie den Wohlstand für alle Gruppen verhindert. |
Das ist die Meinung aller bundesdeutschen Regierungen seit Schmidt. Alle haben versucht die Wachstumskräfte auf Kosten des Sozialstaats zu stärken. Und der Erfolg aller Regierungen war, dass die Arbeitslosigkeit weiter stieg. Es gab massive Umverteilung zu den Kapitalisten und die Freiheit der Kapitalisten wurden immer mehr auf Kosten der Freiheit des Rests ausgeweitet. Der Erfolg war Null. Was schreien jetzt die Neoliberalen? Es braucht noch mehr davon! Getreu dem Motto, wenn der Patient nach dem Aderlass gestorben ist, lag es daran, dass er noch Blut in den Adern hatte.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Immer reicher wird auf Dauer nur der, der es werden will. |
Und nicht zu vergessen: in den meisten Fällen schon reich geboren wurde.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Menschen können in noch weit schlimmeren Bedingungen überleben. |
Dahinvegetieren nennt aber niemand menschenwürdiges Leben.
Kossuth hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | Und sag noch mal, dass Sozialhilfe jemanden daran hindert, eine Arbeit zu finden. |
Soll das eine Drohung sein? |
Nein, ein Hinweis auf einen totalen Realitätsverlust deinerseits.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
|
|
Nach oben |
|
 |
Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
|
(#269871) Verfasst am: 04.03.2005, 07:26 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Manche Sozialwohnungen sind kaum besser als Obdachlosenheime.
Nur daß man sich seine Suppe selber aufwärmen darf.
Und daß man seine Wohnungstür abschließen kann.
Aber dieses Minimum an Sicherheit ist für Kossuth wohl schon Luxus, den ein Hilfe-Bezieher nicht braucht.  |
Und dieses Minimum an Sicherheit bestimmst jetzt du, oder?  |
Dieses Minimum kann jeder, der nicht mehr bei Mutti wohnt und selber mal drauf angewiesen war oder ist, dir aus erster Hand beschreiben. Ganz besonders wenn noch Kinder mit dran hängen. |
Ich bin von deinem höchst sachbezogenen, professionellen, wirtschaftspolitischen Argument zutiefst beeindruckt!  |
Das denke ich mir. Schließlich hast du auf gleiche Weise Sanne geantwortet.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270082) Verfasst am: 04.03.2005, 16:16 Titel: |
|
|
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Manche Sozialwohnungen sind kaum besser als Obdachlosenheime.
Nur daß man sich seine Suppe selber aufwärmen darf.
Und daß man seine Wohnungstür abschließen kann.
Aber dieses Minimum an Sicherheit ist für Kossuth wohl schon Luxus, den ein Hilfe-Bezieher nicht braucht.  |
Und dieses Minimum an Sicherheit bestimmst jetzt du, oder?  |
Dieses Minimum kann jeder, der nicht mehr bei Mutti wohnt und selber mal drauf angewiesen war oder ist, dir aus erster Hand beschreiben. Ganz besonders wenn noch Kinder mit dran hängen. |
Ich bin von deinem höchst sachbezogenen, professionellen, wirtschaftspolitischen Argument zutiefst beeindruckt!  |
Das denke ich mir. Schließlich hast du auf gleiche Weise Sanne geantwortet. |
Nein.
Sanne hat dogmatisch ihr "Minimum an Sicherheit" in der Diskussion aufzwingen wollen. Daher kam diese Antwort von mir.
Du dagegen "argumentierst" meistens mit irgendwelchen Behauptungen über mich persönlich. Merkst du den Unterschied?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
|
(#270087) Verfasst am: 04.03.2005, 16:30 Titel: |
|
|
@Kossuth
Nur mal eine kleine Frage am Rande:
Warum nennst Du Dich "Rebell"? Gegen was rebellierst Du denn? Deine Einlassungen hier sind doch purer ökonomischer Konformismus wie ich ihn seit meiner Jugend besonders von C-Parteien und deren Anhang (Junge Union, RCDS, etc.) gehört habe. Naja, Österreich mag ja anders sein...
Den Politiker-Tauben-Vergleich hingegen finde ich gut .
|
|
Nach oben |
|
 |
AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
|
(#270097) Verfasst am: 04.03.2005, 16:54 Titel: |
|
|
Ich würde gerne, falls Ihr nichts dagegen habt, auf das ursprüngliche Thema zurückkommen.
Ist die Definition von "relativer" Armut überhaupt sinnvoll?
Oder ist es nicht eher so (meine Ansicht), dass diese Definition unserem umgangssprachlichen Verständnis von "Armut" diametral entgegen spricht?
In den Medien wird ja in letzter Zeit immer öfter über "relative" Armut gesprochen, wobei die Definition sehr schwammig bleibt (müsste man erst einmal richtig definieren).
Nehmen wir an, wir würden in einem Land leben mit dem Namen D und um uns herum gäbe es 2 Länder mit den Namen P und T. Nun könnte es sein, dass nach der Definition von "relativer" Armut, es in unserem Land D mehr "relativ" Arme gäbe, als in den Ländern P und T, obwohl absolut gesehen (= Grundbedürfnisse können nicht befriedigt werden), es sein könnte, dass in den Ländern P und T es mehr "absolut" Arme gäbe.
Man kann jetzt aber sagen, es gäbe mehr "relativ" Arme in D, als in P und T. Lässt man jetzt das "relativ" einfach weg, dann entsteht die Aussage, dass die Armut in D größer sei als in P und T (was jedoch nur stimmt, wenn man "relativ" impliziert, wobei "relativ" nicht definiert ist).
Ich finde, das ist ein grundsätzliches Problem. Man müsste irgendwie ein anderes Wort erfinden für "relative Armut".
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270105) Verfasst am: 04.03.2005, 17:01 Titel: |
|
|
max hat folgendes geschrieben: |
Das ist die Meinung aller bundesdeutschen Regierungen seit Schmidt. Alle haben versucht die Wachstumskräfte auf Kosten des Sozialstaats zu stärken. Und der Erfolg aller Regierungen war, dass die Arbeitslosigkeit weiter stieg. Es gab massive Umverteilung zu den Kapitalisten und die Freiheit der Kapitalisten wurden immer mehr auf Kosten der Freiheit des Rests ausgeweitet. Der Erfolg war Null. Was schreien jetzt die Neoliberalen? Es braucht noch mehr davon! Getreu dem Motto, wenn der Patient nach dem Aderlass gestorben ist, lag es daran, dass er noch Blut in den Adern hatte. |
Das ist eine einseitige Betrachtungsweise.
Den letzten großen Reformschub, welchen Deutschland und Österreich erlebten fand 1919 statt. Der vorletzte war 1848. Aber seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich bis heute nur langsam was in Richtung Fortschritt getan. Es gab nur kleine Wellen von Reformen, die aber teilweise sich auch gegenseitig neutralisierten.
Die Bundesrepublik war mehr oder weniger eine Wiederherrstellung der Weimarerrepublik und die meisten Rückschritte, die Hitler einführte wurden beseitigt, allerdings beispielsweise nicht die Wehrpflicht, die bis heute besteht.
Längst überfällige Reformen wurden zwar im Laufe der Zeit durchgeführt (allerdings fast immer erst dann, wenn sie für die immer noch konservative Allgemeinheit zumindest einigermassen populär wurden und Zustimmung fanden), wie auch die Legalisierung und bis heute immer noch nicht vollendete Gleichberechtigung der Homosexuellen. Große Schritte nach vorne blieben aber aus.
Die Politik veränderte sich seit den Zwanzigern kaum und wurde nicht an die vielen neuen Herausforderungen von heute angepasst.
Dabei hat sich die Zeit sehr verändert. Die Politik hat aber den Trend verschlafen. Man hat in Deutschland noch nicht einmal ernsthafte Versuche unternommen, das internationale Treiben der Konzerne in gewisse Bahnen zu lenken (ausser durch Zölle und andere Abschottungsversuche, die aber in ihren Nachteilen eindeutig überwiegen und den ärmeren Ländern gewaltigen Schaden zufügen während sich die Marktpreise im eigenem Land erhöhen).
Die Lösung ist aber nicht, sich abzuschotten, sondern international geltende Regeln einzuführen, die für alle Konzerne gleichermassen gelten. Solche Versuche wurden bis heute völlig unzureichend gemacht.
Man hat auch nie wirklich versucht, die Schulden abzubauen um endlich die drückende Zinsenlast abzuwerfen. Statt dessen versucht man die Zinsen durch Neuverschuldung zu tilgen, was aber angesichts der schwindelerregenden Höhe dieser Zinsen selbst bei der die Stabilitätspakt-Richtlinien überschreitenden Neuverschuldung nicht annähernd gelingt.
Und es ist zu kurz gesprungen, die Reichen für alles verantwortlich zu machen. Das Problem sind die zu hohen Staatsausgaben und zu geringen Staatseinnahmen gleichzeitig!
Natürlich sollen für alle Unternehmen die gleichen Gesetze gelten. Aber es fehlt heute an politischer Entschlossenheit, um klare Grenzen zu setzen.
Was aber das schlimmste an der Wirtschaftspolitik ist:
Die Staatsausgaben- und einnahmen sind derart vielfältig, dass die durch diese Vielfalt bedingten Verwaltungskosten schon alleine einen erheblichen Teil verschlingen. Für die Wirtschaft gelten derart viele komplizierte Vorschriften und Einschränkungen, dass ein vernünftiges Wirtschaften selbst für private Unternehmen schwierig wird, während der Staat seinerseits in der Praxis nur mit größtem Aufwand diese Gesetze realisieren kann. Die Exekutive und die Judikative sind allein durch diese Komplexität der Gesetze total überfordert und können diese Rechte nicht mehr Flächendeckend geltend machen.
Das widerum kostet dem Staat und dem Gesetz erheblich an Ansehen, so dass es noch mehr Chaos und Entfremdung zur Politik und schließlich auch Wirtschaft gibt.
"Wir" haben in Mitteleuropa nur bedingt einen Sozialismus, aber "wir" haben nur bedingt eine freie Marktwirtschaft, "wir" haben weder eine echte Demokratie, noch eine echte Diktatur. Dieses Mischsystem von heute wird schnell an Effizienz einbüssen und glaub mir - das hat es schon.
Mein Ziel ist auch eine radikale Umwältzung der Wirtschaft und Gesellschaft und nicht die Beihehaltung des Status quo.
max hat folgendes geschrieben: |
Und nicht zu vergessen: in den meisten Fällen schon reich geboren wurde. |
http://www.mehr-freiheit.de/gen/cwquiz.html
Eine Frage davon: Wieviel % der 400 reichsten US-Bürger haben ihr Vermögen geerbt?
Und die Lösung:
mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben: | 20 %. Nur 82 der 400 reichsten US-Bürger haben ihr Vermögen geerbt, 80% von ihnen haben es auf dem Markt verdient. |
max hat folgendes geschrieben: |
Dahinvegetieren nennt aber niemand menschenwürdiges Leben. |
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Es ist nicht die Sache des Staates, Armen Almosen zu schenken, wie es der Islam verlangt.
max hat folgendes geschrieben: |
Nein, ein Hinweis auf einen totalen Realitätsverlust deinerseits. |
Realitätsverlust??
In vielen ehemaligen Ostblockregionen gibt es eine enorme Arbeitslosigkeit. In den ersten Jahren der Neunziger gab es auch ein rückgängiges Wirtschaftswachstum, was heute schon anders ist.
Die Aufgabe des Staates ist aber nicht, Geld massenweise zu verteilen (Kreisky-Syndrom), sondern durch indirekte Maßnahmen für mehr Arbeitsplätze zu sorgen, um das Verhältniss zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu stabilisieren (und das sicher nicht durch die "Beschäftigung" von mehr Beamten!).
Arbeitsplätze schaffen ist Hilfe zur Selbsthilfe für die unteren Schichten und es ist das Sozialste, was ein Staat machen kann!
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270115) Verfasst am: 04.03.2005, 17:30 Titel: |
|
|
shiningthrough hat folgendes geschrieben: | @Kossuth
Nur mal eine kleine Frage am Rande:
Warum nennst Du Dich "Rebell"? Gegen was rebellierst Du denn? Deine Einlassungen hier sind doch purer ökonomischer Konformismus wie ich ihn seit meiner Jugend besonders von C-Parteien und deren Anhang (Junge Union, RCDS, etc.) gehört habe. Naja, Österreich mag ja anders sein... |
Ich denke nicht, dass ich den konservativen Parteien nahe stehe, auch wenn es wirtschaftspolitisch so zu sein scheint.
Wirtschaftspolitisch will ich einen konsequenten Schuldenabbau erreichen, was zur aller erst die höchste Priorität hat. Die mit den abgebauten Schulden fallende Zinslast bringt dem Staat erhebliche Geldmittel und damit weit mehr politischen Spielraum (die konservative ÖVP betreibt keinen konsequenten Schuldenabbau).
Ganz wichtig ist, die Bürokratie des Staates wesentlich kompakter zu gestallten, indem man die Vorschriften vereinfacht und die Vielfalt der Staatsausgaben- und einnahmen begrenzt.
Wie ich schon einmal geschrieben habe: Der Staat braucht nicht derart viele verschiedene Steuern. Zwei oder drei verschiedene Arten der Steuer würden komplett ausreichen, um ein sozial verträgliches Steuersystem zu gewährleisten. Und der Staat braucht auch bei weitem nicht derart viele unterschiedliche Ausgaben. Er betreibt derzeit völlig ungezielt sehr viele verschiedene Förderungsprojekte, wo man auf viele von ihnen verzichten und sich auf wenige oder gar nur auf ein Projekt/Ziel konzentrieren könnte. Auch all die Subventionen, die kein Investitionscharakter haben und nur dazu da sind, um unrentable Betriebe am Leben zu halten, müssen vollständig abgeschafft werden.
Auch die Sozialmassnahmen des Staates müssen besser organisiert sein.
Dazu ist die Abschaffung der Sozialhilfe ein wichtiger Schritt.
Gegen das was ich aber am meisten rebelliere, sind gesellschaftliche und politische Aspekte, wie zb. die Wehrpflicht, das Wiederbetätigungsgesetz, die mangelhafte Trennung zwischen Staat und Kirche und die schleichende Zensur in den Medien und im Internet. Ich rebelliere gegen die allgegenwärtige Prüderie in der Gesellschaft, da man leider auch noch heute als freizügiger Mensch schnell an Grenzen stösst. Ausserdem habe ich vor das Justizsystem radikal zu reformieren. Was noch ärgerlich ist, ist dass die Menschen gesellschaftlich und teilweise auch gesetzlich weit übertrieben auch noch heute sehr nach Geschlecht, Alter und anderen solchen Sachen getrennt werden und dass nach wie vor die Homosexuallität disskriminiert wird.
Tja. Und dann gibt es noch eine Reihe von vielen anderen Sachen, die mir teilweise auch enorm wichtig zu erwähnen wären. Aber es würde lange dauern, das alles jetzt auf einmal zu beschreiben.
shiningthrough hat folgendes geschrieben: |
Den Politiker-Tauben-Vergleich hingegen finde ich gut . |
Danke.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
Othilic Gast
|
(#270149) Verfasst am: 04.03.2005, 19:10 Titel: |
|
|
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Ich würde gerne, falls Ihr nichts dagegen habt, auf das ursprüngliche Thema zurückkommen.
|
Da habe ich gar nichts dagegen
Zitat: |
Ist die Definition von "relativer" Armut überhaupt sinnvoll?
|
Armut relativ zu definieren ist in reichen Ländern wie Deutschland sinnvoll. Nicht nur aus Gründen der Menschlichkeit, sondern auch um so das "Revolutionspotential" einer Gesellschaft einzuschätzen.
Die Frage ist, wie man sie relativ definiert:
wie in der EU-Definition über einen Prozentsatz des mittleren Einkommens
oder
ob man, wie Du in einem Deiner früheren Postings vorschlugst, eine Liste von Dingen aufstellt, die man braucht, um in der Gesellschaft "normal" leben zu können, der von Land zu Land und von Jahr zu Jahr sich ändert. Dieses Konzept erinnert mich ein bißchen an den Warenkorb zur Messung der Inflation. Letztlich käme man so auch auf einen relativen Armutsbegriff.
Zitat: |
Oder ist es nicht eher so (meine Ansicht), dass diese Definition unserem umgangssprachlichen Verständnis von "Armut" diametral entgegen spricht?
|
Nicht gerade diametral entgegen. Aber die beiden Begriffe decken sich nicht. Wenn ich von "13 Prozent der Deutschen leben in Armut" höre, dann denke ich spontan an 13 Prozent obdachlose Mülltonnendurchwühler, was ja offensichtlich nicht gemeint ist. Hier muß ich "den Medien" auch den Vorwurf machen, daß das Bildmaterial, was Aussagen über relative Armut in Deutschland begleitet, meist nur die absolute Armut illustriert.
Zitat: |
In den Medien wird ja in letzter Zeit immer öfter über "relative" Armut gesprochen, wobei die Definition sehr schwammig bleibt (müsste man erst einmal richtig definieren).
Nehmen wir an, wir würden in einem Land leben mit dem Namen D und um uns herum gäbe es 2 Länder mit den Namen P und T. Nun könnte es sein, dass nach der Definition von "relativer" Armut, es in unserem Land D mehr "relativ" Arme gäbe, als in den Ländern P und T, obwohl absolut gesehen (= Grundbedürfnisse können nicht befriedigt werden), es sein könnte, dass in den Ländern P und T es mehr "absolut" Arme gäbe.
Man kann jetzt aber sagen, es gäbe mehr "relativ" Arme in D, als in P und T. Lässt man jetzt das "relativ" einfach weg, dann entsteht die Aussage, dass die Armut in D größer sei als in P und T (was jedoch nur stimmt, wenn man "relativ" impliziert, wobei "relativ" nicht definiert ist).
Ich finde, das ist ein grundsätzliches Problem.
|
Ja, stimmt genau.
Zitat: |
Man müsste irgendwie ein anderes Wort erfinden für "relative Armut". |
Vorschlag: "Öffnung der Schere"?
P.S: Eine Antwort auf Deine Postings von vorgestern ("es ist gar kein Problem") kommt im Laufe des Abends auch noch.
|
|
Nach oben |
|
 |
Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
|
(#270152) Verfasst am: 04.03.2005, 19:20 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat dogmatisch ihr "Minimum an Sicherheit" in der Diskussion aufzwingen wollen. Daher kam diese Antwort von mir. |
Dieses Minimum an Sicherheit, was Sanne dir angeblich aufzwingen wollte, ist das mindeste, was ein Mensch generell benötigt, um sich sicher zu fühlen.
Zitat: | Du dagegen "argumentierst" meistens mit irgendwelchen Behauptungen über mich persönlich. Merkst du den Unterschied? |
Nanu, du hast dich angesprochen gefühlt?
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
|
|
Nach oben |
|
 |
rabenkrähe Gast
|
(#270352) Verfasst am: 05.03.2005, 03:27 Titel: |
|
|
Auch hier gilt das Prinzip der Evolution: Immer reicher wird auf Dauer nur der, der es werden will. Weis jemand nicht mit viel Geld etwas anzufangen, dann wird er auch nicht reich, weil ihm die Motivation einfach wegfällt.
......
Zu dem wenigen, was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist bewußtes soziales Verhalten, ist der Versuch von Problemlösungen mittels Bewußtsein/ Verstand.
Wie pervertiert der Überlebenskampf des Menschen auf dieser, unserer Erde ist, pervertiert nämlich durch ungleiche wirtschaftliche und soziale Verhältnisse, wird an den Verhältnissen in den Entwicklungsländern deutlich.
Dort reicht kein Leidensdruck, damit hungernde und durstende Menschen vom Säugling an zu irgendwas kommen, und sei es nur zum Überleben.
Schon deswegen ist dieses Argment des "Leidensdruckes", um sich zu irgendwas aufzuraffen, überaus hohl.
Hinzu kommt, daß das Ziel des Menschen doch wohl sein sollte, seine Pfunde (also nicht die gewichtstechnischen- ))))) in die Waagschale zu werfen. Und die hießen letztlich doch wohl, aus Überzeugung sich einzusetzen und zu arbeiten, und nicht aus Not.
Jeder Erdenbürger sollte das Grundrecht auf grundsätzliche Versorgung haben, die Ressourcen dazu sind wahrlich gegeben.
bin rabenkrähe
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270361) Verfasst am: 05.03.2005, 03:56 Titel: |
|
|
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat dogmatisch ihr "Minimum an Sicherheit" in der Diskussion aufzwingen wollen. Daher kam diese Antwort von mir. |
Dieses Minimum an Sicherheit, was Sanne dir angeblich aufzwingen wollte, ist das mindeste, was ein Mensch generell benötigt, um sich sicher zu fühlen. |
Das ist auch nur eine subjektive Meinung - wo bleibt denn nur dein schändlicher Relativismus?
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Nanu, du hast dich angesprochen gefühlt? |
Hast du nicht etwa darauf abgezielt?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270364) Verfasst am: 05.03.2005, 04:02 Titel: |
|
|
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Zu dem wenigen, was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist bewußtes soziales Verhalten, ist der Versuch von Problemlösungen mittels Bewußtsein/ Verstand.
Wie pervertiert der Überlebenskampf des Menschen auf dieser, unserer Erde ist, pervertiert nämlich durch ungleiche wirtschaftliche und soziale Verhältnisse, wird an den Verhältnissen in den Entwicklungsländern deutlich.
Dort reicht kein Leidensdruck, damit hungernde und durstende Menschen vom Säugling an zu irgendwas kommen, und sei es nur zum Überleben.
Schon deswegen ist dieses Argment des "Leidensdruckes", um sich zu irgendwas aufzuraffen, überaus hohl. |
Ich denke nicht, dass ein Leben in einem Obdachlosenheim etwas mit Leiden zu tun hat.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Hinzu kommt, daß das Ziel des Menschen doch wohl sein sollte, seine Pfunde (also nicht die gewichtstechnischen- ))))) in die Waagschale zu werfen. Und die hießen letztlich doch wohl, aus Überzeugung sich einzusetzen und zu arbeiten, und nicht aus Not. |
Diese Not soll ja auch bis zu einem gewissen Grad bekämpft werden. Aber ab einer bestimmten Grenze muss der Einzelne selber um seinen Lebensstandart kämpfen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Jeder Erdenbürger sollte das Grundrecht auf grundsätzliche Versorgung haben, die Ressourcen dazu sind wahrlich gegeben. |
Wie hoch sollte deiner Meinung nach der Mindeststandart sein?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
rabenkrähe Gast
|
(#270366) Verfasst am: 05.03.2005, 04:08 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Zu dem wenigen, was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist bewußtes soziales Verhalten, ist der Versuch von Problemlösungen mittels Bewußtsein/ Verstand.
Wie pervertiert der Überlebenskampf des Menschen auf dieser, unserer Erde ist, pervertiert nämlich durch ungleiche wirtschaftliche und soziale Verhältnisse, wird an den Verhältnissen in den Entwicklungsländern deutlich.
Dort reicht kein Leidensdruck, damit hungernde und durstende Menschen vom Säugling an zu irgendwas kommen, und sei es nur zum Überleben.
Schon deswegen ist dieses Argment des "Leidensdruckes", um sich zu irgendwas aufzuraffen, überaus hohl. |
Ich denke nicht, dass ein Leben in einem Obdachlosenheim etwas mit Leiden zu tun hat.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Hinzu kommt, daß das Ziel des Menschen doch wohl sein sollte, seine Pfunde (also nicht die gewichtstechnischen- ))))) in die Waagschale zu werfen. Und die hießen letztlich doch wohl, aus Überzeugung sich einzusetzen und zu arbeiten, und nicht aus Not. |
Diese Not soll ja auch bis zu einem gewissen Grad bekämpft werden. Aber ab einer bestimmten Grenze muss der Einzelne selber um seinen Lebensstandart kämpfen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Jeder Erdenbürger sollte das Grundrecht auf grundsätzliche Versorgung haben, die Ressourcen dazu sind wahrlich gegeben. |
Wie hoch sollte deiner Meinung nach der Mindeststandart sein? |
Um Wohlstand hat in der Tat sich jeder selber zu bemühen.
Mindeststandart sind für mich ausreichend Nahrungsmittel, eine der Gesellschaft gemäße Bleibe, Ausbildung, soziale Berücksichtigung insbesondere in medizinischer Hinsicht.
bin rabenkrähe
|
|
Nach oben |
|
 |
Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
|
(#270398) Verfasst am: 05.03.2005, 10:52 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Sanne hat dogmatisch ihr "Minimum an Sicherheit" in der Diskussion aufzwingen wollen. Daher kam diese Antwort von mir. |
Dieses Minimum an Sicherheit, was Sanne dir angeblich aufzwingen wollte, ist das mindeste, was ein Mensch generell benötigt, um sich sicher zu fühlen. |
Das ist auch nur eine subjektive Meinung - |
Ist das so? Macht es dir nichts aus, dich zum Schlafen irgendwo ungeschützt hinzulegen? Willst du nicht wenigstens eine Wand im Rücken haben, wenn du draußen kampierst? Früher war es halt eine Erdhöhle und Feuer, um Raubtiere fernzuhalten, heute ist es halt eine abschließbare Tür zu haben. Geändert hat sich das Bedürfnis nicht.
Zitat: | ...wo bleibt denn nur dein schändlicher Relativismus? |
Der hat mit dem Erfinder desselben das Forum verlassen.
Zitat: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Nanu, du hast dich angesprochen gefühlt? |
Hast du nicht etwa darauf abgezielt? |
Ich zielte auf alle ab, denen es anscheinend so gut geht, dass sie sich nicht vorstellen können, was elementare Bedürfnisse sein können.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
|
|
Nach oben |
|
 |
shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
|
(#270414) Verfasst am: 05.03.2005, 11:25 Titel: |
|
|
Zitat: | Wirtschaftspolitisch will ich einen konsequenten Schuldenabbau erreichen, was zur aller erst die höchste Priorität hat. Die mit den abgebauten Schulden fallende Zinslast bringt dem Staat erhebliche Geldmittel und damit weit mehr politischen Spielraum (die konservative ÖVP betreibt keinen konsequenten Schuldenabbau).
Ganz wichtig ist, die Bürokratie des Staates wesentlich kompakter zu gestallten, indem man die Vorschriften vereinfacht und die Vielfalt der Staatsausgaben- und einnahmen begrenzt.
Wie ich schon einmal geschrieben habe: Der Staat braucht nicht derart viele verschiedene Steuern. |
Zustimmung!
Die nur noch nach astronomischen Maßstäben zu beziffernden Schulden des Staates (hier: Bundesrepublik Deutschland) sind auch m.E. DAS Krebsgeschwür, welches in alle möglichen Bereiche des Staates metastasiert. Hinzu kommen - die damit verbunden und zusätzliche Lasten erzeugende - ausufernde Bürokratie und Überregulierungen (mehr als nur eine "deutsche Marotte").
Wenn man sich z.B. mal seine Gehaltsrechung ansieht, so fällt als mit Abstand größter "Posten" die Lohnsteuer auf. Wer soll daher die Löhne noch finanzieren können und gleichzeitig national und international wettbewerbsfähig bleiben können? Die Krankenkassen haben in der BRD jetzt überwiegend Gewinne gemacht. Das muss dazu führen, dass die Beiträge gesenkt werden und damit die Lohnnebenkosten. Leider sind KV- und PV- Beitrag gegenüber den Lohnsteuern ein eher bescheidener "Posten".
Bei WEM hat eigentlich der Staat die meisten Schulden? Unser Grundgesetz erlaubt die Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit . (Was aber nur bei Inlandsverbindlichkeiten gehen würde.)
Arbeitslosengeld ist natürlich sinnvoll - sollte aber ähnlich wie Krankenversicherungen aus den Beiträgen finanziert werden. Sozialhilfe abschaffen? Einverstanden, wenn man das durch "in- die-Pflichtnahme" der Kirchen substituieren kann. Deren Milliarden könnten den Staat durchaus entlasten. Es sollten überhaupt alle Religionsgemeinschaften per Gesetz dazu gezwungen werden, den Bedürftigen zu helfen - wie es ja auch dem Geist der Evangelien entspricht und auch dem Geist anderer Religionen ("Entrichtet die Armenspende" heißt es auch im Koran).
(Manchmal frage ich mich, ob nicht die ständige Fokussierung auf die bescheuerte Sexualmoral bestimmter Religionen gewollt ist. Man baut einen "Buhmann" und läßt sich die Leute darüber streiten - das lenkt ab. )
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270783) Verfasst am: 06.03.2005, 02:06 Titel: |
|
|
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Um Wohlstand hat in der Tat sich jeder selber zu bemühen.
Mindeststandart sind für mich ausreichend Nahrungsmittel, eine der Gesellschaft gemäße Bleibe, Ausbildung, soziale Berücksichtigung insbesondere in medizinischer Hinsicht.
|
Diese Aufgaben müssen in der Tat erfüllt werden. Als Streitpunkt bleibt also nur noch die Frage, in welcher Qualität diese Mindestleistungen für alle gewährleistet werden sollen.
Bildung soll zweifellos eine noch höhere Priorität als heute einnehmen. Die Technologien werden immer komplexer und wir brauchen ein Bildungsystem, welches in der Lage ist genug Fachkräfte bereitzustellen, um die Technologien zu beherrschen und zügig weiter zu entwickeln.
Ich hätte auch ein neues Bildungsmodell, aber zu diesem Punkt komme ich irgendwann später.
Gesundheit ist dagegen ein schwieriges Thema. Vieles liegt in der Verantwortung des Einzelnen, da viele Krankheiten durch einen ungesunden Lebensstill entstehen. Viele Krankheiten und damit auch Klink- oder Krankenhausbesuche hätte der Patient durch bessere Gewohnheiten verhindern können.
Daher kann man auch im Fall der Gesundheit nicht auf das Prinzip der Eigenverantwortung verzichten. Ohne jeden Zweifel hat die moderne Medizin ganz schon viele negative Seiten.
So hat ein Arzt aus finanziellem Aspekt her vielmehr einen Anreiz seinen Patienten krank zu halten, als ihn aus der Krankheit herauszukriegen.
Die Pharmaindustrie hat ein ähnliches Interesse. Daher werden bevorzugt teure und wirkungslose Sachen produziert.
Das medizinische System braucht unbedingt kräftige Reformen, damit es möglich wird mit weniger Aufwand mehr zu erreichen, da Einsparungen im Gesundheitssystem wohl schwer zu umgehen sein werden.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
|
(#270788) Verfasst am: 06.03.2005, 02:35 Titel: |
|
|
shiningthrough hat folgendes geschrieben: |
Zustimmung!
Die nur noch nach astronomischen Maßstäben zu beziffernden Schulden des Staates (hier: Bundesrepublik Deutschland) sind auch m.E. DAS Krebsgeschwür, welches in alle möglichen Bereiche des Staates metastasiert. Hinzu kommen - die damit verbunden und zusätzliche Lasten erzeugende - ausufernde Bürokratie und Überregulierungen (mehr als nur eine "deutsche Marotte"). |
In Österreich ist es keineswegs besser, wenn nicht gar noch ärger.
shiningthrough hat folgendes geschrieben: |
Wenn man sich z.B. mal seine Gehaltsrechung ansieht, so fällt als mit Abstand größter "Posten" die Lohnsteuer auf. Wer soll daher die Löhne noch finanzieren können und gleichzeitig national und international wettbewerbsfähig bleiben können? Die Krankenkassen haben in der BRD jetzt überwiegend Gewinne gemacht. Das muss dazu führen, dass die Beiträge gesenkt werden und damit die Lohnnebenkosten. Leider sind KV- und PV- Beitrag gegenüber den Lohnsteuern ein eher bescheidener "Posten". |
Man könnte eventuell auch die Pflichtversicherung abschaffen (ich weis nicht, ob es dies in der BRD gibt) und die Versicherungen, wenn sie bei euch noch staatlich sind, privatisieren.
Aber da müsste man die diesbezüglichen Zahlen und Fakten genauer Analysieren und ausländische Beispiele, wo diese Vorgänge getätigt wurden genau betrachten um dann alle Vor- und Nachteile einer solchen Reform abzuwiegen.
shiningthrough hat folgendes geschrieben: |
Bei WEM hat eigentlich der Staat die meisten Schulden? Unser Grundgesetz erlaubt die Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit . (Was aber nur bei Inlandsverbindlichkeiten gehen würde.) |
Aktionen, wie die Förderung der Inflation, Enteignung der Gläubiger zum Schuldenabbau oder gar die Nichtrückzahlung von Schulden klingen zwar auf den ersten Blick vielversprechend, sollten aber aus vielen Gründen unterlassen werden.
Eine Förderung der Inflation schädigt die Wirtschaft allgemein. Eine willkürliche Enteignung schadet der Vertrauenswürdigkeit des Staates, was die Nichtrückzahlung von Schulden noch mehr tut. In allen drei Fällen würde es zu einem Krach auf dem Finanzmarkt kommen und alle weiteren Kredite, die der Staat später möglicherweise brauchen würde, könnte er gar nicht oder nur stark verteuert erhalten.
Daher sind diese drei Möglichkeiten eher kontraproduktiv.
shiningthrough hat folgendes geschrieben: |
Arbeitslosengeld ist natürlich sinnvoll - sollte aber ähnlich wie Krankenversicherungen aus den Beiträgen finanziert werden. |
Da weis ich selber nicht genau. Grundsätzlich ist es nicht weiter schlimm, wenn der Staat ein Arbeitslosengeld auszahlt, da jeder Mensch auch überraschend seine Arbeit verlieren kann. Vorschläge zu solchen Reformen sind also auch schwer zu beurteilen. Ich müsste das nochmal genauer analysieren.
shiningthrough hat folgendes geschrieben: | Sozialhilfe abschaffen? Einverstanden, wenn man das durch "in- die-Pflichtnahme" der Kirchen substituieren kann. Deren Milliarden könnten den Staat durchaus entlasten. Es sollten überhaupt alle Religionsgemeinschaften per Gesetz dazu gezwungen werden, den Bedürftigen zu helfen - wie es ja auch dem Geist der Evangelien entspricht und auch dem Geist anderer Religionen ("Entrichtet die Armenspende" heißt es auch im Koran).
(Manchmal frage ich mich, ob nicht die ständige Fokussierung auf die bescheuerte Sexualmoral bestimmter Religionen gewollt ist. Man baut einen "Buhmann" und läßt sich die Leute darüber streiten - das lenkt ab. ) |
In diesem Fall würde der Staat gegen die Religionsfreiheit verstossen (was er jetzt auch tut, aber in die andere Richtung, nämlich zugunsten der Religionsgemeinschaften, was natürlich auch nicht besser ist). Ausserdem wäre es ein sicher nicht unerheblicher bürokratischer Aufwand, die Religionsgemeinschaften zu so etwas zu zwingen.
Wichtig ist allerdings, alle Privilegien, welche Religionsgemeinschaften genießen, abzuschaffen. Damit spart sich der Staat bereits erhebliche Summen und es wäre bereits in diesem Fall nicht auszuschließen, dass manche Religionsgemeinschaften pleite gehen.
Schließlich gibt es Berichte, die von einer verherrenden Mißwirtschaft der Kirche zeugen.
Wenn wir die katholische Kirche als Beispiel hernehmen, sind mehrere Punkte, wo wichtige materielle Resourcen verschwendet werden fast offensichtlich:
- Der (durch das Zöllibat und das Frauenverbot hausgemachte) Priestermangel zwingt die Kirche indirekt dazu hohe Gehälter an ihre Geistlichen zu zahlen.
- Die Kirche scheut sich davor, mit anderen Organisationen gemeinsame Immobillien zu verwenden, was ihr sicher viel Geld gespart hätte.
- Dass sich die Kirche nicht davor schert, Geld wegzuwerfen, zeigen auch die vielen, prunkvollen (aber immer leerer werdenden) Kirchen. Kirchen gibt es quasi in jedem Dorf und in den Städten ist eine Kirche nur ein paar Straßen von einer anderen entfernt.
Die Finanzen und die Tätigkeiten aller Religionsgemeinschaften gehen den Staat (solange keine Rechtsbrüche gegen das für alle Vereine und Menschen geltende Gesetz vorliegen) Nichts an.
Leider genießen Religionsgemeinschaften zahlreiche gesetzliche Vorteile und auch Steuerfreiheit gegenüber allen anderen Vereinen. So wird jemand, der einen sakralen Gegenstand beschädigt, wesentlich härter bestraft, als wenn es sich um einen "normalen" Gegenstand handeln würde. Und es gibt quasi sogar ein Gesetz gegen Gotteslästerung.
Somit haben wir längst keine Religionsfreiheit.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
|
|
Nach oben |
|
 |
rabenkrähe Gast
|
(#271121) Verfasst am: 07.03.2005, 03:28 Titel: |
|
|
Kossuth hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Um Wohlstand hat in der Tat sich jeder selber zu bemühen.
Mindeststandart sind für mich ausreichend Nahrungsmittel, eine der Gesellschaft gemäße Bleibe, Ausbildung, soziale Berücksichtigung insbesondere in medizinischer Hinsicht.
|
Diese Aufgaben müssen in der Tat erfüllt werden. Als Streitpunkt bleibt also nur noch die Frage, in welcher Qualität diese Mindestleistungen für alle gewährleistet werden sollen.
Bildung soll zweifellos eine noch höhere Priorität als heute einnehmen. Die Technologien werden immer komplexer und wir brauchen ein Bildungsystem, welches in der Lage ist genug Fachkräfte bereitzustellen, um die Technologien zu beherrschen und zügig weiter zu entwickeln.
Ich hätte auch ein neues Bildungsmodell, aber zu diesem Punkt komme ich irgendwann später.
Gesundheit ist dagegen ein schwieriges Thema. Vieles liegt in der Verantwortung des Einzelnen, da viele Krankheiten durch einen ungesunden Lebensstill entstehen. Viele Krankheiten und damit auch Klink- oder Krankenhausbesuche hätte der Patient durch bessere Gewohnheiten verhindern können.
Daher kann man auch im Fall der Gesundheit nicht auf das Prinzip der Eigenverantwortung verzichten. Ohne jeden Zweifel hat die moderne Medizin ganz schon viele negative Seiten.
So hat ein Arzt aus finanziellem Aspekt her vielmehr einen Anreiz seinen Patienten krank zu halten, als ihn aus der Krankheit herauszukriegen.
Die Pharmaindustrie hat ein ähnliches Interesse. Daher werden bevorzugt teure und wirkungslose Sachen produziert.
Das medizinische System braucht unbedingt kräftige Reformen, damit es möglich wird mit weniger Aufwand mehr zu erreichen, da Einsparungen im Gesundheitssystem wohl schwer zu umgehen sein werden. |
Nirgends wird mehr als im Gesundheitswesen deutlich, in welchem Ausmaß unsere Gesellschaft in arm und reich zweigeteilt ist.
In manchmal lächerlicher Art und Weise. Immer mehr wendet sich Privatpatienten zu, weil die Behandlung von Kassenpatienten immer unrentabler wird. Wegen der Kontingentierung schließen mittlerweile viele niedergelassenen Ärzte ihre Praxen früher. Es macht für sie keinen Sinn, länger zu arbeiten, sie bekämen es nicht bezahlt.
Die Wartezeiten für Untersuchungen bei Fachärzten dehnen sich deshalb immer mehr.
Während für die Privatpatienten luxuriöse Bleiben mit Teppichboden, Fernseher und PC in Schrankwänden gebaut werden (Krankenhäuser), tummeln sich in der Regelversorgung nur noch junge und zweitrangige Ärzte, die ihre Karriere verpaßt haben. Die Fluktuation im Krankenhauspersonal ist riesengroß, stimmt die Belegung nicht, wird sofort entlassen. In der Psy bekommen Privatpatienten zwei Therapiestunden in der Woche, regelversorgte Patienten nur eine, und die ist zunehmen auch noch kürzer, also nur noch 30 oder 40 Minuten.
bin rabenkrähe
|
|
Nach oben |
|
 |
rabenkrähe Gast
|
(#271124) Verfasst am: 07.03.2005, 03:36 Titel: |
|
|
shiningthrough hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wirtschaftspolitisch will ich einen konsequenten Schuldenabbau erreichen, was zur aller erst die höchste Priorität hat. Die mit den abgebauten Schulden fallende Zinslast bringt dem Staat erhebliche Geldmittel und damit weit mehr politischen Spielraum (die konservative ÖVP betreibt keinen konsequenten Schuldenabbau).
Ganz wichtig ist, die Bürokratie des Staates wesentlich kompakter zu gestallten, indem man die Vorschriften vereinfacht und die Vielfalt der Staatsausgaben- und einnahmen begrenzt.
Wie ich schon einmal geschrieben habe: Der Staat braucht nicht derart viele verschiedene Steuern. |
Zustimmung!
Die nur noch nach astronomischen Maßstäben zu beziffernden Schulden des Staates (hier: Bundesrepublik Deutschland) sind auch m.E. DAS Krebsgeschwür, welches in alle möglichen Bereiche des Staates metastasiert. Hinzu kommen - die damit verbunden und zusätzliche Lasten erzeugende - ausufernde Bürokratie und Überregulierungen (mehr als nur eine "deutsche Marotte").
Wenn man sich z.B. mal seine Gehaltsrechung ansieht, so fällt als mit Abstand größter "Posten" die Lohnsteuer auf. Wer soll daher die Löhne noch finanzieren können und gleichzeitig national und international wettbewerbsfähig bleiben können? Die Krankenkassen haben in der BRD jetzt überwiegend Gewinne gemacht. Das muss dazu führen, dass die Beiträge gesenkt werden und damit die Lohnnebenkosten. Leider sind KV- und PV- Beitrag gegenüber den Lohnsteuern ein eher bescheidener "Posten".
Bei WEM hat eigentlich der Staat die meisten Schulden? Unser Grundgesetz erlaubt die Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit . (Was aber nur bei Inlandsverbindlichkeiten gehen würde.)
Arbeitslosengeld ist natürlich sinnvoll - sollte aber ähnlich wie Krankenversicherungen aus den Beiträgen finanziert werden. Sozialhilfe abschaffen? Einverstanden, wenn man das durch "in- die-Pflichtnahme" der Kirchen substituieren kann. Deren Milliarden könnten den Staat durchaus entlasten. Es sollten überhaupt alle Religionsgemeinschaften per Gesetz dazu gezwungen werden, den Bedürftigen zu helfen - wie es ja auch dem Geist der Evangelien entspricht und auch dem Geist anderer Religionen ("Entrichtet die Armenspende" heißt es auch im Koran).
(Manchmal frage ich mich, ob nicht die ständige Fokussierung auf die bescheuerte Sexualmoral bestimmter Religionen gewollt ist. Man baut einen "Buhmann" und läßt sich die Leute darüber streiten - das lenkt ab. ) |
Am meisten ließe sich durch das negative Einkommen einsparen, weil damit der überspeckte Behördenapparat für soziale Leistungen abgeschmolzen werden könnte.
Modellrechnungen haben ergeben, daß 50 bis 60 Prozent dieser Ausgaben dadurch eingespart werden könnten, die Modellrechnungen gehen allerdings auf Dahrendorf zurück, sind also schon ein bißchen her.
Das negative Einkommen an sich würde nur wenig mehr Mittelaufwand bedeuten, als der jetzt für die soziale Schiene notwendige, so daß unterm Strich also ein Plus bliebe.
Reduzierung der Staatsschulden wäre wahrlich angezeigt, ist aber völlig irreal angesichts der internationalen Situation (Globalisierung und immer drastischer steigende US-Überschuldung)
Ein Land, daß den Schulden- und SubventionsIrrsinn nicht mitmachte, würde unweigerlich kurzfristig gänzlich den Anschluß verlieren.
Langfristig würde es sich zwar auszahlen, kostete die Partei oder Koalition, die damit Ernst machte, allerdings 80 bis 90 Prozent ihrer Wählerstimmen.
bin rabenkrähe
|
|
Nach oben |
|
 |
|