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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#267148) Verfasst am: 25.02.2005, 00:02 Titel: Küsst die Islamisten |
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Den Artikel mit dem gleichen Titel findet ihr hier:
http://www.welt.de/data/2004/02/04/232504.html?s=1
Geradezu bezeichnend finde ich das hier:
Zitat: | Der britische TV-Moderator Robert Kilroy-Silk verlor kürzlich seinen Job, weil er deutlich aussprach, dass in arabischen Ländern "Selbstmordattentäter, Armabhacker und Frauenunterdrücker" ihr Unwesen treiben. Das Aussprechen solcher hässlichen Tatsachen ist offenbar unerwünscht. |
Warum eigentlich?
Warum sollen wir uns alles gefallen lassen?
Warum soll z.B. Russland den Tschetschenen zum zweiten Mal die Unabhängigkeit gewähren obwohl sie schon einmal die Autonomie bekommen haben und sie nur dazu mißbraucht haben Überfälle, Angriffe und Entführungen in Dagestan und anderen benachbarten Republiken zu veranstalten? (Es ist wirklich erschreckend wie schnell die Öffentlichkeit vergißt. Die meisten wissen gar nicht dass Tschetschenien schon einmal autonom war. Die Russen hatten gar keine andere Wahl als wieder einzumarschieren.)
Warum darf man nicht laut sagen, dass überall wo Moslems auf andere treffen, es Konflikte gibt? Ob es nun Christen (Ost-Timor, Süd-Philipinen, Bosnien, Kosovo, Sudan, Nigeria, Tschetschenien, etc.), Hindus (Kaschmir), Juden (Israel) oder sogar andere Moslems (jetzt aktuell Schiiten gegen Sunniten im Irak) sind, irgendwie scheint der Kriegszustand die Normalität zu sein. Dauerhafter Friede ist die Ausnahme und scheint nur in Kasachstan zu funktionieren.
Warum wird die Tatsache nie ausgesprochen, dass nur der Islam in großer Zahl Selbstmordattentäter hervorbringt, während in ALLEN anderen Religionen, seien es nun Christen, Juden, Hindus, Buddisten oder Anhänger von Naturreligionen, sie gar nicht vorkommen bzw. extreme Ausnahmen sind?
Warum bestehen manche politischen Gruppierungen darauf, dass es von ganz alleine "besser wird" und "positive Tendenzen" zu sehen sind, wobei es in Wirklichkeit immer radikaler zugeht? Z.B. war das Kopftuch in türkischen Städten vor 20 Jahren eine Seltenheit, heute Normalität. Das Kopftuchverbot in den Unis, das soweit ich weiß noch von Atatürk kommt, soll ebenfalls fallen. Wo soll da die positive Tendenz sein?
Warum wird ständig behauptet, dass die Terroranschläge angeblich "gegen den Islam" sind wobei der heilige Krieg laut Koran die heilige Pflicht eines jeden Moslems ist, vom Stellenwert ähnlich wichtig wie die zehn Gebote im Christentum?
[/quote]
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#267318) Verfasst am: 25.02.2005, 15:10 Titel: Der Islam muss weg ... |
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Er muss weg, das sage ich ja auch auf meiner homepage
Sicherlich hauptsächlich wegen der Behauptung dass der leadergott keinen sohn zeugen konnte
(schwerer Potenzunglaube)
Aber die exzessiven Gewaltexzesse im Islam sind unangenehm, sie stören den Weltfrieden
Nix wie weg mit dem Islam, ich erkläre ab sofort den Islam für ungültig, jeder Muslim ist von nun an aufgrund meines Erlasses keiner mehr, ihr seid frei, werft weg die Kopftücher und beruft euch auf
(c) magnusfe wenn euch jemand fragt
Grüsse ...
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#267336) Verfasst am: 25.02.2005, 15:37 Titel: |
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_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#267349) Verfasst am: 25.02.2005, 16:07 Titel: Re: Küsst die Islamisten |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Warum sollen wir uns alles gefallen lassen? |
Lustig. Was musst Du Dir denn alles gefallen lassen?
1. Die untragbaren Tschetschenen wieder ... tanzen uns auf der Nase rum - stimmt, das denke ich auch immer, wenn ich mich wieder mal ärgere: Von den Tschetschenen lass ich mir jedenfalls gar nichts mehr gefallen.
(2.) Zitat: | Warum darf man nicht laut sagen, dass überall wo Moslems auf andere treffen, es Konflikte gibt? |
Ach, das darf man nicht laut sagen?
(3.) Zitat: | Warum wird die Tatsache nie ausgesprochen, dass nur der Islam in großer Zahl Selbstmordattentäter hervorbringt ...? |
"Nie" würd ich jetzt nicht sagen. In letzter Zeit hör ich sowas eigentlich ständig. Dabei stimmts nicht mal: Jeder Patriotismus verhimmelt solche, die ihr Leben geben, um die Feinde des Vaterlands mit in den Abgrund zu reißen.
(4.) Zitat: | Warum bestehen manche politischen Gruppierungen darauf, dass es von ganz alleine "besser wird" ...? |
Das kannst du dir natürlich unmöglich gefallen lassen, dass manche so etwas sagen. Stimmt, das geht nicht.
5. Zitat: | Warum wird ständig behauptet, dass die Terroranschläge angeblich "gegen den Islam" sind ...? |
Mit solchen Behauptungen muss ebenfalls augenblicklich Schluss sein. Wir können es uns nicht länger bieten lassen, dass ... dass ständig jemand -... sowas ... behauptet! nein!
Komische Sachen sinds, die du dir nicht mehr gefallen lassen willst.
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#267353) Verfasst am: 25.02.2005, 16:12 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |  |
Hab jetzt die erste Staffel gesehn, hat mir recht gut gefallen.
Tschuldigung, offtopic
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#267375) Verfasst am: 25.02.2005, 17:02 Titel: Re: Küsst die Islamisten |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
(2.) Zitat: | Warum darf man nicht laut sagen, dass überall wo Moslems auf andere treffen, es Konflikte gibt? |
Ach, das darf man nicht laut sagen?
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Also nochmal extra nur für dich:
Zitat: |
Der britische TV-Moderator Robert Kilroy-Silk verlor kürzlich seinen Job, weil er deutlich aussprach, dass in arabischen Ländern "Selbstmordattentäter, Armabhacker und Frauenunterdrücker" ihr Unwesen treiben.
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Auf den Rest gehe ich gar nicht erst ein, das ist sowieso nur ein Versuch das ernste Thema ins lächerliche zu ziehen.
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#267377) Verfasst am: 25.02.2005, 17:10 Titel: Re: Küsst die Islamisten |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Der britische TV-Moderator Robert Kilroy-Silk verlor kürzlich seinen Job, weil er deutlich aussprach, dass in arabischen Ländern "Selbstmordattentäter, Armabhacker und Frauenunterdrücker" ihr Unwesen treiben. |
Auf den Rest gehe ich gar nicht erst ein, das ist sowieso nur ein Versuch das ernste Thema ins lächerliche zu ziehen. |
Nun, vielleicht unterliegen Fernsehnmoderatoren einer vertraglichen Neutralitätspflicht. Diese Aussage von ihm war eine Verallgemeinerung einer ganzen Volksgruppe ohne zu differenzieren- und konnte deshalb auch schon in den Bereich der Hetze fallen- unabhängig davon, dass es in diesen Ländern Gesetze gibt, die aus unserer Sicht alles andere als akzeptabel sind.
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#267416) Verfasst am: 25.02.2005, 18:13 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Auf den Rest gehe ich gar nicht erst ein, das ist sowieso nur ein Versuch das ernste Thema ins lächerliche zu ziehen. |
Gut beobachtet. Allerdings hab ich es mir nicht selbst ausgedacht. Du hast geschrieben, was wir uns noch alles gefallen lassen müssen ... und ich hab mir das dann mal näher angeschaut. Wirkt irgendwie lächerlich, nicht? Stimmt schon.
Zu Kilroy-Silk:
Kilroy-Silk hat nicht gesagt, dass es überall Konflikte gibt, wo Moslems auf andere treffen, wie Du so schön unterstellst. Er hat auch nicht gesagt, dass in arabischen Ländern Selbstmordattentäter, Armabhacker und Frauenunterdrücker ihr Unwesen treiben, wie das Maxeiner und Miersch in der Welt behaupten. (Was ja schon zwei Paar Stiefel sind.)
Sondern seine Kolumne im Express on Sunday ist hier nachzulesen: http://www.caabu.org/campaigns/kilroy-article.html
Da steht zB (in meiner Übersetzung):
Zitat: | Wir hören, dass die Araber uns verabscheuen. Wirklich? ... Ja was glaubt ihr denn, was wir für sie empfinden? Dass wir sie anbeten, weil sie am 11. September 3000 Zivilisten umbringen und dann auf den heißen, staubigen Straßen tanzen? Dass wir sie bewundern für die kaltblütigen Morde in Mombasa, Jemen und anderswo? Dass wir sie dafür bewundern, dass sie Selbstmordattentäter, Handabhacker und Frauenunterdrücker sind? |
Da steht nicht, in arabischen Ländern gibt es ... Da steht, die Araber sind ... Wenn das kein rassistischer, herabwürdigender Text ist, dann gibt es gar keinen.
Wenn die BBC eine TV-Show lieber absetzt, weil sie befürchten muss, dass der Moderator "die Araber" alle Naslang für Handabhacker erklärt, kann ich ihr das nicht wirklich übelnehmen.
Es ist aber deswegen noch lange nicht wahr, dass man das "nicht sagen dürfe". Der Mist ist gedruckt worden und wird weiter gedruckt, den Mr Kilroy-Silk verbreitet, übrigens auch in seiner eigenen Fremdenhasserpartei. Er kann sehr wohl dieses Zeug mit höchster Lautstärke verbreiten und muss deswegen auch nicht Hunger leiden. Und vielleicht ist das sogar ganz gut so.
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#267493) Verfasst am: 25.02.2005, 21:03 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Da steht, die Araber sind ... Wenn das kein rassistischer, herabwürdigender Text ist, dann gibt es gar keinen.
Wenn die BBC eine TV-Show lieber absetzt, weil sie befürchten muss, dass der Moderator "die Araber" alle Naslang für Handabhacker erklärt, kann ich ihr das nicht wirklich übelnehmen. |
Da irrst du. Dreh mal CNN zu entsprechender Stunde auf und du hörst unzählige Mal "the arabs", "the arab world" und "the arab street" gefolgt von einer Charakterisierung, Erklärung von Motiven usw. Pauschale Aussagen über die Araber gibt es zuhauf. ("the palestinians" ditto") Nur dürfen solche Kommentare halt nur positiv oder beschwichtigend sein. Es wird uns also erkärt warum die Araber dieses oder jenes täten. (Wegen der Globalisierung, wegen der Armut, weil der Westen deren kulturelle Werte nich respektiert, usw.) Negatives über "the arabs" darf nur dann gesagt werden, wenn es ursächlich auf "the americans", "the europeans" oder "the west" zurückgeführt werden kann.
Kilroy's Artikel poltert in seinem Artikel gegen diese Erklärungen. Ich habe ihn als eine direkte Antwort auf die genannten Erklärungsversuche gesehen. Wenn Kilroy das im Dialog mit einem CNN-Experten für "the arab world" gesagt hätte, dann könnte ihm niemand Rassismus vorwerfen, weil dann klar wäre, dass er nur in der Sprache der anderen antwortet und sie so polemisch kritisiert.
Pauschalisierende Aussagen über Bevölkerungsgruppen sind in den seltensten Fällen legitim. Hier herrscht allerdings eine gewaltige Doppelmoral vor.
Susan Sonntag ging ja soweit die weiße Rasse als Krebsgeschwür zu bezeichnen. Auf die Distanzierungen warte ich noch heute. Sie verstarb ja vor kurzem, wurde aber von den hiesigen Medien immer als eine große Dissidentin Amerikas gefeiert.
Oder sehen wir uns mal den Text der aktuellen Hitsingle von Joachim Deutschland an:
Zitat: |
wir brauchen ein wenig anarchie
messia, ach dich gabs doch wirklich nie
ihr fürchtet euch vor der hölle
ihr fürchtet euch vor dem teufel
doch ich frag euch:
wer mordet, wer tötet, wer vergiftet die welt
wir brauchen eine **** zum vatikan
und als nächster ist das weiße häuschen dran
ihr fürchtet euch vor bin laden
ihr verurteilt den islam
doch ich frag euch:
wer mordet,wer tötet,wer vergiftet die welt
wer lügt und wer raubt, der tut nur wie ihm gefällt
es sind wir, die die regenwälder niedermähen
es sind wir, die die rechte anderer völker übersehn
wir morden, wir töten, wir vergiften die welt
wir lügen, wir rauben, tun nur wie uns gefällt
wir brauchen ein wenig anarchie(4x) |
Das ist nichts anderes als antieuropäischer Selbsthass, der noch dazu auf fehlerhaften Behauptungen basiert. (Die Abholzung des Regenwalds ist kein Problem, an dem der Westen schuld ist.)
Ich persönlich habe niemanden getötet, ermordet, beraubt, oder vergiftet. Die Band wirft aber genau das mir und euch allen hier vor.
Käme ein ähnliches Lied über "die Araber" auch in die Rotation von VIVA?
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#268126) Verfasst am: 27.02.2005, 15:30 Titel: |
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Es liegt auf der Hand, dass Aussagen über "die Araber" massenhaft getroffen werden, Sokrateer. Anders als Du behauptest, sind diese recht unterschiedlicher Natur. Wie oft ich schon gehört habe, dass "die Araber" erstmal ne ordentliche Aufklärung bräuchten, wie wir sie angeblich hatten, geht auf keine Kuhhaut. (Und ist zumindest in dieser Fassung ein unglaublicher Schmarrn, der mehr der Selbstbestätigung der eigenen Gruppe dient: wir sind die Aufgeklärten!, und von geradezu unfasslichem Desinteresse an der tatsächlichen arabischen wie europäischen Geschichte zeugt.)
Was an Kilroy-Silks Text besonders ist, ist der ungehemmte rassistische "Durchbruch", der natürlich auch darein mündet, dass gegen solche Leute alles erlaubt ist. Ums zu wiederholen: dass die BBC dies nicht in ihrem Programm haben möchte, erscheint mir höchst nachvollziehbar.
Dagegen sind die von Dir zitierten Aussagen über "uns" weniger rassistisch als vielmehr pfäffisch (sind nicht "wir alle ..."). Sie eignen sich nicht zur Formierung einer rassistischen Gemeinschaft qua Ausschluss der "anderen".
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269306) Verfasst am: 02.03.2005, 15:49 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Es liegt auf der Hand, dass Aussagen über "die Araber" massenhaft getroffen werden, Sokrateer. Anders als Du behauptest, sind diese recht unterschiedlicher Natur. Wie oft ich schon gehört habe, dass "die Araber" erstmal ne ordentliche Aufklärung bräuchten, wie wir sie angeblich hatten, geht auf keine Kuhhaut. |
Dazu werde ich noch gleich einen Thread aufmachen. Aber das gehört zu den beschwichtigen/erkärenden Aussagen über die Araber. Sie werden als unmündige, verschreckte Kinder dargestellt und auf diese Art entschuldet.
Dem Westen wird üblicherweise Vorsatz unterstellt. Das ist ein riesen Unterschied.
Zitat: |
WE ARE told by some of the more hysterical critics of the war on terror that "it is destroying the Arab world".
[...]
We're told that the Arabs loathe us. |
Übersetzung:
Zitat: |
"Uns wird von den hyterischen Kritikern des Krieges gegen den Terror erzählt, dass "es die arabische Welt zerstört"
[...]
Uns wird erzählt, dass die Araber uns verabscheuen. |
Er zählt dann unter anderem auf, was die arabische Welt vom Westen bekommt. (Auch das fällt meistens unter den Tisch.)
Aber an diesen zwei Zitaten sollte erkennbar sein, dass der Text als Reaktion auf, die von mir erwähnten und eigentlich ebenso rassistischen Araberversteher- und entschulder, gedacht ist.
Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Dagegen sind die von Dir zitierten Aussagen über "uns" weniger rassistisch als vielmehr pfäffisch (sind nicht "wir alle ..."). Sie eignen sich nicht zur Formierung einer rassistischen Gemeinschaft qua Ausschluss der "anderen". |
Sorry, aber das ist eine unlauterer Herangehensweise. Entweder wir verabscheuen pauschale Aussagen über Völker, oder nicht. (Ich bin persönlich der Auffassung, dass jede belegbare Aussage zulässig sein muss, auch wenn sie ein ganzes Volk betrifft.) Wenn wir aber Pauschalaussagen nur gegen Europäer und für andere zuzulassen, dann ist jede Diskussion nutzlos, weil das Ergebnis quasi durch diesen Sprachgebrauch schon vorweggenommen ist.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#269334) Verfasst am: 02.03.2005, 17:05 Titel: |
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Ach Socrateer,
an dem, was "zulässig" und was "unzulässig" ist, bin ich nicht interessiert.
Dass "wir" am Tropenwaldsterben schuld wären, gesagt von einem von "uns", halte ich auch nicht grade für was Gescheites. (Dass "die" Entwicklungsländer es wären, allerdings ebenso wenig. Wer kauft denn das Zeug ...?) Es ist aber doch so, dass der Pfaffenslang "wir alle, du und ich, sind schuldig ..." immerhin nicht sehr zur Formung eines rassistischen Kollektivs geegnet ist. Vom Erkenntnisstandpunkt ist er nicht besser; von seinem politischen Agressionspotenzial sieht die Sache aber ein wenig anders aus.
Aber wie gesagt, über die Frage der "Zulässigkeit" brauchen wir uns nicht streiten. Lediglich über die Bewertung von Meinungen und Handlungen.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#269345) Verfasst am: 02.03.2005, 17:30 Titel: |
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Und nun noch'n bisschen Textauslegung.
Socrateer hat folgendes geschrieben: | Er zählt dann unter anderem auf, was die arabische Welt vom Westen bekommt. (Auch das fällt meistens unter den Tisch.) |
Ähä. Fängt an mit "liberating the Iraqis". Nu, also dass die arabische Welt im Irak vom Westen Tomahawks und Daisy Cutters bekommt, ist vielleicht doch kein Grund zur Dankbarkeit. Dann kommt die Subventionierung bestimmter Staaten (die der Westen "stabilisieren" will) und die "Belieferung" mit Wissenschaft, Technik und Medizin. Ganz nett und muss alles bezahlt werden (oder hör ich grad, dass das Patentrecht aufgehoben wurde?) Reizend. Daraus schließt der Mann: Eigentlich müssten die Araber niederknien und für die Unterstützung durch die USA danken. Was machen sie? Sie jagen Flugzeuge ins World Trade Center. Ich habe gewisse Schwierigkeiten, diese Argumentation mit Deiner Beschreibung überein zu kriegen.
Socrateer hat folgendes geschrieben: | Aber an diesen zwei Zitaten sollte erkennbar sein, dass der Text als Reaktion auf, die von mir erwähnten und eigentlich ebenso rassistischen Araberversteher- und entschulder, gedacht ist. |
Hm.
Kilroy-Silk hat folgendes geschrieben: | WE ARE told by some of the more hysterical critics of the war on terror that "it is destroying the Arab world". So? Should w e be worried about that? |
Ich lese hier was anderes. Ich lese: Genau! Es ist gut, die arabische Welt zu zerstören, denn sie ist von Grund auf böse und wir brauchen sie nicht.
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269353) Verfasst am: 02.03.2005, 17:55 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Dass "wir" am Tropenwaldsterben schuld wären, gesagt von einem von "uns", halte ich auch nicht grade für was Gescheites. (Dass "die" Entwicklungsländer es wären, allerdings ebenso wenig. Wer kauft denn das Zeug ...?) |
Die Tropenwälder werden hauptsächlich von der lokalen Bevölkerung niedergebrannt, nicht abgeholzt. Die EU hat mittlerweise strengere Einfuhrbestimmung, was die Einfuhr von Edelhölzern angeht, im Gegensatz zu vielen aufstrebenden Schwellenländern. Westeuropa nimmt sein Holz haupstächlich aus Skandinavien, Russland, Osteuropa und Nordamerika, obwohl wir mit unseren eigenen Wäldern auch auskommen würden. Der Einfuhr aus den besagten Regionen ist halt billiger.
Ich habe eben nichts gegen das Wörtchen "wir". Wir haben tatsächlich eine lange Zeit unsere Flüsse vergiftet und unsere Luft verpestet. Aber wir haben auch damit aufgehört. Auch die Chinesen haben ihre Wälder niedergemäht und versuchen jetzt, wo sich die Wüste ausbreitet, wieder aufzuforsten. Die Araber und Iraner ruinieren ihre Umwelt nach wie vor. (Subventioniertes, verbleites Benzin!, ungeklärtes Abwasser, Müllproblematik) Man beginnt das Problem zu erkennen, macht aber noch nichts Brauchbares dagegen.
Auch das muss gesagt werden können.
Der von mir zitierte Text ist aber viel mehr als eine strittige pauschale Aussage. Er zeichnet ein Bild, wonach "wir" an allem Schuld wären und "die welt" das unschuldige Opfer wäre. Und das ist kein bißchen weniger plump rassistisch, als "die Araber", "die Juden" oder sonstwem hinter allem Übel zu sehen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#269376) Verfasst am: 02.03.2005, 19:10 Titel: |
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Das muß jetzt einfach sein:
Funny van Dannen hat folgendes geschrieben: | An allem sind die Männer schuld, Machos, meistens Weiße
sie sind voll verantwortlich für die ganze Scheiße
sie regieren die Welt, sie haben zuviel Macht
sie haben unseren Planeten auf den Hund gebracht
Gibt es größrer Schurken? Die Antwort lautet Nein
aber auch lesbische schwarze Behinderte können ätzend sein. |
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269405) Verfasst am: 02.03.2005, 20:46 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Und nun noch'n bisschen Textauslegung.
Socrateer hat folgendes geschrieben: | Er zählt dann unter anderem auf, was die arabische Welt vom Westen bekommt. (Auch das fällt meistens unter den Tisch.) |
Ähä. Fängt an mit "liberating the Iraqis". Nu, also dass die arabische Welt im Irak vom Westen Tomahawks und Daisy Cutters bekommt, ist vielleicht doch kein Grund zur Dankbarkeit. Dann kommt die Subventionierung bestimmter Staaten (die der Westen "stabilisieren" will) und die "Belieferung" mit Wissenschaft, Technik und Medizin. Ganz nett und muss alles bezahlt werden (oder hör ich grad, dass das Patentrecht aufgehoben wurde?) Reizend. Daraus schließt der Mann: Eigentlich müssten die Araber niederknien und für die Unterstützung durch die USA danken. Was machen sie? Sie jagen Flugzeuge ins World Trade Center. Ich habe gewisse Schwierigkeiten, diese Argumentation mit Deiner Beschreibung überein zu kriegen. |
Demgegenüber stehen die akzeptierten Behauptungen über das, was wir Europäer den Arabern angetan haben sollen und was "die Araber" uns gegeben hätten. Das fängt schon bei der verdrehten Sicht des Mittelalters als Zeit von weisen, wissenschaftstreibenden, toleranten und friedlichen Arabern und barabrischen, zurückgebliebenen europäischen Kreuzfahrern. Und es setzt sich fort bis zum weit verbreiteten Glauben, Osama Bin Laden sei quasi ein Golem der CIA und die USA sei folglich selber Schuld am 11.9.
Wenn aber einer, wie Kilroy, die exakt gegenteilige Ansicht vertritt, dann gibt es Aufruhr.
Dass Saddam Hussein nun eeg ist, eine bisher nicht dagewesene Pressefreiheit herrscht und die Irakis per anerkannter Wahl ihrem Wunsch zu mehr Islam Ausdruck verschaffen konnten, wirst du wohl nicht abstreiten. Und es ist in der Tat unvernünftig von den Irakern nicht mit den Amerikanern, die ja schließlich das geringere Übel darstellen, zusammenzuarbeiten und stattdessen das eigene Land mit einem selbstzerstörerischen Widerstand in Schutt und Asche zu legen. Die Deutschen und Österreicher handelten nach dem 2.WK pragmatischer.
Allerdings war dieses irrationale Verhalten der Iraker und damit das Chaos auch vorhersehbar, was einer der Gründe war, warum ich gegen den Krieg war.
Indien erkennt übrigens keine Patente an. Viele der arabischen Staaten sind nicht mal bei der WTO und im Allgemeinen lassen sich die wesentlich weniger in ihre inneren wirtschaftlichen Angelegenheiten hineinreden, als Südamerika oder Afrika.
Patente (in bestimmten Bereichen) werden dann eingeführt, wenn mächtige Gruppen innerhalb der eines Landes für sie eintreten. Softwarepatente würden Europa wirtschaftlich schaden. Nur weil einige möchtige Konzerne dafür sind, ist das Thema überhaupt auf dem Tisch.
Auch hier sehen wir, dass die Realität wesentlich komplizierter ist, als "die pöhsen Europäer zwingen den armen Araberarmutschgerln Patente auf".
Im Übrigen ist das auch eine verquere Logik. Patente verhindern, dass die dritte Welt Technologien sofort verwenden kann, sondern stattdessen warten muss. Das ist unmoralisch, vor allem dann, wenn es um Leben und Tod geht. Man muss aber auch festhalten, dass es diese Technologien ohne den Westen und Fernost gar nicht gäbe. Der Westen nimmt also nichts weg, sondern gibt manchmal nicht, obwohl er geben könnte. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Socrateer hat folgendes geschrieben: | Aber an diesen zwei Zitaten sollte erkennbar sein, dass der Text als Reaktion auf, die von mir erwähnten und eigentlich ebenso rassistischen Araberversteher- und entschulder, gedacht ist. |
Hm.
Kilroy-Silk hat folgendes geschrieben: | WE ARE told by some of the more hysterical critics of the war on terror that "it is destroying the Arab world". So? Should w e be worried about that? |
Ich lese hier was anderes. Ich lese: Genau! Es ist gut, die arabische Welt zu zerstören, denn sie ist von Grund auf böse und wir brauchen sie nicht. |
Kilroy glaubt ja selber nicht daran, dass es die arabische Welt zerstören würde, sonst würde er diese Aussage nicht "hysterischen Kritikern" zuordnen.
Kilroys Sichtweise ist einfach: "Sie hassen uns und bekämfen uns und wir sie. Wir sind Feinde."
Er entgegnet folgender Sichtweise "Oh mein Gott die Araber hassen uns. Daran können nur wir Schuld sein. Was haben wir bloß getan? Was können wir tun um sie umzustimmen?"
Kilroys Sichtweise ist wenigstens von größerer Menschenkenntnis geprägt.
Ich bin Realist und sehe, dass die arabische Welt uns nicht ausstehen kann und sich daran sobald so schnell nichts ändern wird. Das Feindbild "Westen" ist nicht nur populär, sondern auch den Herrschern dienlich und im Islam verwurzelt. Ich finde aber nicht, dass wir krampfhaft versuchen sollten selber etwas daran zu ändern, weder über Kriege, noch über einen Geldregen für irgendwelche pseudotoleranten Herrscher, noch über Pseudodialog, oder EU-Erweiterungen um europäische, aufklärerische oder sonstige Geister in den islamischen Raum zu lassen, ...
Wenn sich an der arabischen Misere etwas ändern wird, dann nur durch die Araber selbst.
Wir Europäer sollten uns um handhabbare, realistische Probleme kümmern, also unsere eigenen, oder Entwicklungshilfe in Südamerika und Afrika.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#269573) Verfasst am: 03.03.2005, 11:08 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Und es ist in der Tat unvernünftig von den Irakern ... dieses irrationale Verhalten der Iraker ... Ich bin Realist und sehe, dass die arabische Welt uns nicht ausstehen kann ... |
Ja, ja. Das nehm ich nicht ernst, Sokrateer. Und Du weißt auch warum, ich habs jetzt schon oft genug geschrieben.
Dabei stimme ich Dir in einem ganz wesentlichen Punkt zu:
Zitat: | Wenn sich an der arabischen Misere etwas ändern wird, dann nur durch die Araber selbst. |
Wenn der Westen seine diversen Kriege und Besatzungen einstellt, wäre das aber sicher hilfreich.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269639) Verfasst am: 03.03.2005, 17:04 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Und es ist in der Tat unvernünftig von den Irakern ... dieses irrationale Verhalten der Iraker ... Ich bin Realist und sehe, dass die arabische Welt uns nicht ausstehen kann ... |
Ja, ja. Das nehm ich nicht ernst, Sokrateer. Und Du weißt auch warum, ich habs jetzt schon oft genug geschrieben. |
Du hältst den irakischen Widerstand/Terrorismus/Aufstand gegen die Amerikaner für vernünftiges Verhalten? Zivilisten, die für die Regierung arbeiten, Polizisten, Lastwagenfahrer, Arbeiter zu ermorden ist sinnvoll? Die Stromversorgung, die Wasserversorgung usw. zu bombardieren, was eigentlich ausschließlich Zivilisten betrifft, ist hilfreich?
Also ich bin heilfroh, dass sich unsere Vorfahren nach dem 2.WK anders verhalten haben. Während der Besatzung starb kein einziger Alliierter Soldat durch Besatzungsgegner.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#269646) Verfasst am: 03.03.2005, 17:57 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Und es ist in der Tat unvernünftig von den Irakern ... dieses irrationale Verhalten der Iraker ... Ich bin Realist und sehe, dass die arabische Welt uns nicht ausstehen kann ... |
Ja, ja. Das nehm ich nicht ernst, Sokrateer. Und Du weißt auch warum, ich habs jetzt schon oft genug geschrieben. |
Du hältst den irakischen Widerstand/Terrorismus/Aufstand gegen die Amerikaner für vernünftiges Verhalten? Zivilisten, die für die Regierung arbeiten, Polizisten, Lastwagenfahrer, Arbeiter zu ermorden ist sinnvoll? Die Stromversorgung, die Wasserversorgung usw. zu bombardieren, was eigentlich ausschließlich Zivilisten betrifft, ist hilfreich?
Also ich bin heilfroh, dass sich unsere Vorfahren nach dem 2.WK anders verhalten haben. Während der Besatzung starb kein einziger Alliierter Soldat durch Besatzungsgegner. |
Weißt Du, was non sequitur ist? Wer ein spezielles Kollektivurteil für falsch hält, braucht deswegen noch längst nicht das Gegenteil zu behaupten. Geht das in Deinen Kopf?
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269649) Verfasst am: 03.03.2005, 18:07 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Und es ist in der Tat unvernünftig von den Irakern ... dieses irrationale Verhalten der Iraker ... Ich bin Realist und sehe, dass die arabische Welt uns nicht ausstehen kann ... |
Ja, ja. Das nehm ich nicht ernst, Sokrateer. Und Du weißt auch warum, ich habs jetzt schon oft genug geschrieben. |
Du hältst den irakischen Widerstand/Terrorismus/Aufstand gegen die Amerikaner für vernünftiges Verhalten? Zivilisten, die für die Regierung arbeiten, Polizisten, Lastwagenfahrer, Arbeiter zu ermorden ist sinnvoll? Die Stromversorgung, die Wasserversorgung usw. zu bombardieren, was eigentlich ausschließlich Zivilisten betrifft, ist hilfreich?
Also ich bin heilfroh, dass sich unsere Vorfahren nach dem 2.WK anders verhalten haben. Während der Besatzung starb kein einziger Alliierter Soldat durch Besatzungsgegner. |
Weißt Du, was non sequitur ist? Wer ein spezielles Kollektivurteil für falsch hält, braucht deswegen noch längst nicht das Gegenteil zu behaupten. Geht das in Deinen Kopf? |
Du meinst wohl eine falsche Dichotomie. Ist es aber nicht.
Haben die Aussagen:
- Es war vernünftig von unseren Vorfahren mit den Alliierten zusammenzuarbeiten und das Land wieder aufzubauen.
- Es war nicht vernünftig von unseren Vorfahren mit den Alliierten zusammenzuarbeiten und das Land wieder aufzubauen.
für dich den gleichen Wahrheitsgehalt? sind sie beide bedeutungslos oder gleichermaßen abzulehnen?
Wenn ja, dann stehst du da alleine auf weiter Flur. Denn, wenn man die zweite Aussage öffentlich sagt, hat man schnell den Verfassungsschutz am Hals!
Bei einer Umfrage würden sicherlich >>95% Option a.) ankreuzen.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#269697) Verfasst am: 03.03.2005, 20:18 Titel: |
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Nein, das geht einfacher. Die Aussagen "Die Iraker verhalten sich rational" und "Die Iraker verhalten sich irrational" sind selbstverständlich beide falsch, weil hier ein falsches Kollektivsubjekt gebildet wird. "Die arabische Welt kann uns nicht ausstehen" ist sogar komplett unsinnig, weil eine solche Aussage über eine "Welt" gar nicht wahrheitsfähig ist. Davon abgesehen: "rational" und "irrational" sind recht relative Größen; es kommt darauf an, an welchem Ziel gemessen sich welche Iraker rational oder irrational verhalten. Können wir nach dieser Klärung vielleicht ohne unsinnige Unterstellungen weitermachen?
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269702) Verfasst am: 03.03.2005, 20:38 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Können wir nach dieser Klärung vielleicht ohne unsinnige Unterstellungen weitermachen? |
Ich habe dir nichts unterstellt. Ich wollte anhand der zwei Aussagen sehen, wie weit du mit deiner Totalrelativierung von Aussagen über Kollektive gehst. Du hast leider keine Antwort gegeben.
Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Nein, das geht einfacher. Die Aussagen "Die Iraker verhalten sich rational" und "Die Iraker verhalten sich irrational" sind selbstverständlich beide falsch, weil hier ein falsches Kollektivsubjekt gebildet wird. "Die arabische Welt kann uns nicht ausstehen" ist sogar komplett unsinnig, weil eine solche Aussage über eine "Welt" gar nicht wahrheitsfähig ist. Davon abgesehen: "rational" und "irrational" sind recht relative Größen; es kommt darauf an, an welchem Ziel gemessen sich welche Iraker rational oder irrational verhalten. |
Dann stehst du jedenfalls mit dem sonst üblichen Gebrauch der Sprache auf dem Kriegsfuß. Natürlich heißt "die Iraker" nicht "jeder einzelne Iraker" und "rational" weiters "rational gemäß unserer Weltanschauung".
Der Irak trotzt dem Terror (Berliner Morgenpost)
Zitat: |
Nichts dergleichen wird geschehen. Mit ihrem beeindruckenden Votum bei den Wahlen im Januar - 58 Prozent der Wahlberechtigten hatten trotz der Gefahr ihre Stimme abgegeben - haben die Iraker bewiesen, daß ihnen am Aufbau, am Frieden und der Stabilität ihres Landes gelegen ist.
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Ausnahmezustand im Irak verlängert
Zitat: | Möglicherweise werden die Iraker als erstes in der Provinz Wasit die Kontrolle von den multinationalen Truppen übernehmen. |
Terminator? Demokrator! (Der Spiegel)
Zitat: |
Im Januar haben die Iraker gegen den Terror gestimmt
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#269714) Verfasst am: 03.03.2005, 21:20 Titel: |
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Deine Ausführungen klären nichts, sie zeigen lediglich die Unsinnigkeit solcher Aussagen. "Die Iraker" in Deinem Posting sind irrational und unvernünftig, weil sie nicht mit den Amerikanern zusammenarbeiten, "die Iraker" in den zitierten Zeitungsartikeln sind (der Intention nach) das Gegenteil (an Aufbau, Frieden und Stabilität interessiert ...). Das ist widersinnig. "Die Iraker" ginge vielleicht noch als Kurzfassung von "der Staat Irak" (was aber derzeit nicht sonderlich sinnvoll wäre).
"Rational gemäß unserer Weltanschauung" ist sogar noch schlimmer. Ich glaube nicht, dass wir eine Weltanschauung teilen. (Wir teilen übrigens wahrscheinlich auch nicht die Vorfahren.) Im üblichen Sprachgebrauch ist rational "zweckmäßig" (der Begriff "zweckrational" ist Dir vielleicht bekannt) und damit werden Mittel bewertet. Ziele rational zu bewerten ist eine höchst strittige und schwierige Sache. Sie müssen nicht mit Deinen übereinstimmen.
Wenn Du "Aufklärung" als eine Weltanschauung betrachtest, haben wir tatsächlich in diesem Punkt nichts miteinander gemein.
Wenn Du kurz mal aufhören könntest mit der Konstruktion immer neuer Kollektive, könnten wir uns zum Beispiel über ein solches Konstrukt unterhalten, bspw. die "arabische Welt" oder "den Westen". (Letzteres dürfte ergiebiger sein, da es hier m.E. in erster Linie um die Konstruktion des eigenen und nicht die Konstruktion des fremden Kollektivs geht.) Ich meine übrigens nicht, dass so eine Konstruktion prinzipiell verboten wäre. Ein reflektierter Gebrauch ist aber angebracht. Den kann ich bislang bei Dir nicht erkennen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#269729) Verfasst am: 03.03.2005, 21:51 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du "Aufklärung" als eine Weltanschauung betrachtest, haben wir tatsächlich in diesem Punkt nichts miteinander gemein. |
Das tue ich nicht. Du hast wohl den Thread verwechselt.
Ansonsten betriebst du noch mehr Semantikspielchen. "unsere Vorfahren" bedeutet ja auch nicht, dass wir dieselben Vorfahren haben, sondern umfasst deine und meine Vorfahren. Aber das ist ja auch alles nebensächlich. Bei Aussagen über "die Iraker" kommentierst du sofort. Bei den zwei von mir vorgestellten Aussagen verweigerst du hingegen die Diskussion.
Ich gehe übrigens mit den zitierten Artikeln darin überein, dass die große Wahlbeteiligung der Iraker ein guter Schritt war, sehe allerdings keinen Zusammenhang davon zur Bekämpfung der Besatzung.
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Muslim auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.10.2004 Beiträge: 684
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(#269816) Verfasst am: 04.03.2005, 00:25 Titel: |
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Zitat: |
Du hältst den irakischen Widerstand/Terrorismus/Aufstand gegen die Amerikaner für vernünftiges Verhalten?
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es gibt keinen irakischen widerstand,
es gibt einen sunnitischen widerstand,
einen gegen die amerikanern und einen sporadischen,
aber immer mehr und stärker werdenden
gegen die shiitische machtübernahme.
Nicht die iraker haben gewählt, sondern die shiiten und kurden haben gewählt
und stellen regierung, minister, polizei, usw.
sowie es für die muslime unverständlich war,
weshalb kommunisten und kapitalisten,
beides materialisten und beides das gleiche einer medallie,
jahrelang bekriegten und hassten,
so unverständlich wird es für europär und amerikaner sein,
wie sunniten und shiiten sich derzeit auf Bürgerkrieg und kalter krieg zusteuern werden,
erst recht wenn es noch freie wahlen im libanon geben werden wird,
indem die shiiten, durch die hizbollah auch die mehrheit bilden
und zum ersten mal eine linie gestalten werden
Iran, Irak, Libanon unter shiitischer kontrolle,
das gab es noch nie !!!!!!!
das wird ganz schlimm werden !!!!
und wenn die usa dazu noch den iran angreifen,
werden sie zwischen 2 Mahlsteinen zerieben werden,
was sie überhaupt nicht verstehen,
in denen es sogar zur einer kurzfristigen koalition kommen könnte,
bis der noch größere feind ameriker wieder geht,
danach wird chaos herrschen.
wahlen, demokratie, darauf können sich die usa kurzfristig was einbilden,
denn mit wahlen, was viele, die absolute mehrheit der muslime gerne wollen,
kommen erstmals islamische gruppen, anstatt clans an die macht,
sonst keine anderen, die alle von den usa nicht viel halten,
und shiiten an der macht und ein erstarken der shiiten wird
die shiitischen minderheiten in kuweit, ost-süd saudi arabien
und vorallem die gesamte sunnitische Glaubensgemeinschaft auf der
arabischen halbinsel in unruhe versetzen und hat sie sich schon in unruhe versetzt
und viele sind schon im irak, um diese shiitischen Machtübernahmen zu verhindern !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
das hat die unkenntniss, unwissenheit und kurzfristigen Sichtweisen der USA bewirkt
und deine Unwissenheit sokrateer, der von "arabern" gerne spricht,
obwohl es immense unterschiede zwischen levante, jeminiten, saudis, iraker, ägypter, marokkaner, sudanesen gibt,
es gibt immense und riesengroße unterschiede in den jeweiligen ländern selbst,
die ich als sogenannter ARABER nicht mal alle kenne,
die du alle in keinsterweise kennst, nie kennen wirst, noch erahnen kannst, weißt viel weniger,
als die gut ausgebildeten, mit viel technologie und Informationen ausgestatteten CIA-Leute,
die die USA denoch in dem sumpf, für sie völlig wiedersprüchlichem und unverständlichen orient untergehen lassen werden, den sie niemals verstanden haben und verstehen werden
und dann kommen diese einfachen, platten sichtweisen,
damit man ein verständniss konstrukt sich aufbaut
um das unverständliche irgendwie klar zu bekommen,
wie dieser journalist, dessen kenntnisse gegen null gehen,
sonst hätte er sich nicht mit diesen sonderschul sätzen versucht hervor zu tuen.
mal ganz abgesehen von der rassistischen, volkstümlichen brille
über ein volk das gar nicht existiert, außer ein sprachraum,
seine unkenntniss die er damit offenbart hat ist erbärmlich,
aber volkstümelei ist ja schon ein anzeichen das nicht viel an wissen vorhanden sein kann
und händringend wegen unwissenheit, wohl auf hooligang gedankengut zurückgreifen mußte !
ist der typ für dich sokrateer ein aufgeklärt Europäer und aufgeklärter als die "Araber" ????????
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#271172) Verfasst am: 07.03.2005, 10:16 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Ansonsten betriebst du noch mehr Semantikspielchen. "unsere Vorfahren" bedeutet ja auch nicht, dass wir dieselben Vorfahren haben, sondern umfasst deine und meine Vorfahren. Aber das ist ja auch alles nebensächlich. Bei Aussagen über "die Iraker" kommentierst du sofort. Bei den zwei von mir vorgestellten Aussagen verweigerst du hingegen die Diskussion.
Ich gehe übrigens mit den zitierten Artikeln darin überein, dass die große Wahlbeteiligung der Iraker ein guter Schritt war, sehe allerdings keinen Zusammenhang davon zur Bekämpfung der Besatzung. |
Tja, Semantikspielchen ... Ich diskutiere in einem Thread, der "Küsst die Islamisten" heißt, über das Kollektivsubjekt "die arabische Welt", "der Islam" usw., das derzeit sehr gern im Kontrast zu "uns" und "der Aufklärung" aus der Mottenkiste geholt wird. Ich halte dieses Kollektivsubjekt und speziell die Aussagen, die darüber getätigt werden, für unbrauchbar. Ich habe dies jetzt hier und im anderen thread ausführlich begründet. Es ist deswegen kein Wunder, dass ich Aussagen über "die Iraker" sofort kommentiere; das ist hier Thema, es ist auch mein Thema.
Warum sollte ich dann Fragen nach "unseren Vorfahren" beantworten, die noch dazu falsche Tatsachenbehauptungen in der Prämisse enthalten? Das hat damit schlechterdings absolut überhaupt gar nichts zu tun. Du lenkst nur ab.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#271268) Verfasst am: 07.03.2005, 15:44 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Warum sollte ich dann Fragen nach "unseren Vorfahren" beantworten, die noch dazu falsche Tatsachenbehauptungen in der Prämisse enthalten? Das hat damit schlechterdings absolut überhaupt gar nichts zu tun. Du lenkst nur ab. |
Wenn hier jemand ablenkt, dann bist du es. Es geht hier um mein Argument, dass hier eine Doppelmoral vorherrscht, denn pauschale Aussagen über "die Europäer" und positive oder beschwichtigende Pauschalaussagen über "die Araber" gelten gemeinhin nicht als rassistisch, während negative Pauschalaussagen über "die Araber" sehr wohl als rassistisch gelten, selbst wenn sie als Antwort auf gegenteilige Pauschalaussagen dieser Art gedacht waren.
Das ist nun mal im höchsten Grade unlauter und ich lehne einen derartig voreingenommenen Diskussionsstil ab. Leider herrscht er in den Medien vor.
Du hast ja selbst Pauschalaussagen über "uns" beschwichtigt:
Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Dagegen sind die von Dir zitierten Aussagen über "uns" weniger rassistisch als vielmehr pfäffisch (sind nicht "wir alle ..."). Sie eignen sich nicht zur Formierung einer rassistischen Gemeinschaft qua Ausschluss der "anderen". |
Dein Argument, das du steif und fest wiederholst, ist, dass du Pauschalaussagen generell ablehnen würdest. Und ich will dich ganz einfach auf die Probe stellen.
Aber ein Kommentar, ähnlich deinen beschützenden zu den Irakern und Arabern, zu den zwei von mir gebrachten Aussagen, bringst du einfach nicht über die Lippen.
Ich möchte an dieser Stelle an den kategorischen Imperativ erinnern.
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#271307) Verfasst am: 07.03.2005, 16:46 Titel: |
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Mein lieber Sokrateer,
Du nimmst offensichtlich recht selektiv auf. Darum nochmal:
Ich lehne nicht jegliche Pauschalaussagen ab, sondern bestimmte. Warum ich diejenigen über "die Iraker" und "die arabische Welt" ablehne, darüber habe ich nun schon allerhand gesagt. Du magst es kommentieren oder nicht, das steht Dir frei.
Darüber hinaus habe ich einen anderen Punkt vorgebracht, den Du offenbar entweder nicht hören willst oder nicht verstehst. Nämlich: Die Konstruktion von (ausgrenzenden, "negativen") Kollektiven kann oft den Zweck haben, sich selbst eine Identifikationsbasis zu verschaffen. (Die sind unaufgeklärt, darum sind wir aufgeklärt.) In diesem Fall ist der Informationsgehalt und Erkenntniswert solcher Konstrukte meist sehr gering (woran man sie oft auch erkennt). Hingegen kann der "Aktionswert", das Potenzial zur Rechtfertigung von Diskriminierung, Vorgehen gegen "die anderen" sehr hoch sein. Wo das der Fall ist, spielt etwas Rassistisches mit.
Wenn welche (von "uns") hingegen sagen: "wir" (wir alle, oder wir Westler) zerstören die Regenwälder, dann mag das eine falsche Kollektivkonstruktion sein und auch der Identifikation dienen; sie eignet sich aber nicht zur Formierung einer rassistischen Gemeinschaft, sie hat nicht den beschriebenen "Aktionswert". Eher ist sie pfäffisch in dem Sinn, dass sie eine Gemeinschaft des schlechten Gewissens herstellen will. Halt ich gar nichts davon, ist aber was anderes.
Selbstverständlich spielt bei einer Identifikation über die (auszugrenzende) Kollektivfigur der ungläubigen Schweinefleischfresser mit entsprechendem "Aktionswert", wie sie bei militanten Islamisten vorliegen kann, ebenfalls Rassismus mit. Gar keine Frage.
Was zur Klärung solcher Fragen die Kollektivfigur "unserer Vorfahren", die nach dem Krieg angeblich so vernünftig waren, beitragen soll, ist mir schleierhaft. Es stimmt natürlich auch nicht (wenn Du mal nachliest, kannst Du leicht erkennen, dass "unsere Vorfahren" dies keineswegs kollektiv taten). Was aber evtl. zur Sache tun könnte: Die Konstruktion nationaler Kollektive (im "Positiven" wie im "Negativen") halte ich tatsächlich für eine der verhängnisvollsten. Solange man immerhin noch den Unterschied von Staat (als etwas m.o.w. Einheitlichem) und Bevölkerung (als etwas prinzipiell keineswegs Einheitlichem) festhält, kann man deutlich lockerer reden. Deshalb, weil man dann die Realität besser erfasst, aber auch deshalb, weil die Konsequenzen solcher Kollektivkonstruktion verheerend sein können.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#271321) Verfasst am: 07.03.2005, 17:02 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: |
Was zur Klärung solcher Fragen die Kollektivfigur "unserer Vorfahren", die nach dem Krieg angeblich so vernünftig waren, beitragen soll, ist mir schleierhaft. |
Was heißt da angeblich? Es ist kein einziger alliierter Soldat gestorben! In Japan ürbigens auch nicht.
Mal sehn was du zu dieser Aussage hältst:
- Es war vernünftig von den Japanern mit den Alliierten zusammenzuarbeiten und das Land wieder aufzubauen.
- Es war nicht vernünftig von den Japanern mit den Alliierten zusammenzuarbeiten und das Land wieder aufzubauen.
Ich halte es weiters für unlauter just negative Pauschalaussagen über andere Völker auszuschließen, weil irgendwelche negativen Konsequenzen deswegen vermutet werden. (Dazu gehört: "Sich selbst eine Identifikationsbasis schaffen"
Wohlgemerkt, es geht hier auch nur um eine positive Identifikationbasis. Negatives über uns wiegelst du ja als pfäffisch ab. )
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#271330) Verfasst am: 07.03.2005, 17:27 Titel: |
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Wie deutlich muss ichs denn noch sagen: Die Prämisse ist falsch! Weder "die Japaner" noch "unsere Vorfahren" haben (als Kollektive) "mit den Alliierten zusammengearbeitet" und "das Land wieder aufgebaut". Was für ein Nonsens, eine unzutreffende Aussage von einer Bewertung abhängig zu machen und dann eine Entscheidung ja/nein zu verlangen!
Ich befürchte, dass Du Dich nun darüber unterhalten willst, ob diese Beschreibung wirklich nicht stimmt. Das könnten wir tun, mich hatte aber eben ein anderes Thema interessiert und nicht dies. Du lenkst beständig darauf ab, als hätte das irgendeinen Einfluss auf die Frage, ob es zutrifft, dass "die arabische Welt" "uns" nicht ausstehen kann.
Drehen wir die Sache mal um: Wenn ein Muslim das Bild der islamischen Völkergemeinschaft hochhält, indem er die Europäer als ungläubig, verdorben, geldgierig, egoistisch usw. bezeichnet - dient ihm das zur besseren Charakterisierung der Europäer, kann er sie damit besser verstehen, ihre Lebensweise genauer beschreiben? Doch eher nicht. Das würde ihm auch nicht gelingen, wenn er diverse Schriftgelehrte zitiert (meinetwegen Khomeini und Horst-Eberhard Richter, such Dir raus, wen Du magst). Näher würde er der Sache sicherlich kommen, wenn er sich mal bestimmte Europäer anschaut und versucht, deren Maßstäbe zu verstehen und sie an seinen zu messen; wenn er sich mit verschiedenen Strömungen befasst und deren Unterschiedlichkeit bemerkt (und dann evtl. ein Gleiches bei aller Unterschiedlichkeit finden kann). Seine pauschale Charakterisierung kann aber sehr wohl dazu dienen, die eigene Gruppe (die Umma, die Gemeinschaft der Rechtgläubigen) zu festigen. Und sie kann auch (muss nicht) eine Legitimation dazu hergeben, die ungläubigen Teufel zu hassen, notfalls sie auch umzubringen.
Natürlich ist das eine idealtypische Umkehrung. Kilroy-Silk ist kein Muslim und umgekehrt. Es ist auch keineswegs egal und aus der Luft gegriffen bzw. ausgedacht, welche Eigenschaften wem zugeschrieben werden, das ist kein Spiel. Vielleicht kannst Du aber in dieser Umkehrung erkennen, was ich an Kilroy-Silk kritisiere - und was ich an Dir kritisiere.
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