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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#272595) Verfasst am: 10.03.2005, 16:04 Titel: Vision CeBit |
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Ja, die CeBit ist wieder da und ich durfte zeuge der Eröffnungsvorträge werden. Phoenix, dem einzigen brauchbaren ÖR-TV sei Dank.
Nunja, das zentraltheme ist mal wieder:
Die totale vernetzung
Immer noch träumt die Industrie von Kühlschränken, die Milch nachbestellen und Musikanlagen, die ihre Musik ohne Datenträger aus dem Netz holen. Alles ist vernetzt, alles ist toll, ich kann mit meiner Tapete tiefsinnige Gespräche führen und fürs Brötchenschmieren muss ich Internet bezahlen, wiel das ohne Netzanbindung nicht mehr geht.
Und dank Elektronik haben die Autos bald eingebaute Verfallsdaten.
Oder so.
Was ist eure Meinung dazu?
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FLoH Mitglied bis 15.11.06
Anmeldungsdatum: 15.12.2004 Beiträge: 106
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(#273541) Verfasst am: 13.03.2005, 03:08 Titel: |
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Hi,
Also für mein Erachten ist das alles, was in der Personaltechnik passiert, nichts weiter als ein großer Industriekrampf, dessen der Vernetzungshype nur ein Teil davon ist. Der Käufer wird mit der augenscheinlichen Einfachheit und Leistungsfähigkeit der Technologien derart veräppelt, dass er in einer Trance der Frustration bald wieder den letzen Schrei kaufen wird mit der Hoffnung, die Probleme und "Kinderkrankheiten" seiner bisherigen Geräte wären mit neuen beseitigt; dem Lerneffekt à la "Gebranntes Kind scheut 's Feuer" wird mit gezielter Werbung entgegengewirkt. Aber dann kommt das große Erwachen:
1. Er muss sich wiedermal die Nerven dabei aufreiben, in den ach so revolutionären Benutzungsweisen des ultramodernen, baldigen Elektroschrotts den einzig möglichen und obendrein umständlichsten Weg zu finden, wie er spezielle Aufgaben zu erledigen hat, die er mit dem neu gekauften Ding eigentlich zu lösen beabsichtigte. Oder die traditionellen Bedienungsweisen wurden grundlegend beibehalten, so dass sich das doppelmoralische menschliche Wesen fragt, was daran so neu sein soll und den Preis rechtfertigt.
2. Die Devisen der heutigen Technik, die immer verbissener verfolgt werden, scheinen mir zu sein: Intransparenz, Bevormundung des Nutzers, und nicht zuletzt die zunehmende Verschmelzung von Mensch und Technik, allerdings nicht zu seinen Gunsten, sondern zu Gunsten der industriellen Kontrolle über ihn.
In einem Satz: Murphy ist so "in" wie nie zuvor, und vor allen Dingen wird er immer aktueller.
Manchmal denke ich, warum sich dem technischen Fortschritt nicht weitestmöglich entsagen und sich vielmehr stärker der geistigen Selbstentfaltung zu widmen, welche gegenüber ersterem deutlich ins Hintertreffen geraten ist? Früher war das Leben eben mühsamer in Hinblick auf die aufzuwendende Muskelkraft, weil man beispielsweise mannshohe Steine über Walzen schieben musste. Heute geht alles immer schneller, wird alles immer komplexer, möglichst in so einem Maße, dass Otto Normalo kaum hinterherkommt und nach Strich und Faden betrogen werden kann. Was ist daran Fortschritt, wenn letztendlich kein Nullsummenspiel?
Ja, ich weiß, bin gehörig abgeschweift. Mit der Vernetzung im Speziellen habe ich kein Problem, soll das heißen, sondern vielmehr mit der Hypertechnisierung der Gesellschaft und des einzelnen Individuums im Allgemeinen.
Für jemanden, der damit prahlt, er hätte kürzlich eine neue all-walls(R) Displaytapete erstanden, welche 342 BigBrother-Alternativen in alle Richtungen projiziert, womöglich zusätzlich auch in den Kopf hinein durch einen implantierten Prozessorchip transportiert, schließlich will man ja nicht immer zu Hause sitzen, sondern auchmal dem Fitnesscenter nebenan ein Besuch abstatten ... einer solchen Person habe ich keinen Neid, sondern höchstens ein schüchternes, vielleicht ein bisschen mitleidiges, aber doch Genervtheit signalisieren sollendes Lächeln entgegenzusetzen.
Das Problem bei der ganzen Chose: Diese Sicht auf die Dinge könnte ich noch bitter bereuen, nämlich dann wenn es auch für mich um einen Job geht und ich sehe, dass mir alle nanotechnisch weit voraus sind. Um dieser Reue entgegenzuwirken bemühe ich mich wenigstens, den Markt ständig passiv zu beobachten.
FLoH.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#273633) Verfasst am: 13.03.2005, 14:11 Titel: |
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@FLoH:
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#945309) Verfasst am: 01.03.2008, 22:47 Titel: |
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CeBit verschenkt dieses jahr massenweise Karten. Ich habe mir 4 gekrallt und für meine eltern auch welche und meine Kumpels haben auch welche. gehen alle da hin, und zwar mehrmals
Einfach nur so, abends dann schön standpartys mit gratis bier, es sei denn wir werden rausgeschmissen
Ist den wer irgendwo am Stand vertreten?
Wenn es ihm / ihr nicht peinlich ist, dann könnte ich ja vorbeikommen und "hallo" sagen
und wenn wer karten will, sagt bescheid, gegen eure anschrift fürt marketingzwecke bekommt ihr auch ne karte
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#953602) Verfasst am: 12.03.2008, 17:02 Titel: |
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unchrist hat folgendes geschrieben: | CeBit verschenkt dieses jahr massenweise Karten. Ich habe mir 4 gekrallt und für meine eltern auch welche und meine Kumpels haben auch welche. gehen alle da hin, und zwar mehrmals  |
Schade, hab dich nicht gesehen (glaube ich). Presse-Anhänger sind übrigens noch besser als Schenkkarten.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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