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Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#279336) Verfasst am: 29.03.2005, 21:50    Titel: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Beim Autofahren bin ich vor kurzem bei Radio Fritz hängen geblieben. Dort berichteten (jugendliche) Fritz-Hörer in der Sendung Blue Moon (Thema "Wie sieht dein Gott aus?") über ihr persönliches Gottesbild. Da es sich hier um den Osten handelt, haben mich die Antworten erschreckt. Die Missionierung aus dem Westen hat nach 15 Jahren schon Spuren hinterlassen. Der Moderator Holger Klein (Wessi) hat recht konsequent (von seinem atheistischen Standpunkt aus) bei seinen Hörern ihr Gottesbild kritisch hinterfragt, ohne die zumeinst gläubigen Gesprächspartner mit ihren (teilweise recht wirren) religiösen Vorstellungen bloßzustellen. Das Thema hat wohl soviel Anklang gefunden, so dass das Thema in nächster Zeit vertieft wird. Schockiert hat mich der Moderator nur zum Schluss, wo er den Papst wegen seines Durchhaltevermögens und seinen Friedensinitiativen lobte. Geschockt

Der Glaube an Jesus und den damit verbundenen Märchen und Sagen ist nicht das eigentliche Problem, worüber wir uns sorgen machen sollten. Den Menschen ist mehr oder weniger bewusst, dass die christliche Religion kein in sich konsistentes Weltbild ist.

Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist dass so?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279351) Verfasst am: 29.03.2005, 21:58    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:

Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist das so?


Weil er so gut mit dem Humanismus vereinbar ist. Schlagt mich bitte nicht, das ist kein morbider Scherz.

"Nächstenliebe" ist ein Schlagwort - eine Parole, wenn du so willst. Auf Menschen, die sich nach einer besseren Welt sehnen, wirkt es fast schon elektrisierend.
Über das, was (im Falle des Christentums) eigentlich dahinter steht, wird oft nicht lange nachgedacht...

Ich kann nur mit Kerry Thornley sagen: "Dich stört das Böse? Hör' auf, es zu tun!"
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Gregorius
Scientifiction



Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 274

Beitrag(#279354) Verfasst am: 29.03.2005, 22:00    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:

Der Glaube an Jesus und den damit verbundenen Märchen und Sagen ist nicht das eigentliche Problem, worüber wir uns sorgen machen sollten. Den Menschen ist mehr oder weniger bewusst, dass die christliche Religion kein in sich konsistentes Weltbild ist.


Komisch warum hier immer und immer wieder betont wird, dass es sich doch angeblich um Märchen handelt. Ist das die Selbstbestätigung, die ihr Freigeister braucht? Lachen
Die Dummheit des Kollektivs muss ja schließlich erhalten werden. Cool
_________________
Bloß nicht raufklicken!! Man könnte eventuell in den Zwang kommen denken zu müssen!

http://www.shemayisrael.co.il/2001/2003.htm
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#279360) Verfasst am: 29.03.2005, 22:02    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Gregorius hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:

Der Glaube an Jesus und den damit verbundenen Märchen und Sagen ist nicht das eigentliche Problem, worüber wir uns sorgen machen sollten. Den Menschen ist mehr oder weniger bewusst, dass die christliche Religion kein in sich konsistentes Weltbild ist.


Komisch warum hier immer und immer wieder betont wird, dass es sich doch angeblich um Märchen handelt. Ist das die Selbstbestätigung, die ihr Freigeister braucht? Lachen
Die Dummheit des Kollektivs muss ja schließlich erhalten werden. Cool



Wenn Du der Meinung bist, bei den Evangelien handele es sich nicht um fiktionale Texte, sondern um Tatsachenberichte, dann ist hier für Dich Rhodos. Springe!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279361) Verfasst am: 29.03.2005, 22:02    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Gregorius hat folgendes geschrieben:
Komisch warum hier immer und immer wieder betont wird, dass es sich doch angeblich um Märchen handelt.


Wenn ich ein Buch aufschlage, z.B. "Grimms Märchen", dann weiß ich, was ich lesen will:
Eine inhaltlich erfundene Geschichte (möglicherweise mit wahrem Kern), angereichert mit naiver Symbolik, die den Sinn hat oder haben soll, eine bestimmte Botschaft zu vermitteln - und nicht Fakten.
Wenn ich die Bibel aufschlage, weiss ich, dass ich das lesen will.
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f4c3l355
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Anmeldungsdatum: 31.10.2003
Beiträge: 52

Beitrag(#279381) Verfasst am: 29.03.2005, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt sicherlich wahrere Geschichten und Märchen, die hier eher bevorzugt werden, nicht? zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279383) Verfasst am: 29.03.2005, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

f4c3l355 hat folgendes geschrieben:
Es gibt sicherlich wahrere Geschichten und Märchen, die hier eher bevorzugt werden, nicht? zwinkern


Keine Ahnung...
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f4c3l355
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Anmeldungsdatum: 31.10.2003
Beiträge: 52

Beitrag(#279385) Verfasst am: 29.03.2005, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung...

Achnee ich mein nur. Es wird ja nicht selten zitiert. Das sieht immer so aus als hätte es irgendeine Bedeutung.
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Othilic
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Beitrag(#279386) Verfasst am: 29.03.2005, 22:20    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:

Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist dass so?


Gute Frage eigentlich. Religion ist erstmal: Glaube an ein höheres Wesen und Handeln entsprechend den Forderungen dieses höheren Wesens. Ob Religion einen guten Kern hat, hängt davon ab, ob das höhere Wesen gut ist.

Woher kommt also die Kopplung Religion = gut? War das schon immer so, oder ist sie erst in den letzten Jahrhunderten entstanden?

***

Aber an Nächstenliebe (wenn man sie im Sinne der goldenen Regel versteht) habe ich nichts auszusetzen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279389) Verfasst am: 29.03.2005, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

f4c3l355 hat folgendes geschrieben:
Achnee ich mein nur. Es wird ja nicht selten zitiert. Das sieht immer so aus als hätte es irgendeine Bedeutung.


Während die Botschaft als solche vom Sender ausgeht, steuert der Empfänger ihre Bedeutung bei.
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scilla
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 185

Beitrag(#279408) Verfasst am: 29.03.2005, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Frank

Zitat:
Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist dass so?


Glaube, Liebe, Hoffnung sind Tugenden
und interessieren sich prinzipiell nicht für Fakten
(sonst wäre Rache eine Tugend)

Tugenden sind nichtdualistische Verhaltensweisen.
(dualistische Verhaltenweisen sind die Ideal- und Moralvorstellungen)

OTHILIC hat geschrieben

Zitat:
Religion ist erstmal: Glaube an ein höheres Wesen und Handeln entsprechend den Forderungen dieses höheren Wesens. Ob Religion einen guten Kern hat, hängt davon ab, ob das höhere Wesen gut ist.


das höhere Wesen von Männerbündlern ist der Männerbund
jeder Männerbund denkt, daß er auf seine Weise gut sei

Zitat:
Woher kommt also die Kopplung Religion = gut? War das schon immer so, oder ist sie erst in den letzten Jahrhunderten entstanden?


zum einen ist gut/böse das dualistische Denkmuster
(konsequenterweise mit zwei Göttern, einem guten und einem bösen)

umgangssprachlich ist gut/böse
die Unterscheidung zwischen nichtdualistisch und dualistisch
(der Weg der Tugend vs dem asketischen/ausschweifenden Leben)


Zuletzt bearbeitet von scilla am 29.03.2005, 22:46, insgesamt einmal bearbeitet
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f4c3l355
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Anmeldungsdatum: 31.10.2003
Beiträge: 52

Beitrag(#279410) Verfasst am: 29.03.2005, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Während die Botschaft als solche vom Sender ausgeht, steuert der Empfänger ihre Bedeutung bei.

Kommunikation funktioniert nur, wenn beide Seiten sich verstehen. Das bedarf einer gewissen Übereinstimmung.
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Othilic
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Beitrag(#279415) Verfasst am: 29.03.2005, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

scilla hat folgendes geschrieben:

umgangssprachlich ist gut/böse
die Unterscheidung zwischen nichtdualistisch und dualistisch
(der Weg der Tugend vs dem asketischen/ausschweifenden Leben)


Das habe ich nicht verstanden. Was meinst Du damit?
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scilla
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 185

Beitrag(#279416) Verfasst am: 29.03.2005, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kommunikation funktioniert nur, wenn beide Seiten sich verstehen. Das bedarf einer gewissen Übereinstimmung.


jetzt gibt es zwei Möglichkeiten

1) ich bestimme die Ideologie, der Du zu gehorchen hast

2) erkenndes Subjekt und erkanntes Objekt fusionieren zu einem Gegenstand

dialogisch (zwei Leute GLAUBEN, über dasselbe Thema zu sprechen)
dialektisch (zwei Leute LIEBEN es, eine Synthese zu erarbeiten)
hermeneutisch (die Leute HOFFEN, das sie den Gegenstand ergünden können)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279417) Verfasst am: 29.03.2005, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

f4c3l355 hat folgendes geschrieben:
Kommunikation funktioniert nur, wenn beide Seiten sich verstehen.


Ich habe gar nichts von "Funktionieren" oder "Nicht Funktionieren" gesagt... Am Kopf kratzen
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scilla
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 185

Beitrag(#279420) Verfasst am: 29.03.2005, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Othilic


ich meine die Namensähnlichkeit von GOTT und GUT

GOTT ist prinzipiell gut
nichtGOTT (der Teufel) ist böse

Gott meint aber nicht das dualistische Denken
die Gründer der Religionen wollten den Dualismus überwinden

Herr Buddhi suchte das Glück
und fand es weder in der Askese
noch im Reichtum
sondern im Pfad der Tugend


Zuletzt bearbeitet von scilla am 29.03.2005, 22:58, insgesamt einmal bearbeitet
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f4c3l355
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Anmeldungsdatum: 31.10.2003
Beiträge: 52

Beitrag(#279421) Verfasst am: 29.03.2005, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich habe gar nichts von "Funktionieren" oder "Nicht Funktionieren" gesagt... Am Kopf kratzen

Nein, aber ich. Cool Kommunikation, die nicht funktioniert, ist keine.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279422) Verfasst am: 29.03.2005, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

f4c3l355 hat folgendes geschrieben:
Kommunikation, die nicht funktioniert, ist keine.


Ich habe immer noch nicht von "Funktionieren" oder "Nicht Funktionieren" gesprochen. Und du hast immer noch meine Aussage nicht verstanden.
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f4c3l355
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Anmeldungsdatum: 31.10.2003
Beiträge: 52

Beitrag(#279423) Verfasst am: 29.03.2005, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

scilla hat folgendes geschrieben:
jetzt gibt es zwei Möglichkeiten

1) ich bestimme die Ideologie, der Du zu gehorchen hast

2) erkenndes Subjekt und erkanntes Objekt fusionieren zu einem Gegenstand

dialogisch (zwei Leute GLAUBEN, über dasselbe Thema zu sprechen)
dialektisch (zwei Leute LIEBEN es, eine Synthese zu erarbeiten)
hermeneutisch (die Leute HOFFEN, das sie den Gegenstand ergünden können)

Kann sein. Mit den Augen rollen Auf den Arm nehmen
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Othilic
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Beitrag(#279425) Verfasst am: 29.03.2005, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

scilla hat folgendes geschrieben:

Gott meint aber nicht das dualistische Denken
die Gründer der Religionen wollten den Dualismus überwinden

Sorry, aber das verstehe ich immer noch nicht.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#279432) Verfasst am: 29.03.2005, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Scilla hat folgendes geschrieben:
Gott meint aber nicht das dualistische Denken
die Gründer der Religionen wollten den Dualismus überwinden


Das ist zu sehr verallgemeinert.
Auf Jesus und Buddha könnte das zutreffen.
Auf Moses, Paulus und Mohammed eher nicht.

Manche Christen sind Dualisten und glauben an Gott und Satan, Himmel und Hölle, gut und böse. Andere Christen glauben an die Allversöhnung, den lieben Gott und das Gute im Menschen.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)


Zuletzt bearbeitet von Sanne am 30.03.2005, 10:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#279445) Verfasst am: 29.03.2005, 23:33    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:

Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist dass so?

Hollywood trägt dazu sicher bei. Hab schon in mehreren an sich säkularen Filmen die Behauptung gehört, Religion ließe sich auf die goldene Regel reduzieren.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279449) Verfasst am: 29.03.2005, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Auf Jesus und Buddha könnte das zutreffen.


Und Lao-Tse! (Mein Idol! Let's Rock)
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#279455) Verfasst am: 29.03.2005, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Und Lao-Tse! (Mein Idol! Let's Rock)


Und was ist mit Wilson?



Nein
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#279475) Verfasst am: 30.03.2005, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Auf Jesus und Buddha könnte das zutreffen.


Und Lao-Tse! (Mein Idol! Let's Rock)


- Eine stellvertretende Wahrheit ist Täuschung. zwinkern
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scilla
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 185

Beitrag(#279503) Verfasst am: 30.03.2005, 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist zu sehr verallgemeinert.
Auf Jesus und Buddha [und Laotse] könnte das zutreffen.
Auf Moses, Paulus und Mohammed eher nicht


Überwindung des Dualismus durch die Vereinigung der Geschlechter
das passiert auch bei PARMENIDES
(das Sein ist nichtdualistisch, sonst gäbe es ein Nichts)

Kinder kriegen beendet die Jugend,
in der jeder normale Mensch dualistisch denkt
und einer Art Männerbund (einer Clique, einer Szene) angehört

BRANKO BOKUN behauptet,
daß wir von pubertierenden Jugendlichen regiert werden
(also unreifen Erwachsenen, die noch immer Männerbund spielen
und so das Patriarchat stützen)
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#279504) Verfasst am: 30.03.2005, 02:40    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist dass so?

Ursula Neumann hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Religion/Weltanschauung über viele Jahrhunderte in einer Gesellschaft nicht nur vorherrschend war, sondern eine ideologische Monopolstellung hatte, und es keine anderen Sozialisationsagenten gab, ist selbstverständlich, daß wertgeschätzte Eigenschaften mit dieser Religion/Weltanschauung verbunden werden.

So ist es ein Normalzustand, wenn es eine weitgehende Übereinstimmung gibt
zwischen den Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft wertgeschätzt werden,
und den Eigenschaften und Verhaltensweisen,
die von den maßgeblichen Autoritäten und Texten einer in dieser Gesellschaft vorherrschenden Religion wertgeschätzt werden.

Nun ist es aber so, dass die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft wertgeschätzt werden,
sich im Laufe der Geschichte ändern.
Es gab Zeiten, in denen man Kreuzzüge und Hexenverfolgungen für gut hielt,
daraus entstanden sind Zeiten, in denen beides aufs Heftigste abgelehnt wird.
Wie kam die Anpassung der christlichen Religion zustande?

Ich denke, dass dabei zwei Motivationen im Spiel waren.

Zum einen dürfte es Menschen gegeben haben, die den Wunsch hatten, humanere Verhaltensweisen herbeizuführen,
und die meinten, das ginge nicht gegen die vorherrschende Religion, sondern nur mit der vorherrschenden Religion;
und die deshalb für Interpretationen der vorherrschenden Religion eintraten,
die sie für geeignet hielten, humanere Verhaltensweisen herbeizuführen,
wie z. B. die Betonung des Gebots der Nächstenliebe.

Andererseits dürfte es Christen gegeben haben,
die sich von der Idee humanerer Verhaltensweisen positiv angesprochen fühlten,
und die in dem Wunsch, ihre christliche Religion und humanere Verhaltensweisen unter einen Hut zu bringen,
sehr aufgeschlossen waren für Interpretationen der christlichen Religion,
die sich gut mit humaneren Verhaltensweisen vertrugen,
oder sogar selbst solche Interpretationen der christlichen Religion hervorgebracht haben.

Beides zusammen dürfte zu einer Transformation der christlichen Religion geführt haben,
nach der die Forderung nach Nächstenliebe weithin als Kern der christlichen Religion angesehen wurde.
Der Wunsch, auf diese Weise Harmonie zwischen Humanität und überkommener Religion zu wahren,
dürfte die Ursache sein
für die "extreme Faktenresistenz",
sowohl gegenüber Fakten aus der Geschichte des Christentums
(da wird notfalls behauptet, bestimmte Täter seien keine "wahren Christen" gewesen oder gar überhaupt keine Christen)
als auch gegenüber der faktischen Beschaffenheit der Heiligen Schrift.

Eine weitere Frage ist, warum viele Menschen eine ähnlich positive Haltung gegenüber anderen Religionen einnehmen,
auch teilweise mit beachtlicher Faktenresistenz.

Da dürften mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Zum einen scheint man zu meinen, dass Religion nötig wäre,
um die Menschen zu motivieren, nicht in einen rücksichtslosen Egoismus zu verfallen.
So scheint man zu meinen, dass Religion in diesem Sinne tatsächlich humanisierend wirken würde,
und auszublenden, dass Religion teilweise etwas noch Gefährlicheres heranzüchtet als rücksichtslosen Egoismus,
nämlich rücksichtslosen Fanatismus.

Ein weiteres Motiv dürfte die in akademischen Kreisen verbreitete Neigung sein,
auf keinen Fall als überheblich gegenüber fremden Kulturen zu gelten.
Es traut sich ja kaum jemand, Sätze auszusprechen wie:
"Eine Kultur, in der die Menschenrechte geachtet werden,
ist eine bessere Kultur als eine, in der Frauen genital verstümmelt und zwangsverheiratet werden."
Und so will man auch nicht behaupten,
dass andere Religionen inhumaner wären als die eigene - selbst wenn sie es offensichtlich sind.

Schließlich dürfte eine Rolle spielen, dass viele Christen den Rückgang der Religiosität überhaupt als Gefahr empfinden
und deshalb in anderen Religionen natürliche Verbündete zu sehen beginnen.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#279545) Verfasst am: 30.03.2005, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

scilla hat folgendes geschrieben:
Kinder kriegen beendet die Jugend,
in der jeder normale Mensch dualistisch denkt
und einer Art Männerbund (einer Clique, einer Szene) angehört


Gehören normale pubertierende Frauen den Männerbünden an, oder sind Frauen keine normalen Menschen? Lachen
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#279548) Verfasst am: 30.03.2005, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Othilic hat folgendes geschrieben:
Gott meint aber nicht das dualistische Denken
die Gründer der Religionen wollten den Dualismus überwinden


Hi Sanne,

könntest Du das korrigieren bevor es Verwirrung stiftet?
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Othilic
Gast






Beitrag(#279551) Verfasst am: 30.03.2005, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

@zelig: Danke, war mir gar nicht aufgefallen!

Nachtrag @Sanne: Danke für's ändern


Zuletzt bearbeitet von Othilic am 30.03.2005, 10:59, insgesamt einmal bearbeitet
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