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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#280310) Verfasst am: 31.03.2005, 20:11 Titel: Behinderte in den 70ern |
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Vor 1-2 Jahren lief mal eine dieser "vor 30 Jahren" ZDF Sendungen.
Es ging um Behinderte Menschen und den Umgang der Gesellschaft mit ihnen, ende der 60er.
Dort wurde dargestellt dass Staat und Gesellschaft sich relativ wenig kümmerten, eine behinderte Frau von ihrer alten Mutter gepflegt wurde weil es keine Finanzhilfe gab und selbst ein kleiner Umbau des Gehsteiges wurde von der Stadt abgelehnt. Auch dabei der Fall eines jungen Mannes, schwer körperlich behindert, der nie eine Schule besuchen konnte und Analphabet ist, weil der Transport einfach nicht klappte.
Ist dies eine objektive wiedergabe der damaligen Realität, oder war die Gesellschaft aufgeschlossener wenn es um die Belange von behinderten ging?
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#280329) Verfasst am: 31.03.2005, 20:57 Titel: Re: Behinderte in den 70ern |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Ist dies eine objektive wiedergabe der damaligen Realität, oder war die Gesellschaft aufgeschlossener wenn es um die Belange von behinderten ging? |
Ich erinnere mich noch daran, dass Menschen mit dem Down-Syndrom versteckt gehalten wurden und Eltern sich schämten, ein solches Kind zu bekommen. Das waren wohl noch die Nachwehen der Nazizeit.
Mitte der 70er Jahre wurde zum ersten Mal im Deutschen TV das Leben mit Behinderten thematisiert:
Unser Walter - Leben mit einem Sorgenkind
Das dürfte für dich auch interessant sein:
Behinderte Menschen in den Medien
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#280330) Verfasst am: 31.03.2005, 20:58 Titel: |
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Also, ich bin ja Jahrgang 1973 und behindert (bzw. wie ich viel besser finde zu sagen: "gehandicapt").
Aus eigener Erfahrung bzw. aus der meiner Eltern heraus, weiss ich, dass es damals noch schwieriger für Eltern war, ein behindertes Kind wie z. B. mich durchzubringen, als dies z. B. heute der Fall ist.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#280332) Verfasst am: 31.03.2005, 21:05 Titel: |
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Ja, Behinderte wurden verschämt versteckt, insbesondere geistig Behinderte. In der Schule wurden sie mit Rücksicht auf die Eltern (insbesondere auf dem Land) durch alle Klassen mitgeschleppt. Eine besondere Förderung gab es kaum. Erst diese Serie "Unser Walter" um einen Jungen mit Morbus Down, damals noch "Mongolismus" genannt, weckte das Interesse der Öffentlichkeit. Auch Peter Frankenfelds Quizsendung "Vergißmeinnicht", Vorläufer vom "Großen Preis" mit Wim, Wum und Wendelin erwarb sich Verdienst, indem sie Geld für die junge "Aktion Sorgenkind" beschaffte. Das war damals alles noch fürchterlich betulich und zaghaft, brachte aber langsam die Behindertenarbeit ins Rollen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#280336) Verfasst am: 31.03.2005, 21:13 Titel: Re: Behinderte in den 70ern |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ich erinnere mich noch daran, dass Menschen mit dem Down-Syndrom versteckt gehalten wurden und Eltern sich schämten, ein solches Kind zu bekommen. Das waren wohl noch die Nachwehen der Nazizeit. |
Ich nehme an, dass das Normalität war und mit der Nazizeit wenig zu tun hat.
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#280337) Verfasst am: 31.03.2005, 21:13 Titel: |
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Zitat: | Also, ich bin ja Jahrgang 1973 und behindert (bzw. wie ich viel besser finde zu sagen: "gehandicapt").
Aus eigener Erfahrung bzw. aus der meiner Eltern heraus, weiss ich, dass es damals noch schwieriger für Eltern war, ein behindertes Kind wie z. B. mich durchzubringen, als dies z. B. heute der Fall ist. |
Darf ich fragen um was für eine behinderung es sich handelt?
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#280349) Verfasst am: 31.03.2005, 21:41 Titel: Re: Behinderte in den 70ern |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ich erinnere mich noch daran, dass Menschen mit dem Down-Syndrom versteckt gehalten wurden und Eltern sich schämten, ein solches Kind zu bekommen. Das waren wohl noch die Nachwehen der Nazizeit. |
Ich nehme an, dass das Normalität war und mit der Nazizeit wenig zu tun hat. |
Nun ja, sicherlich war das Normalität. Das eine muss das andere aber nicht ausschließen, oder? Schließlich entsteht das Bewusstsein von Normalität ja nicht aus dem Vakuum.
Die damalige Elterngeneration wurde schon durch die Vorgehensweisen geprägt, wie in der Nazizeit mit Behinderten umgegangen wurde. Manche hatten es noch als Kinder erlebt, ansonsten war es präsent durch die damalige Großelterngeneration.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#280352) Verfasst am: 31.03.2005, 21:44 Titel: Re: Behinderte in den 70ern |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ich erinnere mich noch daran, dass Menschen mit dem Down-Syndrom versteckt gehalten wurden und Eltern sich schämten, ein solches Kind zu bekommen. Das waren wohl noch die Nachwehen der Nazizeit. |
Ich nehme an, dass das Normalität war und mit der Nazizeit wenig zu tun hat. |
Nun ja, sicherlich war das Normalität. Das eine muss das andere aber nicht ausschließen, oder? Schließlich entsteht das Bewusstsein von Normalität ja nicht aus dem Vakuum.
Die damalige Elterngeneration wurde schon durch die Vorgehensweisen geprägt, wie in der Nazizeit mit Behinderten umgegangen wurde. Manche hatten es noch als Kinder erlebt, ansonsten war es präsent durch die damalige Großelterngeneration. |
Ja, aber ich meine, dass das auch schon vor der Nazizeit Normalität gewesen sein dürfte. Behinderte Kinder wurden da als Fluch Gottes und somit Schande für die Familie angesehen.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#280358) Verfasst am: 31.03.2005, 21:50 Titel: |
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Da waren zweifellos das Gefühl der Schande bei den betroffenen Familien und meist völlige Verständnislosigkeit in der Gesellschaft, beides Folge mangelnder Aufklärung. Die Ratlosigkeit "Woher kommt das?" konnte man um 1960 wieder mal bei Contergan explodieren sehen, als wild über die Ursachen spekuliert wurde und eine Zeit lang von "Atomkindern" die Rede war, weil irgendwer in die Welt gesetzt hatte, die Behinderung komme von den Atombomben oder von der Kernkraft.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#280361) Verfasst am: 31.03.2005, 21:54 Titel: Re: Behinderte in den 70ern |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Ja, aber ich meine, dass das auch schon vor der Nazizeit Normalität gewesen sein dürfte. Behinderte Kinder wurden da als Fluch Gottes und somit Schande für die Familie angesehen. |
Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Allerdings wurden zu keiner Zeit Behinderte so systematisch vernichtet und ganze Familien dermaßen stigmatisiert (Zwangssterilisationen etc.) wie zur Nazizeit. Vorher wurden halt "Dorftrottel" als seltsam verspottet oder schlimmstenfalls in Freakshows gezeigt.
Es gab sogar Zeiten oder gewisse Behinderungen, die als Segen der Götter angesehen wurden.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#280371) Verfasst am: 31.03.2005, 22:05 Titel: Re: Behinderte in den 70ern |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Allerdings wurden zu keiner Zeit Behinderte so systematisch vernichtet und ganze Familien dermaßen stigmatisiert (Zwangssterilisationen etc.) wie zur Nazizeit. Vorher wurden halt "Dorftrottel" als seltsam verspottet oder schlimmstenfalls in Freakshows gezeigt. |
Ich habe da bisher anderes aufgeschnappt. Aber letztlich müssten wir da besser recherchieren.
Wenn das Verstecken von Behinderten aus Gründen der Schande was mit der Nazizeit zu tun hat, dann dürfte es sowas in anderen Ländern gar nicht gegeben haben. Das halte ich für unplausibel.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#280387) Verfasst am: 31.03.2005, 22:23 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Also, ich bin ja Jahrgang 1973 und behindert (bzw. wie ich viel besser finde zu sagen: "gehandicapt").
Aus eigener Erfahrung bzw. aus der meiner Eltern heraus, weiss ich, dass es damals noch schwieriger für Eltern war, ein behindertes Kind wie z. B. mich durchzubringen, als dies z. B. heute der Fall ist. |
Darf ich fragen um was für eine behinderung es sich handelt? |
Asperger-Syndrom
Wikipedia-Infos dazu
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#280415) Verfasst am: 31.03.2005, 23:01 Titel: |
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Hab was gefunden.
THE HISTORICAL DEVELOPMENT OF ATTITUDES TOWARD THE HANDICAPPED: A FRAMEWORK FOR CHANGE
Der Großteil des Artikels beschäftigt sich weniger mit schweren Behinderungen, wie dem Down-Syndrom.
Zitat: |
INTRODUCTION
Historically, handicapped people have been badges of shame and objects of pity and embarrassment to families and communities. They were often hidden from public view. Examples of these are numerous in popular literature such as "The Hunchback of Notre Dame" and Dickens' "Christmas Carol" In biblical writings, they were seen as beggars, sitting beside the road asking for alms. Later, they became candidates for poor houses and mental institutions.
Today, we like to think that his deplorable condition has largely vanished, but is this really true? In Handicapping America, Frank Bowe (1978), states that:
The city of Chicago recently repealed an ugly law, similar versions of which remain in force in Columbus (Ohio) and Omaha (Nebraska). The Chicago statute read: 'No person who is diseased maimed, mutilated, or in any way deformed, so as to be an unsightly, or a disgusting object, or improper person is to be allowed in or on the public ways, or other public places in this city, nor shall therein, or thereon expose himself to public view.' |
Übersetzung:
Zitat: |
EINLEITUNG
Historisch gesehen waren behinderte Menschen Zeichen für Schande und Objekte des Mitleids und eine Beschämung für Familien und Gemscinschaften. Sie wurden oft von der Öffentlichkeit versteckt. [ ... ] Später wurden sie Kandidaten für Armen- und Irrenhäuser.
Heute denken wir gerne, dass dieser bedauerliche Zustand größtenteils verschwunden sei, aber ist es wirklich wahr? In "Handicapping America" schrieb Frank Bowe 1978:
Chicago hob jüngst ein schreckliches Gesetz auf, wobei ähnliche in Columbus (Ohio) und Omaha (Nebraska) immer noch gelten. Das Chicagoer Gesetz lautete: "Keine Person die erkrankt, versehrt, verstümmelt, oder in irgendeiner Form deformiert ist, so dass sie ein unansehnliches, oder abstoßendes Objekt, oder ungehörige Person ist, soll auf öffentlichen Wegen, oder anderen öffentlichen Orten dieser Stadt, noch soll sie sich der Öffentlichkeit zeigen." |
Der Artikel ist lang und etwas komplizierter, da er wie schon erwähnt auch von Blinden, Tauben, Querschnittsgelähmten usw. spricht. Da ist die Rede davon, dass diese Behinderten im Mittelalter irgendwie eingebunden wurden (Phase 1). Erst durch die Arbeitsteilung wurden sie dann in Anstalten abgeschoben bzw. als medizinischer Fall betrachtet (Phase 2). In (Phase 3) begannen dann Beschäftigungsprogramme und behindertengerechte Arbeitsplätze.
Hier wird aber kritisert, dass Behinderte oft ausgenützt würden. Weiters stürzten sich Sozialarbeiter auf emotionale Probleme, obwohl die meisten Behinderten persönlich Probleme wie Arbeitslosigkeit, Fehlen einer eigenen Wohnung oder zu wenig Lohn als größeres Problem sähen.
Der Hauptteil beschäftigt sich also hauptsächlich mit der Einbindung in die Wirtschaft.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#280585) Verfasst am: 01.04.2005, 11:35 Titel: |
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Gab es eigentlich in der behandlung Unterschiede zwischen von geburt an behinderten menschen und solchen, deren behinderung Folge einer Krankheit oder gar Kriegsversehrung war?
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#404361) Verfasst am: 19.01.2006, 21:22 Titel: |
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Unfassbar!!!
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"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#404379) Verfasst am: 19.01.2006, 21:46 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Gab es eigentlich in der behandlung Unterschiede zwischen von geburt an behinderten menschen und solchen, deren behinderung Folge einer Krankheit oder gar Kriegsversehrung war? |
Ich kann das mittlerweile bajaen: Hephata, eine Anstalt für geistig Behinderte in der Nähe kümmert sich nur um angeborene Behindeurngen ö- und das seit den 1930er Jahren (unterbrochen durch Deportationen in großer Zahl in den 1940ern).
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Daisy Lieber Dritter als PETZE
Anmeldungsdatum: 13.01.2006 Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause
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(#405002) Verfasst am: 20.01.2006, 17:58 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Gab es eigentlich in der behandlung Unterschiede zwischen von geburt an behinderten menschen und solchen, deren behinderung Folge einer Krankheit oder gar Kriegsversehrung war? |
Ich kann das mittlerweile bajaen: Hephata, eine Anstalt für geistig Behinderte in der Nähe kümmert sich nur um angeborene Behindeurngen ö- und das seit den 1930er Jahren (unterbrochen durch Deportationen in großer Zahl in den 1940ern). |
Dein Posting erinnert mich unweigerlich an die unglaublich christliche Nächstenliebe der Diakonie - die ihre behinderten Schützlinge in die Gaskammer schickte.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#405165) Verfasst am: 20.01.2006, 20:20 Titel: |
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Daisy hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Gab es eigentlich in der behandlung Unterschiede zwischen von geburt an behinderten menschen und solchen, deren behinderung Folge einer Krankheit oder gar Kriegsversehrung war? |
Ich kann das mittlerweile bajaen: Hephata, eine Anstalt für geistig Behinderte in der Nähe kümmert sich nur um angeborene Behindeurngen ö- und das seit den 1930er Jahren (unterbrochen durch Deportationen in großer Zahl in den 1940ern). |
Dein Posting erinnert mich unweigerlich an die unglaublich christliche Nächstenliebe der Diakonie - die ihre behinderten Schützlinge in die Gaskammer schickte. |
Ja, das war ähnlich. Es gab ein paar Proteste durch die Krankenhausleitung, was dazu führte, dass die regionale Deportationsverwaltung auf das Gelände der Anstalt zog.
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Daisy Lieber Dritter als PETZE
Anmeldungsdatum: 13.01.2006 Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause
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(#405183) Verfasst am: 20.01.2006, 20:30 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Daisy hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Gab es eigentlich in der behandlung Unterschiede zwischen von geburt an behinderten menschen und solchen, deren behinderung Folge einer Krankheit oder gar Kriegsversehrung war? |
Ich kann das mittlerweile bajaen: Hephata, eine Anstalt für geistig Behinderte in der Nähe kümmert sich nur um angeborene Behindeurngen ö- und das seit den 1930er Jahren (unterbrochen durch Deportationen in großer Zahl in den 1940ern). |
Dein Posting erinnert mich unweigerlich an die unglaublich christliche Nächstenliebe der Diakonie - die ihre behinderten Schützlinge in die Gaskammer schickte. |
Ja, das war ähnlich. Es gab ein paar Proteste durch die Krankenhausleitung, was dazu führte, dass die regionale Deportationsverwaltung auf das Gelände der Anstalt zog. |
Du kannst Dir nicht vorstellen wie ich mich fühlte, als ich einmal einen Originalbericht zu dieser Tatsache aus meinem Heimatort sah. Ich war nie mehr so fassungslos wie an diesem Tag. Damals haben für mich Erzählungen über meine verstorbenen Großeltern, die immer gegen Nazis waren (und auch verdammt gefährlich gelebt haben - mein Großvater hatte aber das Glück, ein begnadeter Sportler zu sein) völlig neue Dimensionen erhalten. Erst dachte ich, die Leute habens einfach nicht mitgekriegt, aber danach war mir völlig klar, daß einfach nur wenige den Mut hatten, sich gegen die Nazis zu stellen. Für mich persönlich war das ein Anlaß, mein Leben und meine Gedanken niemals an das anzupassen, was von anderen vorgegeben wird. Es ist nicht immer einfach, aber für mich der einzige Weg, mich morgens im Spiegel zu mögen.
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