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Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#279552) Verfasst am: 30.03.2005, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Verlegen Hab es gefunden. Danke für den Hinweis.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#279556) Verfasst am: 30.03.2005, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danke :)
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#279560) Verfasst am: 30.03.2005, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gute in den Religionen - versucht, das Gute was im Menschen als sozialem Wesen von Grund auf vorhanden ist, erlebbar und begreifbar zu machen:

Liebe, Empathie, Gemeinschaft, Freundschaft, Mitleid...

nur in den Religionen wird es mit dem, was dem Menschen ebenfalls ureigen ist, dem Verstande nämlich, in Konflikt gebracht... und das ist die Krux mit den Religionen...
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#279568) Verfasst am: 30.03.2005, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Und was ist mit Wilson?


Wilson ist ein brillianter Denker, von dem man viel lernen kann. zwinkern

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Eine stellvertretende Wahrheit ist Täuschung. zwinkern


Wenn ich von Lao-Tse etwas gelernt habe, dann, dass ich seine Wahrheit nicht stellvertretend für meine verwenden kann. zwinkern

Das heißt aber doch wohl kaum, dass ich Lao-Tse nicht als großen Denker betrachten kann.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Othilic
Gast






Beitrag(#279671) Verfasst am: 30.03.2005, 15:27    Titel: Re: Der unerschütterliche Glaube an den guten Kern in Religionen Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
Aber der Glaube an den guten Kern in Religion allgemein und der christlichen "Nächstenliebe" im speziellen ist offenbar sehr weit verbreitet und nahezu unerschütterlich (mit einer extremen Fakten-Resistenz). Diesem Glauben verfallen die meisten Menschen, egal welchem politischen Spektrum sie angehören. Warum ist dass so?

Ursula Neumann hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Religion/Weltanschauung über viele Jahrhunderte in einer Gesellschaft nicht nur vorherrschend war, sondern eine ideologische Monopolstellung hatte, und es keine anderen Sozialisationsagenten gab, ist selbstverständlich, daß wertgeschätzte Eigenschaften mit dieser Religion/Weltanschauung verbunden werden.

So ist es ein Normalzustand, wenn es eine weitgehende Übereinstimmung gibt
zwischen den Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft wertgeschätzt werden,
und den Eigenschaften und Verhaltensweisen,
die von den maßgeblichen Autoritäten und Texten einer in dieser Gesellschaft vorherrschenden Religion wertgeschätzt werden.


Ja, das klingt interessant. Ich frage mich aber, ob es eine solche weitgehende Übereinstimmung auch gab? Oder ob nicht vielmehr schon immer der Unterschied zwischen "böse" und "sündig" empfunden wurde, den Du wie folgt beschrieben hast:

Leony in: Legitimiert das alte Testament den Inzest? hat folgendes geschrieben:

... setzt du "sündig" und "böse" gleich?
Für mich sind das zwei völlig verschiedene Begriffe.
"Sündig" ist, was einem Gott oder Götzen oder einer sonstigen religiösen Autorität nicht gefällt,
"böse" ist, was das Leiden von Menschen und anderen fühlenden Lebewesen
absichtlich und ohne triftigen Grund vermehrt.


Vielleicht hat man diesen Unterschied nicht als Unterschied zwischen "böse" und "sündig" formuliert, aber ich sehe ungefähr denselben Unterschied zwischen "gottgefällig leben" und "den Menschen gefallen wollen" und ähnlichen Formulierungen. Ich habe Literatur aus 3 Jahrtausenden gelesen, und diese Unterscheidung kommt immer wieder vor. Daraus schließe ich, daß Konflikte zwischen religiösen Normen und zwischenmenschlichen Normen über sehr lange Zeit die Regel waren.

Heute nicht mehr, da stimme ich Frank zu.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#279961) Verfasst am: 30.03.2005, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
...
So ist es ein Normalzustand, wenn es eine weitgehende Übereinstimmung gibt
zwischen den Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft wertgeschätzt werden,
und den Eigenschaften und Verhaltensweisen,
die von den maßgeblichen Autoritäten und Texten einer in dieser Gesellschaft vorherrschenden Religion wertgeschätzt werden.


Ja, das klingt interessant. Ich frage mich aber, ob es eine solche weitgehende Übereinstimmung auch gab? Oder ob nicht vielmehr schon immer der Unterschied zwischen "böse" und "sündig" empfunden wurde, ...

Vielleicht hat man diesen Unterschied nicht als Unterschied zwischen "böse" und "sündig" formuliert, ... Ich habe Literatur aus 3 Jahrtausenden gelesen, und diese Unterscheidung kommt immer wieder vor. Daraus schließe ich, daß Konflikte zwischen religiösen Normen und zwischenmenschlichen Normen über sehr lange Zeit die Regel waren.

Mag sein, dass es schon recht früh Menschen gab, die einen Unterschied machten
zwischen religiösen und zwischenmenschlichen Normen.
Beim Lesen der Bibel habe ich jedoch den Eindruck, dass dort in der Regel beides in einen Topf geworfen wird.
In dem Wort "Frevel" scheint mir eine (vielleicht nur weitgehende) Gleichsetzung
von "Verstoß gegen ein religiöses Verbot" und "Verbrechen"
in einer gewissen Doppeldeutigkeit des Wortes "Frevel"
bis heute erhalten geblieben zu sein.
Auch in antiken Ausgaben der Bibel scheint es Wörter zu geben,
die in dieser Hinsicht möglicherweise nicht ganz eindeutig sind
und zu unterschiedlichen Übersetzungen ins Deutsche geführt haben:
Leony hat folgendes geschrieben:
...
AT, Psalm 139, 19:
Übersetzung nach Luther hat folgendes geschrieben:
Ach Gott, wolltest du doch die Gottlosen töten! ...

Elberfelder Übersetzung hat folgendes geschrieben:
Mögest du, o Gott, den Gottlosen töten! ...

Einheitsübersetzung hat folgendes geschrieben:
Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! ...

viator hat folgendes geschrieben:
Zu Psalm 139,19:

Ludwig Albrecht übersetzt:
Code:
Ps 139,19
19 Möchtest du doch, Eloah, die Frevler töten!
Und "ihr Blutmenschen[A], weicht von mir!"
A) Blutmenschen ("Männer der Blutschuld") sind die Gottlosen, die in ihrer Habsucht die Frommen grausam bedrücken und sie sogar zu Tode bringen.

Angeblich wurden Menschen, die Gottes Gebote missachten, prinzipiell als Gottlose bezeichnet. 'Gottlose' und 'Frevler' sind lediglich zwei Übersetzungsalternativen, zumindest im Deutschen. In allen 24 englischen Bibeln, die ich gerade kontrolliert habe, steht 'wicked' oder 'lawless'. Es ist anscheinend eine deutsche Eigenart, hier mit 'gottlos' zu übersetzen.

Nun ist natürlich gut möglich, dass die Bibel schon in der Antike nicht auf der Höhe ihrer Zeit war.
Ich gestehe, dass ich von der Philosophie der Antike herzlich wenig weiß.
Es könnte also an meiner Unkenntnis liegen, wenn mir kein Beispiel bekannt ist,
in dem jemand einen Unterschied gemacht hätte zwischen religiösen und zwischenmenschlichen Normen -
jedenfalls wenn man Befehle von den Herrschenden nicht zu den "zwischenmenschlichen Normen" zählt;
Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden
werden ja tatsächlich in der Bibel thematisiert
(Frage an Jesus: "Soll man Steuern zahlen?"; "Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen" (Apostelgeschichte 5, 29))
und auch im griechischen Drama "Antigone".

Konflikte zwischen religiösen und weltlichen Normen
dürften meiner Vermutung nach, wenn überhaupt, vor allem in Zeiten des Umbruchs in den Normen auftreten.
Der früheste mir bekannte Konflikt dieser Art ist der zwischen der Kirche und Galilei,
ein Konflikt zwischen religiösen Normen und einer neuen oder neuentdeckten Norm, dem wissenschaftlichen Denken.
Aber vielleicht kannst du, Othilic, uns etwas von früheren Konflikten erzählen?

Heute sind derartige Konflikte dadurch entschärft worden,
dass religiöse Normen von den meisten Christen so interpretiert werden,
dass Konflikte mit gängigen weltlichen Normen vermieden werden.
Nur ab und an erinnern uns ein paar Christen-Fundis daran, dass die Normen der Bibel anders aussehen.
Die Erfindung der Schrift, die eine weitgehend unveränderte Überlieferung von Texten ermöglichte,
halte ich für ein wichtiges Hindernis
für eine reibungslose Anpassung religiöser Normen an die heute anerkannten weltlichen Normen.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Othilic
Gast






Beitrag(#280381) Verfasst am: 31.03.2005, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Konflikte zwischen religiösen und weltlichen Normen
dürften meiner Vermutung nach, wenn überhaupt, vor allem in Zeiten des Umbruchs in den Normen auftreten.
Der früheste mir bekannte Konflikt dieser Art ist der zwischen der Kirche und Galilei,
ein Konflikt zwischen religiösen Normen und einer neuen oder neuentdeckten Norm, dem wissenschaftlichen Denken.
Aber vielleicht kannst du, Othilic, uns etwas von früheren Konflikten erzählen?

Ömm, nein, kann ich nicht. Ich wollte auch gar nicht den Eindruck erwecken, Experte für sowas zu sein, sondern nur ausdrücken, daß die Sicht auf frühere Zeiten von Ursula Neumann nicht mit meinem Eindruck von früheren Zeiten übereinstimmt, wobei mein Eindruck auf (lückenhaften) Geschichtskenntnissen und vor allem auf Literatur beruht. Vielleicht mache ich mal einen Thread dazu auf, der sich an die Geschichtsexperten richtet.

Leony hat folgendes geschrieben:
... mir kein Beispiel bekannt ist,
in dem jemand einen Unterschied gemacht hätte zwischen religiösen und zwischenmenschlichen Normen -
jedenfalls wenn man Befehle von den Herrschenden nicht zu den "zwischenmenschlichen Normen" zählt;
Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden
werden ja tatsächlich in der Bibel thematisiert
(Frage an Jesus: "Soll man Steuern zahlen?"; "Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen" (Apostelgeschichte 5, 29))
und auch im griechischen Drama "Antigone".

Ich meinte auch Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden. Da dachte ich auch an "Antigone" und solche Bibelstellen, wie Du sie nanntest. Aber z.B. auch an den Kampf zwischen Papst und Kaiser im Mittelalter. Da müssen doch viele Menschen ständig hin- und hergerissen gewesen sein.

Außerdem meinte ich Konflikte zwischen Normen des Familienzusammenhalts und religiösen Normen. Zum Beispiel: Väter, die ihre eigenen Kinder opfern sollen (aus Gottesgehorsam oder um Götter zu besänftigen/gnädig zu stimmen). Oder: Sollen Eltern ihre Tochter, falls diese ein uneheliches Kind bekommt, verstoßen oder sich um Tochter und Enkel kümmern. Oder zur Zeit der Hexenverbrennungen: Wenn man vermeintliche Anhaltspunkte sieht, daß es sich bei Verwandten um Hexen handelt -- soll man sie denunzieren (um ihre Seele zu retten) oder nichts sagen (um ihnen das Leben zu retten).

Mir kommt das alles so vor, als ob die Leute "früher" zwangsläufig ständig in Konflikte zwischen religiösen und anderen Normen gekommen sein müssen. Deshalb kann ich mir nur schlecht vorstellen, daß wirklich diese Übereinstimmung "Religion = gut" schon immer bestanden hat. Aber wie gesagt, das sollen die Geschichtsexperten entscheiden.

Leony hat folgendes geschrieben:

Heute sind derartige Konflikte dadurch entschärft worden,
dass religiöse Normen von den meisten Christen so interpretiert werden,
dass Konflikte mit gängigen weltlichen Normen vermieden werden.
Nur ab und an erinnern uns ein paar Christen-Fundis daran, dass die Normen der Bibel anders aussehen.

Ja. Hier in Deutschland sehe ich das zwar nicht so oft. Aber in den USA ist es beängstigend. Hoffen wir mal, daß das nicht über den großen Teich herüberschwappt.
Leony hat folgendes geschrieben:

Die Erfindung der Schrift, die eine weitgehend unveränderte Überlieferung von Texten ermöglichte,
halte ich für ein wichtiges Hindernis
für eine reibungslose Anpassung religiöser Normen an die heute anerkannten weltlichen Normen.

Ja, klingt plausibel.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#280494) Verfasst am: 01.04.2005, 02:08    Titel: Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Nur ab und an erinnern uns ein paar Christen-Fundis daran, dass die Normen der Bibel anders aussehen.

Ja. Hier in Deutschland sehe ich das zwar nicht so oft. Aber in den USA ist es beängstigend. Hoffen wir mal, daß das nicht über den großen Teich herüberschwappt.

Hoffen wir jedenfalls, dass Christen-Fundis bei uns nicht einen so beängstigenden Einfluss bekommen.
Solange sie sich nur ab und an zu Wort melden
und dadurch weithin bekannt machen, wie unzeitgemäß und menschenfeindlich die Normen ihrer Bibel sind,
hat das sogar seine positiven Aspekte.

Übrigens, wenn jemand mal lesen will, was ausgemachte Christen-Fundis in deutscher Sprache so schreiben:
Eine ganze Sammlung davon gibt's unter http://www.nikodemus.net,
richtig schön zum Gruseln: Gott und der Völkermord und Ist Gott grausam?.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#280736) Verfasst am: 01.04.2005, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
... mir kein Beispiel bekannt ist,
in dem jemand einen Unterschied gemacht hätte zwischen religiösen und zwischenmenschlichen Normen -
jedenfalls wenn man Befehle von den Herrschenden nicht zu den "zwischenmenschlichen Normen" zählt;
Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden
werden ja tatsächlich in der Bibel thematisiert
(Frage an Jesus: "Soll man Steuern zahlen?"; "Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen" (Apostelgeschichte 5, 29))
und auch im griechischen Drama "Antigone".

Ich meinte auch Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden. Da dachte ich auch an "Antigone" und solche Bibelstellen, wie Du sie nanntest. Aber z.B. auch an den Kampf zwischen Papst und Kaiser im Mittelalter. Da müssen doch viele Menschen ständig hin- und hergerissen gewesen sein.

Ja, wenn Normen beteiligt sind, in denen es darum geht, welcher Autorität man Gehorsam (oder zumindest Achtung) schuldet,
dann gab es schon Konflikte.
Aber Ursula Neumann und ich haben an eine andere Art von Normen gedacht,
an Normen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens,
die z. B. die Versorgung von altersschwachen Eltern gebieten
und z. B. den Mord und den Diebstahl verbieten.

Solche Normen ergeben sich aus den Erfordernissen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens,
also aus weltlichen Erfordernissen,
werden aber im Judentum, im Christentum und im Islam
als religiöse Gebote gedeutet;
und ich vermute, dass sich das auch anderswo beobachten lassen dürfte, wo es Religion gibt.

Bei dieser Art von Normen vermute ich, dass es in der Regel eine hohe Übereinstimmung geben dürfte
zwischen den in einer Gesellschaft allgemein anerkannten Normen
und den diesbezüglichen Geboten der in dieser Gesellschaft vorherrschenden Religion.

Konflikte gibt es u. a. dann,
wenn die in einer Gesellschaft allgemein anerkannten Normen sich ändern
(z. B. von Ablehnung von Homosexualität zu bewusster Akzeptanz von Homosexualität),
während in der (Schrift-)Religion die alten Normen, zumindest teilweise, konserviert werden.

Othilic hat folgendes geschrieben:
Außerdem meinte ich Konflikte zwischen Normen des Familienzusammenhalts und religiösen Normen. Zum Beispiel: Väter, die ihre eigenen Kinder opfern sollen (aus Gottesgehorsam oder um Götter zu besänftigen/gnädig zu stimmen). Oder: ...

Handelte es sich hier wirklich um Konflikte zwischen religiösen Normen und Normen des Familienzusammenhalts,
oder vielleicht vielmehr um Konflikte zwischen religiösen Normen und familiären Gefühlen?
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#280742) Verfasst am: 01.04.2005, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Konflikte zwischen religiösen und weltlichen Normen
dürften meiner Vermutung nach, wenn überhaupt, vor allem in Zeiten des Umbruchs in den Normen auftreten.
Der früheste mir bekannte Konflikt dieser Art ist der zwischen der Kirche und Galilei,
ein Konflikt zwischen religiösen Normen und einer neuen oder neuentdeckten Norm, dem wissenschaftlichen Denken.
Aber vielleicht kannst du, Othilic, uns etwas von früheren Konflikten erzählen?

Ömm, nein, kann ich nicht. Ich wollte auch gar nicht den Eindruck erwecken, Experte für sowas zu sein, sondern nur ausdrücken, daß die Sicht auf frühere Zeiten von Ursula Neumann nicht mit meinem Eindruck von früheren Zeiten übereinstimmt, wobei mein Eindruck auf (lückenhaften) Geschichtskenntnissen und vor allem auf Literatur beruht. Vielleicht mache ich mal einen Thread dazu auf, der sich an die Geschichtsexperten richtet.

Leony hat folgendes geschrieben:
... mir kein Beispiel bekannt ist,
in dem jemand einen Unterschied gemacht hätte zwischen religiösen und zwischenmenschlichen Normen -
jedenfalls wenn man Befehle von den Herrschenden nicht zu den "zwischenmenschlichen Normen" zählt;
Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden
werden ja tatsächlich in der Bibel thematisiert
(Frage an Jesus: "Soll man Steuern zahlen?"; "Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen" (Apostelgeschichte 5, 29))
und auch im griechischen Drama "Antigone".

Ich meinte auch Konflikte zwischen religiösen Geboten und Befehlen der Herrschenden. Da dachte ich auch an "Antigone" und solche Bibelstellen, wie Du sie nanntest. Aber z.B. auch an den Kampf zwischen Papst und Kaiser im Mittelalter. Da müssen doch viele Menschen ständig hin- und hergerissen gewesen sein.


Im Mittelalter galten sowohl "weltliche" als auch "geistige" Autoritäten als von Gott eingesetzt.

Wenn sich also Kaiser und Papst gezofft haben war das keine Frage von "ist die weltliche Autorität oder die geistige entscheidungsbefugt". Sondern es war eine Frage davon, welche der beiden Institutionen sozusagen "tatsächlich" Gottes Rückendeckung hat bzw. legitim sei.

Deshalb gab es eine umfangreiche Propagandaaktivität zwischen König Heinrich udn dem Papst im Investiturstreit, die vorrangig darauf abzielte, den Gegner als Instrument des Anbtichristen hinzustellen.

All diese Argumentationen spielten sich auf der Ebene des Religiösen, nicht des Säkular/Juristischen ab. Letzere Ebene gab es nämlich damals noch gar nicht.

Insofern gab es m. E. nicht nur eine "weitgehende" Übereinstimmung zwischen religiösen Normen und zwischenmenschlichen Normen, sondern eine Deckungsgleichehit, die nur individuell in Grenzsituationen durchbrochen wurde.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280751) Verfasst am: 01.04.2005, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!

Die eigentliche konstruktion der religion wirkt dann wieder primitiv und mag sogar in vielen bereichen menschenverachtend sein , aber das ist musik mitunter auch .
solange die religionen mit menchlichen Begrifflichkeiten dinge ausdrücken wollen die mit unserer
für uns direkt fassbaren welt nichts zu tun haben pressen sie etwas in einem Rahmen in den es nicht gehört . Dazu gesellen sich dann noch meschliche Machtansprüche , Politik, Gier etc und schon haben wir einen Haufen unbrauchbarer Scheiße .
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#280753) Verfasst am: 01.04.2005, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


Es finden sich evolutionaere Begruendungen fuer Eifersucht, Machogehabe und Neoliberalismus. Es gibt bei Liebe und Hass neuronale Aktivitaeten. Ich halte es ohnehin fuer ziemlich naiv, zu glauben, die Evolution wuerde keine "Fehler" begehen. Das waere in etwa so, als ob ich sagen wuerde, dass Steine keine Menschen toeten.
_________________
"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#280755) Verfasst am: 01.04.2005, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz.
Nur weil es existent ist? Oder hast Du noch andere Gründen. Wenn ja, dann her damit.

George hat folgendes geschrieben:
Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht

Dann denkst Du falsch, denn bereits ein Mensch,m der das nicht braucht, würde reichen, um diese These hinreichend zu widerlegen. Allein hier im Forum laufen Hunderte davon rum.


George hat folgendes geschrieben:
die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


"Fehler" hat "die Evolution" keinen Einzigen gemacht, denn die Evolution ist kein "Wesen" mit einer "geplanten" Absicht.

George hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche konstruktion der religion wirkt dann wieder primitiv und mag sogar in vielen bereichen menschenverachtend sein , aber das ist musik mitunter auch .


Gib mir mal eine Partitur für "menschenverachtende Musik". Ist ja was ganz neues. Meinst Du vielleicht menschenverachtende "Songtexte"? Die finden sich allerdings zuhauf schon in den Psalmen, aber das ist eine menschengemachte Konstruktion und belegt nicht die Notwendigkeit ihrer Existenz.


George hat folgendes geschrieben:
solange die religionen mit menchlichen Begrifflichkeiten dinge ausdrücken wollen die mit unserer für uns direkt fassbaren welt nichts zu tun haben pressen sie etwas in einem Rahmen in den es nicht gehört . Dazu gesellen sich dann noch meschliche Machtansprüche , Politik, Gier etc und schon haben wir einen Haufen unbrauchbarer Scheiße .


Ein schönes Argument dafür, die Religionen nicht mehr zu beachten, bis sie irgendwas gelernt haben, etwas auszusagen, was wir fassen können.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280757) Verfasst am: 01.04.2005, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


Es finden sich evolutionaere Begruendungen fuer Eifersucht, Machogehabe und Neoliberalismus. Es gibt bei Liebe und Hass neuronale Aktivitaeten. Ich halte es ohnehin fuer ziemlich naiv, zu glauben, die Evolution wuerde keine "Fehler" begehen. Das waere in etwa so, als ob ich sagen wuerde, dass Steine keine Menschen toeten.


Ich möchte es mal so sagen , macht mir diese Gefühle mal nicht zu schlecht .
Stelle dir doch mal einen Menschen vor der weder liebe noch Hass empfindet , der auch nicht eifersüchtig sein kann, ich würde sagen er ist tot .
Ich denke mir, das gerade solche Gefühle eine Art sprit für unseren Lebensmotor darstellen.
Die Frage ist nur wie man mit diesen Energien umgeht , schon mal was von sublimation gehört, kreativität etc.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280761) Verfasst am: 01.04.2005, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht

Dann denkst Du falsch, denn bereits ein Mensch,m der das nicht braucht, würde reichen, um diese These hinreichend zu widerlegen. Allein hier im Forum laufen Hunderte davon rum.


Das sehe ich nicht so Noseman, ich halte einen Wissenschaftsgläubigen atheismus definitif für die modernste Religionsform die derzeit auf unserem Planeten praktiziert wird.


Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


"Fehler" hat "die Evolution" keinen Einzigen gemacht, denn die Evolution ist kein "Wesen" mit einer "geplanten" Absicht.


Wow , jetzt bin ich aber echt überrascht.




Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
solange die religionen mit menchlichen Begrifflichkeiten dinge ausdrücken wollen die mit unserer für uns direkt fassbaren welt nichts zu tun haben pressen sie etwas in einem Rahmen in den es nicht gehört . Dazu gesellen sich dann noch meschliche Machtansprüche , Politik, Gier etc und schon haben wir einen Haufen unbrauchbarer Scheiße .


Ein schönes Argument dafür, die Religionen nicht mehr zu beachten, bis sie irgendwas gelernt haben, etwas auszusagen, was wir fassen können.
[/quote]

Wenn das so ist können wir uns ja demnächst auch von der Quantenmechanik verabschieden, du wirst nämlich nur sehr wenig von dem fassen können was sie aussagt.
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#280762) Verfasst am: 01.04.2005, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


Es finden sich evolutionaere Begruendungen fuer Eifersucht, Machogehabe und Neoliberalismus. Es gibt bei Liebe und Hass neuronale Aktivitaeten. Ich halte es ohnehin fuer ziemlich naiv, zu glauben, die Evolution wuerde keine "Fehler" begehen. Das waere in etwa so, als ob ich sagen wuerde, dass Steine keine Menschen toeten.


Ich möchte es mal so sagen , macht mir diese Gefühle mal nicht zu schlecht .
Stelle dir doch mal einen Menschen vor der weder liebe noch Hass empfindet , der auch nicht eifersüchtig sein kann, ich würde sagen er ist tot .
Ich denke mir, das gerade solche Gefühle eine Art sprit für unseren Lebensmotor darstellen.
Die Frage ist nur wie man mit diesen Energien umgeht , schon mal was von sublimation gehört, kreativität etc.


Ich habe noch nie Eifersucht gefuehlt. Und ich hatte schon viele Moeglichkeiten dazu.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280764) Verfasst am: 01.04.2005, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


Es finden sich evolutionaere Begruendungen fuer Eifersucht, Machogehabe und Neoliberalismus. Es gibt bei Liebe und Hass neuronale Aktivitaeten. Ich halte es ohnehin fuer ziemlich naiv, zu glauben, die Evolution wuerde keine "Fehler" begehen. Das waere in etwa so, als ob ich sagen wuerde, dass Steine keine Menschen toeten.


Ich möchte es mal so sagen , macht mir diese Gefühle mal nicht zu schlecht .
Stelle dir doch mal einen Menschen vor der weder liebe noch Hass empfindet , der auch nicht eifersüchtig sein kann, ich würde sagen er ist tot .
Ich denke mir, das gerade solche Gefühle eine Art sprit für unseren Lebensmotor darstellen.
Die Frage ist nur wie man mit diesen Energien umgeht , schon mal was von sublimation gehört, kreativität etc.


Ich habe noch nie Eifersucht gefuehlt. Und ich hatte schon viele Moeglichkeiten dazu.


Und wie stehts mit Haß, Liebe , Wut , Mordlust, Sexgier etc auch noch nicht gefühlt ???
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#280768) Verfasst am: 01.04.2005, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht

Dann denkst Du falsch, denn bereits ein Mensch,m der das nicht braucht, würde reichen, um diese These hinreichend zu widerlegen. Allein hier im Forum laufen Hunderte davon rum.


Das sehe ich nicht so Noseman, ich halte einen Wissenschaftsgläubigen atheismus definitif für die modernste Religionsform die derzeit auf unserem Planeten praktiziert wird.


Ich halte z.B. den Stalinismus auch für eine atheistische Religion.

Dummerweise ist nicht jeder Atheist Stalinist oder "wissenschaftsgläubig" oder etwas vergleichbares.

Das wäre aber nötig, um Deine These valide zu machen.
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George
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Beiträge: 4485

Beitrag(#280771) Verfasst am: 01.04.2005, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Noseman hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
George hat folgendes geschrieben:
Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht

Dann denkst Du falsch, denn bereits ein Mensch,m der das nicht braucht, würde reichen, um diese These hinreichend zu widerlegen. Allein hier im Forum laufen Hunderte davon rum.


Das sehe ich nicht so Noseman, ich halte einen Wissenschaftsgläubigen atheismus definitif für die modernste Religionsform die derzeit auf unserem Planeten praktiziert wird.


Ich halte z.B. den Stalinismus auch für eine atheistische Religion.

Dummerweise ist nicht jeder Atheist Stalinist oder "wissenschaftsgläubig" oder etwas vergleichbares.

Das wäre aber nötig, um Deine These valide zu machen.


Tut mir leid , jetzt kann ich deiner Logik nicht mehr folgen.
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#280775) Verfasst am: 01.04.2005, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


Es finden sich evolutionaere Begruendungen fuer Eifersucht, Machogehabe und Neoliberalismus. Es gibt bei Liebe und Hass neuronale Aktivitaeten. Ich halte es ohnehin fuer ziemlich naiv, zu glauben, die Evolution wuerde keine "Fehler" begehen. Das waere in etwa so, als ob ich sagen wuerde, dass Steine keine Menschen toeten.


Ich möchte es mal so sagen , macht mir diese Gefühle mal nicht zu schlecht .
Stelle dir doch mal einen Menschen vor der weder liebe noch Hass empfindet , der auch nicht eifersüchtig sein kann, ich würde sagen er ist tot .
Ich denke mir, das gerade solche Gefühle eine Art sprit für unseren Lebensmotor darstellen.
Die Frage ist nur wie man mit diesen Energien umgeht , schon mal was von sublimation gehört, kreativität etc.


Ich habe noch nie Eifersucht gefuehlt. Und ich hatte schon viele Moeglichkeiten dazu.


Und wie stehts mit Haß, Liebe , Wut , Mordlust, Sexgier etc auch noch nicht gefühlt ???


Ja (beschraenkt), Ja, Ja, Nein, Ja.

Lustig ist ja, dass schon ein "Nein" reicht um dein Argument zu entkraeften, alles was man fuehlen koennte, wuerde Sinn machen. ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich besser fuehle als jemand, der das Gefuehl der Mordlust oder der Eifersucht kennen gelernt hat. Eifersucht hat natuerlich die simple Erklaerung, dass sie dazu dient, einen Partner an sich zu binden, was besonders fuer Frauen evolutionstechnisch gesehen vorteilhaft war.
Ich finde es ziemlich albern, so etwas als "gut" zu bezeichnen. Eifersucht ist erklaerbar aber nichts "Gutes" oder "Schlechtes".
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#280778) Verfasst am: 01.04.2005, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:

Tut mir leid , jetzt kann ich deiner Logik nicht mehr folgen.


Du sprachst von einem "wissenschaftsgläubigen" Atheismus und argumentierst somit, dass mein Einwand: - nicht jeder Mensch brauche Religion oder Spitritualität- ungültig sei.

Es ist aber nicht jeder Atheist ein "wissenschaftsdgläubiger" Atheist. Und nicht jeder Atheist ist ein Stalinist, oder Darwinist, oder Humanist etc.

Deine These war:
George hat folgendes geschrieben:
Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht
.

Und ein Gegenbeispiel reicht, um diese These zu widerlegen.

Ich bin ein Mensch, und ich brauche weder Religion noch Spiritualität. Also stimmt Deine These nicht.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#280781) Verfasst am: 01.04.2005, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein Mensch, und ich brauche weder Religion noch Spiritualität. Also stimmt Deine These nicht.
Du bist halt verstockt. zwinkern
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280782) Verfasst am: 01.04.2005, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Zitat:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich habe diesen Unerschütterlichen Glauben.
Wir haben im Schläfenlappen unseres Neocortex eine Art religiöses Zentrum und das ist mit sicherheit nicht unnütz. Ich denke das der mensch religionen oder spiritualität braucht , und mehr noch, ich bin mir sicher das er diese Temporallappenspezifische Funktionlität deswege hat um spirituelle Phänomene empfinden bzw wahrnehmen zu können. Genauso haben wir dafür einen Bereich fürs sehen im Occipitallappen bzw fürs hören , sehen ,riechen finden sich neuronale aktivitäten in anderen regionen . die Evolution hat hier kaum einen fehler gemacht oder ?!


Es finden sich evolutionaere Begruendungen fuer Eifersucht, Machogehabe und Neoliberalismus. Es gibt bei Liebe und Hass neuronale Aktivitaeten. Ich halte es ohnehin fuer ziemlich naiv, zu glauben, die Evolution wuerde keine "Fehler" begehen. Das waere in etwa so, als ob ich sagen wuerde, dass Steine keine Menschen toeten.


Ich möchte es mal so sagen , macht mir diese Gefühle mal nicht zu schlecht .
Stelle dir doch mal einen Menschen vor der weder liebe noch Hass empfindet , der auch nicht eifersüchtig sein kann, ich würde sagen er ist tot .
Ich denke mir, das gerade solche Gefühle eine Art sprit für unseren Lebensmotor darstellen.
Die Frage ist nur wie man mit diesen Energien umgeht , schon mal was von sublimation gehört, kreativität etc.


Ich habe noch nie Eifersucht gefuehlt. Und ich hatte schon viele Moeglichkeiten dazu.


Und wie stehts mit Haß, Liebe , Wut , Mordlust, Sexgier etc auch noch nicht gefühlt ???


Ja (beschraenkt), Ja, Ja, Nein, Ja.

Lustig ist ja, dass schon ein "Nein" reicht um dein Argument zu entkraeften, alles was man fuehlen koennte, wuerde Sinn machen. ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich besser fuehle als jemand, der das Gefuehl der Mordlust oder der Eifersucht kennen gelernt hat. Eifersucht hat natuerlich die simple Erklaerung, dass sie dazu dient, einen Partner an sich zu binden, was besonders fuer Frauen evolutionstechnisch gesehen vorteilhaft war.
Ich finde es ziemlich albern, so etwas als "gut" zu bezeichnen. Eifersucht ist erklaerbar aber nichts "Gutes" oder "Schlechtes".


Die ursprünglichkeit dieser Emotionen , egal was es ist , kann in meinen Augen gar nicht schlecht sein. Aus all dem ensteht kraft , sicher auch negative Kraft , aber immerhin antrieb.
Die Frage ist nun was wir daraus machen. ich bin mir sicher das in jedem von uns alle erdenklichen Emotionen stecken. Das heißt alle Emotionen Hitlers, irgendeines Massenmörders, Morzarts, etc.
Sicher gibt es aufgrund der Genetischen Unterschiede hier differenzen in der Qualität , aber ich bin mir sicher das sie bei jedem da sind , auch bei dir . Ich bin mir auch sicher das du zumindest schon in deinen Träumen jemanden Umgebracht hast . Der Unterschied zwischen dir und einem Kid aus der Bronx ist eben der, das du über bessere Kontrollmechanisman verfügst und eventuelle auch über möglichkeiten der Sublimation mit denen du diese destruktiven impulse unter Umständen sogar in etwas konstruktives umwandelst , das ist alles.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280784) Verfasst am: 01.04.2005, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein Mensch, und ich brauche weder Religion noch Spiritualität. Also stimmt Deine These nicht.
Du bist halt verstockt. zwinkern


Nein verstockt ist er nicht , aber ich glaube nicht das er die Wahrheit sagt bzw seine eigene Wahrheit hier verkennt.
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Evilbert
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Beitrag(#280785) Verfasst am: 01.04.2005, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

In Bezug auf Emotionen wie Eifersucht Muss ich George recht geben. Ich ziehe allerdings andere Schlußfolgerungen daraus.

Eifersucht hat jeder Mensch schon gespürt; das tut man in der Regel schon im Säuglingsalter.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#280787) Verfasst am: 01.04.2005, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein Mensch, und ich brauche weder Religion noch Spiritualität. Also stimmt Deine These nicht.
Du bist halt verstockt. zwinkern


Nein verstockt ist er nicht , aber ich glaube nicht das er die Wahrheit sagt bzw seine eigene Wahrheit hier verkennt.


Dann sag mir, was meine Religion ist.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280791) Verfasst am: 01.04.2005, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Noseman hat folgendes geschrieben:
In Bezug auf Emotionen wie Eifersucht Muss ich George recht geben. Ich ziehe allerdings andere Schlußfolgerungen daraus.

Eifersucht hat jeder Mensch schon gespürt; das tut man in der Regel schon im Säuglingsalter.


du meinst den Ödipus / oder Elektra Komplex ?!
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Tarvoc
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Beitrag(#280793) Verfasst am: 01.04.2005, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Dann sag mir, was meine Religion ist.


"Der Name, den du nennen kannst, ist nicht der Ewige Name." Cool Lachen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280794) Verfasst am: 01.04.2005, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Noseman hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein Mensch, und ich brauche weder Religion noch Spiritualität. Also stimmt Deine These nicht.
Du bist halt verstockt. zwinkern


Nein verstockt ist er nicht , aber ich glaube nicht das er die Wahrheit sagt bzw seine eigene Wahrheit hier verkennt.


Dann sag mir, was meine Religion ist.


Nee , hab ich jetzt keine Lust zu das würde mir zu lange dauern zwinkern Cool
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#280796) Verfasst am: 01.04.2005, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Das würde mir zu lange dauern.


Unendlich lange. zwinkern
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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