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Wie wird man gläubig????

 
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MOONSTONE24
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 39
Wohnort: bei Dortmund

Beitrag(#276906) Verfasst am: 23.03.2005, 22:46    Titel: Wie wird man gläubig???? Antworten mit Zitat

Habt ihr Euch schon einmal die Frage gestellt, wie ein Mensch auf der gleichen Welt, ja auch im gleichen Land tief gläubig und der andere neben ihm atheistisch wird????

Sind Religionen nur Ideen oder gibt es das so genannte "protestantische" oder "katholische" Blut, dass man in sich hat und nicht ändern kann????

Mein Onkel ist sehr fromm, evangelsich und hebt immer hervor, dass in ihm evangelisches Blut fließt.
Ich persönlich glaube das abe nicht. Ich denke, dass man sich seine Religiosität im Laufe seines Lebens irgendwie stufenweise aneignet.
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Bin überzeugter Freidenker!!!!!!!!
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#276914) Verfasst am: 23.03.2005, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Menschen sind verschieden. Sie wachsen in verschiedenen Gegebenheiten bzw. Sozialisationen auf, werden unterschiedlich geprägt (durch Elternhaus, Verwandtschaft, Bekanntschaft, Freunde etc...). Deswegen ist es meiner Meinung nach nur logisch, dass es auch unterschiedliche Haltungen in Bezug auf Religion oder eben nicht Religion etc... gibt. Schulterzucken
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
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"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Lucia
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Anmeldungsdatum: 23.03.2005
Beiträge: 57
Wohnort: OÖ

Beitrag(#277038) Verfasst am: 24.03.2005, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Die meisten werden beeinflusst von ihren Eltern in eine bestimmte Richtung religiös erzogen. Da wird eine gewissen Denkstruktur, ein Glaube übermittelt der von den Kindern ungeprüft übernommen werden muss. Besonders in den islamischen Ländern wird der Glaube nicht nur für die Familie gelebt, er steht gewissermaßen von den Verwandten, Bekannten unter „Beobachtung“. So ermahnt man sich gegenseitig zur Einhaltung religiöser Riten.

Wie verhält es sich bei bereits großjährigen Menschen die sich erst im gefestigten Alter an einen Glauben binden. Oder von einer Glaubensrichtung zur anderen wechseln.
Ein Katholik konvertiert zum Islam – was bewegt diesen Mensch dazu?
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Wenigstens in einem Punkt sind sich Männer und Frauen einig: beide misstrauen den Frauen.
(Jean Genet)
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f4c3l355
...



Anmeldungsdatum: 31.10.2003
Beiträge: 52

Beitrag(#278084) Verfasst am: 27.03.2005, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

sehr oft ist da eine religiöse prägung im spiel, das stimmt.

aber es kommt auch durchaus nicht selten vor, dass menschen ihr ganzes leben nach etwas suchen wovon sie nicht wissen was es ist. und meinen es dann in verschiedenen religionen gefunden zu haben, bis sie wieder enttäuscht werden. ich kenne verschiedene berichte die auf diesem weg beim christentum gelandet sind. vielleicht verharren manche auch bei anderen religionen endgültig.

wiederum andere haben erlebnisse, die sie in einen zusammenhang mit einem gott bringen. zB ein tod einer nahestehenden person. oder unfälle. oder krankheiten. wenn dann zB auf das gebet an einen gott heilung folgt, rechnet man die heilung gott zu und der "glauben" wird gestärkt.

es gibt auch personen die unabhängig irgendwelcher prägungen schon immer geglaubt haben. und schon seit der kindheit zB immer wieder unregelmäßig gebetet haben. bei diesen ist es eher ein hintergründiger glaube und nicht unbedingt eine bewusste entscheidung. es kann dann später zu einer entscheidung kommen - muss es aber nicht.

konvertierungen gehen sicher oft mit enttäuschung oder desillusionierung einher. dann erscheint eine religion interessanter, wahrer oder authentischer als die eigene und man lässt den glauben langsam fallen. die orientierung in die neue richtung baut sich langsam auf und resultiert dann in einer entscheidung.
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Better to keep your mouth shut and be thought a fool than to open it and remove all doubt.
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#278127) Verfasst am: 27.03.2005, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen

Das Wort "Glaube" bringt allerdings immer eine ungünstige Asoziationen mit sich.

Zu so einem primitiven Naturgottglauben a la "do ut des" kommt man damit aber sicher nicht.

Zu solchen, wenn man mal ernsthaft darüber nachdenkt, schwachsinnigen Annahmen, dass man das tun muss und das und das um ihn (den Gott) zufriedenzustellen Pillepalle

Allerdings zum "Glauben", dass es ein höheres Wesen gibt, dass dem Leben einen Sinn gibt, dass einen nicht im Stich lässt und eben eine gewisse "Sicherheit" gibt.

Dieser Glaube bringt in keinster Weise Verpflichtungen mit, das was er bringt ist "Beruhigung".

Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.
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loki
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Anmeldungsdatum: 12.08.2004
Beiträge: 64
Wohnort: Midgard

Beitrag(#278258) Verfasst am: 28.03.2005, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, der Glaube hat schon ein paar Vorteile. Ich habe die Leute, die sowas können immer beneidet. Man kann einen Teil der Verantwortung für sich selbst auf etwas anderes übertragen, sich geborgen fühlen und muss sich nicht damit herumschlagen, das die eigene Existenz irgendwann endet. Unter Umständen kann man sogar sein Gewissen umgehen; schließlich vergibt Gott die Sünden. Das spricht schon dafür, grade in Extremsituationen. Eine entsprechende Erziehung tut ihr übriges.
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"Kenne keinen Atheisten, für den Shiva, Jahwe, Loki, Kromm, Sauron usw. nicht auf einer Stufe stehen." (GermanHeretic)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#278461) Verfasst am: 28.03.2005, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Neben den von euch genannten Gründen, macht auch persönlich erlebtes Leid oft gläublig.
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Storm by Tim Minchin
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Lucia
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Anmeldungsdatum: 23.03.2005
Beiträge: 57
Wohnort: OÖ

Beitrag(#278473) Verfasst am: 28.03.2005, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Neben den von euch genannten Gründen, macht auch persönlich erlebtes Leid oft gläublig.



Konnten nicht gerade aus diesem Umstand heraus viele Religionen erst entstehen und weiterhin bestehen? Das Leid und die Not der Menschen. Hätte sich eine immerzu satte und gesunde Gesellschaft wohl je von so einem Unfug beeinflussen lassen?

Für mich ist es ein verrückter und unsinniger Aufwand mich mit Problemen an einen Dritten zu wenden (in diesem Fall Gott), um dann von diesem eine „Antwort“ oder „Problemlösung“ zu erhalten.

Fasziniert nicht viele die Gruppe, die Gemeinschaft und Massendynamik die innerhalb einer Religion bestehen? Dieses nie mehr alleine sein!
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#278480) Verfasst am: 28.03.2005, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Neben den von euch genannten Gründen, macht auch persönlich erlebtes Leid oft gläublig.


oder Gläubige ungläubig.

Das funktioniert in beide Richtungen.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#278978) Verfasst am: 29.03.2005, 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen


fraglos richtig, aber auch nur dann, wenn man ab einem gewissen punkt mit dem nachdenken aufhört, bzw. sich ab diesem punkt etwas selbst zusammenbasteln beginnt.


Zitat:
[...]
Allerdings zum "Glauben", dass es ein höheres Wesen gibt, dass dem Leben einen Sinn gibt, dass einen nicht im Stich lässt und eben eine gewisse "Sicherheit" gibt.


kommt man zu dieser "sicherheit" tatsächlich durch nachdenken, oder doch eher durch emotionen, die das gedachte bestimmen?


Zitat:
Dieser Glaube bringt in keinster Weise Verpflichtungen mit, das was er bringt ist "Beruhigung".
Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.


das ist ansichtssache. ich empfinde es als sehr trostlich nicht den "trost" in anspruch zu nehmen, einen sinn für mein leben von einem überirdischen wesen zu bekommen, nicht von zigtausend kommender und vergangener inkarnationen ausgehen zu müssen, nicht in einen der von christen erdachten himmel zu kommen (am schlimmsten ist wohl der us-amerikanische vorstadthimmel der zeugen jehovas Bitte nicht! ), und in meinem leben nicht etwas einen platz einzuräumen, das offenbar keinerlei auswirkungen auf mein leben hat, dafür aber ständig ein geistiges trojanisches pferd für religiöse indoktrination darstellt.


gwarpy
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Zuletzt bearbeitet von gwarpy am 29.03.2005, 04:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#278995) Verfasst am: 29.03.2005, 03:15    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen


Das glaube ich nicht.

Wenn dem so wäre, dann müsste es möglich sein, diesen Vorgang zu beschreiben, ohne in leere und sinnfreie Plattitüden abgleiten zu müssen.

Mir zumindestens konnte noch keiner rational erklären, was einen zum Glauben treibt.

Zitat:
Allerdings zum "Glauben", dass es ein höheres Wesen gibt, dass dem Leben einen Sinn gibt, dass einen nicht im Stich lässt und eben eine gewisse "Sicherheit" gibt.


Da soll man durch "Nachdenken"drauf kommen, ähnlich wie man durch "Nachdenken" darauf kommt, wo man seine Schlüssel hat liegen lassen, oder daß in einem rechtwinkligen Dreieck das Quadrat über der Hypotenuse gleich der Summe der Quadraten über den Katheten ist?

Zitat:
Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.


Ich bevorzuge einen Sechser mit Zusatz- und Superzahl den vielen Dreiern und Nieten, die ich üblicherweise im Lotto spiele. Ich glaube aber, daß weder meine persönliche Vorliebe noch irgendeine Form, Menge oder Intensität meiner Gedanken meine Gewinn-Verlust-Statistik beeinflussen wird.

Rasmus.
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#279839) Verfasst am: 30.03.2005, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen


fraglos richtig, aber auch nur dann, wenn man ab einem gewissen punkt mit dem nachdenken aufhört, bzw. sich ab diesem punkt etwas selbst zusammenbasteln beginnt.





Zitat:



Zitat:
[...]
Allerdings zum "Glauben", dass es ein höheres Wesen gibt, dass dem Leben einen Sinn gibt, dass einen nicht im Stich lässt und eben eine gewisse "Sicherheit" gibt.


kommt man zu dieser "sicherheit" tatsächlich durch nachdenken, oder doch eher durch emotionen, die das gedachte bestimmen?



Ich habe nicht geschrieben, dass man zur Sicherheit kommt, sondern, dass man sie bekommt. Passiv !
Da besteht ein deutlicher Unterschied.

Und btw. sind Emotionen nicht das Wichtigste und Wertvollste auf dieser Welt ?

Zitat:


Zitat:
Dieser Glaube bringt in keinster Weise Verpflichtungen mit, das was er bringt ist "Beruhigung".
Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.


das ist ansichtssache. ich empfinde es als sehr trostlich nicht den "trost" in anspruch zu nehmen, einen sinn für mein leben von einem überirdischen wesen zu bekommen, nicht von zigtausend kommender und vergangener inkarnationen ausgehen zu müssen, nicht in einen der von christen erdachten himmel zu kommen (am schlimmsten ist wohl der us-amerikanische vorstadthimmel der zeugen jehovas Bitte nicht! ), und in meinem leben nicht etwas einen platz einzuräumen, das offenbar keinerlei auswirkungen auf mein leben hat, dafür aber ständig ein geistiges trojanisches pferd für religiöse indoktrination darstellt.



Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich an Inkarnationen, Himmel oder dergleichen glaube ?
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#279841) Verfasst am: 30.03.2005, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen


Das glaube ich nicht.

Wenn dem so wäre, dann müsste es möglich sein, diesen Vorgang zu beschreiben, ohne in leere und sinnfreie Plattitüden abgleiten zu müssen.

Mir zumindestens konnte noch keiner rational erklären, was einen zum Glauben treibt.



Ich werde demnächst einen Thread dazu aufmachen

Zitat:


Zitat:
Allerdings zum "Glauben", dass es ein höheres Wesen gibt, dass dem Leben einen Sinn gibt, dass einen nicht im Stich lässt und eben eine gewisse "Sicherheit" gibt.


Da soll man durch "Nachdenken"drauf kommen, ähnlich wie man durch "Nachdenken" darauf kommt, wo man seine Schlüssel hat liegen lassen, oder daß in einem rechtwinkligen Dreieck das Quadrat über der Hypotenuse gleich der Summe der Quadraten über den Katheten ist?



Nein. Du kennst schon die Bedeutung von negativem Theismus oder ?

Zitat:


Zitat:
Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.


Ich bevorzuge einen Sechser mit Zusatz- und Superzahl den vielen Dreiern und Nieten, die ich üblicherweise im Lotto spiele. Ich glaube aber, daß weder meine persönliche Vorliebe noch irgendeine Form, Menge oder Intensität meiner Gedanken meine Gewinn-Verlust-Statistik beeinflussen wird.



s.o.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#280816) Verfasst am: 01.04.2005, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen

fraglos richtig, aber auch nur dann, wenn man ab einem gewissen punkt mit dem nachdenken aufhört, bzw. sich ab diesem punkt etwas selbst zusammenbasteln beginnt.




mehr als ein "nö" wäre schon nett gewesen, denn ohne erläuterung ist es wertlos.


Zitat:
Ich habe nicht geschrieben, dass man zur Sicherheit kommt, sondern, dass man sie bekommt. Passiv !
Da besteht ein deutlicher Unterschied.


du suchst unterschiede, wo es nur gleiches gibt, denn ich habe nicht von der suche nach sicherheit geschrieben (was aktiv wäre).


Zitat:
Und btw. sind Emotionen nicht das Wichtigste und Wertvollste auf dieser Welt ?


wichtig, ja. wertvoll, ja, aber niemals gut als alleinige oder überbewertete grundlage für wichtige entscheidungen.


Zitat:
Dieser Glaube bringt in keinster Weise Verpflichtungen mit, das was er bringt ist "Beruhigung".
Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.


das ist ansichtssache. ich empfinde es als sehr trostlich nicht den "trost" in anspruch zu nehmen, einen sinn für mein leben von einem überirdischen wesen zu bekommen, nicht von zigtausend kommender und vergangener inkarnationen ausgehen zu müssen, nicht in einen der von christen erdachten himmel zu kommen (am schlimmsten ist wohl der us-amerikanische vorstadthimmel der zeugen jehovas Bitte nicht! ), und in meinem leben nicht etwas einen platz einzuräumen, das offenbar keinerlei auswirkungen auf mein leben hat, dafür aber ständig ein geistiges trojanisches pferd für religiöse indoktrination darstellt.

Zitat:
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich an Inkarnationen, Himmel oder dergleichen glaube ?


nein, aber von sinngebung durch etwas überirdisches, und das schließt etwas jenseitiges auch ein, denn ein vorgegebener sinn, den man nicht irgendwann mal vollständig offenbart bekommt, und dessen erfüllung in diesem leben wohl kaum kontrolliert werden könnte, braucht jenseitiges, denn ohne das jenseitige ist jeder diesseitige vordefinierte sinn sinnlos bzw. reduziert es den menschen zur mal mehr, mal weniger gut funktionierenden maschine mit fernsteuerung.
und ohne jenseitiges erschöpft sich dieser sinn eines zertretenen grashalmes, eines schwerst behinderten menschen, oder einer ausgerotteten spezies recht schnell.


gwarpy
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#280822) Verfasst am: 01.04.2005, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
ohne das jenseitige ist jeder diesseitige vordefinierte sinn sinnlos bzw. reduziert es den menschen zur mal mehr, mal weniger gut funktionierenden maschine mit fernsteuerung.


Genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn ein Sinn bloss durch jenseitiges denkbar wäre, genau dann wäre jede Existenz ferngesteuert.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#280901) Verfasst am: 01.04.2005, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Religiösität ist eine Sache für sich, etwas anderes scheit es für mich gläubig zu sein.
wenn ich mir die welt anschaue , wenn ich mir den Kosmos anschaue , wenn ich mir
die kleinsten Teile der Materie anschaue stehe ich mit offenem Mund da und weiß das dies alles unseren Verstand ,unsere Fähigkeit zu strukturieren übersteigt .
Was sool ich also tun , reduziere ich mein Weltbild auf wissenschaftlich erfassbares und blende alles was wir " noch " nicht verstehen ( und das ist in meinen Augen ein euphemismus ) aus , oder räume ich der methaphysik einen Platz in meinem denken ein .
Wie nenne ich die ungewissheit ? Wie nenne ich das was unseren Verstand immer übersteigen wird ?
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gwarpy
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Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#280960) Verfasst am: 02.04.2005, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
ohne das jenseitige ist jeder diesseitige vordefinierte sinn sinnlos bzw. reduziert es den menschen zur mal mehr, mal weniger gut funktionierenden maschine mit fernsteuerung.


Genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn ein Sinn bloss durch jenseitiges denkbar wäre, genau dann wäre jede Existenz ferngesteuert.


wenn wir den sinn für unsere existenz von einem überirdischen wesen bekommen würden, jedoch kein jenseits da wäre (egal wie es aussähe), in dem wir für die sinnerfüllung auch noch in irgendeiner weise "beloht" würden (durch wohnsitz auf wolke 7, reinkarnation, verleihung der flügel, etc.), wären wir ferngesteuerte maschinen, die bloß zum "arbeiten" für dieses überirdische wesen da wären, ohne zu wissen daß bzw. ob es so ist, und ohne antwort über das wofür und warum.

hätten wir die sinngebung und das jenseits, könnte man wenigstens von einer gewissen "sinnhaftigkeit" (innerhalb des glaubens!) für uns sprechen, wäre unsere lebenszweck in irgendeiner weise von einem gott / der schöpferkraft / der allmächtigen banane... vordefiniert.

habe ich jetzt meinen gedankengang verständlicher erklärt?


gwarpy
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gwarpy
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Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#280961) Verfasst am: 02.04.2005, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Wie nenne ich die ungewissheit ? Wie nenne ich das was unseren Verstand immer übersteigen wird ?


ich bin mir sicher, daß man vor 3000 oder 4000 jahren auch gedacht hätte, man würde nie verstehen können wie blitz und donner, dürre, oder erdbeben tatsächlich entstehen.

von unserem heutigen standpunkt aus beurteilen zu wollen, was zukünftige menschen verstehen oder nicht verstehen, bewerkstelligen oder nicht bewerkstelligen werden können, ist wohl ziemlich sinnlos.

man denke bloß daran, was vor 50 jahren für vorstellungen über das heute im umlauf waren, und wieviel wir davon schon vor 20 jahren übertroffen hatten bzw. wieviel davon bei weitem noch nicht eingetroffen ist.


gwarpy
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#282281) Verfasst am: 05.04.2005, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann durchaus auch durch Denken zum "Glauben" kommen

fraglos richtig, aber auch nur dann, wenn man ab einem gewissen punkt mit dem nachdenken aufhört, bzw. sich ab diesem punkt etwas selbst zusammenbasteln beginnt.




mehr als ein "nö" wäre schon nett gewesen, denn ohne erläuterung ist es wertlos.



Naja, das "nö" bedeutet einfach, dass man nicht ab einem gewissen Punkt mit dem Denken aufhört

hehe, und da fällt mir gerade auf, dass man sich sowieso immer selbst was zusammenbastelt

Zitat:



Zitat:
Ich habe nicht geschrieben, dass man zur Sicherheit kommt, sondern, dass man sie bekommt. Passiv !
Da besteht ein deutlicher Unterschied.


du suchst unterschiede, wo es nur gleiches gibt, denn ich habe nicht von der suche nach sicherheit geschrieben (was aktiv wäre).



Nein, schau, ich meinte einfach, dass man nicht zur Sicherheit kommt, dass es Gott gibt.
Man ist sich nicht sicher.

Aber der Glaube an sowas gibt einem einfach Sicherheit.

Zitat:



Zitat:
Und btw. sind Emotionen nicht das Wichtigste und Wertvollste auf dieser Welt ?


wichtig, ja. wertvoll, ja, aber niemals gut als alleinige oder überbewertete grundlage für wichtige entscheidungen.



Das ist richtig.

Zitat:


Zitat:
Dieser Glaube bringt in keinster Weise Verpflichtungen mit, das was er bringt ist "Beruhigung".
Denn imho ist der Atheismus ziemlich trostlos. Ich bevorzuge negativen Theismus.


das ist ansichtssache. ich empfinde es als sehr trostlich nicht den "trost" in anspruch zu nehmen, einen sinn für mein leben von einem überirdischen wesen zu bekommen, nicht von zigtausend kommender und vergangener inkarnationen ausgehen zu müssen, nicht in einen der von christen erdachten himmel zu kommen (am schlimmsten ist wohl der us-amerikanische vorstadthimmel der zeugen jehovas Bitte nicht! ), und in meinem leben nicht etwas einen platz einzuräumen, das offenbar keinerlei auswirkungen auf mein leben hat, dafür aber ständig ein geistiges trojanisches pferd für religiöse indoktrination darstellt.

Zitat:
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich an Inkarnationen, Himmel oder dergleichen glaube ?


nein, aber von sinngebung durch etwas überirdisches, und das schließt etwas jenseitiges auch ein, denn ein vorgegebener sinn, den man nicht irgendwann mal vollständig offenbart bekommt, und dessen erfüllung in diesem leben wohl kaum kontrolliert werden könnte, braucht jenseitiges, denn ohne das jenseitige ist jeder diesseitige vordefinierte sinn sinnlos bzw. reduziert es den menschen zur mal mehr, mal weniger gut funktionierenden maschine mit fernsteuerung.
und ohne jenseitiges erschöpft sich dieser sinn eines zertretenen grashalmes, eines schwerst behinderten menschen, oder einer ausgerotteten spezies recht schnell.



jap

Aber vom Jenseitigen braucht man sich eigentlich keine allzu großen Gedanken machen, weil es darauf keine gescheite Antwort geben kann bis man dann schließlich tot ist.
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#282284) Verfasst am: 05.04.2005, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Wie nenne ich die ungewissheit ? Wie nenne ich das was unseren Verstand immer übersteigen wird ?


ich bin mir sicher, daß man vor 3000 oder 4000 jahren auch gedacht hätte, man würde nie verstehen können wie blitz und donner, dürre, oder erdbeben tatsächlich entstehen.

von unserem heutigen standpunkt aus beurteilen zu wollen, was zukünftige menschen verstehen oder nicht verstehen, bewerkstelligen oder nicht bewerkstelligen werden können, ist wohl ziemlich sinnlos.

man denke bloß daran, was vor 50 jahren für vorstellungen über das heute im umlauf waren, und wieviel wir davon schon vor 20 jahren übertroffen hatten bzw. wieviel davon bei weitem noch nicht eingetroffen ist.


gwarpy


Naja, aber wenn sich niemand Gedanken über die Dinge macht, die unsere Wissenschaft (noch) nicht erklären kann, wird sie stagnieren.

Und solange man nichts Sicheres weiß, ist es imho das gescheiteste in diesem Fall, das angenehmste anzunehmen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#282297) Verfasst am: 05.04.2005, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Naja, aber wenn sich niemand Gedanken über die Dinge macht, die unsere Wissenschaft (noch) nicht erklären kann, wird sie stagnieren.


Es ist das Geschäft der Wissenschaft, sich über Dinge Gedanken zu machen, die man nicht erklären und nicht beweisen kann.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Und solange man nichts Sicheres weiß, ist es imho das gescheiteste in diesem Fall, das angenehmste anzunehmen.


In der Wissenschaft hält man es für gescheiter, das Widerlegbare anzunehmen. Eben dadurch wird die von dir befürchtete Stagnation vermieden.
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#282301) Verfasst am: 05.04.2005, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:


In der Wissenschaft hält man es für gescheiter, das Widerlegbare anzunehmen. Eben dadurch wird die von dir befürchtete Stagnation vermieden.


Tja, und die Bereiche, wo es noch keine sicher wissenschaftliche These gibt, blendet man einfach aus ? Mit den Augen rollen
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#282302) Verfasst am: 05.04.2005, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Tja, und die Bereiche, wo es noch keine sicher wissenschaftliche These gibt, blendet man einfach aus ? Mit den Augen rollen

Im Gegenteil. Damit eine These als wissenschaftlich gelten kann, muss sie unsicher sein. Das wird sie dadurch, dass sie prinzipiell widerlegbar ist.

Die Wissenschaft blendet auch nicht aus. Sie verzichtet lediglich darauf Aussagen bestimmter Art zu machen, z.B. über Gott. Diese Art der Arbeitsteilung ist übrigens von Seiten der katholischen Kirche ausdrücklich erwünscht.
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