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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#264483) Verfasst am: 18.02.2005, 21:29 Titel: Psychologie heute - Glaube und Gesundheit |
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Das neueste Heft der "Psychologie heute" beschäftigt sich im Titelthema mit dem Glauben und seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit der Menschen.
Editorial hat folgendes geschrieben: | Der Philosoph Miguel de Unamuno meinte, dass die Atheisten die besseren Argumente hätten. Aber es ist unbestreitbar, dass für manche Menschen ihr Glauben „funktioniert“: Credo consolans, ich glaube, weil es mich tröstet. |
Hat sich schon jemand das Heft besorgt und die Beiträge gelesen?
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#264553) Verfasst am: 18.02.2005, 23:10 Titel: |
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Solcher Mumpitz wird alle paar Wochen mal von populärwissenschaftlichen Magazinen aufbereitet und auf die Welt losgelassen.
Ich nehme das nicht ernst.
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#264571) Verfasst am: 18.02.2005, 23:35 Titel: |
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Zitat: | Solcher Mumpitz wird alle paar Wochen mal von populärwissenschaftlichen Magazinen aufbereitet und auf die Welt losgelassen.
Ich nehme das nicht ernst. |
Wieso denn nicht?
Wie kommst du zu dieser Aussage, also ich würde das nicht so einfach als Mumpitz heruntermachen, mir leuchtet das schon in gewissen Maßen ein.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#264573) Verfasst am: 18.02.2005, 23:38 Titel: |
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Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Solcher Mumpitz wird alle paar Wochen mal von populärwissenschaftlichen Magazinen aufbereitet und auf die Welt losgelassen.
Ich nehme das nicht ernst. |
Wieso denn nicht?
Wie kommst du zu dieser Aussage, also ich würde das nicht so einfach als Mumpitz heruntermachen, mir leuchtet das schon in gewissen Maßen ein. |
Kommt immer drauf an, wie seriös die Untersuchungen sind. Es gibt nämlich auch durchaus Menschen deren Glaube sie krank macht.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#264594) Verfasst am: 19.02.2005, 00:07 Titel: Re: Psychologie heute - Glaube und Gesundheit |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ...
Editorial hat folgendes geschrieben: | Der Philosoph Miguel de Unamuno meinte, dass die Atheisten die besseren Argumente hätten. Aber es ist unbestreitbar, dass für manche Menschen ihr Glauben „funktioniert“: Credo consolans, ich glaube, weil es mich tröstet. |
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Um es auf Gläubigenniveau zu bringen: "Sei blöd, das ist gesünder."
Allerdings kann Glaube natürlich auch krank machen, da hat Heike schon recht. Um die Vorteile ohne Nachteile zu haben, empfehle ich meine persönliche Horoskopmethode: Wenn's gut ist, dran glauben. Wenn's schlecht ist, sich sagen, dass das doch alles Schwachsinn ist (am besten, man hat gleich mehrere Horoskope parat, weil die ja doch alle was anderes schreiben). Allerdings muss man dafür ganz gute Autosuggestionsfertigkeiten haben, das erfordert eine gewisse Erfahrung.
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#264595) Verfasst am: 19.02.2005, 00:11 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Solcher Mumpitz wird alle paar Wochen mal von populärwissenschaftlichen Magazinen aufbereitet und auf die Welt losgelassen.
Ich nehme das nicht ernst. |
Wieso denn nicht?
Wie kommst du zu dieser Aussage, also ich würde das nicht so einfach als Mumpitz heruntermachen, mir leuchtet das schon in gewissen Maßen ein. |
Kommt immer drauf an, wie seriös die Untersuchungen sind. Es gibt nämlich auch durchaus Menschen deren Glaube sie krank macht. |
Die Erfolge haben nicht primär etwas mit dem Inhalt respektive der Art des Glaubens zu tun, sondern sind ein rein psychologischer Effekt. Ein Nickerchen zu machen bringt genausoviel wie Meditation bzw. u.U. sogar mehr für den Körper. Wenn man sich in den Glauben hineinsteigert, wird man davon u.U. krank, oder vielleicht hilft es auch manchmal gegen Krankheiten oder die Angst davor.
Es ist nicht der Glaube, es ist die Psyche...
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#264604) Verfasst am: 19.02.2005, 00:21 Titel: Re: Psychologie heute - Glaube und Gesundheit |
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http://www.wissen-statt-glauben.de/
Zitat: | IBKA-Rundbrief Dezember 2004
Seminar: Macht Glaube gesund?
Befunde zu Glaube und Gesundheit
Seinen Vortrag begann Herr Dr. Niepel mit einer provozierenden Frage: „Wissen statt Glauben“ laute das Motto unserer Tagung – aber seien wir denn sicher, dass wir mit dieser Forderung den Menschen einen Gefallen täten? Was wäre denn, wenn Glauben gesünder wäre? Wenn jene empirischen Studien, aus denen das gefolgert wird, das tatsächlich belegen könnten? Wäre es dann nicht im Interesse der Menschen, wenn wir darauf verzichteten, eine kritische Einstellung zum Glauben zu propagieren?
Herr Dr. Niepel ließ immer wieder zwischendurch das Publikum zu Wort kommen, so auch schon nach diesen kurzen einführenden Bemerkungen. Jemand aus dem Publikum wies darauf hin, dass einige Menschen durch ihren Glauben schwere gesundheitliche Nach¬teile erlitten haben. Jemand mutmaßte, dass ein naiver, von Zweifeln unbehellig¬ter Glaube sich möglicherweise positiv auf die Gesundheit auswirken könnte, dass jedoch ein Glaube, an dem ein Mensch nur durch permanente Abwehr von Zweifeln festhalten könne, Anstrengungen koste und sich möglicherweise negativ auf die Gesundheit auswirke. Jemand fragte, wer die Studien zu diesen Fragen finanziert habe; dessen Interessen könnten die Ergebnisse beeinflussen. Jemand fragte: „Wie definiert man Glau¬ben?“ Jemand wies darauf hin, dass Menschen durch ihren Glauben zu einer gesunden Lebens¬weise veranlasst werden könnten, z. B. zur Vermeidung von Alkohol und Nikotin, sodass ihr Glaube ihnen indirekt Vorteile für ihre Gesund¬heit eintrage. Jemand meinte, es wäre zu prüfen, ob Glaube sich durch den Place¬bo-Effekt günstig auf die Gesundheit aus¬wirken könne.
Was können wir nun tatsächlich aus den vorliegenden Studien zu Glaube und Gesundheit folgern? Um das zu beur¬teilen, ist es wichtig, etwas über die Methodik dieser Studien zu wissen. Herr Dr. Niepel erklärte, eine Untersuchung der Auswirkungen einer Variablen auf eine zweite Variable sehe im Idealfall so aus, dass die erste Variable frei mani¬pulierbar sei. Da Glaube jedoch nicht von außen manipulierbar sei, könnten seine Auswirkungen nicht auf diese Weise untersucht werden. Studien über die Auswirkungen des Glaubens seien stets reine Korrelations¬studien, in denen zwar statistische Zusammenhänge festgestellt werden könnten, nicht aber, wie diese statistischen Zusammenhänge zustande kämen.
Ein statistischer Zusammenhang sage nichts darüber aus, was Ursache ist und was Wirkung; ja er sage nicht einmal etwas darüber aus, ob es überhaupt eine Wechselwirkung zwischen den Variablen gibt. Beispiel: Frauen haben eine höhere durchschnittliche Lebensdauer als Män¬ner. Wenn Frauen nun häufiger religiös sind, dann kann durch dies Zusammen¬treffen ein statistischer Zusammenhang zwischen Religiosität und Lebensdauer zustande kommen, ob die Religiosität nun Einfluss auf die Lebensdauer hat oder nicht.
Um vorschnelle Schlussfolgerungen zu vermeiden, müsse der Einfluss von Variablen wie Geschlecht, Alter, Ethnie, Bildungsstand und sozio-ökonomischer Status berücksichtigt werden. In einer Reihe von Studien werde das versäumt; sie seien unbrauchbar.
Ein weiterer methodischer Mangel vieler Studien aus den USA bestehe im Fehlen einer „Kontrollgruppe“ von ungläubigen Menschen. Nur 4 % der Menschen in den USA gäben an, dass sie an keinen Gott glaubten. Viele Studien teilten die Befragten nach ihrer Reli¬giosität in zwei Gruppen ein, oder auch in vier. Dann seien in der Gruppe der weniger Religiösen nur 8 % bzw. nur 16 % Ungläubige; die Befunde der Gruppe würden also hauptsächlich durch gläubige Menschen bestimmt. Die Studien verglichen also unterschiedliche Gruppen von mehrheitlich gläubigen Menschen. Die Ergebnisse eines solchen Vergleichs könnten durchaus interessant sein – sie sagten aber nichts darüber, wie Unglaube sich auswirkt.
Jemand fragte, warum man dann nicht 1000 Atheisten mit 1000 Gläubigen vergleiche. Herr Dr. Niepel meinte, das wäre natürlich möglich, wenn jemand genug Interesse an einer solchen Unter¬suchung hätte. Aber niemand mache das.
Untersuchungen über Glaube und Gesundheit würden häufig von Forschern durchgeführt, die der Religion nahe stünden. Das habe Einfluss auf ihre Frage¬stellungen, aber nicht unbedingt auf die Antworten. Die Qualität der Ergeb¬nisse hänge vor allem davon ab, ob methodisch sauber gearbeitet wurde.
Die Frage „Was ist eigentlich Glau¬be?“ oder „Was ist eigentlich Religio¬sität?“ werde in den wenigsten Studien näher erörtert; man begnüge sich mit seinen „Operationalisierungen“, mit der Angabe der Fragen, die den Probanden gestellt wurden.
Manchmal werde gefragt, ob jemand ein enges persönliches Verhältnis zu seinem Gott habe, und ob er hoffe, Hilfe von ihm zu bekommen, wenn er sie brauche. Gute gesundheitliche Werte bei Probanden, die das hofften, seien mög¬licherweise dadurch zu erklären, dass diese Hoffnung zu einer positiveren Ein¬stellung zum Leben beitrage. Es sei er¬wiesen, dass eine positive Einstellung sich günstig auf das Immunsystem aus¬wirke. Jemand im Publikum meinte, viel¬leicht würde auch jemand, dem es gut gehe, leichter zu einer positiven Ein¬stellung finden. Hier sei es schwierig, Ursache und Wirkung zu unterscheiden.
Einige Studien, so Herr Dr. Niepel, zeigten einen positiven Zusammenhang zwischen Häufigkeit des Kirchbesuchs und bestimmten Aspekten der Gesund¬heit. Aber man nehme an, dass nicht der Kirchbesuch an sich der wirksame Faktor sei; vielmehr sei er ein Indikator dafür, wie weit jemand in gemeinschaftliche Strukturen eingebunden sei. Insbesondere in ländlichen Gegenden werde ja ein großer Teil der sozialen Kontakt¬mög¬lichkeiten im Umfeld der Kirchen ange¬boten.
Aus dem Publikum fragte jemand nach der krankmachenden Wirkung von Glauben. Herr Dr. Niepel antwortete, es gebe Berichte von Menschen, die durch ihren Glauben Schaden an ihrer Gesund¬heit genommen hätten. So etwas könne also durchaus vorkommen. Es gebe aber keine Studien, die einen signifikanten Zusammenhang zwischen Glauben und Krankheit feststellten. Das werde kaum untersucht.
Jemand fragte, ob es nicht krank machen könne, wenn jemand versuche, nach den unerfüllbaren Geboten der Bibel zu leben, und dabei scheitere. Herr Dr. Niepel erwiderte, dass nicht alle Gläubi¬gen ihren Glauben so verstünden. Die Wirkungen des Glaubens könnten davon abhängen, wie der einzelne Gläubige seine Religion auslege.
Eine Frage nach Wunderheilungen gab Herr Dr. Niepel weiter an einen Vertreter der Gesellschaft zur wissen¬schaftlichen Untersuchung von Para¬wissenschaften e.V. (GWUP). Nein, für Wunderheilungen gebe es keine Evidenz. Die Begegnung mit „Wunderheilern“ führe oft kurzfristig zu einer Euphorie, nicht aber zu einer langfristigen Heilung. Glaube an eine Wunderheilung habe manchmal gefähr¬liche Nebenwirkungen, wenn deshalb Medikamente nicht genom¬men oder Therapien versäumt würden.
Zum Abschluss äußerte Herr Dr. Niepel sich kritisch zu Medienberichten, die einen Zusammenhang zwischen Glauben und Gesundheit behaupten. Nicht immer werde die Behauptung in der Studie, um die es geht, tatsächlich belegt. Teilweise fehle es an metho¬discher Qualität der Studie, teilweise würden ihre Ergebnisse in den Medien vergröbert und überspitzt wiedergegeben. Was wirklich aus der Studie gefolgert werden kann, erfahre man nur durch Nachlesen. Das sei aber häufig nicht zu leisten. Oft müsse es genügen, sich darüber klar zu sein, dass man nicht jeden Medienbericht für bare Münze nehmen könne.
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_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#264636) Verfasst am: 19.02.2005, 00:59 Titel: |
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Es gab ja auch schon mal Meldungen, dass Christen besseren Sex hätten...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#264650) Verfasst am: 19.02.2005, 01:25 Titel: |
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Zitat: | Um es auf Gläubigenniveau zu bringen: "Sei blöd, das ist gesünder |
Ja, so denke ich das nämlich auch, ich musste für mich auch feststellen, dass ich meiner Kindheit einfach psychisch zufriedener war, weil ich einfach gesagt nur in den Tag hinein lebte, ich habe mir keine Gedanken über die Zukunft gemacht.
In den danach folgenden Jahren kamen dann Gedanken wie, was will ich werden, oder wie stelle ich mir mein Leben in 20 Jahren vor, und irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich überlegt was das Leben für einen Sinn hat (jedenfalls kam ich an diesen Punkt, denn ich hatte das glück im atheistischen Osten aufzuwachsen), nun bin ich noch nicht hinter diesen Sinn gekommen, und bin momentan der Überzeugung, dass das Leben sinnlos ist (was in der Schule immer für Unverständnis sorgte), aber diese Einstellung gibt mir bestimmt nicht diesen psychischen Halt wie ihn Gläubige haben, und so denke ich mir manchmal schon, wie gut es diese leichtgläubigen Fanatiker haben, also können sich die Intelektuellen (obwohl ich mich nicht zu dieser Gruppe zählen möchte) in dieser Hinsicht mal ein Beispiel an den "Unterbelichteten" nehmen?
Aber irgendwie gibt es immer diesen Trieb alles zu hinterfragen, jedenfalls ist es bei mir so!
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#264734) Verfasst am: 19.02.2005, 11:37 Titel: |
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Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: | Es ist nicht der Glaube, es ist die Psyche... |
Und was meinst du, ist verantwortlich für die Ausrichtung auf eine Religion? Das Zwerchfell?
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#264879) Verfasst am: 19.02.2005, 17:33 Titel: Re: Psychologie heute - Glaube und Gesundheit |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Das neueste Heft der "Psychologie heute" beschäftigt sich im Titelthema mit dem Glauben und seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit der Menschen.
Editorial hat folgendes geschrieben: | Der Philosoph Miguel de Unamuno meinte, dass die Atheisten die besseren Argumente hätten. Aber es ist unbestreitbar, dass für manche Menschen ihr Glauben „funktioniert“: Credo consolans, ich glaube, weil es mich tröstet. |
Hat sich schon jemand das Heft besorgt und die Beiträge gelesen? |
Meine quasi-Schwiegermutter hat das abonniert. Ich werds also die Tage zu Gesicht kriegen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Maggie registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2005 Beiträge: 1
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(#270734) Verfasst am: 05.03.2005, 23:45 Titel: |
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Glaube und Spiritualität kann sich durchaus günstig auf die Stressverarbeitung und somit auf die Gesundheit auswirken. Dieser Effekt wurde auch schon wissenschaftlich bestätigt. Besonders in Situationen, die nicht beeinflussbar sind, denen man also "ausgesetzt" ist, kann Glaube für manche Menschen hilfreich sein.
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AlphaOmega registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2005 Beiträge: 145
Wohnort: Berlin
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(#270805) Verfasst am: 06.03.2005, 04:25 Titel: |
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Hm, also ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Mein Glaubensleben hat mich total verändert. Ich fühl mich wirklich Pudelwohl. Ich geh über die Strasse und der Asphalt lacht mich an. Es ist echt eine tolle Erfahrung mit Gott zu leben und ihn im Herzen zu haben. Morgens aufzuwachen und zu wissen er ist da für mich und umgibt mich mit seiner Wärme. Ich kann das euch echt nur mal empfehlen auszuprobieren.
Psychologierst könnte gesagt werden, dass nicht der Glaube allein einen Menschen krank macht, sondern die Umgebung, die Veranlagung und was weiß ich noch nicht alles für Faktoren. Natuerlich ist ein Glaube der nicht von der Vernuft bestätigt werden kann, total leer. Schon Martin Luther spricht in diesem Zusammenhang von der "Hure Vernuft".
Ich bin viel gelassener und kann Mitmenschen ganz anders begegnen. Ich hab Antworten gefunden auf das Woher komme ich, wohin gehe ich und was soll ich eigentlich hier. Also wirklich existentielle Fragen. Fragen die sich jeder Mensch stellt. Kann es nicht auch sein, dass dieses Ding "Glauben" zu unserer Spezies gehört? Dass das uns gerade so besonders macht?
Nur weil ich Christ bin, heißt dass aber noch lange nicht das ich hinter dem Mond lebe oder so. Das wird oft vorschnell von Menschen postuliert. Aber ihr könnt mich gerne mit den ganzen anderen mit in einen Topf werfen... Das macht mir nichts aus.
Und ich sag euch: es ist ein total abgefahrendes Feeling mit Jesus. Es macht süchtig. Es ist toll und Jesus ist es wert ihn mal auszuprobieren...
Maggie, dieses Gefühl des "ausgesetzt-seins" kennt ja jeder Mensch. Der Theologe Schleiermacher nannte das ein Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit.
Schleiermachers Verdienst ist es vor allem, dass er es geschafft hat, die christlichen Glaubensgrundsätze in ein logisches Schema zu pressen; sie, wie es der Titel seines Werkes sagt, im Zusammenhange darzustellen.
Sein Ansatz ist dabei folgender: Zunächst versucht er, aus den vielen Religionen das herauszudestillieren, das sie alle gemeinsam haben. Dies war für ihn die Frömmigkeit. Frömmigkeit oder auch Gottesbewusstsein definierte er nicht als Wissen oder Handeln sondern als ein Gefühl der schlechthinnigen, d.h. vollkommenen Abhängigkeit. Dieses kann, da es von keiner gegensätzlichen Kraft gestört wird, nicht von der vielschichtigen Welt, in der stets viele verschieden Kräfte am Werke sind, sondern nur von der absoluten und einfachen Unendlichkeit herrühren. Diese bezeichnen wir als Gott. Nur etwas durch nichts Beschränktes und Einheitliches, keinerlei Gegensätze in sich Vereinigendes kann das schlechthinnige Abhängigkeitsgefühle hervorrufen.
Laut Schleiermacher sind alle Menschen ,,unheilbar religiös", d.h. in jedem Menschen ist dieses schlechthinnige Abhängigkeitsgefühl, es ist ein Teil des Wesens jedes Menschen. Besitzt ein Mensch dieses Gefühl nicht, ist seine Psyche gestört.
Dieses Gefühl allein ist aber noch keine Religiosität: Gott teilt sich uns zwar in diesem Gefühl mit, doch ist diese Botschaft nicht wirklich fassbar. Erst durch Jesus Christus, dessen Gottesbewusstsein vollkommen ist, und seine Offenbarung erkennen wir Gottes Selbstmitteilung und reflektieren darüber; wir erkennen es als Selbstoffenbarung Gottes. Dann entwickelt sich eine enge Beziehung zu Gott, wir begegnen Gott in unserem Inneren. Gott immer näher zu kommen, sich immer mehr mit ihm zu vereinigen, das ist das Ziel des Glaubens.
Christus wird also in Schleiermachers Theologie eine zentrale Rolle zugedacht: Sie ist ganz und gar christozentrisch. Dies ist auch nur konsequent, da für Schleiermacher Christus und die durch ihn bewirkte Erlösung das ist, was das Christentum von anderen Religionen unterscheidet, es erst zum Christentum macht.
Warum war Schleiermacher so wichtig? Schleiermachers Verdienst, aufgrund dessen er der Vater der modernen protestantischen Theologie genannt wird, ist, dass er durch die Begründung im Gefühl der Theologie Selbstständigkeit gegenüber Philosophie und Wissenschaft verliehen hat. Dank seiner teils radikalen Anpassung an die Vernunft musste sich die Theologie auch nicht mehr verschreien lassen, voller Widersprüche und Unlogik zu stecken. Die Verbindung von neuzeitlichem Denken und Religion war nun kein Widerspruch mehr.
Also für mich ist Jesus der beste Psychologe aller Zeiten gewesen und noch viel mehr. Letzlich sagte auch jemand, wenn man das ganze Drumherrum aller psychologischer Schriften wegließe, käme man nur auf eine eigenartige Version der Bergpredigt zurück.
Flipper, findest du wirklich, dass ich irgendwie "unterbelichtet" bin, wenn ich bete:
"Herr, schicke, was du willst,
ein Liebes oder Leides;
ich bin vergnügt, daß beides
aus deinen Händen quillt.
Wolltest mit Freuden
und wolltest mit Leiden
mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
liegt holdes Bescheiden."
Gebet ist ja Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens. Bei vielen anderen Religionen vermute ich auch.
es gibt da vier Stufen:
-Zufluchtname und Reinigung
-Bitte und Klage
-Lob und Dank
-Liebe zu Gott, Annahme seines Willens.
Typisch für die moderne - also heutige - Mentalität ist, dass die erste Stufe des Gebets vielen Menschen nicht ohne weiteres zugänglich ist, denn Gott wird als abwesend erlebt. So flieht der junge Nietzsche zum "unbekannten Gott".
Die zweite Stufe - Bitte und Klage - beherschen das Gebetsleben aller Völker und Zeiten.
Fester bestandteil von Gebeten ist auch die dritte Stufe - Lob und Dank. Hier geht es nicht mehr um Bedürftigkeiten, sondern die große, fast unüberwindliche Mauer zwischen Gott und Mensch wird betont.
Was wir ale "höheres GEbet" bezeichnen wollen - die vierte und letzte Stufe - stellt eine kühne Weiterentwicklkung der beiden vorausgehen Stufen dar. Auf Bitte und Klage verzichtend und den Wunsch nach vergänglichen Gütern, ja nach jegliche GEbetserhörung bereitwillig vergessend, schickt sich der Beter voll Demut in Gottes unergründlichen Willen. Es ist bereit, jedes SChicksal ohne Murren und sogar dankbar aus göttlicher Hand entgegenzunehmen: "Herr, schicke, was du willst, ein Liebes oder Leides, ich bin vergnpgt, daß beides aus deinen Händen quillt". Auf der vierten Stufe ensteht die Feier der Liebe zwischen Gott und Mensch. Die sich in Liebesverschmelzung vollendende Einheit von Mensch und göttlichen Partner setzt ein hohes Maß an seelischer Reinheit voraus, bringt sie doch eine Vergöttlichung des Menschen mit sich. Der Mystiker hat zum Herzen Gottes selbst gefunden.
Ich wünsche das euch allen, dass ihr es auch erleben könnt und eure Herzen offen werden dafür.
Gottes Segen,
AO
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Chantico KuroiSasori
Anmeldungsdatum: 11.04.2005 Beiträge: 371
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(#284980) Verfasst am: 12.04.2005, 16:47 Titel: |
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Es mag sein dass manchen Menschen ihr Glaube hilft. Aber dass der Glaube eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Menschen haben soll is mir net wirklich einleuchtend. Es gibt (wie schon erwähnt) auch den gegensätzlichen Fall, dass der Glaube krank macht.
Naja ich bin eh net die Sorte Mensch die an Gott glaubt.
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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#284995) Verfasst am: 12.04.2005, 17:32 Titel: |
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Alkohol kann auch tröstend sein. Wer sich immer diese Argumente ausdenkt?
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