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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44685
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(#287353) Verfasst am: 20.04.2005, 10:16 Titel: Re: Und wer wird noch gecastet? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Tolles BIld. Ich vermute aber, das wolltest du nicht.
Da steht "EXtremes Linken nicht erlaubt" |
Hab's korrigiert.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287355) Verfasst am: 20.04.2005, 10:18 Titel: Der Mozart der Theologie |
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Kardinal Meisner: Benedikt XVI ist der 'Mozart der Theologie'
Zitat: | "Wir werden durch den neuen Heiligen Vater eine gute, kontinuierliche Fortsetzung des Pontifikats seines großen Vorgängers Johannes Paul II. erleben. Benedikt XVI. wird als Papst aus seiner charismatischen und theologischen Genialität neue Akzente setzen. Wie jeder Papst bringt auch er sein Proprium mit. Der bisherige Kardinal Ratzinger ist für Theologen so etwas wie der "Mozart der Theologie". So wird er auch mit diesem Charisma das oberste Hirtenamt der katholischen Kirche leiten. Das Kardinalskollegium ist jetzt glücklich nach getaner Arbeit. Wenn manche ihm vorwerfen, er sei konservativ, so ist dazu zu sagen: Jeder Christ muss immer konservativ sein und nicht produktiv. Ein Christ hat das Evangelium nicht zu produzieren, er hat es zu übernehmen und zu bewahren. Ich wüsste keinen, der das besser machen könnte als der, den wir nun aus unserer Mitte zum Papst gewählt haben." |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#287357) Verfasst am: 20.04.2005, 10:21 Titel: Re: Und wer wird noch gecastet? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Tolles BIld. Ich vermute aber, das wolltest du nicht.
Da steht "EXtremes Linken nicht erlaubt" |
Hab's korrigiert.  |
Klick mal drauf. Es gibt ne Umleitung hierhin:
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#287358) Verfasst am: 20.04.2005, 10:21 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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Lekker Benedikt-Kugeln.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44685
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(#287359) Verfasst am: 20.04.2005, 10:23 Titel: Re: Und wer wird noch gecastet? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Klick mal drauf. Es gibt ne Umleitung hierhin:
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Lol, ich sagte doch, ich hab's korrigiert! Schau' dir meinen Beitrag noch 'mal an.
Aber extra für dich:
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#287360) Verfasst am: 20.04.2005, 10:25 Titel: |
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Die BILD bringt mal wieder die beste Schlagzeile: "WIR SIND PAPST" - als ich daraus folgernd durch den bahnhof geschlendetr bin, die Worte "Ich bin Papst! Ich bin Papst!" auf den Lippen, wäre ich fast in weißer Jacke aus dem Bahnhof wieder rausgekommen. Mit zwei freundlichen Herren zur Begleitung.
Dicht dahinter die taz. Ein schwarzes Titelbild mit der Überschrift "Oh mein Gott".
Wäre die taz nur nicht so verdamich teuer,würdeichsiemirimmerholen.
meineLeertasteistkaputt
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#287361) Verfasst am: 20.04.2005, 10:27 Titel: Re: Und wer wird noch gecastet? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Klick mal drauf. Es gibt ne Umleitung hierhin:
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Lol, ich sagte doch, ich hab's korrigiert! Schau' dir meinen Beitrag noch 'mal an.
Aber extra für dich:
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Heureka!
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#287363) Verfasst am: 20.04.2005, 10:31 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Die BILD bringt mal wieder die beste Schlagzeile: "WIR SIND PAPST" : |
Das ist wohl so eine Art Weltmeisterschaft.
Das Wunder von Rom.
Wir sind wieder wer.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287364) Verfasst am: 20.04.2005, 10:33 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Lekker Benedikt-Kugeln.  |
Das war wohl eher eine Drohbotschaft an die katholische Theologenzunft - und eine Beleidigung fuer den sinnenfrohen Mozart, der zudem mit seiner Musik eben nicht andere gaengelt.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287367) Verfasst am: 20.04.2005, 10:47 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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"Ratzinger ist Wojtyla in Potenz"
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#287368) Verfasst am: 20.04.2005, 10:48 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | und eine Beleidigung fuer den sinnenfrohen Mozart, der zudem mit seiner Musik eben nicht andere gaengelt. |
naja.....
aber zumindest böse absicht unterstelle ich ihm nicht
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287370) Verfasst am: 20.04.2005, 10:51 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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"Es wird schwierig sein, diesen Papst zu lieben"
Zitat: |
Die meisten lateinamerikanischen Theologen und Kirchenexperten gehen davon aus, dass Ratzinger sich vor allem Europa zuwenden werde. "Er will die Re-Christianisierung Europas vorantreiben, das zeigt die Wahl des Namens Benediktus XVI.", sagte Dom Antonio Celso de Queirós, Vizepräsident der brasilianischen Bischofskonferenz. Der heilige Benedikt gilt als Pate Europas. Die Bischofskonferenz habe mit der Wahl eines Europäers gerechnet, so Dom Antonio Celso: "Europa sieht den Rest der Welt immer noch als Entwicklungsgebiet an." |
Zitat: | Viele Zeitungen zwischen Mexiko und Argentinien bezeichnen Ratzinger als "ultrakonservativ" und erinnern daran, dass er während des Pontifikats von Johannes Paul II. "eine Art Inquisition" innerhalb der Katholischen Kirche repräsentiert habe, so die Zeitung "Folha de São Paulo". Die Rom-Korrespondentin von Brasiliens mächtigem Fernsehsender TV Globo fasste den Eindruck vieler Lateinamerikaner zusammen: "Sie haben Johannes Paul II. wieder gewählt!", rief die Korrespondentin spontan, als die Wahl Ratzingers bekannt wurde. Johannes Paul II. war in Lateinamerika vor allem wegen seiner unnachgiebigen Haltung gegen die Befreiungstheologie und Verhütungsmittel umstritten. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287371) Verfasst am: 20.04.2005, 10:56 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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Johannes Paul II. regiert weiter
Zitat: | Die Herrn Kardinäle haben sich für all das entschieden, wofür der Vorgänger Ratzingers stand. Das Konklave hat denjenigen zum neuen Papst gewählt, der dem alten über Jahrzehnte am nächsten stand. Auch während des folgenden Pontifikats wird es also zu keiner Aufhebung des Zölibats kommen, es wird dabei bleiben: keine Frauen ins Priesteramt, keine Lockerung des Eherechts, keine wesentlichen Änderungen in Abtreibungs- und Verhütungsfragen. |
Zitat: | Dass die Wahl Ratzingers besonders in Polen extrem positiv aufgenommen wurde, dass ausgerechnet die nach dem Tod ihres Nationalheiligen noch traumatisierten Polen Benedikt XVI. überschäumend bejubeln, ist geradezu ein Beweis dafür, dass sie das Pontifikat Johannes Pauls II. weitergeführt sehen. Ratzinger gilt ihnen als Garant des Vermächtnisses Karol Wojtylas. Der polnische Bischof Piotr Libera drückte genau dies aus: "Die nächsten Jahre werden zeigen, dass dieses Pontifikat die Fortsetzung des Pontifikats von Johannes Paul II. sein wird." |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#287372) Verfasst am: 20.04.2005, 10:58 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Die BILD bringt mal wieder die beste Schlagzeile: "WIR SIND PAPST" - als ich daraus folgernd durch den bahnhof geschlendetr bin, die Worte "Ich bin Papst! Ich bin Papst!" auf den Lippen, wäre ich fast in weißer Jacke aus dem Bahnhof wieder rausgekommen. Mit zwei freundlichen Herren zur Begleitung. |
Zitat: | Dicht dahinter die taz. Ein schwarzes Titelbild mit der Überschrift "Oh mein Gott".
Wäre die taz nur nicht so verdamich teuer,würdeichsiemirimmerholen. |
Nicht für zwei Zeilen...
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#287373) Verfasst am: 20.04.2005, 10:59 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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Ich mag's gar nicht anklicken...
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#287381) Verfasst am: 20.04.2005, 11:44 Titel: |
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Nicht alle deutschen Katholiken freuen sich über diese Wahl. Georg Ratzinger, der ältere Bruder, sagte im Fernsehen, er war erschrocken und geschockt, als er erfahren hat, dass sein Bruder gewählt wurde. Er hatte gehofft, dass dieser aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht gewählt wird.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287386) Verfasst am: 20.04.2005, 12:21 Titel: |
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Zitat: | Kirche, Staat und Demokraten
VORGÄNGE Nr. 16 (Heft 4/1975; S. 105ff) Johannes Glötzner:
An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen oder Die Tricks des Theologen
Joseph Ratzinger
Joseph Ratzingers „Einführung in das Christentum“, 1968 erstmalig
erschienen, gehört zu den meistgekauften theologischen Schriften in der
Bundesrepublik: Die Ausgabe des Kösel-Verlags erreichte bereits 11
Auflagen, zu denen inzwischen mehrere Auflagen als dtv-Taschenbuch
hinzukamen. Der dtv-Umschlag nennt das Buch großspurig „eine Summe der
modernen Theologie“, verfaßt in einer Sprache, die auch dem
Nichttheologen ver-ständlich ist“. Gerade mit der Sprache, mit den
Sprachmitteln dieses Buches möchte ich mich befassen, ohne näher auf den
Inhalt einzugehen.
Es ist nicht verwunderlich, daß dieses Buch „ankommt“: Ratzinger
versteht es, kunstvoll gedrechselte Sätze in geschliffener Sprache
aneinanderzureihen. Auf den ersten Blick erscheint alles so schön, so
richtig, so einleuchtend (und Ratzinger betont auch immer wieder, wie
recht er hat, und wie logisch er ist), man läßt gerne dieses leicht
dahinplät-schernde Gesäusel über sich ergehen, bis es einem zu dumm
wird, bis man daran geht, die Sache, die Sprache, die
„Argumentations“-Weise etwas näher zu untersuchen. Dann kann es einem
ergehen wie Frau Alving in Ibsens „Gespenster“, die Pastor Manders
gegenüber bemerkt: „Da war es, daß ich Ihre Lehren an meinem eigenen
Saum prüfen wollte. Nur einen einzigen kleinen Stich wollte ich
auftrennen; aber als ich den gelöst hatte, riß das Ganze auf. – Da
erkannte ich, daß alles nur Maschinennäherei war.“
Joseph Ratzingers Maschinennäherei besteht darin, daß er alles, was er
behauptet (aber gerade in den wichtigsten Aussagen kaum wirklich
entwickelt, geschweige denn beweist), als absolut logisch und schlüssig
hinstellt, während er auf andere Lehrmeinungen gar nicht näher eingeht,
sondern sie schlecht und lächerlich zu machen sucht.
Es geht in dem Buch um Glaubensfragen, speziell um das
„Glaubensbekenntnis“. Aber Ratzinger sagt nun nicht – wie man vielleicht
erwarten könnte: Das ist meine Meinung; so könnte man das auffassen; es
gibt aber noch andere Interpretationsmöglichkeiten; aus dem und dem
Grund neige ich eher zu dieser Ansicht. Nein: Ratzinger meint nicht,
entwickelt nicht, wählt nicht, er hat gar nicht die Möglichkeit dazu;
denn bei ihm entwickelt sich alles von selbst: Es „ergibt sich
zwingend“, bzw die „Logik ist zwingend“, und zwar nicht irgendeine,
sondern die „innere Logik“ zwingt; mit einer „inneren Notwendigkeit“
(und das wird des öfteren betont) geht da alles vor sich. Da kann man
nichts machen. Das liegt einfach an der „unbestreitbaren Schlüssigkeit
des Systems“, an der „Unausweichlichkeit“ der von Ratzinger
„entwickelten Logik“. Das wird jeder „sofort erkennen“, der „näher“ oder
„genauer zusieht“. Und wenns jemand nicht erkennen sollte, dann liegt
das weder an den (nicht vorhandenen oder nicht plausiblen) Argumenten
des Autors, noch an der (Nicht-)Schlüssigkeit des Ganzen, sondern am
Leser: Der hat eben nicht genau genug hingeguckt. Der gehört dann eben
zu jenen anderen, die sich dieser „unausweichlichen Logik“ nicht beugen
wollen, aus „verstecktem Stolz“ oder aus „Vernunftstolz“, zu jenen
„unkritischen“, die sich so „kritisch gebärden“, um „nur ja nicht etwa
rückständig“ zu erscheinen (...). Nein, da möchte man nicht dazugehören,
zu diesen „unernsten“, ja „unehrlichen“ mit ihrer „Widersprüchlichkeit,
die man beinahe als tragisch bezeichnen möchte“ (eine Wallung der
Rührung für diese ach so bedauernswerte Geschöpfe), zu denen, die
„wohlklingende Allgemeinheiten“ auftischen, welche „den Ohren der
Zeitgenossen schmeicheln“; zu denen, „die sprachlich nicht exakt
vorgehen“ (...) und „alles durcheinandermischen, was man gern
zusammenhängen sehen möchte“.
Mit solchen und ähnlichen schmeichelhaften und pauschalen Urteilen
bedenkt Ratzinger seine Gegner, die er kaum je beim Namen nennt, kaum je
durch Zitate zu Wort kommen läßt. Dann müßte er sich nämlich damit
auseinandersetzen. So aber kann er nach Belieben Popanze errichten und
überwinden, um dann als siegreicher Drachentöter von dannen zu ziehen,
neuen Aufgaben entgegen. Wie sagte doch Machiavelli so schön? Der Fürst
solle sich „mit List Feinde schaffen, damit er durch ihre Überwindung
seinen Ruhm vergrößere“! Am besten sind natürlich fingierte Feinde; ein
solcher wird im Kapitel „Ein modernes Klischee des ‚historischen Jesus‘“
aufgebaut: Eine wahre Meisterleistung auf dem Gebiet der Überwindung von
(in der Form gar nicht vorhandenen) Gegnern mittels Lächerlichkeit,
Übertreibung und geschickter Wortwahl (hier zB Klischee,
Vulgarisierungsform, vorgeben, abstrus, absurd; Hypothesen-Konglomerat).
Der Beginn dieses Kapitels klingt ganz sachlich, behutsam,
vertrauenserweckend: „Wir müssen langsam vorgehen. Wer war eigentlich
Jesus von Nazareth? Wie verstand er sich?“ Diese Fragen werden nun quasi
aus der Sicht des Gegners beantwortet: „Wenn man dem Klischee glauben
dürfte, das sich als Vulgarisierungsform moderner Theologie heute
weithin auszubreiten beginnt, wären die Dinge etwa so verlaufen: Den
historischen Jesus müßte man sich als eine Art von prophetischem Lehrer
vorstellen ...“ Und so geht es dann weiter, schön im Konjunktiv und zwar
über zwei Seiten hinweg: immer wieder „sei“ (15x), „habe“ (10x), werde,
hätte, könne, müsse ... (Man setze irgendeinen plausibel klingenden Satz
in den Konjunktiv, dann wirkt er bedeutend unglaubwürdiger,
unwahrscheinlicher!) Weitere Zitate gefällig? Bitte sehr: „Halten wir
uns nicht dabei auf, daß eine so inhaltslose Botschaft, mit der man
vorgibt, Jesus besser zu verstehen, als er sich selbst verstand,
schwerlich jemandem etwas hätte bedeuten können. Hören wir lieber etwas
zu [wem eigentlich?], wie es weitergegangen sein soll. Aus Gründen, die
nicht mehr recht zu konstruieren seien, sei Jesus hingerichtet worden
(...) Danach sei auf eine auch nicht mehr recht [schon wieder!]
erkennbare Weise der Auferstehungsglaube entstanden ...“
Natürlich hat es Ratzinger dann nicht mehr nötig, auf irgendein Argument
näher einzugehen. Nach dem letzten „sei“ kommt auch gleich sein Urteil:
„Das Ganze ist für den historisch Denkenden [Ratzinger zählt sich
offenbar zu diesen] ein absurdes Gemälde, auch wenn es heute
scharenweise seine Anhänger findet; für meinen Teil gestehe ich
freilich, daß ich, auch vom christlichen Glauben abgesehen [?], lieber
und leichter zu glauben imstande bin, daß Gott Mensch wird, als daß ein
solches Hypothesen-Konglomerat zutrifft“. (Raffiniert: nur zwei
Alternativen aufzuzeigen und dann die unwahrscheinlichere
auszuschließen. Die andere stimmt dann unweigerlich, oder?) Das dürfte
genügen: Es spricht für sich selbst und das Niveau des Obertheologen
Joseph Ratzinger.
Noch ein kleines Schmankerl als Dreingabe: Ratzinger spricht gerne (wie
auch obige Zitate zeigen) in der Wir-Form, wohl um den Leser gleich in
seine Gedanken- bzw Glaubenswelt miteinzubeziehen oder einfach weil er
von sich eingenommen ist: der Papst verwendet ja auch den Pluralis
majestatis. Im Abschnitt über die Dreifaltigkeit benutzt nun Ratzinger
das Bibelwort „Laßt uns den Menschen machen“ als Argument dafür, daß
Gott in mehreren Personen existiert („... daß Gott im Gespräch mit sich
selbst zu stehen scheint. Es gibt ein Wir in Gott“). Womit auch die
3-Faltigkeit Ratzingers bewiesen sein dürfte. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#287387) Verfasst am: 20.04.2005, 12:21 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Die BILD bringt mal wieder die beste Schlagzeile: "WIR SIND PAPST" : |
Das ist wohl so eine Art Weltmeisterschaft.
Das Wunder von Rom.
Wir sind wieder wer.
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Ich versteh auch nicht, wie solche Meldungen zu Stande kommen.
Gerade eben auch im Radio:
Ganz Deutschland ist stolz auf den neuen Papst!
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#287392) Verfasst am: 20.04.2005, 12:38 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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Ach, ich habe den ollen Ratzi heute schon ins Herz geschlossen ...
Die Messe heute auf Latein zu halten ... was für ein genialischer Schachzug. In einem ganzen Leben könnte ich nicht so viele Kirchenaustritte verursachen wie er mit nur einer Predigt.
Was für ein teuflisch genialer Plan, die Kirche von innen zu zerstören.
Ich dachte ja, er würde erstmal ein bißchen diplomatischer loslegen ... aber dann gleich heute morgen: ZACK!! Messe auf Latein. Genial. Richtig so: "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht."
Weiter so Ratzi: Räum auf mit diesen widerlichen V2-Sektierern. Mach die Kirche wieder zu dem, was sie vor 400 Jahren war.
Ein großer Mensch.
Ein Genie.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Spiritus Sternenstaub auf verfaulendem Laub
Anmeldungsdatum: 03.04.2004 Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland
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(#287393) Verfasst am: 20.04.2005, 12:41 Titel: |
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Diese Wahl Ratzingers bedeutet für mich die Inthronisierung des Konservativen. Wem ist damit geholfen?? Er ist kein Mann des Dialogs sondern einer Wahrheit - seiner Wahrheit!
Dadurch trägt diese Wahl zu einer weiteren Verschärfung religiös motivierter Konflikte bei und reißt Gräben auf. Das gebe ich zu bedenken!
Für ihn mag sich ein Lebenstraum erfüllt haben, aber .....
.... die Reaktionen auf die Wahl Ratzingers waren allesamt verhalten. Ahnen sie was da kommt, wer da gekommen ist?
Spiritus
_________________ Semper fidelis!
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#287394) Verfasst am: 20.04.2005, 12:46 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Die BILD bringt mal wieder die beste Schlagzeile: "WIR SIND PAPST" : |
Das ist wohl so eine Art Weltmeisterschaft.
Das Wunder von Rom.
Wir sind wieder wer.
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"Aus! Aus! Aus! Das Konklave ist aus! Deutschland ist Papst! Schlägt den Rest der Kardinäle mit Zweidrittel-Mehrheit im Finale in Rom."
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Zuletzt bearbeitet von Heike N. am 20.04.2005, 12:46, insgesamt einmal bearbeitet |
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#287395) Verfasst am: 20.04.2005, 12:46 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Ach, ich habe den ollen Ratzi heute schon ins Herz geschlossen ...
Die Messe heute auf Latein zu halten ... was für ein genialischer Schachzug. In einem ganzen Leben könnte ich nicht so viele Kirchenaustritte verursachen wie er mit nur einer Predigt.
Was für ein teuflisch genialer Plan, die Kirche von innen zu zerstören.
Ich dachte ja, er würde erstmal ein bißchen diplomatischer loslegen ... aber dann gleich heute morgen: ZACK!! Messe auf Latein. Genial. Richtig so: "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht."
Weiter so Ratzi: Räum auf mit diesen widerlichen V2-Sektierern. Mach die Kirche wieder zu dem, was sie vor 400 Jahren war.
Ein großer Mensch.
Ein Genie. |
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#287398) Verfasst am: 20.04.2005, 12:47 Titel: Re: Der Mozart der Theologie |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Ach, ich habe den ollen Ratzi heute schon ins Herz geschlossen ...
Die Messe heute auf Latein zu halten ... was für ein genialischer Schachzug. In einem ganzen Leben könnte ich nicht so viele Kirchenaustritte verursachen wie er mit nur einer Predigt.
Was für ein teuflisch genialer Plan, die Kirche von innen zu zerstören.
Ich dachte ja, er würde erstmal ein bißchen diplomatischer loslegen ... aber dann gleich heute morgen: ZACK!! Messe auf Latein. Genial. Richtig so: "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht."
Weiter so Ratzi: Räum auf mit diesen widerlichen V2-Sektierern. Mach die Kirche wieder zu dem, was sie vor 400 Jahren war.
Ein großer Mensch.
Ein Genie. |
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#287400) Verfasst am: 20.04.2005, 12:56 Titel: |
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Ich habe gerade überlegt ... vielleicht könnte man auf dem Campo di Fiori ja wieder allsonntäglich ein paar Holzstöße anzünden?
Also, erstmal natürlich ohne Ketzer. Nur so als Heranführung an die große Tradition. Symbolisch sozusagen.
Aber mal schauen welchen genialen Schachzug Paparatzi für morgen plant.
Ganz zweifelsohne plant er schon sein nächstes großartiges Bubenstück.
Ich verneige mich in Ehrfurcht vor diesem großen Genie.
"Es ist ein Flugzeug ..." - "Nein. es ist eien Rakete ..." - "Nein es ist ..." - "SUPERRATZI"
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#287415) Verfasst am: 20.04.2005, 13:32 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Aber mal schauen welchen genialen Schachzug Paparatzi für morgen plant.  |
Wie waere es mit einer - selbstverstaendlich verschaerften - Wiederauferstehung des famosen Antimodernisteneides?
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#287424) Verfasst am: 20.04.2005, 13:45 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Wie waere es mit einer - selbstverstaendlich verschaerften - Wiederauferstehung des famosen Antimodernisteneides? |
Ja, das wäre natürlich auch seinem genie angemessen. Allerdings eher ein Zeichen an die Intellektuellen, weil zu wenig Mesienwirksam für die großen Massen.
Die Heiligsprechung JP II - vielleicht zu Beispiel als Schutzpatron gegen den Kondomgebrauch - wäre erstmal Öffentlichkeitswirksamer.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#287453) Verfasst am: 20.04.2005, 14:11 Titel: |
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Ich krieg einen Lachkrampf nach dem anderen beim Lesen dieses Threads...
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#287454) Verfasst am: 20.04.2005, 14:16 Titel: |
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Also dann will jetzt auch mal nett sein.
Eine Ode, nein ein Lied für Benedictus. (Melodie dürfte bekannt sein) :
ri ra ratzi, ratzi ratzi ratt
ri ra ratzi, ratz den Ketzer platt
Als Kind schon erschien mir Gott
und dann war ich auch in der HJ
doch richtig mich es erst erfreut
wenn der Ketzer seine Sünden auch bereut
ref.
Ich bin Ratzi, und ich bin papabil
Ketzer gibt es viel zu viel
denen werde ich jetzt zur Qual
denn ich bin nicht mehr länger Kardinal
ref.
ich bin Ratzi, ich war mal Kardinal
Als Inquisitor ein echtes Original
ich predigte mal vom Dialog
niemand checkte, dass ich da einfach log
ref.
Ich bin Ratzi, der Papst Benedikt
aus der Antike ein lebendes Relikt
Selbstdenken ist für mich ein Delikt
Das bestrafe ich gleich strikt
ref.
Ich bin Ratzi, der Papst Benedikt
ich löse bald jeden Konflikt
hast du dich nicht zu Gott bekannt
wirste von mir einfach mal verbrannt
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