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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#289940) Verfasst am: 28.04.2005, 11:51 Titel: SPANIEN Der Konflikt mit der Kirche |
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Gestern im Weltjournal im ORF. Religion wird als Pflichtfach abgeschafft - ich sehe da eine Verbindung zur uns überrollenden Islamisierung, somit wird die Manipulationsmacht der Religionen aus den Schulen verbannt.
Vorbildhaft für das erzkatholische Spanien.
ORF
Zitat: | Seit Monaten liegt die sozialistische Regierung unter José Luis Zapatero mit den katholischen Bischöfen Spaniens im Streit. Spaniens Kirche sieht sich von zahlreichen Gesetzesinitiativen herausgefordert. Geplant oder bereits verwirklicht sind die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, eine Liberalisierung bei Abtreibungen, Änderungen bei der Kirchenfinanzierung sowie die Abschaffung von Religion als Pflichtfach in den Schulen. Ein spanischer Vatikan-Kardinal beschuldigte die Regierung des "laizistischen Fundamentalismus". Doch auch kritische Worte aus dem Vatikan haben die Regierung nicht von ihrem Vorhaben abgebracht, die Vormachtsstellung der katholischen Kirche in Spanien zu beenden und auch deren unterstützende Rolle in der faschistischen Franco-Diktatur kritisch zu beleuchten. Josef Manola über den Schlagabtausch zwischen Politik und Kirche aus Madrid. |
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#290535) Verfasst am: 30.04.2005, 01:47 Titel: |
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Wurde auch Zeit, daß in Spanien die Menschen dem Vatikan die Stirn bieten!
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#290537) Verfasst am: 30.04.2005, 01:54 Titel: |
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Fluse hat folgendes geschrieben: | Wurde auch Zeit, daß in Spanien die Menschen dem Vatikan die Stirn bieten! |
Das gefällt mir, daraus bastele ich mir was.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#290572) Verfasst am: 30.04.2005, 09:16 Titel: Re: SPANIEN Der Konflikt mit der Kirche |
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Bonobo66 hat folgendes geschrieben: | Gestern im Weltjournal im ORF. Religion wird als Pflichtfach abgeschafft - ich sehe da eine Verbindung zur uns überrollenden Islamisierung. |
Gibs zu, du bist Satiriker
ich sehe eher eine vebrindung mit dem säkularisierenden Kurs der spanischen regieurng im allgemeinen.
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#290748) Verfasst am: 01.05.2005, 10:42 Titel: |
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Aber Shadaik,
du wirst doch nicht echt annehmen, dass die Spanier einfach so, weil sie lustig sind, so ein schweren Eingriff in die Gesellschaftsgewohnheiten machen? Grad weil das Volk so eng mit der Religiosität verstrickt ist, wissen sie von den Gefahren dieser – sie leiten von ihrer eigenen Verrücktheit ab und kommen zu dem Schluss, dass auch andere genau so verrückt sein könnten. Wenn sie ihre eigenen Wünsche beschneiden verhindern sie erfolgreich das Durchsetzen von Wünschen anderer Religionen – die Bremsung des Islams ist für mich der einzig sinnvoll erkennbare Antrieb. Auch ich möchte keine Gebetstürme neben Kirchtürmen stehen haben.
Wenn mir ständig wer meinen geliebten Rasen zerstört, asphaltiere ich einfach meinen Garten.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#290784) Verfasst am: 01.05.2005, 14:47 Titel: |
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Die sozialistische spanische regierung (nicht "die Spanier") arbeitet bereits seit ihrer Wahl an der Säkularisierung Spaniens, begleitet von massivem Jammern und Zähnklappern seitens der Kirchen.
Religionsunterricht, Homo-Ehe, Privilegienabbau - das ist die Linie dieser regieurng seit ihrer Wahl.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#290797) Verfasst am: 01.05.2005, 15:58 Titel: |
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Sehr löblich übrigens, dass MP Zapatero nicht zur Thronbesteigung Benedikts XVI. nach Rom gepilgert ist.
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odeon registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.10.2004 Beiträge: 199
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(#291477) Verfasst am: 03.05.2005, 18:56 Titel: Katholische Kirche in Spanien |
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Das Thema - Trennung von Kirche und Staat - ist in Spanien angegangen worden.
Ich glaube, daß es der Spanischen Regierung auch gelingt. Denn anders, als weitläufig angenommen, sind die Spanier gar nicht so katholisch. Und da es dort nicht den Einzug der Kirchensteuer über staatliche Stellen gibt. hat es die Spanische Kirche eh schwerer.
Ich hoffe, daß die Reformen gelingen und vorallem, daß sie auf Deutschland abfärben.
Dann ist Schluß mit der Meldung eines zwangsgetauften Säuglings an die staatlichen Ämter, Glaubensbekenntnisse jeder Art sind reine Privatsache und dürfen nicht von kirchlichen und staatlichen Ämtern "verwaltet" werden.
www.fotologie-website.de
_________________ Anmerkung von odeon
www.fotologie-website.de
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294092) Verfasst am: 13.05.2005, 16:29 Titel: |
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Die kath. spanische Bischofskonferenz hatte König Juan Carlos aufgefordert, das Gesetz zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht zu unterschreiben und damit ein verfassungsmäßig zu Stande gekommenes Gesetz zu sabotieren. Begründung: Das göttliche Recht stehe über dem menschlichen. Der König hat dieses Ansinnen zurückgewiesen und diese Zurückweisung mit deutlicher Kritik an Kollegen, die ihre Religion über die Verfassung stellen, verbunden. Er spielte mit den Worten, er sei König von Spanien, nicht von Belgien, auf den früheren belgischen Monarchen Baudouin an, der sich 1990 geweigert hatte, ein vom Parlament beschlossenes Abtreibungsgesetz zu unterzeichnen. Viva el Rey!
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#294107) Verfasst am: 13.05.2005, 17:26 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Die kath. spanische Bischofskonferenz hatte König Juan Carlos aufgefordert, das Gesetz zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht zu unterschreiben und damit ein verfassungsmäßig zu Stande gekommenes Gesetz zu sabotieren. Begründung: Das göttliche Recht stehe über dem menschlichen. Der König hat dieses Ansinnen zurückgewiesen und diese Zurückweisung mit deutlicher Kritik an Kollegen, die ihre Religion über die Verfassung stellen, verbunden. Er spielte mit den Worten, er sei König von Spanien, nicht von Belgien, auf den früheren belgischen Monarchen Baudouin an, der sich 1990 geweigert hatte, ein vom Parlament beschlossenes Abtreibungsgesetz zu unterzeichnen. Viva el Rey! | Da muss ich doch den ollen Balduin (so hieß er offiziell auf Deutsch wirklich, kann man im Belgischen Staatsblatt nachlesen) verteidigen. Er hat sich nie ein Vetorecht herausgenommen, sondern nur gesagt, dass er diese eine Unterschrift mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Nachdem die Regierung in Windeseile eine komplizierte Lösung ausgedoktert hatte, wie das Gesetz auch ohne des Königs Unterschrift in Kraft treten kann (er wurde für ein paar Tage für regierungsunfähig erklärt), hat er diese Lösung auch ausdrücklich gutgeheißen, weil ja sonst die Demokratie gefährdet sei.
Leute, die sagen, in dem Falle muss er halt abdanken, kann ich ja verstehen.
Leute, die sagen, er hat kein Recht auf Gewissensbeschwerden, machen mir einfach Angst. Auch wenn es noch so platt klingt und schon so oft gesagt wurde, wird es deswegen nicht weniger richtig: "Gesetz ist Gesetz" führt nach Auschwitz.
Und jetzt sage man mir nicht, da sei doch ein Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur. Wenn in einer Volksabstimmung zwei Drittel der Bevölkerung dafür stimmen, alle Juden zu vergasen, soll ich dann gegen mein Gewissen lustig mitvergasen? Das halte ich durchaus nicht für die ethisch richtige Verhaltensweise, Demokratie und Gesetz hin oder her.
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294122) Verfasst am: 13.05.2005, 18:09 Titel: |
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lupus hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Die kath. spanische Bischofskonferenz hatte König Juan Carlos aufgefordert, das Gesetz zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht zu unterschreiben und damit ein verfassungsmäßig zu Stande gekommenes Gesetz zu sabotieren. Begründung: Das göttliche Recht stehe über dem menschlichen. Der König hat dieses Ansinnen zurückgewiesen und diese Zurückweisung mit deutlicher Kritik an Kollegen, die ihre Religion über die Verfassung stellen, verbunden. Er spielte mit den Worten, er sei König von Spanien, nicht von Belgien, auf den früheren belgischen Monarchen Baudouin an, der sich 1990 geweigert hatte, ein vom Parlament beschlossenes Abtreibungsgesetz zu unterzeichnen. Viva el Rey! | Da muss ich doch den ollen Balduin (so hieß er offiziell auf Deutsch wirklich, kann man im Belgischen Staatsblatt nachlesen) verteidigen. Er hat sich nie ein Vetorecht herausgenommen, sondern nur gesagt, dass er diese eine Unterschrift mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Nachdem die Regierung in Windeseile eine komplizierte Lösung ausgedoktert hatte, wie das Gesetz auch ohne des Königs Unterschrift in Kraft treten kann (er wurde für ein paar Tage für regierungsunfähig erklärt), hat er diese Lösung auch ausdrücklich gutgeheißen, weil ja sonst die Demokratie gefährdet sei.
Leute, die sagen, in dem Falle muss er halt abdanken, kann ich ja verstehen.
Leute, die sagen, er hat kein Recht auf Gewissensbeschwerden, machen mir einfach Angst. Auch wenn es noch so platt klingt und schon so oft gesagt wurde, wird es deswegen nicht weniger richtig: "Gesetz ist Gesetz" führt nach Auschwitz.
Und jetzt sage man mir nicht, da sei doch ein Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur. Wenn in einer Volksabstimmung zwei Drittel der Bevölkerung dafür stimmen, alle Juden zu vergasen, soll ich dann gegen mein Gewissen lustig mitvergasen? Das halte ich durchaus nicht für die ethisch richtige Verhaltensweise, Demokratie und Gesetz hin oder her. |
Juan Carlos ist der Meinung, er hat sich an die Verfassung zu halten, die ihn verpflichtet, ein konstitutionell zu Stande gekommenes Gesetz, das auch nicht gegen die Verfassung verstößt, zu unterzeichnen und damit in Kraft zu setzen. Balduin war dieser Meinung nicht. Er verstieß gegen seine verfassungsmäßige Pflicht.
Wer nun andeutet -vielleicht mit dem kath. Vergleich Abtreibung-Holocaust im Hinterkopf-, Balduin sei ein aufrechter Mann gewesen, während Juan Carlos sich auf rechtspositivistischem Wege nach Auschwitz befinde (man bedenke den kath. Vergleich zwischen NS-Völkermord und rechtlicher Gleichstellung Homosexueller), der kennt in der Tat nicht den Unterschied zwischen einem demokratischen Rechtsstaat und seiner verfassungsmäßigen Ordnung einerseits und einem totalitären Unrechtsstaat andererseits.
Was Du hier gepostet hast, Lupus, ist unerträglich.
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#294450) Verfasst am: 14.05.2005, 21:50 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | lupus hat folgendes geschrieben: | ... |
Juan Carlos ist der Meinung, er hat sich an die Verfassung zu halten, die ihn verpflichtet, ein konstitutionell zu Stande gekommenes Gesetz, das auch nicht gegen die Verfassung verstößt, zu unterzeichnen und damit in Kraft zu setzen. Balduin war dieser Meinung nicht. Er verstieß gegen seine verfassungsmäßige Pflicht.
Wer nun andeutet -vielleicht mit dem kath. Vergleich Abtreibung-Holocaust im Hinterkopf-, Balduin sei ein aufrechter Mann gewesen, während Juan Carlos sich auf rechtspositivistischem Wege nach Auschwitz befinde (man bedenke den kath. Vergleich zwischen NS-Völkermord und rechtlicher Gleichstellung Homosexueller), der kennt in der Tat nicht den Unterschied zwischen einem demokratischen Rechtsstaat und seiner verfassungsmäßigen Ordnung einerseits und einem totalitären Unrechtsstaat andererseits.
Was Du hier gepostet hast, Lupus, ist unerträglich. | Deine Hinterkopf-Analysen sind völlig fehl am Platze. Ich war sehr froh über das belgische Abtreibungsgesetz.
Was ich unerträglich finde, sind Leute, die einfach nicht verstehen wollen, dass unsere letzte Instanz immer unser Gewissen sein muss. Was ich unerträglich finde, sind die Leute, die damals in Belgien über den König gehetzt haben, ohne sich daran zu erinnern, dass sie selbst ein gutes Jahrzehnt zuvor einen Dr. Peeters in den Himmel gelobt haben, der öffentlich zugegeben hatte - illegal - Abtreibungen vorgenommen zu haben.
Und dir nehme ich es auch nicht ab, dass du Juan Carlos auch so loben würdest, wenn es um seine verfassungsmäßig Pflicht ginge, ein Gesetz zu unterzeichnen, das Homosexualität mit lebenlanger Freiheitsstrafe ahndet. Dann wäre eine Unterschriftsverweigerung wahrscheinlich plötzlich ehrbarer ziviler Ungehorsam...
Der einzige Unterschied zwischen beiden Situationen ist nur unser beider Meinung zu dem jeweiligen Gesetz selbst. Aber was hat das mit der grundsätzlichen ethischen Beurteilung einer persönlichen Gewissensentscheidung zu tun?
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Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294451) Verfasst am: 14.05.2005, 22:01 Titel: |
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lupus hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | lupus hat folgendes geschrieben: | ... |
Juan Carlos ist der Meinung, er hat sich an die Verfassung zu halten, die ihn verpflichtet, ein konstitutionell zu Stande gekommenes Gesetz, das auch nicht gegen die Verfassung verstößt, zu unterzeichnen und damit in Kraft zu setzen. Balduin war dieser Meinung nicht. Er verstieß gegen seine verfassungsmäßige Pflicht.
Wer nun andeutet -vielleicht mit dem kath. Vergleich Abtreibung-Holocaust im Hinterkopf-, Balduin sei ein aufrechter Mann gewesen, während Juan Carlos sich auf rechtspositivistischem Wege nach Auschwitz befinde (man bedenke den kath. Vergleich zwischen NS-Völkermord und rechtlicher Gleichstellung Homosexueller), der kennt in der Tat nicht den Unterschied zwischen einem demokratischen Rechtsstaat und seiner verfassungsmäßigen Ordnung einerseits und einem totalitären Unrechtsstaat andererseits.
Was Du hier gepostet hast, Lupus, ist unerträglich. | Deine Hinterkopf-Analysen sind völlig fehl am Platze. Ich war sehr froh über das belgische Abtreibungsgesetz.
Was ich unerträglich finde, sind Leute, die einfach nicht verstehen wollen, dass unsere letzte Instanz immer unser Gewissen sein muss. Was ich unerträglich finde, sind die Leute, die damals in Belgien über den König gehetzt haben, ohne sich daran zu erinnern, dass sie selbst ein gutes Jahrzehnt zuvor einen Dr. Peeters in den Himmel gelobt haben, der öffentlich zugegeben hatte - illegal - Abtreibungen vorgenommen zu haben.
Und dir nehme ich es auch nicht ab, dass du Juan Carlos auch so loben würdest, wenn es um seine verfassungsmäßig Pflicht ginge, ein Gesetz zu unterzeichnen, das Homosexualität mit lebenlanger Freiheitsstrafe ahndet. Dann wäre eine Unterschriftsverweigerung wahrscheinlich plötzlich ehrbarer ziviler Ungehorsam...
Der einzige Unterschied zwischen beiden Situationen ist nur unser beider Meinung zu dem jeweiligen Gesetz selbst. Aber was hat das mit der grundsätzlichen ethischen Beurteilung einer persönlichen Gewissensentscheidung zu tun? |
Dazu ist einiges zu sagen.
1. Ich bin ein vehementer Abtreibungsgegner. Ich habe, als das noch zu meinem beruflichen Pflichtenkreis gehörte, dennoch ein paar Bescheinigungen für die Kostenübernahme von Abtreibungen ausgestellt, wenn auch nicht selbst unterschrieben; da habe ich mich stets gedrückt. Hätte ich nicht einen Kollegen breitschlagen gekonnt, an meiner Stelle zu unterschreiben, wäre mir aber nichts übrig geblieben, als es selbst zu tun. König Balduin stand es frei, abzudanken. Ich kritisiere sein Verhalten, aber ich hetze nicht gegen ihn. Ich habe auch jenen Dr. Peeters nicht in den Himmel gelobt, weil er -legale oder illegale- Abtreibungen vorgenommen hat. Es gibt Dinge, die ich ablehne, seien sie verboten oder nicht.
2. Zwischen dem Ehegesetz und Deinem fiktiven Gesetz zur Verfolgung Homosexueller besteht ein Riesenunterschied. Das Ehegesetz widerspricht weder der spanischen Verfasung noch der Europäischen Menschenrechtskonvention. Der König müsste einem der EMRK zuwiderlaufenden Gesetz die Unterschrift verweigern. Spanien könnte ein solches Gesetz nur erlassen -Deutschland auch- nach vorheriger Kündigung der EMRK, nach vorherigem Austritt aus EU und Europarat und nach vorherigem Ausscheiden aus dem Kreis der Staaten, die den EuGH für Menschenrechte anerkennen. So lange das alles nicht geschehen wäre, müsste sich der König einem solchen Gesetz widersetzen.
Deine haarsträubende Meinung wird auch durch immer schaurigere Vergleiche nicht akzeptabel.
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#294453) Verfasst am: 14.05.2005, 22:36 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Das Ehegesetz widerspricht weder der spanischen Verfasung noch der Europäischen Menschenrechtskonvention. Der König müsste einem der EMRK zuwiderlaufenden Gesetz die Unterschrift verweigern. Spanien könnte ein solches Gesetz nur erlassen -Deutschland auch- nach vorheriger Kündigung der EMRK, nach vorherigem Austritt aus EU und Europarat und nach vorherigem Ausscheiden aus dem Kreis der Staaten, die den EuGH für Menschenrechte anerkennen. So lange das alles nicht geschehen wäre, müsste sich der König einem solchen Gesetz widersetzen. | Nein, er müsste unterschreiben. Für die Frage der Verfassungs- bzw. Konventionswidrigkeit gibt es Gerichte.
Davon ganz abgesehen, auch wenn Spanien seine Verfassung so änderte, dass keine Verfassungswidrigkeit vorliegen kann, aus EU und Europarat austräte usw., dann fände ich es immer noch totanständig, wenn der König sich weigerte ein solches Gesetz zu unterschreiben - dass er dann wohl abgesetzt würde, muss er natürlich in Kauf nehmen.
Nein, tut mir leid, das Argument der Verfassungswidrigkeit alleine kann für eine ethische Beurteilung nicht ausreichen (auch wenn es natürlich schon sehr schwer wiegt), man kann, um eine ethisches Urteil auszusprechen, nicht umhin zu berücksichtigen, worum es inhaltlich ging.
Und was deine Beratungsscheine angeht: Wenn du wirklich der Meinung bist, dass du durch das Unterzeichnen mitschuldig an einem Mord wirst, dann kannst du doch nicht im Ernst finden, dass es ethisch vertretbar ist, doch zu unterschreiben. Dass andere das nicht unbedingt hinnehmen müssen und du wahrscheinlich schlicht und ergreifend rausfliegst (was mir dann durchaus recht wäre), steht auf einem anderen Blatt - es kann aber vor dem Hintergrund der Ausgangshypothese (Unterzeichnen = Mitschuld an Mord) niemals dein Handeln rechtfertigen, egal was das Gesetz sagt.
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Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294459) Verfasst am: 14.05.2005, 23:28 Titel: |
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lupus hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Das Ehegesetz widerspricht weder der spanischen Verfasung noch der Europäischen Menschenrechtskonvention. Der König müsste einem der EMRK zuwiderlaufenden Gesetz die Unterschrift verweigern. Spanien könnte ein solches Gesetz nur erlassen -Deutschland auch- nach vorheriger Kündigung der EMRK, nach vorherigem Austritt aus EU und Europarat und nach vorherigem Ausscheiden aus dem Kreis der Staaten, die den EuGH für Menschenrechte anerkennen. So lange das alles nicht geschehen wäre, müsste sich der König einem solchen Gesetz widersetzen. | Nein, er müsste unterschreiben. Für die Frage der Verfassungs- bzw. Konventionswidrigkeit gibt es Gerichte.
Davon ganz abgesehen, auch wenn Spanien seine Verfassung so änderte, dass keine Verfassungswidrigkeit vorliegen kann, aus EU und Europarat austräte usw., dann fände ich es immer noch totanständig, wenn der König sich weigerte ein solches Gesetz zu unterschreiben - dass er dann wohl abgesetzt würde, muss er natürlich in Kauf nehmen.
Nein, tut mir leid, das Argument der Verfassungswidrigkeit alleine kann für eine ethische Beurteilung nicht ausreichen (auch wenn es natürlich schon sehr schwer wiegt), man kann, um eine ethisches Urteil auszusprechen, nicht umhin zu berücksichtigen, worum es inhaltlich ging.
Und was deine Beratungsscheine angeht: Wenn du wirklich der Meinung bist, dass du durch das Unterzeichnen mitschuldig an einem Mord wirst, dann kannst du doch nicht im Ernst finden, dass es ethisch vertretbar ist, doch zu unterschreiben. Dass andere das nicht unbedingt hinnehmen müssen und du wahrscheinlich schlicht und ergreifend rausfliegst (was mir dann durchaus recht wäre), steht auf einem anderen Blatt - es kann aber vor dem Hintergrund der Ausgangshypothese (Unterzeichnen = Mitschuld an Mord) niemals dein Handeln rechtfertigen, egal was das Gesetz sagt. |
Vielleicht hast Du ja das Glück, einen Beruf auszuüben, in dem Du nie in Konflikt gerätst zwischen Deiner Meinung und einem Gesetz.
Wie dem auch sei, es besteht ein himmelhoher Unterschied, ob ein Staatsoberhaupt sich einem Gesetz verweigert, durch das z.B. Schwarze (gehen wir mal weg von mir) die gleichen Rechte erhalten wie Weiße, oder einem Gesetz, das Schwarze zu Sklaven der Weißen macht.
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Yuubee Papst
Anmeldungsdatum: 04.05.2005 Beiträge: 9
Wohnort: in the dutch mountains
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(#294480) Verfasst am: 15.05.2005, 03:03 Titel: |
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Die Kirche hat in Spanien inzwischen auch schon schwereres Geschütz aufgefahren: http://www.merkur.de/4629.0.html?&no_cache=1 Zitat: | Die „Homo-Lobby“ sieht sich also weitgehend auf der Siegerstraße. Doch in Spanien gibt sich die Kirche nicht so leicht geschlagen. Sie fordert jetzt die Gläubigen auf, unter Berufung auf ihr Gewissen entschieden gegen das Gesetz vorzugehen. Standesbeamte sollen den Gehorsam verweigern und keine gleichgeschlechtlichen Partnerschaften schließen. | Abgesehen davon, daß Standesbeamte als Beamte eine besondere Gehorsamspflicht gegenüber ihrem Dienstherrn haben, wäre es schön, wenn die Kirche bei ihren eigenen Angestellten zur Verbreitung der Gewissensfreiheit auch nur einen Hauch von diesem Enthusiasmus zeigen würde. Noch deutlicher wird der Vertreter des Vatikans: Zitat: | Der Präsident des Päpstlichen Familienrates, Kurienkardinal López Trujillo, erklärte, der Staat müsse Gehorsamsverweigerung aus Gewissensgründen tolerieren, sonst sei er totalitär. Der Kirchenmann fand starke Worte: Jeder Mensch sei in seinem Gewissen frei, „sich nicht an einem Verbrechen zu beteiligen, das zur Zerstörung der Gesellschaft beiträgt“. | Vielleicht sollte der spanische Regierungschef als Echo die Kirchenangestellten zum Streik aufrufen, damit der Herr Kuriositäten-Kardinal mal wieder auf den Teppich kommt.
Außerdem ist das ganze ohnehin ein Schattengefecht, bei dem für populistische Machtspielchen an den staatsrechtlichen Prinzipien gerüttelt wird - schließlich wird es bei der Gewissensfreiheit als oberstem Maßstab auch genug Standesbeamte geben, die kein Problem damit haben, eine Homoehe zu schließen, und dann geht man eben in der nächsten Gemeinde oder Stadt heiraten.
Yuubee
_________________ "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will,
sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will." Jean-Jaques Rousseau
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#294485) Verfasst am: 15.05.2005, 07:50 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Vielleicht hast Du ja das Glück, einen Beruf auszuüben, in dem Du nie in Konflikt gerätst zwischen Deiner Meinung und einem Gesetz. |
Nur mal anderer Meinung zu sein ist etwas anderes als etwas für völlig unerträglich zu halten.
Raphael hat folgendes geschrieben: | Wie dem auch sei, es besteht ein himmelhoher Unterschied, ob ein Staatsoberhaupt sich einem Gesetz verweigert, durch das z.B. Schwarze (gehen wir mal weg von mir) die gleichen Rechte erhalten wie Weiße, oder einem Gesetz, das Schwarze zu Sklaven der Weißen macht. | Richtig. Ich sehe, da sind wir uns einig: Wie ich schon sagte, kommt man ohne Bewertung des Inhalts nicht aus. Genau das sollte man dann auch sagen, und nicht auf "Gesetz ist Gesetz" beharren.
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
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The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#294509) Verfasst am: 15.05.2005, 11:29 Titel: |
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Wenn die Bischöfe doch nur halb so viel Engagement gegen Spaniens Kriegseintritt auf Seiten der Koalition der Willigen gezeit hätten.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294644) Verfasst am: 15.05.2005, 18:56 Titel: |
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lupus hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Vielleicht hast Du ja das Glück, einen Beruf auszuüben, in dem Du nie in Konflikt gerätst zwischen Deiner Meinung und einem Gesetz. |
Nur mal anderer Meinung zu sein ist etwas anderes als etwas für völlig unerträglich zu halten.
Raphael hat folgendes geschrieben: | Wie dem auch sei, es besteht ein himmelhoher Unterschied, ob ein Staatsoberhaupt sich einem Gesetz verweigert, durch das z.B. Schwarze (gehen wir mal weg von mir) die gleichen Rechte erhalten wie Weiße, oder einem Gesetz, das Schwarze zu Sklaven der Weißen macht. | Richtig. Ich sehe, da sind wir uns einig: Wie ich schon sagte, kommt man ohne Bewertung des Inhalts nicht aus. Genau das sollte man dann auch sagen, und nicht auf "Gesetz ist Gesetz" beharren. |
Demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte ist demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#294646) Verfasst am: 15.05.2005, 19:01 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte ist demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte.  |
Was aber anderseits nicht alles für Gesetze schon demokratisch zu Stande gekommen sind, die alles andere als die Bürgerrechte sichern...
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294650) Verfasst am: 15.05.2005, 19:06 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte ist demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte.  |
Was aber anderseits nicht alles für Gesetze schon demokratisch zu Stande gekommen sind, die alles andere als die Bürgerrechte sichern...  |
Um die geht's hier nicht, Bertie. Wir reden vom neuen spanischen Ehegesetz.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#294651) Verfasst am: 15.05.2005, 19:09 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte ist demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte.  |
Was aber anderseits nicht alles für Gesetze schon demokratisch zu Stande gekommen sind, die alles andere als die Bürgerrechte sichern...  |
Um die geht's hier nicht, Bertie. Wir reden vom neuen spanischen Ehegesetz. |
So wie ich Lupus verstanden habe, geht es ihm durchaus auch grundsätzlich darum, inwieweit man sich Gesetzen verpflichtet fühlen und sie zu befolgen hat. Und seine Bedenken hinsichtlich der strikten Befolgung von Gesetzen kann ich gut nachvollziehen, vorsichtig ausgedrückt.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294654) Verfasst am: 15.05.2005, 19:13 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte ist demokratisch zu Stande gekommenes Gesetz zur Sicherung der Bürgerrechte.  |
Was aber anderseits nicht alles für Gesetze schon demokratisch zu Stande gekommen sind, die alles andere als die Bürgerrechte sichern...  |
Um die geht's hier nicht, Bertie. Wir reden vom neuen spanischen Ehegesetz. |
So wie ich Lupus verstanden habe, geht es ihm durchaus auch grundsätzlich darum, inwieweit man sich Gesetzen verpflichtet fühlen und sie zu befolgen hat. Und seine Bedenken hinsichtlich der strikten Befolgung von Gesetzen kann ich gut nachvollziehen, vorsichtig ausgedrückt. |
Nun, ich glaube, hinreichend klargestellt zu haben, dass ein Unterschied besteht zwischen Gesetzen, die ein freiheitlich verfasster Staat zum Schutze der Menschenrechte erlässt, und Gesetzen, die eine totalitäre Diktatur zur Unterdrückung der Menschenrechte erlässt. Mit Recht verweigert sich König Juan Carlos dem Versuch, ihn zur Sabotage eines Gesetzes der ersteren Art zu bewegen, und ich traue ihm zu, dass er sich einem der letzteren Art entgegenstellen würde.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#294657) Verfasst am: 15.05.2005, 19:21 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: |
Nun, ich glaube, hinreichend klargestellt zu haben, dass ein Unterschied besteht zwischen Gesetzen, die ein freiheitlich verfasster Staat zum Schutze der Menschenrechte erlässt, und Gesetzen, die eine totalitäre Diktatur zur Unterdrückung der Menschenrechte erlässt. Mit Recht verweigert sich König Juan Carlos dem Versuch, ihn zur Sabotage eines Gesetzes der ersteren Art zu bewegen, und ich traue ihm zu, dass er sich einem der letzteren Art entgegenstellen würde. |
Ihm ja; ganz sicher. Hättest Du das aber auch, wärest Du so ca. ein Menschenleben zuvor geboren den Politikern der Zentrumspartei zugetraut, die sich immerhin andethalb Jahrzehnte durchaus demokratisch gerierten? Und dennoch dem Ermächtigungsgesetz zustimmten?
Ich hätte z. B. auch niemals geglaubt, dass Deutschland ausgerechnet unter einer rotgrünen Bundesregierung erstmals wieder kriegerisch handelt.
Die letzte Entscheidungsinstanz, was man vertreten kann, kann nur das eigene Gewissen sein.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#294698) Verfasst am: 15.05.2005, 20:58 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: |
Nun, ich glaube, hinreichend klargestellt zu haben, dass ein Unterschied besteht zwischen Gesetzen, die ein freiheitlich verfasster Staat zum Schutze der Menschenrechte erlässt, und Gesetzen, die eine totalitäre Diktatur zur Unterdrückung der Menschenrechte erlässt. Mit Recht verweigert sich König Juan Carlos dem Versuch, ihn zur Sabotage eines Gesetzes der ersteren Art zu bewegen, und ich traue ihm zu, dass er sich einem der letzteren Art entgegenstellen würde. |
Ihm ja; ganz sicher. Hättest Du das aber auch, wärest Du so ca. ein Menschenleben zuvor geboren den Politikern der Zentrumspartei zugetraut, die sich immerhin andethalb Jahrzehnte durchaus demokratisch gerierten? Und dennoch dem Ermächtigungsgesetz zustimmten?
Ich hätte z. B. auch niemals geglaubt, dass Deutschland ausgerechnet unter einer rotgrünen Bundesregierung erstmals wieder kriegerisch handelt.
Die letzte Entscheidungsinstanz, was man vertreten kann, kann nur das eigene Gewissen sein. |
Ich weiß wirklich nicht, was das spanische Eherecht mit dem Verhalten des Zentrums beim Ermächtigungsgesetz zu tun hat.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#294769) Verfasst am: 16.05.2005, 01:57 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: |
Die letzte Entscheidungsinstanz, was man vertreten kann, kann nur das eigene Gewissen sein. |
Ich weiß wirklich nicht, was das spanische Eherecht mit dem Verhalten des Zentrums beim Ermächtigungsgesetz zu tun hat. |
Das solltest Du aber als jemand, der aus "der Untertan" zitiert.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#306240) Verfasst am: 19.06.2005, 14:48 Titel: |
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Spanien streitet über Homo-Ehe
Ein Gesetz zur Gleichstellung von Ehen zwischen Heterosexuellen und Homosexuellen sorgt in Spanien für Aufruhr. Hunderttausende sind in Madrid gegen das Vorhaben auf die Straße gegangen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,361183,00.html
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#306270) Verfasst am: 19.06.2005, 15:28 Titel: |
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Schön, dass diese Leute ihre Familienfreundlichkeit immer dann entdecken, wenn sie damit ihre Gegnerschaft zu den Menschenrechten befördern zu können glauben. Außer der Kriegspartei des abgewählten MP Aznar ist übrigens keine Partei im Parlament gegen das Gesetz, und die Bevölkerung befürwortet es Umfragen zu Folge ebenfalls mehrheitlich. Wo waren übrigens die demonstrierenden Bischöfe unter der faschistischen Diktatur?
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Poldi Bin Daheim
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo
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(#306314) Verfasst am: 19.06.2005, 18:28 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Spanien streitet über Homo-Ehe
Ein Gesetz zur Gleichstellung von Ehen zwischen Heterosexuellen und Homosexuellen sorgt in Spanien für Aufruhr. Hunderttausende sind in Madrid gegen das Vorhaben auf die Straße gegangen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,361183,00.html |
Wobei die Zahlen dramatisch auseinander gehen .... die einen sprechen von "ein paar 10000", bei Kath.net sinds schon "bis zu 700000" und Kreuz.net macht gleich 1.5 Mios draus ...
Sehr glaubwürdige Zahlen, sag ich da nur
_________________ gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#315296) Verfasst am: 14.07.2005, 14:21 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Die kath. spanische Bischofskonferenz hatte König Juan Carlos aufgefordert, das Gesetz zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht zu unterschreiben |
Das wird so langsam eine Modeerscheinung:
Yahoo Kanada hat folgendes geschrieben: | The former television host of 100 Huntley Street is leading a group urging Queen Elizabeth to step in and block [the Canadian] Parliament from passing same-sex marriage legislation.
...
He wants the Queen to order Gov. Gen. Adrienne Clarkson to refuse to grant royal assent once the bill is passed.
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Ich wette, Queen Lissy wird einen Scheißdreck tun und die Generalgouverneurin ihre Arbeit machen lassen. Wettet jemand dagegen?
Übrigens: Köhler hat das Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts vom letzten Jahr (Stiefkindadoption, Versorgungsausgleich,...) nie unterschrieben (es war Platzeck). Vielleicht war er ja wirklich in Urlaub, aber ich fange an, mir da Fragen zu stellen...
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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