Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
|
(#287310) Verfasst am: 20.04.2005, 01:14 Titel: Jesus der Automechaniker ... |
|
|
Jesus repariert sogar Autos - ein weiterer Grund für den genialen Glauben
Zitat :
http://www.waytruthlife.de/beitraege/glaubenszeugnisse/waswennichmiralleseinbilde.html
Auf dem Rückweg beschloß ich, eine Abkürzung über einen Feldweg zu nehmen. Es hatte viel geschneit und durch den Wind waren überall große Schneeverwehungen entstanden. Plötzlich verlor ich in all dem Weiß die Orientierung. Ich rutschte mit dem Vorderrad in steinhart gefrorene Ackerfurchen und saß fest! Alle Versuche, mich selbst zu befreien, schlugen fehl. Schließlich holte ich meinen Bruder, der mich mit seinem Wagen herauszog. Aber als ich wieder auf der Hauptstraße war, bemerkte ich, daß das Lenkrad immer unruhiger wurde. Bei Siebzig ruckelte es gewaltig zwischen meinen Händen, bei Achtzig vermochte ich es kaum mehr zu halten. Schneller wagte ich nicht zu fahren. Offenbar mußte das Vorderrad beschädigt worden sein, als ich von der Straße abgekommen war.
In meinem Kopf gingen mir schon die Moralpredigten meiner Mutter herum. So ein blöder Fehler! Was das wieder Geld kosten würde - Geld, das ich ohnehin nicht hatte. Mit diesem Gedanken kam ich wieder in der WG an.
Wir tranken weiter unseren Tee, redeten, und immer wieder kam mir die vertrackte Situation mit dem Auto in den Kopf. Soviel Ärger wegen einer blöden Kleinigkeit! Wir unterhielten uns über das Seminar und darüber, daß Gott unser Vater ist. Unser Vater. Vater! Nun, wenn ein Vater seinem Kind das kaputte Spielzeug repariert, damit es nicht mehr traurig ist, warum sollte dann unser himmlischer Vater, der noch dazu allmächtig ist und für den ein Auto nur ein Staubkorn darstellt, nicht auch das Malheur mit dem kaputten Rad beheben können?
Natürlich! So betete ich mit Gitti zu meinem "Papa" im Himmel und bat ihn, doch einfach mein "Spielzeug" zu reparieren. Dann beteten wir auch gleich noch für den Rest der WG, daß Gott sich auch ihnen zeigen würde. Schließlich unterhielten wir uns wieder. Lange nach Mitternacht kamen die beiden Mitbewohner an, und Gitti und ich waren sehr erstaunt. Es war, als wäre Jesus ihnen in der Disko begegnet. Wir unterhielten uns noch lange. Müde stieg ich später ins Auto und fuhr heim. Ich war wirklich fasziniert davon, wie prompt Gott unser Gebet erhört hatte. Welch eine erstaunliche Sache, daß ich in ein Leben "hineinbeten" konnte!
Ich war bereits fast wieder zu Hause, als ich bemerkte, daß ich etwa Hundert fuhr und das Auto völlig normal lief. Kein Schlackern des Lenkrads, nicht mal ein Zittern. Plötzlich fiel mir wieder der Unfall und das Gebet ein, und ich erkannte, daß mein Vater im Himmel sich tatsächlich meines kaputten Autos angenommen hatte! Ich war außer mir vor Freude und grölte in dem VW begeistert zu Gott. Ich hatte mein Wunder, dieses unzweifelhafte Geschehen, das nur durch ein übernatürliches Eingreifen Gottes möglich war.
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#287320) Verfasst am: 20.04.2005, 01:35 Titel: |
|
|
Er geht übern See, er verwandelt Wasser in Wein, er repariert Autos...
Sag mir mal, was ich davon habe.
Ich kann schwimmen, bin Antialkoholiker und fahre kein Auto.
Kann Jesus nicht mal was nützliches machen?
Zum Beispiel Dir Deinen PC kaputt, oder wenigstens Deinen onlinezugang sperren ?
|
|
Nach oben |
|
 |
Ihno Interlektuäler
Anmeldungsdatum: 31.01.2005 Beiträge: 368
|
(#287323) Verfasst am: 20.04.2005, 01:48 Titel: |
|
|
Wer war der erste Verkehrsünder?
Jesus - mit seinen zwölf Anhängern.
_________________ "In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)
|
|
Nach oben |
|
 |
R@bbi registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.03.2005 Beiträge: 39
Wohnort: Berlin
|
(#290966) Verfasst am: 02.05.2005, 11:24 Titel: |
|
|
Zur Geschichte von magnusfe.
Ulrich Wickert: Nun, Herr Doktor Krökel, was halten sie von dieser Geschichte?
Dr. Krökel: Ja, schauen sie, ich als Psychologe werde in meiner Praxis tagtäglich mit derartigen Geschichten konfrontiert - da ist die Angst vor dem Sieg, das servile Klammern, der Sexabolismus und natürlich auch der Verdacht vieler Mechaniker, Gott sei für den Verlust ihrer Arbeitsplätze verantwortlich - das sogenannte Schlosserleiden, benannt nach Erwin Schlosser, einem sächsischen Mechaniker.
Ulrich Wickert: Und glauben sie, dass etwas davon sich auch in dieser Geschichte findet?
Dr. Krökel: Da haben sie ausnahmsweise mal etwas sehr wertvolles gefragt. Denn Glauben ist hier wohl das Schlüsselwort. Es tritt meistens dann an die Stelle des Wissens, wenn man sich einer Sache nicht so sicher ist.
Ulrich Wickert: Könnten sie das an einem Beispiel erklären?
Dr. Krökel: Selbstverständlich. Zum Beispiel gibt es Menschen, die sich nicht erklären können, wie man, sagen wir, eine Stadt hinkriegt - sie wissen nichts über Ziegelherstellung oder wie man den Mörtel anrührt - und glauben schließlich, dass Gott sie schuf. Paris etwa.
Ulrich Wickert: Tja, also ich...also äh...
Dr. Krökel: Schon gut. In der Psychopathologie nennen wir dieses Verhalten Antizipative Hysterie - eine seelische Störung mit leichtem Verlauf, welcher darauf zurückzuführen ist, dass gewisse Regionen des Gehirns nicht befallen werden können, weil sie nicht bestückt sind - ein in Jahrmillionen entwickelter Schutzmechanismus, den die Natur für solche Individuen vorgesehen hat, die nicht zum Denken, wohl aber zum Zeugen vorgesehen sind.
Ulrich Wickert: Ähhh...
Dr. Krökel: Ja, ich weiß, ich weiß. Dabei ist die Erklärung sehr einfach: Da die sogenannte Comedy-Szene keine hervorbringt, muss sich die Natur eben ihre eigenen Burlesken schaffen. Selbstverständlich hat bereits Breuer darauf hingewiesen, dass die Natur gern lacht und äußerst schadenfroh ist. Fairerweise aber ihrer eigenen Schäden. Und obwohl ich selbst kein humoriger Mensch bin, musste ich doch schmunzeln, als sie uns zum Beispiel diesen Kübelböck-Witz hingelebt hat.
Doch zurück zum Thema.
Würden in der vorliegenden Geschichte nicht die Wörter „VW“ und „Schnee“ erwähnt, könnte man auf den Gedanken kommen, der Autor hätte aus den sogenannten Schriftrollen vom Toten Meer abgekupfert.
Die vielen Übereinstimmungen mit deren Topi sind wahrhaft erstaunlich. Da haben wir „Rückweg“, „Feldweg“ und „Hauptweg“ (dieser nur dürftig kaschiert als „Hauptstraße“), deren deutlich metaphysischer Bezug wohl nicht bezweifelt werden kann.
Noch erstaunlicher ist aber die originalgetreue Verwendung von Begriffen mit eindeutig religöser Bedeutung, wie zum Beispiel „Gott“, „Wunder“, „Hineinbeten“ oder „Blöder Fehler!“
Gegen diese Darstellung wäre eigentlich nichts einzuwenden, wenn nicht eine erhebliche Anzahl von Wendungen benutzt worden wären, die den Autor als zumindest psychisch labil erscheinen ließen.
Ulrich Wickert: So,so. Welche denn?
Dr. Krökel: Nun, zunächst läßt mich der Gesamteindruck dieses Textes an ein Verfahren denken, mit dem wir Psychologen manchmal unsere Patienten konfrontieren und das wir Freies Assoziatives Schreiben nennen. Eine einfache Übung, die sehr oft einen deutlichen Hinweis darauf liefert, welche Schraube locker ist. In der „Psychoanlytischen Rundschau“ werden solche Übungen manchmal abgedruckt. Deshalb erspare ich es mir, jetzt näher auf die sogenannte „Bohlen-Biographie“ oder das bekannte „Kohlsche Ehrenwort“ einzugehen.
Wäre das die einzige Auffälligkeit der vorliegenden Geschichte, müsste man kein großes Aufheben davon machen. Zwar müsste man dem Autor davon abraten, eine Tätigkeit zu ergreifen, die ernsthaftes Nachdenken erfordert, aber einer Karriere als, sagen wir, Anwalt oder Fernsehmoderator stünde nichts im Weg. Zumal sich die Vertreter dieser Berufe ohnehin als untherapierbar erwiesen haben.
Leider finden sich jedoch Passagen, die nicht nur den Psychologen aufhorchen, sondern auch den Gerontologen über die Anzahlung für ein neues Schloß nachdenken lassen.
Ulrich Wickert: Wie bitte?
Dr. Krökel: Na hören sie - Wendungen wie „bei Siebzig ruckelte es gewaltig zwischen meinen Händen“ oder das noch entlarvendere „bei Achtzig vermochte ich es kaum mehr zu halten“ sprechen doch wohl für sich.
Ulrich Wickert: Also ich weiß nicht.
Dr. Krökel: Ach nein? Und wie steht es damit: „Offenbar mußte das Vorderrad beschädigt worden sein, als ich von der Straße abgekommen war.“ Hierbei handelt es sich ganz eindeutig um das sattsam bekannte Seniorengrübeln. Das kann in einem Alter zwischen 20 und 70 beginnen und offenbart seinen pathologischen Charakter in den sogenannten Begriffs-Umbesetzungen, von denen die Umbesetzungen von Guter Rat in Vorderrad und Rechter Weg in Straße die häufigsten sind.
Dass es sich im vorliegenden Fall tatsächlich um genau diese Verwirrung handelt, wird dadurch bewiesen, dass Guter Rat normalerweise teuer ist, was der Autor durch die Passage bestätigt, dass ihn das Geld kosten würde - aber nicht irgendwelches Geld, sondern „Geld, das ich ohnehin nicht hatte.“ Tja, lieber Wickert, Punkt und Satz: Krökel.
Ulrich Wickert: Hm.
Dr. Krökel: Oder nehmen wir doch mal diesen Satz: „Es war, als wäre Jesus ihnen in der Disko begegnet.“
Hier wird vom Autor etwas zelebriert, was ausschließlich zu den Symptomen der Antizipativen Hysteriker mit religösem Anspruch und den Postverwirrten der Frankfurter Schule gehört. Äußerst durchsichtig verleiht er einer Begebenheit konjunktiven Charakter, der jeder gesunde Mensch doch tagtäglich teilhaftig wird. Selbstverständlich haben wir den Grund dafür längst ermittelt - sowohl AH’s als auch PV’s unterliegen der Obsession, aus dem Offensichtlichen ein Mysterium zu machen.
Ulrich Wickert: Ich müsste dann mal auf die Bequemlichkeit. Wäre aber gleich wieder da.
Dr. Krökel: Natürlich...äh...Verzeihung: Wahrscheinlich.
(kurze Pause und dann:)
Ulrich Wickert: So, da wäre ich wieder. Könnten wir weitermachen.
Dr. Krökel: Aber ja. Mir ist aufgefallen, dass etwas weiter im Text einiges dafür spricht, dass sich der Autor recht bald in Behandlung begeben sollte. Er verwechselt dort immer öfter Fiktion mit Wirklichkeit, was wohl bedeutet, dass seine Persönlichkeit sehr schnell zerfällt.
Da heißt es zum Beispiel: „Wir unterhielten uns noch lange.“ Hier wird ein Präteritum vorgegaukelt, weil der Konjunktiv nicht abgeschlossen werden konnte. Eigentlich müßte es heißen: „Wir unterhielten uns noch lange, fänden wir nur ein Thema.“
Oder hier: „Müde stieg ich später ins Auto und fuhr heim.“ Ein unterbewußter Schreibfehler, der aus „führe“ „fuhr“ macht, wodurch der AH seine Täuschung zur Realität erhebt, sich ihrer durch die Wahl der Vergangenheitsform jedoch nicht vergewisseren muß.
Aber selbst, wenn das alles noch nicht genügte, um den Autor als Psychopathen zu identifizieren, schauen wir doch einmal auf das Ende. Denn so wie die Kuh am Ende kackt, so decouvriert sich auch der Antizipative Hysteriker am Ende selbst. Dort heißt es: „Ich hatte mein Wunder, dieses unzweifelhafte Geschehen, das nur durch ein übernatürliches Eingreifen Gottes möglich war.“
Angesichts dessen scheint es geraten zu sein, für diesen neuen Patienten die Jacke bereitzuhalten. Ich fürchte nämlich, dass die Eröffnung, dass Gott die Natur selbst erschuf und somit ein übernatürliches Eingreifen einer Leugnung Gottes gleichkäme, den Patienten doch sehr aufregen wird.
Ulrich Wickert: Doktor Krökel, ich danke ihnen. Habe einiges dazu gelernt.
Dr. Krökel: Das darf ich bezweifeln.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
|
(#290967) Verfasst am: 02.05.2005, 11:30 Titel: Re: Jesus der Automechaniker ... |
|
|
magnusfe hat folgendes geschrieben: | Jesus repariert sogar Autos. |
www.subgenius.com
R@bbi hat folgendes geschrieben: | Selbstverständlich. Zum Beispiel gibt es Menschen, die sich nicht erklären können, wie man, sagen wir, eine Stadt hinkriegt - sie wissen nichts über Ziegelherstellung oder wie man den Mörtel anrührt - und glauben schließlich, dass Gott sie schuf. Paris etwa. |
Wie die Welt ist, ist dem Höheren egal. Das Mystische zeigt sich nicht in der Welt.
Die Vorstellung der Welt sub specie aeterni, also die Vorstellung der Welt als begrenzte Ganzheit, ist das Mystische.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
|
(#290980) Verfasst am: 02.05.2005, 12:35 Titel: |
|
|
Dr. Krökel alias R@bbi hat folgendes geschrieben: | Angesichts dessen scheint es geraten zu sein, für diesen neuen Patienten die Jacke bereitzuhalten. |
Ich finde, Dr Krökel schießt da weit übers Ziel hinaus, denn Freiheitsberaubung ist hier keine geeignete Therapie.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#290982) Verfasst am: 02.05.2005, 12:40 Titel: |
|
|
Sanne hat folgendes geschrieben: | Dr. Krökel alias R@bbi hat folgendes geschrieben: | Angesichts dessen scheint es geraten zu sein, für diesen neuen Patienten die Jacke bereitzuhalten. |
Ich finde, Dr Krökel schießt da weit übers Ziel hinaus, denn Freiheitsberaubung ist hier keine geeignete Therapie. |
Aber Sicherheitsverwahrung zum Schutz der Foren(sischen) Allgemeinheit wäre angeraten.
|
|
Nach oben |
|
 |
Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
|
(#290986) Verfasst am: 02.05.2005, 12:52 Titel: |
|
|
Evilbert hat folgendes geschrieben: | .... der Foren(sischen) Allgemeinheit wäre angeraten. |
Freigeister-Forensik
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
|
|
Nach oben |
|
 |
|