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Aufruf zur Lüge!

 
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odeon
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Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 199

Beitrag(#282790) Verfasst am: 06.04.2005, 18:29    Titel: Aufruf zur Lüge! Antworten mit Zitat

Bei Recherchen auf Kirchenseiten fand ich die 10 Regeln für Eltern, die ihre Kinder zur Erstkommunion schicken. Darunter auch diese Regel:
4. Seien Sie dafür offen, dass Ihr Kind zur Erstkommunion geht. Übertragen Sie eine eventuell vorhandene negative Einstellung gegenüber der Kirche nicht auf das Kind. Erbrechen

Für mich ist das ein offener Aufruf zur Lüge. Und zeigt, daß die Kirche Angst vor der Wahrheit hat.

Bin gespannt, was andere dazu sagen.

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Anmerkung von odeon
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#282792) Verfasst am: 06.04.2005, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich meine Tochter auf ihren Wunsch hin zum Konfirmandenunterricht schickte, hatte der Pfarrer auch große Bedenken, wenn die Tochter zu Hause hört, dass eh alles Quatsch ist. Mr. Green

Klar, die wollen die Kinder möglichst ungestört beeinflussen. Aber die Forderung ist unrealistisch, zeigt aber, dass es wohl ein Problem darstellt. Viele der Kirche fernstehende schicken ihre Kinder trotzdem zur Kommunion. .
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#282794) Verfasst am: 06.04.2005, 18:50    Titel: Re: Aufruf zur Lüge! Antworten mit Zitat

Es ist doch zumeist genau andersherum: die Eltern uebertragen ihre mehr oder minder unreflektiert positive Haltung zu Glaube, kirchlichen Ritualen und gesellschaftlichen Konventionen auf ihre Kinder. Einige ueben dabei auch mehr oder minder subtilen Druck auf ihre Kinder aus. Dies ist auch in D staatlich als garantiertes elterliches Erziehungsrecht gedeckt. Kinder sind weitgehend rechtlos ihren Eltern ausgeliefert.

Gelegentlich wird die Religionsmuendigkeit der Jugendlichen von sehr streng religioesen Eltern miszachtet. Ich hatte vorgestern Kontakt zu einer in Deutschland arbeitenden Polin, die sich wegen Spezialfragen Ihres Kirchenaustrittes an den IBKA wandte und dabei erzaehlte, dasz sie als 15jaehrige Jugendliche sich im Badezimmer eingeschlossen habe, um den Zwang zum Kirchgang zu vermeiden und der katholische Vater die Tuer aufbrach, um sie zum Gottesdienst zu noetigen.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#282795) Verfasst am: 06.04.2005, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

1. Also, wenn ich eine negative Einstellung zur Kirche habe*, wär es doch absolut unlogisch, um nicht zu sagen Heuchelei, mein Kind dann zur Erstkommunion zu schicken. Mit den Augen rollen

2. Dann hat mein Sprößling diese meine Einstellung ohnehin lääängst mitgekriegt**, die Warnung von wegen "nicht übertragen" kommt also zu spät.... Auf den Arm nehmen



* ich habe eine negative Einstellung und logischerweise sind meine beiden Kinder nicht getauft und sind bzw werden auch nicht zur Erstkommunion gehen
** mein ältester ( knapp 14) teilt inzwischen meine Einstellung.... Cool und den jüngsten (8j.) bring ich mit der Zeit auch noch zum kritischen Nachdenken.... zwinkern
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James Graham
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#282799) Verfasst am: 06.04.2005, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
1. Also, wenn ich eine negative Einstellung zur Kirche habe*, wär es doch absolut unlogisch, um nicht zu sagen Heuchelei, mein Kind dann zur Erstkommunion zu schicken. Mit den Augen rollen


Oh, ich habe von Eltern schon viel Kirchenkritik gehört, manche lobten ausdrücklich meine Leserbriefe, und trotzdem waren Kommunion und Konfirmation Selbstverständlichkeiten.

Stimmt, unlogisch ist das...
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Eifellady
Weiße Haifelbestie



Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel

Beitrag(#282813) Verfasst am: 06.04.2005, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
1. Also, wenn ich eine negative Einstellung zur Kirche habe*, wär es doch absolut unlogisch, um nicht zu sagen Heuchelei, mein Kind dann zur Erstkommunion zu schicken. Mit den Augen rollen


Du darfst nicht vergessen, dass Kinder besonders in ländlichen Gegenden einem gewissen sozialen Druck unterliegen.
Wenn die Eltern dann ihre Kinder zur Kommunion gehen lassen, dann oft um ihren Kindern das zu ersparen. Meinstens wollen die Kinder das ja auch- weil sie eher an das Fest und die Geschenke denken.
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Othilic
Gast






Beitrag(#282821) Verfasst am: 06.04.2005, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Der Aufruf richtet sich IMO nicht an Eltern, die sich vollständig und konsequent von Kirche und Glaube gelöst haben sondern:

An Eltern, die zwar selbst in ihrem Leben schlechte Erfahrungen mit Kirche / Religiösen gemacht haben und sich selbst deshalb davon losgesagt haben, aber trotzdem noch der Meinung sind, daß Zugehörigkeit zu Kirche für Kinder nötig ist. Das ist gar nicht so selten. Zum Beispiel meine Mutter hat während meiner Kindheit so gedacht. Selbst war sie aus der katholischen Kirche ausgetreten, zwang aber mich und meine Geschwister trotzdem dazu, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen (obwohl wir meines Vaters wegen evangelisch getauft waren).

Vergleichbar mit dem Aufruf eines Grundschullehrers: "liebe Eltern, bitte übertragen Sie Ihre eigene negative Einstellung zur Schule nicht auf Ihre Kinder".
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#282823) Verfasst am: 06.04.2005, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

als mein ältester im erstkommunionsalter war, wohnten wir in einem 600-Einwohner-Dorf, habe aber von Druck nix gemerkt Schulterzucken
derzeit wohnen wir in einer Kleinstadt (ca 15 000 Ew.), der Jüngste wär jetzt so langsam im entsprechenden Alter, etliche seiner Klassenkameraden gehen mittwochs in den Katechismusunterricht, er darf spielen Cool , aber irgendwelche negativen reaktionen habe ich bis jetzt hier auch nicht bemerkt
beide Jungs gehen übrigens in katholische Privatschulen, wie über 40% der bretonischen Kinder. hat sehr oft nix mit weltanschaulichen, sonder viel mehr mit qualitätsgründen zu tun, die öffentlichen schulen kann man zuweilen nämlich den hasen geben: wenn die Pauker nicht grade wegen jedem Furz streiken, ziehen sie halt mehr oder weniger lustlos ihren stoff durch bzw sitzen ihre stunden ab Böse es gibt natürlich auch ausnahmen, die sind aber leider selten....
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#282843) Verfasst am: 06.04.2005, 21:01    Titel: Re: Aufruf zur Lüge! Antworten mit Zitat

odeon hat folgendes geschrieben:
4. Seien Sie dafür offen, dass Ihr Kind zur Erstkommunion geht. Übertragen Sie eine eventuell vorhandene negative Einstellung gegenüber der Kirche nicht auf das Kind.
[...]
Für mich ist das ein offener Aufruf zur Lüge. Und zeigt, daß die Kirche Angst vor der Wahrheit hat.

Nee, das ist für mich nicht Lüge. Ich denke, man sollte versuchen, seine Kinder nicht zu sehr zu beeinflussen. Das ist natürlich schwierig bis unmöglich, aber trotzdem sollte man IMHO manchmal versuchen, seine eigene Meinung in bestimmten Dingen vor den Kindern nicht allzu offensiv zu vertreten. Das gilt nicht nur für Religion, sondern auch z.B. für Politik. Ich will damit nicht sagen, dass man mit den Kindern nicht darüber reden soll, im Gegenteil; es sollte aber immer klar bleiben, dass sie ihre eigene Meinung dazu bilden können und auch sollen.

Sermon hat folgendes geschrieben:
Es ist doch zumeist genau andersherum: die Eltern uebertragen ihre mehr oder minder unreflektiert positive Haltung zu Glaube, kirchlichen Ritualen und gesellschaftlichen Konventionen auf ihre Kinder. Einige ueben dabei auch mehr oder minder subtilen Druck auf ihre Kinder aus. Dies ist auch in D staatlich als garantiertes elterliches Erziehungsrecht gedeckt. Kinder sind weitgehend rechtlos ihren Eltern ausgeliefert.

Und was folgerst Du daraus? Wie sollte das anders geregelt werden? Was ist Dein Vorschlag?

Quéribus hat folgendes geschrieben:
[...] beide Jungs gehen übrigens in katholische Privatschulen, wie über 40% der bretonischen Kinder. hat sehr oft nix mit weltanschaulichen, sonder viel mehr mit qualitätsgründen zu tun, [...]

Interessant. Ich dachte immer, die schulische Ausbildung in Frankreich sei so gut. Wieviel kostet die Privatschule? Gibt's Stipendien? Müssen die Kinder katholisch sein?
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#282902) Verfasst am: 06.04.2005, 23:22    Titel: Re: Aufruf zur Lüge! Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
[...] beide Jungs gehen übrigens in katholische Privatschulen, wie über 40% der bretonischen Kinder. hat sehr oft nix mit weltanschaulichen, sonder viel mehr mit qualitätsgründen zu tun, [...]

Interessant. Ich dachte immer, die schulische Ausbildung in Frankreich sei so gut. Wieviel kostet die Privatschule? Gibt's Stipendien? Müssen die Kinder katholisch sein?


1. bei den öffentlichen Schulen ist's mehr oder weniger auf gut Glück: die (öffentliche) Dorfschule war echt prima, was Qualität und Engagement der lehrer(innen) anging. Leider haben wir dasselbe hier nicht vorgefunden, zumindest nicht bei der für unser Wohnviertel "zuständigen" öffentlichen Grundschule (die Vorschule war soweit okay). Beide jungs waren die ersten 2 bzw 3 Jahre auf öffentlichen Schulen. wir haben dann jeweils beim Wechsel der Schulart (Vor- zu Grund, bzw Grund- zu collège) dann den Wechsel von öffentlich zu privat vorgenommen. Die Lehrpläne sind, da es sich um vertraglich an die éducation nationale gebundene Einrichtungen handelt, mit denen der öffentlichen Schulen identisch.
2. sooo teuer ist's eigentlich auch nicht, die Grundschule kommt etwa auf 25€/Monat (x10, da Juli und August ferien sind), beim collège sind's 35€/Monat. Schulbücher werden, wie bei den öffentlichen Schulen auch, von der Schule gestellt.
3. nein, die Kinder müssen nicht katholisch sein, das ist keine Bedingung (meine sind's ja nicht zwinkern ) und was reliunterricht angeht: stundenmäßig weniger als ich in deutschen öffentlichen Schulen hatte. der älteste hat glaub ich grad mal eine Wochenstunde, manchmal auch nur eine Stunde alle 2 Wochen.
Stipendien gibt's, aber da muß man sehr wenig verdienen, um in die Einkommensgrenzen zu passen....
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Cyberpunkerin
Observator



Anmeldungsdatum: 23.11.2004
Beiträge: 35
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Beitrag(#283499) Verfasst am: 08.04.2005, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nee, das ist für mich nicht Lüge. Ich denke, man sollte versuchen, seine Kinder nicht zu sehr zu beeinflussen. Das ist natürlich schwierig bis unmöglich, aber trotzdem sollte man IMHO manchmal versuchen, seine eigene Meinung in bestimmten Dingen vor den Kindern nicht allzu offensiv zu vertreten. Das gilt nicht nur für Religion, sondern auch z.B. für Politik. Ich will damit nicht sagen, dass man mit den Kindern nicht darüber reden soll, im Gegenteil; es sollte aber immer klar bleiben, dass sie ihre eigene Meinung dazu bilden können und auch sollen.



Aber der Pfaffe dürft die Kinder beeinflussen, oder wie? Und Kinder lassen sich sehr leicht beeinflussen. Vorallem haben sie das Wissen noch nicht, was gegen die Bibel spricht. Sie glauben einfach was man ihnen sagt und das versucht die Kirche auszunutzen. Darum halte ich es grundsätzlich für falsch, Kinder mit Religion zu konfrontieren.
Als Erwachsene haben sie immernoch die Möglichkeit, sich für oder gegen Religion zu enscheiden!
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
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Beitrag(#283730) Verfasst am: 09.04.2005, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

@Quéribus
Danke für die Infos. Finde ich interessant, führt aber wohl etwas vom Thema weg. Die Schulgebühr ist für eine Privatschule nicht so teuer, aber, naja, es läppert sich trotzdem. Schulausbildung sollte mE kostenlos ein. Was mich noch interessiert: Warum ist die katholische Schule besser? Die Lehrer werden dort doch bestimmt nicht besser bezahlt als in der öffentlichen Schule. Oder ergibt sich eine soziale Differenzierung: gehen die Kinder aus unteren sozialen Schichten eher auf die kostenlose öffentliche Schule und die Kinder aus sozial höheren Schichten eher auf die Privatschulen? Oder gibt es einen anderen Grund?

Cyberpunkerin hat folgendes geschrieben:
Aber der Pfaffe dürft die Kinder beeinflussen, oder wie? Und Kinder lassen sich sehr leicht beeinflussen. Vorallem haben sie das Wissen noch nicht, was gegen die Bibel spricht. Sie glauben einfach was man ihnen sagt und das versucht die Kirche auszunutzen. Darum halte ich es grundsätzlich für falsch, Kinder mit Religion zu konfrontieren.
Als Erwachsene haben sie immernoch die Möglichkeit, sich für oder gegen Religion zu enscheiden!

Niemand soll Kinder einseitig beeinflussen. Aber wenn Eltern selber gläubig sind, dann finde ich es natürlich, wenn sie ihre Kinder gläubig erziehen. Sonst müssten sich ja selber verbiegen, oder?

Eltern konfrontieren ihre Kinder mit ihren Meinungen, das ist normal und muss wohl auch so sein und das betrifft nicht nur Religion. Man sollte aber immer versuchen, den Kindern ihre Freiräume zu lassen und sie in ihren eigen Entscheidungen zu bestärken. Die Kinder werden sich als Erwachsene sowieso selber ihr eigenes Weltbild konstruieren.
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R@bbi
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Beiträge: 39
Wohnort: Berlin

Beitrag(#291292) Verfasst am: 03.05.2005, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

@ odeon

Zitat:
Für mich ist das ein offener Aufruf zur Lüge. Und zeigt, daß die Kirche Angst vor der Wahrheit hat.

Dazu habe ich eine Frage.
Wer Angst vor der Wahrheit hat, muss die Wahrheit doch zwangsläufig kennen. Anders bekäme er schließlich nicht heraus, dass sie gefährlich ist und man somit Angst vor ihr haben muss.
Bist Du Dir also sicher, dass die Kirche die Wahrheit kennt oder sonst irgend jemand?

Gruß
R@bbi
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#291389) Verfasst am: 03.05.2005, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

R@bbi hat folgendes geschrieben:
@ odeon

Zitat:
Für mich ist das ein offener Aufruf zur Lüge. Und zeigt, daß die Kirche Angst vor der Wahrheit hat.

Dazu habe ich eine Frage.
Wer Angst vor der Wahrheit hat, muss die Wahrheit doch zwangsläufig kennen. Anders bekäme er schließlich nicht heraus, dass sie gefährlich ist und man somit Angst vor ihr haben muss.
Bist Du Dir also sicher, dass die Kirche die Wahrheit kennt oder sonst irgend jemand?

Gruß
R@bbi


"Die Kirche" ist keine Person. Viele Pfaffen wissen aber sehr genau, dass das was sie labern so nicht stimmen kann. Dass es auch und geade unter katholischen Pfaffen viele Bekloppte gibt, die sowas wie Jungfrauengeburt wörtlich nehmen und sich unter "Gott" eine "Person" vorstellen, die wie der bärtige Mops an der sixtinischen Kapellendecke aussieht steht auf einem anderen Blatt.
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R@bbi
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Anmeldungsdatum: 17.03.2005
Beiträge: 39
Wohnort: Berlin

Beitrag(#291750) Verfasst am: 04.05.2005, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
"Die Kirche" ist keine Person.

Gut ausgedrückt und richtig - sie ist genauso wenig eine Person wie "Das Land" oder "Die Gesellschaft". Andererseits gäbe es ohne Personen weder eine Kirche noch eine Gesellschaft.
Und "Das Land" ist ja auch zunächst mal nichts weiter als ein paar Quadratmeter Dreck.

Meine eigentliche Frage bezog sich aber auf etwas anderes.
Muss man nicht die Wahrheit kennen um sie verschweigen zu können?
Und wenn man sie nicht kennt und trotzdem labert, läuft man dann nicht Gefahr, sie auszuplappern?

Gruß
R@bbi
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Lissie
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Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#291754) Verfasst am: 04.05.2005, 15:44    Titel: Re: Aufruf zur Lüge! Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
odeon hat folgendes geschrieben:
4. Seien Sie dafür offen, dass Ihr Kind zur Erstkommunion geht. Übertragen Sie eine eventuell vorhandene negative Einstellung gegenüber der Kirche nicht auf das Kind.
[...]
Für mich ist das ein offener Aufruf zur Lüge. Und zeigt, daß die Kirche Angst vor der Wahrheit hat.

Nee, das ist für mich nicht Lüge. Ich denke, man sollte versuchen, seine Kinder nicht zu sehr zu beeinflussen. Das ist natürlich schwierig bis unmöglich, aber trotzdem sollte man IMHO manchmal versuchen, seine eigene Meinung in bestimmten Dingen vor den Kindern nicht allzu offensiv zu vertreten. Das gilt nicht nur für Religion, sondern auch z.B. für Politik. Ich will damit nicht sagen, dass man mit den Kindern nicht darüber reden soll, im Gegenteil; es sollte aber immer klar bleiben, dass sie ihre eigene Meinung dazu bilden können und auch sollen.




Naja, mal ehrlich: Wenn diese Einstellung von der Kirche bezweckt wäre, dann hätte sie wohl auch schreiben müssen:


5. Seien Sie auch dafür offen, wenn Ihr Kind NICHT zur Erstkommunion geht. Übertragen Sie eine eventuell vorhandene positive Einstellung gegenüber der Kirche nicht auf das Kind. zwinkern zwinkern


Ich persönlich bin offen für jede gegenteilige Meinung meiner Kinder (nein, diese erwarte ich sogar!), aber ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube. Daß ich eine negative Einstellung zum Christentum und der Kirche habe verheimliche ich gegenüber gar keinem Kind. ich fordere lediglich keine Solidarität.
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Holly Blue
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Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 2684

Beitrag(#291755) Verfasst am: 04.05.2005, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich könnte es eventuell meiner Mutter nachtun und men Kind zwingen, bis zum 14. Lebensjahr jede Woche zur Kirche zu gehen. Dann hätte ich vermutlich das selbe Produkt was meine Mutter mit mir bekam... Sehr glücklich Eine Gottlose....

Grüße,

Holly
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#291825) Verfasst am: 04.05.2005, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Holly Blue hat folgendes geschrieben:
Sehr glücklich Eine Gottlose....


Sei froh, dass du Gott los bist....

Liebe, liebe Holly, ich habe gerade in einem anderen Thread gelesen, welchen Stress du mit deinen Eltern hast. Mir ist das damals - da war ich 17, und es ist Jahrzehnte her - ähnlich passiert. Da bricht für Eltern eine Welt zusammen. Und weil sie nicht von einer Sekunde auf die andere einsehen können, dass eventuell an ihrer Erziehung etwas nicht gestimmt hat, tun sie etwas Schreckliches. Sie interpretieren den Entschluss ihres Kindes - das sich damit wahrscheinlich monatelang herum gequält hat - als Affront gegen sie persönlich, als Bosheit. Und weil sie sich so bösartig behandelt fühlen, werden sie selber bösartig und sagen Dinge zu ihren Kindern, die Eltern nie, nie zu Kindern sagen dürfen.

Es wird einige Zeit dauern, bis sie es verstehen...

Welches Recht haben Eltern, die Weltanschauung ihrer Kinder für alle Zeiten zu bestimmen? Keines. Sie haben die Pflicht, sie zu weltoffenen, selbstbewussten, denkenden Menschen zu erziehen. Deshalb - und jetzt bin ich beim Thema dieser Seiten - bin ich dafür, Kinder selber über ihre Religion oder Nicht-Religion entscheiden zu lassen. Und zwar mit 14, dem Zeitpunkt der so genannten Religionsmündigkeit. Ich habe das an einer anderen Stelle hier im Freigeisterhaus schon mal geschrieben, deshalb nur in Kürze:

In meiner Familie wird oft über Religion und Atheismus gesprochen. Wir haben dabei unseren Kindern von früh an eingeprägt, den Glauben anderer Leute zu akzeptieren: "Wir halten das für Quatsch, aber für andere Leute kann das ganz wichtig sein, und das musst du respektieren." Es ist der gleiche Respekt, den ich selber einfordere.

Im Alter, wo ihre Freunde zur Kommunion gehen, haben wir beiden Kindern klar gemacht, dass wir das in diesem Alter nicht in ihrer Entscheidung legen können. Meine Frau und ich waren nie katholisch, also geht das nicht. Wir haben ihnen aber ausdrücklich gesagt, dass sie mit 14 selber entscheiden sollen. Sie können sich jede Religion aussuchen, die sie möchten - und natürlich auch gar keine Religion. Wir legen aber Wert darauf, dass sie sich über alle Religionen informieren. Und selbst wenn meine Kinder sich für irgendeine Sekte entscheiden würden - ja, ich wäre traurig. Natürlich. Aber es sind meine Kinder! Und es ist ihr Leben!
Alfons
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Holly Blue
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 2684

Beitrag(#291831) Verfasst am: 04.05.2005, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

@Alfons

Vielen Dank dafür, dass du versuchst, mir näher zu bringen, warum meine Eltern so reagieren. Ich kann es nur unterschreiben. Sie denken wohl schon, dass ich das nur aus Bosheit tue...Aber wenn sie doch nur verstehen würden...

Desweiteren finde ich es sehr bewundernswert, wie du und deine Familie mit der Religion umgehen. Genau so muss für mich Erziehung aussehen. Man kann seinen Kindern nicht einen Weg vorgeben. Es gibt tausend Wege, durchs Leben zu gehen und der muss jeder für sich selber finden.
Mein Vater meinte vorhin, er hätte mich getauft und zur Kommunion geschickt, weil sie beide das wichtig fänden und deshalb ist er enttäuscht, weil ich nur aus Boswillen ausgetreten bin. Ich meinte darauf, dass es doch Quatsch ist, was sie für mich wollen. Das wichtige dabei ist doch, dass ich so handle, damit ICH damit klarkomme. Das mag egoistisch klingen, aber ich hab schon lange aufgehört, Dinge, die für mich wichtig sind, nur wegen anderer Leute Gutwillen zu tun oder nicht zu tun. Das hier ist ja schließlich MEIN Leben, und das lebt schließlich kein anderer für mich.
Ich kann ja auch nie ausschließen, dass ich nicht mal was ganz anderes gut finde. Ich bin erst 23, es gibt viele Dinge auf der Welt, die ich vielleicht in ein paar Jahren anders sehe. Ok, das mit dem Glauben ist eine feste Sache, aber vielleicht finde ich ja mal die Kelten ganz toll und glaube an deren Glaube, man weiß es ja nie. Vielleicht glaube ich auch einfach nur an gutes Wetter.
Im Prinzip ist es ganz egal, was man glaubt, ob man glaubt, hauptsache, man kommt damit gut durchs Leben.

Grüße,

Holly
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