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Österreich hat weltweit die sechshöchste Steuer!

 
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
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Beitrag(#295667) Verfasst am: 18.05.2005, 18:24    Titel: Österreich hat weltweit die sechshöchste Steuer! Antworten mit Zitat

Das ergab die Studie des Tax misery index!

http://www.orf.at/050518-87077/index.html

orf hat folgendes geschrieben:
Ein neues Ranking des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" stellt Österreich kein gutes Zeugnis aus. Höhere Steuern und Abgaben sind laut "Tax Misery Index 2005" weltweit nur noch in Frankreich, China, Belgien, Schweden und Italien zu leisten. Österreich liegt damit auf Rang sechs und zählt zu den Ländern mit der weltweit höchsten Belastung an Steuern und Abgaben.


Das ist ein alarmierend. Dennoch bin ich leider gegenüber Steuersenkungen sehr skeptisch, da Österreichs Bundesregierung trotz mehrfacher Versprechen nicht fähig ist, ein Null-Defizit im Staatshaushalt zu erwirtschaften!

Wenn die Steuern also gesenkt werden, dann ginge es nur auf Kosten des Staatshaushaltes, welches aber dringendst saniert werden muss.

Steuersenkung wäre dannach die zweite Priorität, wenn meine Meinung hier von Interesse ist.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#295670) Verfasst am: 18.05.2005, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat


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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#295671) Verfasst am: 18.05.2005, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tolle Grafik. "Jeweils höchster Steuersatz"; das lässt einen weiten Interpretationsspielraum zu. Ein Staat, in dem die ersten 10 Millionen € steuerfrei wären und ab dann pauschal 60 % gezahlt würde, läge in der Einkommensteuer nach diesem Ranking auf Platz 1. Nein
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#295673) Verfasst am: 18.05.2005, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Es wurde eh die Körperschaftssteuer auf 35% gesenkt, nun denkt man schon nach über eine nochmalige Senkung auf 25 % - wenn ich mich nicht irre. Pillepalle
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#295674) Verfasst am: 18.05.2005, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso wohl Firmen von D nach Ö wandern? Wegen der guten Bergluft?
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Storm by Tim Minchin
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#295680) Verfasst am: 18.05.2005, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Wieso wohl Firmen von D nach Ö wandern? Wegen der guten Bergluft?

Man sieht es eh auf Kossuths Grafik! Österreich 25% Deutschland 33%. Warum Österreich immer Sozialstaat genannt wird, sei mir ein Rätsel – der grüne Sozialbalken ist ja elendslang!
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#295730) Verfasst am: 18.05.2005, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Tolle Grafik. "Jeweils höchster Steuersatz"; das lässt einen weiten Interpretationsspielraum zu. Ein Staat, in dem die ersten 10 Millionen € steuerfrei wären und ab dann pauschal 60 % gezahlt würde, läge in der Einkommensteuer nach diesem Ranking auf Platz 1. Nein


Das ist mir übrigens ebenfalls aufgefallen. Allerdings denke ich trotzdem, dass diese Graphik einen ungefähren Überblick bietet und Österreich hat auch in vielerlei anderer Hinsicht hohe Steuern (zb. die Mehrwertsteuer).
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#295736) Verfasst am: 18.05.2005, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
Deutschland 33%.


Von wegen "Umverteilung zugunsten der Reichen", wie es seitens mancher immer wieder heißt. Böse
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Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#295737) Verfasst am: 18.05.2005, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo erstmal,

ich möchte mich hier vorstellen. Ich lese seit einiger Zeit mit, und werde nun auch gelegentlich meinen Senf dazugeben.

Zum Thema:
Das ist ja wirklich schlecht für Österreich - wohl ein Erbe langjähriger sozialdemokratischer Regierung.
Trotz defizitärer Staatsfinanzen denke ich, muss die Steuer hier drastisch gesenkt werden, sonst hat Österreich keine Zukunft, und das schadet indirekt der ganzen EU - somit auch z.B. Deutschland.
Es gibt aber immer einen Weg, Steuersenkungen kostenneutral zu finanzieren - nämlich die deutliche Senkung der Staatsausgaben. In einem Land, das wie Österreich lange sozialdemokratisch regiert wurde, gibt es hier vermutlich gewaltiges Einsparpotential. Das erfordert zwar politischen Mut, denn es müssen Widerstände durchbrochen werden. Am Ende kommt es aber allen zugute.
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fornit
Kaktus



Anmeldungsdatum: 06.10.2003
Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?

Beitrag(#295748) Verfasst am: 18.05.2005, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
Deutschland 33%.


Von wegen "Umverteilung zugunsten der Reichen", wie es seitens mancher immer wieder heißt. Böse


??

du verwechselst da meiner meinung nach was: die reichen sind nicht die unternehmen, sondern (nomen est omen) die leute, die viel geld haben.
die umverteilung findet auch nicht durch niedrige steuern statt, sondern durch steuerlöcher. wer richtig reich ist, zahlt in aller regel gar keine steuern.

und die 33% sind imho auch eher theoretischer natur...
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Rudolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.01.2004
Beiträge: 1460

Beitrag(#295761) Verfasst am: 19.05.2005, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Höchste Zeit dass die Steuern anderswo auch mal ordentlich angezogen werden.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#295769) Verfasst am: 19.05.2005, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
In einem Land, das wie Österreich lange sozialdemokratisch regiert wurde, gibt es hier vermutlich gewaltiges Einsparpotential.


Klar, man könnte und sollte dort -wie in Deutschland übrigens auch und erst recht - mal drauf verzichten, Großunternehmen, die Milliardengewinne einfahren, keinen einzigen Cent an Steuern abzuknöpfen.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Das erfordert zwar politischen Mut, denn es müssen Widerstände durchbrochen werden. Am Ende kommt es aber allen zugute.


Das was Du offensichtlich vorhast, kommt ganz bestimmt nicht allen zugute.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#295770) Verfasst am: 19.05.2005, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
Deutschland 33%.


Von wegen "Umverteilung zugunsten der Reichen", wie es seitens mancher immer wieder heißt. Böse


Deine Aussagen in Zusammenhang mit Deiner Signatur zu sehen macht doch immer wieder Spass.

Hört sich nämlich stets an wie "Twiggy, mach doch mal eine Diät, Du bist zu fett. Und denk mal an die armen, armen Kanzler aus Oggersheim, die am Verhungern sind, und an die notleidenden Ackermänner".
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#295771) Verfasst am: 19.05.2005, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

hmmm, da sind jeweils die maximalen Steuersätze angegeben
für F in punkto Lohn-/Einkommenssteuer 59%
das kann einem jetzt wahnsinnig hoch vorkommen, dieser Steuersatz dürfte aber nur eine sehr geringe Anzahl steuerpflichtiger betreffen
und wenn man noch dazu weiß, daß nur etwa 50% der Bevölkerung überhaupt Lohn-/Einkommenssteuer zahlt, der Rest ist unter dem Mindestsatz (oder kann halt entsprechend absetzen).

Wie's nun heute genau aussehen würde, weiß ich nicht, aber vor ca 16 Jahren noch hätte ich als Junggesellin in D erheblich mehr an Einkommenssteuer geblecht als in F.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#295785) Verfasst am: 19.05.2005, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Deine Aussagen in Zusammenhang mit Deiner Signatur zu sehen macht doch immer wieder Spass.


[OT] Kossuth hat es mit seiner Propaganda endgültig geschafft: Ich wechsle zu Telering zwinkern
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Storm by Tim Minchin
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#295787) Verfasst am: 19.05.2005, 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Das ist ja wirklich schlecht für Österreich - wohl ein Erbe langjähriger sozialdemokratischer Regierung.


Hallo! Winke - Winke

Im politischen System Österreichs gab es de facto nie eine alleinige sozialdemokratische Regierung. Die Last der Vergangenheit in Form von Staatsschulden und alles Positives aus dieser Zeit, wie z.B. ääää Radwege zwinkern gehören in den Verantwortungsbereich der großen Koalition (SPÖ&ÖVP) und der nicht legitimierten Nebenregierung der Sozialpartnerschaft (Arbeitnehmer- & Arbeitgebervertreter)
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#295816) Verfasst am: 19.05.2005, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Von wegen "Umverteilung zugunsten der Reichen", wie es seitens mancher immer wieder heißt.

Das es real eine Umverteilung zu den Reichen gibt, habe ich dir oft genug bewiesen. Diese Liste von ORF ist vollkommen wertlos, weil die offiziellen Höchstsätze angegeben sind, was keinerlei Aufschluss darüber gibt, wie hoch die Steuern tatsächlich sind. In der BRD ist es z.B. so, dass die offiziellen Steuersätze für Reiche höher sind, als für Durchschnittsverdiener (progressive Besteuerung). Durch Abschreibungsmöglichkeiten und diverse andere legale Möglichkeiten ist aber die Steuerbelastung für Reiche geringer als für Durchschnittsverdiener.
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Trotz defizitärer Staatsfinanzen denke ich, muss die Steuer hier drastisch gesenkt werden, sonst hat Österreich keine Zukunft, und das schadet indirekt der ganzen EU - somit auch z.B. Deutschland.

... und dann behaupten Typen wie du, dass kein Geld für Bildung, Soziales und Gesundheit verhanden wäre oder? Erst die Finanzierung des Staates durch Geschenke an die Reichen ruinieren und dann behaupten, dass die böse Sozialpartnerschaft für die Verschuldung verantwortlich wäre oder? Diese Scheisse musste man sich von der Union (unter Kohl ist die Staatsverschuldung stark angestiegen) oft genug anhören und wurde dann auch noch von dem Genossen der Bosse aufgegriffen.
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber immer einen Weg, Steuersenkungen kostenneutral zu finanzieren - nämlich die deutliche Senkung der Staatsausgaben. In einem Land, das wie Österreich lange sozialdemokratisch regiert wurde, gibt es hier vermutlich gewaltiges Einsparpotential. Das erfordert zwar politischen Mut, denn es müssen Widerstände durchbrochen werden. Am Ende kommt es aber allen zugute.

Diese Ansicht ist durch die Realität längst widerlegt, wo drastische Steuersenkungen nur zu einer erhöhten Staatsverschuldung, Sozialabbau und weniger Nachfrage und Investitionen geführt haben. Die Ursache ist ganz einfach: die Konzerne leiden nicht unter Kapitalmangel, sondern unter Kapitalüberfluss. Das Problem sind die zu geringen Renditen, weshalb ein Grossteil des Kapitals überhaupt nicht mehr investiert wird, sondern auf den Finanzmärkten verspielt wird.
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#295920) Verfasst am: 19.05.2005, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:

... und dann behaupten Typen wie du, dass kein Geld für Bildung, Soziales und Gesundheit verhanden wäre oder? Erst die Finanzierung des Staates durch Geschenke an die Reichen ruinieren und dann behaupten, dass die böse Sozialpartnerschaft für die Verschuldung verantwortlich wäre oder? Diese Scheisse musste man sich von der Union (unter Kohl ist die Staatsverschuldung stark angestiegen) oft genug anhören und wurde dann auch noch von dem Genossen der Bosse aufgegriffen.

Das Bildunsgsystem und das Gesundheitssystem würden effizienter funktionieren, wenn sie nach marktwirtschaftlichen Prinzipien unter privater Trägerschaft betrieben würden. Privat-Universitäten und Privatschulen machen es vor: die Ausbildung hier ist einfach um Längen besser. Auch das Schulsystem könnte mehr private Trägerschaft gut gebrauchen - gerade auch in Grund- und Hauptschul-Bereich. Da die hierfür notwendigen Schulgebühren, zugegebenermassen nicht von allen armen Familien finanzierbar wären, könnten die Gemeinden hier mit einem Sozialfonds aushelfen. Insgesamt käme dies für die meisten nicht teurer als das Staatsschulsystem, die Qualität wäre aber besser, und die öffentlichen Kassen würden entlastet. Im Gesundheitssystem haben wir zum Glück immer eine hohe Anzahl privat praktizierender Ärzte, die besser und kosteneffizienter arbeiten als die kommunalen Kliniken. Zum Glück werden diese auch zunehmend in private Trägerschaft überführt - das funktioniert nämlich sehr gut.

max hat folgendes geschrieben:
Diese Ansicht ist durch die Realität längst widerlegt, wo drastische Steuersenkungen nur zu einer erhöhten Staatsverschuldung, Sozialabbau und weniger Nachfrage und Investitionen geführt haben. Die Ursache ist ganz einfach: die Konzerne leiden nicht unter Kapitalmangel, sondern unter Kapitalüberfluss. Das Problem sind die zu geringen Renditen, weshalb ein Grossteil des Kapitals überhaupt nicht mehr investiert wird, sondern auf den Finanzmärkten verspielt wird.

Du willst darauf raus, dass Unternehmer zur Zeit nicht so gerne in Arbeitsplätze investieren. Klar, das rentiert sich einfach nicht, da der hieraus zu erzielende Gewinn minimal ist im Vergleich zu anderen Investitionsformen. Die Lösung muss aber doch die sein, Lohnarbeit wieder ertragreicher zu machen - durch Steigerung der Produktivität und Senkung der Kosten.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Beitrag(#295967) Verfasst am: 19.05.2005, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Und wie man an unserem schönen, sicheren, reichen, gebildeten und gesunden Land erkennen kann, zahlt sich auch jeder Cent dieser Steuern aus. Und wenn wir Vermögens- und Eigentumssteuern wieder einführen (wie sie die USA haben) sind auch Flugs die Schulden abgebaut. Die Aderlasspolitik muss ein Ende haben.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Das Bildunsgsystem und das Gesundheitssystem würden effizienter funktionieren, wenn sie nach marktwirtschaftlichen Prinzipien unter privater Trägerschaft betrieben würden.

Wo sind Belege für diese Behauptung? Damit meine ich nicht einzelne Privatschulen, sondern eine ganze Volkswirtschaft.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Privat-Universitäten und Privatschulen machen es vor: die Ausbildung hier ist einfach um Längen besser.

Behaupten diese um mehr Kundschaft zu bekommen. Was genau bezeichnest du als Privatschule? Die katholischen und evangelischen können schon mal nicht zählen, denn die sind ja staatlich finanziert.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Da die hierfür notwendigen Schulgebühren, zugegebenermassen nicht von allen armen Familien finanzierbar wären, könnten die Gemeinden hier mit einem Sozialfonds aushelfen. Insgesamt käme dies für die meisten nicht teurer als das Staatsschulsystem, die Qualität wäre aber besser, und die öffentlichen Kassen würden entlastet.

Woher soll die bessere Qualität kommen? Das effektive Budget würde noch dazu kleiner sein, da ja Profite an den Eigentümer abgeführt würden. Aber wo genau soll der magische Mechanismus herkommen, der die Privaten besser machen soll?

Du wiederholst hier ständig das Schlüsselwort "privat". Das ist nicht bei jedem automatisch und fundamentalistisch-ideologisch positiv besetzt. Ich hätte gerne Argumente, Theorien und empirische Evidenz.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Im Gesundheitssystem haben wir zum Glück immer eine hohe Anzahl privat praktizierender Ärzte, die besser und kosteneffizienter arbeiten als die kommunalen Kliniken. Zum Glück werden diese auch zunehmend in private Trägerschaft überführt - das funktioniert nämlich sehr gut.

Was heißt hier besser? Wenn ich was Ernstes hab, dann gehe ich sicher auf eine Ambulanz eines *zitter* staatlichen Spitals. Auch stationär würde ich mich sicher nicht in eine Privatklinik legen, die nichts anderes als überteuerte Hotels mit Krankenschwester sind, sondern in ein richtiges *zitter* staatliches Krankenhaus. (Unter Privatklinik verstehe ich hier wiederrum 100% privat finanzierte, nicht religiöse quasi-staatliche KHs)

Das meiste, was die privaten praktischen Ärzte machen, ist sowieso einfachster Einheitsbrei. Ein mündiger Patient kann sich schnell auf einen Bildungsstand über seine Krankheit bringen, der die des Arztes übersteigt.

Ich bin hier für mehr Rechte für den Patienten. Mehr Medikamente sollten rezeptfrei sein. Und weiters sollte es einen Arzt-light geben. Wir haben ja berufsbildende Schulen für alles mögliche. Das bißchen Medikamentenkunde und die paar Fertigkeiten, die ein Praktischer können muss, kann man auch so vermitteln. Da braucht es keine Ausbildung zu einem Wissenschaftler, die bei 90% sowieso nichts nutzt, da sie niemals wissenschaftlich arbeiten und denken werden.

Beide Vorschläge würden auch eine Menge Geld sparen und Hierarchien reduzieren, also mehr persönliche Freiheiten bedeuten. Die Löhne der Ärzte würden weiters gesenkt, da der Eintritt in diesen Bereich des Arbeitsmarktes leichter würde. Auch dadurch würde Geld gespart. Weiters könnten die Medizinunis sich auf weniger Studenten konzentrieren und müssten nicht die Massen von zukünftigen Pulverlverschreibern durchschleifen.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 19.05.2005, 23:29, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#295969) Verfasst am: 19.05.2005, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Das ist ja wirklich schlecht für Österreich - wohl ein Erbe langjähriger sozialdemokratischer Regierung.


Hallo! Winke - Winke

Im politischen System Österreichs gab es de facto nie eine alleinige sozialdemokratische Regierung. Die Last der Vergangenheit in Form von Staatsschulden und alles Positives aus dieser Zeit, wie z.B. ääää Radwege zwinkern gehören in den Verantwortungsbereich der großen Koalition (SPÖ&ÖVP) und der nicht legitimierten Nebenregierung der Sozialpartnerschaft (Arbeitnehmer- & Arbeitgebervertreter)

Wobei der überwiegende Großteil der Schulden durch Steuerkürzungen- und Abschaffungen entstanden sind, die Vermögende von der Pflicht entlassen zur Erhaltung des Biotops, das ihnen diesen Reichtum erst ermöglichte, auch entsprechend beizutragen.
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#295984) Verfasst am: 19.05.2005, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Das Bildunsgsystem und das Gesundheitssystem würden effizienter funktionieren, wenn sie nach marktwirtschaftlichen Prinzipien unter privater Trägerschaft betrieben würden.

Da kann ich nur auf den Post von Sokrateer verweisen und ebenfalls fragen: was ist der Beweis für diesen Glauben?
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Klar, das rentiert sich einfach nicht, da der hieraus zu erzielende Gewinn minimal ist im Vergleich zu anderen Investitionsformen. Die Lösung muss aber doch die sein, Lohnarbeit wieder ertragreicher zu machen - durch Steigerung der Produktivität und Senkung der Kosten.

Die Produktivität ist in der BRD in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als das Wirtschaftswachstum, was die Arbeitslosigkeit deutlich anwachsen liess und die BRD durch Absenkung der Produktionskosten zum Exportweltmeister gemacht hat. Was bedeutet "Senkung der Kosten"? Weniger Lebensstandard für die Beschäftigen und nebenbei auch weniger Binnennachfrage - wodurch die Wachstumsschwäche wesentlich bedingt ist.

Dein erster Vorschlag bewirkt mehr Arbeitslose und ist dazu nicht geeignet die Rentabilität zu verbessern, da eine Steigerung der Produktivität meist mehr Investitionen benötigt. Dein zweiter Vorschlag ist im Klartext mehr Ausbeutung. Und was anderes fällt offensichtlich den neoliberalen Lakaien der Bonzen nicht mehr ein. Diese Ansichten sollen sie ruhig offen propagieren, weil sie damit nur zeigen, dass ihre Politik der Mehrheit schadet und daneben beweisen sie damit, dass der Kapitalismus im Widerspruch zu den Interessen der Mehrheit steht.

Aber noch mal zu der Frage, warum die Renditen in der Produktion heute so gering sind und deshalb Glücksspiel auf den Finanzmärkten sich mehr lohnt. Diese Tendenz hat Marx schon sehr früh beschrieben und als Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate bezeichnet (siehe auch hier). Diese Tendenz ist dafür verantwortlich, dass heute sämtliche Erfolge der letzten 150 Jahre (Sozialstaat, Gesundheitssystem, Arbeiterrechte, Bildung für alle, Demokratie insgesamt etc.) wieder bedroht sind oder bereits zerstört wurden.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#295987) Verfasst am: 19.05.2005, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Privat-Universitäten und Privatschulen machen es vor: die Ausbildung hier ist einfach um Längen besser.


Soll das ein Scherz sein? An der Universität soll Wissenschaft betrieben werden! Wie stellst du dir denn Privatuniversitäten vor? Ist doch klar worauf das hinausläuft: Die Industrie finanziert die Unis, die Unis liefern willige uniforme Arbeitskräfte.
Der Trend geht leider dahin, Fächer wie Germanistik usw. bleiben dabei natürlich auf der Strecke, das Heil liegt im BWL-Studium zwinkern
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#296010) Verfasst am: 20.05.2005, 08:31    Titel: Antworten mit Zitat


amazon hat folgendes geschrieben:
Kurzbeschreibung

Eine gnadenlose Verkaufsidee: Um die Nachfrage auf einen 2500 Dollar teuren Turnschuh weiter anzuheizen, sollen zehn Kunden im Einkaufstrubel erschossen werden. Doch in der Welt von morgen ist alles käuflich, und so wandert der Mordauftrag in immer neue Hände. Ein bitterböser Globalisierungsthriller - eine Mischung aus "Fight Club" und "Minority Report" für die neue Weltordnung.



Mir ist gerade eingefallen was mir an diesem Buch besonders gefallen hat: Jeder Mensch hat als Nachnamen nur den Namen der Firma bei der er arbeitet, und die Kinder heißen eben wie ihre Privat zwinkern Schulen also Karen McDonalds oder Andi Pepsi - Was für eine schöne neue Welt
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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#296116) Verfasst am: 20.05.2005, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
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Das es real eine Umverteilung zu den Reichen gibt, habe ich dir oft genug bewiesen. Diese Liste von ORF ist vollkommen wertlos, weil die offiziellen Höchstsätze angegeben sind, was keinerlei Aufschluss darüber gibt, wie hoch die Steuern tatsächlich sind. In der BRD ist es z.B. so, dass die offiziellen Steuersätze für Reiche höher sind, als für Durchschnittsverdiener (progressive Besteuerung). Durch Abschreibungsmöglichkeiten und diverse andere legale Möglichkeiten ist aber die Steuerbelastung für Reiche geringer als für Durchschnittsverdiener.


Schon gut, schon gut. Es müsste schon stimmen was du da sagst, aber ich werde mich noch genauer nach Infos umsehen und mich erkundigen, wohl auch über die ökonomischen Hintergründe dieser Umverteilung.
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