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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#296382) Verfasst am: 21.05.2005, 11:44 Titel: |
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Bonobo66 hat folgendes geschrieben: | Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben: | Sowas kommt ja auch bei anderen Tieren vor; ich hab mal gehört, dass sich Schimpansinnen von mehreren Männchen begatten lassen, damit keiner mit Sicherheit sagen kann, nicht der Vater zu sein, was zu einer Tötung des Kindes führen könnte (weiß nicht so genau, was da dran ist). |
HAHA, Bonobos tun das als Psychohygiene, das weiß ich ganz bestimmt. Wenn Tiere etwas tun, ist das noch kein zulässiger Rückschluss auf unser Verhalten. Es geht um Betrug bei mindestens ? 70.000,--, wenn man das toleriert, was soll man dann bestrafen? |
Wie kommst Du auf eine Summe von mind. 70 000 Euro?
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#296384) Verfasst am: 21.05.2005, 11:46 Titel: |
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Es geht im Falle der Vaterschaft doch um die Interessen folgender Instanzen:
- Mutter
- Vater
- Kind
- Staat (Gesellschaft)
Dem hiesigen Staat liegt eigensuechtig daran, dasz die Instanz Vater auch fuer die Instanz Kind sorgt. Dies definiert er ueber die biologische Vaterschaft. Die Anmeldung von Zweifeln an der biologischen Vaterschaft laesst der Staat folgerichtig auch nur bis zu einer bestimmten nachgeburtlichen Frist zu. Ist diese verstrichen, gilt das Kind als das Produkt der sexuellen Interaktion der Mutter mit dem von dieser angegebenem Vater.
Die Instanz Mutter mag diverse eigensuechtige Interessen haben, einen anderen sozialen Vater zu waehlen bzw. zu behalten, als den biologischen Co-Erzeuger.
Ebenso gibt es biologische Vater, welche versuchen, sich vor den Verantwortungsfolgen zu druecken.
Im Zeitalter elaborierter Blutuntersuchungen kann die Sachfrage, ob ein Mann der biologische Vater eines Kindes ist, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geklaert werden. Untersuchungsverweigernde Verdaechtigte koennen mit staatlichen Zwangsmitteln zur Blutabgabe gezwungen werden.
Was in der Geschlechterpolemik zumeist untergeht, sind die legitimen Interessen des Kindes. Fuer das Kind ist wichtig, dasz von seinen Bezugspersonen Zuwendung erfaehrt. Ob diese die biologischen Eltern sind, ist dafuer nicht konstitutiv. Das Kind hat jedoch ein Recht darauf, wenn es dies spaeter wuenscht, seine biologische Abkunft erfahren zu koennen. Dieses Recht schraenkt das Recht der Mutter, ueber ihre Sexualkontakte voelliges Schweigen bewahren zu duerfen, ggf. sehr entscheidend ein. Diese Rechte des Kindes sind m.E. bedeutsamer, als das aus narzistischer Kraenkung gespeiste Gejammere einiger Maenner, ueber den Betrug der Frauen an ihnen bezueglich biologischer Vaterschaft. Illegitim war jedoch auch der Versuch, die ohne Einverstaendnis der Mutter durchgefuehrten Vaterschaftsstests generell verbieten zu wollen.
Im Zeitalter der modernen Reproduktionsmedizin kann die biologische Ursache eines Kindes zudem laengst durchaus noch viel komplexer sein, als eine simple sexuelle Interaktion zwischen einer Frau und einem Mann.
Der naechste Schritt der Entwicklung duerfte die technologische Abkoppelung der Fortpflanzung von der Sexualitaet sein. Der wird einigen Maennern offenbar schwerer fallen, als manchen Frauen; liegt doch in der biologischen Vaterschaft der Ausweis der territorialen Eroberung des weiblichen Koerpers, bei dem die weitere Entwicklung der Schwangerschaft der Macht des Mannes eigentlich entzogen ist. Konsequenterweise dreht sich das Interesse des traditionell-religioesen Mannes darum, den Frauen die selbstbestimmte Verfuegung ueber den eigenen Koerper zu verunmoeglichen.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#296386) Verfasst am: 21.05.2005, 11:53 Titel: |
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Bonobo66 hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Bonobos sind eine Unterart des Schimpansen. Daher ist es unpassend von Bonobos zu sprechen. |
Das wäre mir aber neu. Sind also Pygmäen eine Unterart des Menschen für dich?
Zitat: | Man unterscheidet zwei Arten: den Schimpansen und den Bonobo (Zwergschimpansen)
Schimpansen gehören zur Familie Pongidae der Ordnung Primates. Sie bilden die Gattung Pan. Der Schimpanse ist klassifiziert als Pan troglodytes und der Zwergschimpanse oder Bonobo als Pan paniscus.
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Wann genau haben die Pygmäen die Spezies Homo spaiens verlassen?
Naja, bakc to topic...
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#296388) Verfasst am: 21.05.2005, 12:00 Titel: |
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Hi Thao!
Thao hat folgendes geschrieben: | Bonobos sind eine Unterart des Schimpansen. Daher ist es unpassend von Bonobos zu sprechen. |
Nein.
Pan paniscus - Bonobo
Pan troglodytes - Schimpanse
Während im Vergleich die Schimpansen wesentlich agressiver sind, verfahren die Bonobos nach dem Prinzip "make love, not war!"
Außerdem sind sie sehr sportlich:
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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quadium registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.04.2013 Beiträge: 1771
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1930136) Verfasst am: 26.06.2014, 14:54 Titel: |
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Da tut mir vor allem das Kind leid, das wohl von beiden Seiten als Waffe im Beziehungskrieg benutzt wird. Das ganze Gerede über die Unzulänglichkeit der sozialen Vaterschaft, die per se, im Unterschied zur biologischen Vaterschaft, auf Sand gebaut sei, ist Nonsense.
Der Möglichkeit den Nachweis biologischer Vaterschaft zu führen, existiert erst wenige Jahrzehnte. Muss man nun alle unglücklichen Vater-Kind-Beziehungen aus der Zeit davor auf die fehlende biologische Vaterschaft, und umgekehrt, alle geglückten Beziehungen auf die vorhandene biologische Vaterschaft zurückführen? Was für ein Nonsense.
Überhaupt, wenn man bei der Geburt des Kindes dabei war, das Kind liebevoll begleitet hat, was soll denn die biologische Vererbung für den Vater noch für eine Rolle spielen? Wird da für die Ursache der Schwierigkeiten nicht eine allzuleichte, allzuwillkommene Erklärung gesucht?
Ich sage damit ausdrücklich nicht, daß es für das Kind bedeutungslos sein muss, die biologischen Wurzeln zu kennen.
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