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Buddhistischer Wahn
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#29585) Verfasst am: 19.09.2003, 15:50    Titel: Buddhistischer Wahn Antworten mit Zitat

Zitat:
Ein buddhistischer Mönch ist auf der Suche nach Gott sieben Jahre gelaufen und hat dabei rund 40.000 Kilometer zurückgelegt. Viele Mönche überleben das Ritual nicht.

....

Seit dem Jahr 1885 haben nur 46 "Marathon-Mönche" das aufreibende Ritual überlebt. Es geht bis ins achte Jahrhundert zurück. Nach buddhistischem Glauben führt es zur Erleuchtung. Wer aufgibt, muss der Tradition zufolge seinem Leben selbst ein Ende setzen.


http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,266327,00.html
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Peter
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.08.2003
Beiträge: 440
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#29588) Verfasst am: 19.09.2003, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hier sieht man mal wieder: Jede Religion bringt irgendwann Fanatiker hervor.

Und ich dachte immer, die Buddhisten wollen das Leiden vermeiden.
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Spock
lebt noch



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis

Beitrag(#29598) Verfasst am: 19.09.2003, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit ich mich im Buddhismus auskenne, ist da der Fanatismus weit anders geartet, als in den westlichen Religionen. Die Gläubigen dort versuchen sich selbst näher zu kommen, indem sie ständig ihre körperlichen Grenzen ausweiten. man kann das als eine Art Selbstdisziplin bezeichnen. Buddhistischer Fanatismus richtet sich nie nach außen, sondern stts nach innen.
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"Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#29604) Verfasst am: 19.09.2003, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Soweit ich mich im Buddhismus auskenne, ist da der Fanatismus weit anders geartet, als in den westlichen Religionen. Die Gläubigen dort versuchen sich selbst näher zu kommen, indem sie ständig ihre körperlichen Grenzen ausweiten. man kann das als eine Art Selbstdisziplin bezeichnen. Buddhistischer Fanatismus richtet sich nie nach außen, sondern stts nach innen.


Hm, im Tibetischen Buddhismus gab es sehr wohl Kämpfe zwischen den verschiedenen Sekten.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#29606) Verfasst am: 19.09.2003, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Hm, im Tibetischen Buddhismus gab es sehr wohl Kämpfe zwischen den verschiedenen Sekten.

Ach, das waren bestimmt keine "echten Buddhisten" ... Cool
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#29629) Verfasst am: 19.09.2003, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Das war der Kampf der 'Volksfront von Tibet' gegen die 'Tibetanische Volksfront'. Aber das ist ja schon lange vorbei.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#29644) Verfasst am: 19.09.2003, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Markus hat folgendes geschrieben:
Das war der Kampf der 'Volksfront von Tibet' gegen die 'Tibetanische Volksfront'. Aber das ist ja schon lange vorbei.


War das nicht die "Kampagne für ein freies Tibet"? Am Kopf kratzen
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Meloneneis
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#29646) Verfasst am: 19.09.2003, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich dachte immer, die Buddhisten wollen das Leiden vermeiden[quote]

eigentlich wollen sie das "Leben" vermeiden zwinkern . Das Anhaften an allem irdischen ist Leiden! Da kommt es doch ganz gelegen, wenn man bei so einem Marathon tot umfällt. Das ist doch der direkte Weg ins nirwanische Nichts! Außerdem kann der Buddhismus sehr wohl nationalistisch und fanatische Züge annehmen, wie man z.B. in Sri Lanka sehen kann, wo sich hinduistische Tamilen und buddhistische Singhalesen schon seit Jahrhunderten bekriegen. Und auch Frauenfeindlichkeit, soziale Ungerechtigkeiten etc. lassen sich mit dieser Religion wunderbar begründen (Frau war eben im letzten Leben nicht brav genug, um als Mann wiedergeboren zu werden skeptisch ), was von den anständigen Buddhisten auch fleißig gemacht wird. Daher halte ich die weit verbreitete Asien-Romantik für sehr bedenklich. Das geht meistens ganz schön an der sozialen Realität in den betreffenden Ländern vorbei.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#29653) Verfasst am: 19.09.2003, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Der tibetische Buddhismus unterscheidet sich in einigen sehr wesentlichen Punkten von allen anderen Schulen. Jedenfalls bezieht sich das weniger auf Buddhas ursprüngliche Aussagen.
Fanatiker sind sicher ein Phänomen das in allen Religionen
vorkommt. Fanatismus bezieht sich aber eben nicht nur
auf Religionen, sondern natürlich auch auf Weltanschauungen.

Ich persönlich halte grundsätzlich nichts von "Verallgemeinerungen".
"Die Buddhisten" gibt es nicht. Ebensowenig gibt es z.B. die Deutschen oder die Juden oder die Atheisten, oder die Christen.

Begriffe sollten klargestellt sein.

Wenn man den den Buddhismus kritisieren will, dann gibt es
sogar noch sehr viel mehr Punkte die man jeweils anführen könnte.
Ich würde diese dann aber auf die jeweilige Schule/Richtung beziehen.



Wenn ich z.B. einfach behaupten würde das "Humanismus" einfach
nur Christentum "light" wäre...dann wäre mir der Widerspruch schließlich auch "gewiss".

Ich könnte dann wiederrum Beispiele für den christl. Humanismus anführen...usw.

Zum Nirvana oder Nibbana wie man es auch immer nennen mag:
Damit ist nicht das absolute Nichts gemeint. Buddha lehrte nicht
die Vernichtung und war kein Nihilist. In dieser Hinsicht ist öfter
mal von dem Wort "Geist" die Rede. zwinkern
Jede "dualistische" Vorstellung geht in dieser Hinsicht weit fehl.
Man nennt das Nirvana z.B. auch das "todlose Gebiet".

Ebenso mißverständlich ist das Wort Wiedergeburt.
Wiedergeburt bedeutet NICHT Seelenwanderung.


Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 19.09.2003, 18:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#29656) Verfasst am: 19.09.2003, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
eigentlich wollen sie das "Leben" vermeiden zwinkern


- Nein. Lachen

Geflügelte Lehren wie "Samsara ist Nirvana"
gehen auf Nagarjuna zurück:

http://www.connection-medien.de/special/buddhism/gruber.htm
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Brochi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.07.2003
Beiträge: 93

Beitrag(#29666) Verfasst am: 19.09.2003, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Peter hat folgendes geschrieben:
Hier sieht man mal wieder: Jede Religion bringt irgendwann Fanatiker hervor.

Und ich dachte immer, die Buddhisten wollen das Leiden vermeiden.


Allerdings kommen auch in unseren "Breiten" immer wieder Menschen vor, welche Abenteuer wagen, die größte Strapazen für sie bedeuten, u.U. lebensbedrohlich sind und wo kein für Aussenstehende direkt nachvollziehbarer Nutzen erkennbar ist.
Vielleicht ein Verhaltensmuster das unabhängig von Religionen ist!?

Grüsse
Brochi
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Meloneneis
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#29667) Verfasst am: 19.09.2003, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

@schmerzlos,

falls du dich auf mein posting beziehst: Ich bin mir nicht bewusst, dass ich verallgmeinert hätte! Ich habe geschrieben: "der Buddhismus kann fanatische Züge annehmen" (nicht "alle Buddhisten sind fanatiker") und außerdem habe ich mich im Beispiel konkret auf Sri Lanka bezogen. Mit Tibet kenne ich mich nicht so gut aus. Da war ich nämlich noch nie. In Sri Lanka war ich schon und daher kann ich die soziale Realität dort ganz gut beurteilen, denke ich. Ich halte nicht so sehr viel von philosophischen Spitzfindigkeiten. Man kann Religionen auch danach beurteilen, was sie aus ihren Gläubigen machen. Und da kann ich wirklich nichts Romantisches daran finden! Was so Sachen wie Nirwana und Wiedergeburt angeht: Ich kenne die Theorie und sie gibt unter dem Strich (wenn man es sich genau ansieht) auch nicht mehr her als das christliche "ewige Leben im Himmelreich". Aber diese Diskussion gehört eigentlich in einen neuen Thread. zwinkern
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Spock
lebt noch



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis

Beitrag(#29674) Verfasst am: 19.09.2003, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
War das nicht die "Kampagne für ein freies Tibet"? Am Kopf kratzen
Spalter Lachen
_________________
"Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Meloneneis
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#29681) Verfasst am: 19.09.2003, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

@schmerzlos,

Zitat:
Fixierungen" bedeuten bei Nagajuna vor allem "Prapanca", was mit "Konzeptuellem Umsichgreifen" oder "Begrifflichem Wuchern" zu übersetzen ist. Es handelt sich um unsere große innere Obsession – jene Mental-Aktivität, die in zwanghafter Produktion von Gedanken, Ideen und so weiter besteht.


Also, ich will ja eigentlich jetzt nicht streiten, aber ich kann einfach meine Tastatur nicht halten Lachen . Wenn ich hier mal versuche, das begriffliche "Wuchern" zu lassen und die sache zu vereinfachen, bedeutet das doch, dass man das Denken besser bleiben lassen soll! Das kenn ich ich doch irgendwoher?


[/quote]
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ric
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Beitrag(#29707) Verfasst am: 19.09.2003, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Meloneneis

Ich kann in dem von Dir genannten Absatz keine Aufforderung finden, das Denken bleiben zu lassen. skeptisch

Siehst Du etwas, was ich nicht sehe?
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#29740) Verfasst am: 19.09.2003, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
@schmerzlos,

falls du dich auf mein posting beziehst:


- Du beziehst Dich doch bereits auf mein Posting. Lachen

Zitat:
Ich bin mir nicht bewusst, dass ich verallgmeinert hätte!


- Warum fühlst Du Dich dann angegriffen ?

Zitat:
Ich habe geschrieben: "der Buddhismus kann fanatische Züge annehmen" (nicht "alle Buddhisten sind fanatiker")


- DER "Buddhismus" kann keine fanatischen Züge annehmen, weils
das nicht gibt. Was soll denn mit Buddhismus gemeint sein ?
Fanatiker sind entweder einzelne oder "Sekten"/Splittergruppen, etc.
Buddha(Siddharta Gautama) war kein Dogmatiker.

Zitat:
und außerdem habe ich mich im Beispiel konkret auf Sri Lanka bezogen. Mit Tibet kenne ich mich nicht so gut aus. Da war ich nämlich noch nie.


- Kommt darauf an, aus welcher Perspektive man das sieht. zwinkern

Zitat:
In Sri Lanka war ich schon und daher kann ich die soziale Realität dort ganz gut beurteilen, denke ich. Ich halte nicht so sehr viel von philosophischen Spitzfindigkeiten.


- 'Ich' auch nicht. zwinkern

Zitat:
Man kann Religionen auch danach beurteilen, was sie aus ihren Gläubigen machen. Und da kann ich wirklich nichts Romantisches daran finden!


- Es geht weniger um "Glauben" als um Erkenntnis.

Zitat:
Was so Sachen wie Nirwana und Wiedergeburt angeht: Ich kenne die Theorie und sie gibt unter dem Strich (wenn man es sich genau ansieht) auch nicht mehr her als das christliche "ewige Leben im Himmelreich".


- Da liegst Du falsch. Nix mit Schlaraffenland wo Milch und Honig fliessen.

Zitat:
Aber diese Diskussion gehört eigentlich in einen neuen Thread. zwinkern


zwinkern
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#29747) Verfasst am: 19.09.2003, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
@schmerzlos,

Zitat:
Fixierungen" bedeuten bei Nagajuna vor allem "Prapanca", was mit "Konzeptuellem Umsichgreifen" oder "Begrifflichem Wuchern" zu übersetzen ist. Es handelt sich um unsere große innere Obsession – jene Mental-Aktivität, die in zwanghafter Produktion von Gedanken, Ideen und so weiter besteht.


Also, ich will ja eigentlich jetzt nicht streiten, aber ich kann einfach meine Tastatur nicht halten Lachen . Wenn ich hier mal versuche, das begriffliche "Wuchern" zu lassen und die sache zu vereinfachen, bedeutet das doch, dass man das Denken besser bleiben lassen soll! Das kenn ich ich doch irgendwoher?


- Man nennt sowas 'manchmal' (z.B.) auch Meditation.
Wobei damit nicht gemeint ist aufzuhören
zu denken, sondern die Gedanken zur Ruhe zu bringen.
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Nav
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Beitrag(#29753) Verfasst am: 19.09.2003, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Markus hat folgendes geschrieben:
Das war der Kampf der 'Volksfront von Tibet' gegen die 'Tibetanische Volksfront'. Aber das ist ja schon lange vorbei.


War das nicht die "Kampagne für ein freies Tibet"? Am Kopf kratzen


Jetzt stell' Dir mal vor, die VR China gibt denen einen eigenen Staat... diese Leute würden sich doch nur gegenseitig umbringen! Böse
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Meloneneis
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#29834) Verfasst am: 19.09.2003, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

@ric,

Zitat:
Ich kann in dem von Dir genannten Absatz keine Aufforderung finden, das Denken bleiben zu lassen.


Naja, die Produktion von Gedanken und Ideen als zwanghafte Obession zu bezeichnen, halte ich schon für bedenklich. Mit "Fixierung" ist bei den Buddhisten, die ich kenne (bloß nicht verallgemeinern!), nicht nur eine krankhafte Problematik gemeint, sondern das Festhalten an allen irdischen Formen und Inhalten. Das ist im Grunde ein sehr radikaler Konstruktivismus. In der Theorie ist das ja alles ganz nett und man kann darüber philosophieren. Wir leben aber nunmal in dieser Welt, ob sie uns gefällt oder nicht!

Meine Erfahrungen in asiatischen Ländern gehen in die Richtung, dass ein Leben nach der buddhistischen Philosophie (und damit meine ich die buddhistischen Richtungen, die ich aus der praktischen Anschauung kenne) auch nicht gerade der Himmel (sorry, die Erleuchtung) auf Erden ist. Es werden dort nicht weniger soziale Probleme und Konflikte durch die Religion (mit)verursacht als in christlichen Ländern. Außerdem habe ich das Gefühl, dass vieles von dem, was man hierzulande zum Thema Buddhismus zu lesen bekommt, sehr auf den westlichen Markt zurechtgeschnitten wird. Das geht hier mehr in Richtung "Designerreligion". Die buddhistischen Schriften werden für den westeuropäischen Geschmack uminterpretiert. Das ist so ähnlich als würde man die Bibel nehmen und völlig neu interpretieren, ohne die bereits bestehenden christlichen Richtungen und Konfessionen zu berücksichtigen. Ich halte es für sehr bedenklich, wenn man eine Religion ohne ihre historische Entwicklung und ihr soziales Umfeld betrachtet. Ich kenne mich zwar mit Tibet nicht aus, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die soziale Realität (auch ohne bzw. vor den Chinesen) tatsächlich so rosig ist, wie es im Hollywood-Film dargestellt wird.

@schmerzlos,
ich fühle mich nicht angegriffen, ich nehme lediglich Stellung und versuche Mißverständnisse auszuräumen.
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ric
Gast






Beitrag(#29844) Verfasst am: 19.09.2003, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
Naja, die Produktion von Gedanken und Ideen als zwanghafte Obession zu bezeichnen, halte ich schon für bedenklich....
Wenn es so da stehen würde, hättest Du recht mit Deinen Bedenken. skeptisch
Aber ich will jetzt nicht Korinthen kacken. zwinkern
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Alzi
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#29912) Verfasst am: 20.09.2003, 05:02    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
Meine Erfahrungen in asiatischen Ländern gehen in die Richtung, dass ein Leben nach der buddhistischen Philosophie (und damit meine ich die buddhistischen Richtungen, die ich aus der praktischen Anschauung kenne) auch nicht gerade der Himmel (sorry, die Erleuchtung) auf Erden ist.
Es werden dort nicht weniger soziale Probleme und Konflikte durch die Religion (mit)verursacht als in christlichen Ländern.


Kannst Du die letzte Behauptung auch belegen, oder ist das einfach so dahin gesagt?


Zitat:
Ich halte es für sehr bedenklich, wenn man eine Religion ohne ihre historische Entwicklung und ihr soziales Umfeld betrachtet.

Lachen


Ich halte es für sehr bedenklich, wenn man xxxxx ohne historische Entwicklung und soziales Umfeld betrachtet.
(Bitte ein beliebiges Substantiv einsetzten.)
_________________
Wer heilt hat recht!
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#29923) Verfasst am: 20.09.2003, 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
@schmerzlos,
ich fühle mich nicht angegriffen, ich nehme lediglich Stellung und versuche Mißverständnisse auszuräumen.


- Nietzsche hielt den Buddhismus tatsächlich sogar für "positivistisch"...
Wenn von Ländern die Rede ist, die dem Buddhismus fröhnen, dann
sollte zumindest erwähnt sein, dass "Buddhismus" nicht das Ziel ist. zwinkern

Da wo Menschen rumflitzen gibt es(oh Wunder) immer Probleme.
Wie die jeweiligen sozialen Strukturen sind ist nicht "allein" von
der "Religion/Philosophie" abhängig.

Was lässt sich nicht alles vergleichen ?
Japan z.B. wird es im Vergleich zu Sri Lanka verhältnismäßig gut gehen, etc.
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Meloneneis
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#29957) Verfasst am: 20.09.2003, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

@alzi,

Zitat:
Kannst Du die letzte Behauptung auch belegen, oder ist das einfach so dahin gesagt?


Ich kann dir ein paar Beispiele aus eigener Anschauung geben: Sri Lanka z.B. wird von den dort ansässigen buddhistischen Mönchen für so etwas wie das gelobte Land gehalten (Buddhas eigene Insel!). Nur schade, dass dort auch hinduistische Tamilen leben. O.k., die Buddhisten waren wohl tatsächlich zuerst da. Allerdings kamen die hinduistischen Tamilen bereits in historischer Zeit (vor ein paar hundert Jahren - genaue Angaben müsste ich jetzt nachschauen) dazu. Später haben die Engländer den Konflikt noch etwas verstärkt, indem sie die Tamilen für Verwaltungsposten etc. bevorzugt haben. Unter dem Strich bleibt, dass sowohl Singhalesen als auch Tamilen heute Sri Lanker sind. Die Mönche propagieren aber einen singhalesischen Nationalismus nach dem Motto: "Tamilen raus!". Ein Mönch hat einmal ziemlich wörtlich zu mir gesagt: "Das ist unsere Insel, die Tamilen haben hier nichts verloren." Die Tamilen bekämpfen die singhalesische Übermacht dagegen mit Selbstmordanschlägen etc. Das ist so ähnlich wie in Israel. Kaum glaubt man, den Konflikt im Griff zu haben, kocht er anderer Stelle wieder irgendwo hoch.

Der Glaube, dass Frauen minderwertig sind, ist in asiatischen Ländern ebenfalls weit verbreitet. Ich habe immer wieder gehört, dass es bei ihnen eben nicht für eine Wiedergeburt als Mann gereicht hätte und sie sich daher ohne zu Mucken in ihr Schicksal (das vom Mann bestimmt wird!) fügen müssen. Die Sache mit der Verantwortlichkeit für die eigene Wiedergeburt führt auch zu anderen abstrusen Ideen. Z.B. haben unehelich geborene Kinder dort oft noch sehr schlechte Chancen. Man wirft ihnen einen miesen Charakter vor (den Kinder, nicht den Eltern!).
............

Ich kann noch haufenweise ähnliche Beispiel bringen, aber da schreibe ich mir die Finger wund.

Zitat:
Ich halte es für sehr bedenklich, wenn man xxxxx ohne historische Entwicklung und soziales Umfeld betrachtet.
(Bitte ein beliebiges Substantiv einsetzten.)


Erstens stimmt die Aussage nicht für jedes beliebige Substantiv und zweitens wird sie nicht falsch dadurch, dass sie auch auf andere Dinge als Religionen zutrifft.

@schmerzlos,

Zitat:
Da wo Menschen rumflitzen gibt es(oh Wunder) immer Probleme.
Wie die jeweiligen sozialen Strukturen sind ist nicht "allein" von
der "Religion/Philosophie" abhängig


Das ist richtig! Allerdings bleibt immer noch die Frage, ob die Religionen Konflikte (mit)hervorrufen und verstärken oder zu ihrer Bewältigung beitragen. Ob soziale Probleme durch sie gelöst oder akzeptiert und zementiert werden. Solche Fragen kann man nicht mit Religionstheorie und Zitaten aus "heiligen" Schriften beantworten, sondern nur dadurch, dass man in die entsprechenden Länder reist (am besten eine Zeit dort lebt) und mit den Menschen dort spricht.
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Subhash
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Beitrag(#30112) Verfasst am: 20.09.2003, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Jetzt stell' Dir mal vor, die VR China gibt denen einen eigenen Staat... diese Leute würden sich doch nur gegenseitig umbringen! :evil:


Dabei haben doch die Chinesen ein Monopol auf Schlächtereien in Tibet!
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#30113) Verfasst am: 20.09.2003, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Subhash hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Jetzt stell' Dir mal vor, die VR China gibt denen einen eigenen Staat... diese Leute würden sich doch nur gegenseitig umbringen! Böse


Dabei haben doch die Chinesen ein Monopol auf Schlächtereien in Tibet!


Als die Gelbmützensekte noch herrschte ging's aber auch nicht friedlicher zu. Mit den Augen rollen
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Nav
Gast






Beitrag(#30114) Verfasst am: 20.09.2003, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Subhash hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Jetzt stell' Dir mal vor, die VR China gibt denen einen eigenen Staat... diese Leute würden sich doch nur gegenseitig umbringen! Böse


Dabei haben doch die Chinesen ein Monopol auf Schlächtereien in Tibet!


Als die Gelbmützensekte noch herrschte ging's aber auch nicht friedlicher zu. Mit den Augen rollen


Genau darauf bezog ich mich. Immerhin bringt die VR China Ordnung ins Chaos.
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Beiträge: 4554

Beitrag(#30125) Verfasst am: 20.09.2003, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Meloneneis hat folgendes geschrieben:
@schmerzlos,

Zitat:
Da wo Menschen rumflitzen gibt es(oh Wunder) immer Probleme.
Wie die jeweiligen sozialen Strukturen sind ist nicht "allein" von
der "Religion/Philosophie" abhängig


Das ist richtig! Allerdings bleibt immer noch die Frage, ob die Religionen Konflikte (mit)hervorrufen und verstärken oder zu ihrer Bewältigung beitragen.


- Die Frage kann man stellen...aber vorher sollte man sich fragen, was "Leiden" bedeutet. Lachen

Zitat:
Ob soziale Probleme durch sie gelöst oder akzeptiert und zementiert werden.


- Buddhismus ist der Ursprung von zigtausend Krankheiten.

Zitat:
Solche Fragen kann man nicht mit Religionstheorie und Zitaten aus "heiligen" Schriften beantworten,


- Es gibt keine Heiligen Schriften. Lachen

Zitat:
sondern nur dadurch, dass man in die entsprechenden Länder reist (am besten eine Zeit dort lebt) und mit den Menschen dort spricht.


- Und was hat das mit der eigenen Erkenntnis zu tun ? Cool

Da könntest Du auch zum Mars fliegen...


Zur Wiedergeburt - und der Frau:

http://www.palikanon.com/buddhbib/07budjng/budjng02.htm#Karma

Inspiration durch erleuchtete Frauen von Susan Elbaum Jootla
http://www.palikanon.com/diverses/bhikkhunis/bhikkhuni05.htm

http://www.connection-medien.de/special/spec58/gruber.htm
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Subhash
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Anmeldungsdatum: 20.09.2003
Beiträge: 57
Wohnort: Jetzt genau hier

Beitrag(#30128) Verfasst am: 20.09.2003, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Genau darauf bezog ich mich. Immerhin bringt die VR China Ordnung ins Chaos.

Gib's doch einfach zu:
Dir ist es eine nicht-religiöse Regierung lieber, auch wenn sie mordet, vergewaltigt und brandschatzt.
Wenn's drum geht, eine Religion zu entmachten, ist dir alles recht.
_________________
..................................................
Ein Forum für's Ende aller Wege:
SATSANG-NOTIZEN
http://www.subhash.at/satsang/
..................................................
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zamis
Gast






Beitrag(#30130) Verfasst am: 20.09.2003, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Subhash hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Genau darauf bezog ich mich. Immerhin bringt die VR China Ordnung ins Chaos.

Gib's doch einfach zu:
Dir ist es eine nicht-religiöse Regierung lieber, auch wenn sie mordet, vergewaltigt und brandschatzt.
Wenn's drum geht, eine Religion zu entmachten, ist dir alles recht.


Zustimmung!

Wobei mich der Zusatz VR China zu der allerersten Verwendung dieses Smilies veranlasst:
Gröhl...
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#30138) Verfasst am: 20.09.2003, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

zamis hat folgendes geschrieben:
Subhash hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Genau darauf bezog ich mich. Immerhin bringt die VR China Ordnung ins Chaos.

Gib's doch einfach zu:
Dir ist es eine nicht-religiöse Regierung lieber, auch wenn sie mordet, vergewaltigt und brandschatzt.
Wenn's drum geht, eine Religion zu entmachten, ist dir alles recht.


Zustimmung!


Traurig, aber wahr Mit den Augen rollen
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