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Kredit, Zinsen, Judenverfolgung und die Kirche

 
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#299014) Verfasst am: 31.05.2005, 03:46    Titel: Kredit, Zinsen, Judenverfolgung und die Kirche Antworten mit Zitat

Früher durften doch auch Christen Geld verleihen und Zinsen kassieren, wie genau kam der neu erwachte Glaubenseifer zustande?
Thomas von Aquin soll da ja wesentlich mitbeteiligt gewesen sein?
Seit wann wurden die Juden in Europa aus den sog. ehrbaren Berufen gedrängt?
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#299037) Verfasst am: 31.05.2005, 10:23    Titel: Re: Kredit, Zinsen, Judenverfolgung und die Kirche Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Früher durften doch auch Christen Geld verleihen und Zinsen kassieren, wie genau kam der neu erwachte Glaubenseifer zustande?
Thomas von Aquin soll da ja wesentlich mitbeteiligt gewesen sein?
Seit wann wurden die Juden in Europa aus den sog. ehrbaren Berufen gedrängt?


Aha, dürfens das jetzt nicht ?
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299047) Verfasst am: 31.05.2005, 11:39    Titel: Re: Kredit, Zinsen, Judenverfolgung und die Kirche Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Früher durften doch auch Christen Geld verleihen und Zinsen kassieren, wie genau kam der neu erwachte Glaubenseifer zustande?
Thomas von Aquin soll da ja wesentlich mitbeteiligt gewesen sein?
Seit wann wurden die Juden in Europa aus den sog. ehrbaren Berufen gedrängt?


Es war verpönt, wenn Christen anderen Christen für gewährte Kredite Zinsen einnahmen. Es liegt also nahe, dass andere Bevölkerungsgruppen (hier eben Juden) das als Marktlücke ansahen. Und es liegt ebenso nahe, dass der eine oder andere hochverschuldete christliche Mitmensch in auswegslosen Situationen ebendiese bösen jüdischen Schacherer für sein Dilemma verantwortlich gemacht hat (passiert ja heute auch noch bei den verschiedensten Berufen).

Ansonsten konnten Juden sämtliche Berufe ausüben. Allerdings kam im späten Mittelalter vielerorts das Verbot für Juden hinzu, in Kaufmannsgilden und Handwerkszünften Mitglied zu sein. Die produzierten dann eben im Kleineren und unorganisiert. Nur können Organisationen sehr viel mehr erreichen und sich wesentlich besser einen Namen machen als Einzelkämpfer.

Deshalb wohl auch das verquere Bild, dass der Jude so an sich ausschließlich ein Wucherer war. Passte ja auch immer wieder in den Kram.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#299120) Verfasst am: 31.05.2005, 13:23    Titel: Re: Kredit, Zinsen, Judenverfolgung und die Kirche Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ansonsten konnten Juden sämtliche Berufe ausüben. Allerdings kam im späten Mittelalter vielerorts das Verbot für Juden hinzu, in Kaufmannsgilden und Handwerkszünften Mitglied zu sein.


Was allerdings in der damaligen Wirtschaftsordnung eine faktischen Berufsverbot gleichkam.

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Die produzierten dann eben im Kleineren und unorganisiert.


Bist du sicher? M.W. war das so gar nicht möglich, da nur Zunfsmitglieder entsprechende Geschäfte betreiben durften.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299145) Verfasst am: 31.05.2005, 13:49    Titel: Re: Kredit, Zinsen, Judenverfolgung und die Kirche Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ansonsten konnten Juden sämtliche Berufe ausüben. Allerdings kam im späten Mittelalter vielerorts das Verbot für Juden hinzu, in Kaufmannsgilden und Handwerkszünften Mitglied zu sein.


Was allerdings in der damaligen Wirtschaftsordnung eine faktischen Berufsverbot gleichkam.

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Die produzierten dann eben im Kleineren und unorganisiert.


Bist du sicher? M.W. war das so gar nicht möglich, da nur Zunfsmitglieder entsprechende Geschäfte betreiben durften.


Kam immer drauf an, welche freundlichen Zugeständnisse da noch gemacht wurden. Das mit dem Berufsverbot stimmt im Prinzip insofern, dass Zünfte und Gilden schon kontrollierten, wer sich da mit seinen Dienstleistungen oder Produkten auf den Markt stellt, also öffentlich tätig wird.

Ein Überleben in besagten Berufen konnte demzufolge nur so aussehen, dass für den Eigenbedarf oder innerhalb der jüdischen Gettos mehr oder weniger offiziell angeboten wurde.

Zitat:
Neben der Funktion als Geldverleiher und Geldwechsler übte die jüdische Stadtbevölkerung noch eine Vielzahl anderer Tätigkeiten aus. Sie arbeiteten als Handwerker, Klein- und Großhändler und führten auch Handelstransaktionen im großen Sinne durch. Weiters waren sie als Hausierer und im ambulanten Handel tätig.

Bis ins 11. Jahrhundert waren die Juden in ihrer Funktion als Händler für das Reich unentbehrlich. Deshalb standen sie auch unter besonderem Schutz des Herrschers und genossen einige Vorrechte, wie Zollbegünstigungen und der Befreiung von sonstigen Verkaufsabgaben.

Gerade die Vielseitigkeit der ökonomischen Tätigkeit war für die jüdische Bevölkerungsschicht charakteristisch.

Erwerbsformen wie Geldverleihen und Handel verhalfen vielen Juden zu Wohlstand, welcher der christlichen Oberschicht nahe kam.

Im 14. Jahrhundert kam es jedoch zu einer deutlichen Einschränkung bezüglich der Tätigkeitsbereiche. Der Grund für diese Veränderung lag im Entstehen eines organisierten Kaufmanns- und Handwerkerstandes,- den Zünften und Gilden-, zu denen die jüdische Bevölkerung keinen Zutritt hatte. Somit beschränkte sich die Produktion jüdischer Handwerker auf den Eigenbedarf.
http://www.uni-salzburg.at/ges/people/janotta/sim/juden.html


Interessant übrigens - gibt dieser Link auch her - ist, dass Juden zu Beginn des Mittelalters teilweise sogar verschiedenste Privilegien genossen, die zwar nicht aus reiner Freundlichkeit garantiert wurden, dennoch vermutlich zusätzlich Feindbilder bei der christlichen Bevölkerung weckten.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#299349) Verfasst am: 31.05.2005, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aha, dürfens das jetzt nicht ?

Na schon, der Papst hat ja auch seine Vatikanbank, aber wenn der sich an die alten Spielregeln hält dann wird der unten beim Teufel ganz schlimm was auf die Nuß bekommen!
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#299378) Verfasst am: 31.05.2005, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aha, dürfens das jetzt nicht ?

Na schon, der Papst hat ja auch seine Vatikanbank, aber wenn der sich an die alten Spielregeln hält dann wird der unten beim Teufel ganz schlimm was auf die Nuß bekommen!



Glaub ich nicht. Vetter Luzifer ist stiller Teilhaber der Vatikanbank.
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#299469) Verfasst am: 01.06.2005, 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aha, dürfens das jetzt nicht ?

Na schon, der Papst hat ja auch seine Vatikanbank, aber wenn der sich an die alten Spielregeln hält dann wird der unten beim Teufel ganz schlimm was auf die Nuß bekommen!


hmm... ich kenn mich da nicht aus, aber ist es nicht so dass dem einzelnen christen vom vermögen der kirche nichts gehört, aber z.b. die pfarrgemeinde ein mitspracherecht bei dem eigentum der pfarre hat, die aber glaub ich wieder dem bistum gehört. irgendwie machens die katholen schon schwierig, dass man ihnen was nachweisen kann. wär doch ein lohnendes gebiet fürn dreschner, oder etwa nicht ? oder hat er sich diesem thema schon gewidmet ?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#299480) Verfasst am: 01.06.2005, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aha, dürfens das jetzt nicht ?

Na schon, der Papst hat ja auch seine Vatikanbank, aber wenn der sich an die alten Spielregeln hält dann wird der unten beim Teufel ganz schlimm was auf die Nuß bekommen!


hmm... ich kenn mich da nicht aus, aber ist es nicht so dass dem einzelnen christen vom vermögen der kirche nichts gehört, aber z.b. die pfarrgemeinde ein mitspracherecht bei dem eigentum der pfarre hat, die aber glaub ich wieder dem bistum gehört. irgendwie machens die katholen schon schwierig, dass man ihnen was nachweisen kann. wär doch ein lohnendes gebiet fürn dreschner, oder etwa nicht ? oder hat er sich diesem thema schon gewidmet ?
Also wenn dann befasst sich Carsten Frerk damit.
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#299794) Verfasst am: 02.06.2005, 03:47    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aha, dürfens das jetzt nicht ?

Na schon, der Papst hat ja auch seine Vatikanbank, aber wenn der sich an die alten Spielregeln hält dann wird der unten beim Teufel ganz schlimm was auf die Nuß bekommen!


hmm... ich kenn mich da nicht aus, aber ist es nicht so dass dem einzelnen christen vom vermögen der kirche nichts gehört, aber z.b. die pfarrgemeinde ein mitspracherecht bei dem eigentum der pfarre hat, die aber glaub ich wieder dem bistum gehört. irgendwie machens die katholen schon schwierig, dass man ihnen was nachweisen kann. wär doch ein lohnendes gebiet fürn dreschner, oder etwa nicht ? oder hat er sich diesem thema schon gewidmet ?
Also wenn dann befasst sich Carsten Frerk damit.

danke, schon bestellt Smilie
http://www.carstenfrerk.de/finanzen.htm
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