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Rache, Sinn und Ursprung.
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Hans-Peter
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2004
Beiträge: 551

Beitrag(#301286) Verfasst am: 05.06.2005, 23:35    Titel: Re: Rache, Sinn und Ursprung. Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Entwicklung unseres Rechtssystem und der damit einhergehende, erzwungene Verzicht auf Selbstjustiz - dem Ausleben eines Rachegefühls, ist eine Kulturleistung, die wir sehr hoch schätzen sollten. Recht bedeutet heutzutage nicht mehr das Unrecht mit Unrecht zu vergelten, sondern "sich nicht selbst die Hände schmutzig machen" und das Recht in "objektive" Hände zu übergeben.


Sehr richtig. Jedoch bleibt die Frage: Was passiert, wenn der Staat, welcher uns das Ausleben des "Rachegefühls" untersagt mit dem Versprechen, selber für die Wiederherstellung des Rechts zu sorgen, eben dieses nicht mehr tut?(Aus welchen Gründen auch immer.)

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
"Ehre" ist nur teilweise eine passende Bezeichnung für diesen psychischen Effekt der Gleichgewichtsherstellung, die Ehre hat ein Eigenleben entwickelt, das nicht mehr das Unrecht ausmerzt, sondern selbst auch wieder neues schafft ... denn gerade das Ehrgefühl verleitet jemanden dazu, ein vermeintliches Ungleichgewicht zu entdecken... Ehre wird selbst zu einem Unrecht und kann dann nicht dem Recht dienen... besonders wenn die Wiederherstellung der "Ehre" auf unbeteiligte Mitglieder der Gemeinschaft angewandt wird ("Blutrache")

Das Problem eines übersteigerten oder gar falschen Ehrbegriffs ist meiner Meinung nach eine andere Diskussion.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
"Strukturen der menschlichen Natur" --- komisch, die Kultur wird immer wieder gerne ausgeblendet... der Mensch hat, auch wenn das manche Anhänger einer gewissen Denkrichtung nicht mitbekommen haben, sich eine Kulturwelt erschaffen, die ihn von der "Natur" entfernt hat... der Mensch ist ohne Kultur nicht mehr lebensfähig

Bleibt nur die Frage: Was ist Kultur und was ist Un-Kultur. In Bezug darauf sind wir schon längst, um mit Konrad Lorenz zu sprechen, bei der "Verhausschweinung" des Menschen angekommen. Menschliche Instinkte und Haltungen, welche ihn zu Großem leiten können, werden doch heute systematisch durch Streben nach Sicherheit im "Wohlstands-Pferch" abtrainiert. Nicht daß ich Wohlstand an sich ablehne - es kommt auf den Umgang mit ihm an. In Deutschland nach dem Krieg hatte/hat er aber eher eine korrumpierende Funktion, frei mit Churchill: "Ich wünsche mir, daß die Deutschen fett und impotent werden."
_________________
"Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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