Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#302659) Verfasst am: 08.06.2005, 22:25 Titel: Jugendlicher Widerstand |
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Vielen Jugendlichen behagte das Regime nicht, welches durch Zwang in vielen Lebensbereichen gekennzeichnet war.
Der jugendliche Widerstand war, wie bei allen anderen Bevölkerungsgruppen vorwiegend passiv und nur unauffällig.
Es gab aber auch aktiven Widerstand, der durch Subkulturen gekennzeichnet war. Diese Jugendliche waren meistens unpolitisch und verbanden sich durch ihre Abneigung von Hitlers Diktatur.
Es gab regelrechte Untergrundbewegungen und Subkulturen, deren primäres Ziel es war, sich vom zwanghaften Massenkult des Ns zu distanzieren und individueller zu Leben. Viele Jugendlichen leisteten schon allein darin Widerstand, indem sie sich anders kleideten, als es der Norm entsprach oder sich weigerten, die Uniformen anzuziehen. Auch griffen manche musikalisch Vorlieben auf, die im Ns verboten, oder zumindest nicht gern gesehen wurden. So versammelten sich Jugendliche in einsamen Orten und ließen unter anderem neue amerikanische Schlager, darunter auch Jazz, spielen. Sie wurden als die "Swing-Jugend" bezeichnet und von den Ns-Schergen brutal verfolgt. Trotzdem ging ihre Zahl in die Tausende.
Gesellschaftliche Normen waren im Ns-Regime drückender, als jemals zuvor. Manchen Jugendlichen war dieser Verlust der Individuallität, die strikte Geschlechtertrennung in der HJ, verschiedene Pflichten einschließlich der Krieg so unbeliebt, dass sie beschlossen, sich entgültig in die Illegalität zu bewegen und teilweise sogar Kontakte zu anderen Widerstandsbewegungen aufzunehmen. Von den offiziellen Stellen wurden die meisten dieser Gruppen als "Edelweißpiraten" bezeichnet.
Im Gegensatz zu der Hitlerjugend waren die Geschlechter bei den Aktivitäten der Edelweißpiraten gemischt die geheime Treffen, Parties, Fahrten aufs Land, Wanderungen, Lagerfahrten usw. umfassten.
Da die Nationalsozialisten gegen das blose Absondern von der Hitlerjugend mit Repressalien reagierten, wurde auch der Widerstand der Edelweißpiraten immer aggressiver. Da Camping nur innerhalb der HJ-Organisation erlaubt und vor allem auch sie selbst für die Überwachung ihres diesbezüglichen Monopols zuständig war, kam es nicht selten in manchen Regionen zu handgreiflichen Zusammenstössen. Die Edelweißpiraten und die HJ stellten sich gegenseitig Fallen und verprügelten sich.
Besonders schlecht sah es für diese Edelweißpiraten aus, wenn sie von der Polizei entdeckt wurden. Das hatte oft eine Einweisung in ein Jugend-KZ, reguläres KZ oder sogar die sofortige Todesstrafe zur Folge. Besonders hart wurde mit politischen Jugendlichen verfahren. Noch ärger sah es natürlich aus, wenn die Nazis hinter die jüdische Herkunft manch dieser Jugendlichen kamen.
Links: http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/widerstand/jugendopposition/index.html
http://www.shoahproject.org/widerstand/kids/shkids4.htm
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#302763) Verfasst am: 09.06.2005, 09:30 Titel: |
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Oh, die HJ war bei weitem nicht so straff organisiert wie einen die NS-Propaganda glauben machen wollte. Das war schlicht und einfach organisatorisch nicht möglich bei einer Gruppierung, die fast die gesamte deutsche Jugend umfasste und weitgehend selbstverwaltend gestaltet war.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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