Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#302615) Verfasst am: 08.06.2005, 21:11 Titel: Die Chroniken von Narnia |
|
|
Als Teenager habe ich zwei Bände der Chroniken von Narnia gelesen. Damals haben mir diese Geschichten Spaß gemacht, auch wenn man einen gewissen missionarischen Eifer durchaus durchschmeckte. Nun habe ich gehört, dass Disney an einer Verfilmung arbeitet.
In diesem Zusammenhang würde mich interessieren:
- Wer hat die Chroniken komplett gelesen?
- Lohnen sich die anderen Teile? (Ich kenne nur The Lion, the Witch and the Wardrobe und The Silver Chair.)
- Was haltet ihr von einer Verfilmung?
- Was hat euch gegebenenfalls an diesen Büchern gefallen oder total abgenervt?
- Würdet ihr sie euren Kindern zu lesen geben?
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#302768) Verfasst am: 09.06.2005, 09:41 Titel: Re: Die Chroniken von Narnia |
|
|
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | (Ich kenne nur The Lion, the Witch and the Wardrobe und The Silver Chair.) |
Da habe ich eine gute Nachricht für dich: Der erstgenannte ist der, den Disney verfilmt.
Sonderlich viel kann ich sonst nicht sagen, ich habe von den Büchern nie zuvor gehört.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
trond Gast
|
(#302829) Verfasst am: 09.06.2005, 14:02 Titel: Re: Die Chroniken von Narnia |
|
|
Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Sonderlich viel kann ich sonst nicht sagen, ich habe von den Büchern nie zuvor gehört. |
Wirklich? Sie sind doch Klassiker der Kinderliteratur.
MfG
Peter
|
|
Nach oben |
|
 |
Wanderer Bestienbändiger
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld
|
(#303049) Verfasst am: 09.06.2005, 21:10 Titel: Re: Die Chroniken von Narnia |
|
|
Ich habe davon auch das erste mal in der Kinovorschau, die vor Episode III lief gehört. Daher interessiert es mich um so mehr, was du mit
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Damals haben mir diese Geschichten Spaß gemacht, auch wenn man einen gewissen missionarischen Eifer durchaus durchschmeckte.
|
meinst.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#303076) Verfasst am: 09.06.2005, 22:06 Titel: Re: Die Chroniken von Narnia |
|
|
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | (Ich kenne nur The Lion, the Witch and the Wardrobe und The Silver Chair.) |
Da habe ich eine gute Nachricht für dich: Der erstgenannte ist der, den Disney verfilmt. |
Ja, in dem Zusammenhang kam ich wieder auf diese Bücher. Ob das allerdings eine gute Nachricht ist, sei mal dahingestellt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#303080) Verfasst am: 09.06.2005, 22:21 Titel: Re: Die Chroniken von Narnia |
|
|
Wanderer hat folgendes geschrieben: | Ich habe davon auch das erste mal in der Kinovorschau, die vor Episode III lief gehört. Daher interessiert es mich um so mehr, was du mit
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Damals haben mir diese Geschichten Spaß gemacht, auch wenn man einen gewissen missionarischen Eifer durchaus durchschmeckte.
|
meinst. |
C.S. Lewis war überzeugter Christ und das merkt man in seinen Büchern durchaus. Wie in so vielen Fantasy-Szenarien geht es um einen Kampf Gut gegen Böse. Der Erzbösewicht ist hier eine Hexe und das absolute Gute ist ein Löwe namens Aslan. Der gibt sich in einem der Bücher freiwillig in die Hände der Hexe und lässt sich töten. Am nächsten Tag ersteht er von den Toten auf. Die Anspielung auf Jesus ist unangenehm offensichtlich.
Menschen heißen in der Welt Narnia "Adamssöhne" und "Evastöchter". Auch nicht gerade sehr hintergründig.
C.S. Lewis war mit Tolkien befreundet. Angeblich kühlte diese Freundschaft ab, nachdem Tolkien gewagt hatte, die Narnia-Bücher zu kritisieren. Tolkiens Kritikpunkt war angeblich, das Lewis seine Welt mit Kreaturen aus allen möglichen Mythologien bevölkert hatte. Es ist schon ein sehr bunter Zoo, den er sich ausgedacht hat, und für Erwachsene wirkt es ziemlich kitschig.
Trotzdem habe ich diese Bücher in jüngeren Jahren gerne gelesen. Was mir gefiel, war das (eigentlich abgedroschene) Motiv der Anderswelt, die neben unserer gewohnten Realität existiert. In den beiden Narnia-Büchern, die ich gelesen habe, finden englische Kinder des 20. Jahrhunderts einen Eingang in eine andere Welt, die Welt Narnia, in der sie in den Kampf Gut gegen Böse verwickelt werden, in dem sie eine wichtige Rolle spielen. In "The Lion, the Witch and the Wardrobe" ist der Eingang zur Anderswelt in einem alten Kleiderschrank hinter ein paar Mänteln.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#383991) Verfasst am: 09.12.2005, 19:51 Titel: |
|
|
Der Film ist mittlerweile also da und siehe - er wird wegen religiöser Verbrämtheit (und schlechter Darstellung sowie einiger lächrlicher Tricks) verrissen:
http://www.filmspiegel.de/filme/chronikenvonnarniadiederkoenigvonnarnia/chronikenvonnarniadiederkoenigvonnarnia_1.php
Zitat: | Hinter dem Kinderbuch findet sich der Abgrund der religiösen Inbrunst. Teils schrecklich naiv und unreflektiert entfaltet der Regisseur Andrew Adamson seine kunterbunte CGI-Traumwelt voller Abenteuer. |
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
|
(#384016) Verfasst am: 09.12.2005, 20:36 Titel: |
|
|
np: C.S. Lewis - Sweets for my sweet
|
|
Nach oben |
|
 |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#384046) Verfasst am: 09.12.2005, 22:41 Titel: |
|
|
Kann sich noch jemand an die BBC-Verfilmung (ich denke es waren kaum 10 Folgen) erinnern?
Der Löwe (Aslan?) war ein riesen Plüschvieh.
|
|
Nach oben |
|
 |
theresa irgendjemand halt
Anmeldungsdatum: 10.04.2004 Beiträge: 34
|
(#384050) Verfasst am: 09.12.2005, 23:01 Titel: |
|
|
ich habe die ersten drei gelesen und fand sie damals auch ganz gut, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der film viel taugt. das gut-gegen-böseprinzip wirkt als film immer noch primitiver als gedruckt und die plakate mit aslan (riesen löwe mit glitzer im fell) sahen auch nicht gerade vielversprechend aus
_________________ Etwas Duft bleibt immer an den Händen derer, die Blumen schenken.
|
|
Nach oben |
|
 |
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
|
(#384083) Verfasst am: 10.12.2005, 00:32 Titel: |
|
|
soweit ich davon gelesen habe, und nachdem mir von irgendwelchen Fundis ständig CSLewis-Zitate vorgehalten werden - muß es schlimm sein.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
|
(#384087) Verfasst am: 10.12.2005, 00:47 Titel: |
|
|
Vor Jahren habe ich einen Anflug von Masochismus an den Tag gelegt und Lewis' Perelandra-Trilogie gelesen. Seither bin ich von diesem Autor (fast) geheilt. Nun ja, weil die Fundis so viel Lewis erwähnen, habe ich nach der Perelandra-Trilogie mit "Pardon, ich bin Christ" angefangen und seither bin ich von Lewis endgültig geheilt.
|
|
Nach oben |
|
 |
IvanDrago Ösifreund und Pendler zwischen den Welten
Anmeldungsdatum: 18.07.2005 Beiträge: 2876
|
(#384104) Verfasst am: 10.12.2005, 01:55 Titel: |
|
|
Ja, ja, "Pardon, ich bin Christ"...
Wenn man bedenkt das dieses Buch es schon bei vielen Atheisten geschafft hat, sie zum Glauben zu bekehren...
Ich find den Typ zum kotzen, allein das Kapitel über die Rolle von Mann und Frau...
Er ist auf jeden Fall einer der prominenten europäischen christlichen Propagandisten schlechthin.
In christlichen Kreisen fiebert man seit Monaten wie wild auf das Märchen, es ist ein gutes weil christliches Märchen. Es ist so lächerlich und verlogen, wenn man bedenkt was für eine paranoide Panik vor Harry Potter geschürt wurde, weil das ja böse und satanisch weil zu wenig christlich ist...
Jetzt folgen dann lauter Grossveranstaltungen und ähnliches zu Narnia, sie hoffen das es viele wieder für den Glauben begeistert, ähnlich wie bei der Passion vom ollen Fundi-Katholen Mel...
Ich für meinen teil werde dankend verzichten, mir diesen kindlich-kitschigen tendenziösen schwarz-weiss Scheissdreck reinzuziehen, ich war aber auch nicht in einem der Harry Potter-Filme... (zu satanisch halt... )
_________________ "Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10
Heike N. meint: "IvanDrago for President!"
Faszination braucht keine höhere Macht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Finril -.-
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 1270
|
(#384109) Verfasst am: 10.12.2005, 02:32 Titel: |
|
|
Ne Frage, ich will mir mal die 7 Bände wünschen.
Weiß jemand, wie die alle heißen?
Also das habe ich schon:
Autor:C.S. Lewis
Verlag: ??
1.?
2.?
3.?
4.?
5.?
6.?
7.?
ISBN:?
Ich hab leider nichts gefunden, außerdem bin ich zu faul meine Antivirenprogramme zustarten(Soda-Bot). Google geht nicht mehr. Und ohne dass, finden meine Eltern das nicht
Da hab ich dann wenigstens was zu lesen.
_________________ Ein Geist wer seine Pflichten nicht erfüllt kann nicht frei sein.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#384114) Verfasst am: 10.12.2005, 03:09 Titel: |
|
|
Finril hat folgendes geschrieben: | Ne Frage, ich will mir mal die 7 Bände wünschen.
Weiß jemand, wie die alle heißen?
Also das habe ich schon:
Autor:C.S. Lewis
Verlag: ??
1.?
2.?
3.?
4.?
5.?
6.?
7.?
ISBN:?
|
http://de.wikipedia.org/wiki/Chroniken_von_Narnia
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
IvanDrago Ösifreund und Pendler zwischen den Welten
Anmeldungsdatum: 18.07.2005 Beiträge: 2876
|
(#384119) Verfasst am: 10.12.2005, 05:17 Titel: |
|
|
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | Die Chroniken von Narnia sind eine 7 Bücher umfassende Serie von Fantasy-Romanen, die zwischen 1939 und 1956 von C. S. Lewis geschrieben und veröffentlicht wurden. Sie erzählen die Abenteuer von vier Geschwistern im Reich Narnia. Die Bücher sind überdies bekannt für ihre von Pauline Baynes angefertigten Illustrationen und veranschaulichen verschiedene Aspekte des christlichen Glaubens auf eine Weise, die diesen auch für Kinder zugänglich macht |
Wow, wie spannend, das will ich auch unbedingt mal lesen!!!
Finril, es gibt abertausende wirklich gute und interessante Bücher, und du wirst im Verlauf deines Lebens nur einen Bruchteil davon lesen können.
Du willst nun sieben Bücher totalen christliche Botschaften für kindlich Gemüter transportierenden Schund lesen.
Ich rate dir davon ab, zu schade um die Zeit, dann mach lieber einen Thread "Buchtipps für mich" auf und sag dazu in welcher Richtung du was suchst...
So, ich habs versucht, ansonsten: dein Pech...
_________________ "Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10
Heike N. meint: "IvanDrago for President!"
Faszination braucht keine höhere Macht.
|
|
Nach oben |
|
 |
caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
|
(#384144) Verfasst am: 10.12.2005, 12:34 Titel: |
|
|
Geht es euch eigentlich manchmal auch so wie mir, wenn sie zufällig in Sendungen a la "Wort zum Sonntag" reinhören, ohne zu wisen, was es ist? Dass nämlich eine zeitlang sich das, was man da hört, wie ganz normale Alltags- bzw. Lebensweisheit, zuweilen auch mal Binsenweisheit anhört - bis dann plötzlich der liebe Gott ex machina hineinplatzt und das ganze gewaltsam auf den christlichen Glauben beogen wird?
So ähnlich ists mE mit den Chroniken von Narnia, bloß dass die abschließende theologische Interpretation nicht im Buch selber steht. Wenn man nicht weiß, dass das ganze als Glaubensillustration gedacht ist, merkt mans auch nicht - und selbst wenn mans weiß, muss man wohl Theologe sein, um alles zu erfassen.
Die Bücher mögen als theologische Lehrstücke gedacht sein - aber in dem Sinne, dass Eltern oder Lehrer sich ihrer bei der Glaubensvermittling bedienen können. Ohne diese Interpretation vorgesetzt zu bekommen, wird kein Kind in den Büchern den christlichen Glauben erkennen. Ohen diese Bezugnahme wird es zu bezugsloser Mythologie - Xena lässt grüßen.
Was bleibt ist Fantasy, die ebensosehr christlich ist wie Harry Potter okkultistisch.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
|
|
Nach oben |
|
 |
Finril -.-
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 1270
|
(#384163) Verfasst am: 10.12.2005, 13:19 Titel: |
|
|
IvanDrago hat folgendes geschrieben: | Wikipedia hat folgendes geschrieben: | Die Chroniken von Narnia sind eine 7 Bücher umfassende Serie von Fantasy-Romanen, die zwischen 1939 und 1956 von C. S. Lewis geschrieben und veröffentlicht wurden. Sie erzählen die Abenteuer von vier Geschwistern im Reich Narnia. Die Bücher sind überdies bekannt für ihre von Pauline Baynes angefertigten Illustrationen und veranschaulichen verschiedene Aspekte des christlichen Glaubens auf eine Weise, die diesen auch für Kinder zugänglich macht |
Wow, wie spannend, das will ich auch unbedingt mal lesen!!!
Finril, es gibt abertausende wirklich gute und interessante Bücher, und du wirst im Verlauf deines Lebens nur einen Bruchteil davon lesen können.
Du willst nun sieben Bücher totalen christliche Botschaften für kindlich Gemüter transportierenden Schund lesen.
Ich rate dir davon ab, zu schade um die Zeit, dann mach lieber einen Thread "Buchtipps für mich" auf und sag dazu in welcher Richtung du was suchst...
So, ich habs versucht, ansonsten: dein Pech...  |
Okay:-)
So kriege ich wenigstens noch ein paar Posts mehr (Ich postgeiler Mensch)
Aber in welches Forum soll der Thread "Buchtipps für mich"?
_________________ Ein Geist wer seine Pflichten nicht erfüllt kann nicht frei sein.
|
|
Nach oben |
|
 |
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
|
(#384199) Verfasst am: 10.12.2005, 14:49 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | Geht es euch eigentlich manchmal auch so wie mir, wenn sie zufällig in Sendungen a la "Wort zum Sonntag" reinhören, ohne zu wisen, was es ist? Dass nämlich eine zeitlang sich das, was man da hört, wie ganz normale Alltags- bzw. Lebensweisheit, zuweilen auch mal Binsenweisheit anhört - bis dann plötzlich der liebe Gott ex machina hineinplatzt und das ganze gewaltsam auf den christlichen Glauben beogen wird? |
Ja, geht mir auch oft so und ist jedesmal großes Gelächter dann.
caballito hat folgendes geschrieben: | So ähnlich ists mE mit den Chroniken von Narnia, bloß dass die abschließende theologische Interpretation nicht im Buch selber steht. Wenn man nicht weiß, dass das ganze als Glaubensillustration gedacht ist, merkt mans auch nicht - und selbst wenn mans weiß, muss man wohl Theologe sein, um alles zu erfassen.
Die Bücher mögen als theologische Lehrstücke gedacht sein - aber in dem Sinne, dass Eltern oder Lehrer sich ihrer bei der Glaubensvermittling bedienen können. Ohne diese Interpretation vorgesetzt zu bekommen, wird kein Kind in den Büchern den christlichen Glauben erkennen. Ohen diese Bezugnahme wird es zu bezugsloser Mythologie - Xena lässt grüßen.
Was bleibt ist Fantasy, die ebensosehr christlich ist wie Harry Potter okkultistisch. |
Ich stimme diesem Aspekt nur zum Teil zu. Ein wesentlicher Unterschied zum Wort am Sonntag liegt darin, daß für dieses eine harmlose, reale Begebenheit (etwa ein schöner Baum, ein Parkplatz oder ein Wasserfall) genommen und dann lächerlich zwangsumgedeutet wird, während bei LotR oder Narnia, oder auch bei Dickens, die Fantasy-Geschichte einen inhärent ideologischen Anteil hat, beispielsweise die Schwarzweißmalerei oder andere moralische Appelle. Daher ist sowas für mich nicht nur Fantasy, auch wenn das lesende / glotzende Kind natürlich die Ideologie nur unterschwellig verpaßt bekommt.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#384211) Verfasst am: 10.12.2005, 15:15 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | So ähnlich ists mE mit den Chroniken von Narnia, bloß dass die abschließende theologische Interpretation nicht im Buch selber steht. Wenn man nicht weiß, dass das ganze als Glaubensillustration gedacht ist, merkt mans auch nicht - und selbst wenn mans weiß, muss man wohl Theologe sein, um alles zu erfassen. |
caballito hat folgendes geschrieben: | Was bleibt ist Fantasy, die ebensosehr christlich ist wie Harry Potter okkultistisch. |
Ich hab die in relativ jungem Alter gelesen und fand sie auch über weite Strecken recht unterhaltsam. Ich mag halt "märchenhafte" Szenarien. Die christlichen Bezüge fand ich allerdings schon damals unangenehm offensichtlich und platt. Wenn zum Beispiel Menschen als "Adamssöhne" und "Evastöchter" bezeichnet werden, ist das nicht gerade eine sehr raffinierte Andeutung. Auch das Selbstopfer Aslans mit anschließender "Auferstehung" war nicht gerade schwierig einzuordnen. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.
Was die entsprechenden Radiosendungen angeht: Ich finde, man kann spätestens beim zweiten Satz sagen, um was es sich da handelt. Die Sprecher haben einen bestimmten Vortragsstil, eine bestimmte Rhetorik, einen bestimmten sprachlichen Stil, dessen Merkmale ich zwar nicht klar benennen kann (vielleicht haben sich ja Linguisten mal damit befasst), aber den ich gleichwohl mit hoher Trefferquote erkenne. Da werden bei mir sofort bestimmte Saiten zum Klingen gebracht. Ich denke an Schulgottesdienste, meine Relilehrerin am Gymmi, an den Konfirmandenunterricht, an Bibelstunden bei kirchlichen Kinderfreizeiten und so weiter. Wenn mich dieses Gefühl beschleicht - und es beschleicht mich meist schon nach wenigen Wörtern - weiß ich, was das für eine Sendung ist.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
|
(#384215) Verfasst am: 10.12.2005, 15:26 Titel: |
|
|
step hat folgendes geschrieben: | Ich stimme diesem Aspekt nur zum Teil zu. Ein wesentlicher Unterschied zum Wort am Sonntag liegt darin, daß für dieses eine harmlose, reale Begebenheit (etwa ein schöner Baum, ein Parkplatz oder ein Wasserfall) genommen und dann lächerlich zwangsumgedeutet wird, während bei LotR oder Narnia, oder auch bei Dickens, die Fantasy-Geschichte einen inhärent ideologischen Anteil hat, beispielsweise die Schwarzweißmalerei oder andere moralische Appelle. Daher ist sowas für mich nicht nur Fantasy, auch wenn das lesende / glotzende Kind natürlich die Ideologie nur unterschwellig verpaßt bekommt. |
Naja, dass der Autor einer Geschichte womöglich seine persönliche Moral in dieselbe einflicht, ist nicht weiter verwunderlich, wie ich finde. Ob es sich bei dieser Geschichte nun um eine "realistische" oder um eine phantastische handelt, ist hier m.E. belanglos.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#384220) Verfasst am: 10.12.2005, 15:32 Titel: |
|
|
Tegularius hat folgendes geschrieben: | Naja, dass der Autor einer Geschichte womöglich seine persönliche Moral in dieselbe einflicht, ist nicht weiter verwunderlich, wie ich finde. |
Mein Vorwurf ist, dass dies bei den Chroniken von Narnia in besonders platter Weise geschieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
|
(#384222) Verfasst am: 10.12.2005, 15:38 Titel: |
|
|
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Naja, dass der Autor einer Geschichte womöglich seine persönliche Moral in dieselbe einflicht, ist nicht weiter verwunderlich, wie ich finde. |
Mein Vorwurf ist, dass dies bei den Chroniken von Narnia in besonders platter Weise geschieht. |
Ja, nach deinen Beispielen zu urteilen (ich selbst kenne die Bücher nicht) ist das wohl so. Das ist allerdings eher ein literarisches Manko, meine ich. Dass der Autor seine Weltanschauung in die Geschichte einbindet, ist dabei ja nicht das eigentliche Problem.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#384227) Verfasst am: 10.12.2005, 15:43 Titel: |
|
|
Tegularius hat folgendes geschrieben: | Ja, nach deinen Beispielen zu urteilen (ich selbst kenne die Bücher nicht) ist das wohl so. Das ist allerdings eher ein literarisches Manko, meine ich. Dass der Autor seine Weltanschauung in die Geschichte einbindet, ist dabei ja nicht das eigentliche Problem. |
Ja, genau so sehe ich das auch.
|
|
Nach oben |
|
 |
caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
|
(#384245) Verfasst am: 10.12.2005, 16:38 Titel: |
|
|
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Ich hab die in relativ jungem Alter gelesen und fand sie auch über weite Strecken recht unterhaltsam. Ich mag halt "märchenhafte" Szenarien. Die christlichen Bezüge fand ich allerdings schon damals unangenehm offensichtlich und platt. |
Ich hab sie erst als Erwachsener kennengelernt und hab es nicht gemerkt.
Was lernt uns das? Womöglich, dass die Neigung, es mit dem Christentum in Verbindung zu bringen, a priori vorhnden sein muss, oder dass, wer christlich geprägt denkt, Christentum überall entdeckt ... Das dann allerdings konsequenterweise auch da, wo gar keins drin ist (was natürlich ein ganz anderes Kapitel ist).
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Wenn zum Beispiel Menschen als "Adamssöhne" und "Evastöchter" bezeichnet werden, ist das nicht gerade eine sehr raffinierte Andeutung. |
Ist Michael Ende ein Protagonist des Christentums? Genau die Bezeichnung kommt nämlich auch in der unendlichen Geschichte vor (und "Menschenkind" gleich dazu - wenn man will, ist das der Menschensohn ...). Auch wenn hier die Beziehung zur jüdisch-christlichen Mythologie offensichtlich ist, ist es zunächst mal für sich genommen nicht mehr als das - die Verwendung eines allgemein verständlichen mythologischen Begriffes. Damit allein wird soviel Christentum transportiert, wie altgriechiche Religion mit der Memerkung, jemand sei von Amors Pfeil getroffen worden oder habe die Büchse der Pandora geöffnet.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Auch das Selbstopfer Aslans mit anschließender "Auferstehung" war nicht gerade schwierig einzuordnen. |
Auch nur für den, für den diese Figur zwangsläufig christlich sein muss - was sie aber gerade nicht ist. Ähnliches gibt es auch in anderen Mythen - und war zuweilen auch schon mal der Grund, irgenwelche indigenen Religionen als Zerrbilder des Christentums aufzufassen, wenn Missionare sich bemüßigt gesehen haben, ähnliche Motive der jeweiligen Mythen sachfremd christlich zu interpretieren.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Was die entsprechenden Radiosendungen angeht: Ich finde, man kann spätestens beim zweiten Satz sagen, um was es sich da handelt. |
Manchmal eben nicht. Ich jedenfalls. Wenn du doch, ist auch das ein Indiz, dass du leichter Christentum riechst als z.B. ich, was dann ja wieder zur unterschiedlichen Rezeption der Chroniken passt. Und zusammen mit diener Begründung sogar zu meinem Erklärungsversuch.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#384248) Verfasst am: 10.12.2005, 16:42 Titel: |
|
|
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Naja, dass der Autor einer Geschichte womöglich seine persönliche Moral in dieselbe einflicht, ist nicht weiter verwunderlich, wie ich finde. |
Mein Vorwurf ist, dass dies bei den Chroniken von Narnia in besonders platter Weise geschieht. |
Damit kannst du Tolkien und mir die Hand schütteln.
Na gut, Tolkien müsstest du vorher ausbuddeln, aber irgendwas ist ja immer...
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
|
(#384257) Verfasst am: 10.12.2005, 16:47 Titel: |
|
|
step hat folgendes geschrieben: | während bei LotR oder Narnia, oder auch bei Dickens, die Fantasy-Geschichte einen inhärent ideologischen Anteil hat, beispielsweise die Schwarzweißmalerei oder andere moralische Appelle. |
Das allerdings haben die genannten nicht nur mit der geamten Fantasy, sondern mit der gesamten Weltliteratur gemein
Irgendetwas wird immer transportiert, und manchmal auch das Gegenteil. Man steht so gesehen nur vor der Wahl, damit umzugehen (und entsprechende Kompetenzen zu vermitteln), oder fein säuberlich zu sortieren und nur noch die Literatur zu konsumieren (bzw. konsumieren zu lassen), die das "richtige" transportiert. Viel bleibt dann allerdings nicht mehr übrig.
step hat folgendes geschrieben: | Daher ist sowas für mich nicht nur Fantasy, auch wenn das lesende / glotzende Kind natürlich die Ideologie nur unterschwellig verpaßt bekommt. |
Es ist genau "nur Fantasy", weil dieses Mehr zum Wesen jeder Literatur gehört.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#384258) Verfasst am: 10.12.2005, 16:47 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | Auch nur für den, für den diese Figur zwangsläufig christlich sein muss - was sie aber gerade nicht ist. |
C.S. Lewis hatte anscheinend schon missionarische Motive.
caballito hat folgendes geschrieben: | Manchmal eben nicht. Ich jedenfalls. Wenn du doch, ist auch das ein Indiz, dass du leichter Christentum riechst als z.B. ich, was dann ja wieder zur unterschiedlichen Rezeption der Chroniken passt. Und zusammen mit diener Begründung sogar zu meinem Erklärungsversuch. |
Meine Sozialisation war schon ziemlich stark christlich geprägt. Ich glaube aber nicht, dass ich Christliches verstärkt dort erschnüffele, wo keines ist. Wenn ich Mission rieche ist auch meistens Mission beabsichtigt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
|
(#384262) Verfasst am: 10.12.2005, 16:53 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | Es ist genau "nur Fantasy", weil dieses Mehr zum Wesen jeder Literatur gehört. |
Das sehe ich auch so. Allerdings denke ich, dass gute Literatur dieses "mehr" differenzierter darstellt. Wenn eine Seite "nur gut" und eine Seite "nur böse" ist, wofür wird man sich Leser entscheiden? Derart plumpe Lenkung gefällt mir nicht, jedenfalls nicht mehr. (Als Kind sah es freilich anders aus.)
|
|
Nach oben |
|
 |
caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
|
(#384263) Verfasst am: 10.12.2005, 17:03 Titel: |
|
|
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Auch nur für den, für den diese Figur zwangsläufig christlich sein muss - was sie aber gerade nicht ist. |
C.S. Lewis hatte anscheinend schon missionarische Motive. |
Natürlich hatte er die. Das hab ich ja auch gar nicht bestritten. Sowenig wie dass die Bücher sich als Missionswerrkzeuge eignen, wenn sie als solche benutzt werden. Aber das ändert nichts daran, dass die Bücher nun mal da sind, ganz unabhängig von diesen Motiven. Und dass sie, als solche, eben auch noch etwas anderes sind als Missionswerkzeuge.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Meine Sozialisation war schon ziemlich stark christlich geprägt. Ich glaube aber nicht, dass ich Christliches verstärkt dort erschnüffele, wo keines ist. |
Das wollte ich auch nicht unterstellen. Trotzdem ist es offensichtlich so, dass bei dir eine gewisse Prädisposition besteht, Dinge im christlichen Kontext zu sehen, die mir fehlt. Mit dem Ergebnis, dass ein Text, der für mich vielleicht eine nette Erzählung aus dem Reich der christlichen Mythologie ist (Was spricht dagegen, zwischen Rübezahl und Herkules auch mal von David und Goliath zu erzählen?), für dich eine christliche Predigt sein kann. So wie die Chroniken für mich eben Fantasyerzählungen sind, in denen halt einige Motive vorkommen, die aus der christlichen Mythologie geklaut sind. So ähnlich wie Xena eben ...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
|
|
Nach oben |
|
 |
|