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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#304875) Verfasst am: 14.06.2005, 23:47 Titel: |
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solang es nicht ganz ohne leithammel geht (und das denke ich), ist mir der leithammel "aufklärung" noch der liebste.
cdu, christliche spinner und andere nazis sollten keinen einfluss auf den "leithammel" haben
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#304888) Verfasst am: 15.06.2005, 00:28 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wer an die Leerheit glaubt ist unheilbar.  |
Na, dann braucht er sich ja auch nicht um Heilung zu bemühen... |
"Vergänglich ist alles Gewordene, strebet ohne Unterlaß."
(Buddha)
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#304941) Verfasst am: 15.06.2005, 09:58 Titel: |
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Wir sollten das arbeitsteilig machen.
Eine Gruppe verficht die Leitkultur "Humanismus und Aufklärung" (als Gegenpol zur Forderung nach christlicher Leitkultur).
Auf die gehen die Christenleitkulturler dann so richtig los.
Wir lassen das ein bisschen kochen.
Und schließlich kommt die andere Gruppe mit dem weisen Kompromiss, es doch bei weltanschaulicher Neutralität zu belassen
Ich trag mich schonmal für die zweite Gruppe ein.
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#304945) Verfasst am: 15.06.2005, 10:17 Titel: |
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Frank hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt halte ich Deine Antwort für eine politisch korrekte Immunreaktion. Oder anders ausgedrückt: für einen pawlowschen Reflex auf indizierte Begriffe. |
Am Begriff liegts nicht, es liegt an dem, was damit gemeint ist. Nenn es "Werte" statt "Leitkultur", das bessert nichts. Die Leute auf ein Werteset verpflichten zu wollen, halte ich für unbrauchbar (und zwar bereits als Mittel der Auseinandersetzung, nicht erst als Ziel). Und außerdem ist "Aufklärung", in welcher Bedeutung auch immer gebraucht, hoffentlich doch kein Set von Werten - sondern, wenn man eine Definition braucht, doch viel eher der Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und dabei nichts unbefragt zu lassen (auch nicht die Aufklärung selbst). So etwas zu verdinglichen zu "Leitkultur", "Werten" usw. ist Selbstaufhebung der Aufklärung und kann nicht scharf genug kritisiert werden.
Noch komplizierter ists beim Humanismus, der meines Erachtens ein vollständig sinnentleerter Begriff ist. Anhand eines solchen Begriffes Böcke und Schafe zu trennen finde ich schrecklich. Warum sollte man das überhaupt tun? Wozu dieses "Lagerdenken"? Wieso diese zusätzlichen Zweckbestimmungen von Gesellschaft und Kultur, die nur auf Freiheitseinschränkung hinauslaufen können? Muss dann jeder Beamte auf die Aufklärung schwören? Nee, nee ...
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#304949) Verfasst am: 15.06.2005, 10:40 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Am Begriff liegts nicht, es liegt an dem, was damit gemeint ist. Nenn es "Werte" statt "Leitkultur", das bessert nichts. Die Leute auf ein Werteset verpflichten zu wollen, halte ich für unbrauchbar (und zwar bereits als Mittel der Auseinandersetzung, nicht erst als Ziel). Und außerdem ist "Aufklärung", in welcher Bedeutung auch immer gebraucht, hoffentlich doch kein Set von Werten - sondern, wenn man eine Definition braucht, doch viel eher der Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und dabei nichts unbefragt zu lassen (auch nicht die Aufklärung selbst). So etwas zu verdinglichen zu "Leitkultur", "Werten" usw. ist Selbstaufhebung der Aufklärung und kann nicht scharf genug kritisiert werden.
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Warum? Ich finde, es besagt nicht mehr, daß der Benutzung des eigenen Verstandes Vorrang gegenüber unhinterfragbaren Dogmen eingeräumt werden sollte. Worin besteht da die Selbstaufhebung, wenn die Rolle des Staates die ist, dem förderliche Bedingungen zu schaffen? Du schreibst ja selbst, daß es Mut braucht, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, und der Mut besteht ja nicht nur darain, die eigene Trägheit zu überwinden, sondern denen die Stirn zu bieten, die damit ein Problem haben, wenn einer selbst denkt.
Wenn ich zum Beispiel der Meinung bin, daß dem Bedürfnis einer türkischstämmigen Frau, einen eigenen Lebensentwurf zu verwirklichen, gegenüber den Ansprüchen der Tradition Vorrang eingeräumt werden sollte, habe ich im Grunde den Begriff der "Leitkultur" inhaltlich akzeptiert. Und ich sehe darin nichts zu beanstanden.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Mautpreller Ortograf
Anmeldungsdatum: 17.02.2005 Beiträge: 246
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(#304954) Verfasst am: 15.06.2005, 10:53 Titel: |
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Zitat: | Wenn ich zum Beispiel der Meinung bin, daß dem Bedürfnis einer türkischstämmigen Frau, einen eigenen Lebensentwurf zu verwirklichen, gegenüber den Ansprüchen der Tradition Vorrang eingeräumt werden sollte, habe ich im Grunde den Begriff der "Leitkultur" inhaltlich akzeptiert. |
Ach so. Und wenn nun aber die türkischstämmige Frau ihren eigenen Lebensentwurf dadurch verwirklichen will, dass sie sich zur Tradition bekennt? Und wenn einer durch Benutzung seines eigenen Verstandes zu dem Resultat kommt, dass er den Katholizismus für die Rettung der Menschheit hält? Dein Begriff ist entweder rein formal (und dann wertlos) oder inhaltlich gefüllt (und damit autoritär).
Zitat: | wenn die Rolle des Staates die ist, dem förderliche Bedingungen zu schaffen |
Das nenne ich handfesten Staatsidealismus. Ausgerechnet der Staat soll garantieren, dass die Bürger ihren eigenen Verstand benutzen (können)?
_________________ Die niederen Alkanthiole sind widerlich riechende Flüssigkeiten ohne besondere praktische Bedeutung (Lautenschläger u.a. 1987, Chemie - Fakten und Gesetze). --- Die Ärmsten!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#304960) Verfasst am: 15.06.2005, 11:09 Titel: |
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Mautpreller hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wenn ich zum Beispiel der Meinung bin, daß dem Bedürfnis einer türkischstämmigen Frau, einen eigenen Lebensentwurf zu verwirklichen, gegenüber den Ansprüchen der Tradition Vorrang eingeräumt werden sollte, habe ich im Grunde den Begriff der "Leitkultur" inhaltlich akzeptiert. |
Ach so. Und wenn nun aber die türkischstämmige Frau ihren eigenen Lebensentwurf dadurch verwirklichen will, dass sie sich zur Tradition bekennt? |
Wenn es ihre Entscheidung ist, die ihr keiner aufgezwungen hat, wo ist das Problem? Das macht ja gearde den Unterschied aus, daß eine "aufklärerische Leitkultur" nicht konkret formuliert, wie jemand zu leben hat, sondern nur, daß jemand die Möglichkeit dazu haben muß, und somit im Gegensatz zur "christlichen Leitkultur" ergebnisoffen ist.
Wer übrigens entscheiden soll, wie er leben will, muß zumendest seine Möglichkeiten kennen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#304961) Verfasst am: 15.06.2005, 11:12 Titel: |
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Dann ist "aufklärerische Leitkultur" also eine Kultur, die nicht leitet?
Warum nennt man sie dann überhaupt so?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#304969) Verfasst am: 15.06.2005, 12:03 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Dann ist "aufklärerische Leitkultur" also eine Kultur, die nicht leitet?
Warum nennt man sie dann überhaupt so?  |
Da hat er mal recht.
_________________ Trish:(
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#306302) Verfasst am: 19.06.2005, 17:14 Titel: |
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http://www.giordano-bruno-stiftung.de/Projekte/projekte.html
Zitat: |
Leitkultur: Evolutionärer Humanismus
Während konservative Politiker eine christlich-patriotische Leitkultur („Werte des christlichen Abendlandes“) einklagen und mitunter gar zum Kulturkampf gegen „gott- und vaterlandslose Gesellen“ aufrufen, träumen andere von der „multikulturellen Gesellschaft“ und einer „Einbürgerung des Islam“ inklusive eines „flächendeckenden Angebots von Islamunterricht an deutschen Schulen“.
Die Giordano Bruno Stiftung hält beide Strategien für verfehlt: Weder die konservative Wiederbelebung der Idee einer „christlichen Festung Europa“ noch die postmoderne Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Islam oder anderen religiösen bzw. esoterischen Strömungen werden das Projekt einer „offenen Gesellschaft“ voran bringen. Vielmehr sollten wir konsequenter als je zuvor auf jene Leitkultur setzen, mit der der gesellschaftliche Fortschritt in der europäischen Geschichte tatsächlich verknüpft war, nämlich dem Zusammenspiel von diesseitigem Humanismus und wissenschaftlicher Aufklärung. Die Giordano Bruno Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Idee einer solchen „progressiven Leitkultur“, die sich auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Philosophie und Kunst stützt, öffentlichkeitswirksam in die gesellschaftspolitische Debatte einzubringen. |
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