Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#307510) Verfasst am: 23.06.2005, 00:08 Titel: Dürre im Mittelmeerraum |
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Es scheint, so meint man teilweise, als würde sich die Sahara ihren Weg durchs Mittelmeer bannen.
Die Ausbreitung der industriellen Landwirtschaft, Überweidung der Steppenregionen und zunehmende unfruchtbarkeit durch einseitige Beanspruchung der Böden sorgen für eine Dessertifikation. Seit längerer Zeit hat die EU im Süden ökologisch umstrittene und an die realen Bedingungen nicht angepasste industrielle Landwirtschaft subventioniert.
Inzwischen herrscht in vielen Teilen Spaniens nach einer Dürreperiode eine ernsthafte Wasserknappheit. http://www.orf.at/050622-88317/index.html
orf hat folgendes geschrieben: | In Spanien führt kein einziger Fluss zwischen Barcelona und Malaga noch Wasser, in vielen Regionen musste das Wasser bereits rationiert werden. Eine der Ursachen für die Misere ist die mit EU-Subventionen entstandene exzessive Landwirtschaft, die rund drei Viertel des gesamten Trinkwassers verbraucht.
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Die Wetterextreme der vergangenen Jahre haben dramatische Folgen: Im Süden Spaniens sterben die Olivenbäume ab, die schon viele Trockenperioden überlebt haben.Zwei äußerst kalte Winter haben die Bäume geschädigt, die Dürre gibt ihnen nun den Rest. Jose Benavente von der Universität Granada warnt davor, dass die Produktion von Olivenöl in den nächsten Jahren ganz zusammenbrechen könnte.
In Aragonien, Kastilien, Katalonien, Andalusien und der Extremadura drohen Totalausfälle bei der Getreideernte.
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Sogar der Reisanbau, der Unmengen an Wasser verbraucht, ist dank EU-Subventionen lohnend. Zur Bewässerung wurden riesige Stauseen gebaut, die Flüsse trocknen aus und hinterlassen verdorrte Landschaften und menschenleere Dörfer
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Viel Wasser verbraucht auch der Tourismus. In den letzten Jahren sind riesige, luxuriöse Hotelanlagen mit Swimmingpools und nahe gelegenen Golfplätzen entstanden.
Betrieben hat dieses Geschäft vielfach die Ostmafia, die hier ihre Gelder weißgewaschen hat. Die Korruption in vielen Gemeinden und Regionen hat dieser Entwicklung Vorschub geleistet.
Die Beregnung der Golfplätze wurde inzwischen eingeschränkt oder verboten, auch die Swimmingpools müssen teilweise stillgelegt werden
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Die ehemalige konservative Regierung Aznar wollte das Problem mit der Umleitung des größten spanischen Flusses Ebro quer durch Spanien nach Süden lösen.
Bedenken der Ökologen und Widerstand der Bevölkerung im Norden führte dazu, dass die EU die Förderung dieses Projekts zurückzog. Vor einem Jahr wurde es endgültig abgeblasen, die heute regierenden Sozialisten unter Jose Luis Rodriguez Zapatero setzen stattdessen auf die Entsalzung des Meerwassers. Aber auch diese Technologie ist umstritten, sie erfordert relativ hohen Energieaufwand. |
Der ORF berichtet auch allgemein über Südeuropa, wo Spanien ebenfalls erwähnt wird:
orf hat folgendes geschrieben: | Schon seit dem vergangenen Herbst leidet Spanien unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren. In den am stärksten betroffenen Gegenden sind in kleineren Dörfern die Wasserleitungen bereits versiegt, sodass die Bewohner mit Tankwagen beliefert werden müssen. In Huesca im Norden des Landes dürfen die Schwimmbäder nicht gefüllt werden.
[...]In Portugal war zeitweise von der schlimmsten Dürre seit 300 Jahren die Rede. In einzelnen Regionen linderten allerdings im Mai Regenfälle das Ausmaß der Trockenheit. In zahlreichen Dörfern jedoch sind die Reservoire leer, sodass die Bewohner Wasser nur noch aus Tankwagen erhalten.
Die Regierung gewährte den Bauern zur Linderung der Ernteausfälle Steuererleichterungen. In weiten Teilen des Landes herrscht akute Waldbrandgefahr. Die Portugiesen befürchten eine Wiederholung des Infernos von 2003, als fast zehn Prozent der gesamten Waldbestände den Flammen zum Opfer fielen. |
Weitere Berichte zum Thema Dürre:
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/15835/
3sat hat folgendes geschrieben: | Eine zunehmende Häufung von Stürmen, Überschwemmungen und Dürreperioden sind die wahrscheinlichsten Folgen des globalen Klimawandels aufgrund der anhaltenden Umweltverschmutzung. Dies geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervor, der am Montag in Genf veröffentlicht wird. Die Menschen in den Entwicklungsländern werden demnach von den Auswirkungen der Klimaveränderungen am stärksten betroffen sein.
[...]
Der zweite Bericht des UN-Ausschusses zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change) weist darauf hin, dass die Kosten der Naturkatastrophen von jährlich rund vier Milliarden Dollar in den 50er Jahren auf 40 Milliarden Dollar im Jahr 1999 gestiegen sind. Die Zahl der Bewohner von Regionen mit akuter Wasserknappheit wird den Experten zufolge innerhalb der nächsten 25 Jahre von derzeit 1,7 Milliarden auf 5,4 Milliarden steigen. |
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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AlbertHofmann Brot für die Welt
Anmeldungsdatum: 12.10.2004 Beiträge: 90
Wohnort: inner space
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(#307573) Verfasst am: 23.06.2005, 09:58 Titel: |
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Üble Sache in Spanien...
wir sind sehr oft mit unserem ausgebauten Bulli in der Gegend von Murcia; und was sich da in den letzten Jahren getan hat, ist wirklich Haarsträubend.
Gewächshäuser wohin das Auge blickt...teilweise sieht man Quadratkilometerweise nicht mal mehr den natürlichen Boden. Die Zwischenräume zwischen den Gewächshäusern wurden teilweise zur besseren Zugänglichkeit geteert.
Jeder mögliche Platz an der Küste wird mit Ferienhaussiedlungen, Hotels und Golfplätzen verbaut.
Nun, kurzum, was ich eigentlich sagen wollte: Wenn möglich füllen wir unseren Wassertank am liebsten aus natürlichen Quellen oder auch Brunnen, aber genau dies ist in Südspanien kaum mehr möglich. Die Quellen und Brunnen sind zu 90% versiegt...ich habe von Grundwasserabsenkungen von jährlich 10 Metern gehört...
Albert
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