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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#309448) Verfasst am: 28.06.2005, 12:10 Titel: Fremdarbeiter |
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Zitat: | Mit Bezug auf die Empörung, die seine Wortwahl "Fremdarbeiter" für ausländische Arbeitskräfte ausgelöst hatte, sagte Lafontaine: "Es ist richtig, dass auch die Nazis Deutsch gesprochen haben." |
Als Entgegnung zu der aufgesetzten Empörung wohl der einzig angemessene Kommentar
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#309461) Verfasst am: 28.06.2005, 13:20 Titel: |
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Abgesehen davon, dass wissen.de da eine andere Definition hat:
Zitat: | Fremdarbeiter
Bezeichnung für Menschen aus den während des 2. Weltkriegs vom Deutschen Reich besetzten Gebieten, die zunächst freiwillig, später zunehmend zwangsweise in der deutschen Kriegswirtschaft arbeiteten (1944: 7,5 Millionen). Sie lebten meistens kaserniert in Lagern unter besonderer Überwachung durch die Gestapo und arbeiteten bei niedrigem Lohn unter schlechten Ernährungs- und Arbeitsbedingungen. |
hat Mr. "Das Herz schlägt links und Leber arbeitet rechts unten" nicht ganz unrecht. Man kann alles übertreiben. Allerdings schwingt für mich bei Fremd nicht Gast mit. Aber ich bin ja auch niemand, der ausdrücklich darauf hinweisen muss, wo der Sitz der einzelnen Organe ist. Solche Leute ticken vielleicht einfach anders.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#309643) Verfasst am: 28.06.2005, 23:14 Titel: |
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Lafontaine hat dieses gesagt:
Lafontaine hat folgendes geschrieben: | Der Staat ist verpflichtet zu verhindern, daß Familienväter und Frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter ihnen zu Billiglöhnen die Arbeitsplätze wegnehmen. |
Als Antwort auf Kritik daran, sagt er dann folgendes:
Lafontaine als Verteidigung hat folgendes geschrieben: | Mit Bezug auf die Empörung, die seine Wortwahl "Fremdarbeiter" für ausländische Arbeitskräfte ausgelöst hatte, sagte Lafontaine: "Es ist richtig, dass auch die Nazis Deutsch gesprochen haben." Das Wort Fremdarbeiter sei im Duden jedoch nicht mit einem Verweis auf die Nazi-Vergangenheit indiziert. "Und die Sprachregelung des Duden darf man ja wohl noch anwenden, ohne das irgendwelche Betroffenheitslyriker versuchen, einem ans Zeug zu flicken", fügte der Ex-SPD-Chef hinzu. Wenn er das Wort Fremder in den Mund nehme, schwinge im Übrigen immer auch das Wort Gast mit. |
Nun gut, über die Bedeutung des Wortes "Fremder" kann man nun streiten. Für mich "schwingt" da jedoch auch nicht das Wort "Gast" mit, ein Fremder ist in meinem Empfinden sehr viel suspekter als ein Gast.
Die positiv besetzten Redewendungen:
- ein willkommener Gast
- Gastfreundschaft
- zu Gast sein
- gastlich
z.B. kann man mE sämtlich nicht auf das Wort "Fremder" übertragen.
Andererseits ist die Bedeutung in verschiedenen Regionen vielleicht unterschiedlich; man verwendet z.B. "Fremdenverkehr" als Synonym für "Tourismus" und teilweise sagt man auch "Fremdenzimmer" anstatt "Gästezimmer".
Einen Bezug zum 3. Reich kann ich auch nicht richtig erkennen.
Jedoch ist das für mich auch nicht das Problem. Ob Lafontaine hier Fremdarbeiter oder Gastarbeiter sagt, ist nicht das Entscheidende (obwohl für mich "Fremdarbeiter" sehr viel abwertender klingt als "Gastarbeiter").
Das Problem für mich ist, dass ich Lafontaines Aussage als zu vereinfachend und damit als populistisch empfinde.
Als Politiker muss man mE immer damit rechnen, dass es gewisse einfache Gemüter gibt, die nach einfachen Lösungen gieren, die dann diesen Satz für bare Münze nehmen und daraus folgendes schlussfolgern: Ich hab' keine Arbeit, die Fremdarbeiter sind schuld, der Staat müsste eigentlich dafür sorgen, dass das nicht so ist, macht er aber nicht, also ziehe ich jetzt los, übernehme die Aufgabe des Staates und haue jedem, der wie ein "Fremdarbeiter" aussieht, eins auf die Mütze, damit der abhaut und ich meine Arbeit wieder bekomme.
Nach Lafontaines Aussage ist diese Schlussfolgerung mE auch folgerichtig, denn Lafontaine schiebt hier in seiner unzulässigen Vereinfachung dem einzelnen ausländischen Arbeiter die Schuld an der Arbeitslosigkeit zu.
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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#309663) Verfasst am: 28.06.2005, 23:47 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Das Problem für mich ist, dass ich Lafontaines Aussage als zu vereinfachend und damit als populistisch empfinde.
Als Politiker muss man mE immer damit rechnen, dass es gewisse einfache Gemüter gibt, die nach einfachen Lösungen gieren, die dann diesen Satz für bare Münze nehmen und daraus folgendes schlussfolgern: Ich hab' keine Arbeit, die Fremdarbeiter sind schuld, der Staat müsste eigentlich dafür sorgen, dass das nicht so ist, macht er aber nicht, also ziehe ich jetzt los, übernehme die Aufgabe des Staates und haue jedem, der wie ein "Fremdarbeiter" aussieht, eins auf die Mütze, damit der abhaut und ich meine Arbeit wieder bekomme.
Nach Lafontaines Aussage ist diese Schlussfolgerung mE auch folgerichtig, denn Lafontaine schiebt hier in seiner unzulässigen Vereinfachung dem einzelnen ausländischen Arbeiter die Schuld an der Arbeitslosigkeit zu. |
Richtig, ich denke genau darauf ziehlte er ab.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#309697) Verfasst am: 29.06.2005, 00:51 Titel: |
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Fremdarbeiter klingt für mich noch besser als Gastarbeiter.
_________________ Trish:(
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JTB Niemand
Anmeldungsdatum: 17.03.2004 Beiträge: 429
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(#309699) Verfasst am: 29.06.2005, 01:01 Titel: |
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Stellt euch vor Stoiber hätte diese Sätze gesagt. Er würde hier an dieser Stelle in der Luft zerissen.
_________________ Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#309702) Verfasst am: 29.06.2005, 03:15 Titel: |
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Es ist einfach lausig von ihm das Lohndumping Fremdarbeitern anzuhaengen. Als angeblich Linker haette er die wirklich Verantwortlichen benennen sollen. Wem nuetzt es denn wenn miesere Loehne fuer gleiche Arbeit gezahlt werden? Wer nutzt es aus, dass es keine Mindestloehne bei uns gibt? Wer profitiert wirklich davon, dass Solidarisierungen in der Arbeitnehmerschaft mit solchen Spruechen torpediert werden? Ein aeusserst erbaermlicher Auftritt! "Mein Herz schlaegt links" Wers glaubt...
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#309727) Verfasst am: 29.06.2005, 07:34 Titel: |
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annox hat folgendes geschrieben: | Es ist einfach lausig von ihm das Lohndumping Fremdarbeitern anzuhaengen. Als angeblich Linker haette er die wirklich Verantwortlichen benennen sollen. Wem nuetzt es denn wenn miesere Loehne fuer gleiche Arbeit gezahlt werden? Wer nutzt es aus, dass es keine Mindestloehne bei uns gibt? Wer profitiert wirklich davon, dass Solidarisierungen in der Arbeitnehmerschaft mit solchen Spruechen torpediert werden? Ein aeusserst erbaermlicher Auftritt! "Mein Herz schlaegt links" Wers glaubt... |
Da magst du recht haben. Aber wer von denen, die meinen, sich über ein Wort aufregen zu müssen, hat das erkannt?
Ich finde es einfach eine lächerliche Vorstellung, wenn Leute über eine Vokabel rumheulen, sich über den Inhalt des Ganzen aber keinen Kopf machen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#309732) Verfasst am: 29.06.2005, 08:55 Titel: |
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#309782) Verfasst am: 29.06.2005, 13:02 Titel: |
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annox hat folgendes geschrieben: | Es ist einfach lausig von ihm das Lohndumping Fremdarbeitern anzuhaengen. Als angeblich Linker haette er die wirklich Verantwortlichen benennen sollen. Wem nuetzt es denn wenn miesere Loehne fuer gleiche Arbeit gezahlt werden? Wer nutzt es aus, dass es keine Mindestloehne bei uns gibt? Wer profitiert wirklich davon, dass Solidarisierungen in der Arbeitnehmerschaft mit solchen Spruechen torpediert werden? Ein aeusserst erbaermlicher Auftritt! "Mein Herz schlaegt links" Wers glaubt... |
Es gibt auch eine Art linken Nationalismus, wo Vertretter von Arbeitnehmern meinen, man müsse die einheimischen Arbeitsnehmer vor den ausländischen schützen.
mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben: |
Gewerkschaften gegen Einwanderung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzwang die erstarkende Arbeiterbewegung eine Abkehr von der bis dahin gültigen liberalen Zuwanderungspolitik. In allen entwickelten Industrieländern wurden Gesetze erlassen, die entweder die Einwanderung ganz verhinderten oder doch stark einschränkten. Die Gründe für diese einwanderungsfeindliche Haltung liegen in gewerkschaftlichen Sonderinteressen.
Der Preis der Ware Arbeitskraft bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn es gelingt, das Angebot künstlich zu verknappen, müssen die Löhne steigen. Es liegt daher in der Tradition der Gewerkschaften, nicht nur die Zulassung neuer Arbeitskräfte in möglichst vielen Wirtschaftszweigen zu erschweren bzw. ganz zu verhindern, sondern auch die Zuwanderung von Arbeitnehmern aus dem Ausland zu blockieren. Dieses gewerkschaftliche Interesse ist auch der Grund dafür, daß Asylbewerber in Deutschland keine Arbeitsgenehmigung erhalten. |
Ausländerfeindlichkeit ist somit keineswegs nur aus rechtsradikalen Kreisen bekannt. Es gibt viele Formen des Nationalismus linker Prägung. So sind beispielsweise viele Seperatistenbewegungen linksgerichtet. Die Verbindung der Ausländerfeindlichkeit mit dem Bestreben, die (überhöhten) Löhne zu erhalten deckt auch auf, dass auch der Rechtsradikalismus einen starken sozialistischen Kern hat.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#309783) Verfasst am: 29.06.2005, 13:09 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Es ist einfach lausig von ihm das Lohndumping Fremdarbeitern anzuhaengen. Als angeblich Linker haette er die wirklich Verantwortlichen benennen sollen. Wem nuetzt es denn wenn miesere Loehne fuer gleiche Arbeit gezahlt werden? Wer nutzt es aus, dass es keine Mindestloehne bei uns gibt? Wer profitiert wirklich davon, dass Solidarisierungen in der Arbeitnehmerschaft mit solchen Spruechen torpediert werden? Ein aeusserst erbaermlicher Auftritt! "Mein Herz schlaegt links" Wers glaubt... |
Es gibt auch eine Art linken Nationalismus, wo Vertretter von Arbeitnehmern meinen, man müsse die einheimischen Arbeitsnehmer vor den ausländischen schützen.
mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben: |
Gewerkschaften gegen Einwanderung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzwang die erstarkende Arbeiterbewegung eine Abkehr von der bis dahin gültigen liberalen Zuwanderungspolitik. In allen entwickelten Industrieländern wurden Gesetze erlassen, die entweder die Einwanderung ganz verhinderten oder doch stark einschränkten. Die Gründe für diese einwanderungsfeindliche Haltung liegen in gewerkschaftlichen Sonderinteressen.
Der Preis der Ware Arbeitskraft bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn es gelingt, das Angebot künstlich zu verknappen, müssen die Löhne steigen. Es liegt daher in der Tradition der Gewerkschaften, nicht nur die Zulassung neuer Arbeitskräfte in möglichst vielen Wirtschaftszweigen zu erschweren bzw. ganz zu verhindern, sondern auch die Zuwanderung von Arbeitnehmern aus dem Ausland zu blockieren. Dieses gewerkschaftliche Interesse ist auch der Grund dafür, daß Asylbewerber in Deutschland keine Arbeitsgenehmigung erhalten. |
Ausländerfeindlichkeit ist somit keineswegs nur aus rechtsradikalen Kreisen bekannt. Es gibt viele Formen des Nationalismus linker Prägung. So sind beispielsweise viele Seperatistenbewegungen linksgerichtet. Die Verbindung der Ausländerfeindlichkeit mit dem Bestreben, die (überhöhten) Löhne zu erhalten deckt auch auf, dass auch der Rechtsradikalismus einen starken sozialistischen Kern hat. |
überhöhte löhne gibz höchstens in den manageretagen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309784) Verfasst am: 29.06.2005, 13:12 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | "Das Herz schlägt links und Leber arbeitet rechts unten" |
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#309787) Verfasst am: 29.06.2005, 13:16 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | "Das Herz schlägt links und Leber arbeitet rechts unten" |
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Was ist denn daran so komisch? Wer weiß, vielleicht enthüllt Dr. Med. Der Brunnen ja noch weitere Standorte. Irgendwas wie: "Hier oben müsste eigentlich das Hirn sitzen."
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#309818) Verfasst am: 29.06.2005, 13:58 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Es ist einfach lausig von ihm das Lohndumping Fremdarbeitern anzuhaengen. Als angeblich Linker haette er die wirklich Verantwortlichen benennen sollen. Wem nuetzt es denn wenn miesere Loehne fuer gleiche Arbeit gezahlt werden? Wer nutzt es aus, dass es keine Mindestloehne bei uns gibt? Wer profitiert wirklich davon, dass Solidarisierungen in der Arbeitnehmerschaft mit solchen Spruechen torpediert werden? Ein aeusserst erbaermlicher Auftritt! "Mein Herz schlaegt links" Wers glaubt... |
Es gibt auch eine Art linken Nationalismus, wo Vertretter von Arbeitnehmern meinen, man müsse die einheimischen Arbeitsnehmer vor den ausländischen schützen.
mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben: |
Gewerkschaften gegen Einwanderung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzwang die erstarkende Arbeiterbewegung eine Abkehr von der bis dahin gültigen liberalen Zuwanderungspolitik. In allen entwickelten Industrieländern wurden Gesetze erlassen, die entweder die Einwanderung ganz verhinderten oder doch stark einschränkten. Die Gründe für diese einwanderungsfeindliche Haltung liegen in gewerkschaftlichen Sonderinteressen.
Der Preis der Ware Arbeitskraft bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn es gelingt, das Angebot künstlich zu verknappen, müssen die Löhne steigen. Es liegt daher in der Tradition der Gewerkschaften, nicht nur die Zulassung neuer Arbeitskräfte in möglichst vielen Wirtschaftszweigen zu erschweren bzw. ganz zu verhindern, sondern auch die Zuwanderung von Arbeitnehmern aus dem Ausland zu blockieren. Dieses gewerkschaftliche Interesse ist auch der Grund dafür, daß Asylbewerber in Deutschland keine Arbeitsgenehmigung erhalten. |
Ausländerfeindlichkeit ist somit keineswegs nur aus rechtsradikalen Kreisen bekannt. Es gibt viele Formen des Nationalismus linker Prägung. So sind beispielsweise viele Seperatistenbewegungen linksgerichtet. Die Verbindung der Ausländerfeindlichkeit mit dem Bestreben, die (überhöhten) Löhne zu erhalten deckt auch auf, dass auch der Rechtsradikalismus einen starken sozialistischen Kern hat. |
Ich würde sowieso vorschlagen, das, was wir heute als Rechtsextremismus pauschal bezeichnen, begriffsmäßig aufzuspalten:
1. Rechtsradikale, Rechtsextreme
- bürgerlich, konservativ, national, patriotisch, spiessig, auf "alte Werte" bedacht, Stammtisch
- DVU, REP, DP
2. Nationalistische Linksextreme
- sozialistisch, progressiv (in ihrem Sinne), nationalistisch, "rebellisch", agressiv, Demonstrationsteilnehmer
- NPD
Die Extreme berühren sich.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#309823) Verfasst am: 29.06.2005, 14:02 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mit Bezug auf die Empörung, die seine Wortwahl "Fremdarbeiter" für ausländische Arbeitskräfte ausgelöst hatte, sagte Lafontaine: "Es ist richtig, dass auch die Nazis Deutsch gesprochen haben." |
Als Entgegnung zu der aufgesetzten Empörung wohl der einzig angemessene Kommentar  |
Lafontaine hat völlig recht , das hat mit rechten Positionen garnichts zu tun , wir werden überschwemmt mit Leuten aus den Ostblockstaaten die hier billigst arbeiten , das geht so einfach nicht , es reicht wenn wir international schon in eine Konkurenz treten müßen , dann muß das nicht auch noch auf diese Weise im Eigenen Land geschehen , wir brauchen Mindestlöhne !
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309826) Verfasst am: 29.06.2005, 14:08 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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George hat folgendes geschrieben: | Wir brauchen Mindestlöhne! |
Zustimmung.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#309828) Verfasst am: 29.06.2005, 14:09 Titel: |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Ich würde sowieso vorschlagen, das, was wir heute als Rechtsextremismus pauschal bezeichnen, begriffsmäßig aufzuspalten: |
Ich würde vorschlagen, dass man erst einmal überlegt, wer hier eigentlich nationalistische und ausländerfeindliche Positionen vertritt. Dann kam leicht feststellen, dass dies von der bürgerlichen "Mitte" (die heute schon in der SPD beginnt) bis zu den Faschos geht. Dazu gehören auch Gewerkschaftler. Die Gruppen, die gegen nationalistische, rassistische und sonstige ausländerfeindliche (z.B. auch neoliberale) Positionen argumentieren, reichen von der Linken bis zu Teilen der "Mitte".
Es gibt tatsächlich einen "linken" Nationalismus, der z.B. bei nationalen Befreiungsbewegungen gegen Kolonialherrschaft deutlich wurde und auch manchmal in der reformistischen (pro-kapitalistischen) Linken auftritt. Im letzteren Fall beruht dieser Nationalismus darauf, dass die Reformisten den Nationalstaat für Veränderungen einsetzen wollen. Diese Leute fordern teilweise Protektionismus und Autarkie (oder "Regionalisierung"), aber meist nicht mit einer ausländerfeindlichen Richtung, wie man sie dagegen auch bei Neoliberalen beobachten kann, die gegen Einwanderung argumentieren.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309832) Verfasst am: 29.06.2005, 14:16 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Ich würde vorschlagen, dass man erst einmal überlegt, wer hier eigentlich nationalistische und ausländerfeindliche Positionen vertritt. Dann kam leicht feststellen, dass dies von der bürgerlichen "Mitte" (die heute schon in der SPD beginnt) bis zu den Faschos geht. Dazu gehören auch Gewerkschaftler. Die Gruppen, die gegen nationalistische, rassistische und sonstige ausländerfeindliche (z.B. auch neoliberale) Positionen argumentieren, reichen von der Linken bis zu Teilen der "Mitte". |
Rechts, links, Mitte, oben, unten, vorne, hinten, drunter, drüber, hinten vorne links, dann nächste Kreuzung rechts abbiegen, dann immer geradeaus und es liegt direkt vor Ihnen. Viel Glück.
(Wenn man sich unbedingt geistig selbst verstümmeln will...)
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#309841) Verfasst am: 29.06.2005, 14:43 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | Ich würde vorschlagen, dass man erst einmal überlegt, wer hier eigentlich nationalistische und ausländerfeindliche Positionen vertritt. Dann kam leicht feststellen, dass dies von der bürgerlichen "Mitte" (die heute schon in der SPD beginnt) bis zu den Faschos geht. Dazu gehören auch Gewerkschaftler. Die Gruppen, die gegen nationalistische, rassistische und sonstige ausländerfeindliche (z.B. auch neoliberale) Positionen argumentieren, reichen von der Linken bis zu Teilen der "Mitte". |
Rechts, links, Mitte, oben, unten, vorne, hinten, drunter, drüber, hinten vorne links, dann nächste Kreuzung rechts abbiegen, dann immer geradeaus und es liegt direkt vor Ihnen. Viel Glück.
(Wenn man sich unbedingt geistig selbst verstümmeln will...) |
Das hat nichts mit geistiger Verstümmlung zu tun, sondern welche politischen Gruppen welche Positionen vertretten und welche Politik machen.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309845) Verfasst am: 29.06.2005, 14:50 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | welche politischen Gruppen welche Positionen vertreten. |
Welche politische Gruppe vertritt eigentlich die Ehrlichkeit?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#309848) Verfasst am: 29.06.2005, 14:53 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | welche politischen Gruppen welche Positionen vertreten. |
Welche politische Gruppe vertritt eigentlich die Ehrlichkeit? |
Ehrlichkeit? Das hängt wohl offensichtlich davon ab, welche Positionen man selbst für richtig hält oder?
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309859) Verfasst am: 29.06.2005, 15:05 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Ehrlichkeit? Das hängt wohl offensichtlich davon ab, welche Positionen man selbst für richtig hält oder? |
So sehr wurde der Begriff "Ehrlichkeit" also schon verwässert...
Ich nenne eine Aussage "ehrlich", wenn ihr Inhalt mit der Wahrnehmung, auf die sie sich bezieht, übereinstimmt. Das hat mit "Perspektiven" nur wenig zu tun.
(Der Inhalt der Aussage "Ich bin an deinem Geburtstag ganz bestimmt zuhause" bezieht sich z.B. auf die Wahrnehmung des eigenen Willens.)
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#309877) Verfasst am: 29.06.2005, 15:25 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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George hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mit Bezug auf die Empörung, die seine Wortwahl "Fremdarbeiter" für ausländische Arbeitskräfte ausgelöst hatte, sagte Lafontaine: "Es ist richtig, dass auch die Nazis Deutsch gesprochen haben." |
Als Entgegnung zu der aufgesetzten Empörung wohl der einzig angemessene Kommentar  |
Lafontaine hat völlig recht , das hat mit rechten Positionen garnichts zu tun , wir werden überschwemmt mit Leuten aus den Ostblockstaaten die hier billigst arbeiten , das geht so einfach nicht , es reicht wenn wir international schon in eine Konkurenz treten müßen , dann muß das nicht auch noch auf diese Weise im Eigenen Land geschehen , wir brauchen Mindestlöhne ! |
alles falsch und kurzsichtig, wir brauchen ein anderes system. ein system der zusammenarbeit, nicht ein system der konkurrenz. wir brauchen demokratie auch in den betrieben, und demokratie auch in der wirtschaft.
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#309879) Verfasst am: 29.06.2005, 15:27 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | welche politischen Gruppen welche Positionen vertreten. |
Welche politische Gruppe vertritt eigentlich die Ehrlichkeit? |
wir haben einen Kabarettisten in Österreich (alexander bisenz) der prägte den Spruch: "Wie sage ich "ehrlich" dass man es auch glaubt"
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309881) Verfasst am: 29.06.2005, 15:32 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | "Wie sage ich 'ehrlich' dass man es auch glaubt." |
Gar nicht. Ob eine Aussage ehrlich ist, kann nicht gesagt, sondern nur gezeigt werden.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#309914) Verfasst am: 29.06.2005, 16:18 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mit Bezug auf die Empörung, die seine Wortwahl "Fremdarbeiter" für ausländische Arbeitskräfte ausgelöst hatte, sagte Lafontaine: "Es ist richtig, dass auch die Nazis Deutsch gesprochen haben." |
Als Entgegnung zu der aufgesetzten Empörung wohl der einzig angemessene Kommentar  |
Lafontaine hat völlig recht , das hat mit rechten Positionen garnichts zu tun , wir werden überschwemmt mit Leuten aus den Ostblockstaaten die hier billigst arbeiten , das geht so einfach nicht , es reicht wenn wir international schon in eine Konkurenz treten müßen , dann muß das nicht auch noch auf diese Weise im Eigenen Land geschehen , wir brauchen Mindestlöhne ! |
alles falsch und kurzsichtig, wir brauchen ein anderes system. ein system der zusammenarbeit, nicht ein system der konkurrenz. wir brauchen demokratie auch in den betrieben, und demokratie auch in der wirtschaft. |
wir leben im Zeitalter der globalisierung !!!
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#309924) Verfasst am: 29.06.2005, 16:32 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: | Wir brauchen Mindestlöhne! |
Zustimmung. |
Ablehnung.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#309926) Verfasst am: 29.06.2005, 16:34 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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George hat folgendes geschrieben: |
Lafontaine hat völlig recht , das hat mit rechten Positionen garnichts zu tun , wir werden überschwemmt mit Leuten aus den Ostblockstaaten die hier billigst arbeiten , das geht so einfach nicht , es reicht wenn wir international schon in eine Konkurenz treten müßen , dann muß das nicht auch noch auf diese Weise im Eigenen Land geschehen , wir brauchen Mindestlöhne ! |
Auch Mindestlöhne wären in dieser Hinsicht ausländerfeindlich. Also eine ganz (un)klare Verwischung von Links und Rechts...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#309933) Verfasst am: 29.06.2005, 16:43 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: |
Lafontaine hat völlig recht , das hat mit rechten Positionen garnichts zu tun , wir werden überschwemmt mit Leuten aus den Ostblockstaaten die hier billigst arbeiten , das geht so einfach nicht , es reicht wenn wir international schon in eine Konkurenz treten müßen , dann muß das nicht auch noch auf diese Weise im Eigenen Land geschehen , wir brauchen Mindestlöhne ! |
Auch Mindestlöhne wären in dieser Hinsicht ausländerfeindlich. Also eine ganz (un)klare Verwischung von Links und Rechts... |
Dieses "entweder links oder rechts" ist ohnehin ziemlich dämlich.
_________________ Trish:(
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#309935) Verfasst am: 29.06.2005, 16:45 Titel: Re: Fremdarbeiter |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: |
Lafontaine hat völlig recht , das hat mit rechten Positionen garnichts zu tun , wir werden überschwemmt mit Leuten aus den Ostblockstaaten die hier billigst arbeiten , das geht so einfach nicht , es reicht wenn wir international schon in eine Konkurenz treten müßen , dann muß das nicht auch noch auf diese Weise im Eigenen Land geschehen , wir brauchen Mindestlöhne ! |
Auch Mindestlöhne wären in dieser Hinsicht ausländerfeindlich. Also eine ganz (un)klare Verwischung von Links und Rechts... |
Dieses "entweder links oder rechts" ist ohnehin ziemlich dämlich. |
Mich hat's zuerst in den Fingern gejuckt, dafür ein noch härteres Wort als "ziemlich dämlich" zu schreiben, aber ich habe es dann doch sein gelassen.
Sagen wir so: sehr "avant-garde" ist das jedenfalls nicht.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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