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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#309608) Verfasst am: 28.06.2005, 22:15 Titel: Betriebsklima |
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Wie ja bekannt ist, arbeite ich als Beschäftigter in einer Werkstatt für psychisch behinderte Menschen. Dort gibt es verschiedene "Gruppen" (die allerdings nicht wirklich vergleichbar sind mit dem, was man sich normalerweise unter einer Gruppe vorstellt, da die Beschäftigten in unterschiedlichen Bereichen arbeiten) und jede dieser Gruppen hat einen Gruppenleiter der zum Mitarbeiter-Team gehört bzw. in meinem Fall sogar Abteilungsleiter ist.
Das Mitarbeiter-Team besteht neben diesen Gruppenleitern aus Zusatzkräften, sogenanntem "Zusatzpersonal", die eigenständig für einen jeweiligen Arbeitsbereich zuständig sind, aber eben keine eigene "Gruppe" haben. Neben dem Team haben wir einen Sozialen Dienst, der für uns in Angelegenheiten des sozialen Bereichs (z. B. Anträge bei Behörden etc..) zuständig ist. Mit eben diesem Sozialen Dienst hatte ich neulich (ich bin ja auch sogenannter Gruppenberater, das ist jemand der dann für die Beschäftigten in die gemeinsamen Beratungen mit dem Werkstattrat, dem "Betriebsrat" für Beschäftigte geht...) ein sehr interessantes und aufschluszreiches Gespräch...
Es ist nämlich so, dass man eigentlich meinen sollte, wenn Mitarbeiter z. B. wie in unserem Falle mit Behinderten tagtäglich zu tun haben, dass sie dann auch eine dementsprechende Ausbildung oder vergleichbares haben sollten, ich glaub, das ist sogar gesetzlich geregelt, bin mir da aber allerdings nicht sicher...
Bei uns ist dies aber bei weitemvor allem bei den Gruppenleitern bzw. Abteilungsleitern nicht so, und daher rühren meines Erachtens nach eine ganze Reihe von Konflikten zwischen GL (Gruppenleitern) und Beschäftigten: Die GL nämlich haben eine Handwerkliche Ausbildung (beim Abteilungsleiter weiss ich, dass er Maschinenbauschlosser gelernt hat), und haben den Umgang mit Menschen bzw. Behinderten in so ner Art "Crash-Kursen" erlernt, aber eben keine dementsprechende Ausbildung.
Und dementsprechend Handwerksmeister mässig ist auch manchmal deren Umgangston mit Beschäftigten, was dann mitunter gar nicht gut bei denen ankommt...
Bei den Zusatzkräften sieht das teilweise ganz anders aus; eine, die für mich was die Arbeitsproduktion zuständig ist und mit der ich superprima auskomme... ...hat immerhin den Beruf der Altenpflegerin erlernt, was ja schon ein sozialer Beruf ist, und wo man mit Menschen und eben nicht mit Maschinen arbeitet.
Sie ist allerdings aber eben "nur" Zusatzkraft und in der Mitarbeiter-Hierarchie das "letzte Glied am Wagen". Leider - denn ich persönlich bin mittlerweile der Auffassung, hätten solche Leute das sagen z. B. in solchen Betrieben wie unserem, würde es im Betriebsklima auch etwas anders aussehen.
Ich empfinde diesen Zustand (dass die GL im Grunde ihr "Handwerk Mensch", dass sie haben müssten) nicht von der Pike auf via Ausbildung gelernt haben) für keineswegs gut und angenehm (im Rahmen meiner Möglichkeiten als Berater werde ich mich auch für eine Behebung dessen einsetzen - es gibt momentan, nicht nur beim Thema Sonnen-Rollo einige Ungereimtheiten bzw. Kritikpunkte, die ich nach dem Urlaub dringend an- und einbringen werde, ich denke die Gruppenleiter dürfen sich jetzt schon "freuen".).
Ich finde das ist geradezu so, als würde man z. B. einen gelernten Bäckermeister oder Tischler in einer Einrichtung als Sozialpädagogen einstellen.
Ich habe das eigentlich bei keinem anderen Betrieb so erlebt, aber die Kirchliche Diakonie machts wohl möglich..
Wie ist das bei Euch - oder besser gefragt: Gibt es so einen (wie ich finde schwer tragbaren) Zustand, dass Vorgesetzte bei Euch im Betrieb angestellt sind, obwohl sie eigentlich einen vollkommen anderen Ausbildungsberuf, als der, der bei Euch im Betrieb verlangt bzw. mitverlangt wird, erlernt haben?
Das würde mich echt mal interessieren.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#309619) Verfasst am: 28.06.2005, 22:32 Titel: |
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Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher).
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#309636) Verfasst am: 28.06.2005, 22:58 Titel: |
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Meine Erfahrungen mit fachfremden Mitarbeitern im sozialen Bereich sind sehr positiv. Unter anderem habe ich mit einem Mathematiker, einem Physiker, einer Flugzeugingenieurin, einem Maurer, einer Studentin der Keltologie, einem Elektrotechniker, einem Betriebswirt zusammengearbeitet. Der Schlüssel zu unserer guten Zusammenarbeit war vermutlich, dass wir uns gegenseitig respektiert haben.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#309638) Verfasst am: 28.06.2005, 23:02 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Der Schlüssel zu unserer guten Zusammenarbeit war vermutlich, dass wir uns gegenseitig respektiert haben. |
Tja... und genau diesen Punkt sehe ich in unserer Werkstatt als "absolut ausbaufähig" an.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#309958) Verfasst am: 29.06.2005, 17:56 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht.
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#310009) Verfasst am: 29.06.2005, 20:27 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Die Demokratisierung der Produktionsmittel habe ich meinem Abteilungsleiter auch schon vorgeschlagen. Antwort: Utopische Spinnerei, die niemals funktioniert.
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Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
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(#310068) Verfasst am: 29.06.2005, 23:24 Titel: |
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Danke für die Links. Ich trage mich mit dem Gedanken, ein Referat für unsere örtliche Gewerkschaftsverband vorzubereiten, in dem die heutige gesellschaftliche u. wirtschaftliche Problematik aufgezeigt wird (an u. für sich kennt sie ja jeder, aber Graphiken machen sich immer gut) u. als Lösungansatz für dieses Dilemma eben die Demokratiesierung der Produktionsmittel dargeboten wird. Die Absicht habe ich eigentlich schon 2 od. 3 Jahre, aber über den Vorsatz bin ich noch nicht hinausgekommen.
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#310073) Verfasst am: 29.06.2005, 23:48 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: |
Danke für die Links. Ich trage mich mit dem Gedanken, ein Referat für unsere örtliche Gewerkschaftsverband vorzubereiten, in dem die heutige gesellschaftliche u. wirtschaftliche Problematik aufgezeigt wird (an u. für sich kennt sie ja jeder, aber Graphiken machen sich immer gut) u. als Lösungansatz für dieses Dilemma eben die Demokratiesierung der Produktionsmittel dargeboten wird. Die Absicht habe ich eigentlich schon 2 od. 3 Jahre, aber über den Vorsatz bin ich noch nicht hinausgekommen.  |
die gewerkschaft steht dem nicht so freundlich gegenüber, denn es fehlt das feindbild. Man sollte nin diesem fall, für die gewerkschaft den teil des arbeitsschutzes und der arbeitssicherheit reservieren.
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
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(#310088) Verfasst am: 30.06.2005, 00:33 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | die gewerkschaft steht dem nicht so freundlich gegenüber, denn es fehlt das feindbild. Man sollte nin diesem fall, für die gewerkschaft den teil des arbeitsschutzes und der arbeitssicherheit reservieren. |
Es ist mir bewußt, dass dies vielen Gewerkschaftern nicht gefällt, denn immerhin bin ich selbst ein Gewerkschaftsmitglied u. kenne die internen Diskussionen. Allerdings deine Begründung (es fehlt das feindbild) ist falsch, denn die G. sind mit dem Anspruch gegründet worden, u. das ist auch heute noch ihre Aufgabe, die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten u. das nicht nur bezüglich Arbeitsplatzsicherheit etc. Warum stellt eigentlich niemand die Arbeitgeberverbände in Frage, welche durch ihre Forderungen massiv dafür sorgen, dass z.Z. alle sozialen Errungenschaften zur Disposition stehen?
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#310100) Verfasst am: 30.06.2005, 05:29 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | die gewerkschaft steht dem nicht so freundlich gegenüber, denn es fehlt das feindbild. Man sollte nin diesem fall, für die gewerkschaft den teil des arbeitsschutzes und der arbeitssicherheit reservieren. |
Es ist mir bewußt, dass dies vielen Gewerkschaftern nicht gefällt, denn immerhin bin ich selbst ein Gewerkschaftsmitglied u. kenne die internen Diskussionen. Allerdings deine Begründung (es fehlt das feindbild) ist falsch, denn die G. sind mit dem Anspruch gegründet worden, u. das ist auch heute noch ihre Aufgabe, die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten u. das nicht nur bezüglich Arbeitsplatzsicherheit etc. Warum stellt eigentlich niemand die Arbeitgeberverbände in Frage, welche durch ihre Forderungen massiv dafür sorgen, dass z.Z. alle sozialen Errungenschaften zur Disposition stehen? |
bei jedem modell oder experiment der mitarbeiterbeteiligung, sollen die lohnabhängigen zu miteigentümern werden. Natürlich wäre es gut, wenn die gewerkschaften auch diesen wandel unterstützen würden. NUr was machen sie dann in einem betrieb der im Eigentum aller der dort beschäftigten steht ? Da kann man dann keine reden gegen die Unternehmer schwingen, sondern sollte sich ein andres betätigungsfeld suchen.
Ich persönlich würde es auch für gut finden, wenn die gewerkschaften den mitarbeitern von betrieben die insolvent werden, oder von ihren besitzern zum verkauf anstehen, die möglichkeiten eines buy outs zu zeigen, und auch auf der gesetzesebene die voraussetzungen für solche formen eines unternehmens zu ermöglichen. Ich bin immer wieder erschüttert darüber, wieviele gut funktionierende Unternehmen an die wand gefahren werden, und die mitarbeiter zitternd und zagend darauf warten dass sie von irgendjemanden mitsamt dem betrieb gekauft werden. Das wäre ein betätigungsfeld für die gewerkschaften, hier den menschen einen weg zu zeigen.
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#310289) Verfasst am: 30.06.2005, 21:54 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | bei jedem modell oder experiment der mitarbeiterbeteiligung, sollen die lohnabhängigen zu miteigentümern werden. Natürlich wäre es gut, wenn die gewerkschaften auch diesen wandel unterstützen würden. |
Das Hauptproblem sind in einem solchen Fall nicht die Gewerkschaften, sondern die Gläubiger (Zulieferer) bzw. die Banken. Die Firma, in der ich tätig bin, wurde vor einigen Jahren durch die Besitzerfamilie an einen Konzern verkauft. Dabei wurde die "Verkaufbereitschaft" der Familie dadurch erreicht, indem die Banken androhten den Kredithahn zuzudrehen. Die Bemühungen der Belegschaft, die Firma zu kaufen, wurde durch die Kapitalseite nur müde belächelt.
DerManfred hat folgendes geschrieben: | NUr was machen sie dann in einem betrieb der im Eigentum aller der dort beschäftigten steht ? Da kann man dann keine reden gegen die Unternehmer schwingen, sondern sollte sich ein andres betätigungsfeld suchen. |
Die Abteilung(en) für Tarifverhandlungen u. -auseinandersetzungen würde dann sicherlich weitgehend überflüssig. Allerdings sind die G. auch heute schon im Bildungsbereich tätig (Betriebsverfassungsgesetz, Arbeitsplatzverordungen etc.) u. dieser könnte, ja müßte sogar ausgebaut werden, denn die neuen "Unternehmer" hätten dann auch eine wesentlich größere Verantwortung zu tragen, welche nur mit entsprechenden Kenntnissen nachgekommen werden könnte.
DerManfred hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich würde es auch für gut finden, wenn die gewerkschaften den mitarbeitern von betrieben die insolvent werden, oder von ihren besitzern zum verkauf anstehen, die möglichkeiten eines buy outs zu zeigen,... |
Heute keine Chance, selbst bei einem 100% Organisationsgrad, da das Kapital nicht mitspielt u. heutige Arbeitnehmer mit Sicherheit nicht bis zu mehreren hundertausend € Erspartes haben.
DerManfred hat folgendes geschrieben: | ...und auch auf der gesetzesebene die voraussetzungen für solche formen eines unternehmens zu ermöglichen. |
Das würde voraussetzen, dass a) die diesbezügliche Meinungsbildung in den G. schon abgeschlossen wäre (wurde aber noch nicht einmal begonnen) u. b) die Meinungsbildung in der Politik durch die G. in Gang gesetzt wird. Selbst wenn a) heute schon erfüllt wäre, so wäre b) bei der heutigen Hetze wider die G. (besonders die in der Bevölkerung) ein fast unmögliches Unterfangen. Ich befürchte, dass es der Bevölkerung erst noch viel schlechter gehen muß, bevor es aufbegehrt, dann wird es möglicherweise ohne Blutvergießen nicht abgehen.
DerManfred hat folgendes geschrieben: | Ich bin immer wieder erschüttert darüber, wieviele gut funktionierende Unternehmen an die wand gefahren werden, und die mitarbeiter zitternd und zagend darauf warten dass sie von irgendjemanden mitsamt dem betrieb gekauft werden. Das wäre ein betätigungsfeld für die gewerkschaften, hier den menschen einen weg zu zeigen. |
Das liegt einfach daran, dass die Betriebsräte (Belegschaft) u. die G. nur ein sehr eingeschränktes Mitspracherecht haben. Allein im Metallbereich hat die IGM mit 18.000 Betrieben Sondertarifverträge vereinbart, um so Insolvenzen abzuwenden. Das setzt allerdings voraus, dass diese Betriebe ihre Bücher zur Prüfung durch die G. offenlegen. Genau dieses lehnen aber viel Firmenleitungen ab, man darf spekulieren warum.
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Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#310444) Verfasst am: 01.07.2005, 14:28 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Sicher. Nur was macht man bei Vorgesetzten wie z. B. in meinem Fall Gruppen- bzw. Abteilungsleitern, die derart überempfindlich gegenüber Kritik sind, wie sie es sind?
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
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(#310587) Verfasst am: 01.07.2005, 23:00 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Sicher. Nur was macht man bei Vorgesetzten wie z. B. in meinem Fall Gruppen- bzw. Abteilungsleitern, die derart überempfindlich gegenüber Kritik sind, wie sie es sind?  |
Wenn du alleine stehst: Schnauze halten.
Wenn du starken u. verläßlichen Rückhalt durch die Kollegen hast: Gruppen- od. Abteilungsversammlung beantragen (möglichst über Betriebsrat od. entsprechendes Gremium), am besten in schriftlicher Form mit Nennung des Anliegens u. Begründung.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#310590) Verfasst am: 01.07.2005, 23:03 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Sicher. Nur was macht man bei Vorgesetzten wie z. B. in meinem Fall Gruppen- bzw. Abteilungsleitern, die derart überempfindlich gegenüber Kritik sind, wie sie es sind?  |
Wenn du alleine stehst: Schnauze halten.
Wenn du starken u. verläßlichen Rückhalt durch die Kollegen hast: Gruppen- od. Abteilungsversammlung beantragen (möglichst über Betriebsrat od. entsprechendes Gremium), am besten in schriftlicher Form mit Nennung des Anliegens u. Begründung. |
Nein, alleine steh ich nicht.
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#310593) Verfasst am: 01.07.2005, 23:21 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Sicher. Nur was macht man bei Vorgesetzten wie z. B. in meinem Fall Gruppen- bzw. Abteilungsleitern, die derart überempfindlich gegenüber Kritik sind, wie sie es sind?  |
Wenn du alleine stehst: Schnauze halten.
Wenn du starken u. verläßlichen Rückhalt durch die Kollegen hast: Gruppen- od. Abteilungsversammlung beantragen (möglichst über Betriebsrat od. entsprechendes Gremium), am besten in schriftlicher Form mit Nennung des Anliegens u. Begründung. |
Nein, alleine steh ich nicht. |
Entschuldige, ich meinte "allein" im weiteren Sinne. Auch wenn ihr zu zweit od. dritt seid bei einer Gruppe von 10 od. gar mehr, dann bedeutet das so gut wie allein. Vielleicht hilft dann noch etwas Überzeugungsarbeit.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#310654) Verfasst am: 02.07.2005, 10:29 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Sicher. Nur was macht man bei Vorgesetzten wie z. B. in meinem Fall Gruppen- bzw. Abteilungsleitern, die derart überempfindlich gegenüber Kritik sind, wie sie es sind?  |
Wenn du alleine stehst: Schnauze halten.
Wenn du starken u. verläßlichen Rückhalt durch die Kollegen hast: Gruppen- od. Abteilungsversammlung beantragen (möglichst über Betriebsrat od. entsprechendes Gremium), am besten in schriftlicher Form mit Nennung des Anliegens u. Begründung. |
Nein, alleine steh ich nicht. |
Entschuldige, ich meinte "allein" im weiteren Sinne. Auch wenn ihr zu zweit od. dritt seid bei einer Gruppe von 10 od. gar mehr, dann bedeutet das so gut wie allein. Vielleicht hilft dann noch etwas Überzeugungsarbeit. |
Egal. Ich werds auf jeden Fall in Form einer sachlichen Auseinandersetzung versuchen. Erst wenn das nicht hilft, kann ich immer noch unseren "Betriebsrat" (Werkstattrat) einschalten.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
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(#310655) Verfasst am: 02.07.2005, 10:31 Titel: |
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Jedenfalls seit der Sache mit den "Sonnen-Rollos" hab ich schon den Eindruck, dass sich da irgendetwas bewegt bzw. "im Busch" ist. Was genau es ist, muss ich allerdings erst noch recht herausfinden.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#311229) Verfasst am: 03.07.2005, 23:52 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
Was ja aber nicht heisst, dass man sich als Beschäftigter mit dem "ganz normalen Wahnsinn" abfinden oder gar begnügen muss.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
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(#311231) Verfasst am: 04.07.2005, 00:10 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
Was ja aber nicht heisst, dass man sich als Beschäftigter mit dem "ganz normalen Wahnsinn" abfinden oder gar begnügen muss.  |
Haben wir das nicht schon abgehandelt?:
Falameezar hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: | Falameezar hat folgendes geschrieben: | Ist doch der ganz normale Wahnsinn, was du da schilderst. Mein GL ist gelernter Automechaniker (in einem metallverarbeitendem Betrieb, allerdings kein Meister), der Abteilungsleiter ist studierter BWLer (FH). Ersterer kann mit Menschen nicht umgehen (obwohl er es sich einbildet), Zweiterer will möglichst mit Menschen nichts zu tun haben, außer sie sind förderlich für seine Kariere (Arschkriecher). |
den ganz normalen wahnsinn könnte mensch ja ändern, indem mensch sich für demokratie am arbeitsplatz und in der wirtschaft interessiert, und dann dafür stark macht. |
Sicher. Nur was macht man bei Vorgesetzten wie z. B. in meinem Fall Gruppen- bzw. Abteilungsleitern, die derart überempfindlich gegenüber Kritik sind, wie sie es sind?  |
Wenn du alleine stehst: Schnauze halten.
Wenn du starken u. verläßlichen Rückhalt durch die Kollegen hast: Gruppen- od. Abteilungsversammlung beantragen (möglichst über Betriebsrat od. entsprechendes Gremium), am besten in schriftlicher Form mit Nennung des Anliegens u. Begründung. |
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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