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Antibiotika-Resistenz

 
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#311689) Verfasst am: 05.07.2005, 13:21    Titel: Antibiotika-Resistenz Antworten mit Zitat

Durch massenhafte Anwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung fürchten Forscher einen gefährlichen Anstieg von Resistenz.

Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, gelten Medizinern als eine der größten Bedrohungen der Zukunft
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#311696) Verfasst am: 05.07.2005, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist wie mit dem Öl. Solange genug da ist, kümmert sich niemand darum und jetzt fangen sie alle an Panik zu schieben.
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fornit
Kaktus



Anmeldungsdatum: 06.10.2003
Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?

Beitrag(#311772) Verfasst am: 05.07.2005, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Brandt hat folgendes geschrieben:
Das ist wie mit dem Öl. Solange genug da ist, kümmert sich niemand darum und jetzt fangen sie alle an Panik zu schieben.


was, die bakterien sind bald alle? PANIK! Ohnmacht
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#311781) Verfasst am: 05.07.2005, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

fornit hat folgendes geschrieben:
Brandt hat folgendes geschrieben:
Das ist wie mit dem Öl. Solange genug da ist, kümmert sich niemand darum und jetzt fangen sie alle an Panik zu schieben.


was, die bakterien sind bald alle? PANIK! Ohnmacht


Lachen Die nicht, aber die Antibiotika, die noch wirken, werden knapp.
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wurstface
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 59
Wohnort: München

Beitrag(#311854) Verfasst am: 05.07.2005, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

jau mittlerweile gibt es fast gegen jedes Antibiotikum resistente Bakterienstämme.
Die Hauptgefahr geht vor allem von multiresistenten Bakterienstämmen aus, die vornehmlich in Krankenhäusern "gezüchtet" werden.
Ein großes Problem ist, dass die Antibiotikaentwicklung für die Pharmafirmen immer unwirtschaftlicher wird.
Zum einen dadurch bedingt, dass bekanntermaßen nach ein paar Jahren Resistenzen auftreten und somit das teuer entwickelte Medikament nutzlos wird, und zum anderen dadurch, dass die leicht erreichbaren Targets langsam ausgeschöpft sind, und somit eine Neuentwicklung eines Wirkstoffes immer schwieriger und somit teurer wird.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#311857) Verfasst am: 05.07.2005, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

wurstface hat folgendes geschrieben:
jau mittlerweile gibt es fast gegen jedes Antibiotikum resistente Bakterienstämme.
Die Hauptgefahr geht vor allem von multiresistenten Bakterienstämmen aus, die vornehmlich in Krankenhäusern "gezüchtet" werden.
Ein großes Problem ist, dass die Antibiotikaentwicklung für die Pharmafirmen immer unwirtschaftlicher wird.
Zum einen dadurch bedingt, dass bekanntermaßen nach ein paar Jahren Resistenzen auftreten und somit das teuer entwickelte Medikament nutzlos wird, und zum anderen dadurch, dass die leicht erreichbaren Targets langsam ausgeschöpft sind, und somit eine Neuentwicklung eines Wirkstoffes immer schwieriger und somit teurer wird.

Nun, wenn wir alle im Sterben liegen, lohnt es sich wieder. Autsch
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#311867) Verfasst am: 05.07.2005, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Problem sind auch die Privathaushalte und deren Ärzte. Viele bekommen gerne etwas verschrieben (von alleine gesund wird man nicht!); die Ärzte machen da natürlich gerne mit. Es wird oft nicht einmal überprüft, ob die Krankheit von Viren oder Bakterien ausgelöst wurde - hauptsache ein Antibiotikum. Dann setzen es die meisten Leute noch eigenmächtig zu früh ab, weil man sich ja schon nach zwei Tagen besser fühlt und kein Fieber mehr hat. So züchtet man auch resistente Bakterien.
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#312014) Verfasst am: 06.07.2005, 07:15    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Dann setzen es die meisten Leute noch eigenmächtig zu früh ab, weil man sich ja schon nach zwei Tagen besser fühlt und kein Fieber mehr hat. So züchtet man auch resistente Bakterien.

Wie kommt das, daß zu früh absetzen schädlich ist? Man sollte doch eigentlich meinen, je weniger man von dem Zeug nimmt, desto besser?
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#312015) Verfasst am: 06.07.2005, 07:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
JTB hat folgendes geschrieben:
Dann setzen es die meisten Leute noch eigenmächtig zu früh ab, weil man sich ja schon nach zwei Tagen besser fühlt und kein Fieber mehr hat. So züchtet man auch resistente Bakterien.

Wie kommt das, daß zu früh absetzen schädlich ist? Man sollte doch eigentlich meinen, je weniger man von dem Zeug nimmt, desto besser?


Das ist gerade das Thema bei dieser Debatte. Wer Bakterien mit kleinen Mengen Antibiotika versorgt, impft sie - mal laienhaft ausgedrückt - und die widerstandsfähigsten Stämme überleben.

Zitat:
Therapie nicht vorzeitig abbrechen.

Nehmen Sie das Antibiotikum unbedingt so lange und in der Dosierung ein, wie es Ihr Arzt gesagt hat. Auch wenn sich die Krankheitssymptome nach kurzer Zeit erheblich bessern oder verschwinden, muss das Medikament noch einige Tage weiter eingenommen werden. Ansonsten steigt das Risiko, dass sich resistente Keime bilden. Dabei handelt es sich um Erreger, die sich im Laufe der Zeit optimal auf ihren „chemischen Gegner“ eingestellt haben. Die Medikamente wirken dann nicht mehr.

http://petri-apotheke-olching.de/themen/medikamente/antibiotikaregeln.htm

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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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AlexDorfner
Profillos



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 208

Beitrag(#312038) Verfasst am: 06.07.2005, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
JTB hat folgendes geschrieben:
Dann setzen es die meisten Leute noch eigenmächtig zu früh ab, weil man sich ja schon nach zwei Tagen besser fühlt und kein Fieber mehr hat. So züchtet man auch resistente Bakterien.

Wie kommt das, daß zu früh absetzen schädlich ist? Man sollte doch eigentlich meinen, je weniger man von dem Zeug nimmt, desto besser?


Jede Population enthält einen kleinen Anteil resistenter Bakterien. Wer die Behandlung voll durchzieht tötet die nichtresistenten durch das Antibiotikum, die paar resistenten macht dann das Immunsystem mit links fertig. Wer zu früh absetzt hat den resistenten Bakterien einen Selektionsvorteil verschafft, ohne die Krankheit endgültig losgeworden zu sein. Dieses Problem tritt häufig bei Antibiotikabehandlung in armen Ländern auf. Viele multiresistente TBC Erreger kommen z.B. aus der ehemaligen SU.

Verboten gehört natürlich auch jeder Einsatz von Antibiotika in der Vetrenärmedizin. Bei der Züchtung von Shrimps wird das Zeug z.B. tonnenweise ins Meer gekippt. Da müßte die EU einen Riegel vorschieben.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#312469) Verfasst am: 07.07.2005, 11:38    Titel: Re: Antibiotika-Resistenz Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Durch massenhafte Anwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung fürchten Forscher einen gefährlichen Anstieg von Resistenz.

Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, gelten Medizinern als eine der größten Bedrohungen der Zukunft

Schulterzucken

Der Wettlauf Immunsystem - Keime läuft mittlerweile seit mindestens 200 Mio. J. (das ist zumindest der nachgewiesene Zeitraum). So what?
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#312479) Verfasst am: 07.07.2005, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Antibiotika funken den körpereigenen Abwehrfunktionen dazwischen und sind nur sinnvoll, wenn die Entzündung zu heftig oder lebensbedrohlich wird. Leute aus meinem Bekanntenkreis, die sich bei jedem Wehwehchen direkt was einschmeißen, sind viel häufiger krank als solche, die die Arbeit dem Körper selbst überlassen.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#312485) Verfasst am: 07.07.2005, 12:04    Titel: Re: Antibiotika-Resistenz Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Durch massenhafte Anwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung fürchten Forscher einen gefährlichen Anstieg von Resistenz.

Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, gelten Medizinern als eine der größten Bedrohungen der Zukunft

Schulterzucken

Der Wettlauf Immunsystem - Keime läuft mittlerweile seit mindestens 200 Mio. J. (das ist zumindest der nachgewiesene Zeitraum). So what?

Wenn ich erkranke, frage ich mich nicht, ob die Spezies Mensch überleben wird. Es ist mein eigenes Überleben, das mich beschäftigt. Daher ist es mir alles andere als gleichgültig, wenn bislang wirksame Medikamente gegen neue Keime nichts mehr nützen.
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wurstface
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Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 59
Wohnort: München

Beitrag(#312501) Verfasst am: 07.07.2005, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

gängige betalactame wie penicillin oder cephalosporine aber auch vancomycine
wirken bei der peptidoglykan synthese, sprich zellwandsynthese der wachsenden bakterien.
ergo: man tötet nur die im aufbau befindlichen bakterienzellen und nicht die bereits "ausgewachsenen".
kann mir vorstellen, dass die behandlungsdauer über mehrere tage darauf zurückzuführen ist, dass man so lange dsa wachstum blockiert bis (utopischer weise) der lebenszyklus der bestehenden bakterien beendet ist.
wenn man den quatsch also nich zu ende nimmt, können sich die jungens gemütlich weiter vermehren und resistenzen entwickeln.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#312503) Verfasst am: 07.07.2005, 12:41    Titel: Re: Antibiotika-Resistenz Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Durch massenhafte Anwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung fürchten Forscher einen gefährlichen Anstieg von Resistenz.

Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, gelten Medizinern als eine der größten Bedrohungen der Zukunft

Schulterzucken

Der Wettlauf Immunsystem - Keime läuft mittlerweile seit mindestens 200 Mio. J. (das ist zumindest der nachgewiesene Zeitraum). So what?

Wenn ich erkranke, frage ich mich nicht, ob die Spezies Mensch überleben wird. Es ist mein eigenes Überleben, das mich beschäftigt. Daher ist es mir alles andere als gleichgültig, wenn bislang wirksame Medikamente gegen neue Keime nichts mehr nützen.

das war nicht meine Aussage.

meine Aussage war, dass das ein ganz normales Wettrüsten ist.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#312504) Verfasst am: 07.07.2005, 12:53    Titel: Re: Antibiotika-Resistenz Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
das war nicht meine Aussage.

meine Aussage war, dass das ein ganz normales Wettrüsten ist.

Auch diesen Standpunkt kann ich nicht teilen.

Das normale Wettrüsten ist das zwischen dem menschlichen Immunsystem und den Keimen. Dieses Wettrüsten läuft über den von dir beschriebenen Zeitraum, aber Individuen müssen dabei eine hohe Wahrscheinlichkeit in Kauf nehmen, an einer Infektion zu sterben.

Seit diesem Jahrhundert gibt es zusätzlich die Möglichkeit, mit Antibiotika in diesen Kampf einzugreifen. Dadurch hat man in den entwickelten Ländern eine viel geringere Wahrscheinlichkeit, an Infektionskrankheiten zu Grunde zu gehen. Weil wir in diesem Zeitraum geboren sind, empfinden wir das als normal. Aber das ist es nicht. Wir haben einen historischen Vorsprung auf die Erreger erreicht.

Möglicherweise holen die Erreger jetzt auf. Unsere Superwaffen wirken nicht mehr, und vielleicht kehren wir bald zurück zum normalen Wettrüsten Immunsystem gegen Erreger zurück, mit all den persönlichen Nachteilen und Verlusten, die damit verbunden sind.

Lieber wäre mir, wenn zusätzlich zum natürlichen Wettrüsten ein künstliches Wettrüsten Pharmakologie gegen Erreger beginnt, damit wir unseren erst kürzlich erlangten Vorsprung behalten.

Die Vorstellung, dass uns das nicht gelingt, finde ich sehr beunruhigend. Darum kann ich mich auch deinem "So what" nicht anschließen. Den einmal erlangten Vorteil möchte ich nicht aufgeben.
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#312505) Verfasst am: 07.07.2005, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Aber wir helfen den Bakterien ja noch dabei.

Außerdem ist es nicht Immunsystem vs. Bakterien, sondern Technik vs. Bakterien. Natürlich werden Bakterien immer irgendwann gegen ein Mittel (vielleicht abgesehen von Ultraantibiotika wie Plasmabrennern oder hochkonzentrierten Säuren) resistent werden; aber ohne wirksame Antibiotika stellen viele heute harmlose Infektionen wieder einen lebensbedrohliches Risiko da. Das der Prozess normal ist, bezweifle ich nicht; aber wir beschleunigen ihn und haben noch keine Alternativen für später.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#312509) Verfasst am: 07.07.2005, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Außerdem ist es nicht Immunsystem vs. Bakterien, sondern Technik vs. Bakterien.

das ist auch nur eine neue Möglichkeit/Komponente des Immunsystems.
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RunningGAG
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Anmeldungsdatum: 26.10.2004
Beiträge: 95
Wohnort: Berlin

Beitrag(#312598) Verfasst am: 07.07.2005, 15:06    Titel: boom Antworten mit Zitat

Natürlich muss ich mich hier als angehender Biochemiker mal einmischen.
Es ist in jedem Fall so, dass schon immer eine gewisse Konkurrenz zwischen Bakterien und Pilzen bestand. Wie wir ja alle wissen stammt das erste Antiobiotika von einem (Schimmel)pilz. Es ist also ein natürliches hin und her zwischen Bakterien und (Pilzen) Antibiotika.
Wenn man sich jetzt etwas länger mit dieser Materie beschäftigt, so weis man, dass Bakterien, die eine Resitenz exprimieren, dies immer mit einer anderen Eigenschaft bezahlen müssen, es kann z.B. sein das sie sich mit dieser Resitenz nicht mehr alle 4 Std. teilen, sondern nur noch alle 10. Was für die Bakterien nicht gut ist, denn das menschliche Immunsystem ist nicht langsam, wenn es erstmal angefahrewn ist und das dauert im allgem. 26-30 Std. D.h aus 3000 Bakterien wurden in diesem Zeitraum gerade mal 12.000 Bakterien.
Das eigentlich Schlimme bei Atibiotika in der Tierhaltung sind die Mutationen die nichts mit Resistenzen zu tun haben. Sondern die Gefahr der Übertragbarkeit von tierischen Krankheitserregern auf den Menschen, denn für solche Erreger ist in der Evolution unseres Immunsystems einfach kein Plan erstellt worden. Aber es gibt einfach keine Studie die zeigt, das Antibiotika dafür als Verursacher an zu sehen ist, dass sich tierische Erreger so auf den Menschen einstellen.
Es gibt eben nur die Vermutung, dass dies so sein könnte, da sich durch Antibiotika ein sog. Selektionsdruck entwickelt, der nur die Erreger mit einer Resitenz überleben lässt, aber mit einer Verschlechterung in einigen Eigenschaften, oder aber der Erreger weicht auf den Menschen aus, mit einer vorherigen Mutation.

Aber das sind alles wilde Spekulationen.
Ausserdem kommen solche Aussagen meist von Ärzten, die gerade mal im Grundstudium Biochemie streifen. Und ich persönlich glaube, dass die Pharmakonzerne davon am meisten haben, weil so die Forschungsgelder für die Entwicklung von neuen Antibiotika immer schön weiter fließen, wenn die Bevölkerung an sowas glaubt.
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Glauben kann man alles.
Wissen, erfordert Anstrengung.
www.IBKA.org
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AlexDorfner
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 208

Beitrag(#313136) Verfasst am: 08.07.2005, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

RunningGAG hat folgendes geschrieben:
...
Aber das sind alles wilde Spekulationen.
Ausserdem kommen solche Aussagen meist von Ärzten, die gerade mal im Grundstudium Biochemie streifen. Und ich persönlich glaube, dass die Pharmakonzerne davon am meisten haben, weil so die Forschungsgelder für die Entwicklung von neuen Antibiotika immer schön weiter fließen, wenn die Bevölkerung an sowas glaubt.


Also alles nur Einbildung? Ich würde mal sagen: wenn man Arzt einem Tripperkranken die übliche Dosis spritzt und dann keine Besserung eintritt braucht man kein bakteriologisches Vertiefungsstudium um das zu merken. Das merkt sogar der Patient selbst ganz ohne Medizinstudium.


man lese zu Gonorrhoe:

http://www.medizin.de/gesundheit/deutsch/1675.htm

"Penicillin, das früher in der Therapie verwendet wurde, ist wegen der Fähigkeit mancher Stämme zur Bildung von Penicillinase nicht mehr zur Behandlung geeignet. Ebenso wird eine plasmid-vermittelte Tetrazyklin-Resistenz weltweit beobachtet. Seit einigen Jahren werden in Südostasien, insbesondere Thailand, zunehmend multiresistente Stämme isoliert, bei denen Ofloxacin, Ciprofloxacin und Spectinomycin unwirksam sind. "

oder zu TBC: Das RKI spricht von einer noch niedrigen Rate Multiresistenter TBC Erregber, jedoch mit tendentiell wachsender Bedeutung. Zahlen für den Zeitraum 1996-2000 finden sich z.B. hier:

http://www.rki.de/cln_006/nn_225668/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber__neu/Ratgeber__Mbl__Tuberkulose.html__nnn=true
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Holly Blue
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Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 2684

Beitrag(#313169) Verfasst am: 08.07.2005, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mal ne ganz blöde Frage. Wir reden hier doch wohl um Viren und nicht um Bakterien, oder? Das sind nämlich zwei verschiedene paar Stiefel.
Die Pharmaindustrie könnten, wenn sie wollten, viel bessere Antibiotika herstellen, so viel wie da schon geforscht wurde, jedoch verkaufen sie lieber mehr von dem vorhandenen anstatt neues Antibiotika aufn Markt zu werfen.
Das ist natürlich klar, dass wir alle eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln. Das ist auch ganz normal so bzw. wäre ganz normal, wenn es langsam stattfinden würde. Durch die Tatsache, dass die die Tiere mit dem Zeug vollpumpen, welche dann von uns gegessen werden, wird der Prozess natürlich beschleunigt. Ich hab darüber gerade gestern in einem Buch drüber gelesen! Hochinteressant.

Grüße,

Holly
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#313177) Verfasst am: 08.07.2005, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Holly Blue hat folgendes geschrieben:
Das ist natürlich klar, dass wir alle eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln.
Nicht wir, die Bakterien.
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Holly Blue
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Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 2684

Beitrag(#313302) Verfasst am: 08.07.2005, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sind nichts anderes als Bakterien....
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