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There are no atheits in foxholes
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#311468) Verfasst am: 04.07.2005, 19:20    Titel: There are no atheits in foxholes Antworten mit Zitat

Ich guck meinem kleinen Bruder eim Zocken zu, er spielt Call of Duty.
Das Spiel behandelt den 2. Weltkrieg und streut immer kleine Zitate ein die grob mit Krieg zu tun haben.

Eins mag ich besonders: There are no atheits in foxholes.

Also grob übersetzt: Es gibt keine Atheisten in Schützengräben.

Der spruch stammt von einem William J. Clear der sich über mangelndes Engagement von Atheisten in der US-Armee beklagte.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#311470) Verfasst am: 04.07.2005, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

mW meinte er, dass man im Angesicht des Schreckens des Krieges gläubig wird.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#311471) Verfasst am: 04.07.2005, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Aha und wo steckte die Rote Armee? Nicht in Schützengräben? Geschockt
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#311474) Verfasst am: 04.07.2005, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Aha und wo steckte die Rote Armee? Nicht in Schützengräben? Geschockt
Die rote Armee bestand aus Russen. Und die waren (wie der Name es vermuten lässt) russisch-orthodox.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#311475) Verfasst am: 04.07.2005, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Aha und wo steckte die Rote Armee? Nicht in Schützengräben? Geschockt
Die rote Armee bestand aus Russen. Und die waren (wie der Name es vermuten lässt) russisch-orthodox.
Zumal Stalin meines wissens nach seine Unterdrückung der Religion für die Dauer des Krieges ausgesetzt hat. Muss wohl auch ihm aufgefallen sein, dass sich religiöse Menschen wesentlich besser im Krieg machen ...
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#311477) Verfasst am: 04.07.2005, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Aha und wo steckte die Rote Armee? Nicht in Schützengräben? Geschockt
Die rote Armee bestand aus Russen. Und die waren (wie der Name es vermuten lässt) russisch-orthodox.
Zumal Stalin meines wissens nach seine Unterdrückung der Religion für die Dauer des Krieges ausgesetzt hat. Muss wohl auch ihm aufgefallen sein, dass sich religiöse Menschen wesentlich besser im Krieg machen ...
So ist es:
Zitat:
Im Juni 1941, zur Zeit des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion umfasste die Rote Armee etwa 1,5 Millionen Mann. In den ersten Kriegswochen verlor die Armee fast jedes Gefecht, hunderttausende Soldaten wurden gefangen genommen.

Die sowjetische Staatsführung änderte als Reaktion auf diese Niederlagen ihre Strategie im Umgang mit der Armee. Die Propaganda zielte nicht mehr auf die politische Dimension des Klassenkampfes ab und wandte sich stattdessen den patriotischen Gefühlen der Bevölkerung zu, bezog sich positiv auf die vorrevolutionäre russische Geschichte. Der Krieg gegen die deutschen Angreifer wurde als "Großer Vaterländischer Krieg" bezeichnet, eine Bezugnahme auf den "Vaterländischen Krieg" gegen Napoleon Bonaparte 1812. Traditionelle russische Helden wie Alexander Newski und Michail Kutusow wurden ein wichtiger Teil der Propaganda, Repressionen gegen die Russisch-orthodoxe Kirche hörten auf; die traditionelle Praxis, Waffen vor dem Gefecht zu segnen, wurde wieder eingeführt. Politkommissare wurden zeitweilig abgeschafft, militärische Ränge, Orden und Medaillen wieder eingeführt.



In Polen haben sich die Kommunisten irgendwie auch mit der katholischen Kirche arrangieren müssen, in Rumänien gab es einen Klerikalfaschismus, auch der Kommunismus in Nordvietnam hatte religiöse Züge. Und der atheistischste Staat des Ostblocks, die DDR, war gleichzeitig auch noch die gemütlichste Ecke.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#311481) Verfasst am: 04.07.2005, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:

In Polen haben sich die Kommunisten irgendwie auch mit der katholischen Kirche arrangieren müssen, in Rumänien gab es einen Klerikalfaschismus, auch der Kommunismus in Nordvietnam hatte religiöse Züge. Und der atheistischste Staat des Ostblocks, die DDR, war gleichzeitig auch noch die gemütlichste Ecke.

Wie wars mit Tschechien?
_________________
Trish:(
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phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#311493) Verfasst am: 04.07.2005, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auch die Abwandlung: In einem Flugzeug, das in schweren Turbulenzen ist, befinden sich keine Atheisten.
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Spekulatia
furchteinflößend



Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 625
Wohnort: ja

Beitrag(#311499) Verfasst am: 04.07.2005, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
mW meinte er, dass man im Angesicht des Schreckens des Krieges gläubig wird.

so hab ich das auch immer verstanden Schulterzucken
Erschien mir auch plausiber.
_________________
remember when life used to be simple and cool?
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#311501) Verfasst am: 04.07.2005, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Oder für Gläubige:

Im Himmel und in der Hölle gibt's keine Atheisten... zwinkern
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#311504) Verfasst am: 04.07.2005, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wikipedia bietet beide Erklärungen an.
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Brahms
Geschwafelkommodore



Anmeldungsdatum: 15.06.2005
Beiträge: 495

Beitrag(#311506) Verfasst am: 04.07.2005, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja schon richtig. Auch ich bin jetzt schon einige Jahre - vielleicht 5 - Atheist aus Überzeugung. Alle anderen Konzepte sind einfach Verstandesmässig nicht verkraftbar. Aber auch ich habe noch Tendenz mich bekreuzigen zu wollen wenn es brenzlig wird, oder mal kurz den lieben Gott anzurufen zu wollen.

Die Logik aus dem ganzen obig gesagtem bleibt aber wohl, dass eine atheistische Gesellschaft wahrscheinlich friedfertiger sein dürfte.

Atheisten denken einfachr mehr egenständig und weniger im Reflex. Da schlägt man also seinem Nächsten nicht so mir nix dir nix die Fresse ein. Also, weniger Nächstenliebe-Phrasen, aber mehr reale Erkenntnis statt Reflex.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#311520) Verfasst am: 04.07.2005, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Spekulatia hat folgendes geschrieben:
so hab ich das auch immer verstanden Schulterzucken
Erschien mir auch plausiber.
Ja, so habe ich den Spruch bisher auch verstanden. (Auch wenn man sich natürlich fragen kann, welcher glaube an welchen Gott einen ja überhaupt erst in diesen Schützengraben hineinmanövriert hat.)
Aber WENN der Herr, der diesen Spruch scheinbar geprägt hat, bekannt für seine Haltung war, sich über das mangelnde Kriegsengagement von Atheisten zu beklagen, dann liegt es nahe, dass mit diesem Spruch ursprünglich tatsächlich anderes gemeint war.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#311522) Verfasst am: 04.07.2005, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt in Amerika sogar ein Monument für die "Atheits in foxholes"

Und damit will man wohl eher ausdrücken, dass auch Atheisten im Kampf gegen Hitler gestorben sind, als dass die Atheisten ihrem "Glauben" treu geblieben sind.

http://www.ffrf.org/foxholes/
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Brahms
Geschwafelkommodore



Anmeldungsdatum: 15.06.2005
Beiträge: 495

Beitrag(#311523) Verfasst am: 04.07.2005, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Das Monument:

http://www.mindspring.com/~alutiiq/atheists-in-foxholes.html
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#311594) Verfasst am: 05.07.2005, 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem mein Opa (väterlicherseits) im 2. Weltkrieg aus Rußland zurückkehrte, war wohl auch nicht mehr viel von irgendeinem Glauben übrig.
Und meine Oma (mütterlicherseits), die ihren Mann in den letzten Kriegswochen verlor (er war gerade mal 30), kann auch an nichts mehr glauben.
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42
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#311596) Verfasst am: 05.07.2005, 06:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ein altes Mütterlein, mit silbergrauen Haaren, vom Schicksal schwer geprüft, erträgt sie jedes Leid.
Sie ist ihr Leb'n lang gar grausam eingefahren, doch die Kirchensteuer zahlt sie brav noch heut'.
Von ihren Söhnen ist keiner mehr am Leben, die hat das Vaterland im Krieg irgendwo verlor'n
auch ihr Kanari hat den Löffel abgegeben, weil die Nachbarskatz' ist unlängst hungrig `wor'n!
Lauscht sie dem Pfarrer am Sonntag nah der Kanzel, denkt sie kummervoll zurück an ihren Franzl,
den ihr der Herrgott nahm in Ausschwitz ganz barbarisch, weil er ein Roter war, und nicht besonders arisch!

´s Muatal - EAV
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#311612) Verfasst am: 05.07.2005, 09:43    Titel: Re: There are no atheits in foxholes Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:

Der spruch stammt von einem William J. Clear der sich über mangelndes Engagement von
Atheisten in der US-Armee beklagte.

Here are some atheists in foxholes: http://www.maaf.info/index.html
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#311939) Verfasst am: 05.07.2005, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie sind diese Sätze bescheuert, nicht alle Religionen haben Götter... Lachen
Ich bin Atheist und völlig unspirituell, ich kann garnicht plötzlich anfangen an irgendetwas zu glauben, wenn ich die „Hölle auf Erden“ durchleben würde. Wie käme ich dazu?

Sowas kommt mir vor wie 'ne fixe Idee...

Ich finde es aber interessant, dass die Schützengräben als Fuchsbauten bezeichnet werden. Sehr glücklich
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AlexDorfner
Profillos



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 208

Beitrag(#313129) Verfasst am: 08.07.2005, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Die Japaner, großenteils Atheisten (vorwiegend buddhistischer Prägung), waren im WW2 nicht gerade als die schlechesten Soldaten bekannt.
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#313132) Verfasst am: 08.07.2005, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

AlexDorfner hat folgendes geschrieben:
Die Japaner, großenteils Atheisten (vorwiegend buddhistischer Prägung), waren im WW2 nicht gerade als die schlechesten Soldaten bekannt.


Seit wann waren die Japaner Atheisten?
Die hatten ihren Gottkaiser, der sie kommandierte.
Soweit ich mich entsinnen kann, war damals der Shintoismus vorherrschender Glaube.
Und erst als der Tenno sie nach dem Verlust des Krieges offiziell von ihrem Eid entband, den sie auf ihn geschworen hatten, ging die Zahl der Harakiri zurück.
Insofern muss der Glaube recht stark gewesen sein, dass sie sich selbst umgebracht haben, wenn es der Gegner nicht geschafft hat.
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Life is not a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well-preserved body, but rather to skid in broadside, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming "Wow, what a ride!"
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#313138) Verfasst am: 08.07.2005, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Ich bin Atheist und völlig unspirituell, ich kann garnicht plötzlich anfangen an irgendetwas zu glauben, wenn ich die „Hölle auf Erden“ durchleben würde. Wie käme ich dazu?

Sowas kommt mir vor wie 'ne fixe Idee...

Sehe ich auch so. Ausserdem fallen mir da ganz andere Situationen ein, in denen der Atheist geneigt sein koennte seine ratio temporaer auszuknipsen, bspw. wenn eine Sexbombe seinen Weg kreuzt und ihm ein "Oh mein Gott entfleucht". Mr. Green

Zitat:
Ich finde es aber interessant, dass die Schützengräben als Fuchsbauten bezeichnet werden. Sehr glücklich

Als 'Fuchsbau' wurde z.B. auch ein Teil der Sturmbahn(Hindernisparcour zur Infanterieausbildung der NVA) genannt, der aus einer unterirdisch verlaufenden Betonroehre bestand. So gesehen, war ich natuerlich desoefteren ein 'Atheist im Fuchsbau'. zwinkern
_________________
Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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AlexDorfner
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 208

Beitrag(#313431) Verfasst am: 09.07.2005, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Markus hat folgendes geschrieben:
AlexDorfner hat folgendes geschrieben:
Die Japaner, großenteils Atheisten (vorwiegend buddhistischer Prägung), waren im WW2 nicht gerade als die schlechesten Soldaten bekannt.


Seit wann waren die Japaner Atheisten?
Die hatten ihren Gottkaiser, der sie kommandierte.
Soweit ich mich entsinnen kann, war damals der Shintoismus vorherrschender Glaube.
Und erst als der Tenno sie nach dem Verlust des Krieges offiziell von ihrem Eid entband, den sie auf ihn geschworen hatten, ging die Zahl der Harakiri zurück.
Insofern muss der Glaube recht stark gewesen sein, dass sie sich selbst umgebracht haben, wenn es der Gegner nicht geschafft hat.


Daß Hirohito die Japaner "kommandiert" hätte stimmt so nicht. Er hat sich lange Zeit als Marionette der Militärs mißbrauchen lassen, wobei man ihm zugute halten muß, daß auch seine kaiserlichen Vorgänger selten was anderes als als Marionetten waren. Eigeninitiative hat er dann gegen Kriegsende in Richtung Kapitulation entwickelt.

Das mit dem Shintoismus stimmt teilweise. Die Stammesangehörigen der Kaiserfamilie (vermutlich Einwanderer aus Korea) sind Anhänger der shintoistischen Naturreligion, die viele Götter, darunter auch den Kaiser kennt. Die Stammesverwandten der Samurai wiederum (vermutlich Einwanderer aus dem Süden) sind Buddhisten (damit klar atheistisch eingestellt). Das in Japan sehr komplizierte Netzwerk gegenseitiger Verpflichtungen, welches die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend dominiert wiederum ist durch den ebenfalls klar atheistischen Konfuzianismus geprägt.

Ich nehme an, daß die Pflichterfüllung gegenüber dem Kaiser in erster Linie vom konfuzianistischen Konzept des Giri geprägt war. Die Rolle des Shintoismus dürfte sich eher auf eine katalytische Wirkung beschränken.

Keine der genannten Religionen hat irgendwas mit "Glauben" am Hut, Buddhismus und Konfuzianismus am allerwenigsten. Glaube ist eine christlich-islamische Marotte.


Zuletzt bearbeitet von AlexDorfner am 09.07.2005, 11:06, insgesamt einmal bearbeitet
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#313434) Verfasst am: 09.07.2005, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

AlexDorfner hat folgendes geschrieben:
Die Japaner, großenteils Atheisten (vorwiegend buddhistischer Prägung), waren im WW2 nicht gerade als die schlechesten Soldaten bekannt.
Dann wären sie mit Glauben nur noch besser gewesen.
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AlexDorfner
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 208

Beitrag(#313436) Verfasst am: 09.07.2005, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
AlexDorfner hat folgendes geschrieben:
Die Japaner, großenteils Atheisten (vorwiegend buddhistischer Prägung), waren im WW2 nicht gerade als die schlechesten Soldaten bekannt.
Dann wären sie mit Glauben nur noch besser gewesen.


Sehr geehrter Herr Narkziss, das ist eine reine Vermutung Ihrerseits. Die christlich-gläubigen counterparts der Japaner waren jedenfalls lauter Weicheier, die sich sogar lebend gefangennehmen ließen.

Im übrigen verstehe ich nun nicht, ob Sie das Soldatentum nun an einem Gott oder an einem Glauben festmachen wollten. Ihr Thema liest sich eher wie ersteres. Eines hat jedenfalls mit dem anderen nichts zu tun. Nehmen Sie die Israelis, ja auch nicht gerade als die schlechtesten Soldaten bekannt. Die haben zwar einen Gott, das Judentum ist aber keine Glaubensreligion.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#313437) Verfasst am: 09.07.2005, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Die japanische Kultur der Post-Meji-Ära lässt sich kaum religiös beschreiben.

Die noch nachwirkenden Kulturen der Samurai und Ronin, ein sich langsam auflösendes ausgeprägtes Kastensystem und eine hochkomplexe, von bewusst aufrecht erhaltenen Kommunikationsproblemen geprägte Kultur spielen hier eine weit größere Rolle.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#313469) Verfasst am: 09.07.2005, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Japaner haben anscheinend ein etwas anderes Verhältnis zum Tod als Mitteleuropäer.
Dass der christliche Glaube so besonders hilfreich sei, den Gedanken an den Tod zu ertragen, bezweifle ich.
Ein paar Zitate aus dem Buch "Gott ist rot" des Indianers Vine Deloria:
Vine Deloria (auf S. 125) hat folgendes geschrieben:
Von allen Menschen in der Welt sind es die Christen und die von ihnen beherrschten Völker,
die den Tod am meisten fürchten.

Vine Deloria (auf S. 133) hat folgendes geschrieben:
Arnold Toynbee nannte den Tod einmal etwas „gänzlich Unamerikanisches“ und einen Übergriff auf das Recht des Individuums auf Leben, Freiheit und Streben nach Glück. Rollo May meint sogar, daß die intensive Beschäftigung der Amerikaner mit Sex ein Gegengewicht zur Endgültigkeit des Todes darstellen soll, und daß die Suche nach immer neuen sexuellen Freiheiten die Befreiung von der Todesangst zum Ziel hat.

Hinweisen möchte ich auch auf meinen Aufsatz Angst vor dem Tode: Gibt es ein Rezept dagegen?
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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AlexDorfner
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 208

Beitrag(#313625) Verfasst am: 09.07.2005, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

shadaik hat folgendes geschrieben:
Die japanische Kultur der Post-Meji-Ära lässt sich kaum religiös beschreiben.

tatsächlich? Nachfolgend sind dann aber nur Erscheinungen genannt, die ausschließlich religiöse Ursachen haben.


shadaik hat folgendes geschrieben:
Die noch nachwirkenden Kulturen der Samurai und Ronin,...

also der Zen-Buddhismus ...


shadaik hat folgendes geschrieben:
ein sich langsam auflösendes ausgeprägtes Kastensystem

Möglicherweise definiert sich der traditionelle Japaner über seine Stellung in der Gesellschaft. Das beruht auf den konfuzianistischen Prinzipien die das gesellschaftliche Leben auch heute noch weitgehend bestimmen. Das ist eher mit dem Ständesystem der Polis vergleichbar. Von Kastensystem im hinduistischen Sinne würde ich dabei aber nicht sprechen wollen. Daran erinnert allenfalls die auch in Japan singuläre Erscheinung des Burakuminproblems.


und nochmal:
shadaik hat folgendes geschrieben:
ein sich langsam AUFLÖSENDES ausgeprägtes Kastensystem

die auf dem christlichen Gleichheitsgedanken beruhende Kultur der Amerikaner, die nach dem WW2 durch die Besetzung, nun durch die wirtschaftliche Globalisierung transportiert wird ebnet natürlich traditionelle Hierarchien ein.


shadaik hat folgendes geschrieben:
von bewusst aufrecht erhaltenen Kommunikationsproblemen

Was ist denn damit gemeint?





Leony hat folgendes geschrieben:
Dass der christliche Glaube so besonders hilfreich sei, den Gedanken an den Tod zu ertragen, bezweifle ich.

Sehr geehrte Dame Leony, durch Beschäftigung mit einer Lehre (sei es die von Jesus, Epikur oder sonstwem) lernt man ein vernünftiges Verhältnis zum Tod genauso gut, wie man durch Betrachtung eines Bilderbuches mit Judo Techniken zum bundesligareifen Judokämpfer wird.

Das Verhältnis zum Tod wird nur durch reale Konfrontation mit dem Tod geprägt. Dies kann passieren, wenn man eine schwere Krankheit durchlebt, bei Arbeit als Gerichtsmediziner, Arzt oder Pfleger, durch Teilname an kriegerischen Auseinandersetzungen. Menschen die als Kind nicht mal mehr den Tod der Oma zuhause miterleben können sind hier klar im Nachteil.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#313648) Verfasst am: 09.07.2005, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

AlexDorfner hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Dass der christliche Glaube so besonders hilfreich sei, den Gedanken an den Tod zu ertragen, bezweifle ich.

Sehr geehrte Dame Leony, durch Beschäftigung mit einer Lehre (sei es die von Jesus, Epikur oder sonstwem) lernt man ein vernünftiges Verhältnis zum Tod genauso gut, wie man durch Betrachtung eines Bilderbuches mit Judo Techniken zum bundesligareifen Judokämpfer wird.

Es kann aber durchaus sein, dass die eine Lehre es schwieriger macht als die andere,
ein vernünftiges Verhältnis zum Tod zu bekommen.
Ich möchte behaupten, dass die Lehre Jesu, die Hoffnungen auf Auferstehung weckt, das eher schwierig macht;
die Lehre Epikurs leistet zwar auch nicht alles, was sie leisten will,
aber immerhin, der Realität des Todes als des endgültigen Lebensendes ins Auge zu sehen, das ist schon mal ein Anfang.

AlexDorfner hat folgendes geschrieben:
Das Verhältnis zum Tod wird nur durch reale Konfrontation mit dem Tod geprägt. Dies kann passieren, wenn man eine schwere Krankheit durchlebt, bei Arbeit als Gerichtsmediziner, Arzt oder Pfleger, durch Teilname an kriegerischen Auseinandersetzungen. Menschen die als Kind nicht mal mehr den Tod der Oma zuhause miterleben können sind hier klar im Nachteil.

Selbstverständlich ist die reale Konfrontation mit dem Tod dabei hilfreich.
Aber der Mensch ist ein mit Vorstellungskraft begabtes Wesen,
und schon das Wissen, dass man einmal sterben muss, kann heftige Emotionen auslösen
und zu einer geistigen und seelischen Auseinandersetzung mit dieser Tatsache zwingen.
Ich habe heftige Emotionen erlebt,
es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich den Gedanken, nur noch ein paar lächerliche Jahrzehnte vor mir zu haben,
so deprimierend fand, dass ich in mein Kissen geheult habe.
Warum das damals so war und heute längst nicht mehr in dem Maße ein Problem für mich ist,
darüber gibt es sicherlich psychologische Theorien; ich will hier aber keine aufstellen.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Sokrateer
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Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#313658) Verfasst am: 09.07.2005, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist höchst unplausibel, dass der Glaube an Götter in einer Kriegssituation während der Kriegshandlungen einen Unterschied macht. Da spielt wohl eher das kulturell erlernte Sozialverhalten eine Rolle plus Überzeugungen den Krieg betreffend.

Der Spruch ist eine reine unbelegte Hypothese, mit dem der Erfinder sein eigenes Weltbild bestätigen wollte. Fällt in die Kategorie von Kinder-Argumenten wie: "Die Toren sprechen in ihrem Herzen: «Es ist kein Gott. »" usw.

Wie üblich bestreiten militante Atheisten als auch pazifistische Christen diesen Ausspruch. Pazifistische Atheisten hingegen fühlen sich geschmeichelt.
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