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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314418) Verfasst am: 11.07.2005, 22:03 Titel: |
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Dominik hat folgendes geschrieben: | Im idealen Nationalismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des eigenen Volkes ein, d.h. bis zur Selbstaufgabe. Fremde Völker sind weniger wert. |
Nicht ganz. Im idealen Nationalismus sind andere Völker gleichwertig. Jedes Volk hat das Recht auf Entfaltung gemäß seiner Kultur und Tradition im eigenen, angestammten Siedlungsgebiet.
Dominik hat folgendes geschrieben: | Im idealen Sozialismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des Menschen schlechthin ein. Fremde Völker werden als gleichwertig angesehen |
Nein. Im Sozialismus Marxscher Prägung, welchem Du Dich ja zugehörig fühlst, setzt sich der Mensch für die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln ein. Und die Völker werden obsolet werden, da sie ein die Menschen trennendes Gebilde sind. Merke: die Proletarier haben kein Vaterland, also auch: Proletarier aller Länder vereinigt euch.
_________________ "Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#314421) Verfasst am: 11.07.2005, 22:12 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Dominik hat folgendes geschrieben: | Im idealen Nationalismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des eigenen Volkes ein, d.h. bis zur Selbstaufgabe. Fremde Völker sind weniger wert. |
Nicht ganz. Im idealen Nationalismus sind andere Völker gleichwertig. Jedes Volk hat das Recht auf Entfaltung gemäß seiner Kultur und Tradition im eigenen, angestammten Siedlungsgebiet. |
Recht auf angestammtes Siedlungsgebiet? Was soll das sein und wo zieht man die zeitliche Grenze? Neapel und Burgund müssen deutsch bleiben? Wohl kaum.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314423) Verfasst am: 11.07.2005, 22:18 Titel: |
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annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Dominik hat folgendes geschrieben: | Im idealen Nationalismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des eigenen Volkes ein, d.h. bis zur Selbstaufgabe. Fremde Völker sind weniger wert. |
Nicht ganz. Im idealen Nationalismus sind andere Völker gleichwertig. Jedes Volk hat das Recht auf Entfaltung gemäß seiner Kultur und Tradition im eigenen, angestammten Siedlungsgebiet. |
Recht auf angestammtes Siedlungsgebiet? Was soll das sein und wo zieht man die zeitliche Grenze? Neapel und Burgund müssen deutsch bleiben? Wohl kaum. |
Nun, die von Dir genannten Gebiete gehörten aufgrund dynastischer Verbindungen zum Heiligen römischen Reich. Deutsche haben diese Gebiete nicht besiedelt. Es sei denn, man rechnet die Normannen und Burgunder als Germanen mit dazu.
_________________ "Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#314427) Verfasst am: 11.07.2005, 22:25 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Dominik hat folgendes geschrieben: | Im idealen Nationalismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des eigenen Volkes ein, d.h. bis zur Selbstaufgabe. Fremde Völker sind weniger wert. |
Nicht ganz. Im idealen Nationalismus sind andere Völker gleichwertig. Jedes Volk hat das Recht auf Entfaltung gemäß seiner Kultur und Tradition im eigenen, angestammten Siedlungsgebiet. |
Recht auf angestammtes Siedlungsgebiet? Was soll das sein und wo zieht man die zeitliche Grenze? Neapel und Burgund müssen deutsch bleiben? Wohl kaum. |
Nun, die von Dir genannten Gebiete gehörten aufgrund dynastischer Verbindungen zum Heiligen römischen Reich. Deutsche haben diese Gebiete nicht besiedelt. Es sei denn, man rechnet die Normannen und Burgunder als Germanen mit dazu. |
Gut, wenn es Dir lieber ist, können wir die Region wechseln. Wie würdest Du die Fragen beantworten, wenn wir bspw. die Mongolen betrachten?
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#314430) Verfasst am: 11.07.2005, 22:29 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Nein. Im Sozialismus Marxscher Prägung, welchem Du Dich ja zugehörig fühlst, setzt sich der Mensch für die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln ein. Und die Völker werden obsolet werden, da sie ein die Menschen trennendes Gebilde sind. Merke: die Proletarier haben kein Vaterland, also auch: Proletarier aller Länder vereinigt euch. |
Dann müssen sich die Proletarier aber wenigstens gescheite Fremdsprachenkenntnisse aneignen. Zumindest bei deutschen Proletariern dürfte es da häufiger mangeln.
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314451) Verfasst am: 11.07.2005, 23:31 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Nein. Im Sozialismus Marxscher Prägung, welchem Du Dich ja zugehörig fühlst, setzt sich der Mensch für die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln ein. Und die Völker werden obsolet werden, da sie ein die Menschen trennendes Gebilde sind. Merke: die Proletarier haben kein Vaterland, also auch: Proletarier aller Länder vereinigt euch. |
Dann müssen sich die Proletarier aber wenigstens gescheite Fremdsprachenkenntnisse aneignen. Zumindest bei deutschen Proletariern dürfte es da häufiger mangeln. |
Nein. Dies dürfte eher bei anglo- oder franko-phonen Proletariern der Fall sein.
Selbst wenn deutsche Proletarierkinder in der Schule nicht aufpassen, da andere Dinge wichtiger sind, werden sie auf jeden Fall gehörig mit englisch-sprachiger Musik vollgedröhnt und alles was aus USA kommt ist doch sowieso toll.
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Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314456) Verfasst am: 11.07.2005, 23:39 Titel: |
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annox hat folgendes geschrieben: | Gut, wenn es Dir lieber ist, können wir die Region wechseln. Wie würdest Du die Fragen beantworten, wenn wir bspw. die Mongolen betrachten? |
Die Frage stellt sich nur für die Gebiete, welche nicht zum eigentlichen Siedlungsraum der Mongolen gehören. Dazu dürften angesichts der Größe des Mongolenreiches die wenigsten Gebieten gehören.
Deine Frage zielt sicher dahin, was mit den Mongolen geschehen soll, welche sich in den Gebieten angesiedelt haben, welche früher im Kampfe unterlegenen Völkern gehörten. Sollte das unterlegene Volk noch existieren und seine Kultur pflegen, so wäre eine mongolische Enklave im eigenen Gebiet mangels Kontakt zum Mutterland so oder so zum Aussterben verurteilt.
Sollte es anders sein, so muß man sich der Tatsache stellen, daß Kriege immer die Landkarte geändert haben. Insbesondere die Deutschen haben dies schmerzlich zwei Mal im letzten Jahrhundert erfahren.
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Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#314462) Verfasst am: 12.07.2005, 01:01 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Gut, wenn es Dir lieber ist, können wir die Region wechseln. Wie würdest Du die Fragen beantworten, wenn wir bspw. die Mongolen betrachten? |
Die Frage stellt sich nur für die Gebiete, welche nicht zum eigentlichen Siedlungsraum der Mongolen gehören. Dazu dürften angesichts der Größe des Mongolenreiches die wenigsten Gebieten gehören.
Deine Frage zielt sicher dahin, was mit den Mongolen geschehen soll, welche sich in den Gebieten angesiedelt haben, welche früher im Kampfe unterlegenen Völkern gehörten. Sollte das unterlegene Volk noch existieren und seine Kultur pflegen, so wäre eine mongolische Enklave im eigenen Gebiet mangels Kontakt zum Mutterland so oder so zum Aussterben verurteilt. |
Eigentlich sollten meine Fragen verdeutlichen, daß es mir unsinnig erscheint, "angestammten Siedlungsraum" als Diskussionsgrundlage für moderne Grenzverläufe heran zuziehen. Wo willst Du denn den zeitlichen Fixpunkt zur Grenzziehung setzen und mit welcher Begründung? Ab wievielen Generationen gilt ein Gebiet als angestammt? Das wird so nichts. Solange es Nationalstaatlichkeit gibt, wird es auch Grenzkonflikte geben.
Zitat: | Sollte es anders sein, so muß man sich der Tatsache stellen, daß Kriege immer die Landkarte geändert haben. Insbesondere die Deutschen haben dies schmerzlich zwei Mal im letzten Jahrhundert erfahren. |
Das kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein, daß Kriege für uns auch in den kommenden Jahrhunderten zwangsläufige Begleitung unserer gesellschaftlichen Entwicklung sind.
Natürlich waren die Vertreibungen und Gebietsabtrennungen für viele überlebende Deutsche eine schmerzliche Sache. Eine Sonderrolle nehmen sie damit aber nicht ein. Der durchschnittliche, in Augsburg angesiedelte und vor allem großzügig entschädigte Sudetendeutsche war durchaus besser dran, als die zu Seife verarbeiteten und kreuz und quer verschleppten und geschundenen europäischen Juden. Soll heißen, angesichts des durch die letzten beiden deutschen Reiche angerichteten und nicht wieder gut zu machenden Schadens, sind die Gebietsabtretungen verschmerzbar. Wer meint anderen den Siedlungsraum abjagen zu können, muß eben damit leben seinen eigenen zu verlieren.
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314473) Verfasst am: 12.07.2005, 02:08 Titel: |
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annox hat folgendes geschrieben: | Eigentlich sollten meine Fragen verdeutlichen, daß es mir unsinnig erscheint, "angestammten Siedlungsraum" als Diskussionsgrundlage für moderne Grenzverläufe heran zuziehen. Wo willst Du denn den zeitlichen Fixpunkt zur Grenzziehung setzen und mit welcher Begründung? Ab wievielen Generationen gilt ein Gebiet als angestammt? Das wird so nichts. |
Sicher ist diese Methode schwierig. Aber es gibt keine andere.
annox hat folgendes geschrieben: | Solange es Nationalstaatlichkeit gibt, wird es auch Grenzkonflikte geben. |
Ja. So ist es nun einmal.
annox hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Sollte es anders sein, so muß man sich der Tatsache stellen, daß Kriege immer die Landkarte geändert haben. Insbesondere die Deutschen haben dies schmerzlich zwei Mal im letzten Jahrhundert erfahren. |
Das kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein, daß Kriege für uns auch in den kommenden Jahrhunderten zwangsläufige Begleitung unserer gesellschaftlichen Entwicklung sind. |
Wird sich leider nicht vermeiden lassen.
annox hat folgendes geschrieben: | Natürlich waren ..... sind die Gebietsabtretungen verschmerzbar. |
Du vergißt hoffentlich nicht, daß es sich nicht lediglich um "Gebietsabtretungen" handelte, sondern um ethnische Säuberungen, welche mit Massenmord usw. verbunden waren.
annox hat folgendes geschrieben: | Wer meint anderen den Siedlungsraum abjagen zu können, muß eben damit leben seinen eigenen zu verlieren. |
Ja, gilt aber für beide Seiten. Denn man kann nicht die Vertreter der einen Seite für Dinge im Namen der Menschlichkeit aufhängen, welche man just im gleichen Moment selber begeht.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#314476) Verfasst am: 12.07.2005, 02:14 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Wird sich leider nicht vermeiden lassen. |
Du Heuchler! Versuch's halt 'mal...
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#314483) Verfasst am: 12.07.2005, 03:25 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Eigentlich sollten meine Fragen verdeutlichen, daß es mir unsinnig erscheint, "angestammten Siedlungsraum" als Diskussionsgrundlage für moderne Grenzverläufe heran zuziehen. Wo willst Du denn den zeitlichen Fixpunkt zur Grenzziehung setzen und mit welcher Begründung? Ab wievielen Generationen gilt ein Gebiet als angestammt? Das wird so nichts. |
Sicher ist diese Methode schwierig. Aber es gibt keine andere. |
Sie funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Was machen wir mir den australischen, neuseelaendischen sowie sued- und nordamerikanischen Ureinwohnern? Denen ist es ziemlich Wurscht wie man den Staat, der auf ihrem Land von Aggressoren gegruendet wurde, nennt bzw. wo seine Grenzen verlaufen.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Solange es Nationalstaatlichkeit gibt, wird es auch Grenzkonflikte geben. |
Ja. So ist es nun einmal. |
Das heisst nicht, dass es auch sein bzw. bleiben muss.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Sollte es anders sein, so muß man sich der Tatsache stellen, daß Kriege immer die Landkarte geändert haben. Insbesondere die Deutschen haben dies schmerzlich zwei Mal im letzten Jahrhundert erfahren. |
Das kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein, daß Kriege für uns auch in den kommenden Jahrhunderten zwangsläufige Begleitung unserer gesellschaftlichen Entwicklung sind. |
Wird sich leider nicht vermeiden lassen. |
Selbstverstaendlich laesst sich das perspektivisch vermeiden. Allerdings nicht, wenn jeder Staat nationalistische Interessen vertritt.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Natürlich waren ..... sind die Gebietsabtretungen verschmerzbar. |
Du vergißt hoffentlich nicht, daß es sich nicht lediglich um "Gebietsabtretungen" handelte, sondern um ethnische Säuberungen, welche mit Massenmord usw. verbunden waren. |
Morde sind Verbrechen und Vertreibungen ebenso. Welche Zivilbevoelkerung der kriegsbeteiligten Staaten blieb denn von Verbrechen verschont? Was ist denn so besonders am Leiden der deutschen Zivilbevoelkerung gegenueber der anderer Staaten? Die deutsche Kriegsgeneration hat uns ein Deutschland hinterlassen, dass seiner historischen Baudenkmaeler beraubt ist. Sie haben das Deutschland preisgegeben, dass ich nur von alten Ansichtskarten kenne. Wenn ich einen historisch gewachsenen Stadtkern einer deutschen Stadt sehen will, muss ich erst nach Tallinn fahren...
Ein Teil unserer kulturellen Identitaet ist futsch - irreparabel, unersetzlich - genau wie Millionen von Schicksalen. So betrachtet, sticht die deutsche Kriegsgeneration natuerlich heraus. Sie hat all das preisgegeben und ihr eigenes Leben noch dazu.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Wer meint anderen den Siedlungsraum abjagen zu können, muß eben damit leben seinen eigenen zu verlieren. |
Ja, gilt aber für beide Seiten. Denn man kann nicht die Vertreter der einen Seite für Dinge im Namen der Menschlichkeit aufhängen, welche man just im gleichen Moment selber begeht. |
Sicher, nur hatte in den einzigen Weltkriegen die unsere Zivilisation kennt, Deutschland den Part des Aggressors inne.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314571) Verfasst am: 12.07.2005, 14:07 Titel: |
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annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Eigentlich sollten meine Fragen verdeutlichen, daß es mir unsinnig erscheint, "angestammten Siedlungsraum" als Diskussionsgrundlage für moderne Grenzverläufe heran zuziehen. Wo willst Du denn den zeitlichen Fixpunkt zur Grenzziehung setzen und mit welcher Begründung? Ab wievielen Generationen gilt ein Gebiet als angestammt? Das wird so nichts. |
Sicher ist diese Methode schwierig. Aber es gibt keine andere. |
Sie funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Was machen wir mir den australischen, neuseelaendischen sowie sued- und nordamerikanischen Ureinwohnern? Denen ist es ziemlich Wurscht wie man den Staat, der auf ihrem Land von Aggressoren gegruendet wurde, nennt bzw. wo seine Grenzen verlaufen. |
Deren Problem ist, so hart es auch klingt - doch es ist leider die Realität - das sie die Schwächeren gewesen sind. Ähnlich die Angeln und Sachsen gegenüber den Normannen in England und wiederherum die Kelten gegenüber den Angeln und Sachsen usw....Es zieht sich nun einmal wie ein roter Faden (der rote Faden ?) durch die Weltgeschichte.
annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Solange es Nationalstaatlichkeit gibt, wird es auch Grenzkonflikte geben. |
Ja. So ist es nun einmal. | Das heisst nicht, dass es auch sein bzw. bleiben muss. |
Werden die Nationalstaaten abgeschafft und in Super-Staaten vereinigt, so werden die Kriege keine Kriege zwischen Staaten sein, sondern zwischen Bevölkerungs- und Interessengruppen.
annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Sollte es anders sein, so muß man sich der Tatsache stellen, daß Kriege immer die Landkarte geändert haben. Insbesondere die Deutschen haben dies schmerzlich zwei Mal im letzten Jahrhundert erfahren. |
Das kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein, daß Kriege für uns auch in den kommenden Jahrhunderten zwangsläufige Begleitung unserer gesellschaftlichen Entwicklung sind. |
Wird sich leider nicht vermeiden lassen. |
Selbstverstaendlich laesst sich das perspektivisch vermeiden. Allerdings nicht, wenn jeder Staat nationalistische Interessen vertritt. |
Es werden nie alle zufriedenzustellen sein. Unzufriedenheit liegt nuneinmal in der menschlichen Natur.
annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Natürlich waren ..... sind die Gebietsabtretungen verschmerzbar. |
Du vergißt hoffentlich nicht, daß es sich nicht lediglich um "Gebietsabtretungen" handelte, sondern um ethnische Säuberungen, welche mit Massenmord usw. verbunden waren. |
Morde sind Verbrechen und Vertreibungen ebenso. Welche Zivilbevoelkerung der kriegsbeteiligten Staaten blieb denn von Verbrechen verschont? Was ist denn so besonders am Leiden der deutschen Zivilbevoelkerung gegenueber der anderer Staaten? |
Nichts. Nur das andere Völker ihre Toten betrauern, während man bei uns immer nur Diskussionen hört: Da werden Täter zu Opfern gemacht. Warum vermied es unser Noch-Bundeskanzler bei den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie peinlich, einen deutschen Soldatenfriedhof zu besuchen und die zu ehren, die letztlich auch seine Vorfahren sind? Weil es bei uns natürlich ist, auch die eigenen Toten zu betrauern?
annox hat folgendes geschrieben: | Die deutsche Kriegsgeneration hat uns ein Deutschland hinterlassen, dass seiner historischen Baudenkmaeler beraubt ist. |
Die Bomber unserer neuen Freunde haben uns dieses Deutschland hinterlassen. Und den Rest haben die bundesdeutschen Städteplaner mit Köpfen voller modernistischer Ideologie besorgt, da sich Ihnen die Möglichkeit bot, nun ganz mit der Vergangenheit zu brechen, auch in Deutschland den Weg in die Moderne zu bereiten und man vorzüglich auch lediglich teilzerstörte Baudenkmäler mit dem Schutt der ganz zerstörten abräumen konnte.
annox hat folgendes geschrieben: | Sie haben das Deutschland preisgegeben, dass ich nur von alten Ansichtskarten kenne. |
Na klar, die Oma mit ihrer Handtasche ist auch schuld, wenn sie überfallen und beraubt wird. Was schwenkt sie auch ihre Tasche mit dem Portemonaise und treibt sich auf der Straße herum.
annox hat folgendes geschrieben: | Wenn ich einen historisch gewachsenen Stadtkern einer deutschen Stadt sehen will, muss ich erst nach Tallinn fahren... |
Du Revisionist.
Die Wehrmacht hat überall verbrannte Erde hinterlassen und alle Menschen in ihrem Machtbereich auf grauenvollste Weise ermordet....
annox hat folgendes geschrieben: | Ein Teil unserer kulturellen Identitaet ist futsch - irreparabel, unersetzlich - genau wie Millionen von Schicksalen. |
Nicht nur ein Teil.
annox hat folgendes geschrieben: | Sie hat all das preisgegeben und ihr eigenes Leben noch dazu. |
Natürlich. Es ist immer der Schuld, der erschossen wird, nicht der Schütze. Denn der Erschossene hätte sich ja in Deckung begeben können!
annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Wer meint anderen den Siedlungsraum abjagen zu können, muß eben damit leben seinen eigenen zu verlieren. |
Ja, gilt aber für beide Seiten. Denn man kann nicht die Vertreter der einen Seite für Dinge im Namen der Menschlichkeit aufhängen, welche man just im gleichen Moment selber begeht. |
Sicher, nur hatte in den einzigen Weltkriegen die unsere Zivilisation kennt, Deutschland den Part des Aggressors inne. |
Schlaf weiter und träume süß...
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#314584) Verfasst am: 12.07.2005, 14:39 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Unzufriedenheit |
Oh, du bist also jemand, der gerne viel leidet?
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | [...] in der menschlichen Natur. |
Das ist schon unnatürlich.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Na klar, die Oma mit ihrer Handtasche ist auch schuld, wenn sie überfallen und beraubt wird. |
Ihr Problem ist, so hart es auch klingt - doch es ist leider die Realität - das sie die Schwächere ist.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Natürlich. Es ist immer der Schuld, der erschossen wird, nicht der Schütze. |
Sicher! Schließlich ist sein Problem, so hart das auch klingt - doch es ist leider die Realität - dass er der Schwächere ist.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Die Bomber unserer neuen Freunde haben uns dieses Deutschland hinterlassen. |
Unser Problem war eben, so hart das auch klingt - doch leider ist es die Realität - dass wir die Schwächeren waren.
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#314589) Verfasst am: 12.07.2005, 14:50 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Na klar, die Oma mit ihrer Handtasche ist auch schuld, wenn sie überfallen und beraubt wird. |
Ihr Problem ist, so hart es auch klingt - doch es ist leider die Realität - das sie die Schwächere ist.
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Ja. Aber damit ein Volk leben kann, muß zumindest im Inneren eine Rechtsordnung herrschen. Diese ist dazu da, die schwächere Oma zu schützen.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Natürlich. Es ist immer der Schuld, der erschossen wird, nicht der Schütze. | Sicher! Schließlich ist sein Problem, so hart das auch klingt - doch es ist leider die Realität - dass er der Schwächere ist. |
Ok, kann man so sehen. Dann bitte aber mit Konsequenz auf der einen wie der anderen Seite.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Die Bomber unserer neuen Freunde haben uns dieses Deutschland hinterlassen. | Unser Problem war eben, so hart das auch klingt - doch leider ist es die Realität - dass wir die Schwächeren waren. |
Ja, in der Tat, das waren wir. Viel' Feind viel' Ehr. Doch es waren zuviele und in der damaligen Konstellation gemeinsam zu mächtige Feinde...
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Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#314595) Verfasst am: 12.07.2005, 15:02 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Ja, in der Tat, das waren wir. Viel' Feind viel' Ehr. Doch es waren zuviele und in der damaligen Konstellation gemeinsam zu mächtige Feinde... |
Wer ist wir?
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#314598) Verfasst am: 12.07.2005, 15:11 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Ja. Aber damit ein Volk leben kann, muß zumindest im Inneren eine Rechtsordnung herrschen. |
Nein, damit ein Volk überleben kann, muss es stärker sein als die Anderen. Das heißt, es darf sich nur aus den stärksten Subjekten zusammensetzen, völlig klar!
Und wenn der Dieb stärker ist als die Oma, dann ist es für das Volk nützlich, wenn er die Tasche bekommt. Schließlich gehört er zu den Stärkeren und wird dadurch noch stärker.
Hey, ich denke hier nur das bis ganz zum Ende, was du die ganze Zeit sagst...
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#314606) Verfasst am: 12.07.2005, 15:29 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Eigentlich sollten meine Fragen verdeutlichen, daß es mir unsinnig erscheint, "angestammten Siedlungsraum" als Diskussionsgrundlage für moderne Grenzverläufe heran zuziehen. Wo willst Du denn den zeitlichen Fixpunkt zur Grenzziehung setzen und mit welcher Begründung? Ab wievielen Generationen gilt ein Gebiet als angestammt? Das wird so nichts. |
Sicher ist diese Methode schwierig. Aber es gibt keine andere. |
Sie funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Was machen wir mir den australischen, neuseelaendischen sowie sued- und nordamerikanischen Ureinwohnern? Denen ist es ziemlich Wurscht wie man den Staat, der auf ihrem Land von Aggressoren gegruendet wurde, nennt bzw. wo seine Grenzen verlaufen. |
Deren Problem ist, so hart es auch klingt - doch es ist leider die Realität - das sie die Schwächeren gewesen sind. Ähnlich die Angeln und Sachsen gegenüber den Normannen in England und wiederherum die Kelten gegenüber den Angeln und Sachsen usw....Es zieht sich nun einmal wie ein roter Faden (der rote Faden ?) durch die Weltgeschichte. |
Also lautet Deine Antwort auf meine Frage: Thueringen bleibt keltisch, oder wie jetzt?
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Solange es Nationalstaatlichkeit gibt, wird es auch Grenzkonflikte geben. |
Ja. So ist es nun einmal. | Das heisst nicht, dass es auch sein bzw. bleiben muss. |
Werden die Nationalstaaten abgeschafft und in Super-Staaten vereinigt, so werden die Kriege keine Kriege zwischen Staaten sein, sondern zwischen Bevölkerungs- und Interessengruppen. |
Das sehe ich anders. Nationalstaatlichkeit befoerdert eher die Streitigkeiten in Vielvoelkerstaaten. Ausserdem haben Bevoelkerungsgruppen selten mehr als Milizen. Staaten verfuegen ueber Armeen.
Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Es werden nie alle zufriedenzustellen sein. Unzufriedenheit liegt nuneinmal in der menschlichen Natur. |
Das ist doch Quatsch. In meiner Natur liegt es jedenfalls nicht, gegen andere Menschen Krieg fuehren zu muessen. Unser Sozialverhalten wird von vielen Faktoren bestimmt, nicht ausschliesslich von unseren Genen.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Morde sind Verbrechen und Vertreibungen ebenso. Welche Zivilbevoelkerung der kriegsbeteiligten Staaten blieb denn von Verbrechen verschont? Was ist denn so besonders am Leiden der deutschen Zivilbevoelkerung gegenueber der anderer Staaten? |
Nichts. Nur das andere Völker ihre Toten betrauern, während man bei uns immer nur Diskussionen hört: Da werden Täter zu Opfern gemacht. Warum vermied es unser Noch-Bundeskanzler bei den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie peinlich, einen deutschen Soldatenfriedhof zu besuchen und die zu ehren, die letztlich auch seine Vorfahren sind? Weil es bei uns natürlich ist, auch die eigenen Toten zu betrauern? |
Tscha, Schroeder meinte wohl demonstrieren zu muessen, dass gefallene Wehrmachtssoldaten es nicht wert waeren "mit dem Arsch angeschaut" zu werden. Ein Phaenomen kriegsgeschaedigter Zivilisten ist es eben, Soldaten fuer die Kriege verantwortlich zu machen. Dabei uebersehen sie gern, dass sie sie selbst finanzieren und in die Kriege schicken. Was fuer ein Hohn, dass es gerade die Schroeder-Regierung war, die deutsche Soldaten in den Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien schickte...
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Die deutsche Kriegsgeneration hat uns ein Deutschland hinterlassen, dass seiner historischen Baudenkmaeler beraubt ist. |
Die Bomber unserer neuen Freunde haben uns dieses Deutschland hinterlassen. |
Bloedsinn. Unsere Grosseltern haben uns dieses Deutschland hinterlassen. Wer meint "totale Kriege" fuehren zu muessen, sollte auch damit rechnen, dass der Gegner mit gleicher Muenze zurueckzahlt.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Sie haben das Deutschland preisgegeben, dass ich nur von alten Ansichtskarten kenne. |
Na klar, die Oma mit ihrer Handtasche ist auch schuld, wenn sie überfallen und beraubt wird. Was schwenkt sie auch ihre Tasche mit dem Portemonaise und treibt sich auf der Straße herum. |
Das war ja wohl nichts. Du musst mich offenbar fuer ziemlich bescheuert halten, um mir das faschistische III.Reich als unschuldiges Opfer verkaufen zu wollen.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Wenn ich einen historisch gewachsenen Stadtkern einer deutschen Stadt sehen will, muss ich erst nach Tallinn fahren... |
Du Revisionist.
Die Wehrmacht hat überall verbrannte Erde hinterlassen und alle Menschen in ihrem Machtbereich auf grauenvollste Weise ermordet.... |
Jetzt streichen wir mal "ueberall" und "alle" aus Deinem Satz heraus und dann passt es.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Ein Teil unserer kulturellen Identitaet ist futsch - irreparabel, unersetzlich - genau wie Millionen von Schicksalen. |
Nicht nur ein Teil. |
Ich bleibe bei einem Teil. Sie haben Heines Werke verbrannt, Goethe und Wagner blieben schliesslich verschont.
Aber eigentlich ging es mir um die Baudenkmaeler.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Sie hat all das preisgegeben und ihr eigenes Leben noch dazu. |
Natürlich. Es ist immer der Schuld, der erschossen wird, nicht der Schütze. Denn der Erschossene hätte sich ja in Deckung begeben können! |
Siehe oben. Er hat ja schliesslich zuerst geschossen, aber das ignorierst Du ja gern.
"Wer Hitler waehlt, waehlt den Krieg." Sie bekamen Hitler und sie bekamen ihren Krieg.
Natuerlich entspricht diese vereinfachende Aussage nicht der Realitaet, aber die Abfolge der Ereignisse sollte klar sein.
Zitat: | annox hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | annox hat folgendes geschrieben: | Wer meint anderen den Siedlungsraum abjagen zu können, muß eben damit leben seinen eigenen zu verlieren. |
Ja, gilt aber für beide Seiten. Denn man kann nicht die Vertreter der einen Seite für Dinge im Namen der Menschlichkeit aufhängen, welche man just im gleichen Moment selber begeht. |
Sicher, nur hatte in den einzigen Weltkriegen die unsere Zivilisation kennt, Deutschland den Part des Aggressors inne. |
Schlaf weiter und träume süß... |
So wie du es bereits tust, gebettet auf Halbwahrheiten?
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#314662) Verfasst am: 12.07.2005, 19:29 Titel: |
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Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Durften an den Olympischen Sommerspielen 1936 nur "Arier" teilnehmen?
Nein - ist das dann ein Beleg für dich, daß die deutschen Nazis nicht rassistisch gewesen sind?!
Verfolgt wurden in der Sowjetunion Menschen tatsächlich wegen ihrer "Rasse". Denk an Deportationen von Wolgadeutschen, Dezimierung von "Volksgruppen" die "unsozialistisch lebten", usw.
Kapitalisten sind zwar keine "Rasse", aber das macht Gewaltmaßnahmen bis hin zum Mord auch nicht "besser".
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Für mich sind Weltjugendfestspiele ein Beleg gegen deine "Sozialismus ist immer nationalistisch Theorie", dort kam es nicht auf die Rasse an, sondern auf die Ideologie, das ist für mich ein
Unterschied!
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Verstehst du die Analogie zwischen Weltjugendspielen und der weltoffenen Olympiade 1936 in Berlin nicht, die ein gewisser Adolf Hitler eröffnet hat? Dort kam es auch nicht auf die Rasse an, sogar ein Farbiger namens Jesse Owens durfte Weltrekorde aufstellen.
Zitat: |
Ich habe nie behauptet, dass die Gewaltmaßnahmen gegen Andersdenkende gut sind oder besser sind, ich habe nur Probleme deine These zu verstehen, und vor allem die Verallgemeinerung auf alle sozialistischen Staaten.
Wenn du das Streben nach einer Ideologie als nationalistisch ansiehst, dann hast du wohl recht, aber dann ist jeder Staat nationalistisch (was wohl sein kann), aber dann verstehe ich deine Unterscheidung zwischen Sozialismus und anderen Wirtschafts und Gesellschaftsformen in Staaten nicht! Dann sind Staaten wie Tibet, Bhutan extrem nationalistische Staaten!
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Ich sehe doch nicht das "Streben nach einer Ideologie als nationalistisch" an. Das würde bedeuten, daß jede Ideologie oder Weltanschauung nationalistisch wäre.
Auch muß Sozialismus nicht nationalistisch sein.
Ich glaube aber, daß alle bedeutenden versuche einer Etablierung eines sozialistischen Wirtschaftssystems nationalistisch geprägt waren.
Der sozialistische Forenvordenker Max hat mir da teilweise ja rechtgegeben.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#314663) Verfasst am: 12.07.2005, 19:33 Titel: |
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Dominik hat folgendes geschrieben: | Wie wärs damit?
Im idealen Nationalismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des eigenen Volkes ein, d.h. bis zur Selbstaufgabe. Fremde Völker sind weniger wert.
Im idealen Sozialismus setzt sich der Mensch altruistisch für die Interessen des Menschen schlechthin ein. Fremde Völker werden als gleichwertig angesehen. |
Das ist ziemlich verallgemeinernd, sowohl was Sozialismus als auch Nationalismus angeht.
Sowohl Nationalismus als auch Sozialismus schauen auf manche andere Völker herab. Letztere zum Beispiel auf die Völker, die "imperialistisch und kapitalistisch" eingestellt sind.
Und wer sind "die Menschen schlechthin" im idealen Sozialismus? Sind die widerwilligen Kapitalisten keine "Menschen schlechthin", also am Ende weniger wert - vielleicht sogar "Untermenschen"?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#314666) Verfasst am: 12.07.2005, 19:42 Titel: |
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Das trifft es.
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#314674) Verfasst am: 12.07.2005, 20:11 Titel: |
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Zitat: | Verstehst du die Analogie zwischen Weltjugendspielen und der weltoffenen Olympiade 1936 in Berlin nicht, die ein gewisser Adolf Hitler eröffnet hat? Dort kam es auch nicht auf die Rasse an, sogar ein Farbiger namens Jesse Owens durfte Weltrekorde aufstellen. |
Also für mich besteht da schon ein großer Unterschied zwischen den Weltjugendfestspielen und den Olympischen Spielen. Du musst dir doch nur die Geschichte ansehen, die Weltjugendfestspiele waren ideologische Veranstaltungen, die direkt aus den sozialistischen Staaten hervorgegangen sind, während die Olympischen Spiele eine ganz andere Geschichte haben und meiner Kenntnis nach nicht von Adolf Hitler und Gefolge eingeführt wurden. Dies sollte nur verdeutlichen, dass die "weltoffenen"(Abstammung, Rasse, sogar Homosexualität waren egal, die Ideologie war entscheidend) Weljugendfestspiele nicht mit deiner Nationalismusthese übereinstimmen.
Zitat: | Ich glaube aber, daß alle bedeutenden versuche einer Etablierung eines sozialistischen Wirtschaftssystems nationalistisch geprägt waren.
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Kannst du mir das vielleicht am Beispiel der DDR erklären? Oder besser noch, kannst du mir einen Staat nennen, in dem die Politik nicht nationalistisch geprägt ist?
Zitat: | Der sozialistische Forenvordenker Max hat mir da teilweise ja rechtgegeben. zwinkern |
Und das nihilistische Forenmitglied Flipper in the Fishhandel hat da ja auch nichts dagegen, das kann er doch machen, ich will auch nicht abstreiten, dass es teilweise so war, nur verstehe ich nicht wieso du diese Unterscheidung machst und wie du auf die Verallgemeinerung kommst!
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#314913) Verfasst am: 13.07.2005, 15:40 Titel: |
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Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Verstehst du die Analogie zwischen Weltjugendspielen und der weltoffenen Olympiade 1936 in Berlin nicht, die ein gewisser Adolf Hitler eröffnet hat? Dort kam es auch nicht auf die Rasse an, sogar ein Farbiger namens Jesse Owens durfte Weltrekorde aufstellen. |
Also für mich besteht da schon ein großer Unterschied zwischen den Weltjugendfestspielen und den Olympischen Spielen. Du musst dir doch nur die Geschichte ansehen, die Weltjugendfestspiele waren ideologische Veranstaltungen, die direkt aus den sozialistischen Staaten hervorgegangen sind, während die Olympischen Spiele eine ganz andere Geschichte haben und meiner Kenntnis nach nicht von Adolf Hitler und Gefolge eingeführt wurden. Dies sollte nur verdeutlichen, dass die "weltoffenen"(Abstammung, Rasse, sogar Homosexualität waren egal, die Ideologie war entscheidend) Weljugendfestspiele nicht mit deiner Nationalismusthese übereinstimmen.
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Die Olympiade war auch weltoffen. Hätte sie Hitler nicht in den Kram gepasst, hätte er sie ja absagen können. Aber stattdessen war sie propagandistisch wertvoll. Dienten die Weltjugendfestspiele nicht am Ende auch vor allem der Propaganda des Sozialismus?
Zitat: |
Zitat: | Ich glaube aber, daß alle bedeutenden versuche einer Etablierung eines sozialistischen Wirtschaftssystems nationalistisch geprägt waren.
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Kannst du mir das vielleicht am Beispiel der DDR erklären? Oder besser noch, kannst du mir einen Staat nennen, in dem die Politik nicht nationalistisch geprägt ist?
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Wenn du - wie dein zweiter Satz ja noch einmal bestätigt - davon ausgehst, daß jeder Staat nationalistisch geprägt ist, brauche ich es dir für die DDR ja nicht extra zu belegen, oder?
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#314921) Verfasst am: 13.07.2005, 16:09 Titel: |
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Zitat: | Die Olympiade war auch weltoffen. Hätte sie Hitler nicht in den Kram gepasst, hätte er sie ja absagen können. Aber stattdessen war sie propagandistisch wertvoll. Dienten die Weltjugendfestspiele nicht am Ende auch vor allem der Propaganda des Sozialismus?
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Ja, aber die Olympischen Spiele (Olympiade ist meiner Kenntnis nach die Zeit zwischen den Olympischen Spielen) sind nicht von Hitler entwickelt worden, sie fanden in der Anfangszeit statt, und sie beinhalteten nicht das Gedankengut Hitlers! Sie waren eine Art Täuschung, was ich von den Weltjugendfestspiele nicht behaupten würde, sie täuschten vielleicht schon über die Realität im sozialistischen Alltag hinweg, aber sie spiegelten das Gedankengut der sozialistischen Staaten wider, das ist ein großer Unterschied, und dieses Gedankengut war nicht nationalistisch geprägt!
Zitat: | Wenn du - wie dein zweiter Satz ja noch einmal bestätigt - davon ausgehst, daß jeder Staat nationalistisch geprägt ist, brauche ich es dir für die DDR ja nicht extra zu belegen, oder? |
Ja genau, aber dann würde ich gerne wissen wie du auf diese Unterscheidung kommst und dann nicht gleich sagst, dass jeder Staat nationalistisch ist, entweder ich habe deine Anfangsaussage missverstanden, oder du wolltest speziell die sozialistischen Staaten "verunglimpfen", falls man nationalistisch (oder extrem nationalistisch) als negativ betrachtet.
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#314923) Verfasst am: 13.07.2005, 16:19 Titel: |
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Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Olympiade war auch weltoffen. Hätte sie Hitler nicht in den Kram gepasst, hätte er sie ja absagen können. Aber stattdessen war sie propagandistisch wertvoll. Dienten die Weltjugendfestspiele nicht am Ende auch vor allem der Propaganda des Sozialismus?
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Ja, aber die Olympischen Spiele (Olympiade ist meiner Kenntnis nach die Zeit zwischen den Olympischen Spielen) sind nicht von Hitler entwickelt worden, sie fanden in der Anfangszeit statt, und sie beinhalteten nicht das Gedankengut Hitlers! Sie waren eine Art Täuschung, was ich von den Weltjugendfestspiele nicht behaupten würde, sie täuschten vielleicht schon über die Realität im sozialistischen Alltag hinweg, aber sie spiegelten das Gedankengut der sozialistischen Staaten wider, das ist ein großer Unterschied, und dieses Gedankengut war nicht nationalistisch geprägt!
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Woran machst du es fest, daß die Wjfs das "Gedankengut der sozialistischen Staaten" widerspiegelten? Und wieso sollte es nicht mit nationalistischen Interessen kompatibel sein? Es schließt sich doch nicht aus, daß vertreter mehrerer Nationen miteinander feiern?
Sagt dir "Fest der Völker" etwas? http://de.wikipedia.org/wiki/Leni_Riefenstahl
Zitat: |
Zitat: | Wenn du - wie dein zweiter Satz ja noch einmal bestätigt - davon ausgehst, daß jeder Staat nationalistisch geprägt ist, brauche ich es dir für die DDR ja nicht extra zu belegen, oder? |
Ja genau, aber dann würde ich gerne wissen wie du auf diese Unterscheidung kommst und dann nicht gleich sagst, dass jeder Staat nationalistisch ist, entweder ich habe deine Anfangsaussage missverstanden, oder du wolltest speziell die sozialistischen Staaten "verunglimpfen", falls man nationalistisch (oder extrem nationalistisch) als negativ betrachtet. |
Die Sozialistischen Staaten behaupten von sich, internationalistisch zu sein.
Ich zweifle das an, da jeder Staat nationale Interessen vertritt. Da stimmen wir beide also überein.
Ich mache also keine "Unterscheidung", ich bestreite nur die Behauptung der Sozialisten, ihre Experimente wären kein Stück nationalistisch gewesen.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#314951) Verfasst am: 13.07.2005, 18:59 Titel: |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Ich mache also keine "Unterscheidung", ich bestreite nur die Behauptung der Sozialisten, ihre Experimente wären kein Stück nationalistisch gewesen. |
Ich bestreite nur die Behauptung mancher Stalinisten und Antikommunisten, dass diese "Experimente" sozialistisch gewesen sein sollen.
Ein interessanter Artikel zu der Frage:
Gegen den billigen polnischen Klempner
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Flipper in the Fishhandel !empirischer Nihilist!
Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 394
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(#315266) Verfasst am: 14.07.2005, 12:59 Titel: |
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Zitat: | Woran machst du es fest, daß die Wjfs das "Gedankengut der sozialistischen Staaten" widerspiegelten? Und wieso sollte es nicht mit nationalistischen Interessen kompatibel sein? Es schließt sich doch nicht aus, daß vertreter mehrerer Nationen miteinander feiern? |
Also du kannst z.B. bei Google mal das Wort "Weltjugendfestspiele" eingeben und dann dort einige Seiten zur Geschichte durchstöbern, alle Wjfs standen auch unter einem bestimmten Motto, daraus kannst du auch schon die Ideologie erkennen. Ansonsten habe ich Tatsachenberichte meiner Verwandtschaft als Anhaltspunkt. Und glaubst du denn, das die Wjfs erlaubt worden wären und sogar noch unterstützt worden wären, wenn sie nicht mit dem Gedankengut der sozialistischen Staaten übereinstimmen würden, dann würdest du ja voraussetzen, dass diese Staaten Meinungen akzeptieren würden, die völlig ihrer Ideologie widersprächen, was ein sehr demokratischer Zug wäre.
Nein, das sagt mir nicht viel, kannst du mir da mehr erklären, also bei dem Link habe ich nicht viel informatives gefunden.
Zitat: | Die Sozialistischen Staaten behaupten von sich, internationalistisch zu sein.
Ich zweifle das an, da jeder Staat nationale Interessen vertritt. Da stimmen wir beide also überein. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale, da besteht ein gewisser Unterschied zu deiner Ansicht!
Ich sehe es immer noch so, dass jeder Staat eigene Interessen vertritt, so ist es bei den Menschen auch, die ja den "Staat" bilden.
"Nationalismus bezeichnet eine politische Ideologie, die Ruhm, Wohlergehen, Macht und meist auch Überlegenheit der eigenen Nation in den Mittelpunkt stellt. Dabei wird die Nation häufig mit Begriffen wie Volk, Kultur, ethnische Abstammung, Territorium, Staat oder Religion gleichgesetzt. Ein Nationalist benutzt einzelne oder alle dieser Attribute, um die Gruppe, der er sich zugehörig fühlt, gegenüber anderen Gruppen hervorzuheben, zu überhöhen und zu idealisieren."
Nun kann man untersuchen, was auf die sozialistischen Staaten zutrafen und was die Ideologie des Sozialismuses ist.
Ich denke nicht, dass die sozialistischen Staaten Ruhm, Wohlergehen, Macht und Überlegenheit der eigenen Nation in den Mittelpunkt stellten, sondern die sozialistischen Ideologie, der Staat dient als Hülle um diese Ideologie zu schützen!
Zitat: | Ich mache also keine "Unterscheidung", ich bestreite nur die Behauptung der Sozialisten, ihre Experimente wären kein Stück nationalistisch gewesen. |
Hast du Quellen für diese Behauptung?
Ich will nicht behaupten, dass es keine Menschen gab, die dies taten, aber dann sind es auch keine Sozialisten, dann musst du auch mal die Definition von Sozialismus durchlesen!
_________________ Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#322603) Verfasst am: 04.08.2005, 20:47 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Ja. Aber damit ein Volk leben kann, muß zumindest im Inneren eine Rechtsordnung herrschen. |
Nein, damit ein Volk überleben kann, muss es stärker sein als die Anderen. Das heißt, es darf sich nur aus den stärksten Subjekten zusammensetzen, völlig klar!
Und wenn der Dieb stärker ist als die Oma, dann ist es für das Volk nützlich, wenn er die Tasche bekommt. Schließlich gehört er zu den Stärkeren und wird dadurch noch stärker.
Hey, ich denke hier nur das bis ganz zum Ende, was du die ganze Zeit sagst... |
Blödsinn.
Denn durch den Dieb wird das Volk selber im Inneren geschwächt. Er mag zwar eines der stärksten Individuen sein - durch sein egoistisches Verhalten schadet er aber dem gesamten Organismus.
_________________ "Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
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Hans-Peter registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.12.2004 Beiträge: 551
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(#322605) Verfasst am: 04.08.2005, 20:50 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Ja, in der Tat, das waren wir. Viel' Feind viel' Ehr. Doch es waren zuviele und in der damaligen Konstellation gemeinsam zu mächtige Feinde... |
Wer ist wir? |
Sei beruhigt. Dich hatte ich von vornherein nicht eingerechnet.
_________________ "Ja! Nach drei Wochen Krieg in Deutschland wußten wir Bescheid: Wären die Mädchen Deutsche gewesen - jeder hätte sie vergewaltigen und danach erschiessen dürfen und es hätte fast als kriegerische Tat gegolten..."
Alexander Solschenizyn, Der Archipel GULAG
Zuletzt bearbeitet von Hans-Peter am 04.08.2005, 21:19, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#322615) Verfasst am: 04.08.2005, 21:04 Titel: |
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Hans-Peter hat folgendes geschrieben: | Denn durch den Dieb wird das Volk selber im Inneren geschwächt. Er mag zwar eines der stärksten Individuen sein - durch sein egoistisches Verhalten schadet er aber dem gesamten Organismus. |
Nö. Denn da er der Stärkste ist, geht es dem Organismus auch am Besten, wenn er führt.
So, wie ja z.B. auch das stärkste Tier in einer Affenhorde immer das Alphatier ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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