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Verschleierungssprache und Euphemismen in der Politik
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#314374) Verfasst am: 11.07.2005, 20:53    Titel: Verschleierungssprache und Euphemismen in der Politik Antworten mit Zitat

Einleitung:
Zitat:
Die öffentlichen Finanzen sind defizitär, die Arbeitslosigkeit auf Rekordhöhe und die Innovationskraft der Unternehmen im Sinken. Das bisherige Sozialsystem gilt vielen als kaum noch finanzierbar. Folge: Der Sozialstaat verändert radikal seine Gestalt, und mit ihm ändert sich auch die politische Sprache. Eine im Kern schlechte Nachricht so zu formulieren, dass die Botschaft halbwegs positiv rüberkommt, galt in der Politik schon immer als notwendige rhetorische Fähigkeit. Heute, wo sich die Negativmeldungen häufen, ist die beschönigende und verschleiernde Kraft des politischen Wortes somit unverzichtbar.


Die Analyse:
Die verschleiernde Wirkung der politischen Sprache nimmt zu
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#314379) Verfasst am: 11.07.2005, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mir gefiel vor Jahrzehnten schon der Begriff vom "Minuswachstum".
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314383) Verfasst am: 11.07.2005, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

"Kollateralschaden", der Klassiker.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314384) Verfasst am: 11.07.2005, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

"Sozialverträgliches Frühableben"
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#314385) Verfasst am: 11.07.2005, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde den Begriff "Eigenverantwortung" in neoliberalen Kontexten ja auch immer klasse... Mit den Augen rollen
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314386) Verfasst am: 11.07.2005, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

"Freisetzung" (Entlassung)
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314387) Verfasst am: 11.07.2005, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

"Humankapital"
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314392) Verfasst am: 11.07.2005, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.b-treude.de/euphemismen.htm
"Aufenthaltsbeendende Maßnahmen" (Abschiebung)
"Begrüßungszentren" (Sammellager)
"Endlösung"
usw.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#314465) Verfasst am: 12.07.2005, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich finde den Begriff "Eigenverantwortung" in neoliberalen Kontexten ja auch immer klasse... Mit den Augen rollen


Eigenverantwortung ist auch ein sehr realitätsbezogener Begriff und kein rhetorischer Trick.

Denn in Wirklichkeit ist so gut wie jeder für sich selbst verantwortlich.
Man kann dies durch einen "Sozialstaat" verschleiern, aber wenn einer den Staat, die Familie, den Chef, oder jemand anderen um derartige Hilfe bittet, macht er sich von ihm abhängig. Er verliert auf diese Weise womöglich die Kontrolle, ist für die Situation aber trotzdem vollständig verantwortlich.

Viele Menschen haben während der Weltwirtschaftskrise den Kopf in den Sand gesteckt und sich von den Nazis "führen" lassen. Ab dann haben sie die Kontrolle verloren, waren aber, insofern sie die NSDAP unterstützt haben, für die neue Situation mehr oder minder mitverantwortlich. In geringerem Maße, aber doch, waren und sind alle Menschen auf der Welt dafür mitverantwortlich, auch wenn sie in Nepal oder Tibet lebten und bis zuletzt nie etwas von diesen Verbrechen erfuhren.

Man ist somit nicht nur für sich selbst voll verantwortlich, sondern man steht auch einer Mitverantwortung für das Weltgeschehen gegenüber.
Man kann es akzeptieren, oder ignorieren, aber egal was man tut, man ist es trotzdem, weil man als Mensch eben auf irgendeine Weise immer die gesamte Menschheit representiert, selbst wenn man das nicht will.

Man kann sich natürlich in einer kleinen Sekte davor verschließen und sich jeder Aussenwelt völlig verschließen oder sich ausschließlich für die eigene Familie verantwortlich fühlen, aber man ist eben auch in diesem Fall trotzdem auch für das Weltgeschehen mitverantwortlich. Ein Verstecken schützt nicht vor der Verantwortung. Auch die Vermeidung von neuen, besorgnisserregenden Informationen zb. über den fast abgebrannten Regenwald schützt nicht vor der Verantwortung und auch nicht vor den Umweltkonsequenzen.
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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#314495) Verfasst am: 12.07.2005, 07:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Viele Menschen haben während der Weltwirtschaftskrise den Kopf in den Sand gesteckt

Jaja, der Kossuth weiß mal wieder Bescheid.

Schon mal daran gedacht, daß man Eigenverantwortung nur im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten ausüben kann? Wenn man nur die Möglichkeit hat, seine Arbeitskraft zu verkaufen, weil man kein Kapital hat und niemand diese Arbeitskraft abkaufen will?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#314496) Verfasst am: 12.07.2005, 07:54    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist aufgefallen, daß es beispielsweise auch im Alltagssprachgebrauch üblich geworden ist, grundsätzlich "entsorgen" zu sagen, selbst wenn sich um das ganz normale Wegschmeißen nach Altvätersitte handelt.

In die Reihe der Polit-Euphemismen gehört auch das "Verteidigungsministerium".
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#314505) Verfasst am: 12.07.2005, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

"thermische Verwertung"
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#314534) Verfasst am: 12.07.2005, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tod und Sterben - so krass wollen es viele Leute nicht sagen. Und deshalb gibt es keine Toten, sondern Verblichene, Verschiedene (wenn es mehrere sind, sind es dann verschiedene Verschiedene? Smilie ), es gibt das Ableben, es gibt Von-Uns-Gegangene, Katastrophen "fordern" Opfer oder Todesopfer, die Toten sind nicht ge-, sondern verstorben, sanft eingeschlafen, sie sind heimgegangen zum ewigen Vater, hingeschieden, entschlummert...

Anderes Thema: Atomkraft. Als vor 20-25 Jahren jeder Döschewo mit einem Atomkraft-nein-Danke-Aufkleber durch die Lande rollte, wurde die Atomkraft flugs umgetauft und heißt seitdem "Kernkraft". (Damals lehnte ich schon mal ein Nuss-Müsli ab mit der Bemerkung "Kernkraft nein Danke").

Alfons
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#314537) Verfasst am: 12.07.2005, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
"Humankapital"

das ist genau kein Euphemismus, sondern blanke, ungeliebte Realitätsbenennung.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#314538) Verfasst am: 12.07.2005, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Mir ist aufgefallen, daß es beispielsweise auch im Alltagssprachgebrauch üblich geworden ist, grundsätzlich "entsorgen" zu sagen, selbst wenn sich um das ganz normale Wegschmeißen nach Altvätersitte handelt.

In die Reihe der Polit-Euphemismen gehört auch das "Verteidigungsministerium".

Und natürlich auch das "Informationsministerium" im Irak und anderswo.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#314545) Verfasst am: 12.07.2005, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Eigenverantwortung ist auch ein sehr realitätsbezogener Begriff und kein rhetorischer Trick.


Das kommt ganz darauf an, wer ihn in welchem Kontext verwendet.

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Denn in Wirklichkeit ist so gut wie jeder für sich selbst verantwortlich.
Man kann dies durch einen "Sozialstaat" verschleiern, aber wenn einer den Staat, die Familie, den Chef, oder jemand anderen um derartige Hilfe bittet, macht er sich von ihm abhängig. Er verliert auf diese Weise womöglich die Kontrolle, ist für die Situation aber trotzdem vollständig verantwortlich.


Dann sollen wir also deiner Meinung nach komplett aufhören, einander zu helfen?

(Irgendwie finde ich euch Objektivisten lustig... Lachen)
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314551) Verfasst am: 12.07.2005, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
"Humankapital"

das ist genau kein Euphemismus, sondern blanke, ungeliebte Realitätsbenennung.

Es zu mindest etwas schöner als "Sklaven".
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#314650) Verfasst am: 12.07.2005, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Viele Menschen haben während der Weltwirtschaftskrise den Kopf in den Sand gesteckt

Jaja, der Kossuth weiß mal wieder Bescheid.

Schon mal daran gedacht, daß man Eigenverantwortung nur im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten ausüben kann? Wenn man nur die Möglichkeit hat, seine Arbeitskraft zu verkaufen, weil man kein Kapital hat und niemand diese Arbeitskraft abkaufen will?


Es gibt immer mehrere Möglichkeiten.

Vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler waren nur die wenigsten Menschen dazu gezwungen, die NSDAP zu unterstützten.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#314651) Verfasst am: 12.07.2005, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


Dann sollen wir also deiner Meinung nach komplett aufhören, einander zu helfen?


Das habe ich gar nicht behauptet... Mit den Augen rollen
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#314652) Verfasst am: 12.07.2005, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

"Behörde für Indianerangelegenheiten" (USA; v.a. 19. Jahrhundert)
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Kunigunde
Seltsam



Anmeldungsdatum: 10.08.2003
Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#314653) Verfasst am: 12.07.2005, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Arbeitsmarkt-, Gesundheits-, Renten-, xyz-Reform Stufe 1 bis n

steht für Sozialabbau nach der Salamitaktik
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#314654) Verfasst am: 12.07.2005, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte auch die absolute Nullformel "soziale Gerechtigkeit" nicht vergessen
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#314655) Verfasst am: 12.07.2005, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dann sollen wir also deiner Meinung nach komplett aufhören, einander zu helfen?


Das habe ich gar nicht behauptet... Mit den Augen rollen


Ich ziehe nur meine Schlüsse aus dem, was du geschrieben hast.
Und was du geschrieben hattest, war Folgendes:

    Denn in Wirklichkeit ist so gut wie jeder für sich selbst verantwortlich.
    Man kann dies durch einen "Sozialstaat" verschleiern, aber wenn einer den Staat, die Familie, den Chef, oder jemand anderen um derartige Hilfe bittet, macht er sich von ihm abhängig. Er verliert auf diese Weise womöglich die Kontrolle, ist für die Situation aber trotzdem vollständig verantwortlich.


Die Implikation dieser Textzeile möge sich jeder aufmerksame Leser selbst überlegen. zwinkern
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#314671) Verfasst am: 12.07.2005, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Implikation dieser Textzeile möge sich jeder aufmerksame Leser selbst überlegen. zwinkern


Ich kann in keinster Weise irgendetwas darin finden, was eine Aussage wie "Dann sollten wir alle aufhören, uns gegenseitig zu helfen" rechtfertigt.

Ich sehe aber durchaus, dass wir immer mehr in einer Gesellschaft leben, in der die Leute bei jeder Unbill des Lebens erst einmal "Was haben die anderen falsch gemacht?" fragen, nicht, was sie selbst falsch gemacht haben.
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#314677) Verfasst am: 12.07.2005, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Ich kann in keinster Weise irgendetwas darin finden, was eine Aussage wie "Dann sollten wir alle aufhören, uns gegenseitig zu helfen" rechtfertigt.


Naja, also ich finde die gravierenden Nachteile des Um-Hilfe-Bittens in diesem Text sehr eindrucksvoll dargestellt.
Nicht nur das: er zeigt, dass in einer Gesellschaft, in der die Leute sich um Hilfe bitten, sie völlig voneinander abhängig werden! Ist das nicht furchtbar? zwinkern

JTB hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber durchaus, dass wir immer mehr in einer Gesellschaft leben, in der die Leute bei jeder Unbill des Lebens erst einmal "Was haben die anderen falsch gemacht?" fragen, nicht, was sie selbst falsch gemacht haben.


Immer mehr? Das war durchaus auch früher schon so. Ist aber eigentlich ein ganz anderes Problem.
Kossuth verwendet schließlich das Wort Bitte, nicht das Wort Forderung.

(Die Problematik von Forderungen ist mir nämlich durchaus klar.)
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#314706) Verfasst am: 12.07.2005, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Naja, also ich finde die gravierenden Nachteile des Um-Hilfe-Bittens in diesem Text sehr eindrucksvoll dargestellt.
Nicht nur das: er zeigt, dass in einer Gesellschaft, in der die Leute sich um Hilfe bitten, sie völlig voneinander abhängig werden! Ist das nicht furchtbar? zwinkern



Eine Gesellschaft, in der nicht jeder von jedem abhängig ist, ist absurd. Ich sehe aber einen Unterschied zwischen dem Bitten um Hilfe und dem Geben von Hilfe. Allerdings ist der Begriff Fordern in diesem Zusammenhang sicherlich besser.
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#314718) Verfasst am: 12.07.2005, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Eine Gesellschaft, in der nicht jeder von jedem abhängig ist, ist absurd.


Vor Allem ist sie unmöglich. zwinkern

JTB hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber einen Unterschied zwischen dem Bitten um Hilfe und dem Geben von Hilfe.


Ja. Bitten tut üblicherweise der, der sie gerade momentan braucht.

JTB hat folgendes geschrieben:
Allerdings ist der Begriff Fordern in diesem Zusammenhang sicherlich besser.


Wenn ich Hilfe (oder sonst irgendwas) brauche, dann fordere ich sie üblicherweise nicht, sondern ich bitte darum...
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#314725) Verfasst am: 12.07.2005, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn ich Hilfe (oder sonst irgendwas) brauche, dann fordere ich sie üblicherweise nicht, sondern ich bitte darum...

Kommt darauf an, wie deine Rechtsauffassung ist. Ob du dich für dich selbst verantwortlich fühlst (Bitten), oder ob du meinst ein Recht auf Unterstützung zu haben (Fordern).
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#314726) Verfasst am: 12.07.2005, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

"Sozialstaat" (Mit Staatsverschuldung finanzierte Bereicherung der Bürokratenlobby und der "Armen")
"Konsensgesellschaft" (Herrschaft der Status qou-Freaks, wo jeder andere den Mund halten soll)
"Wehrpflicht" (militärische Zwangsarbeit)
"Zivildienst" (zivile Zwangsarbeit)
"Bundesstaat" (politisch zersplittertes und überbürokratisiertes Land mit mehreren Parlamenten und Gesetzesbüchern)
_________________
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#314728) Verfasst am: 12.07.2005, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

"Demokratie" (lobby-gestützte Plutokratie)
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