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Protest, Demonstration, Streik, Aufstand, Widerstand...
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#319097) Verfasst am: 25.07.2005, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Wenn man es einmal neutral formuliert:
Wenn ich auf eine Demonstration gehe, bei der für das Thema X demonstriert werden soll, dort hingehe und feststellen muß, daß zusätzlich noch für Thema A, Thema N und Thema 1234 demonstriert wird, dann fühle ich mich auch mächtig verarscht.

Vielleicht ist es nachvollziehbarer, wenn es auf diese Art ausgedrückt ist. Andernfalls sehen manche vielleicht ihr goldenes Kalb bzw. ihre heilige Kuh unter Beschuß, und das logische Denken setzt aus ...

So, so, das logische Denken setzt also aus. In Deinem so "passend" gewähltem Beispiel läßt Du allerdings unberücksichtigt, daß sämtliche Themen inhaltlich zusammen gehören. Deine willkürliche Themenbenennung gibt das aber nicht her.


Das war kein Beispiel, das war eine neutrale Darstellung mit Hilfe von Buchstaben.
Ich kann Dir aber auch gerne ein Beispiel geben.
Stell Dir vor, Du gehst auf eine Demo, bei der gegen die Kirchensteuern und gegen die staatlichen Subventionen der Kirche demonstriert werden soll.
Und wenn Du dort bist, stellst Du fest, daß auch gegen Fleischkonsum und Kaffeekonsum demonstriert wird, sprich: Stell Dir vor, Du wärst auf einer Verantstaltung der Sekte Universelles Leben gelandet.

Vielleicht kennst Du ja auch die Seite www.kirchenopfer.de zur "Initiative Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche". Die ist auch von denen.

Mit anderen Worten:
Nur weil eine Teilmenge der Meinungen/Ziele einer Gruppierung mit einer Teilmenge der eigenen Meinungen/Ziele übereinstimmt, muß man nicht zwangsläufig auch alle anderen Ziele dieser Gruppierung vertreten.
So haben sich beispielsweise auch Tierschützer von Universelles Leben distanziert.

Und jetzt kannst Du das mal versuchen auf das obengen. Szenario zu übertragen. Auch wenn dies das eigene goldene Kalb schmerzlich ankratzt.

Wenn ich auf eine Demo gehe, bei der es um Kirchensteuer und Subventionen für die Kirche gehen soll,
will ich nichts von Vegetarismus, Tierschutz, Kaffee und Jesus hören.

Wenn ich auf eine Demo gehe, bei der es um Studiengebühren gehen soll,
will ich nichts von Abschiebungen, Firmenenteignungen und Kuba hören.
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annox
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Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#319111) Verfasst am: 25.07.2005, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Und jetzt kannst Du das mal versuchen auf das obengen. Szenario zu übertragen. Auch wenn dies das eigene goldene Kalb schmerzlich ankratzt.

Geht schon, keinerlei Kratzer bisher.
Mir ist schon klar worum es Euch geht, allein es mangelt mir an Verständnis.

Zitat:
Wenn ich auf eine Demo gehe, bei der es um Kirchensteuer und Subventionen für die Kirche gehen soll,
will ich nichts von Vegetarismus, Tierschutz, Kaffee und Jesus hören.

Also solltest Du Dich vorher informieren wer die Demo organisiert und worum es geht. Immerhin könnte es Dir ja passieren, daß Du an der Seite von atheistischen Nazis marschierst.

Zitat:
Wenn ich auf eine Demo gehe, bei der es um Studiengebühren gehen soll,
will ich nichts von Abschiebungen, Firmenenteignungen und Kuba hören.

Manchmal ist das Leben eben hart wie ein Koffergriff. Schaust Du bitte hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=316418#316418

und hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=317953#317953

und vielleicht noch hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=316454#316454
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#319199) Verfasst am: 26.07.2005, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Mir ist schon klar worum es Euch geht, allein es mangelt mir an Verständnis.


annox hat folgendes geschrieben:
Manchmal ist das Leben eben hart wie ein Koffergriff. Schaust Du bitte hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=316418#316418

und hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=317953#317953

und vielleicht noch hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=316454#316454


Das Problem ist aus meiner Sicht, dass Du hier alles außer Deiner Meinung (gesamtpolitisch) als falsch ansiehst. Es ist völlig legitim, dass Du für Dich die Erkenntnis erlangt hast, dass Studiengebühren, Abschiebungen und Sozialabbau zusammengehören. Aber Du stellst momentan einen gewissen Heilsanspruch auf - wenn es besser werden soll, dann so, wie ich und meine Freunde es wollen. Wenn Du das momentane Wirtschafts- und Gesellschaftssystem als Grundübel ansiehst, aus dem groteske Sachen wie Studiengebühren erwachsen, ist das ja in Ordnung. Aber es gibt nun einmal auch Menschen auf der Welt, die das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nicht für falsch halten (oder Teile davon), aber dennoch gegen Studiengebühren sind. Du schließt sie aus. Als letzte Konsequenz aus Deiner Argumentation wären eigentlich nur 5 Prozent der Studenten gegen Studiengebühren - denn alle, die nicht gleichzeitig für Firmenenteignungen wären, wären gegen Dich. Anstatt sich in der Luft zu zerreißen, sollten doch Menschen wie Kadaj und max glücklich sein, dass sie - aller Differenzen zum Trotz - in diesem Punkt einer Meinung sind; sie sollten gemeinsam dagegen vorgehen. Stattdessen verlieren sie sich in Grabenkämpfen, weil ja das eine nur dann richtig sein kann, wenn man das andere auch als richtig empfindet. Man kann versuchen, die ganze Welt auf einmal zu ändern, oder Stück für Stück Mensch für Mensch. Aber eine offene, freie Gesellschaft beinhaltet nunmal auch, dass Menschen, die insgesamt nicht meiner Meinung sind, mir in einzelnen Punkten zustimmen - und ihr schließt diese Menschen im Prinzip aus.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#319200) Verfasst am: 26.07.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist immer der Zusammenhang. Du hältst generell Anti-Nazi-Sprüche für angemessen.

Worauf beruht Deine Annahme?

OK, Du willst formallogische Diskussionen. Du hast nicht explizit gesagt, daß Du Anti-Nazi-Sprüche immer und generell für angemessen hältst, kannst Dich also herausreden aus der Situation, daß es direkt vor Deinem Fenster geschehen könnte statt anderswo...

Zitat:
"Dumpf" ist eine subjektive Deutung. Es erscheint mir wenig sinnvoll, auf einer Demonstration einen mehrseitigen Aufsatz über Nationalismus und Faschismus in die Luft zu halten.

Man kann es bei einer Demonstration, wo es nicht um Nazis oder irgendetwas dergleichen geht, auch gleich lassen...?

Zitat:
Warum gehst Du davon aus, daß ich begeistert wäre, wenn mir jemand Anti-Nazi-Sprüche auf die Frontscheibe oder an die Hauswand sprayen würde? Es geht hier doch Demonstrationen und Protestkundgebungen. Natürlich kann es passieren, daß dabei die unmittelbare Umgebung in Mitleidenschaft gezogen wird. Das hängt von Organisation und Verlauf der Demos ab und läßt sich kaum verhindern.

Weil Du ausdrücktest, daß Du sie gut und angemessen fändest (aber s.o.).
Ich halte von rechten wie von linken Demonstrationen nicht viel.

Zitat:
Ich finde es reichlich dumpf, undifferenziert Punks zu verachten. Die Punks in meinem Bekanntenkreis sind alle Anarchisten, die ich aus politischen und persönlichen(zwischenmenschlichen) Gründen sehr schätze. Sie sind mir, im Gegensatz zu vielen Krawattis aus den Mahagonieetagen, sehr sympathische Zeitgenossen.
Was mich nun wundert, ist, daß gerade Dir als Goth nicht klar zu sein scheint, daß das äußere Erscheinungsbild nur eine Facette einer Persönlichkeit ist.

Machen wir es genauer: Punks in dem Sinne und von der Art, wie sie oben beschrieben sind, besoffene, unhygienische, randalierende Idioten, natürlich nicht die Punks, die Du kennst und die natürlich ganz liebe und nette Leute sind... (Nicht, daß Du Dich wieder aufregst!)
Hm, ist nicht gerade den Gothen bewußt, wie unterschiedlich doch die Menschen sind? Natürlich ist das äußere Erscheinungsbild nur eine Facette einer Persönlichkeit. Aber ein extrem(!) verwahrlostes Erscheinungsbild (und nur das) paart sich a posteriori (meiner persönlichen Erfahrung, durchaus!) eher selten mit Intelligenz, auch relativ selten mit einem guten Charakter. Du kannst jetzt meine Erfahrungen bezweifeln, doch dürfte das nichts bringen.
Sie sind eben meine persönliche Sicht der Dinge.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
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Beitrag(#319280) Verfasst am: 26.07.2005, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Aber damit tun sich Kommunisten ja desöfteren schwer, zu verstehen, daß es andere Sichten geben kann...

Das sieht man hier aber in erster Linie bei Antikommunisten, die unfähig sind sich zu informieren und sich selbst einzubringen (z.B. wenn es um die Organisation von Widerstand gegen Studiengebühren geht) und sich darüber aufregen, dass jemand auf einer Demo es wagen kann, Ansichten zu vertreten, die nicht ihren Meinungen entsprechen. Und wenn es um Demos geht, über Punks herziehen, als ob dies irgend etwas zum Thema beitragen würde.
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annox
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Beiträge: 5800
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Beitrag(#319327) Verfasst am: 26.07.2005, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass Du hier alles außer Deiner Meinung (gesamtpolitisch) als falsch ansiehst. Es ist völlig legitim, dass Du für Dich die Erkenntnis erlangt hast, dass Studiengebühren, Abschiebungen und Sozialabbau zusammengehören. Aber Du stellst momentan einen gewissen Heilsanspruch auf - wenn es besser werden soll, dann so, wie ich und meine Freunde es wollen. Wenn Du das momentane Wirtschafts- und Gesellschaftssystem als Grundübel ansiehst, aus dem groteske Sachen wie Studiengebühren erwachsen, ist das ja in Ordnung. Aber es gibt nun einmal auch Menschen auf der Welt, die das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nicht für falsch halten (oder Teile davon), aber dennoch gegen Studiengebühren sind. Du schließt sie aus.

Niemand wird ausgeschlossen. Die Anhänger neoliberaler Politik sollten sich nur nicht so laut beschweren, wenn auf einer von Linken organisierten Demo gegen Studiengebühren die Verursacher selbiger angeprangert werden. Diesen Interessenkonflikt müssen sie eben mit sich selbst austragen.

Zitat:
Als letzte Konsequenz aus Deiner Argumentation wären eigentlich nur 5 Prozent der Studenten gegen Studiengebühren - denn alle, die nicht gleichzeitig für Firmenenteignungen wären, wären gegen Dich. Anstatt sich in der Luft zu zerreißen, sollten doch Menschen wie Kadaj und max glücklich sein, dass sie - aller Differenzen zum Trotz - in diesem Punkt einer Meinung sind; sie sollten gemeinsam dagegen vorgehen. Stattdessen verlieren sie sich in Grabenkämpfen, weil ja das eine nur dann richtig sein kann, wenn man das andere auch als richtig empfindet. Man kann versuchen, die ganze Welt auf einmal zu ändern, oder Stück für Stück Mensch für Mensch. Aber eine offene, freie Gesellschaft beinhaltet nunmal auch, dass Menschen, die insgesamt nicht meiner Meinung sind, mir in einzelnen Punkten zustimmen - und ihr schließt diese Menschen im Prinzip aus.

Dazu müßte man sich aber im Vorfeld auf einen Minimalkonsens einigen, damit sich die Liberalen nicht auf den Schlips getreten fühlen und ja kein Schatten auf die heile neoliberale Welt fällt. Den Linken wird gern Realitätsblindheit vorgeworfen, aber gerade hier in diesem Thema zeigt sich mal wieder wer hier tatsächlich Probleme mit der Realität hat. Warum sollten Linke darauf Rücksicht nehmen..?
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Kadaj
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Beitrag(#319342) Verfasst am: 26.07.2005, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

@ Max

Das von dir gebrachte Zitat meines Beitrags ist nicht ausländerfeindlich.
Jeder unvoreingommene Dritte würde mir dies bestätigen.

Du kannst mich wegen des Beitrags meinetwegen "geizig" nennen, aber "ausländerfeindlich" ist eine glatte Lüge und üble Nachrede!

http://dejure.org/gesetze/StGB/186.html

Zitat:

§ 186
Üble Nachrede

Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


Zu deiner Behauptung, ich sei "mit meiner Meinung isoliert":
Mag ja sein, daß ich zu den wenigen Liberalen auf der Demo zählte.
Daraus aber zu schliessen, ich sei gesamtgesellschaftlich isoliert, bedeutet, alle Nichtanwesenden als nicht-existent zu betrachten. Ich bezweifle jedoch, daß die vielleicht 2000 Personen auf der Demo die gesamte Gesellschaft ausmachen oder auch nur repräsentieren.

Zum Thema AStA:
Ein AStA erhält Zwangsbeiträge der Studierenden. Daraus resultiert die Verpflichtung, sich nur um hochschulpolitische Felder zu bemühen. Was würdest du sagen, wenn an einer Uni dank der üblichen niedrigen Wahlbeteiligung eine rechtsradikale Gruppe die absolute Mehrheit erlangt, und dann im Namen aller Studierenden ihre Parolen vom Stapel liesse? Würdest du dich freuen, wenn der rechtsradikale AStA der Uni XYZ eine Abordnung zur Rudolf-Hess-Gedenkveranstaltung schicken würde, und "im Namen aller Studenten der Uni XYZ" einen Kranz niederlegen täte?
Das mag ein Extrembeispiel sein, zugegeben. Aber es hat schon seinen Sinn, daß Hochschulgruppen sich nicht zu allem äußern sollen. Das können die AStA-Mitglieder in ihrer "Freizeit" tun, ohne Bezug auf den AStA. Sie behalten also ihre Meinungsfreiheit, aber nicht in Ausübung ihrer Hochschulfunktion.
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Graf Zahl
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Beitrag(#319357) Verfasst am: 26.07.2005, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:

Niemand wird ausgeschlossen. Die Anhänger neoliberaler Politik sollten sich nur nicht so laut beschweren, wenn auf einer von Linken organisierten Demo gegen Studiengebühren die Verursacher selbiger angeprangert werden.

Woher willst Du wissen, wer hier neoliberal ist?
Wer nicht alle Ziele der Linken vertritt, ist für Dich automatisch neoliberal oder gar rechts, oder wie habe ich das zu verstehen?
Da hast Du eine nette Schublade aufgezogen, die aber zugleich recht aufschlußreich ist. Die darfst Du aber gerne selbst wieder schließen, aber nicht erwarten, daß jeder nur im Schwarz-Weiß-Denken verhaftet ist. Es gibt nämlich auch Grautöne...

Ansonsten kann ich mich dem, was JTB gesagt hat, nur anschließen.
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max
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Beiträge: 3055

Beitrag(#319358) Verfasst am: 26.07.2005, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Das von dir gebrachte Zitat meines Beitrags ist nicht ausländerfeindlich.
Jeder unvoreingommene Dritte würde mir dies bestätigen.

Ich sehe es eindeutig als ausländerfeindlich und als Hetze gegen Einwander, insbesondere der Punkt, dass ich Einwanderung auf Kosten der "deutschen Arbeiter, die um ihre Arbeitsplätze zittern" fordern würde.
Kadaj hat folgendes geschrieben:
Mag ja sein, daß ich zu den wenigen Liberalen auf der Demo zählte.

Und über diesen Punkt solltest du dir mal Gedanken machen. Wo ist der Widerstand aus dem liberalen Lager gegen Studiengebühren? Die FDP hat sich überall FÜR Studiengebühren eingesetzt und eine andere politische Organisation, die sich selbst liberal nennt, gibt es gar nicht. Man könnte die Grünen noch ins liberale Lager zählen, aber haben die etwas aktiv gemacht? Wenn jemand - wie annox korrekt anmerkt - eine Verbindung zwischen den Forderungen der Kapitalisten und ihrer politischen Lakaien und der Einführung von Studiengebühren zieht, dann ist dies eine Meinung. Und wenn du nicht der Meinung bist, aber trotzdem etwas gegen Studiengebühren machen willst, muss du dich halt entsprechend engagieren. Aber nicht nur rumjammern und die diffamieren, die etwas gegen Studiengebühren machen.
Kadaj hat folgendes geschrieben:
Ein AStA erhält Zwangsbeiträge der Studierenden. Daraus resultiert die Verpflichtung, sich nur um hochschulpolitische Felder zu bemühen. Was würdest du sagen, wenn an einer Uni dank der üblichen niedrigen Wahlbeteiligung eine rechtsradikale Gruppe die absolute Mehrheit erlangt, und dann im Namen aller Studierenden ihre Parolen vom Stapel liesse?

Der AStA ist eine gewählte Vertretung der Studenten und kann diese nur vertreten, wenn er sich zu politischen Themen äussert (z.B. zur Finanzierung des Staates). Die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist eine krasse politische Benachteiligung, unter der die Vertreter z.B. der Wissenschaftsministerien offensichtlich nicht leiden. Das Beispiel mit den Nazis ist nur noch peinlich. Willst du jetzt fordern, dass man die Meinungsfreiheit von Parlamentarier einschränkt, weil Nazis in den Bundestag gewählt werden könnten?
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Kadaj
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Beitrag(#319363) Verfasst am: 26.07.2005, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe dir eine PN geschickt, mehr habe ich zu dem Thema nicht zu sagen.
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annox
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#319365) Verfasst am: 26.07.2005, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:

Niemand wird ausgeschlossen. Die Anhänger neoliberaler Politik sollten sich nur nicht so laut beschweren, wenn auf einer von Linken organisierten Demo gegen Studiengebühren die Verursacher selbiger angeprangert werden.

Woher willst Du wissen, wer hier neoliberal ist?

Nun, indem ich mir die Beiträge durchlese. Ist Dir entgangen, daß sich Kossuth und Kadaj selbst als Liberale bezeichnen?

Zitat:
Wer nicht alle Ziele der Linken vertritt, ist für Dich automatisch neoliberal oder gar rechts, oder wie habe ich das zu verstehen?

Wer neoliberale Politik unterstützt indem er schweigt oder sie nicht kritisiert, ist in meinen Augen tatsächlich ein Anhänger der Neoliberalen.

Zitat:
Da hast Du eine nette Schublade aufgezogen, die aber zugleich recht aufschlußreich ist. Die darfst Du aber gerne selbst wieder schließen, aber nicht erwarten, daß jeder nur im Schwarz-Weiß-Denken verhaftet ist. Es gibt nämlich auch Grautöne...

Natürlich kann man sich mit dem Leben im Kapitalismus arrangieren und sich nur über einige seiner Auswüchse beklagen. Solange man selbst noch eine leidlich verkaufbare Arbeitskraft anzubieten hat, funktioniert das vermutlich ganz gut.
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Beiträge: 674

Beitrag(#319367) Verfasst am: 26.07.2005, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Wer nicht alle Ziele der Linken vertritt, ist für Dich automatisch neoliberal oder gar rechts, oder wie habe ich das zu verstehen?

Wer neoliberale Politik unterstützt indem er schweigt oder sie nicht kritisiert, ist in meinen Augen tatsächlich ein Anhänger der Neoliberalen.


Und wer zu Alieninvasoren schweigt oder sie nicht kritisiert ist selbst ein Alien?! Lachen
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annox
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#319372) Verfasst am: 26.07.2005, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Wer nicht alle Ziele der Linken vertritt, ist für Dich automatisch neoliberal oder gar rechts, oder wie habe ich das zu verstehen?

Wer neoliberale Politik unterstützt indem er schweigt oder sie nicht kritisiert, ist in meinen Augen tatsächlich ein Anhänger der Neoliberalen.


Und wer zu Alieninvasoren schweigt oder sie nicht kritisiert ist selbst ein Alien?! Lachen

Zumindest hat er nicht so ein gespaltenes Verhältnis zur Realität im Kapitalismus, wie z.B. Liberale.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



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Beitrag(#319377) Verfasst am: 26.07.2005, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Was für ein Thread! bravo Argh bad Gröhl...


Danke showtime
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Storm by Tim Minchin
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annox
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Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#319399) Verfasst am: 26.07.2005, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist immer der Zusammenhang. Du hältst generell Anti-Nazi-Sprüche für angemessen.

Worauf beruht Deine Annahme?

OK, Du willst formallogische Diskussionen. Du hast nicht explizit gesagt, daß Du Anti-Nazi-Sprüche immer und generell für angemessen hältst, kannst Dich also herausreden aus der Situation, daß es direkt vor Deinem Fenster geschehen könnte statt anderswo...

Zitat:
"Dumpf" ist eine subjektive Deutung. Es erscheint mir wenig sinnvoll, auf einer Demonstration einen mehrseitigen Aufsatz über Nationalismus und Faschismus in die Luft zu halten.

Man kann es bei einer Demonstration, wo es nicht um Nazis oder irgendetwas dergleichen geht, auch gleich lassen...?

Natürlich kann man das.
Auf einer Demonstration halte ich Anti-Nazi-Sprüche aber für angemessen und zwar prinzipiell. Nazis sitzen wieder in Landesregierungen und das ist schwer zu verkraften. Dagegen gilt es Front zu machen.

Zitat:
Zitat:
Warum gehst Du davon aus, daß ich begeistert wäre, wenn mir jemand Anti-Nazi-Sprüche auf die Frontscheibe oder an die Hauswand sprayen würde? Es geht hier doch Demonstrationen und Protestkundgebungen. Natürlich kann es passieren, daß dabei die unmittelbare Umgebung in Mitleidenschaft gezogen wird. Das hängt von Organisation und Verlauf der Demos ab und läßt sich kaum verhindern.

Weil Du ausdrücktest, daß Du sie gut und angemessen fändest (aber s.o.).
Ich halte von rechten wie von linken Demonstrationen nicht viel.

Dann wirst Du viel Geduld und Engagement brauchen, um Gleichgesinnte zu finden, mit denen Du Deinen politischen Willen demonstrieren kannst.


Zitat:
Zitat:
Ich finde es reichlich dumpf, undifferenziert Punks zu verachten. Die Punks in meinem Bekanntenkreis sind alle Anarchisten, die ich aus politischen und persönlichen(zwischenmenschlichen) Gründen sehr schätze. Sie sind mir, im Gegensatz zu vielen Krawattis aus den Mahagonieetagen, sehr sympathische Zeitgenossen.
Was mich nun wundert, ist, daß gerade Dir als Goth nicht klar zu sein scheint, daß das äußere Erscheinungsbild nur eine Facette einer Persönlichkeit ist.

Machen wir es genauer: Punks in dem Sinne und von der Art, wie sie oben beschrieben sind, besoffene, unhygienische, randalierende Idioten, natürlich nicht die Punks, die Du kennst und die natürlich ganz liebe und nette Leute sind... (Nicht, daß Du Dich wieder aufregst!)

Mit Verallgemeinerungen kommt man eben nie sehr weit. Ich bestreite ja nicht, daß es auch Punks ohne politische Ambitionen gibt, die einfach nur ein verwahrlostes Dasein fristen. Aber alle Punks darauf zu reduzieren, ist absolut unangebracht.

Zitat:
Hm, ist nicht gerade den Gothen bewußt, wie unterschiedlich doch die Menschen sind? Natürlich ist das äußere Erscheinungsbild nur eine Facette einer Persönlichkeit. Aber ein extrem(!) verwahrlostes Erscheinungsbild (und nur das) paart sich a posteriori (meiner persönlichen Erfahrung, durchaus!) eher selten mit Intelligenz, auch relativ selten mit einem guten Charakter. Du kannst jetzt meine Erfahrungen bezweifeln, doch dürfte das nichts bringen.
Sie sind eben meine persönliche Sicht der Dinge.

Für mich klingt das recht deutlich nach Vorurteilen. Woher soll ich Deine Erfahrungen kennen? Ich möchte Dich lediglich darauf hinweisen, daß es sich mit Punks nicht zwingend so verhält wie Du denkst.

Zitat:
Aber damit tun sich Kommunisten ja desöfteren schwer, zu verstehen, daß es andere Sichten geben kann...

Und als Beispiel nehmen wir Deine und meine Sichtweise bzgl. Punks...
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Shadaik
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Beitrag(#319401) Verfasst am: 26.07.2005, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Aber damit tun sich Kommunisten ja desöfteren schwer, zu verstehen, daß es andere Sichten geben kann...

Das sieht man hier aber in erster Linie bei Antikommunisten, die unfähig sind sich zu informieren und sich selbst einzubringen (z.B. wenn es um die Organisation von Widerstand gegen Studiengebühren geht) und sich darüber aufregen, dass jemand auf einer Demo es wagen kann, Ansichten zu vertreten, die nicht ihren Meinungen entsprechen. Und wenn es um Demos geht, über Punks herziehen, als ob dies irgend etwas zum Thema beitragen würde.

Sorry, aber auf einer demo gegen Studiengebühren geht es um Studiengebühren und nicht um die Förderung des Kommunismus.
Ich sehe mich ungern als "Kommunist" abgestempelt, nur weil die dergestalt verhunzten/offtopic gemachten Demos den Eindrukk erwekken, Studiengebührengegner seien zugleich Kommunisten oder Sozialisten.

Die kommunistische Angewohnheit, alles zu einer Weltanschauungsfrage Kom vs. Kap zu machen ist hier fehl am Platze.
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Beitrag(#319403) Verfasst am: 26.07.2005, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Aber damit tun sich Kommunisten ja desöfteren schwer, zu verstehen, daß es andere Sichten geben kann...

Das sieht man hier aber in erster Linie bei Antikommunisten, die unfähig sind sich zu informieren und sich selbst einzubringen (z.B. wenn es um die Organisation von Widerstand gegen Studiengebühren geht) und sich darüber aufregen, dass jemand auf einer Demo es wagen kann, Ansichten zu vertreten, die nicht ihren Meinungen entsprechen. Und wenn es um Demos geht, über Punks herziehen, als ob dies irgend etwas zum Thema beitragen würde.

Sorry, aber auf einer demo gegen Studiengebühren geht es um Studiengebühren und nicht um die Förderung des Kommunismus.
Ich sehe mich ungern als "Kommunist" abgestempelt, nur weil die dergestalt verhunzten/offtopic gemachten Demos den Eindrukk erwekken, Studiengebührengegner seien zugleich Kommunisten oder Sozialisten.

Das ist sonnenklar und unbestritten.

Zitat:
Die kommunistische Angewohnheit, alles zu einer Weltanschauungsfrage Kom vs. Kap zu machen ist hier fehl am Platze.

Und warum ist sie das?
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Beitrag(#319405) Verfasst am: 26.07.2005, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Aber damit tun sich Kommunisten ja desöfteren schwer, zu verstehen, daß es andere Sichten geben kann...

Das sieht man hier aber in erster Linie bei Antikommunisten, die unfähig sind sich zu informieren und sich selbst einzubringen (z.B. wenn es um die Organisation von Widerstand gegen Studiengebühren geht) und sich darüber aufregen, dass jemand auf einer Demo es wagen kann, Ansichten zu vertreten, die nicht ihren Meinungen entsprechen. Und wenn es um Demos geht, über Punks herziehen, als ob dies irgend etwas zum Thema beitragen würde.

Sorry, aber auf einer demo gegen Studiengebühren geht es um Studiengebühren und nicht um die Förderung des Kommunismus.
Ich sehe mich ungern als "Kommunist" abgestempelt, nur weil die dergestalt verhunzten/offtopic gemachten Demos den Eindrukk erwekken, Studiengebührengegner seien zugleich Kommunisten oder Sozialisten.

Die kommunistische Angewohnheit, alles zu einer Weltanschauungsfrage Kom vs. Kap zu machen ist hier fehl am Platze.

Wie gesagt: jeder kann sich selbst einbringen. Und wenn eine Demo von Linken organisiert wird, ist es klar, dass es auch wie eine Demo von Linken gegen Studiengebühren wirkt. Ich bezweifle immer noch, dass diese Demo den Eindruck erweckt hat, dass es um Kommunismus, Kuba, Flüchtlinge oder Nazis ging. Diese Meinung beruht im wesentlichen auf den Schilderungen Kadajs, der im wesentlichen von einzelnen Leuten spricht, die auch andere Themen propagiert haben.

Die, die sich über die Wirkung dieser Demo beschweren, sollten sich fragen, warum keine andere Gruppen sich an der Organisation beteiligt haben. Und warum - wenn sie daran teilgenommen haben - sie sich nicht an der Organisation der Demo beteiligt haben.
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Graf Zahl
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Beitrag(#319407) Verfasst am: 26.07.2005, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:

Wer neoliberale Politik unterstützt indem er schweigt oder sie nicht kritisiert, ist in meinen Augen tatsächlich ein Anhänger der Neoliberalen.


Ähm, ja... Welch bestechende Logik.
Insofern muß ich feststellen, daß es in der Tat keinen Sinn ergibt, hier weiterzudiskutieren, und daß ich froh bin, nicht in Deinem Realitätstunnel gefangen zu sein.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#319408) Verfasst am: 26.07.2005, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die kommunistische Angewohnheit, alles zu einer Weltanschauungsfrage Kom vs. Kap zu machen ist hier fehl am Platze.

Und warum ist sie das?

Weil es uns nicht darum geht, den Kommunismus zu fördern, sondern darum, Studiengebühren zu verhindern. Das geht auch ohne gleich den Kapitalismus einzuführen oder zu fordern.

@max: Wenn eine linke Gruppe so etwas organisiert, kann sie sich meinetwegen damit brüsten, dies getan zu haben, aber nicht die laufende Demo missbrauchen, um Nebenkampfplätze zu eröffnen, die vom Thema ablenken.

ich muss allerdings nicht an einer Demo teilgenommen haben (bin ja nicht immer da) um mir einen Eindrukk von Anwesendne, Teilnehmern und Medien machen zu können. So waren die vom hiesigen AStA organisierten Demos meist beim Thema und haben sich nicht von irgendwelchem weltanschaulich sendungsbewusstem Quatsch verwässern lassen.
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annox
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Beitrag(#319413) Verfasst am: 26.07.2005, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die kommunistische Angewohnheit, alles zu einer Weltanschauungsfrage Kom vs. Kap zu machen ist hier fehl am Platze.

Und warum ist sie das?

Weil es uns nicht darum geht, den Kommunismus zu fördern, sondern darum, Studiengebühren zu verhindern. Das geht auch ohne gleich den Kapitalismus einzuführen oder zu fordern.

Deine Assoziation ist fehl am Platz. Thema der Demonstrationen war nicht Kommunismus. Dies zu unterstellen ist doch nichts weiter als ein Angstbiss. Die Frage lautet: was sind die Ursachen für das Vorhaben Studiengebühren einzuführen bzw. wer ist dafür verantwortlich? Daß die Antwort der Linken den Liberalen, Pseudo-Liberalen, Neoliberalen mißfällt, ist nicht Problem der Linken.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#319414) Verfasst am: 26.07.2005, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die kommunistische Angewohnheit, alles zu einer Weltanschauungsfrage Kom vs. Kap zu machen ist hier fehl am Platze.

Und warum ist sie das?

Weil es uns nicht darum geht, den Kommunismus zu fördern, sondern darum, Studiengebühren zu verhindern. Das geht auch ohne gleich den Kapitalismus einzuführen oder zu fordern.

Deine Assoziation ist fehl am Platz. Thema der Demonstrationen war nicht Kommunismus.

Eben.
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Der unbekannte Gott
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Beitrag(#319497) Verfasst am: 26.07.2005, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mal ganz allgemein:

Studiengebühren-nicht-wollen ist ungleich Kommunismus.

Wenn ich auf eine Demonstration gehe, die sich gegen Hornissennester in Hinterufflingen richtet, erwarte ich nicht, daß die Veranstalter, nur weil es ihnen eben in den Kram paßt, hauptsächlich gegen die Einsetzung des Postministers von Kirgisien protestieren.
Mehr nicht.
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Der unbekannte Gott
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Beitrag(#319499) Verfasst am: 26.07.2005, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Auf einer Demonstration halte ich Anti-Nazi-Sprüche aber für angemessen und zwar prinzipiell. Nazis sitzen wieder in Landesregierungen und das ist schwer zu verkraften. Dagegen gilt es Front zu machen.

Es ist schlecht, daß Neonazis in Landesregierungen sitzen, aber das ist in den letzten Jahrzehnten immer wieder passiert (in Sachsen-Anhalt saß die DVU mit 13% drin), und sie sind alle wieder rausgeflogen, weil sie nichts gebracht haben.
Allerdings mit Gewalt und dummen Sprüchen gegen Gewalt und dumme Sprüch zu kämpfen, erscheint mir wenig sinnvoll, aber das ist ja nicht Thema hier.

Zitat:
Dann wirst Du viel Geduld und Engagement brauchen, um Gleichgesinnte zu finden, mit denen Du Deinen politischen Willen demonstrieren kannst.

Ich habe wohl zur Genüge für mich festgestellt, wie rar die Vernunft ist. Ich will keinen politischen Willen demonstrieren, denn ihren politischen Willen demonstrieren meist nur Parteien, keine Personen.

Zitat:
Mit Verallgemeinerungen kommt man eben nie sehr weit. Ich bestreite ja nicht, daß es auch Punks ohne politische Ambitionen gibt, die einfach nur ein verwahrlostes Dasein fristen. Aber alle Punks darauf zu reduzieren, ist absolut unangebracht.

Andererseits das Punk-sein hochzuhalten, ist, denke ich, auch nicht angebracht. Nun, diese Personengruppe war hier aber auch nicht Thema.

Zitat:
Für mich klingt das recht deutlich nach Vorurteilen. Woher soll ich Deine Erfahrungen kennen? Ich möchte Dich lediglich darauf hinweisen, daß es sich mit Punks nicht zwingend so verhält wie Du denkst.

Sicherlich gibt es auch neonationale Glatzköpfe, die eigentlich ganz nett sind, wenn man sie erst näher kennenlernt. Trotzdem möchte ich mit dieser Personengruppierung innerhalb einer mir unangenehmen Personengruppe nicht allzuviel zu tun haben.

Zitat:
Und als Beispiel nehmen wir Deine und meine Sichtweise bzgl. Punks...

Natürlich hast Du andere Erfahrungen als ich mit Punks, und vielleicht ist das in Berlin (als Sonderfall) anders als in der Stadt, aus der ich stamme. Du hast eine positive Sichtweise auf diese Gruppe, ich nicht, fertig. Ich denke, damit können wir es bewenden lassen...
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max
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Beitrag(#319505) Verfasst am: 26.07.2005, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Mal ganz allgemein:

Studiengebühren-nicht-wollen ist ungleich Kommunismus.

Ganz allgemein: alles, was ich bisher über diese spezielle Demo gelesen habe, spricht dafür, dass sich diese Demo eindeutig gegen Studiengebühren richtete und Kadaj sich nur über einzelne Personen und Ansichten aufregte, die nicht seiner Meinung entsprachen.
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annox
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Beitrag(#319512) Verfasst am: 26.07.2005, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:

Wer neoliberale Politik unterstützt indem er schweigt oder sie nicht kritisiert, ist in meinen Augen tatsächlich ein Anhänger der Neoliberalen.


Ähm, ja... Welch bestechende Logik.
Insofern muß ich feststellen, daß es in der Tat keinen Sinn ergibt, hier weiterzudiskutieren, und daß ich froh bin, nicht in Deinem Realitätstunnel gefangen zu sein.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=317084#317084
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annox
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Beitrag(#319514) Verfasst am: 26.07.2005, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Mal ganz allgemein:

Studiengebühren-nicht-wollen ist ungleich Kommunismus.

Und wer hat hier etwas Gegenteiliges behauptet?
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Beitrag(#319559) Verfasst am: 27.07.2005, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:

Wer neoliberale Politik unterstützt indem er schweigt oder sie nicht kritisiert, ist in meinen Augen tatsächlich ein Anhänger der Neoliberalen.


Ähm, ja... Welch bestechende Logik.
Insofern muß ich feststellen, daß es in der Tat keinen Sinn ergibt, hier weiterzudiskutieren, und daß ich froh bin, nicht in Deinem Realitätstunnel gefangen zu sein.

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Kadaj
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Beitrag(#319689) Verfasst am: 27.07.2005, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Mal ganz allgemein:

Studiengebühren-nicht-wollen ist ungleich Kommunismus.

Ganz allgemein: alles, was ich bisher über diese spezielle Demo gelesen habe, spricht dafür, dass sich diese Demo eindeutig gegen Studiengebühren richtete und Kadaj sich nur über einzelne Personen und Ansichten aufregte, die nicht seiner Meinung entsprachen.


Nein, es war mein Gesamteindruck. Ich schilderte Einzelfälle zur Illustrierung. Hätte ich die Figuren verallgemeinert, wäre es bestimmt als "infame Pauschalisierung" abgetan worden.

Beschwert euch nicht, wie man es auch macht, euch gefällt es nicht. Mit den Augen rollen
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1849740) Verfasst am: 02.07.2013, 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

In den Flugzeugen, mit denen wir in den Urlaub fliegen, sitzen Flüchtlinge, die abgeschoben werden sollen. Ab und zu gelingt es mutigen Passagieren, das zu verhindern. Wie genau funktioniert das? Und was sind die Konsequenzen für Widerständler und Flüchtlinge?

Finde ich ein starkes Stück, den Eindruck zu erwecken, jede Abschiebung wäre grundsätzlich Unrecht eine Verhinderung derselben -- ohne jede Kenntnis der Gründe, Umstände und der Person -- heldenhafter Widerstand.

Die genannte Sozialpädigogin wird vermutlich sehen, was sie davon hat.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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