magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#320044) Verfasst am: 28.07.2005, 22:32 Titel: Die anonymen Leadergottsohnsüchtigen ... |
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Treffen sich zur Gruppentherapie meist Sonntags in gemischten Versammlungen aller Altersklassen und Geschlechter unter Leitung eines meist schon sehr lange und stark selbst bestroffenen Sprechers ...
1
Wir gaben zu, dass wir unseren Abhängigkeiten und Problemen gegenüber machtlos sind – und unser Leben nicht mehr meistern konnten. Endlich am Ende! Du gibst zu, dass da wirklich ein Problem ist. Das ist der erste Schritt, der Dir hilft, aus dem Kreislauf der Verleugnung auszubrechen und Dich der ungeschminkten Wahrheit zu stellen: Es gibt ein Problem in Deinem Leben, das Du nicht mehr mit Deinen bisherigen Strategien bewältigen kannst. Im Gegenteil: Das Problem bestimmt Dich und Du fühlst Dich letztlich zu Verhaltensweisen gezwungen, die Dein Leben beeinträchtigen oder sogar zerstören.
2
Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann. Nie mehr allein! Du hast schon so viel ausprobiert. Mit Deiner Kraft bist du am Ende. Was nun? Alleine schaffst Du es erwiesenermaßen nicht mehr. Der Ausweg kommt von einer unerwarteten Seite in Sicht: Es gibt eine größere Kraft, als Du bisher je zu hoffen gewagt hast: Gott selbst!
3
Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes- soweit wir ihn verstanden - anzuvertrauen.
Sich Gott geben! Viele bleiben stehen und kämpfen mit den Symptomen, statt sich in die Hand Gottes fallen zu lassen. Darum geht es in Schritt 3: Du bringst den Willen auf, dieses ungeheure Wagnis einzugehen, Dich Gott anzuvertrauen. Und an dem Leben und Handeln Jesu kannst Du ablesen, welch eine große Kraft Gott hat. Selbst den Tod konnte und kann er überwinden!
4
Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren. Endlich sich kennen! Jetzt wächst Deine Bereitschaft, Dich selbst immer ehrlicher anzuschauen. Eine Inventur ist eine Bestandsaufnahme. Positives und Negatives kommen in den Blick. Wenn Du das tust, gibst Du das Leugnen auf und läufst nicht mehr vor Dir selbst und den eigenen Problemen davon.
5
Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu. Endlich dazu stehen! Es bedeutet etwas, die Wahrheit über Dich selbst vor einem anderen Menschen und Gott auszusprechen. Damit wird diese Wahrheit greifbarer, und Du kannst Dir selbst nichts mehr vormachen. Der Grundsatz „Du bist so krank wie Deine verschwiegenen Geheimnisse” motiviert Dich zu diesem schweren Schritt.
6
Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen. Bereit für Veränderungen? Das Geheimnis bleibt: Veränderungen im tiefsten Kern kannst Du nicht erzwingen. Zuerst muss die wirkliche Bereitschaft wachsen,
7
Demütig baten wir ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen. Die Verwandlung zulassen … dann ist Dein Wille gefragt, Gott mit seinen Möglichkeiten an Dir arbeiten zu lassen. Der dritte Schritt wird auf diese Weise vertieft.
8
Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten, und wurden willig, ihn bei allen wiedergutzumachen. Dinge in Ordnung bringen Jetzt findest Du endlich die Aufmerksamkeit und die Kraft, um Beziehungen – soweit es an Dir liegt – wieder in Ordnung zu bringen. In Schritt 8 geht es um die grundsätzliche Bereitschaft dazu …
9
Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut- wo immer es möglich war – es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt. Endlich wieder gut … bei der Umsetzung in die Praxis wirkt die heilende und verändernde Kraft der Entschuldigung. Wichtig dabei ist eine furchtlose Konfrontation mit Deiner eigenen Vergangenheit, mit ungeklärten Beziehungen und ewig aufgeschobenen Konfliktherden.
10
Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir unrecht hatten, gaben wir es sofort zu. Das „Sofort!”-Konzept bedeutet einfach: Die Dinge nicht lange aufzuschieben und damit gären zu lassen. Das gilt besonders im Blick auf unangenehme Gefühle und Erfahrungen, bzw. Handlungen, die solche unangenehmen Begleiterscheinungen haben. Durch Schritt 10 lernst Du, die drei Schwerpunkte immer und sofort im Blick zu haben: 1. Vor Gott zu kapitulieren: Ich bin machtlos, 2. die furchtlose Inventur, 3. die Vergebung und Entschuldigung. Um auf dem neuen Weg zu bleiben, ist es entscheidend, immer sofort zu reagieren, um Deine alte, tief ausgetretene Spur zu verlassen, wenn Du wieder da hinein gerätst. Sabine oder Hans würden wir den Ablauf dieses 12-Schritte-Weges dann so erklären:
11
Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott- soweit wir ihn verstanden - zu vertiefen. Wir baten ihn nur, uns seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.
Die Verbindung mit Gott halten Was in Schritt 10 gelernt wird, muss durch Schritt 11 unbedingt ergänzt werden: Nur mit Gottes Hilfe bleibst Du wach genug, um „sofort” (Schritt 10) einzugreifen oder Dir „sofort” Gottes Liebe schenken zu lassen, wo es nötig ist. Hier wird die Ausrichtung auf Gott als entscheidende Lebensgrundlage eingeübt. Du lernst, Schritt 2 und 3 täglich konkret zu leben.
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Nachdem wir durch diese Schritte ein geistliches Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft anderen weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten. Zum Zeugen werden Wer diesen ganzen Weg durchschritten hat, brennt darauf, anderen seine hilfreichen Erfahrungen weiterzugeben. Du wirst demütig von dem berichten, was an Dir geschehen ist. Zugleich ist Dir immer bewusst, dass Du Dein Leben lang auf diesem Weg bleibst und Dich nicht vor Rückfällen absichern kannst. Einzig Deine geistliche Wachsamkeit wird Dich rechtzeitig warnen. Dieses Wissen lässt Dich demütig bleiben. Unsere beiden würden vielleicht denken: Oh, das klingt irgendwie logisch. Aber jetzt kommt der entscheidende Schritt: Sie müssten diesen Weg auch wirklich begehen, nicht nur bedenken! Das macht den entscheidenden Unterschied aus.
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Wer meine Worte klaut wird schlau
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#320053) Verfasst am: 28.07.2005, 23:00 Titel: |
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Das ist doch im Kern eine gesunde Einstellung, dagegen habe ich nichts einzuwenden. Nur braucht man dazu nicht zwangsläufig einen Gottesglauben. Gestehe dir selbst und den anderen gegenüber deine Fehler ein; versuche, die von dir erkannten Fehler zu beheben; entschuldige dich, wenn du erkennst, dass du einer Person geschadet hast und versuche, es wieder gut zu machen; nicht bloß denken, sondern auch handeln.
Wunderbar - es ist sicher nicht immer einfach, aber man kann es versuchen. Sicher kann einem Menschen, der tatsächlich gläubig ist, dieser Glaube helfen, seine Ideale zu verwirlichen. Der Glaube hilft ihm bestimmt auch über die ein oder andere schwere Stunde hinweg. Aber es ist nur eine Krücke (daran allein ist ja noch nichts Verwerfliches zu finden). Wichtig ist, dass man sein Bestes gibt und dass man mit bestem Wissen und Gewissen sagen kann, dass man das, was man für gut und gerecht hält, auch tut. Wie man dorthin kommt, ist einerlei.
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