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Die CSU setzt auf Kulturkampf
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#320638) Verfasst am: 30.07.2005, 21:06    Titel: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Stoiber schwört auf "aufgeklärten Patriotismus" ein

Zitat:
Die Union setze auf "aufgeklärten Patriotismus, rot-grüne Ideologie kann mit so wichtigen Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts anfangen".


Zitat:
"Ich werfe Leuten wie Schröder, Fischer und Trittin vor: Sie wollten eine andere Republik", sagte Stoiber. Sie hätten damals "wichtige Werte" wie Leistungsbereitschaft, Fleiß und Disziplin diskreditiert und dies später zur rot-grünen Ideologie gemacht.


Naja, große Töne halt, aber letztendlich die Strategie der Republikaner. Ich tippe auf eine große Koalition.
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Wanderer
Bestienbändiger



Anmeldungsdatum: 19.07.2003
Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld

Beitrag(#320642) Verfasst am: 30.07.2005, 21:20    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Union setze auf "aufgeklärten Patriotismus, rot-grüne Ideologie kann mit so wichtigen Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts anfangen".


Ich kann mit den Werten in etwa so viel Anfangen, wie mit Stolz, Ehre und Grnfblgm.


Zuletzt bearbeitet von Wanderer am 30.07.2005, 21:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#320644) Verfasst am: 30.07.2005, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hatte man von denen etwas anderes erwartet? Nein, eigentlich nicht. Schulterzucken
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#320756) Verfasst am: 31.07.2005, 15:14    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Wanderer hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Union setze auf "aufgeklärten Patriotismus, rot-grüne Ideologie kann mit so wichtigen Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts anfangen".


Ich kann mit den Werten in etwa so viel Anfangen, wie mit Stolz, Ehre und Grnfblgm.


Mit dem Begriff Ehre kann ich schon 'was anfangen...
...Stolz ist jedoch in den meisten Fällen 'was für krampfhaft egomanische Flachpfeifen...
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BIGHEAD
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.07.2005
Beiträge: 39
Wohnort: TROISDORF

Beitrag(#320764) Verfasst am: 31.07.2005, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle in diesem Zusammenhang das aktuelle FREIDENKERHEFT:
Leitkultur Patriotismusdebatte (Spätkapitalistische Sinngebungsversuche). Kann unter www.freidenker.de geordert werden.
_________________
Der liebe Gott, hieß es im 16. Jahrhundert, ist überall, nur nicht in Rom, da ist sein Statthalter.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#320938) Verfasst am: 31.07.2005, 22:15    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Ich werfe Leuten wie Schröder, Fischer und Trittin vor: Sie wollten eine andere Republik", sagte Stoiber. Sie hätten damals "wichtige Werte" wie Leistungsbereitschaft, Fleiß und Disziplin diskreditiert und dies später zur rot-grünen Ideologie gemacht.


Naja, große Töne halt, aber letztendlich die Strategie der Republikaner. Ich tippe auf eine große Koalition.

Ach du meine Güte! Den Mumpitz von der "anderen Republik" hat schon Helmut Kohl unentwegt vor sich hin gebrabbelt. Scheint ja ein Jahrzehntealtes Standard-Repetoire der C-Parteien zu sein.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#320941) Verfasst am: 31.07.2005, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

CSU-Beckstein möchte ja die Idee der "Schutzhaft" wiederbeleben.

Der bayerische Innenminister Beckstein hatte gefordert, "verdächtige Ausländer" bereits vorbeugend wegzusperren.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#320980) Verfasst am: 31.07.2005, 23:53    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ach du meine Güte! Den Mumpitz von der "anderen Republik" hat schon Helmut Kohl unentwegt vor sich hin gebrabbelt.


Oder z.B. auch Count Dooku... Lachen
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#321015) Verfasst am: 01.08.2005, 01:09    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Union setze auf "aufgeklärten Patriotismus, rot-grüne Ideologie kann mit so wichtigen Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts anfangen".


Wanderer hat folgendes geschrieben:
Ich kann mit den Werten in etwa so viel Anfangen, wie mit Stolz, Ehre und Grnfblgm.


Der Eid des Bundeskanzlers (und - ich meine - auch des Bundespräsidenten):

Zitat:
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. [So wahr mir Gott helfe.]“


Dann kannst Du nie Bundeskanzler werden ... zwinkern

Wenn man mit Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts verbinden bzw. diese Werte auch gar nicht verstehen kann, hat man ja eigentlich in der deutschen Politik nichts verloren, sondern nur im Widerstand gegen Nationalstaaten allgemein. Keine Angst, ich bin kein Freund der Republikaner, aber ich persönlich bin überzeugt, dass der Bundeskanzler dem deutschen Volk zu dienen hat; in diesem Sinne muss er auch heimatbezogene, patriotistische und nationale Politik machen - solange dies nicht dem Willen des Volkes oder dem Grundgesetz entgegenläuft. Das Schröders Poltik allerdings grundsätzlich nicht auf Heimat, Patriotismus und Nation bezogen sein soll, halte ich für eine abstruse Aussage.

Zitat:
"Ich werfe Leuten wie Schröder, Fischer und Trittin vor: Sie wollten eine andere Republik", sagte Stoiber. Sie hätten damals "wichtige Werte" wie Leistungsbereitschaft, Fleiß und Disziplin diskreditiert und dies später zur rot-grünen Ideologie gemacht.


Ich dachte immer, die 68er wären nicht gegen Leistungsbereitschaft, Fleiß und Disziplin gewesen, sondern gegen unnötigen Leistungsdruck, überzogene Produktivitätssteigerung und Kadavergehorsam.

Ralf Rudolky hat folgendes geschrieben:
CSU-Beckstein möchte ja die Idee der "Schutzhaft" wiederbeleben.


Selbst als Nicht-CDU/CSU-Wähler hoffe ich, dass diese Meinung nicht der Meinung der Mehrheit der CDU/CSU-Mitglieder entspricht.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Oder z.B. auch Count Dooku... Lachen


Ich fand es persönlich auch sehr bezeichnend, wie sehr die Methodik des Imperators zur absoluten Machtergreifung (ohne G.W. Bush ähnliche Endziele unterstellen zu wollen) der momentanen Situation in den USA, mit der neue Gesetze "zum Wohle des Staates" (man beachte: nicht des Volkes) durchgesetzt werden, übereinstimmt. Die (Erz-)konservativen folgen hierbei dem Leitsatz: "Wer nichts Schlechtes tut, muss auch kein schlechtes Gewissen haben." - es sind nicht einmal mehr nur die Konservativen. Aber im Rahmen der ganzen großen Demonstrationen, bei denen es genau genommen nur um Geld ging, finde ich diese Aussage des Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Volker Hassemer, immer bezeichnender:

Zitat:
"Ich glaube nicht mehr, dass die Bürger für ein Grundrecht auf Privatheit oder auf Datenschutz auf die Straße gehen würden."


Wenn man es genau nimmt, würden wir zwar noch für Geld, aber kaum noch für unsere Freiheit auf die Straße gehen.
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#321026) Verfasst am: 01.08.2005, 01:25    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Die (Erz-)konservativen folgen hierbei dem Leitsatz: "Wer nichts Schlechtes tut, muss auch kein schlechtes Gewissen haben."


Wieder 'mal haben die Konservativen das nicht zu Ende gedacht.

Das Selbe gilt nämlich nicht nur für die Bürger bzw. das Volk, sondern muss auch für den Staat selbst und seine Institutionen gelten. (Da sich in der Vergangenheit bereits oft genug gezeigt hat, dass auch Staaten verbrecherisch sein können.)

Die Konsequenzen daraus werden freilich vollständig absurd.
(Z.B. müssten in letztendlicher Konsequenz aus dieser Einstellung sämtliche Geheimdienste und auch große Teile des F.B.I., des Militärs und des Bürokratieapparates mit sofortiger Wirkung zerschlagen werden. Und damit meine ich nicht "abgebaut", sondern tatsächlich zerschlagen.)
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#321035) Verfasst am: 01.08.2005, 01:50    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wieder 'mal haben die Konservativen das nicht zu Ende gedacht.


Nein, da muss ich Dir widersprechen. Da ja niemand, der nichts Schlechtes tut/vorhat, etwas zu verbergen hätte, dienen Geheimdienste sozusagen als "internationale Kameraüberwachung". Wir Deutsche haben nichts zu verbergen, also können uns so viele Agenten infiltrieren, wie wollen. Dies gilt genauso für Länder wie die USA, Iran, Indien und Japan. zwinkern
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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vanitas
Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.01.2005
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Wohnort: Freiberg

Beitrag(#321036) Verfasst am: 01.08.2005, 01:52    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:

Das Schröders Poltik allerdings grundsätzlich nicht auf Heimat, Patriotismus und Nation bezogen sein soll, halte ich für eine abstruse Aussage.


Anders kann man wohl das Vorgehen in China und Russland, die dann doch stellenweise sehr ruppige Haltung gegenüber der EU (vor allem bei der Finanzierung), die Bestrebungen um einen Platz im Sicherheitsrat der UN und das Problem, das viele bei der SPD und den Grünen mit Schröder haben, kaum erklären. Schröder macht ganz klar deutsche Interessenpolitk (oder glaubt/hofft es zu machen) und zwar auch und gerade auf Kosten anderer Länder bzw. auch idealtypischen Grundsätze. Nunja, das ist freilich auch gar keine Sachfrage.

Was mich viel stärker stört ist die Einfallslosigkeit und Flachheit des ganzen Geschwafels. Also wenn man schon pöpelt, dann doch bitte richtig mit sprühenden Ideen und an den Stellen, wo man wirklich die Menschen erreicht (das intellektuelle Niveau bzw. der Wahrheitsgehalt sind da ja erstmal zweitrangig). Auf Dauer wählen die Leute mE keine Gebetsmühlen und sich ein paar Wochen vor der Wahl nichts besseres Einfallen zu lassen ist eines modernen Politkers mE unwürdig.
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Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#321040) Verfasst am: 01.08.2005, 01:57    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wieder 'mal haben die Konservativen das nicht zu Ende gedacht.


Nein, da muss ich Dir widersprechen. Da ja niemand, der nichts Schlechtes tut/vorhat, etwas zu verbergen hätte, dienen Geheimdienste sozusagen als "internationale Kameraüberwachung". Wir Deutsche haben nichts zu verbergen, also können uns so viele Agenten infiltrieren, wie wollen. Dies gilt genauso für Länder wie die USA, Iran, Indien und Japan. zwinkern


Ich sagte "zuende denken", nicht "hinterrücks schwachsinnige neue Prämissen einführen".
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#321041) Verfasst am: 01.08.2005, 02:03    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich sagte "zuende denken", nicht "hinterrücks schwachsinnige neue Prämissen einführen".


Entschuldigung, aber das musst Du mir dann näher erklären - denn Institutionen wie Geheimdienste und Militär dienen doch aus konservativer Sicht der "Kontrolle", "Aufklärung" und "Konfliktprävention".
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#321043) Verfasst am: 01.08.2005, 02:11    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich sagte "zuende denken", nicht "hinterrücks schwachsinnige neue Prämissen einführen".


Entschuldigung, aber das musst Du mir dann näher erklären - denn Institutionen wie Geheimdienste und Militär dienen doch aus konservativer Sicht der "Kontrolle", "Aufklärung" und "Konfliktprävention".


Und warum haben die dann selbst 'was zu verbergen? zwinkern
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JTB
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Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#321044) Verfasst am: 01.08.2005, 02:31    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Und warum haben die dann selbst 'was zu verbergen? zwinkern


Ach, Du siehst das Ganze einfach im falschen Kontext. Ich als überzeugter Konservativer ( zwinkern) sage Dir:

Natürlich müssen gewisse Dinge verborgen gehalten werden. Auch Deutschland ist z.B. in der Lage, relativ schnell und (wahrscheinlich) ohne das es jemand merkt, eine Atombombe zu entwickeln. Solche Geheimnisse muss man so lange, wie es möglich ist, geheim halten. Eine ungehinderte Informationsverbreitung verhindere ja, dass Waffen wie die Atombombe eingesetzt werden könnten, haben manche behauptet (da, wenn sie jeder hätte, keiner mehr bereit wäre, sie gegen irgendwen einzusetzen), aber auch Rezepte für einfache Sprengstoffe sind heute für jedermann zugänglich, werden aber dennoch (oder gerade deshalb) eingesetzt. Du darfst Staat und Bürger nie verwechseln und auch nie gleichsetzen. Die Aufgaben des Staates sind innere und äußere Sicherheit, Infrastruktur und ein Sozialsystem, das Grundbedürfnisse sichert (also ein Überleben ermöglicht). Dafür hat der Bürger Rechte an den Staat abgeben (Beispiel: Gewaltmonopol) und genießt dafür eine relative (freilich nie absolute) Sicherheit. Da wir aber in einer Welt aus vielen Staaten leben, nicht in einem Staat, kommt die äußere Sicherheit zu tragen. Wenn wir alle unsere Geheimnisse, seien sie technischer oder politischer Natur, offen darlegen würden, könnte der Staat seine grundsätzlichen Funktionen nicht mehr ausüben.

Wir bezweifeln nicht, dass es verbrecherische Staaten gibt, im Gegenteil, wir bejahen es (nicht: wir finden es gut); und um unsere Bürger vor solchen Staaten zu schützen, müssen wir Geheimnisse - in ihrem eigenen Interesse auch manchmal vor dem eigenen Bürger - haben.
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#321525) Verfasst am: 01.08.2005, 21:48    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Union setze auf "aufgeklärten Patriotismus, rot-grüne Ideologie kann mit so wichtigen Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts anfangen".


Wanderer hat folgendes geschrieben:
Ich kann mit den Werten in etwa so viel Anfangen, wie mit Stolz, Ehre und Grnfblgm.


Der Eid des Bundeskanzlers (und - ich meine - auch des Bundespräsidenten):

Zitat:
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. [So wahr mir Gott helfe.]“


Dann kannst Du nie Bundeskanzler werden ... zwinkern

Hier steht nichts von Nation, Patriotismus und Heimat. Von Gott steht da was. Hat jemand, der nicht an Gott glaubt auch nichts in diesem Amt zu suchen?

JTB hat folgendes geschrieben:
Wenn man mit Werten wie Heimat, Patriotismus und Nation nichts verbinden bzw. diese Werte auch gar nicht verstehen kann, hat man ja eigentlich in der deutschen Politik nichts verloren, sondern nur im Widerstand gegen Nationalstaaten allgemein.
Keine Angst, ich bin kein Freund der Republikaner, aber ich persönlich bin überzeugt, dass der Bundeskanzler dem deutschen Volk zu dienen hat; in diesem Sinne muss er auch heimatbezogene, patriotistische und nationale Politik machen - solange dies nicht dem Willen des Volkes oder dem Grundgesetz entgegenläuft. Das Schröders Poltik allerdings grundsätzlich nicht auf Heimat, Patriotismus und Nation bezogen sein soll, halte ich für eine abstruse Aussage.

Warum bleiben wir nicht gleich beim Willen des Volkes? Wozu die Erhebung von Nation, Patriotismus und Heimat zum Wert?

Nur, weil man die Überhöhung dieser Begriffe ablehnt, so wie ich, muss man sie noch lange nicht bekämpfen, sondern man kann sie als notwendiges Übel betrachten, oder als unpolitisches Phänomen.

Was ist Heimat? Für mich ist das der urbane Raum und Wien im Speziellen, inklusive der Eigenarten seiner Bevölkerung. Am Land könnte ich nicht leben. Sollte ich meine Vorstellung von Heimat dem Land aufzwingen? Wenn Heimat ein Wert ist, dann muss ich meinen Lebensraum automatisch für inherent besser als einen anderen halten. Folglich muss ich das Land abwerten.
An dieser Stelle fragt sich überhaupt, warum so unterschiedliche Regionen in einer Nation zusammengefasst sind.
Und was soll denn aktive Heimatspolitik sein? Wien ist eine großartige Stadt, aber sie soll noch besser werden und einiges gefällt mir hier nicht. Dafür braucht man Veränderungen. Heimat ist immer im Wandel. Heimat als Wert überhöht kann nur in die Stagnation führen. Gestaltende Politik verändert automatisch die Heimat. Man nehme nur den aktuellen Zusammenschluß von Gendarmerie und Polizei her. Letztendlich war es ziemlich sinnlos zwei fast identische Polizeiorganisationen nebenher laufen zu lassen. Über Nacht waren alle Schilder ausgetauscht und die Gendarmerie, etwas im Vergleich zu .de typisch österreichisches, war Geschichte. Ich habe Verwandte, die bei der Gendarmarie waren. Mit der Gendarmerie sind auch eine Menge Heimatsgefühle für mich und meine Vorfahren verbunden. Für die nächste Generation wird sie nicht zu Österreich gehören. Sie wird die Gendarmerie nicht einmal vermissen. (Auch nicht den Schilling, den alten chatoischen Schwarzenbergplatz und vieles vieles mehr)

Mit Heimat verbinde ich z.B. auch die älteren Straßenbahnen und Autobusse der Wiener Linien. Mit ihnen bin ich aufgewachsen, als 6-jähriger täglich in die Schule gefahren. Langsam verschwinden sie aus dem Stadtbild und werden gegen Niederflur ausgetauscht. Bald werden nur mehr drei-vier Exemplare in irgendeinem Museum stehen.
Heimatgefühle sollte die Politik beachten, aber Heimat als Wert ist immer an eine konkrete Heimat gebunden und das wäre Unsinn. Ich halte nur von interkulturellen Werten etwas. Freiheit, Gleichberechtigung, Solidarität, Vernunft usw.

Bei Nation sieht das anders aus. Um eine Demokratie und staatliche Aufgaben zu gewährleisten, müssen wir zusammenarbeiten können. Das geht nur innerhalb gewisser Grenzen, die durch diverse Kriterien bestimmt sind. Eine Hauptsprache wäre da schon mal von Vorteil. Jedenfalls sollten es maximal zwei-drei anerkannte Sprachen geben. Dann sollten keine gefährlichen weltanschaulichen Konflikte bestehen. Israelis und die Palästinenser der besetzten Gebiete werden noch lange nicht zusammenarbeiten können. Es macht überhaupt keinen Sinn sie zu einer Nation zusammenzufassen. Auch die Geographie und damit verbundene Wirtschaft kann eine Rolle spielen. Die USA konnten ganz einfach kein Teil von England bleiben. Zu verschieden waren damals die Interessen alleine schon aufgrund der geographischen Lage.

Wir brauchen also Nationen als notwendiges Übel. Aber alleine schon die Frage, wo eine Nation geographisch anfängt und die andere aufhört, ist nicht zu lösen. Die Nation als Wer hat gefährliche Nebenwirkungen. Wenn die Nation besser ist, als alles andere, dann besteht automatisch der Drang sie auszuweiten und weiters sie immer schärfer Abzugrenzen, was zuerst die Minderheiten und letztendlich alle Freiheiten betrifft. Nationalismus eben. Seine Geschichte ist bekannt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#321570) Verfasst am: 01.08.2005, 22:47    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Natürlich müssen gewisse Dinge verborgen gehalten werden. Auch Deutschland ist z.B. in der Lage, relativ schnell und (wahrscheinlich) ohne das es jemand merkt, eine Atombombe zu entwickeln. Solche Geheimnisse muss man so lange, wie es möglich ist, geheim halten.


Schlägst du gerade vor, einen internationalen Vertrag zu brechen, der quasi Gesetzesstatus hat?

(mich auf das Spiel einlass:)
"Du irrst dich: du bist kein Neocon. Du bist 'was Anderes. Was viel Schlimmeres.

Nein, ich sage dir nicht, was. Das wäre zu klischeehaft."

Und damit wird auch klar, warum die Aussage der NeoCons, der Staat müsse seine Bürger vor anderen Verbrecherstaaten schützen, offensichtlich Heuchelei ist.

JTB hat folgendes geschrieben:
Du darfst Staat und Bürger nie verwechseln und auch nie gleichsetzen.


GGS: Alle Macht geht vom Volke aus.

(Dass unser Staat nicht verbrecherisch ist, kann nur garantiert werden, wenn es jemanden gibt, der diesen Staat überwacht.)
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#321647) Verfasst am: 02.08.2005, 01:13    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Schlägst du gerade vor, einen internationalen Vertrag zu brechen, der quasi Gesetzesstatus hat?


Davon abgesehen, dass Deutschland nur auf das Recht verzichtet hat, ABC-Waffen auf eigenem Gebiet herzustellen, nicht auf das Recht, ABC-Waffen zu besitzen, verlange ich nicht, dass Deutschland Atombomben baut - ich weise nur darauf hin, dass das Wissen über die Herstellung von Atombomben geschützt werden muss, und dies eben auch vor dem eigenen Bürger.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
(Dass unser Staat nicht verbrecherisch ist, kann nur garantiert werden, wenn es jemanden gibt, der diesen Staat überwacht.)


Dafür haben wir die Gewaltenteilung und alle vier bis fünf Jahre Neuwahlen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hier steht nichts von Nation, Patriotismus und Heimat. Von Gott steht da was. Hat jemand, der nicht an Gott glaubt auch nichts in diesem Amt zu suchen?


Ich habe den Gottesbezug extra in eckige Klammern gesetzt, da man diesen Satz nicht mitsprechen muss; Schröder hat auch darauf verzichtet. Es ist ziemlich schwierig, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, das Grundgesetz und die Gesetze zu verteidigen, wenn man keine Vorstellung von Nation, Patriotismus und Heimat hat. Ich gebe zu, dass man sich bei dem Heimatbegriff streiten kann, aber im größeren Zusammenhang ist das ganze Land die Heimat. Wie soll ein Bundeskanzler deutsche Interessen vertreten, wenn er nicht patriotisch ist? Wie soll er für das Wohl des deutschen Staates und Volkes streiten, wenn er mit dem Begriff "Nation" nichts anfangen kann? Was hat er an der Spitze der Regierung verloren, wenn er sich im Lande nicht Wohl fühlt und es nicht als seine Heimat ansieht beziehungsweise den Begriff Heimat sowieso für Schwachsinn hält?

Deiner Heimatkritik kann ich durchaus etwas abgewinnen; genauso sehe ich ein, dass "Nation" theoretisch schwer zu definieren ist. Allerdings wurde es in der Praxis nun einmal schlicht und ergreifend definiert, wir leben darin, und der Bundeskanzler ist unser Chef (respektive der Bundespräsident). Völlig willkürlich sind die Grenzen ja nicht, desweiteren verbindet die Menschen darin Geschichte, Moral und Wertesystem. Wenn man der Meinung ist, dass das deutsche Grundgesetz gerechter als die iranische Verfassung ist, ist man durchaus von der eigenen Nation überzeugt; das führt aber nicht zwangsläufig dazu, dass man wie G.W. Bush gleich alle solchen Staaten überrollen muss. Sonst hätten ja auch schon die Vorgänger des jetzigen Präsidenten permanent große Eroberungskriege führen müssen, und Mexiko und Mittelamerika wären jetzt nicht nur unter starkem amerikanischen Einfluss, sondern es würde das Sternenbanner über ihnen flattern. Immerhin haben die Amerikaner ein starkes Nationalgefühl und sind recht patriotisch. Einen Hitler haben sie deswegen noch nicht hervorgebracht.

Ich bin ja selbst nicht gerade sehr patriotisch und würde mich auch nicht als nationalistisch in dem Sinne halten, dass ich mich für etwas besseres als meinen Nachbarn halte, aber ich will ja auch nicht Bundeskanzler werden.
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#321648) Verfasst am: 02.08.2005, 01:18    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen, dass Deutschland nur auf das Recht verzichtet hat, ABC-Waffen auf eigenem Gebiet herzustellen, nicht auf das Recht, ABC-Waffen zu besitzen, verlange ich nicht, dass Deutschland Atombomben baut - ich weise nur darauf hin, dass das Wissen über die Herstellung von Atombomben geschützt werden muss, und dies eben auch vor dem eigenen Bürger.


Ach, es gibt Leute, die A-Bomben zünden wollen?
Warum? zwinkern

(Wenn du ein Arzt bist, möchte ich nicht dein Patient sein. Du dokterst an Symptomen herum.)

JTB hat folgendes geschrieben:
Dafür haben wir die Gewaltenteilung und alle vier bis fünf Jahre Neuwahlen.


Alle Macht geht vom Volke aus.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
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Beitrag(#321657) Verfasst am: 02.08.2005, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

„Heimat, Patriotismus und Nation“ Das könnte von der NSDAP persönlich stammen...

Stoiber ist so ein dusseliger Lackaffe... Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#321661) Verfasst am: 02.08.2005, 03:01    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
„Heimat, Patriotismus und Nation“ Das könnte von der NSDAP persönlich stammen...


Oder z.B. auch von Heinrich Heine, A.H.H. von Fallersleben, Georg Büchner... Mit den Augen rollen

Ach ja, im Übrigen wusste ich gar nicht, dass die NSDAP eine Person war. Ich dachte immer, sie wäre eine Partei... Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#321758) Verfasst am: 02.08.2005, 15:21    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach, es gibt Leute, die A-Bomben zünden wollen?
Warum? zwinkern

(Wenn du ein Arzt bist, möchte ich nicht dein Patient sein. Du dokterst an Symptomen herum.)


Nein, Du siehst Krankheit dort, wo gar keine ist. Nicht das System ist schlecht, sondern der Mensch; Menschen zünden Bomben, nicht Systeme. Menschen morden, nicht Systeme. Der Mensch hat sich in Gruppen und später Staaten zusammengefunden, weil ihm diese Tatsache bekannt war; nur ein Staat ist in der Lage, die Menschen vor den anderen Menschen zu schützen, sei es nach innen oder nach außen. Diese Krankheit des Menschen kann sich nur mit der Zeit selbst heilen, mit Unterstützung der Erziehung; und bis das geschehen ist, müssen wir verhindern, dass die Krankheit tödlich endet. Dafür brauchen wir Geheimdienste, Militär und Polizei.


JTB hat folgendes geschrieben:
Alle Macht geht vom Volke aus.


Natürlich. Aber das Volk hat die Macht an den Staat abgegeben, weil sie wussten, dass sie sonst keine Überlebenschance haben. Wie schon gesagt, der Mensch ist schlecht, deswegen bildet er Gemeinschaften, die als übergeordnete Instanz den Frieden in der Gemeinschaft sichern und die Gemeinschaft gegen andere Gemeinschaften schützt. Das die Macht vom Volke ausgeht, wird dadurch ja nicht bezweifelt, aber es ist eben das Volk, dass diesen Staat will und geschaffen hat. Natürlich gibt es immer wieder schwarze Schafe in der Politik, im Militär, in der Polizei oder allgemein im öffentlichen Dienst. Aber das liegt eben am Menschen, nicht am System. Das System an sich ist in Ordnung (gut wäre vielleicht ein zu starkes Wort), das Problem ist der Mensch. Wenn wir als Volk dem Staat die Macht wieder entziehen wollen, so können wir das. Aber wir wollen es nicht - weil wir wissen, dass es ein Schritt in Richtung Barbarei und Untergang wäre.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#321763) Verfasst am: 02.08.2005, 15:32    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach, es gibt Leute, die A-Bomben zünden wollen?
Warum? zwinkern

(Wenn du ein Arzt bist, möchte ich nicht dein Patient sein. Du dokterst an Symptomen herum.)


Nein, Du siehst Krankheit dort, wo gar keine ist. Nicht das System ist schlecht, sondern der Mensch; Menschen zünden Bomben, nicht Systeme. Menschen morden, nicht Systeme. Der Mensch hat sich in Gruppen und später Staaten zusammengefunden, weil ihm diese Tatsache bekannt war; nur ein Staat ist in der Lage, die Menschen vor den anderen Menschen zu schützen, sei es nach innen oder nach außen.

Es gibt aber Systeme, unter deren Bedingungen sich das Schlechte im Menschen eher entfalten kann als unter anderen. Im Nationalsozialistischen Staat und unter seinen Bedingungen konnten biedere Bürger ihr Potential als Mörder entfalten, die sonst Skrupel hatten, in der Straßenbahn schwarzzufahren.
Zwar ist ein solches System auch Menschenwerk, aber es ollte nicht übersehen werden, daß Institutionen und Systemen die Tendenz innewohnt, wichtiger zu werden, als das, was sie ursprünglich leisten sollten. Ein militaristisches System beispielsweise macht keine Friedespolitik, wenn es damit die Voraussetzung seiner Existenz und damit sich selbst abschafft; jedenfalls wird unter dieser Bedingung die Umsetzung auch der gutwilligsten Ideen erschwert.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tarvoc
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Beitrag(#321764) Verfasst am: 02.08.2005, 15:40    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Nicht das System ist schlecht, sondern der Mensch.


Ach, es gibt Systeme außerhalb von Menschen? Geschockt

JTB hat folgendes geschrieben:
Menschen zünden Bomben


Aus Spaß? Geschockt

JTB hat folgendes geschrieben:
Menschen morden, nicht Systeme.


Ach, der Mensch wird nicht von seiner Umgebung beeinflusst? Geschockt

JTB hat folgendes geschrieben:
Der Mensch hat sich in Gruppen und später Staaten zusammengefunden, weil ihm diese Tatsache bekannt war.


Die Menschen schließen sich zu Gruppen zusammen, weil sie wissen, dass die Menschen morden? Geschockt
Wäre es dann nicht viel rationaler, wenn jeder allein für sich, weit ab von allen Anderen in einer Höhle leben würde?

JTB hat folgendes geschrieben:
Diese Krankheit des Menschen kann sich nur mit der Zeit selbst heilen


"Es geschieht von selbst" ist die vorletzte Ausflucht des Ratlosen.
Die letzte sind Gewalt, Tyrannei, Unterdrückung.

JTB hat folgendes geschrieben:
mit Unterstützung der Erziehung


Du meinst wohl Gehirnwäsche.

JTB hat folgendes geschrieben:
Natürlich.


Du glaubst wohl auch alles, was dir deine Mammi erzählt, was?

JTB hat folgendes geschrieben:
Aber das Volk hat die Macht an den Staat abgegeben


"Alle Macht geht vom Volke aus" beschreibt keine Norm, sondern eine Tatsache.

JTB hat folgendes geschrieben:
Wie schon gesagt, der Mensch ist schlecht


"Der Mensch"? Was soll das sein?

JTB hat folgendes geschrieben:
deswegen bildet er Gemeinschaften, die als übergeordnete Instanz den Frieden in der Gemeinschaft sichern


noc

JTB hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es immer wieder schwarze Schafe in der Politik, im Militär, in der Polizei oder allgemein im öffentlichen Dienst.


Ich habe noch kein weißes Schaf gesehen.
Wie du sagtest: Menschen sind schlecht. Insbesondere Politiker. Mr. Green
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annox
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Beitrag(#321767) Verfasst am: 02.08.2005, 15:43    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich habe noch kein weißes Schaf gesehen.

Einfach mal den Computer ausschalten und zur nächsten Weide spazieren. zwinkern
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Tarvoc
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Beitrag(#321773) Verfasst am: 02.08.2005, 15:46    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Einfach mal den Computer ausschalten und zur nächsten Weide spazieren. zwinkern


In der Politik, du Genie! zwinkern
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annox
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Beitrag(#321775) Verfasst am: 02.08.2005, 15:50    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:
Einfach mal den Computer ausschalten und zur nächsten Weide spazieren. zwinkern


In der Politik, du Genie! zwinkern

Das hast Du nicht geschrieben. Btw., Regine Hildebrandt habe ich nicht als schwarzes Schaf betrachtet.
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Beitrag(#321788) Verfasst am: 02.08.2005, 16:04    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Das hast Du nicht geschrieben.


Es gibt sowas wie "Kontext".
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annox
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Beitrag(#321796) Verfasst am: 02.08.2005, 16:23    Titel: Re: Die CSU setzt auf Kulturkampf Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
annox hat folgendes geschrieben:
Das hast Du nicht geschrieben.


Es gibt sowas wie "Kontext".

Okay, okay, Ironie ist gerade unerwünscht. Trösterchen
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