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Onlinespiele

 
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kutschi
ask me



Anmeldungsdatum: 02.08.2004
Beiträge: 475
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Beitrag(#321130) Verfasst am: 01.08.2005, 12:18    Titel: Onlinespiele Antworten mit Zitat

Mein persöhnlicher Liebling unter den Onlineredakteuren hat seine 120. Ausgabe veröffentlicht. Diese befasst sich mit Onlinespielen und deren Ruf(mache) in den Medien.

http://www.olnigg.de/[/url]
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#321142) Verfasst am: 01.08.2005, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab aber ein Beispiel für extreme Sucht.
Mein kleiner Bruder spielt nur noch WoW. Er hat eine ganze Reihe lvl 60 chars und kann damit vor so ziemlich jedem anderen Spieler in der Welt angeben. Jetzt in den Ferien spielt er ununterbrochen von 3 Uhr nachmittags bis 4 Uhr in der Nacht. Und weil er soviel spielt hat er keinen Kontakt zu Freunden mehr und magert rapide ab. In psychiatrischer Behandlung ist er inzwischen auch.
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kutschi
ask me



Anmeldungsdatum: 02.08.2004
Beiträge: 475
Wohnort: Wien

Beitrag(#321718) Verfasst am: 02.08.2005, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Auf welchem Server spielt er denn? Wenn ihm deine Mutter das Inet abdreht, kann er mir den Account gerne überlassen. Auf den Arm nehmen

<-- Eredar, Dralnu lvl 60 UD Krieger
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#321732) Verfasst am: 02.08.2005, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde hier von einer Abhängigkeit sprechen, wenn der Betroffene eine bestimmte Tätigkeit ausführen muss, obwohl sie, objektiv und/oder subjektiv betrachtet, zu einem Missstand führt. Dass also das Beenden der Tätigkeit, obwohl sie zu negativem Erleben führt, nicht stattfindet, weil das Beenden augenblicklich zu noch größerem negativem Erleben führt.

Ob statistisch gesehen unter den Online-Spielern mehr Abhängige zu finden sind, als unter den Offline-Spielern, den exzessiven Fernsehguckern, den Bücherlesern usw., kann ich nicht sagen. Aber letztlich kann sicher vieles (alles?) zu einer Abhängigkeit im oben genannten Sinne führen.

Wie gesagt, ich denke, dass, wenn eine Person ihre alltäglichen Verrichtungen objektiv problemlos durchführen kann (allgemein "lebensfähig" ist), ansonsten aber ausschließlich Computerspiele spielt und sich dabei nicht unwohl fühlt, es vermessen ist, sie als abhängig zu bezeichnen. Damit will ich aber nicht behaupten, dass es keine Computerspielabhängigen gibt.
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vanitas
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Anmeldungsdatum: 28.01.2005
Beiträge: 517
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Beitrag(#321828) Verfasst am: 02.08.2005, 19:05    Titel: Re: Onlinespiele Antworten mit Zitat

kutschi hat folgendes geschrieben:
Mein persöhnlicher Liebling unter den Onlineredakteuren hat seine 120. Ausgabe veröffentlicht. Diese befasst sich mit Onlinespielen und deren Ruf(mache) in den Medien.

http://www.olnigg.de/[/url]



Als Sammlung ernstzunehmender Argumente würde ich dies unter der Kategorie "Fußschuss" einordnen. Keine empirischen Bezüge, keine sytematische Herangehensweise, kein neutraler Standpunkt (naja wie auch) und als Ausgleich viel Polemik.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#321892) Verfasst am: 02.08.2005, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich hab aber ein Beispiel für extreme Sucht.
Mein kleiner Bruder spielt nur noch WoW. Er hat eine ganze Reihe lvl 60 chars und kann damit vor so ziemlich jedem anderen Spieler in der Welt angeben. Jetzt in den Ferien spielt er ununterbrochen von 3 Uhr nachmittags bis 4 Uhr in der Nacht. Und weil er soviel spielt hat er keinen Kontakt zu Freunden mehr und magert rapide ab. In psychiatrischer Behandlung ist er inzwischen auch.


Ich selber kenne WoW zwar nicht, aber bei Heise gibt es da gerade einen Artikel.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#321910) Verfasst am: 02.08.2005, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

der pc hat ein brutales suchtpotenzial.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#321911) Verfasst am: 02.08.2005, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
der pc hat ein brutales suchtpotenzial.


Vielleicht bietet er einfach nur viele interessante Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zwinkern.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#321914) Verfasst am: 02.08.2005, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

noch mehr euphemismus auf lager?
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#321917) Verfasst am: 02.08.2005, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
noch mehr euphemismus auf lager?


Wieso Euphemismus? Was macht denn die Beschäftigung mit dem PC besonders suchtfördernd im Vergleich zu anderen Beschäftigungen? Meiner Meinung nach beruht diese Ansicht aus dem Glauben, dass eine Beschäftigung mit dem PC einer "Weltflucht" oder ähnlichem gleichzusetzen sei, was ich im Allgemeinen für Unsinn halte (wer will denn behaupten können zu wissen, was "Welt" für jeden einzelnen bedeuten soll?). Ob ein Mensch in seiner Freizeit in Büchern liest oder im Internet ist doch einerlei. Ob er Schach spielt oder Computerspiele ebenfalls. Am Ende ist nur wichtig, dass er, wenn es sein muss (zumindest zur Verrichtung der lebenswichtigen Tätigkeiten wie Arbeit etc.), seine Tätigkeit auch wieder beenden kann - wenn dies nicht mehr möglich ist, dann würde ich von Abhängigkeit sprechen (nicht nur auf die PC-Beschäftigung bezogen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl derer, die den Großteil ihrer Freizeit am PC verbringen, in diese Kategorie fallen.
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vanitas
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Anmeldungsdatum: 28.01.2005
Beiträge: 517
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Beitrag(#321965) Verfasst am: 03.08.2005, 03:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
noch mehr euphemismus auf lager?


Wieso Euphemismus? Was macht denn die Beschäftigung mit dem PC besonders suchtfördernd im Vergleich zu anderen Beschäftigungen? Meiner Meinung nach beruht diese Ansicht aus dem Glauben, dass eine Beschäftigung mit dem PC einer "Weltflucht" oder ähnlichem gleichzusetzen sei, was ich im Allgemeinen für Unsinn halte (wer will denn behaupten können zu wissen, was "Welt" für jeden einzelnen bedeuten soll?). Ob ein Mensch in seiner Freizeit in Büchern liest oder im Internet ist doch einerlei. Ob er Schach spielt oder Computerspiele ebenfalls. Am Ende ist nur wichtig, dass er, wenn es sein muss (zumindest zur Verrichtung der lebenswichtigen Tätigkeiten wie Arbeit etc.), seine Tätigkeit auch wieder beenden kann - wenn dies nicht mehr möglich ist, dann würde ich von Abhängigkeit sprechen (nicht nur auf die PC-Beschäftigung bezogen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl derer, die den Großteil ihrer Freizeit am PC verbringen, in diese Kategorie fallen.


Was bieten diese Spiele denn so tolles? Reize ohne Ende. Die Möglichkeiten, die sich einem da bieten, würden die historischen Ebenbilder des 19. Jahrhunderts (das was wir heute unter Fanatasy kennen wurde ja im wesentlichen zu dieser Zeit erfunden) vor Neid erblassen lassen. Sicher kann man von einem guten Buch tage- und wochenlang gefesselt werden und unserer Welt entfliehen, wie es ja wohl auch mehr unter minder jedem der sich mit diesem Genre auseinandersetzt schon einmal passiert ist. Diese Spiele aber haben die Besonderheit geballt alle Reize anzusprechen. Die Grafik wird immer realistischer und hat mich schon vor einigen Jahren regelmäßig umgehauen (auch wenn ich heute kein Aktiver mehr bin). Die Soundatmosphäre hält da auch mit und insgesamt gewinnt das mehr und mehr an Tiefe. Kommt da eine gute und spannende Story mit interessanten Charakteren hinzu, wer will noch abstreiten welch geringen Rang auf der Skala der interessanten Reize da noch eine vormittägige Deutschstunde hat? Da werden bei Einigen schon eher die Phantasien in den Köpfen rumgeistern, welche Orkfeste sie am Nachmittag noch so besuchen wollen, nicht aber was die Stürmer und Dränger wohl so bewegt hat. Soetwas wie Langeweile existiert in dieser Spielwelt nicht und wenn man ihr aufgrund einer wie auch immer bedingten Pause mal begegnet, steht man ihr hilflos gegenüber.

Wer soll sich den da noch groß für Hobbies begeistern die später Anlass zur Berufswahl geben? Was wird da im Tagesverlauf ins Gedächtnis übergehen? Der reizarme Schulunterricht oder der Ausflug in die Vergessenen Reiche? Der Einfluss, den ein längjähriger Konsum solcher Spiele auf die Psyche und Lebensgestaltung eines Menschen hat, der kann nicht überschätzt werden. Dieser Einfluss wird aber meist schon wertend analisiert und das ist Unfug. Ist das gut oder schlecht? Wer mit dieser Frage anfängt hat die beste Methode gewählt darauf keine Antwort zu finden. Ich sehe da sehr vieles kritisch und die Entfremdungserscheinungen sind da eglatant. die meisten Spieler werden wohl die Flora und Fauna ihrer erdachten Spielerwelten besser kennen, als jene vor ihrer Haustür. Da wird über die Engine fabuliert und der Realtitätsgrad von Wasserflächen verglichen, es wird aber nicht mehr lange dauern bis man zur Überprüfung, was da realistischer ist, erstmal einen Ausflug zum nächsten Baggersee machen muss.

Auch die Sozilisation bei Computerspielen ist fraglich, denn Spielerkontakte basieren auf Charakteren, Welten und Servern, sind also in ihren Ebenen vielschichtig und daher meist auch eher kurz (zudem wechselt man ja auch noch das Spiel). Nur wirkliche Vollblutspieler mit ausgeprägten Clanverhalten haben da eine Art feste Spielumgebung (relativ gesehen natürlich).

Will man das bewerten und ist dabei auch etwas ehrlich, so kommt man schnell in Probleme. Womit sollte man das auch vergleichen? Wozu soll und kann so ein Vergleich überhaupt dienen? Ist es ohne Spiele besser? Machen sie mehr kaputt als sie uns Freude bereiten? Es ist Neuland und ich würde das als garnichtmal so unwichtigen Schritt in der Menschheitsgeschichte sehen. Wir schaffen uns hier unserer eigenen Reize, unsere eigene kleine Welt und diese steht ganz automatisch in Konkurrenz zur realen Welt. Wir erklären Dinge für abgeschafft, die in der großen Politik vielleicht nicht so wichtig sind, im Bereich des menschlichen Wesens und dessen Psyche aber elemtare Triebfedern darstellen. Die Langeweile verschwindet, die Neugier findet unbegrenzte Expansionsräume, man könnte ein Leben führen indem sich täglich neue Welten auftun, die es zu entdecken gilt, ohne auch nur jemals ein Zimmer verlassen zu müssen. Das Problem ist aber das die reale Welt dennoch da ist und das all diese ansich schönen und wunderbaren Betätigungsmöglichkeiten gerade zu einem nicht in der Lage sind, nämlich mit dieser Welt umzugehen und ihren Widersprüchen zu begegnen. Je mehr sich hier ausklinken und ihr Glück in solcherlei Spielen suchen und finden werden, desto weniger werden sich mit all Energie eben jenen Widersprüchen widmen. Wir stehen hier aber auch erst am Anfang. Die Spiele werden besser und verlockender, die Spielergemeinden größer, ihr Effekt dramatischer (einen Vorgeschmack bieten Gesellschaften wie jene in Südkorea). Die Beschäftigung mit der realen Welt ist nicht so farbenfroh und interessant wie ein Computerspiel, vor allem sind deren Probleme nicht so harmlos, nicht mit etwas "leveln" lösbar, ganz zu schwiegen davon das man nicht speichern kann. Ein Großteil der männlichen Jugendlichen hat da einen zweigeteilten Tagesablauf. Die Welt von Schule, Familie, Freunden + allem drumherum und die Welt der Spielwelten. Ist die erste lediglich der Rahmen für die zweite, wie für andere etwa das morgendliche Zähneputzen, dann wird es gefährlich. Am Ende stellt sich die Frage, wie geht die Gesellschaft mit dieser Gefahr um? Wie geht das Individuum damit um? Das lässt sich derzeit noch nicht abschätzen und bewerten schon gleich garnicht. Es existieren aber auch keine wirklichen Alternativen und das weiss jeder der schon mal versucht hat einem derart "reizversauten" Kind das Geigespielen schmackhaft zu machen. Computerspiele zu verbieten bringt rein garnichts. Die Eltern durch Panikmache zu verwirren noch weniger, ja man erreicht am Ende nur das auch noch das familiäre Bild Risse bekommt. Am Ende kommt man aber um eine ganz zentrale Frage als Folgerung aus den obigen nicht herum: wieviele und welche Reize sind vertretbar um eine Stärkung des sich entwickelten Individuums für die Welt zu erreichen; ab wann führen diese aber ins genaue Gegenteil, also Entfremdung von dieser Welt mit all ihren Facetten? Die Antwort auf diese Fragen wird von tradierten Meinungen bestmmt. Man Sucht nach Schuldigen und eliminiert diese (zumindest wettert man dagegen) oder man verweist auf ein nicht näher bestimmtes "die Gesellschaft ist schuld". Beides greift zu kurz.
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Tegularius
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Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#321970) Verfasst am: 03.08.2005, 04:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ein interessanter Text.

Zitat:
Ein Großteil der männlichen Jugendlichen hat da einen zweigeteilten Tagesablauf. Die Welt von Schule, Familie, Freunden + allem drumherum und die Welt der Spielwelten. Ist die erste lediglich der Rahmen für die zweite, wie für andere etwa das morgendliche Zähneputzen, dann wird es gefährlich.


Was ist aber hierbei im Speziellen die Gefahr? Solange der Rahmen stabil ist, das Leben also selbstständig am Laufen gehalten werden kann (wozu natürlich Voraussetzung ist, dass der Spieler das Spiel beenden kann - wenn er dies nicht mehr kann, dann ist er auch in meinen Augen, wie ich ja schon geschrieben habe, abhängig), halte ich das Spielen für eine Freizeitbeschäftigung wie jede andere. Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber wenn ich mit einer Sache beschäftigt bin, dann ist der Rest für die Dauer der Beschäftigung ausgeblendet (ich kann die Tätigkeit beenden, wenn es sein muss - wenn es jedoch nicht sein muss, sehe ich keinen Grund dazu, sie zu beenden, wenn ich es nicht möchte). Eine Konkurrenz zu einer "realen Welt" stellen Spiele in meinen Augen nicht da. Für mich gibt es nicht "die" Welt. Es gibt einen Alltag, darunter verstehe ich alle Beschäftigungen, die nötig sind, das Überleben (in der Gesellschaft) zu ermöglichen und es gibt ein privates Leben. Für mich ist letzteres im Grunde das, was du "Welt der Spielewelten" genannt hast; auch, wenn man es nicht mit Spielen ausfüllt. Jede Tätigkeit kann eine "Welt" sein - wer einen ganzen Tag am Zeichentisch sitzt, der hat ebenfalls eine "Spielewelt" vor sich; auch im Geigespielen kann man "versinken". Wenn im Kopf des Schülers zur Zeit des Unterrichts seine Musik im Kopf herumgeistert, dann kann er genausowenig auf den Inhalt der Stunde achten, als wenn er an ferne Spielewelten denkt (dass ein Kind vielleicht eher vom Spiel begeistert sein wird als von der Kunst, möchte ich jedoch nicht abweisen).

Ich sehe den Alltag tatsächlich als Rahmen an und das, was mich persönlich interessiert, als den Inhalt. Wichtig ist m.E. nur, dass man den Alltag als solchen erkennt, um ihn benutzen zu können. Was der Einzelne in seiner Freizeit tut, bleibt einzig und allein ihm überlassen und darüber, was dem Einzelnen Zufriedenheit beschert, hat nur der Einzelne zu urteilen.

Dass die Spielwelten aber insgesamt durch ihre Handlungsmöglichkeiten und ihre Komplexität eher dazu führen können, den Blick für den "Rahmen" tatsächlich zu verlieren, sehe ich jedoch ein. Und dass eine frühe Fixierung auf solche Spielwelten für die kindliche Entwicklung in Bezug auf die Bewältigung des Alltags hinderlich sein kann ebenso. Es ist tatsächlich kein kleines Feld, das muss ich zugeben.
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kutschi
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Anmeldungsdatum: 02.08.2004
Beiträge: 475
Wohnort: Wien

Beitrag(#322121) Verfasst am: 03.08.2005, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ebenfalls begeisteter Spieler. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen ich wirklich nichts Anderes ausser Computer spielen gemacht habe. Dennoch hab ich im Zenit meiner Jugend ( Auf den Arm nehmen ) jeden Scheiss gebaut, den man nur machen kann - genau so wie jeder gesunde Nichtspieler. Hab viele Freunde im Laufe der Jahre gewonnen und verloren, viele Dinge erlebt und viele Erfahrungen gesammelt. Nebenbei immer wieder Phasen in denen ich 7 Tage die Woche mindestens 8-10 Stunden täglich gespielt habe - neben der Schule wohlbemerkt.
Bin nie durchgefallen und hatte immer spitzen Noten.
Momentan bin ich wieder mal sehr begeistert über ein Online Spiel. Die Welt fasziniert mich und zieht mich in ihren Bann. Wenn ich weder schulische, noch soziale Verpflichtungen (soziale in dem Fall nicht negativ gemeint Auf den Arm nehmen ) hätte, könnte ich 18 Stunden täglch zocken ohne Probleme. Ich bin seit 3 Jahren und 3-5 verschiedenen Spielen mit einer gewissen Stammgruppe unterwegs. Habe aber in der Zeit auch unmengen netter Leute kennen gelernt und viel Spass mit ihnen gehabt. Viele Hab ich auch persöhnlich kennen gelernt bei Treffen - andere nicht.

Mein Leben könnte man als geordnet betrachten. Ich gehe zur Schule (40+ Stundenwoche exklusive lernen), sehe mein Liebling regelmäßig, treffe meine Freunde, mache Reisen. Und nebenbei übe ich mein Hobby aus. Computer spielen - was sogar noch viele weitere soziale Kontakte einschließt. Die Welt der Spiele zieht mich stark in ihren Bann. Ich denke oft daran, was ich wohl heute Nachmittag alles erledigen werde, wärend ich noch in der Schule sitze. Trotzdem tritt das Spiel und seine virtuelle Welt nicht direkt in konkurenz mit der realen Welt. Ich habe nachwievor Lust zu verreisen und Städte und Landschaften zu besuchen (hier sei auch bemerkt, dass ich mit meinen knapp 18 Jahren ein extrem weit gereister Mensch bin. Amerika, Karibik, Australien, Indonesien, Asien,... ).

Für mich sind Online Spiele - speziell MMORPGs (Massive Multiplayer Online Roleplay Games) - nicht nur Spiele. Ich kommuniziere mit vielen Menschen, pflege und erlebe neue soziale Kontakte und kann auf eine spielerische Weise Herausforderungen entgegentreten und mit meinen Mitstreitern in Konkurrenz"kampf" gehen. Ein Hobby, das nunmal sehr zeitaufwendig ist und manche in ihrem Enthusiasmus auf zu fressen droht. Das sind alelrdings Phasen, die vorüber gehen. Und wie in dem oben verlinktem Artikel, kenne ich ebenso wenig Leute, die ihren Job oder sonstiges deswegen verloren haben. Wenn eine Beziehung aufgrund eines Spieles zerbricht, dann tut es mir leid - aber ich kann nicht glauben, dass diese Beziehung irgend welchen Hürden des "normalen" Alltages stand gehalten hätte.

ps: Gibt noch viele Aspekte pber die man reden könnte. Der Lernwert solcher Spiele zB. Ich bin seit 3 Jahren mit Abstand der Beste in meiner Klasse in Englisch. Zusammen mit einem Klassenkammeraden, der mit mir zusammen seit etwa 6 Jahren Online spielt. Wenn man auf Amerikanischen Servern ein englischsprachiges Spiel spielt und dabei täglich mit hunderten Amis kommuniziert, lernt man nunmal gut mit. zwinkern Ego shooter fördern wissenschaftlich erwiesen das räumliche Denken und die Reaktionsfähigkeit. Allgemein Improvisations- und Teamfähigkeit werden ungemein gefördert, wenn man in einer Gruppe von 40 Mann ultra starke Bosse besiegen will. ect ect Smilie
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#502591) Verfasst am: 19.06.2006, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich spiele jetzt auch ein Onlinespiel und zwar den gröten Fussballmanager der Welt, www.hattrick.org

Dazu steht bei wikipedia : http://de.wikipedia.org/wiki/Hattrick_%28Onlinespiel%29

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen sein sollte und sich anmeldet, hier ein paar Zusatzinfos:

hier hier und hier

Und wenn dann am besten noch dieses Tool runterladen.

Das tolle ist, dass es sehr fesselnd und komplex ist und dabei nur zwei, drei logins pro Woche benötigt
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#502796) Verfasst am: 19.06.2006, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
noch mehr euphemismus auf lager?


Wieso Euphemismus? Was macht denn die Beschäftigung mit dem PC besonders suchtfördernd im Vergleich zu anderen Beschäftigungen? Meiner Meinung nach beruht diese Ansicht aus dem Glauben, dass eine Beschäftigung mit dem PC einer "Weltflucht" oder ähnlichem gleichzusetzen sei, was ich im Allgemeinen für Unsinn halte (wer will denn behaupten können zu wissen, was "Welt" für jeden einzelnen bedeuten soll?). Ob ein Mensch in seiner Freizeit in Büchern liest oder im Internet ist doch einerlei. Ob er Schach spielt oder Computerspiele ebenfalls. Am Ende ist nur wichtig, dass er, wenn es sein muss (zumindest zur Verrichtung der lebenswichtigen Tätigkeiten wie Arbeit etc.), seine Tätigkeit auch wieder beenden kann - wenn dies nicht mehr möglich ist, dann würde ich von Abhängigkeit sprechen (nicht nur auf die PC-Beschäftigung bezogen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl derer, die den Großteil ihrer Freizeit am PC verbringen, in diese Kategorie fallen.


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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#502798) Verfasst am: 19.06.2006, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

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Shadaik
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Beitrag(#503351) Verfasst am: 20.06.2006, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Ich spreche aus Erfahrung. Glaub mir einfach.

Dass du suchtgefährdet bist, da kann das Spiel nix für.

mein bruder hat WoW übrigens auch mal gespielt, aber bald drangegeben, weil ihn die immergleichen Missionen gelangweilt haben.
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Galaxisherrschers Katze
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Beiträge: 5018

Beitrag(#503389) Verfasst am: 20.06.2006, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Tegularius hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
noch mehr euphemismus auf lager?


Wieso Euphemismus? Was macht denn die Beschäftigung mit dem PC besonders suchtfördernd im Vergleich zu anderen Beschäftigungen? Meiner Meinung nach beruht diese Ansicht aus dem Glauben, dass eine Beschäftigung mit dem PC einer "Weltflucht" oder ähnlichem gleichzusetzen sei, was ich im Allgemeinen für Unsinn halte (wer will denn behaupten können zu wissen, was "Welt" für jeden einzelnen bedeuten soll?). Ob ein Mensch in seiner Freizeit in Büchern liest oder im Internet ist doch einerlei. Ob er Schach spielt oder Computerspiele ebenfalls. Am Ende ist nur wichtig, dass er, wenn es sein muss (zumindest zur Verrichtung der lebenswichtigen Tätigkeiten wie Arbeit etc.), seine Tätigkeit auch wieder beenden kann - wenn dies nicht mehr möglich ist, dann würde ich von Abhängigkeit sprechen (nicht nur auf die PC-Beschäftigung bezogen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl derer, die den Großteil ihrer Freizeit am PC verbringen, in diese Kategorie fallen.


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Kritiker
antireligiös



Anmeldungsdatum: 22.03.2006
Beiträge: 347
Wohnort: Köln

Beitrag(#503808) Verfasst am: 21.06.2006, 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Bin erst seit einigen Monaten Online Spieler deswegen habe ich lange nichts mehr gepostet. Es ist halt interessant andere Leute kennen zu lernen mit diesen zu kämpfen und sich gegenseitig zu helfen. Übrigens zur Sucht wenn einem der Rechner abstürzt weil er überhitzt ist dann sollte man sich drüber sorgen machen.
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Gott ist eine vom Menschen erdachte Hypothese bei dem Versuch, mit dem Problem der Existenz fertig zu werden.
(Sir Julian Huxley, engl. Biologe)
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#503822) Verfasst am: 21.06.2006, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Ich spreche aus Erfahrung. Glaub mir einfach.

Dass du suchtgefährdet bist, da kann das Spiel nix für.

mein bruder hat WoW übrigens auch mal gespielt, aber bald drangegeben, weil ihn die immergleichen Missionen gelangweilt haben.


Bullshit.

Es ist so wie ich sage. Brauchen wir gar nicht drüber diskutieren. Aktzeptiert es einfach.
Mittlerweile ein Massenproblem. Geradezu lächerlich, das als Einzelproblem abtuen zu wollen. Wahrscheinlich wollt ihr euer Kackleben schönreden zynisches Grinsen


Zuletzt bearbeitet von Mario Hahna am 21.06.2006, 09:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#503823) Verfasst am: 21.06.2006, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Tegularius hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
noch mehr euphemismus auf lager?


Wieso Euphemismus? Was macht denn die Beschäftigung mit dem PC besonders suchtfördernd im Vergleich zu anderen Beschäftigungen? Meiner Meinung nach beruht diese Ansicht aus dem Glauben, dass eine Beschäftigung mit dem PC einer "Weltflucht" oder ähnlichem gleichzusetzen sei, was ich im Allgemeinen für Unsinn halte (wer will denn behaupten können zu wissen, was "Welt" für jeden einzelnen bedeuten soll?). Ob ein Mensch in seiner Freizeit in Büchern liest oder im Internet ist doch einerlei. Ob er Schach spielt oder Computerspiele ebenfalls. Am Ende ist nur wichtig, dass er, wenn es sein muss (zumindest zur Verrichtung der lebenswichtigen Tätigkeiten wie Arbeit etc.), seine Tätigkeit auch wieder beenden kann - wenn dies nicht mehr möglich ist, dann würde ich von Abhängigkeit sprechen (nicht nur auf die PC-Beschäftigung bezogen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrzahl derer, die den Großteil ihrer Freizeit am PC verbringen, in diese Kategorie fallen.


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My ass.
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Beiträge: 5269

Beitrag(#503836) Verfasst am: 21.06.2006, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Übrigens zur Sucht wenn einem der Rechner abstürzt weil er überhitzt ist dann sollte man sich drüber sorgen machen.


Oder mal den Lüfter reinigen Mit den Augen rollen


Aber im Ernst: speziell WoW ist der Untergang des Abendlandes, ich seh's ja bei mir in der Abteilung Geschockt
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Galaxisherrschers Katze
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Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#503859) Verfasst am: 21.06.2006, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Ich spreche aus Erfahrung. Glaub mir einfach.

Das erklärt einiges... Mit den Augen rollen


My ass.

Ja, den vermutlich auch...
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