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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#322918) Verfasst am: 05.08.2005, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Wir konsumieren, durch alle Sinnesebenen.


Wer ist wir? Zählst du auch Behinderte Menschen mit dazu?


- Sogar die Bienen. zwinkern


Achso, na du denkst dir bestimmt schon was dabei, denn sonst würde ich jetzt schreiben, dass ich dir da nicht so zustimmen kann, wobei ich auch sagen muss, dass Sinnesebenen ein sehr interpretationswürdiger Begriff ist!


- Frei nach Hermann Hesse: "Trink Auge was die Wimper hält."
Das Auge isst auch, bzw. isst mit...bzw. konsumiert...
Und es gibt ja nicht nur das Auge.

Zitat:
- Das kommt doch ganz auf den Sinnkontext an...


Dies ändert aber nur die "Geschichte", aber nichts am "Grunde"!


Du hättest meine Antwort nicht weglassen sollen:

Frei nach Schopenhauer -
Der »Satz vom Grunde«;das heisst: was auch immer ein Gegenstand unserer Anschauung und Erkenntnis sein mag, es ist ein solcher Immer nur vermöge eines anderen, welches seinerseits wieder nur vermöge eines anderen ein Element dieser Welt sein kann.

Zitat:
Wenn du sagst, ich rette einen Menschen, weil ich es gerne für ihn tue (z.B. vor einem Auto, welches ihn sonst überfahren hätte) oder du sagst, ich rette ihn nur, weil er reich ist und ich mir dadurch einen Lohn erhoffe, ändert nichts daran, dass der Mensch egoistisch ist!


- Ich glaube, wenn ein Mensch in Seenot geraten ist - und also im Wasser
(hilflos)umherschwimmt, dann stellen die Leute auf dem Schiff die ihn
retten nicht erst die Frage nach seiner Herkunft, bzw. dem Pass.

Berühmt ist ferner die Parabel des Buddha von dem von einem Giftpfeil verletzten Menschen: Der von dem Giftpfeil Getroffene wird eilends zu einem Arzt gebracht, der den Pfeil sofort herausziehen will. Doch der Verwundete läßt dies nicht zu, sondern ruft: »Nicht eher soll der Pfeil herausgezogen werden, bis ich jenen Mann kenne, der mich getroffen hat, welcher Familie er angehört, ob er groß, klein oder von mittlerer Gestalt ist, ob seine Hautfarbe schwarz, braun oder gelb ist ...«. Wie der vom Giftpfeil Getroffene sterben würde, bevor er die Antwort auf seine Fragen in Erfahrung bringen könnte, ebenso würde der heilsbegierige Jünger vor der Lösung aller metaphysischen Fragen den Leiden dieser Welt erliegen
(Majjhima Nikaya 63)

Zitat:
Ich verstehe nicht, wieso man bei der Ansicht, dass man das Leiden selbst verursacht auf ein ewig dauerndes hinaus kommt,


- Es ist eine fundamentale Aussage des Buddhismus,
daß das Wort "selbst" keinem realen Sachverhalt entspricht.

Zitat:
ist dies auf das Leben (ewig dauernd) bezogen, oder auch auf das danach folgende? Mit der Vernichtung geht es mir ähnlich, oder soll man diese Worte wieder nicht so verstehen wie sie definiert sind?


- Eine "Ding an sich" Diskussion. Atman und Anatman.
Dir fehlen noch die Voraussetzungen, um die Zusammenhänge
zu verstehen.

"Alles ist" - das ist Eternalismus.
"Nichts existiert" - das entspricht einem Nihilismus.

Zitat:
Nichtwissen kann ja nicht mit Nichts verglichen werden, da man Nichts schwer oder nicht erfassen kann, oder irgendwie denken kann, also heißt es wohl, dass man an einem bestimmten Punkt aufhören soll zu denken und nur hinnehmen soll!


- Nein. Es geht auch nicht darum, dass Leiden wegzulügen.

Samyutta Nikaya
S.56.34. Der Turban

Zitat:
Denkst du, dass ein geistig behinderter Mensch (auch wenn es viele Formen gibt) somit schon ohne die Lehre zu kennen, die Lehre lebt? Also ihm ist der Ursprung seiner Selbst nicht bewusst und auch nicht das vergehen! Er lebt nur den Moment, kurzsichtig!


- Selig sind die "geistlich" armen, bedeutet nicht das man geistig arm sein muß.

Überglücklich sollen gerade die sein, die vor Gott mit leeren Händen oder mit leerem Herzen dastehen.

http://www.zeitzuleben.de/inhalte/in/geschichten/15_philosophie.html

"..."
Der Weise schaut.
Der Weise denkt klar.
Wie glücklich ist er,
Denn er sieht, dass Wachsamkeit Leben ist.
"..."
(22) Dhammapada

Zitat:
Es geht nicht darum was "besser" ist, sondern darum was IST kann man ja schon in den Subjektivismus einordnen, aber ich kann dort keine Verbindung zum Eternalismus finden, es sei denn deine Bestimmte Ansicht tut dies und ordnet meine Ansicht dort mit ein, ohne das es meine Ansicht mitbekommt ! skeptisch


- Ewigkeitsglaube oder auch Eternalismus, ist der Glaube,
dass das Ich nach dem Tode fortbesteht.

Selbstvernichtungs-Glaube ist(gewöhnlich) der Glaube,
dass das Ich beim Tode vernichtet wird.

Beides ein Persönlichkeitsglaube.

Zitat:
Zitat:
Klar, kann man an auch an schlechten Argumenten kleben.
Das ist noch kein Einwand dagegen.


Was ist denn bei dir kleben?


Als Meister Ma-dsu die Erleuchtung noch nicht erlangt hatte, bemühte er sich im Kloster des Huai-jang, der Meditation hingegeben, um die Wahrheit. Tag um Tag verbrachte er, schweigend, in Meditationshaltung auf dem Boden sitzend und fand doch nichts.
Eines Tages fragte ihn Meister Huai-jang: »Sag, was hockst du da die ganze Zeit?«
»Ich will zum Buddha werden«, erwiderte Ma-dsu.
Da nahm Huai-jang einen Ziegelstein vom Boden und begann ihn an der Wand zu zerreiben.
Ma-dsu fragte erstaunt: »Was macht Ihr da?«
Huai-jang sagte: »Ich will den Ziegelstein solange glatt reiben, bis ein klarer Spiegel daraus wird.«
Etwas verwirrt entgegnete Ma-dsu: »Wie kann denn durch Reiben aus einem Ziegelstein ein Spiegel werden?«
Da fragte Huai-jang zurück: »Und wie kann durch Hocken aus dir ein Buddha werden?«
In diesem Augenblick erfuhr Ma-dsu die Erleuchtung.



Zitat:
Ja, vielleicht komme ich ja noch in den Genuss, wenn nicht ist es auch egal! Smilie


- Was vergänglich ist, ist nicht mein Selbst.

Zitat:
Zitat:
..Müllkippen können so hässlich sein.
zwinkern


Ja, aber nur wenn man sie wahrnimmt, wie sind dir denn Müllkippen in Indonesien lästig, wenn du in Deutschland lebst!?


- Und Du meinst das hätte keine Auswirkungen aufs Klima ?

Zitat:
Zitat:
Wachsamkeit ist der Weg zum wahren Leben.


Damit kann ich nichts anfangen! Das hättest du auch in der Landessprache schreiben können, ich hätte es wohl nicht anders interpretiert! Lachen


- Mit jemanden der nicht zuhört, kann man sich nicht unterhalten.

http://www.juwi.ch/kurzgesc/brennen.htm

Zitat:
Dann interpretiere meine Worte bitte immer so, dass sie dich beglücken! Smilie


Mokusen Hiki lebte in einem Tempel in der Provinz Tamba. Einer seiner Anhänger beklagte sich über den Geiz seiner Frau. Mokusen besuchte die Frau des Anhängers und hielt ihr seine geballte Faust vors Gesicht. "Was meinst du damit?" fragte die überraschte Frau. "Stell dir vor, meine Hand wäre immer so. Wie würdest du das nennen?" fragte er. "Verunstaltet", antwortete die Frau. Daraufhin öffnete er seine Hand weit vor ihrem Gesicht und fragte: "Stell dir vor, sie wäre immer so. Was dann?" "Eine andere Art von Verunstaltung", sagte die Frau. "Wenn du so viel verstehst", schloß Mokusen, "dann bist du eine gute Frau." Und er ging. Nach seinem Besuch half diese Frau ihrem Mann ebensogut beim Ausgeben wie beim Sparen.


Zitat:
Zitat:
Wenn Du unachtsam bist, bzw. bei "Rot" sorglos über die Strasse gehst,
dann würde ich behaupten, dass Du schon so gut wie tod bist.


Und dann? Gilt es dies zu verhindern?


- Kommt darauf an, ob du tod bist.

Zitat:
Wenn dem so wäre, dann würde ich wohl in einer gewissen Anstalt sitzen, und hier nicht schreiben können, vielleicht ist dem auch so, wer weiß!
Es gibt in einer "sinnleeren", "sinnbefreiten", "..." Welt keine Grundlage für Werte und Normen und es gibt auch keine dagegen, hättest du diese Aussage auch gemacht, wenn ich geschrieben hätte, dass ich die Lebensgrundlage versuche zu schützen?


- Wer gutes tut, schafft sich eine gute Zukunft.
Wer böses tut, schafft sich eine böse Zukunft.

Will einer die Welt an sich nehmen
und an ihr handeln -
Ich sehe, dass es ihm nicht gelingt.
Nun,
die Welt ist ein heiliges Gefäß
und nicht etwas, woran man handelt.
Wer handelt, scheitert dabei.
Wer festhält, verliert´s.

(Daodejing 45/1)
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Flipper in the Fishhandel
!empirischer Nihilist!



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#323451) Verfasst am: 06.08.2005, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Ich glaube, wenn ein Mensch in Seenot geraten ist - und also im Wasser
(hilflos)umherschwimmt, dann stellen die Leute auf dem Schiff die ihn
retten nicht erst die Frage nach seiner Herkunft, bzw. dem Pass.


Dies muss nicht heißen, dass sie nicht trotzdem egoistisch denken, aber ich weiß was du meinst, ich würde es als eine Abstufung ansehen!

Zitat:
- Es ist eine fundamentale Aussage des Buddhismus,
daß das Wort "selbst" keinem realen Sachverhalt entspricht.


Aber einen vorstellbaren, oder erreichbaren?

Zitat:
Dir fehlen noch die Voraussetzungen, um die Zusammenhänge
zu verstehen.

"Alles ist" - das ist Eternalismus.
"Nichts existiert" - das entspricht einem Nihilismus.


Ja, ich habe auch manchmal das Gefühl, dass du einen vom Hals Querschnittsgelähmten den Hochsprung beibringen willst! zwinkern

Zitat:
http://www.zeitzuleben.de/inhalte/in/geschichten/15_philosophie.html


Ja, diese Meinung habe ich nicht unbedingt, aber ich würde ihr auch nicht widersprechen, eine Ansicht oder Vorliebe des z.B. Meisters muss nicht meine sein!
In der Hinsicht kann ich Nietzsche schon verstehen, auch wenn das nun etwas weit hergeholt ist, bestimmte Vorstellungen (z.B. Moral) werden unkritisch oder unüberlegt übernommen, nur würde ich nicht dann gleich wieder neue aufstellen um die alten zu überwinden...

Zitat:
Selbstvernichtungs-Glaube ist(gewöhnlich) der Glaube,
dass das Ich beim Tode vernichtet wird.


Das glaube ich schon, ich kann es mir vorstellen, aber so lange ich es nicht erlebt habe, kann ich mir nicht sicher sein (selbst wenn ich es erleben könnte wäre es so) jedoch ist so viel vorstellbar!

Zitat:

Ja, aber nur wenn man sie wahrnimmt, wie sind dir denn Müllkippen in Indonesien lästig, wenn du in Deutschland lebst!?


- Und Du meinst das hätte keine Auswirkungen aufs Klima ?


Sind dir dann die Müllkippen in Indonesien lästig, oder das Klima?

Zitat:
Mit jemanden der nicht zuhört, kann man sich nicht unterhalten.


Ich bin vom Hals ab querschnittsgelähmt und du willst mir den Hochsprung beibringen! Vielleicht ist die Medizin mal in der Lage dies zu ermöglichen!

Zitat:
Will einer die Welt an sich nehmen
und an ihr handeln -
Ich sehe, dass es ihm nicht gelingt.
Nun,
die Welt ist ein heiliges Gefäß
und nicht etwas, woran man handelt.
Wer handelt, scheitert dabei.
Wer festhält, verliert´s.


Vielleicht bin ich ja Lebensmüde, oder fanatisch (vielleicht gerade deshalb, weil ich es nicht sein will), aber ein Handeln oder Denken ohne zu handeln oder zu denken, fällt mir schwer, die Frage steht bei mir wohl immer am Ende, und ich verstehe nicht wieso man eine "Vorschrift" durch eine andere ersetzen soll!
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#323523) Verfasst am: 07.08.2005, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Ich glaube, wenn ein Mensch in Seenot geraten ist - und also im Wasser
(hilflos)umherschwimmt, dann stellen die Leute auf dem Schiff die ihn
retten nicht erst die Frage nach seiner Herkunft, bzw. dem Pass.


Dies muss nicht heißen, dass sie nicht trotzdem egoistisch denken, aber ich weiß was du meinst, ich würde es als eine Abstufung ansehen!


- Schön, was soll denn dieses "Ich", dieses "Ego" sein ? Cool

Zitat:
Zitat:
- Es ist eine fundamentale Aussage des Buddhismus,
daß das Wort "selbst" keinem realen Sachverhalt entspricht.


Aber einen vorstellbaren, oder erreichbaren?


Ist erst das Reich der Vorstellung revolutioniert,
so hält die Wirklichkeit nicht Stand.
Georg Friedrich Wilhelm Hegel (1770 - 1831)

Zitat:
Zitat:
Dir fehlen noch die Voraussetzungen, um die Zusammenhänge
zu verstehen.

"Alles ist" - das ist Eternalismus.
"Nichts existiert" - das entspricht einem Nihilismus.


Ja, ich habe auch manchmal das Gefühl, dass du einen vom Hals Querschnittsgelähmten den Hochsprung beibringen willst! zwinkern


- Nur Geduld.
Vieles hängt von eigenen Bemühungen ab.

Zitat:
Zitat:
http://www.zeitzuleben.de/inhalte/in/geschichten/15_philosophie.html


Ja, diese Meinung habe ich nicht unbedingt, aber ich würde ihr auch nicht widersprechen, eine Ansicht oder Vorliebe des z.B. Meisters muss nicht meine sein!


- Wenn Du Pudding nie probiert hast, weißt Du nicht, ob er zum Kotzen schmeckt.
Oder eben nicht. zwinkern Manche Leute essen sogar Pudding, gerade weil er ihnen
nicht schmeckt. zwinkern Es war auch ein Sinnbild.

Zitat:
In der Hinsicht kann ich Nietzsche schon verstehen, auch wenn das nun etwas weit hergeholt ist, bestimmte Vorstellungen (z.B. Moral) werden unkritisch oder unüberlegt übernommen, nur würde ich nicht dann gleich wieder neue aufstellen um die alten zu überwinden...


- Nietzsche hat zwar ein paar geniale Gedanken in Worte gefasst -
andererseits hat er auch sehr vielseitig geklaut. Sehr eklektisch.
Dazu kommt noch, dass er sich als "Aristokrat" sah, und einen
Herrschaftsanspruch vertrat der nicht sonderlich demokratisch
war. Er stand mit beiden Beinen im Altertum und Ständestaat,
bzw. dem Kastensystem. Sein bevorzugtes Gesellschaftssystem
wäre wohl die Skaverei gewesen. Mir persönlich gefällt auch
nicht sonderlich wie er sein "Ideal" - den Übermenschen
erreichen möchte: nämlich mit Gewalt und auf Kosten
anderer...

Zitat:
Zitat:
Selbstvernichtungs-Glaube ist(gewöhnlich) der Glaube,
dass das Ich beim Tode vernichtet wird.


Das glaube ich schon, ich kann es mir vorstellen, aber so lange ich es nicht erlebt habe, kann ich mir nicht sicher sein (selbst wenn ich es erleben könnte wäre es so) jedoch ist so viel vorstellbar!


- Mach Dir zur Abwechslung doch mal keine Vorstellungen. zwinkern

Zitat:
Zitat:

Ja, aber nur wenn man sie wahrnimmt, wie sind dir denn Müllkippen in Indonesien lästig, wenn du in Deutschland lebst!?


- Und Du meinst das hätte keine Auswirkungen aufs Klima ?


Sind dir dann die Müllkippen in Indonesien lästig, oder das Klima?


- Nur weil Du die Bakterien im Wasser nicht siehst,
so sind sie doch da, wenn Du schmutziges Wasser trinkst.
Unwissenheit ist insofern ganz schön übel.

Zitat:
Zitat:
Mit jemanden der nicht zuhört, kann man sich nicht unterhalten.


Ich bin vom Hals ab querschnittsgelähmt und du willst mir den Hochsprung beibringen! Vielleicht ist die Medizin mal in der Lage dies zu ermöglichen!


- Ich bin nicht George Cloney oder Brat Pitt aber ich bin ehrlich gesagt
kein bisschen neidisch.

http://gutenberg.spiegel.de/wilhelm/dschuang/dschuang.htm

Zitat:
Zitat:
Will einer die Welt an sich nehmen
und an ihr handeln -
Ich sehe, dass es ihm nicht gelingt.
Nun,
die Welt ist ein heiliges Gefäß
und nicht etwas, woran man handelt.
Wer handelt, scheitert dabei.
Wer festhält, verliert´s.


Vielleicht bin ich ja Lebensmüde, oder fanatisch (vielleicht gerade deshalb, weil ich es nicht sein will), aber ein Handeln oder Denken ohne zu handeln oder zu denken, fällt mir schwer,


- Ein Handeln oder Denken ohne zu handeln oder zu denken, war keine Forderung.
Hab auch nicht behauptet, dass es um sowas geht. zwinkern

Zitat:
die Frage steht bei mir wohl immer am Ende, und ich verstehe nicht wieso man eine "Vorschrift" durch eine andere ersetzen soll!


- Früher haben die Menschen in Höhlen gelebt(oder auf Bäumen).
Heute leben Sie (weitgehend) in Häusern.
Warum ist das wohl so ? zwinkern
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Flipper in the Fishhandel
!empirischer Nihilist!



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#323776) Verfasst am: 07.08.2005, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Schön, was soll denn dieses "Ich", dieses "Ego" sein ? Cool


Mich wundert es, dass du diese Frage noch nicht eher gestellt hast, es ist nicht einfach zu sagen, aber es geht hauptsächlich darum, dass das Denken auf sich bezogen wird (was wohl immer der Fall ist) und die ganze Umwelt immer mit sich selbst in Beziehung steht.
Wenn nun eine Person am ertrinken ist, dann kann die Person am Ufer nicht genau das Fühlen, was der Ertrinkende in diesem Moment fühlt, er kann sich nur vorstellen (z.B.durch eigenes erleben) wie sich der Mensch fühlt, aber dadurch kann er nie diese gefühlte Situation des Ertrinkenden empfinden, er geht immer über sein Ego, dass nie die Realität des anderen Subjektes widerspiegelt!! (Es müsste sonst immer zu einer Art Telepathie (obwohl es das nicht richtig trifft) kommen).

Zitat:
- Nur Geduld.
Vieles hängt von eigenen Bemühungen ab.


Ich bemühe mich in dieser Hinsicht schon einige Jahre und es kommt immer wieder eine neue Denkweise zum Vorschein, oder eine Alte zeigt sich in neuem Licht Smilie , dass finde ich ja das schöne am philosophieren, man hat keinen Anfang und kein Ende!

Zitat:
Ja, diese Meinung habe ich nicht unbedingt, aber ich würde ihr auch nicht widersprechen, eine Ansicht oder Vorliebe des z.B. Meisters muss nicht meine sein!


- Wenn Du Pudding nie probiert hast, weißt Du nicht, ob er zum Kotzen schmeckt.
Oder eben nicht. zwinkern Manche Leute essen sogar Pudding, gerade weil er ihnen
nicht schmeckt. zwinkern Es war auch ein Sinnbild.


Ich probiere doch schon viel aus, ich muss nur auch aufpassen, dass ich nicht zu fett werde zwinkern, oder es ist mir gleich! Nur habe ich nicht das Bedürfnis z.B. eine faschistische Idee auszuprobieren, bestimmte unlogische Dinge (schon oberflächlich unlogisch) sind mir nicht genehm!

Zitat:
- Nietzsche hat zwar ein paar geniale Gedanken in Worte gefasst -
andererseits hat er auch sehr vielseitig geklaut. Sehr eklektisch.
Dazu kommt noch, dass er sich als "Aristokrat" sah, und einen
Herrschaftsanspruch vertrat der nicht sonderlich demokratisch
war. Er stand mit beiden Beinen im Altertum und Ständestaat,
bzw. dem Kastensystem. Sein bevorzugtes Gesellschaftssystem
wäre wohl die Skaverei gewesen. Mir persönlich gefällt auch
nicht sonderlich wie er sein "Ideal" - den Übermenschen
erreichen möchte: nämlich mit Gewalt und auf Kosten
anderer...


Ja, mich stört vor allem, dass er die Moral kritisierte und dann selbst seinen "Dogmatismus" aufbaut (eine eigene Meinung zu haben, und diese als dogmatisch zu bezeichnen ist vielleicht nicht fair, aber er war ziemlich rigoros in seinen Ansichten)!

Zitat:
- Mach Dir zur Abwechslung doch mal keine Vorstellungen. zwinkern


Dafür schlafe ich ja (obwohl man da ja auch viel träumen soll)!

Damit ich auch mal was zur Lyrik beitrage, sonst ist es ja einseitig zwinkern :

Immer wenn uns
Die Antwort auf eine Frage gefunden schien
Löste einer von uns an der Wand die Schnur der alten
Aufgerollten chinesischen Leinwand, so daß sie herabfiel und
Sichtbar wurde der Mann auf der Bank, der
So sehr zweifelte.

Ich, sagte er uns
Bin der Zweifler, ich zweifle, ob
Die Arbeit gelungen ist, die eure Tage verschlungen hat.
Ob was ihr sagt, auch schlechter gesagt, noch für einige Wert hätte.
Ob ihr es aber gut gesagt und euch nicht etwa
Auf die Wahrheit verlassen habt dessen, was ihr gesagt habt.
Ob es nicht vieldeutig ist, für jeden möglichen Irrtum
Tragt ihr die Schuld. Es kann auch eindeutig sein
Und den Widerspruch aus den Dingen entfernen; ist es zu eindeutig?
Dann ist es unbrauchbar, was ihr sagt. Euer Ding ist dann leblos.
Seid ihr wirklich im Fluß des Geschehens? Einverstanden mit
Allem, was wird? Werdet ihr noch? Wer seid ihr? Zu wem
Sprecht ihr? Wem nützt es, was ihr da sagt? Und nebenbei:
Läßt es euch auch nüchtern? Ist es am Morgen zu lesen?
Ist es auch angeknüpft an Vorhandenes? Sind die Sätze, die
Vor euch gesagt sind, benutzt, wenigstens widerlegt? Ist alles belegbar?
Durch Erfahrung? Durch welche? Aber vor allem
Immer wieder vor allem andern: Wie handelt man
Wenn man euch glaubt, was ihr sagt? Vor allem: Wie handelt man?

Nachdenklich betrachten wir mit Neugier den zweifelnden
Blauen Mann auf der Leinwand, sahen uns an und
Begannen von vorne.

Bertolt Brecht, Der Zweifler, 1937

Zitat:
- Nur weil Du die Bakterien im Wasser nicht siehst,
so sind sie doch da, wenn Du schmutziges Wasser trinkst.
Unwissenheit ist insofern ganz schön übel.


Das muss nicht sein, viele Menschen wollen lieber nicht wissen, wann oder wie sie sterben!

Zitat:
- Ich bin nicht George Cloney oder Brat Pitt aber ich bin ehrlich gesagt
kein bisschen neidisch.


Mir geht es auch so, der Nihilismus kann auch bei Neid sehr nützlich sein!

Zitat:
Früher haben die Menschen in Höhlen gelebt(oder auf Bäumen).
Heute leben Sie (weitgehend) in Häusern.
Warum ist das wohl so ? zwinkern


Und irgendwann leben sie nicht mehr, und es wird nicht mal mehr Ziegelsteine oder Dachschindeln geben!
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#323919) Verfasst am: 08.08.2005, 08:14    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Schön, was soll denn dieses "Ich", dieses "Ego" sein ? Cool


Mich wundert es, dass du diese Frage noch nicht eher gestellt hast, es ist nicht einfach zu sagen, aber es geht hauptsächlich darum, dass das Denken auf sich bezogen wird (was wohl immer der Fall ist) und die ganze Umwelt immer mit sich selbst in Beziehung steht.


- Das Ich-Gefühl ist eine Täuschung. Das mußte auch ein Kant erkennen.
Z.B. sagt er in der Kritik der reinen Vernunft, dass das Ich eine an Inhalt gänzlich
leere Vorstellung sei...

Zitat:
Wenn nun eine Person am ertrinken ist, dann kann die Person am Ufer nicht genau das Fühlen, was der Ertrinkende in diesem Moment fühlt, er kann sich nur vorstellen (z.B.durch eigenes erleben) wie sich der Mensch fühlt, aber dadurch kann er nie diese gefühlte Situation des Ertrinkenden empfinden,


- Du bist nicht Ich, woher weißt Du das ?

Zitat:
er geht immer über sein Ego, dass nie die Realität des anderen Subjektes widerspiegelt!! (Es müsste sonst immer zu einer Art Telepathie (obwohl es das nicht richtig trifft) kommen).


- Das Ich ist bedingt entstanden.
Die Festigkeit und Selbstständigkeit der materiellen Gegenstände und der Gedanken sind nur
eine Täuschung. Nichts hat einen eigenen Kern. Alles ist nur aufgrund eine Geflechts
wechselseitiger Beziehungen vorhanden. Vergleiche z.B. auch Schopenhauer.

Zitat:
Zitat:
- Nur Geduld.
Vieles hängt von eigenen Bemühungen ab.


Ich bemühe mich in dieser Hinsicht schon einige Jahre und es kommt immer wieder eine neue Denkweise zum Vorschein, oder eine Alte zeigt sich in neuem Licht Smilie , dass finde ich ja das schöne am philosophieren, man hat keinen Anfang und kein Ende!


- Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.

Zitat:
Zitat:
Ja, diese Meinung habe ich nicht unbedingt, aber ich würde ihr auch nicht widersprechen, eine Ansicht oder Vorliebe des z.B. Meisters muss nicht meine sein!


- Wenn Du Pudding nie probiert hast, weißt Du nicht, ob er zum Kotzen schmeckt.
Oder eben nicht. zwinkern Manche Leute essen sogar Pudding, gerade weil er ihnen
nicht schmeckt. zwinkern Es war auch ein Sinnbild.


Ich probiere doch schon viel aus, ich muss nur auch aufpassen, dass ich nicht zu fett werde zwinkern, oder es ist mir gleich! Nur habe ich nicht das Bedürfnis z.B. eine faschistische Idee auszuprobieren, bestimmte unlogische Dinge (schon oberflächlich unlogisch) sind mir nicht genehm!


- Das wurde auch nicht gefordert.

Zitat:
Zitat:
- Nietzsche hat zwar ein paar geniale Gedanken in Worte gefasst -
andererseits hat er auch sehr vielseitig geklaut. Sehr eklektisch.
Dazu kommt noch, dass er sich als "Aristokrat" sah, und einen
Herrschaftsanspruch vertrat der nicht sonderlich demokratisch
war. Er stand mit beiden Beinen im Altertum und Ständestaat,
bzw. dem Kastensystem. Sein bevorzugtes Gesellschaftssystem
wäre wohl die Skaverei gewesen. Mir persönlich gefällt auch
nicht sonderlich wie er sein "Ideal" - den Übermenschen
erreichen möchte: nämlich mit Gewalt und auf Kosten
anderer...


Ja, mich stört vor allem, dass er die Moral kritisierte und dann selbst seinen "Dogmatismus" aufbaut (eine eigene Meinung zu haben, und diese als dogmatisch zu bezeichnen ist vielleicht nicht fair, aber er war ziemlich rigoros in seinen Ansichten)!


- Er wollte einen dionysischen zerstörerischen Menschen...

Zitat:
Zitat:
- Mach Dir zur Abwechslung doch mal keine Vorstellungen. zwinkern


Dafür schlafe ich ja (obwohl man da ja auch viel träumen soll)!


- Du kannst nicht immer schlafen...

Zitat:
Damit ich auch mal was zur Lyrik beitrage, sonst ist es ja einseitig zwinkern :

"..."
Ich, sagte er uns
Bin der Zweifler, ich zweifle,
"..."


- Alles hat seine Zeit. zwinkern

Zitat:
Zitat:
- Nur weil Du die Bakterien im Wasser nicht siehst,
so sind sie doch da, wenn Du schmutziges Wasser trinkst.
Unwissenheit ist insofern ganz schön übel.


Das muss nicht sein, viele Menschen wollen lieber nicht wissen, wann oder wie sie sterben!


Nirgends ist, wer überall ist.
Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.)

Zitat:
Zitat:
- Ich bin nicht George Cloney oder Brat Pitt aber ich bin ehrlich gesagt
kein bisschen neidisch.


Mir geht es auch so, der Nihilismus kann auch bei Neid sehr nützlich sein!


- Keine Arbeit, kein Essen.

Zitat:
Zitat:
Früher haben die Menschen in Höhlen gelebt(oder auf Bäumen).
Heute leben Sie (weitgehend) in Häusern.
Warum ist das wohl so ? zwinkern


Und irgendwann leben sie nicht mehr, und es wird nicht mal mehr Ziegelsteine oder Dachschindeln geben!


- Das Neue kann nur das Alte werden. zwinkern
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#324577) Verfasst am: 09.08.2005, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Das Ich-Gefühl ist eine Täuschung. Das mußte auch ein Kant erkennen.
Z.B. sagt er in der Kritik der reinen Vernunft, dass das Ich eine an Inhalt gänzlich
leere Vorstellung sei...


Gut, ich bin leider noch kein guter "Kantversteher" (falls das überhaupt möglich ist), jedoch hielt er auch die Entwicklung von Organismen als nicht erkennbar, weil sie nicht durch mathematisch-mechanische Naturerkenntnis erfasste werden können.
Ich würde das Ich auch nicht als Solches bezeichnen, es existiert wohl eher nur als Folge bestimmter chemischer und physikalischer Prozesse, die dann ein "Gefühl" erwirken. Nun sind die verschiedenen Organismen aber räumlich getrennt und es erfolgt nur in gewisser Weise ein bestimmter Stoffaustausch! Es kann sein, dass du schon ein paar Hautschuppen von mir aufgenommen hast, jedoch bewirken die nichts in dem Ich Prozess, jedoch die Aufnahme meiner Person durch die Sinne und deren Verarbeitung können dies bewirken, wenn du dies dann als fehlendes Ich Gefühl aufnimmst, dann würde ich das momentan vestehen.

Zitat:
Wenn nun eine Person am ertrinken ist, dann kann die Person am Ufer nicht genau das Fühlen, was der Ertrinkende in diesem Moment fühlt, er kann sich nur vorstellen (z.B.durch eigenes erleben) wie sich der Mensch fühlt, aber dadurch kann er nie diese gefühlte Situation des Ertrinkenden empfinden,


- Du bist nicht Ich, woher weißt Du das ?


Also wenn ich wieder mit der pyrrhonischen Skepsis anfange, dann weiß ich es nicht und kann mir auch nie sicher sein...!
Jedoch habe ich aus meiner Sicht einen anderen Blickwinkel, ich stehe am Ufer und du bist im Wasser (ich weiß nicht wie du dich fühlst, ich kann nur aus eigener Erfahrung mein Gefühl eines wasseraufenthaltes reflektieren, dieses "Gefühl" könnte ja mit deinem übereinstimmen, jedoch bin ich nicht in der Lage dies zu erkennen, dein ganzer Organismus (Anatomie, biochemische Prozesse) müsste mit meinem übereinstimmen. Aus dieser Einsicht kann ich nicht davon ausgehen, dass du mir gleichst und selbst wenn dies so wäre, dann wären wir beide noch 2 Organismen jeweils an einem anderen Ort und somit mit verschiedenen Eindrücken.

Zitat:
- Das Ich ist bedingt entstanden.


Das glaube ich auch! zwinkern

Zitat:
Die Festigkeit und Selbstständigkeit der materiellen Gegenstände und der Gedanken sind nur
eine Täuschung. Nichts hat einen eigenen Kern. Alles ist nur aufgrund eine Geflechts
wechselseitiger Beziehungen vorhanden. Vergleiche z.B. auch Schopenhauer.


Kann man das nicht auch immer mit dem Ursache-Wirkungsprinzip erklären, jede Wirkung hat eine Ursache und besteht nicht von selbst? Jedoch habe ich leider noch Probleme mit dem Unteilbaren (z.B. Atom (wenn man es nun als das Unteilbare ansieht wie früher))
Kannst du da ein bestimmtes Werk von Schopenhauer empfehlen? Ich habe mir "Die Welt als Wille und Vorstellung" besorgt!

Zitat:
man hat keinen Anfang und kein Ende!


- Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.


Eine ziemlich absolute Aussage, wie soll es denn einen Anfang geben, wenn es keinen gibt, und woher kommt dann das Ende?

Zitat:
- Mach Dir zur Abwechslung doch mal keine Vorstellungen. zwinkern


Dafür schlafe ich ja (obwohl man da ja auch viel träumen soll)!


- Du kannst nicht immer schlafen...


Irgendwann dann schon, denke ich jedenfalls, obwohl man das dann eher als ewigen Schlaf bezeichnet zwinkern !

Zitat:
- Alles hat seine Zeit. zwinkern


Gehst du immer von einer gewissen Stetigkeit aus?

Zitat:
Mir geht es auch so, der Nihilismus kann auch bei Neid sehr nützlich sein!


- Keine Arbeit, kein Essen.


Wenn du den Begriff Nihilismus ließt oder hörst, entstehen dann bei dir immer negative Assoziationen? (wenn du in negativ und positiv einteilst, was ich nicht unbedingt machen würde)

Zitat:
- Das Neue kann nur das Alte werden. zwinkern


Die Vernichtung kann ja auch alt werden, nur ist sie auch da, wenn sie niemand erkennt?
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Beitrag(#324868) Verfasst am: 09.08.2005, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Das Ich-Gefühl ist eine Täuschung. Das mußte auch ein Kant erkennen.
Z.B. sagt er in der Kritik der reinen Vernunft, dass das Ich eine an Inhalt gänzlich
leere Vorstellung sei...


Gut, ich bin leider noch kein guter "Kantversteher" (falls das überhaupt möglich ist),


- Das halte ich für möglich. zwinkern

Zitat:
jedoch hielt er auch die Entwicklung von Organismen als nicht erkennbar, weil sie nicht durch mathematisch-mechanische Naturerkenntnis erfasste werden können.
Ich würde das Ich auch nicht als Solches bezeichnen, es existiert wohl eher nur als Folge bestimmter chemischer und physikalischer Prozesse, die dann ein "Gefühl" erwirken. Nun sind die verschiedenen Organismen aber räumlich getrennt


- Tatsächlich ? Du hast Nietzsche gelesen oder ?

"Und wißt ihr auch, was mir "die Welt" ist? Soll ich sie Euch in meinem Spiegel zeigen? Diese Welt: Ein Ungeheuer an Kraft, welche nicht größer, nicht kleiner wird, die sich nicht verbraucht, sondern nur verwandelt, als ganzes unveränderlich groß, ein Haushalt ohne Ausgaben und Einbußen, aber ebenso ohne Zuwachs, ohne Einnahmen, vom "Nichts" umschlossen als von seiner Grenze, nichts Verschwimmendes, nichts Unendlich-Ausgedehntes, sondern als bestimmte Kraft einem bestimmten Raum eingelegt, und nicht einem Raume, der irgendwo "leer" wäre, vielmehr als Kraft überall, als Spiel von Kräften und Kraftwellen zugleich eins und vieles, hier sich häufend und zugleich dort sich mindernd, ein Meer in sich selber stürmender und flutender Kräfte, ewig sich wandelnd,...

Wo die buddhistische Philosophie von Leerheit schreibt, hat sich Nietzsche mal
wieder einen kleinen Scherz erlaubt. Lachen (Er hats mal schnell umgedreht)

Zitat:
und es erfolgt nur in gewisser Weise ein bestimmter Stoffaustausch! Es kann sein, dass du schon ein paar Hautschuppen von mir aufgenommen hast, jedoch bewirken die nichts in dem Ich Prozess, jedoch die Aufnahme meiner Person durch die Sinne und deren Verarbeitung können dies bewirken, wenn du dies dann als fehlendes Ich Gefühl aufnimmst, dann würde ich das momentan vestehen.


- "Ich"(ein konventioneller Ausdruck) glaube nicht, dass es etwas gibt, das für sich selbst
besteht, sondern immer nur in Abhängigkeit zu anderem. Also z.B. einen "Tisch" an sich
wird man wohl kaum finden. Schließlich besteht er aus seinen Teilen. Das sind menschliche
Abstraktionen/Unterscheidungen. In Deiner Vorstellung kannst Du soviel unterscheiden/zergliedern
wie Du lustig bist. Insofern wird sich wohl auch keine "Endursache" finden lassen.
Ein fehlendes Ich-Gefühl klingt krankhaft. Ich glaube nicht, dass etwas fehlt.

Zitat:
Wenn nun eine Person am ertrinken ist, dann kann die Person am Ufer nicht genau das Fühlen, was der Ertrinkende in diesem Moment fühlt, er kann sich nur vorstellen (z.B.durch eigenes erleben) wie sich der Mensch fühlt, aber dadurch kann er nie diese gefühlte Situation des Ertrinkenden empfinden,


- Es gibt Menschen die sich sehr gut in andere hineinversetzen können.
Das nennt man empathisch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie

Zitat:
Zitat:
- Du bist nicht Ich, woher weißt Du das ?


Also wenn ich wieder mit der pyrrhonischen Skepsis anfange, dann weiß ich es nicht und kann mir auch nie sicher sein...!
Jedoch habe ich aus meiner Sicht einen anderen Blickwinkel, ich stehe am Ufer und du bist im Wasser (ich weiß nicht wie du dich fühlst, ich kann nur aus eigener Erfahrung mein Gefühl eines wasseraufenthaltes reflektieren, dieses "Gefühl" könnte ja mit deinem übereinstimmen, jedoch bin ich nicht in der Lage dies zu erkennen, dein ganzer Organismus (Anatomie, biochemische Prozesse) müsste mit meinem übereinstimmen. Aus dieser Einsicht kann ich nicht davon ausgehen, dass du mir gleichst und selbst wenn dies so wäre, dann wären wir beide noch 2 Organismen jeweils an einem anderen Ort und somit mit verschiedenen Eindrücken.


- "Pantha rhei" ist ein gutes Argument gegen ein "Ding an sich". zwinkern

Zitat:
Zitat:
- Das Ich ist bedingt entstanden.


Das glaube ich auch! zwinkern

Zitat:
Die Festigkeit und Selbstständigkeit der materiellen Gegenstände und der Gedanken sind nur
eine Täuschung. Nichts hat einen eigenen Kern. Alles ist nur aufgrund eine Geflechts
wechselseitiger Beziehungen vorhanden. Vergleiche z.B. auch Schopenhauer.


Kann man das nicht auch immer mit dem Ursache-Wirkungsprinzip erklären, jede Wirkung hat eine Ursache und besteht nicht von selbst?


- Das kann man mit dem Ursache-Wirkungsprinzip erklären.
Bei Schopenhauer nennt sich das der Satz vom zureichenden Grunde.

Zitat:
Jedoch habe ich leider noch Probleme mit dem Unteilbaren (z.B. Atom (wenn man es nun als das Unteilbare ansieht wie früher))


- Ein Atom ist eine menschliche Anschauung und
existiert ebenso wenig vom Rest der Realität losgelöst.

Zitat:
Kannst du da ein bestimmtes Werk von Schopenhauer empfehlen? Ich habe mir "Die Welt als Wille und Vorstellung" besorgt!


- Schopenhauer wollte den Willen zum "Ding an sich" machen.
Insofern ist das schon Metaphysik. Die Welt als Wille und Vorstellung
ist nicht schlecht.

"Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde"

Zitat:
Zitat:
man hat keinen Anfang und kein Ende!


- Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.


Eine ziemlich absolute Aussage,


- Im Gegenteil.

Zitat:
wie soll es denn einen Anfang geben, wenn es keinen gibt, und woher kommt dann das Ende?


- Hast Du schon mal einen Tisch gebastelt ?
Dann wirst Du auch beantworten können,
was am "Anfang" eines Tisches steht. zwinkern

Verkrüppelt wird heil, krumm wird gerade, leer wird
voll, verschlissen wird neu, geringer Besitz soll bekommen, großer Besitz soll erschrecken. Darum der Berufene:
Er hegt die höchste Einheit und wird der Welt Vorbild.
Wirke auf das, was noch nicht da ist … ordne das, was noch verwirrt ist. Ein Baum von einem Klafter Umfang entsteht aus haarfeinem Halm, eine neunstufige Terrasse erhebt sich aus einem Häuflein Erde, eine tausend Meilen weite Reise beginnt vor deinem Fuß.

Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)

Zitat:
Zitat:
- Mach Dir zur Abwechslung doch mal keine Vorstellungen. zwinkern


Dafür schlafe ich ja (obwohl man da ja auch viel träumen soll)!


- Du kannst nicht immer schlafen...


Irgendwann dann schon, denke ich jedenfalls, obwohl man das dann eher als ewigen Schlaf bezeichnet zwinkern !


- Das geht vorbei. zwinkern

Zitat:
Zitat:
- Alles hat seine Zeit. zwinkern


Gehst du immer von einer gewissen Stetigkeit aus?


- Was ist schon beständig ?

Am Stirnhaar laßt den Augenblick uns fassen.
William Shakespeare (1564 - 1616)

Zitat:
Zitat:
Mir geht es auch so, der Nihilismus kann auch bei Neid sehr nützlich sein!


- Keine Arbeit, kein Essen.


Wenn du den Begriff Nihilismus ließt oder hörst, entstehen dann bei dir immer negative Assoziationen? (wenn du in negativ und positiv einteilst, was ich nicht unbedingt machen würde)


- Nein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nihilismus

Das Buch Kohelet finde ich z.B. ganz aufschlußreich.
(Auch wenn es bei mir nicht unter Nihilismus läuft)
Kafka wird auch Nihilismus unterstellt.
Das sehe ich anders.

Zitat:
Zitat:
- Das Neue kann nur das Alte werden. zwinkern


Die Vernichtung kann ja auch alt werden, nur ist sie auch da, wenn sie niemand erkennt?


Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören.
Das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel,
denn Himmel bedeuten eben: Unmöglichkeit von Krähen.

Franz Kafka (1883 - 1924)
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Beitrag(#324971) Verfasst am: 09.08.2005, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Ich"(ein konventioneller Ausdruck) glaube nicht, dass es etwas gibt, das für sich selbst
besteht, sondern immer nur in Abhängigkeit zu anderem. Also z.B. einen "Tisch" an sich
wird man wohl kaum finden. Schließlich besteht er aus seinen Teilen. Das sind menschliche
Abstraktionen/Unterscheidungen. In Deiner Vorstellung kannst Du soviel unterscheiden/zergliedern
wie Du lustig bist. Insofern wird sich wohl auch keine "Endursache" finden lassen.
Ein fehlendes Ich-Gefühl klingt krankhaft. Ich glaube nicht, dass etwas fehlt.


Du glaubst also nicht an das Unteilbare, oder ist es mehr so, dass es etwas nicht gibt, was man mit den Sinnen nicht aufnehmen kann und demzufolge auch nicht verarbeiten kann?


Zitat:
Wenn nun eine Person am ertrinken ist, dann kann die Person am Ufer nicht genau das Fühlen, was der Ertrinkende in diesem Moment fühlt, er kann sich nur vorstellen (z.B.durch eigenes erleben) wie sich der Mensch fühlt, aber dadurch kann er nie diese gefühlte Situation des Ertrinkenden empfinden,


- Es gibt Menschen die sich sehr gut in andere hineinversetzen können.


Lokale Unterschiede haben so wohl keine Auswirkungen auf Organismen oder Gegenstände?
Das Hineinversetzen ist das schon von mir in einem anderen Beitrag Beschriebene. Man geht vom eigenen "ICH" aus und kann nur durch seine Abstraktion die Situation betrachten!


Zitat:
- Ein Atom ist eine menschliche Anschauung und
existiert ebenso wenig vom Rest der Realität losgelöst.


D.h. alles was der Mensch erkennen kann oder sich in seinen Gedanken entwickelt bedingt einander, sobald also die Strings bewiesen sind, stehen sie in Beziehung zur ganzen Welt, und die Welt kann nicht nur aus Strings bestehen?

Zitat:
- Hast Du schon mal einen Tisch gebastelt ?
Dann wirst Du auch beantworten können,
was am "Anfang" eines Tisches steht. zwinkern


Woher kam das Holz, woher kam der Baum, woher kam die Erde, woher kamen die Steine...!? Eine unendliche Kette (oder Kette, deren Anfang nicht zu finden ist)!?

Zitat:
- Alles hat seine Zeit. zwinkern


Gehst du immer von einer gewissen Stetigkeit aus?


- Was ist schon beständig ?


Deine Aussage "Alles hat seine Zeit"! Ich weiß es gibt keine Tatsachen, nur Interpretationen, aber deine Ansichten zeigen im Grundtenor eine gewisse Stetigkeit!

Zitat:
Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören.
Das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel,
denn Himmel bedeuten eben: Unmöglichkeit von Krähen.
Franz Kafka (1883 - 1924)


Ja, die Vernichtung kann man wohl nur immer am Anfang mitmachen, die Vollendung ist nur ein Gedankenspiel!? Eine "ewige Wiederkehr des Gleichen" zwinkern ist auch denkbar wie so vieles!
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Beitrag(#325346) Verfasst am: 10.08.2005, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Ich"(ein konventioneller Ausdruck) glaube nicht, dass es etwas gibt, das für sich selbst
besteht, sondern immer nur in Abhängigkeit zu anderem. Also z.B. einen "Tisch" an sich
wird man wohl kaum finden. Schließlich besteht er aus seinen Teilen. Das sind menschliche
Abstraktionen/Unterscheidungen. In Deiner Vorstellung kannst Du soviel unterscheiden/zergliedern
wie Du lustig bist. Insofern wird sich wohl auch keine "Endursache" finden lassen.
Ein fehlendes Ich-Gefühl klingt krankhaft. Ich glaube nicht, dass etwas fehlt.


Du glaubst also nicht an das Unteilbare, oder ist es mehr so, dass es etwas nicht gibt, was man mit den Sinnen nicht aufnehmen kann und demzufolge auch nicht verarbeiten kann?


- Unteilbar ist ein "Wort", ein Fingerzeig auf den Mond.
Begriffe sind "dualistisch" gefasst. Sehr kausal.
Unteilbar gibts nicht ohne teilbar.
Das ist entsprechend Dialektik.
Unteilbar, Unsagbar, Unfassbar, etc.
können alles Begriffe sein die einen
Hinweis bieten. Beschreibung.

Zitat:
Zitat:
Wenn nun eine Person am ertrinken ist, dann kann die Person am Ufer nicht genau das Fühlen, was der Ertrinkende in diesem Moment fühlt, er kann sich nur vorstellen (z.B.durch eigenes erleben) wie sich der Mensch fühlt, aber dadurch kann er nie diese gefühlte Situation des Ertrinkenden empfinden,


- Es gibt Menschen die sich sehr gut in andere hineinversetzen können.


Lokale Unterschiede haben so wohl keine Auswirkungen auf Organismen oder Gegenstände?


Ähnlichseherei und Gleichmacherei sind das Merkmal schwacher Augen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Zitat:
Das Hineinversetzen ist das schon von mir in einem anderen Beitrag Beschriebene. Man geht vom eigenen "ICH" aus und kann nur durch seine Abstraktion die Situation betrachten!


Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung.
Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)

Zitat:
Zitat:
- Ein Atom ist eine menschliche Anschauung und
existiert ebenso wenig vom Rest der Realität losgelöst.


D.h. alles was der Mensch erkennen kann oder sich in seinen Gedanken entwickelt bedingt einander, sobald also die Strings bewiesen sind, stehen sie in Beziehung zur ganzen Welt, und die Welt kann nicht nur aus Strings bestehen?


- Strings sind auch unbewiesen ein Teil der Anschauung/Vorstellung.
Eine Abstraktion. Auf "Begriffe" kann man sich einigen.

Zitat:
Zitat:
- Hast Du schon mal einen Tisch gebastelt ?
Dann wirst Du auch beantworten können,
was am "Anfang" eines Tisches steht. zwinkern


Woher kam das Holz, woher kam der Baum, woher kam die Erde, woher kamen die Steine...!? Eine unendliche Kette (oder Kette, deren Anfang nicht zu finden ist)!?


- Schopenhauer / »Satz vom Grunde« : was auch immer ein Gegenstand unserer Anschauung und Erkenntnis sein mag, es ist ein solcher Immer nur vermöge eines anderen, welches seinerseits wieder nur vermöge eines anderen ein Element dieser Welt sein kann.

Zitat:
Zitat:
- Alles hat seine Zeit. zwinkern


Gehst du immer von einer gewissen Stetigkeit aus?


- Was ist schon beständig ?


Deine Aussage "Alles hat seine Zeit"! Ich weiß es gibt keine Tatsachen, nur Interpretationen, aber deine Ansichten zeigen im Grundtenor eine gewisse Stetigkeit!


http://www.zeitzuleben.de/inhalte/in/geschichten/68_zufriedenheit.html


Zitat:
Zitat:
Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören.
Das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel,
denn Himmel bedeuten eben: Unmöglichkeit von Krähen.
Franz Kafka (1883 - 1924)


Ja, die Vernichtung kann man wohl nur immer am Anfang mitmachen,


- Jeder Anfang kann als Ende gesehen werden, jedes Ende als Anfang.

Zitat:
die Vollendung ist nur ein Gedankenspiel!?


Diogenes führt den Studenten der Akademie
Platons Definitions- und Klassifikationswahn ad absurdum:

«Als Platon definierte: "Der Mensch ist ein zweifüssiges, ungefiedertes Lebewesen"
und damit Anklang fand, rupfte er einem Hahn die Federn aus,
brachte ihn in dessen Unterricht und sagte:
"Das ist Platons Mensch!" Infolgedessen wurde der Begriffsbestimmung hinzugefügt:
"Mit platten Nägeln." (Anspielung auf Platon selbst)

Zitat:
Eine "ewige Wiederkehr des Gleichen" zwinkern ist auch denkbar wie so vieles!


- Wo keine Wurzel, Erde, Blatt zu sehen,
Wie sollte dort ein Schlinggewächs entstehen?
"..."
Udana 7.6
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Beitrag(#326017) Verfasst am: 12.08.2005, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Unteilbar ist ein "Wort", ein Fingerzeig auf den Mond.
Begriffe sind "dualistisch" gefasst. Sehr kausal.
Unteilbar gibts nicht ohne teilbar.
Das ist entsprechend Dialektik.
Unteilbar, Unsagbar, Unfassbar, etc.
können alles Begriffe sein die einen
Hinweis bieten. Beschreibung.


Aber ist der Mensch nicht in der Lage an den völligen Anfang zu denken, oder an ein Ding, aus dem alles besteht? Ist das nun eher eine dialektische Auffassung, oder kann sie auch anders erklärt werden?
Ich könnte mir vorstellen, dass alles nur aus Atomen (oder anderen kleinen Teilchen aufgebaut ist)!

Zitat:
Ähnlichseherei und Gleichmacherei sind das Merkmal schwacher Augen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph


Die Sinne sind nun aber die Voraussetzungen für den Verstand! Wie soll der kurzsichtige Nietzsche wissen wie andere Menschen sehen! Cool
(Ich habe heute Nietzsche auch mal besucht Smilie , er hat eine schöne Ruhestätte)

Zitat:
Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung.
Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)


Wie soll das gemeint sein?

Zitat:
Schopenhauer / »Satz vom Grunde« : was auch immer ein Gegenstand unserer Anschauung und Erkenntnis sein mag, es ist ein solcher Immer nur vermöge eines anderen, welches seinerseits wieder nur vermöge eines anderen ein Element dieser Welt sein kann.


Ja, eine anderer Ausdruck für Ursache- Wirkung oder Determinismus!

Zitat:
http://www.zeitzuleben.de/inhalte/in/geschichten/68_zufriedenheit.html


Die Theorie ist oft leichter als die Praxis, nur muss das Denken nicht immer Schmerzhaft sein, eine Lehre geht von einer Stetigkeit aus, die man bei Menschen wohl auch in vielen Dingen finden kann, nur bei der Suche zum Glück denke ich das nicht unbedingt!

Zitat:
- Jeder Anfang kann als Ende gesehen werden, jedes Ende als Anfang.


Ich kann auch einen Stein als Mensch bezeichnen, wo sind die Grenzen? Es gibt wohl in deinem Denken keine Kategorien, für mich sind sie nur zur Vereinfachung des Lebens da, also auch nur Erfindungen des Menschen!
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#326087) Verfasst am: 12.08.2005, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Unteilbar ist ein "Wort", ein Fingerzeig auf den Mond.
Begriffe sind "dualistisch" gefasst. Sehr kausal.
Unteilbar gibts nicht ohne teilbar.
Das ist entsprechend Dialektik.
Unteilbar, Unsagbar, Unfassbar, etc.
können alles Begriffe sein die einen
Hinweis bieten. Beschreibung.


Aber ist der Mensch nicht in der Lage an den völligen Anfang zu denken, oder an ein Ding, aus dem alles besteht? Ist das nun eher eine dialektische Auffassung, oder kann sie auch anders erklärt werden?
Ich könnte mir vorstellen, dass alles nur aus Atomen (oder anderen kleinen Teilchen aufgebaut ist)!


- Du sagst es. Vorstellung. zwinkern
Wenn es "besteht", dann ist es auch zusammengesetzt und
also gewissermaßen gebaut(gedanklich).
Etwas Geschaffenes. Wie z.B. ein "Haus".

Zitat:
Zitat:
Ähnlichseherei und Gleichmacherei sind das Merkmal schwacher Augen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph


Die Sinne sind nun aber die Voraussetzungen für den Verstand!


- Nach Kant schreibt der Verstand der Wirklichkeit vor, wie sie zu erscheinen habe...
Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, sondern die Erde um die Sonne.
Kants kopernikanische Wende.

Zitat:
Wie soll der kurzsichtige Nietzsche wissen wie andere Menschen sehen! Cool
(Ich habe heute Nietzsche auch mal besucht Smilie , er hat eine schöne Ruhestätte)


- Nunja, bei ihm ewige Wiederkehr.

Zitat:
Zitat:
Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung.
Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)


Wie soll das gemeint sein?


- Gute Frage. zwinkern


.
.
.
.
.
http://home.pages.at/onkellotus/TTK/German_Claus_TTK.html

http://gutenberg.spiegel.de/wilhelm/taotekin/taotekin.htm

Zitat:
Ich kann auch einen Stein als Mensch bezeichnen, wo sind die Grenzen?


- Ein Mensch hat andere Voraussetzungen.

Zitat:
Es gibt wohl in deinem Denken keine Kategorien,


- Klar, sie sind praktisch. Warum soll ich sie leugnen.
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#326236) Verfasst am: 12.08.2005, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Du sagst es. Vorstellung. zwinkern
Wenn es "besteht", dann ist es auch zusammengesetzt und
also gewissermaßen gebaut(gedanklich).
Etwas Geschaffenes. Wie z.B. ein "Haus".


Entschuldigung, aber ich frage lieber nochmal nach, ich verstehe die erste Schlussfolgerung nicht, wie kommst du von Bestehen auf Zusammensetzen und dann auf Bauen (gedanklich)!
Es ist etwas Geschaffenes, das verstehe ich, meine Vorstellung baut sich dieses Bild nach verschiedenen Erfahrungen auf, nur weiß ich nicht wie du zu der Schlussfolgerung kommst?

Zitat:
Nach Kant schreibt der Verstand der Wirklichkeit vor, wie sie zu erscheinen habe...
Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, sondern die Erde um die Sonne.
Kants kopernikanische Wende.


Nun kann der Verstand nach Hume aber erst wirken, wenn er durch die Sinne bedient wird, wieso dachte man denn, dass sich die Sonne um die Erde dreht? Erst wenn die Sinne neue Informationen aufnehemen, kann der Verstand auch zu neuen wirken kommen!

Zitat:
Ein Mensch hat andere Voraussetzungen.


Ein Stein auch! zwinkern
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#326335) Verfasst am: 12.08.2005, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Du sagst es. Vorstellung. zwinkern
Wenn es "besteht", dann ist es auch zusammengesetzt und
also gewissermaßen gebaut(gedanklich).
Etwas Geschaffenes. Wie z.B. ein "Haus".


Entschuldigung,


- Dafür nicht. zwinkern

Zitat:
aber ich frage lieber nochmal nach, ich verstehe die erste Schlussfolgerung nicht, wie kommst du von Bestehen auf Zusammensetzen und dann auf Bauen (gedanklich)!


- Wenn Du mich fragst: "woraus besteht ein Haus?"
Dann könnte ich Dir z.B. antworten: "Aus Holz, Steinen, Beton, et cetera."

Da wird mir also klar - ein "Haus" das ist zusammengesetzt, es besteht aus
Bestandteilen. (Teile, bzw. Dinge. Teile/Dinge sind Abstraktionen, bzw.
Unterscheidungen. Ein Ding ist etwas Unterschiedenes.)

Von dem Wort zusammengesetzt zu zusammengebaut ist
es wirklich nicht so weit. Insbesondere, wenn ich ein Haus
als Beispiel wähle. Ein Haus ist etwas Geschaffenes.
Es hat eine Ursache. Bedingt entstanden.
Ein Haus entsteht. Ein Haus vergeht.
Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.

Zitat:
Es ist etwas Geschaffenes, das verstehe ich, meine Vorstellung baut sich dieses Bild nach verschiedenen Erfahrungen auf, nur weiß ich nicht wie du zu der Schlussfolgerung kommst?


Wenn es etwas Geschaffenes ist, dann ist es etwas bedingtes.
Es hat entsprechend Voraussetzungen/Bedingungen.
Ein Haus hat entsprechend Ursachen.
Z.B. ein Fundament.

Zitat:
Zitat:
Nach Kant schreibt der Verstand der Wirklichkeit vor, wie sie zu erscheinen habe...
Die Sonne dreht sich nicht um die Erde, sondern die Erde um die Sonne.
Kants kopernikanische Wende.


Nun kann der Verstand nach Hume aber erst wirken, wenn er durch die Sinne bedient wird, wieso dachte man denn, dass sich die Sonne um die Erde dreht?


- Weil es so "erschien". Erscheinungswelt.

Zitat:
Erst wenn die Sinne neue Informationen aufnehemen, kann der Verstand auch zu neuen wirken kommen!


- Ich glaube nicht, dass Körper und Geist so getrennt sind.
Mal ganz abgesehen von den künstlichen(geschaffenen) Kategorien.

Zitat:
Zitat:
Ein Mensch hat andere Voraussetzungen.


Ein Stein auch! zwinkern


- So sind sie aufgrund des Bestandes also nicht gleichzusetzen.
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#326652) Verfasst am: 13.08.2005, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Wenn Du mich fragst: "woraus besteht ein Haus?"
Dann könnte ich Dir z.B. antworten: "Aus Holz, Steinen, Beton, et cetera."

Da wird mir also klar - ein "Haus" das ist zusammengesetzt, es besteht aus
Bestandteilen. (Teile, bzw. Dinge. Teile/Dinge sind Abstraktionen, bzw.
Unterscheidungen. Ein Ding ist etwas Unterschiedenes.)

Von dem Wort zusammengesetzt zu zusammengebaut ist
es wirklich nicht so weit. Insbesondere, wenn ich ein Haus
als Beispiel wähle. Ein Haus ist etwas Geschaffenes.
Es hat eine Ursache. Bedingt entstanden.
Ein Haus entsteht. Ein Haus vergeht.
Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.


Ein Haus als Beispiel kann ich auch noch leicht verstehen und war auch nicht unbedingt das Problem zwinkern , es ging mehr dann um das "Letzte", das Ding an sich, wie es wohl heißt, also z.B. wie es die alten Griechen früher vom Atom dachten und wie heute die Strings als das "Letzte" Allumfassende gelten, diese sollen keine Bestandteile haben, sie sind ein einziger "Bestandteil" (was widersprüchlich ist Smilie )! Dort würde dann keine Verbindung von Bestandteil zu zusammengebaut entstehen!?

Und nun zum Anfang und Ende, es kann wohl nichts für "immer" bestehen, eine Umwandlung kann man auch als fortbestehen betrachten, ist dies wieder nur dialektisch, wenn ich nun z.B. den "Traum" einiger Paradiesanhänger nachgehe, dann hätte ihr Leben zwar einen Anfang, jedoch würde es zu keinem Ende kommen? (Übergang zum Paradies auch als Leben betrachtet)!

Zitat:
Wenn es etwas Geschaffenes ist, dann ist es etwas bedingtes.
Es hat entsprechend Voraussetzungen/Bedingungen.
Ein Haus hat entsprechend Ursachen.
Z.B. ein Fundament.


Das leuchtet mir ein, aber was ist mit "Dingen" die nicht geschaffen wurden!

Zitat:
- Weil es so "erschien". Erscheinungswelt.


Das wollte ich auch damit Ausdrücken!

Zitat:
- Ich glaube nicht, dass Körper und Geist so getrennt sind.
Mal ganz abgesehen von den künstlichen(geschaffenen) Kategorien.


Kategorien sind doch immer künstlich!
Wenn man wissen will, wieso im Haus Wasser eintritt, untersucht man auch die Stelle wo es eintritt und betrachtet nicht nur das ganze Haus! Der Geist, entstammt auch nur den chemisch, physikalischen Prozessen, man kann ihn auch materialistisch sehen wie den Körper, somit wollte ich auch nicht sagen, dass man sie getrennt betrachten sollte!

Zitat:
- So sind sie aufgrund des Bestandes also nicht gleichzusetzen.


So ist durch den Unterschied eine Gemeinsamkeit entstanden, also wieder ein Schritt um einen Stein als Mensch zu bezeichnen!
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#326660) Verfasst am: 13.08.2005, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Wenn Du mich fragst: "woraus besteht ein Haus?"
Dann könnte ich Dir z.B. antworten: "Aus Holz, Steinen, Beton, et cetera."

Da wird mir also klar - ein "Haus" das ist zusammengesetzt, es besteht aus
Bestandteilen. (Teile, bzw. Dinge. Teile/Dinge sind Abstraktionen, bzw.
Unterscheidungen. Ein Ding ist etwas Unterschiedenes.)

Von dem Wort zusammengesetzt zu zusammengebaut ist
es wirklich nicht so weit. Insbesondere, wenn ich ein Haus
als Beispiel wähle. Ein Haus ist etwas Geschaffenes.
Es hat eine Ursache. Bedingt entstanden.
Ein Haus entsteht. Ein Haus vergeht.
Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.


Ein Haus als Beispiel kann ich auch noch leicht verstehen und war auch nicht unbedingt das Problem zwinkern , es ging mehr dann um das "Letzte", das Ding an sich,


- Eine Endursache, oder einen (Schöpfer-)Gott, etc.

Zitat:
wie es wohl heißt, also z.B. wie es die alten Griechen früher vom Atom dachten und wie heute die Strings als das "Letzte" Allumfassende gelten, diese sollen keine Bestandteile haben, sie sind ein einziger "Bestandteil" (was widersprüchlich ist Smilie )! Dort würde dann keine Verbindung von Bestandteil zu zusammengebaut entstehen!?


- Bedingungslos bedingt Bedingung...
Ich glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, was "an sich" existiert.
Alle Dinge sind frei von einem Selbst, bedeutet im Umkehrschluß -
alle Dinge sind erfüllt von gegenseitiger Abhängigkeit und Wechselwirkung.
Die Festigkeit und Selbständigkeit der materiellen Gegenstände und der Gedanken
sind nur eine Täuschung, nichts hat einen eigenen "Kern" - alles ist nur
aufgrund eines wechselseitigen Geflechts verschiedenster Beziehungen vorhanden.
Für ein gutes Argument gegen ein Ding an sich halte ich Heraklits Ausspruch:
Alles fliesst - "Panta rhei".

Nietzsche argumentiert in seiner gewohnt ätzenden Weise gegen ein "Ding an sich". zwinkern
Allerdings ebenso schlüssig. Für ihn ist die Kategorie "Ding an sich" etwas für
Absterbende und Kranke.

Nietzsche
Menschliches, Allzumenschliches
Erstes Hauptstück:
Von den ersten und letzten Dingen

16

Erscheinung und Ding an sich. "..."

"..."

Zitat:
Und nun zum Anfang und Ende, es kann wohl nichts für "immer" bestehen, eine Umwandlung kann man auch als fortbestehen betrachten, ist dies wieder nur dialektisch, wenn ich nun z.B. den "Traum" einiger Paradiesanhänger nachgehe, dann hätte ihr Leben zwar einen Anfang, jedoch würde es zu keinem Ende kommen? (Übergang zum Paradies auch als Leben betrachtet)!


- Träume sind vergänglich...

Wer Honig essen will, der ertrage das Stechen der Bienen.
Aus Arabien

Zitat:
Zitat:
Wenn es etwas Geschaffenes ist, dann ist es etwas bedingtes.
Es hat entsprechend Voraussetzungen/Bedingungen.
Ein Haus hat entsprechend Ursachen.
Z.B. ein Fundament.


Das leuchtet mir ein, aber was ist mit "Dingen" die nicht geschaffen wurden!


Mr. Green

Ein Mönch bat um Unterweisung und sagte zu Bodhidharma:
"Mein Geist hat keinen Frieden. Bitte schenkt meinem Geist Frieden." –
"Nimm deinen Geist und bringe ihn hierher zu mir", antwortete Bodhidharma, "und ich werde ihm Frieden schenken." – "Aber, wenn ich meinen eigenen Geist suche", sagte der Mönch, "dann kann ich ihn nicht finden." – "Da!" rief Bodhidharma, "ich habe deinem Geist Frieden geschenkt!"

Zitat:
Zitat:
- Weil es so "erschien". Erscheinungswelt.


Das wollte ich auch damit Ausdrücken!

Zitat:
- Ich glaube nicht, dass Körper und Geist so getrennt sind.
Mal ganz abgesehen von den künstlichen(geschaffenen) Kategorien.


Kategorien sind doch immer künstlich!
Wenn man wissen will, wieso im Haus Wasser eintritt, untersucht man auch die Stelle wo es eintritt und betrachtet nicht nur das ganze Haus! Der Geist, entstammt auch nur den chemisch, physikalischen Prozessen, man kann ihn auch materialistisch sehen wie den Körper, somit wollte ich auch nicht sagen, dass man sie getrennt betrachten sollte!


- Haus Kategorie, Wasser Kategorie, Geist Kategorie, Physikalische Prozesse Kategorie,
Materialismus Kategorie, Körper Kategorie, usw. Worte beschreiben. Nietzsche
nannte das ein "bewegliches Heer von Metaphern".
Worte können recht praktisch sein aber eben nicht immer.
Manchmal sagt "z.B." ein Blick mehr als Tausend Worte.

"Die Wahrheit ist nicht in Büchern zu finden, in Zeichen und Worten das Gesetz nicht vererbt. Ans Herz wende dich, nach innen, zurück, um, wenn du selbst dich begriffen hast, Buddha zu werden." (Bodhidharma zugeschrieben)

Zitat:
Zitat:
- So sind sie aufgrund des Bestandes also nicht gleichzusetzen.


So ist durch den Unterschied eine Gemeinsamkeit entstanden, also wieder ein Schritt um einen Stein als Mensch zu bezeichnen!


http://www.yolanthe.de/stories/bichsel01.htm
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Beitrag(#327352) Verfasst am: 14.08.2005, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Eine Endursache, oder einen (Schöpfer-)Gott, etc.


Nein, es ging mir nicht um eine Endursache oder einen Schöpfer, es ging darum, dass etwas besteht! (ohne Ursache)

Zitat:
Bedingungslos bedingt Bedingung...
Ich glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, was "an sich" existiert.
Alle Dinge sind frei von einem Selbst, bedeutet im Umkehrschluß -
alle Dinge sind erfüllt von gegenseitiger Abhängigkeit und Wechselwirkung.
Die Festigkeit und Selbständigkeit der materiellen Gegenstände und der Gedanken
sind nur eine Täuschung, nichts hat einen eigenen "Kern" - alles ist nur
aufgrund eines wechselseitigen Geflechts verschiedenster Beziehungen vorhanden.
Für ein gutes Argument gegen ein Ding an sich halte ich Heraklits Ausspruch:
Alles fliesst - "Panta rhei".


Bedingung hin Bedingung her, das Wort bedingt nichts, nur der Wortschöpfer sieht es so, es ist egal wie man es nun nennt! Nur weil der Mensch diese Wortschöpfung eingeführt hat, heißt das doch nicht, dass alles bedingt sein muss!

Ich glaube schon, dass sich etwas finden lässt, was "an sich" existiert, jedoch kann das auch nur fehlendes Wissen sein (was ja der Glaube ist Cool) !

Wieso sollen denn alle Dinge frei von einem Selbst sein, man muss ja nicht wieder in das Absolute abdriften, jedoch kann es doch "Dinge" (auch wenn sie laut Definition immer im Bezug stehen) geben, die frei von der Beeinflussung anderer Dinge sind!?

Wenn du die Aussage machst, dass nichts einen eigenen Kern hat, dann liegt wohl dieser Theorie ein Induktionsschluss vor? Mal abgesehen vom Induktionsproblem, wie kommt man zu so einer Aussage, wie begründet man dies, bei z.B. Strings? (diese Frage ist nicht provozierend gemeint zwinkern )

Zitat:
Träume sind vergänglich...

Wer Honig essen will, der ertrage das Stechen der Bienen.
Aus Arabien


Es ist wohl möglich sich einen Anfang zu denken, ohne ein Ende anzunehmen, oder es zu fixieren!
(z.B. in der Mathematik)

Zitat:
Worte können recht praktisch sein aber eben nicht immer.
Manchmal sagt "z.B." ein Blick mehr als Tausend Worte.


Nun, es kann aber sein, dass es bald einen Computer gibt, der dies schaffen kann, wenn man sich mit der Philosophie beschäftigt, merkt man schnell, dass Worte einfach ein zu geringes Mittel sind Gedanken darzustellen, ob dies nun "gut" oder "schlecht" ist, dafür gibt es keine Grundlage!

Mir fällt es ja schwer ein "sinnbefreites","bedingungsfreies" Leben (ohne Voraussetzung von Sinn und Bedingung) darzustellen, dies ist keine gute Grundlage um in einem Forum seine Meinung kund zu tun!

Zitat:
http://www.yolanthe.de/stories/bichsel01.htm


Wer sagt denn, dass ich den Himmel so sehe wie du, jeder Mensch hat andere Eindrücke, die mit einer Sprache in eine Kategorie gezwängt werden, um einen sozialen Kontakt zu erhalten!
Uns "kann es nur nicht bewusst werden", dass mein "blau" vielleicht dein "rot" ist!
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Beitrag(#327647) Verfasst am: 15.08.2005, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Eine Endursache, oder einen (Schöpfer-)Gott, etc.


Nein, es ging mir nicht um eine Endursache oder einen Schöpfer, es ging darum, dass etwas besteht! (ohne Ursache)


- Worauf steht es denn, bzw. welche Grundlage hat es denn ohne Ursache ? zwinkern

Zitat:
Zitat:
Bedingungslos bedingt Bedingung...
Ich glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, was "an sich" existiert.
Alle Dinge sind frei von einem Selbst, bedeutet im Umkehrschluß -
alle Dinge sind erfüllt von gegenseitiger Abhängigkeit und Wechselwirkung.
Die Festigkeit und Selbständigkeit der materiellen Gegenstände und der Gedanken
sind nur eine Täuschung, nichts hat einen eigenen "Kern" - alles ist nur
aufgrund eines wechselseitigen Geflechts verschiedenster Beziehungen vorhanden.
Für ein gutes Argument gegen ein Ding an sich halte ich Heraklits Ausspruch:
Alles fliesst - "Panta rhei".


Bedingung hin Bedingung her, das Wort bedingt nichts,


- Ich glaube nicht, dass Worte "an sich" existieren. zwinkern

Zitat:
nur der Wortschöpfer sieht es so, es ist egal wie man es nun nennt! Nur weil der Mensch diese Wortschöpfung eingeführt hat, heißt das doch nicht, dass alles bedingt sein muss!


- Was würde es denn für eine Rolle spielen, wenn es keinerlei Bezug hätte ? zwinkern

Zitat:
Ich glaube schon, dass sich etwas finden lässt, was "an sich" existiert, jedoch kann das auch nur fehlendes Wissen sein (was ja der Glaube ist Cool) !


- Du hast noch nicht wirklich verstanden, was "an sich" bedeutet.
In der Erscheinungswelt ist kein Vollkommener zu finden.

Zitat:
Wieso sollen denn alle Dinge frei von einem Selbst sein,


Samyutta Nikaya
S.22.95. Schaum
"..."
3. "Es ist, ihr Mönche, wie mit einer großen Schaummasse, die dieser Ganges mit sich führt. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, eben als hohl würde sie da erscheinen, eben als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Schaummasse ein Kern sein!
"..."

Zitat:
man muss ja nicht wieder in das Absolute abdriften, jedoch kann es doch "Dinge" (auch wenn sie laut Definition immer im Bezug stehen) geben, die frei von der Beeinflussung anderer Dinge sind!?


- Ein Ding "an sich" ist im Prinzip ein Widerspruch in sich selbst.
Wenn es "an sich" ist, wie soll es denn ein "Ding" sein.
Ein Ding ist etwas "gegenständliches", bzw. unterschiedenes, bzw.
verglichenes. "An sich" lässt sich wohl nicht wirklich vergleichen.
Wenn Du meinetwegen behauptest, alles sei "z.B." Reines Sein,
dann gäbe es entsprechend nichts anderes. Insofern könnte man
dann nicht mehr vom Gegenbegriff "Nichts" schreiben/sprechen.
Wenn aber der Vergleich fehlt, wie soll man da zu dem Begriff "Reines Sein"
(Das funktioniert auch mit dem Wort "Geist", etc) überhaupt kommen ?
Ohne Vergleich hat sich die Begrifflichkeit erledigt.

Bestensfalls das dann die Begriffe eine Verhältnisbeschreibung darstellen.
Metaphern. Einen Apfel "an sich" wird man nicht finden.
Ebenso wenig, wie man z.B. ein "Kind" an sich finden kann...
Wenn einer fragt, wo kommen denn die kleinen Kinder her,
dann wird man auf Eltern verweisen(bzw. Mann/Frau, usw).


Zitat:
Wenn du die Aussage machst, dass nichts einen eigenen Kern hat, dann liegt wohl dieser Theorie ein Induktionsschluss vor?


- Ich glaube nicht das Induktionsschlüsse losgelöst von der Anschauung sind...

Zitat:
Mal abgesehen vom Induktionsproblem, wie kommt man zu so einer Aussage, wie begründet man dies, bei z.B. Strings? (diese Frage ist nicht provozierend gemeint zwinkern )


- Das ein Tisch nichts "festes" ist, obwohl er so angesehen wird, lässt sich daran
erkennen, dass er vergänglich ist.

Ebenso wie ein Bild etwas entstandenes ist. Es war nicht schon immer da(an sich).
Ein Bild ist z.B. zudem auch nie wirklich etwas "fertiges" - man kann es sicher
für fertig erklären, dass bedeutet aber nicht, dass es das wirklich ist.
Schließlich altert, bzw. "wird"(werden - Prozess - Ablauf) das Bild
immer noch.

Zitat:
Zitat:
Träume sind vergänglich...

Wer Honig essen will, der ertrage das Stechen der Bienen.
Aus Arabien


Es ist wohl möglich sich einen Anfang zu denken, ohne ein Ende anzunehmen, oder es zu fixieren!
(z.B. in der Mathematik)


- Ein Anfang ist etwas gemachtes(Entstandenes).

Zitat:
Zitat:
Worte können recht praktisch sein aber eben nicht immer.
Manchmal sagt "z.B." ein Blick mehr als Tausend Worte.


Nun, es kann aber sein, dass es bald einen Computer gibt, der dies schaffen kann, wenn man sich mit der Philosophie beschäftigt, merkt man schnell, dass Worte einfach ein zu geringes Mittel sind Gedanken darzustellen, ob dies nun "gut" oder "schlecht" ist, dafür gibt es keine Grundlage!


- Vielleicht. Aber es lässt sich nicht alles in Worte fassen. zwinkern

Zitat:
Mir fällt es ja schwer ein "sinnbefreites","bedingungsfreies" Leben (ohne Voraussetzung von Sinn und Bedingung) darzustellen, dies ist keine gute Grundlage um in einem Forum seine Meinung kund zu tun!


- Ich habe Dir keine Vorschriften gemacht. zwinkern

Zitat:
Zitat:
http://www.yolanthe.de/stories/bichsel01.htm


Wer sagt denn, dass ich den Himmel so sehe wie du,


- Wem sagst Du das ? zwinkern

Zitat:
jeder Mensch hat andere Eindrücke, die mit einer Sprache in eine Kategorie gezwängt werden, um einen sozialen Kontakt zu erhalten!


Schüler:
"Was ist der Pfad der Befreiung?"
Seng-ts'an:
"Wer bindet dich?"
Schüler:
"Niemand bindet mich."
Seng-ts'an:
"Weshalb möchtest du dann befreit werden?"

http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_aut/kaf/kaf_gib.htm

Zitat:
Uns "kann es nur nicht bewusst werden", dass mein "blau" vielleicht dein "rot" ist!


- Farben entstehen in Deinem Kopf. zwinkern

http://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie
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Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#328002) Verfasst am: 15.08.2005, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
- Worauf steht es denn, bzw. welche Grundlage hat es denn ohne Ursache ? zwinkern


Das ist es ja, es gibt "keine Grundlage"! Der Mensch schafft sich nur Eine zur Erleichterung! Und ich kann auch "besteht" ohne Grundlage sagen, so wie ich "ja" und "nein" sagen kann! zwinkern

Zitat:
- Ich glaube nicht, dass Worte "an sich" existieren. zwinkern


siehe oben!

Zitat:
Was würde es denn für eine Rolle spielen, wenn es keinerlei Bezug hätte ? zwinkern


Ich glaube du verstehst mich langsam! Smilie

Zitat:
Du hast noch nicht wirklich verstanden, was "an sich" bedeutet.
In der Erscheinungswelt ist kein Vollkommener zu finden.


Was meinst du mit Vollkommener, meinst du etwas "Beziehungsloses", oder etwas "Perfektes"?


Zitat:
Ein Ding "an sich" ist im Prinzip ein Widerspruch in sich selbst.
Wenn es "an sich" ist, wie soll es denn ein "Ding" sein.
Ein Ding ist etwas "gegenständliches", bzw. unterschiedenes, bzw.
verglichenes. "An sich" lässt sich wohl nicht wirklich vergleichen.
Wenn Du meinetwegen behauptest, alles sei "z.B." Reines Sein,
dann gäbe es entsprechend nichts anderes. Insofern könnte man
dann nicht mehr vom Gegenbegriff "Nichts" schreiben/sprechen.
Wenn aber der Vergleich fehlt, wie soll man da zu dem Begriff "Reines Sein"
(Das funktioniert auch mit dem Wort "Geist", etc) überhaupt kommen ?
Ohne Vergleich hat sich die Begrifflichkeit erledigt.


1+1=3, dies ist auch eine falsche Aussage, weil die Definition die Richtigkeit vorschreibt!
Ich kann Ding, auch als beziehungslos definieren, dann wäre der Begriff "Ding an sich" doppeltgemobbelt (keine Ahnung wie man das schreibt Smilie )!
Ein Vergleich muss ja nicht die "Wahrheit" über die "Dinge" sagen, er kann der Vereinfachung dienen, so wie die Waschmachine! Ob ich Hochhaus, Haus, Hütte oder Schloss sage, sagt nichts darüber aus, dass alle Gebäude aus Steinen bestehen!
Man kann auch einen Lebenssinn erfinden, jedoch besagt dies nicht, dass die "Existenz" auch sinnvoll ist!

Zitat:
Bestensfalls das dann die Begriffe eine Verhältnisbeschreibung darstellen.
Metaphern. Einen Apfel "an sich" wird man nicht finden.
Ebenso wenig, wie man z.B. ein "Kind" an sich finden kann...
Wenn einer fragt, wo kommen denn die kleinen Kinder her,
dann wird man auf Eltern verweisen(bzw. Mann/Frau, usw).


Eltern sind auch Kinder! Die Differenzierung dient der Vereinfachung sagt aber nichts über das "Ding an sich" aus!

Zitat:
Das ein Tisch nichts "festes" ist, obwohl er so angesehen wird, lässt sich daran
erkennen, dass er vergänglich ist.


Was ist dann mit Elektronen, Neutronen, Protonen, Strings... ? Ein Tisch ist ein Oberbegriff dieser Teilchen, er vergeht nicht, er wandelt sich nur!

Zitat:
- Ein Anfang ist etwas gemachtes(Entstandenes).


Deshalb muss aus diesen Gemachten kein Ende entstehen!

Zitat:
Zitat:
Mir fällt es ja schwer ein "sinnbefreites","bedingungsfreies" Leben (ohne Voraussetzung von Sinn und Bedingung) darzustellen, dies ist keine gute Grundlage um in einem Forum seine Meinung kund zu tun!


- Ich habe Dir keine Vorschriften gemacht. zwinkern


Habe ich das irgendwie anklingen lassen? Ich habe mich kritisiert! Smilie Das Geltungsbedürfnis ist dann wohl schon ein anderes Thema!

Zitat:
- Farben entstehen in Deinem Kopf. zwinkern

http://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesi


Aha, wieder was gelernt, danke Smilie, aber dies passt vielleicht nicht ganz zu meiner Aussage, aber dies war vielleicht auch nicht beabsichtigt!
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#328176) Verfasst am: 16.08.2005, 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Worauf steht es denn, bzw. welche Grundlage hat es denn ohne Ursache ? zwinkern


Das ist es ja,


- Ist es das ? zwinkern

Zitat:
es gibt "keine Grundlage"!


- Das wäre auch eine Grundlage.

Zitat:
Der Mensch schafft sich nur Eine zur Erleichterung! Und ich kann auch "besteht" ohne Grundlage sagen, so wie ich "ja" und "nein" sagen kann! zwinkern


- Du sagst nur deshalb etwas, weil Du auf meinen vorhergegangenen Beitrag
antwortest. Wenn ein Auge da ist, gibt es sehen. Wenn kein Auge da ist, gibt
es kein sehen.

Zitat:
Zitat:
- Ich glaube nicht, dass Worte "an sich" existieren. zwinkern


siehe oben!


Der "Satz vom Grunde"(nach Schopenhauer) - das heisst: was auch immer ein Gegenstand
unserer Anschauung und Erkenntnis sein mag, es ist ein solcher Immer nur vermöge eines
anderen, welches seinerseits wieder nur vermöge eines anderen ein Element dieser Welt
sein kann.

Zitat:
Zitat:
Was würde es denn für eine Rolle spielen, wenn es keinerlei Bezug hätte ? zwinkern


Ich glaube du verstehst mich langsam! Smilie


- Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es etwas gibt, das "an sich" existiert.

Zitat:
Zitat:
Du hast noch nicht wirklich verstanden, was "an sich" bedeutet.
In der Erscheinungswelt ist kein Vollkommener zu finden.


Was meinst du mit Vollkommener, meinst du etwas "Beziehungsloses", oder etwas "Perfektes"?


Kein Ding auf der Welt ist vollkommen.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.)

Zitat:
Zitat:
Ein Ding "an sich" ist im Prinzip ein Widerspruch in sich selbst.
Wenn es "an sich" ist, wie soll es denn ein "Ding" sein.
Ein Ding ist etwas "gegenständliches", bzw. unterschiedenes, bzw.
verglichenes. "An sich" lässt sich wohl nicht wirklich vergleichen.
Wenn Du meinetwegen behauptest, alles sei "z.B." Reines Sein,
dann gäbe es entsprechend nichts anderes. Insofern könnte man
dann nicht mehr vom Gegenbegriff "Nichts" schreiben/sprechen.
Wenn aber der Vergleich fehlt, wie soll man da zu dem Begriff "Reines Sein"
(Das funktioniert auch mit dem Wort "Geist", etc) überhaupt kommen ?
Ohne Vergleich hat sich die Begrifflichkeit erledigt.


1+1=3, dies ist auch eine falsche Aussage, weil die Definition die Richtigkeit vorschreibt!


- Kommt darauf an. Mathematisch ist das sicherlich falsch. Ohne den Kontext lässt sich
schwerlich eine Bewertung vornehmen.

Zitat:
Ich kann Ding, auch als beziehungslos definieren,


- Das dürfte schwer fallen, denn ein "Ding" ist bereits etwas unterschiedenes.
Ein Ding ist immer nur in der Menschenwelt ein "Ding".
Ist ja auch ein menschlicher Begriff.

Zitat:
dann wäre der Begriff "Ding an sich" doppeltgemobbelt (keine Ahnung wie man das schreibt Smilie )!
Ein Vergleich muss ja nicht die "Wahrheit" über die "Dinge" sagen,


- Habe ich ja auch nicht behauptet.

Zitat:
er kann der Vereinfachung dienen, so wie die Waschmachine! Ob ich Hochhaus, Haus, Hütte oder Schloss sage, sagt nichts darüber aus, dass alle Gebäude aus Steinen bestehen!


- Verhältnisbeschreibung.

Zitat:
Man kann auch einen Lebenssinn erfinden, jedoch besagt dies nicht, dass die "Existenz" auch sinnvoll ist!


- Ich glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, das "an sich" existiert. zwinkern

Zitat:
Zitat:
Bestensfalls das dann die Begriffe eine Verhältnisbeschreibung darstellen.
Metaphern. Einen Apfel "an sich" wird man nicht finden.
Ebenso wenig, wie man z.B. ein "Kind" an sich finden kann...
Wenn einer fragt, wo kommen denn die kleinen Kinder her,
dann wird man auf Eltern verweisen(bzw. Mann/Frau, usw).


Eltern sind auch Kinder!


- Ah gut.

Zitat:
Die Differenzierung dient der Vereinfachung sagt aber nichts über das "Ding an sich" aus!


Und der Ordensältere zog auf dem Boden einen Kreis und sprach zum König Milinda:
«Gibt es wohl, o König, ein Ende dieses Kreises?»


Zitat:
Zitat:
Das ein Tisch nichts "festes" ist, obwohl er so angesehen wird, lässt sich daran
erkennen, dass er vergänglich ist.


Was ist dann mit Elektronen, Neutronen, Protonen, Strings... ?


- Wandelbar, bedingt entstanden, vergänglich...

Zitat:
Ein Tisch ist ein Oberbegriff dieser Teilchen, er vergeht nicht, er wandelt sich nur!


- Vergehen würde ich schon sagen aber nicht vernichtet.

Zitat:
Zitat:
- Ein Anfang ist etwas gemachtes(Entstandenes).


Deshalb muss aus diesen Gemachten kein Ende entstehen!


- Ich schrieb ja, dass ein "Anfang" etwas gemachtes(erfundenes) sei.

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Mir fällt es ja schwer ein "sinnbefreites","bedingungsfreies" Leben (ohne Voraussetzung von Sinn und Bedingung) darzustellen, dies ist keine gute Grundlage um in einem Forum seine Meinung kund zu tun!


- Ich habe Dir keine Vorschriften gemacht. zwinkern


Habe ich das irgendwie anklingen lassen? Ich habe mich kritisiert! Smilie Das Geltungsbedürfnis ist dann wohl schon ein anderes Thema!


- Nein, dass denke ich nicht. zwinkern
Das hat alles mit einem sog. "Ich" zu tun.
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#328182) Verfasst am: 16.08.2005, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


- Frei nach Hermann Hesse: "Trink Auge was die Wimper hält."


Tschuldigung, wenn ich so dazwischenpresche, aber:

Augen, meine lieben Fensterlein,
Gebt mir schon so lange holden Schein,
Lasset freundlich Bild um Bild herein:
Einmal werdet ihr verdunkelt sein!

Fallen einst die müden Lider zu,
Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh;
Tastend streift sie ab die Wanderschuh',
Legt sich auch in ihre finstre Truh'.

Noch zwei Fünklein sieht sie glimmend stehn
Wie zwei Sternlein, innerlich zu sehn,
Bis sie schwanken und dann auch vergehn,
Wie von eines Falters Flügelwehn.

Doch noch wandl' ich auf dem Abendfeld,
Nur dem sinkenden Gestirn gesellt;
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,
Von dem goldnen Überfluß der Welt!


Gottfried Keller, Abendlied


Bin schon wieder weg.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#328232) Verfasst am: 16.08.2005, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


- Frei nach Hermann Hesse: "Trink Auge was die Wimper hält."


Tschuldigung,


- Da gibts nichts zu entschuldigen. zwinkern


Die unmögliche Tatsache
Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.



"Wie war" (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
"möglich, wie dies Unglück, ja - :
dass es überhaupt geschah?



Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?



Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, - kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht -?"



Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im Klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!



Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.


Christian Morgenstern (1871-1914)
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