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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#329490) Verfasst am: 18.08.2005, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
fenriswolf hat folgendes geschrieben:

Da ich kein gut Versorgter Staatsbediensteter bin , muß ich für meine Altervorsorge selbst etwas tun. Dafür hätte ich gerne mehr übrig.



Ich auch. Ich habe mir kürzlich ausrechnen gelassen, wie hoch meine Altersversorgung wäre, wenn ich wie in der Wirtschaft (nicht jedoch im öffentlichen Dienst) üblich mit 58 in Pension ginge. 45% meines jetzigen Nettoerwerbseinkommens wären weg. Ich habe deshalb schon vor mehreren Jahren eine private Zusatzversorgung abgeschlossen, um nicht im Alter sozialhilfebedürftig zu werden. Von Überversorgung kann bei öffentlich Bediensteten jedenfalls keine Rede sein, wenn man nicht gerade Oskar Lafontaine heißt.


Dafür brauchst du als Beamter für deine "45% weniger" auch keine Beiträge abdrücken.


Deswegen ist mein Bruttoeinkommen ja auch entsprechend geringer als das eines vergleichbar eingestuften Angestellten. Der Beitrag zur Altersversorgung wird bei Beamten vorweg abgezogen. Mein Dienstherr ist gesetzlich verpflichtet, diesen Betrag in eine Versicherung einzuzahlen, die meine Altersversorgung deckt.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#329505) Verfasst am: 18.08.2005, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:

Deswegen ist mein Bruttoeinkommen ja auch entsprechend geringer als das eines vergleichbar eingestuften Angestellten. Der Beitrag zur Altersversorgung wird bei Beamten vorweg abgezogen. Mein Dienstherr ist gesetzlich verpflichtet, diesen Betrag in eine Versicherung einzuzahlen, die meine Altersversorgung deckt.


Aber das ist doch eine zusätzliche und freiwillige Sache, oder ?

Die normalen Pensionen werden doch aus Steuermittlen bezahlt, weil hier keine Rücklagen getätigt wurden. Oder liege ich da falsch ?

Wenn man bedenkt, das die Rentenkassen auch regelmäßig aus Steuereinnahmen aufgestockt werden müssen, ist der Unterschied aber auch nicht mehr so groß.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#329507) Verfasst am: 18.08.2005, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
@DerManfred: Du bist politisch absolut korrekt und solltest Bundeskanzler werden, aber bitte lass mich raus bevor Du die Mauer baust, die natürlich keiner vorhat zu errichten!


Dass du Sozialismus nicht von Staatskapitalismus unterscheiden kannst, ist ja schon schlimm genug, aber dass du auch noch Sozialismus und Anarchismus zu verwechseln scheinst, das setzt dem Fass doch glatt die Krone aus dem Boden... oder so ähnlich... Schulterzucken

CoS hat folgendes geschrieben:
Das Problem liegt nicht an den bösen Arbeitgebern, denn Arbeitgeber heißen Arbeitgeber weil sie Arbeit geben.


Holla! Und ich dachte immer, die Arbeiter gäben den Arbeitgebern ihre Arbeitskraft für Geld... Mit den Augen rollen

Naja, das ist ja wohl mehr eine Perspektivenfrage...

CoS hat folgendes geschrieben:
[...] sondern an der Politik!


Für den Einen sind's die bösen Arbeitgeber, für den Anderen die bösen Politiker... Mit den Augen rollen
Ich würde vermuten: Leute sind ein Problem. zwinkern

CoS hat folgendes geschrieben:
Ohne Arbeitgeber hätten wir alle keine Arbeit.


Mit den Augen rollen Das ist 'mal eine Logik... Geschockt

Klar, irgendwer muss uns ja 'was zu tun geben, sonst langweilen wir uns ja zu Tode... Am Kopf kratzen

CoS hat folgendes geschrieben:
Habe ersatzweise einige Verschwörungstheorien auf Lager!


Nur her damit, ich studiere die Dinger schon seit einigen Jahren.
Ich finde sie köstlich. zwinkern

CoS hat folgendes geschrieben:
Das Problem am kapitalistischen System ist das System an sich.


Na, das ist doch 'mal ein Ansatz.
Das Problem am System ist das System. Also: vernichten wir das System, dann hat das System keine Probleme mehr. Äh, Moment...
"Die Gesellschaft besteht aus Beziehungen." (Karl R. Popper)

CoS hat folgendes geschrieben:
Das kapitalistische System schwankt an 2 Punkten! Erstens Zinsknechtschaft.


Na, das hört sich doch 'mal nach einer Verschwörung des Zionissmuss an... Lachen

CoS hat folgendes geschrieben:
und zweitens funktioniert der Kapitalismus nur solange er wachsen kann


Ja, das resultiert daraus.

CoS hat folgendes geschrieben:
Aber auch alle Systeme die auf zentrale Planwirtschaft hinauslaufen sind dem Tode geweiht - Es funktioniert einfach nicht, dass einer alle Arbeits und Produktionsmittel zur Verfügung stellt und am Ende gewinnbringend arbeiten kann - Ich kann (als staat mit zentraler planwirtschaft) höchstens so viel Geld verdienen wie ich (beispielsweise durch löhne) in Umlauf gebracht habe!


Du bist also der Meinung, es solle mehr Geld verdient werden, als in Umlauf gebracht wird?
Holla, wo kommt denn das ganze andere Geld her? Hat das etwa dieser komische ultra-mächtige Magier hergezaubert, von dem die Evangelikalen immer reden? Wie hieß er noch... ach ja, Gawd. Mit den Augen rollen

Sorry, jetzt aber 'mal Schluss mit Scherzen! fnord Dieses "Mehr" an Geld entsteht nicht (jedenfalls nicht direkt) durch irgendwelche Magier, sondern durch Zinsen.
Äh, Moment, hattest du nicht eben noch ganz sinnvollerweise gesagt, du stehst nicht auf Zinsen?

CoS hat folgendes geschrieben:
Das wiederum geht natürlich nicht, denn wenn ich allen Leuten ihre Löhne (beispielsweise in Form von Steuern) wieder wegnehme, können sie die Produkte (die sie selbst hergestellt haben und die ich bezahlt habe) nicht kaufen.


Was für eine brilliante Erkenntnis... Mit den Augen rollen

CoS hat folgendes geschrieben:
Die Menschen vergessen oft, dass wir alle Egoisten sind!


Eh-gooh... was? noc

CoS hat folgendes geschrieben:
Jeder will "mehr" haben! Hat jemand anderes "mehr" ist man neidisch...


Das ist es...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#329538) Verfasst am: 18.08.2005, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

göttertod hat folgendes geschrieben:
Aber wenn ich an die Menschen denke, die Alkoholiker sind oder einfach nicht Qualifiziert genug sind, und somit auf solche Jobs angewiesen sind.
Dann denke ich mir immer ihr armen Schweine....
Nein in solch einem System will ich nicht Leben...
Nein.
[...]
Es gibt in Deutschland Millionen Menschen die nur solche Jobs machen können, weil sie aus Familien kommen, in denen seit Generationen keine Bildung stattfand, in denen die Eltern und Grosseltern immer nur von Sozialhilfe lebten und kaum Werte vermitteln konnten, weil sie kaum an der Gesellschaft teilhaben konnten. Familien denen es verwehrt war sich z.B. einen Kapitalstock zu bilden um gemütlich vom Zins zu leben ohne etwas dafür zu leisten.
[...]
NEIN DANKE, SO EIN SYSTEM WILL ICH NICHT

ICH WILL SOLIDARITÄT.


Bei Deinem Beitag schnürts mir ein wenig die Brust zu und meine erste Reaktion ist auch ein "Das darf nicht sein".
Und Deinem Wunsch nach Solidarität schließe ich mich auch nur zu gerne an.

Nur werden wir nicht weiterkommen, solange von oben auf die Schmarozer von unten gezeigt wird, die "selber Schuld haben" und von unten auf die ausbeuterischen Bonzen oben.

Mich ärgert an der politischen/ öffentlichen Diskussion, dass Solidarität stets mit ausgestrecktem Zeigefinger von "den anderen" eingefordert wird. Die einen sehen Solidarität in der höheren Besteuerung der "Besserverdienenden". Die anderen sehen Solidarität in "Eigenverantwortung" und mehr Einsatz. "Sozial ist was Arbeit schafft".
Praktisch. Die eigene Wählerklientel ist aus dem Schneider und tun sollen gefälligst die anderen etwas.

So abgedroschen es klingt, aber Solidarität fängt an der eigenen Nasenspitze an.

Du hast die eine Seite ja schon lebendig dargestellt. Dass andere fett dran verdienen, dass sie Dich zum Buckel-krumm-Machen vermitteln ist absolut asozial, keine Frage.

Ein Alkoholiker, der sich und seine Familie in den Ruin säuft ist auch nicht solidarisch.

Bildung findet nicht statt sondern wird aktiv betrieben. Wenn Eltern sich nicht um die Aus-bildung ihrer Kinder kümmern ist das nicht solidarisch. Weder den Kindern noch der Gesellschaft gegenüber. Und laut PISA - Ergebnissen sind gerade die sozial schwachen Deutschen in dieser Hinsicht besonders nachlässig.

Wenn jemand nach 30 Jahren ohne Sport wegen Nackenverspannungen auf Rezept zur Krankengymnastik anstatt ins Fitnessstudio geht ist das unsolidarisch.
Nicht ganz die Hälfte unserer Gesundheitsausgaben geben wir aus für Krankheiten von Kreislaufsystem, Verdauungssystem und des Muskel- und Skelettsystems. Also dafür, dass wir zu fett und zu faul sind.
Aber was hilft das der armen Sau, die verreckt, weil sie sich beim "Monitor"-schauen aus Ärger über die Pharmaindustrie an den Erdnußflips verschluckt...?


[edit: Absatz raus, weil Zahlen verdreht]


Langer Rede kurzer Sinn. Ich wünsche mir sehnlich mehr Solidarität im Land.
Und Solidarität bedeutet für mich als aller aller erstes: Weg vom ICH! ICH! ICH!
Mir reicht schon ein kleiner Blick richtung Osteuropa, dass ich mich für unsere deutschen Jammerdebatten in Grund und Boden schäme.

Ich habe keine Meinung dazu, wie eine "gerecht(er)es" System aussehen könnte. Aber das wichtigste Merkmal wäre wohl eine Regierung, die Anreiz hat, dem Wähler den Spiegel vorzuhalten und nicht, ihm Sündenböcke und Zuckerchen zu liefern.

Und @topic: deswegen könnte ich niemals Lafontaine und Konsorten wählen.
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fenriswolf
Das Ende ist nah !



Anmeldungsdatum: 23.08.2003
Beiträge: 376
Wohnort: Celle

Beitrag(#329591) Verfasst am: 18.08.2005, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred schrieb :
Zitat:
du brauchst keine entlassungsgespräche führen, wenn die menschen die du dir hältst um besser leben zu können, draufkommen was gespielt wird, gehens sowieso so schnell als nöglich von allein. das problem ist nur sie kommen vom regen in die traufe. denn so wie du handelst und denkst machens fast alle anderen Unternehmer auch. Jeder für sich ein autoritärer von sich selbst eingenommener diktator, mit der gewissheit dass die gesetzgebung hinter Ihm steht.

...und erst den Personenkult den ich um meine Person als GröUaZ aufgebaut habe. Da ist PapaRatzi 'n kleiner Fliegenschiß dagegen. Ja , ich entschuldige mich. Ich sollte mich ja nicht lustig machen.
Als Inhaber eines Ingenieurbüros erwarte ich gar nicht , das jemand ein Leben lang bei mir bleibt. Irgendwann schaut man sich auch mal um und sucht neue berufliche Impulse und Inhalte.

DerManfred schrieb :
Zitat:
Unsachliche angriffe ? Du hast meine fragen beantwortet, und ich habe meine schlüße daraus gezogen. schon alleine die antwort wie du die verantwortung bezahlst, die du abgibst, zeigt davon dass du sicher nicht einmal den gedanken daran verschwendet hast, wie man menschen behandelt die in der unglücklichen lage sind, mindestens 10 std. ihres täglichen lebens fremdbestimmt leben zu müßen. Und noch dazu dafür sorgen müßen, dass der "scheff" ein besseres leben als sie führen kann.

Zum ersten muß ich mich nicht erst gedanklich in die Lage versetzen , wie es ist , fremdbestimmt zu arbeiten. Ich wurde ja nicht als Selbstständiger geboren. Als gelernter Maurer weiß ich durchaus , was schwere körperliche Arbeit bedeutet , und als Ingenieur kann man sich auch nicht gleich nach dem Diplom auf die eigenen Beine stellen. Um das bessere Leben meiner Arbeitgeber habe ich mir allerdings nie große Gedanken gemacht. Was auch daran liegt , daß die Einkommensunterschiede wohl nicht so extrem waren.


DerManfred schrieb :
Zitat:
Und jetzt mal nur so für dich zum nachdenken: Du bist der meinung dass du keine verantwortung abgibst. Sobald du eine anordnung an einen anderen menschen für eine tätigkeit gibst, übergibst du ihm gleichzeitig die verantwortung dafür. Was anders wäre es wenn du die tätigkeit selbst ausübst, dann liegt die verantwortung bei dir.

Ja natürlich ist derjenige dann für seine Arbeit verantwortlich. Aber eben nur intern. Wie gesagt : rechtliche , wirtschaftliche und imagebezogene Konsequenzen habe allein ich zu tragen. Das ist die Verantwortung , von der ich spreche. Aber wenn Du es willst : Ja , das andere ist auch eine Verantwortung. Du wirst es womöglich nicht glauben : Dafür gibt es sogar eine Entlohnung.

DerManfred schrieb :
Zitat:
tja und beispiele wie unternehmen funktionieren, wenn sie z.b. mitarbeiter zum mitinhaber machen gibts genug. Es gibt auch genug beispiele (frag einmal einen vernünftigen Unternehmensberater, was ein "scheff" gegen mobbing unternehmen soll) dass Unternehmen, wenn sie die verantwortung auch entlohnen, nicht in den ruin getrieben werden.

Der Onkel meiner Frau hat auch ein Ingenieurbüro , in dem er Partnerschaften ermöglicht hat. Dennoch hat er weitere Angestellte ( übersetzt : krummbucklige fremdbestimmte Lohnarbeitssklaven ). Da müssen allerdings auch die Rahmenbedingungen stimmen. In meiner Situation , kann es sogar für den Angestellten der absolut falsche Weg sein , sich als Partner in die Selbstständigkeit zu begeben. Da sich seit 1994 die Bauwirtschaft im Sinkflug befindet und ein Ende noch nicht so richtig absehbar ist , wäre es möglicherweise sehr dumm sich in die Selbstständigkeit zu begeben. Überleg mal was passiert , wenn er sich als Partner auf eigene Füße stellt und dann brechen die Umsätze ein. Dann ist er ebenfalls arbeitslos , nur das er dann kein Arbeitslosengeld erhält. So strategisch sollte man ruhig denken dürfen.
Und jetzt kommt das dicke egoistische Ende : In der momentanen wirtschaftlichen Situation will auch ich nicht meine eigene Existenz zusätzlich gefährden. Brechen die Umsätze ein , steht mir bei aufgeteilten Geschäftsanteilen möglicherweise nicht mehr ausreichend Geld zur Verfügung um meinen gewünschten Mindestlebensstandard aufrecht erhalten zu können. Wir reden hier jetzt nicht von Schampus , Kaviar und der Zweitwohnung in Marbella. Aber ich rede vom Zuhause von mir und meiner Familie , wir haben da viel Herzblut reingesteckt . Das werde ich unbedingt erhalten wollen. Schön und jetzt gib es mir! Schlag mich und gib mir Tiernamen , jaaaa...

DerManfred schrieb :
Zitat:
Du bist sicher überzeugt davon, dass in deinem Unternehmen nicht gemobbt wird. Ich sage dir aber, dass du sogar mobbing unterstützt. Und zwar dadurch, dass du die gehälter der ausgebeuteten geheim hältst. aber es ist ja schön, wenn sich die dummköpfe zusätzlich noch selbst untereinander unter druck setzen, erhöht ja den profit und steigert die arbeitsleistung. Und wenns einer nicht aushält, dann ist er ja für den arbeitseinsatz unbrauchbar.

Arbeit ist für Dich anscheinend etwas extrem lästiges und selbszerstörerisches , sofern sie nicht nach Deinem Idealbild geregelt ist. Du kannst Dir anscheinend nicht vorstellen , daß es Leute gibt , die Ihre Tätigkeit gerne ausführen.Die gerne und mit Freude zur Arbeit kommen , weil sie dort eine für sie interessante Tätigkeit ausführen , bei der sie sich entfalten können.


DerManfred schrieb :
Zitat:
Ich finde es auch nicht sehr passend, dass du dich über mich lustig machst, aber passt eigentlich ins profil vom selbstgefälligen, selbstgerechten Unternehmer.

Soll ich dich denn lieber genauso beschimpfen , wie Du es mit mir machst? Ich schimpfe zwar auch über andere Leute , aber ich beschimpfe in der Regel keine mir Fremden Personen. Aber angesichts Deines mir zugedachten Vokabulars nehme ich mir die Freiheit darauf mit einem gewissen Sarkasmus zu antworten.

DerManfred schrieb :
Zitat:
Nun zu meiner Person. Ich bin freiberufler, und das nicht egoistisch, denn wenn ein auftrag es erfordert nehme ich andere als Partner GLEICHBERECHTIGT mit ins Boot. Geht ganz einfach, mensch muss nur wollen. Und ich nehme keine aufträge von ausbeuterisch tätigen Unternehmen an. Es gibt leider genug andere, die diese art, menschen zu maschinen zu machen, unterstützen.

Karin Sommer würde jetzt sagen : "Mühe allein genügt nicht!"
Ich habe auch schon zur Entlastung Arbeit außer Haus gegeben , was meistens daneben ging. Meine Kundenbindung beruht auf meiner bestimmten Form planerischer Qualität. Daran sind meine Kunden gewöhnt und sie waren stets sehr irritiert , wenn ich ihnen Fremdarbeit untergejubelt hatte. Daher : Keine Experimente! ( in diesem Punkt jedenfalls) Die Qualität muß eingehalten werden , da kann ich Aufträge leider nicht einfach in fremde Hände geben und irgendjemanden machen lassen.

DerManfred schrieb :
Zitat:
das ist mein beitrag als anarchist, atheist und humanist. (reihenfolge ist alphabetisch) ausserdem bin ich noch (ich sags sehr ungern hier) bei 2 humanitären organisationen ehrenamtlich tätig.

Sag's doch gleich : Du bist Lodovico Settembrini! Lange nichts von Dir gehört.

DerManfred schrieb :
Zitat:
Und das ich nicht vergess: ich habe schon was gegen arbeit, vor allem gegen arbeit für solche wie du dich hier darstellst.

Jetzt brauchst Du nur noch dem Rest der Bevölkerung klarmachen , das sie alle , aber auch wirklich alle Ihr Leben Scheiße finden müssen. Folgen Sie Manfred , dem einzigen Weg zum wahren glücklich sein. Andere Lebensentwürfe und Vorstellungen beruhen ausschließlich auf Selbstbetrug und/oder Egoismus.

DerManfred schrieb :
Zitat:
und jetzt zu guter letzt einfach zum nachdenken für dich:

zum thema arbeit:

http://www.humanistische-aktion.homepage.t-online.de/arbeit.htm

Habe mich nun mit DeinemLesestoff beschäftigt.
DerManfred hat folgenden Text verlinkt :
Zitat:
Arbeit - was ist das?

Was einst für Fron und Mühsal stand, hat heute fast sakralen Charakter

Von Catharina Aanderud


In Zeiten, in denen Börsenfieber, Internet-Hype und StartUp-Euphorie die beherrschenden Themen sind, gerät leicht aus dem Blick, dass an dieser Entwicklung nur eine vergleichsweise kleine Anzahl von Menschen beteiligt ist und es ein Zurück ins "Paradies" der alten Arbeitswelt kontinuierlicher Vollbeschäftigung nicht geben wird. ...


Dem Text kann ich zustimmen. Dagegen gibt es nichts zu sagen.
Ich möchte dennoch darauf hinweisen , daß das persönliche Glück und die Zufriedenheit im Leben individuell bestimmt sind. Welchem Zweck Arbeit dient , kann sehr unterschiedlich bewertet werden.


DerManfred schrieb :
Zitat:
zum thema demokratie im Unternehmen:

In Mondragón sind Kapital und Arbeit in einer Hand. Hier gibt es nicht die Spaltung der Gesellschaft in Arbeitende und Besitzende. Hier ist das Kapital ein Instrument, das der Arbeit dient. Seine Hauptaufgabe ist die Entwicklung des Betriebes. Seine Rendite ist begrenzt und nicht an den Gewinn des Betriebes gekoppelt. Es ist Vorsorge getroffen, daß es sich nicht in den Händen weniger konzentrieren kann.

http://www.mausehaus.org/doc-mondragon/ueberblick-style-nobanner.html

Habe mir das durchgelesen und finde es wirklich interessant. Kann man es aber wirklich auf jede Situation übertragen? Im Genossenschaftlichen Modell scheint es mir eher um Arbeitsplätze im altherbegrachten Sinn zu gehen , in einer anderen Organisationsform allerdings.
Mir geht es allerdings um die Option , auch mal was ganz neues oder anderes auf die Beine stellen zu können. Wenn ich in einer Genossenschaft ( bzw. Kooperative ) eingebunden bin , kann ich mir derlei Eigeninitiative nur schwer vorstellen. Arbeit zur Sicherung des eigenen Lebens kann so gestaltet sein , die notwendigen Freiheiten einfach mal neue Ideen auszuprobieren zu können bietet sie mir nicht. Im übrigen kann nicht jeder einer Kooperative beitreten , auch hier gibt es Formen des Gruppenegoismus. Bei den beschriebenen technischen Erzeugnissen sind die Kooperativen auch sicherlich auf Halbfertigprodukte angewiesen , die von asiatischen Lohnsklaven hergestellt wurden. Ganz ehrlich ist das auch nicht. Aber so ist die Realität eben , man muß oft Kompromisse machen. Da ist nichts verkehrtes dabei.
Hast Du schon eine Kooperative gegründet? Dann würde ich sie mir gerne ansehen.


DerManfred schrieb :
Zitat:
wünsch dir und allen anderen interessierten viel vergnügen beim schmökern, und hoffe das einiges als denkanstoss dient.

Ja dann danke.

DerManfred schrieb :
Zitat:
Mein idealmodell der arbeit ist im system des kapitalismus und der parlamentarischen mehrheitsdemokratie nicht zu verwirklichen. Ausserdem ein mensch alleine KANN kein idealmodell entwickeln, solche konzepte beziehen ja die anderen menschen nicht ein, und sind daher zum scheitern verurteilt.

Funtionierende erfolgreiche Beispiele werden andere Menschen am ehesten überzeugen. Die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie finde ich allerdings bedenklich , aber als Anarchist siehst Du das natürlich anders.

DerManfred schrieb :
Zitat:
wenn ich (und auch andere hier) menschen zum nachdenken über die jetzige situation bringen kann, und dann ändert jeder etwas im rahmen seiner möglichkeiten an dieser situation, und kommuniziert mit anderen darüber, dann ist schon ein schritt gelungen.

Auch ich unterhalte mich mit anderen Menschen über alternative Lebens- und Gesellschaftsmodelle ( weniger im Internet als beim Grillen ) , aber wir beschimpfen dabei einander nicht. Wer allzu ereifernd seine erlösungstheorie verbreitet , macht sich in der Regel nur verdächtig. Mich zieht derlei in der Regel nicht besonders an. Für meine Sicht auf die Wirklichkeit gilt der Grundsatz , daß es keine allseeligmachenden Gesellschaftsmodelle gibt , perfekt ist es nirgendwo. Außer in Utopien , die noch kein Mensch verwirklicht gesehen hat.
_________________
Gott ißt Brot.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#329650) Verfasst am: 18.08.2005, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:

Deswegen ist mein Bruttoeinkommen ja auch entsprechend geringer als das eines vergleichbar eingestuften Angestellten. Der Beitrag zur Altersversorgung wird bei Beamten vorweg abgezogen. Mein Dienstherr ist gesetzlich verpflichtet, diesen Betrag in eine Versicherung einzuzahlen, die meine Altersversorgung deckt.


Aber das ist doch eine zusätzliche und freiwillige Sache, oder ?

Die normalen Pensionen werden doch aus Steuermittlen bezahlt, weil hier keine Rücklagen getätigt wurden. Oder liege ich da falsch ?

Wenn man bedenkt, das die Rentenkassen auch regelmäßig aus Steuereinnahmen aufgestockt werden müssen, ist der Unterschied aber auch nicht mehr so groß.


Das ist keineswegs eine freiwillige Sache, sondern Gemeinden mit weniger als 50 000 Einwohnern müssen für ihre Beamten in eine Versorgungskasse einzahlen. Damit funktioniert die Altersversorgung dieser Beamten ähnlich wie die gesetzliche Rentenversicherung. Nur größere Gemeinden sowie die Länder und der Bund sind von dieser Verpflichtung befreit. Sie müssen aus dem Unterschiedsbetrag zwischen Beamten- und Angestelltenbrutto eine Rücklage bilden. Tun sie das pflichtwidrig nicht, müssen sie die Pensionen aus anderen Quellen zahlen. Daraus ist die Legende entstanden, die Beamtenpensionen werden ohne Beitrag der Nutznießer aus allgemeinen Steuern finanziert.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#329656) Verfasst am: 18.08.2005, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:

Das ist keineswegs eine freiwillige Sache, sondern Gemeinden mit weniger als 50 000 Einwohnern müssen für ihre Beamten in eine Versorgungskasse einzahlen. Damit funktioniert die Altersversorgung dieser Beamten ähnlich wie die gesetzliche Rentenversicherung. Nur größere Gemeinden sowie die Länder und der Bund sind von dieser Verpflichtung befreit. Sie müssen aus dem Unterschiedsbetrag zwischen Beamten- und Angestelltenbrutto eine Rücklage bilden. Tun sie das pflichtwidrig nicht, müssen sie die Pensionen aus anderen Quellen zahlen. Daraus ist die Legende entstanden, die Beamtenpensionen werden ohne Beitrag der Nutznießer aus allgemeinen Steuern finanziert.


Wußte ich nicht. Man lernt halt nie aus zwinkern
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
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Beitrag(#329841) Verfasst am: 18.08.2005, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

http://de.biz.yahoo.com/050818/330/4nj5o.html
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
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Beitrag(#330079) Verfasst am: 18.08.2005, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
http://de.biz.yahoo.com/050818/330/4nj5o.html



50 % linksparteiwähler ?
oder
wer sind die kälber und wer die schlächter ?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#330080) Verfasst am: 18.08.2005, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hier wird nich' geschlachtet! Jedenfalls nicht, solange Machel zusieht! freakteach
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#330082) Verfasst am: 18.08.2005, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:

Das ist keineswegs eine freiwillige Sache, sondern Gemeinden mit weniger als 50 000 Einwohnern müssen für ihre Beamten in eine Versorgungskasse einzahlen. Damit funktioniert die Altersversorgung dieser Beamten ähnlich wie die gesetzliche Rentenversicherung. Nur größere Gemeinden sowie die Länder und der Bund sind von dieser Verpflichtung befreit. Sie müssen aus dem Unterschiedsbetrag zwischen Beamten- und Angestelltenbrutto eine Rücklage bilden. Tun sie das pflichtwidrig nicht, müssen sie die Pensionen aus anderen Quellen zahlen. Daraus ist die Legende entstanden, die Beamtenpensionen werden ohne Beitrag der Nutznießer aus allgemeinen Steuern finanziert.


Wußte ich nicht. Man lernt halt nie aus zwinkern


Das wissen die meisten Leute nicht. Genauso wie sich das Gerücht hält, Beamten würden keine Steuern zahlen.
Wird auch nie wirklich in den Medien besprochen, weils halt so praktisch ist, wenn man jemanden zum drauf rumhacken hat;-)
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#330218) Verfasst am: 18.08.2005, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
An alle die meinen 100 Jahre gearbeitet und am Ende beschissen wurden zu sein -


CoS hat folgendes geschrieben:
jeder der hier irgendeine Art von "kapitalistischer Boshaftigkeit" vermutet, sollte erstmal erwachsen werden


Du hast nicht das alleinige Recht gepachtet, dich über "Ungerechtigkeiten" (und seien sie noch so subjektiv, auch die meinigen) zu beklagen. Ein Beschiß (= Betrug) wäre ein Straftatbestand wo bei mir überhaupt keine Rede war, sondern lediglich über die Nichtanerkennungen von Leistungen durch einen Arbeitgeber bzw. von der Insolvenz des AG meines Sohnes und dessen Lohnrückstände. Naja, wenn man eben keine Argumente hat, dann versucht man es eben weiter mit Unterstellungen.

CoS hat folgendes geschrieben:
Aber auch alle Systeme die auf zentrale Planwirtschaft hinauslaufen sind dem Tode geweiht


Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Von Planwirtschaft hat hier noch keiner geschrieben.

CoS hat folgendes geschrieben:
Wenn hier eine Linkspartei gewählt wird, dann bin ich der erste der panisch das Land verlässt!


Und tschüß, ich werd dich nicht vermissen. Übrigens die Idee ist nicht neu: Damals, als Brandt gewählt wurde, haben auch einige "Selbständige" (komischerweise keine Großunternehmen) diesen Weg gewählt. Die BRD ist damals nicht untergegangen und eine Planwirtschaft wurde auch nicht eingeführt.

CoS hat folgendes geschrieben:
Wir sind alle Opfer des Kapitalismus - Jeder will "mehr" haben! Hat jemand anderes "mehr" ist man neidisch...


Na endlich, da ist es ja, das "Neidargument" (hab es schon vermißt). Das zeigt mir, dass du Verständnisresistent bist, denn es geht vorrangig NICHT um die, die Arbeit haben, aber zu wenig bezaht bekommen, sondern HAUPTSÄCHTLICH um die 5 Millionen, die KEINE Arbeit oder Ausbildungsstelle haben und auch um die, deren Arbeitsplatz akut gefährdet ist durch die verlangte Mehrarbeit der Mitarbeiter (denn mehr Arbeit ist nicht da) nur um mit diesen Einsparungen den Gewinn abermals zu erhöhen.

Für mich ist jetzt Schluß, denn deine Postings sind mir zu erbärmlich.
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#330809) Verfasst am: 19.08.2005, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
(denn mehr Arbeit ist nicht da)

Tut mir Leid, aber das stimmt nicht. Arbeit gibt es genug, sie ist nur zu teuer.
Gerade im Dienstleistungsbereich sind die Möglichkeiten unerschöpflich. Es lohnt sich halt einfach nicht.
Jeder der 5 Mio. Arbeitslosen könnte von heute auf morgen sagen, dankeschön fürs Geld, ich putze lieber für 3 Euro die Stunde. Der springende Punkt ist, dass die Gesellschaft jedem Bürger einen gewissen Lebensstandard garantiert.
Bevor du dich zu den polnischen Ärzten und Lehrern aufs Gurkenfeld stellst, bleib lieber zu Hause.

Ich glaube, es wäre viel damit gewonnen, Arbeitslosigkeit als soziale Errungenschaft oder von mir aus als Luxus zu sehen und nicht als Stigma.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#330916) Verfasst am: 19.08.2005, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, es wäre viel damit gewonnen, Arbeitslosigkeit als soziale Errungenschaft oder von mir aus als Luxus zu sehen und nicht als Stigma.



Das ist doch jetzt ein Witz, oder?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#330918) Verfasst am: 19.08.2005, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, es wäre viel damit gewonnen, Arbeitslosigkeit als soziale Errungenschaft oder von mir aus als Luxus zu sehen und nicht als Stigma.



Das ist doch jetzt ein Witz, oder?


http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=8946
http://www.zeit.de/2005/24/Kapitalismus_6?page=all
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#330933) Verfasst am: 19.08.2005, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

"75% der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht."

Ich schlage vor, diesem Mann den Preis "Charakterlosester Wicht des Jahres" zu verleihen. Die allermeisten Menschen sind zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts auf Arbeit angewiesen, weil sie nämlich kein Vermögen im Rücken haben, von dem sie als Müßiggänger leben können. Und wenn sie keine Arbeit haben, dann müssen sie mühsam als Kostgänger der Gesellschaft durchgefüttert werden. Ich habe selten so viel saudummes Geschwafel auf einem Haufen gelesen.
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Tarvoc
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Beitrag(#330936) Verfasst am: 19.08.2005, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
"75% der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht."

Ich schlage vor, diesem Mann den Preis "Charakterlosester Wicht des Jahres" zu verleihen. Die allermeisten Menschen sind zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts auf Arbeit angewiesen, weil sie nämlich kein Vermögen im Rücken haben, von dem sie als Müßiggänger leben können. Und wenn sie keine Arbeit haben, dann müssen sie mühsam als Kostgänger der Gesellschaft durchgefüttert werden. Ich habe selten so viel saudummes Geschwafel auf einem Haufen gelesen.


Vielleicht liest du dir die Artikel nochmal in Ruhe durch.
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
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Beitrag(#330954) Verfasst am: 19.08.2005, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
(denn mehr Arbeit ist nicht da)

Tut mir Leid, aber das stimmt nicht. Arbeit gibt es genug, sie ist nur zu teuer.
Gerade im Dienstleistungsbereich sind die Möglichkeiten unerschöpflich. Es lohnt sich halt einfach nicht.
Jeder der 5 Mio. Arbeitslosen könnte von heute auf morgen sagen, dankeschön fürs Geld, ich putze lieber für 3 Euro die Stunde. Der springende Punkt ist, dass die Gesellschaft jedem Bürger einen gewissen Lebensstandard garantiert.
Bevor du dich zu den polnischen Ärzten und Lehrern aufs Gurkenfeld stellst, bleib lieber zu Hause.

Ich glaube, es wäre viel damit gewonnen, Arbeitslosigkeit als soziale Errungenschaft oder von mir aus als Luxus zu sehen und nicht als Stigma.


wieder einmal ein trugschluss ...

die arbeit ist nicht zu teuer, sondern die unternehmen WOLLEN nicht mehr zahlen.
Und der springende Punkt ist nicht, dass die gesellschaft garantiert, sondern dass mensch ein minimum braucht um existieren zu können.
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CoS
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#330957) Verfasst am: 19.08.2005, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dass du Sozialismus nicht von Staatskapitalismus unterscheiden kannst, ist ja schon schlimm genug, aber dass du auch noch Sozialismus und Anarchismus zu verwechseln scheinst, das setzt dem Fass doch glatt die Krone aus dem Boden... oder so ähnlich...

Oha genau - So und wo Du mich jetzt so lieb kritisiert hast, sag mir doch bitte auch wie Du darauf schließt, dass ich Sozialismus mit Anarchismus verwechsle!

Zitat:
Holla! Und ich dachte immer, die Arbeiter gäben den Arbeitgebern ihre Arbeitskraft für Geld

Richtig - Sie bieten ihre Arbeitskraft an um damit Arbeit zu verrichten die ein anderer ihnen Aufträgt!
Mit welcher Stelle hast Du ein Problem?

Zitat:
Für den Einen sind's die bösen Arbeitgeber, für den Anderen die bösen Politiker...

Tja an irgendwem muss es ja liegen! Ich verweise als Argument auf die Schweiz wo es anscheinend besser Funktioniert als hier - Alleine die Arbeitslosenzahlen sprechen für sich! Grund ist aber auch eine andere Politik!

Zitat:
Nur her damit, ich studiere die Dinger schon seit einigen Jahren

Ich auch:
http://www.pilt.de

Zitat:
Das Problem am System ist das System.

Tja und das Problem daran das es ein Problem gibt ist die Tatsache das es ein Problem gibt! Worauf willst Du hinaus?

Zitat:
das hört sich doch 'mal nach einer Verschwörung des Zionissmuss an...

Nun das Zinsproblem besteht durchaus in Wirtschaft und Politik! Es ist nur eine Frage ob man es irgendwem andichtet und daraus eine Verschwörung macht!

Zitat:
Du bist also der Meinung, es solle mehr Geld verdient werden, als in Umlauf gebracht wird?

Ja eine Firma kann mehr Geld verdienen als sie in Umlauf gebracht hat - Sowas nennt man "Gewinn". Im Wirtschaftskreislauf wird ein Gewinn nicht ausgeschlossen! Der einzigste Unterschied zu dem kritisierten Modell ist, dass die Produktionsmittel und die Arbeitskräfte nicht in den Händen des Staats liegen und somit eine Umverteilung des Geldes möglich wird!

Zinsen hingegen sind Kosten die keiner Leistung zugeschrieben werden!

Mit Zinsknechtschaft meine ich was ich geschrieben habe! Heute muss der Staat Kredite aufnehmen um damit die Zinsen der anderen Kredite zu tilgen - Dadurch entstehen aber wiederum noch höhere Zinsen (da natürlich der neue Kredit auch verzinst wird) was im nächsten Jahr die Aufnahme eines noch höheren Kredites erfordert, welcher wiederum noch höhere Zinsen erzeugt usw...Never Ending Story...

Grüße
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#330961) Verfasst am: 20.08.2005, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
"75% der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht."

Ich schlage vor, diesem Mann den Preis "Charakterlosester Wicht des Jahres" zu verleihen. Die allermeisten Menschen sind zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts auf Arbeit angewiesen, weil sie nämlich kein Vermögen im Rücken haben, von dem sie als Müßiggänger leben können. Und wenn sie keine Arbeit haben, dann müssen sie mühsam als Kostgänger der Gesellschaft durchgefüttert werden. Ich habe selten so viel saudummes Geschwafel auf einem Haufen gelesen.


Vielleicht liest du dir die Artikel nochmal in Ruhe durch.



Bei nochmaligem Lesen ist das Gewäsch sogar noch schlimmer. Der Typ will doch nur die Arbeitskräfte drastisch verbilligen, auf Kosten des Staates und zur Profitmaximierung der Unternehmen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#330965) Verfasst am: 20.08.2005, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
So und wo Du mich jetzt so lieb kritisiert hast, sag mir doch bitte auch wie Du darauf schließt, dass ich Sozialismus mit Anarchismus verwechsle!


Du hast geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
@DerManfred: Du bist politisch absolut korrekt und solltest Bundeskanzler werden, aber bitte lass mich raus bevor Du die Mauer baust, die natürlich keiner vorhat zu errichten!


Wenn man DenManfred kennt, lässt das in der Tat die Überlegung zu, dass du hier Sozialismus mit Anarchismus verwechselst.
Oder du bist einfach nur blind... schau' dir doch 'mal DesManfreds Avatar an!

CoS hat folgendes geschrieben:
Mit welcher Stelle hast Du ein Problem?


"Problem" würde ich es nicht nennen. Es ist, wie gesagt, eine Perspektivenfrage...

CoS hat folgendes geschrieben:
Tja an irgendwem muss es ja liegen!


Monadisches Denken ist mir fremd. zwinkern
Mein Ziel ist es, die momentane Situation als Ganzheit zu begreifen.
So, wie man ja auch nicht einfach nur 'was gegen Magenschmerzen gibt, wenn ernsthafter Grund zur Annahme einer gesamtphysischen Erkrankung besteht...

CoS hat folgendes geschrieben:
Ich verweise als Argument auf die Schweiz, wo es anscheinend besser funktioniert als hier.


Die kleine, neutrale und finanziell (bzw. 'bankisch' zwinkern) zentrale Schweiz ist nicht mit dem großen und weltpolitisch und -wirtschaftlich involvierten System der Bundesrepublik zu vergleichen.
Zieh' doch als Beispiel lieber Frankreich heran - passt besser. Und die haben durchaus recht ähnliche Probleme. zwinkern

CoS hat folgendes geschrieben:
Tja und das Problem daran das es ein Problem gibt ist die Tatsache das es ein Problem gibt! Worauf willst Du hinaus?


Weiss ich nicht. Ich habe nur versucht, wiederzugeben, was du geschrieben hattest...

CoS hat folgendes geschrieben:
Nun, das Zinsproblem besteht durchaus in Wirtschaft und Politik!


Ich bin mir der Zinsproblematik durchaus bewusst. zwinkern

CoS hat folgendes geschrieben:
Ja, eine Firma kann mehr Geld verdienen als sie in Umlauf gebracht hat - Sowas nennt man "Gewinn".


Lies bitte nochmal den Zusammenhang. Es ging an der Stelle um gesamtsystemische bzw. 'volkswirtschaftliche' Zusammenhänge, nicht um reine betriebswirtschaftliche Überlegungen...

CoS hat folgendes geschrieben:
Im Wirtschaftskreislauf wird ein Gewinn nicht ausgeschlossen!


Gesamtwirtschaftlich gesehen schon. Es sei denn, es ist ein Zinssystem...

CoS hat folgendes geschrieben:
Zinsen hingegen sind Kosten, die keiner Leistung zugeschrieben werden!


Bist du sicher, dass sie keiner Leistung zugeschrieben werden?

Doch. Zinsen werden einer Leistung zugeschrieben. Die Leistung besteht darin, dass der Kredit es dir erlaubt, weitere Leistungen zu bezahlen. zwinkern
Also sozusagen die Bezahlung für eine Leistung, die es dir erlaubt, weitere Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Beispiel: Du willst ein Haus bauen, hast aber kein Geld, die Arbeiter zu bezahlen.
Du nimmst einen Kredit auf. Nun hast du plötzlich das Geld, die Arbeiter zu bezahlen. Und genau darin besteht die Leistung des Kreditgebers.

Du siehst also: Zinsen werden einer Leistung zugeschrieben. Allerdings auf eine höchst problematische Art und Weise.
Das Problem liegt allerdings nicht bei den Zinsen. Die Zinsen sind da gewissermaßen nur das Symptom, nicht jedoch der Auslöser der Krankheit...

CoS hat folgendes geschrieben:
Heute muss der Staat Kredite aufnehmen um damit die Zinsen der anderen Kredite zu tilgen - Dadurch entstehen aber wiederum noch höhere Zinsen (da natürlich der neue Kredit auch verzinst wird) was im nächsten Jahr die Aufnahme eines noch höheren Kredites erfordert, welcher wiederum noch höhere Zinsen erzeugt usw.


Ich bin mir wie gesagt dieser Mechanismen durchaus bewusst.
Vielleicht liest du noch 'mal folgendes Zitat von mir:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dieses "Mehr" an Geld entsteht nicht (jedenfalls nicht direkt) durch irgendwelche Magier, sondern durch Zinsen.
Äh, Moment, hattest du nicht eben noch ganz sinnvollerweise gesagt, du stehst nicht auf Zinsen?

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CoS
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#330978) Verfasst am: 20.08.2005, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn man DenManfred kennt, lässt das in der Tat die Überlegung zu, dass du hier Sozialismus mit Anarchismus verwechselst.
Oder du bist einfach nur blind... schau' dir doch 'mal DesManfreds Avatar an!

Achso es geht Dir um die Mauer...
Seine Ansichten bezüglich "Ich beute X aus" weil ich ein "böser, egoistischer Kapitalist" bin hört man auf linker Seite typischerweise unverändert genauso!

Was sein Avatar angeht. Ich war mir nicht ganz sicher, da das A beim Anarchismus Symbol durchgestrichen ist!

Zitat:
Die kleine, neutrale und finanziell (bzw. 'bankisch' ) zentrale Schweiz ist nicht mit dem großen und weltpolitisch und -wirtschaftlich involvierten System der Bundesrepublik zu vergleichen.
Zieh' doch als Beispiel lieber Frankreich heran - passt besser. Und die haben durchaus recht ähnliche Probleme.

OK das mag stimmen, aber ich denk mal die Schweiz dürfte dann auch bald Probleme haben - Das extreme Bankgeheimnis wurde ja weitgehend aufgehoben...

England beispielsweise hat ein stärkeres Wirtschaftswachstum als Deutschland!

Ich würd mal sagen, dass Deutschland und Frankreich 2 extreme sind (was man auch an der Neuverschuldung sieht)...

Dennoch - Wo siehst Du denn die Probleme?

Zitat:
Bist du sicher, dass sie keiner Leistung zugeschrieben werden?

OK so gesehen ja. Aber Du hast ja selbst gesagt, dass es krasse Probleme erzeugt!

Der Leitzins in DE liegt ja genau so hoch wie die Inflationsrate, somit ist der Real Zins bei nahe 0! Das ändert aber nichts am Nennwert und dieser kann sich nicht vermehren, oder?

Grüße
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#330984) Verfasst am: 20.08.2005, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Achso es geht Dir um die Mauer...
Seine Ansichten bezüglich "Ich beute X aus" weil ich ein "böser, egoistischer Kapitalist" bin hört man auf linker Seite typischerweise unverändert genauso!


Ja. Im Kapitalismus werden die Menschen von den Menschen ausgebeutet. Im Sozialismus ist es genau umgekehrt. zwinkern

CoS hat folgendes geschrieben:
OK das mag stimmen, aber ich denk mal die Schweiz dürfte dann auch bald Probleme haben - Das extreme Bankgeheimnis wurde ja weitgehend aufgehoben...


Könnte gut sein...

CoS hat folgendes geschrieben:
England beispielsweise hat ein stärkeres Wirtschaftswachstum als Deutschland!


Das glaube ich sogar. Hat aber weniger mit kompetenten Politikern zu tun. zwinkern
England hat z.B. durchgehend gute wirtschaftliche Connections. Das Verhältnis vieler Länder zu Deutschland hingegen ist immer noch etwas angespannt...

CoS hat folgendes geschrieben:
Wo siehst Du denn die Probleme?


Ich suche noch. zwinkern Aber es ist offensichtlich eine Frage unserer Art, mit Dingen wie 'Geld', 'Wert', 'Leistung', usw. umzugehen...

Ich hatte ja vor Kurzem hier 'mal die Metapher gebracht, wo ich das Geld mit Pawlows Hund und Schrödingers Katze verglichen hatte...
Bist du mit diesen beiden berühmten Pionier-Tieren der Wissenschaft vertraut?

CoS hat folgendes geschrieben:
OK so gesehen ja. Aber Du hast ja selbst gesagt, dass es krasse Probleme erzeugt!


Richtig. Das liegt allerdings nicht allein und auch nicht ursächlich am Zinssystem.

CoS hat folgendes geschrieben:
Der Leitzins in DE liegt ja genau so hoch wie die Inflationsrate, somit ist der Real Zins bei nahe 0! Das ändert aber nichts am Nennwert und dieser kann sich nicht vermehren, oder?


Da müsste ich erst wieder mein Wörterbuch 'rauskramen. noc
Hab' ein Gedächtnis wie ein Sieb für diese Wirtschafts-Terminologie...
Sorry, mit Wirtschaft beschäftige ich mich eben nicht so intensiv, wie z.B. mit Philosophie - letzteres hat mich einfach bisher mehr interessiert, und ich bin ja auch erst 20 Jahre jung...
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#330986) Verfasst am: 20.08.2005, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:

England beispielsweise hat ein stärkeres Wirtschaftswachstum als Deutschland!
Grüße


Na, dann warte mal noch ein bißchen. Sehr glücklich

Weißt du wirklich nicht auf welch tönernden Füßen das Wachstum von GB steht?

Habe gerade keinen Link zur Hand, sage es trotzdem: Die zeitgenossen von der Insel leben auf Pump. Sie geben (glaube ich) ca. 130 % ihres Einkommens aus. Irgendwann knallt's da auch.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#331001) Verfasst am: 20.08.2005, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Und der springende Punkt ist nicht, dass die gesellschaft garantiert, sondern dass mensch ein minimum braucht um existieren zu können.

Wie dir ein Blick in die Nachrichten sicher zeigt, ist diese Garantie kein Grundrecht, sondern eine Errungenschaft unserer westlichen Gesellschaftsformen.
Und vergleicht man die Kaufkraft unserer Sozialhilfeempfänger mit der von Arbeitern in Osteuropa, so ist auch klar, dass das wesentlich mehr als ein Existenzminimum ist.


DerManfred hat folgendes geschrieben:
wieder einmal ein trugschluss ...

die arbeit ist nicht zu teuer, sondern die unternehmen WOLLEN nicht mehr zahlen.

Also ich will in der Regel dann für etwas nicht mehr zahlen, wenns mir zu teuer ist... Am Kopf kratzen

Oder warum importieren wir jährlich gut 1 Mio. Saisonarbeitskräfte (darunter Lehrer, Bänker oder Ärzte auf Gurkenfeldern), wenn wir doch selbst 5 Mio. Arbeitslose hätten?
Doch nur deswegen, weil der Verdienst auf dem Gurkenfeld zwar dem polnischen Lehrer, nicht aber dem deutschen Arbeitslosen eine interessante Aufbesserung der Finanzen verspricht.
Oder anders herum, man müsste dem deutschen Arbeitslosen deutlich mehr Geld bieten, als dem polnischen Arzt, um diesen aufs Feld zu bewegen. Dieselbe Leistung ist in Deutschland also teurer als in Polen.

Eine andere ganz einfache Übung. Schau dich mal um in deiner Stadt und achte auf den Müll, heruntergekommene Fassaden, kaputte Scheiben. Das alles ist Arbeit, die getan werden könnte.
Und warum wird sie nicht getan?

Oder wieviele Leute würden sich wohl eine Putzfrau anstellen, wenn die für 10 Cent die Stunde putzen würde?
Das wären Millionen Arbeitsplätze auf einen Schlag.
Und warum passiert das nicht?
Weil niemand darauf angewiesen ist, um jeden Preis zu putzen. Folglich werden keine 3 Millionen neuer Putzfrauen beschäftigt, weil die Arbeit zu teuer ist und die potenziellen Auftraggeber für 10 Euro die Stunde lieber selbst (oder gar nicht) putzen.


Raphael hat folgendes geschrieben:
Das ist doch jetzt ein Witz, oder?


Nein, absolut nicht.

Um die Zeit hab ich nicht mehr ganz die Lust, das alles breitzuwalzen.

Nur soviel, ich hab's satt, dass auf Leute im sozialen Netz mit dem Finger gezeigt wird, weil es einfach Menschen gibt, die sich dem "Innovationtempo" nicht anpassen können, deswegen auf der Strecke bleiben und aus eigener Kraft nicht am Wohlstandszuwachs teilhaben können.
Genauso satt hab ich aber auch das ewige Gejammere vom ausgebeuteten kleinen Mann. Verglichen mit einem großen Teil der Welt, lebt man in Deutschland -egal an welchem Ende der Einkommensglocke- wie im Paradies.
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Tarvoc
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Beitrag(#331002) Verfasst am: 20.08.2005, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Wie dir ein Blick in die Nachrichten sicher zeigt, ist diese Garantie kein Grundrecht, sondern eine Errungenschaft unserer westlichen Gesellschaftsformen.


Holla! Eigentlich dachte ich, es ginge DemManfred in erster Linie um Grundbedürfnisse. Jedenfalls habe ich ihn so verstanden...

Ein Grundrecht ergibt sich dann, wenn du dir überlegst, was passiert, wenn die Befriedigung dieser Bedürfnisse über einen längeren Zeitraum hinweg verweigert wird. zwinkern
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#331012) Verfasst am: 20.08.2005, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ein Grundrecht ergibt sich dann, wenn du dir überlegst, was passiert, wenn die Befriedigung dieser Bedürfnisse über einen längeren Zeitraum hinweg verweigert wird.

Stimmt, falsches Wort benutzt.
Gemeint habe ich damit sowas wie ein Naturrecht, das jeder Mensch selbstverständlich für sich beanspruchen kann.
Ich komm grad nicht drauf, wie ich es treffend nennen soll Verlegen

Gut Nacht Sehr glücklich
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#331038) Verfasst am: 20.08.2005, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

CoS hat folgendes geschrieben:
England beispielsweise hat ein stärkeres Wirtschaftswachstum als Deutschland!


Das glaube ich sogar. Hat aber weniger mit kompetenten Politikern zu tun. zwinkern
England hat z.B. durchgehend gute wirtschaftliche Connections. Das Verhältnis vieler Länder zu Deutschland hingegen ist immer noch etwas angespannt...



Hmm....eine gewagte Theorie, wenn Deutschland "Exportweltmeister" ist deutet das IHMO nicht auf "angespannte Verhältnisse" hin. Selbst Israel kauft ja Uboote aus Germanien ein zwinkern

Die gesunkene Arbeitslosigkeit in GB liegt sicher daran, dass Blair die Jobvermittlung, etc. umgekrempelt hat. Das ist meiner Meinug nach, ein Bereich wo Politik auch heute noch effektiv was tun kann, ohne dass die böse Weltwirtschaft, Globlisierung oder Ölpreis ihnen hineinpfuscht.
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Tarvoc
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Beitrag(#331053) Verfasst am: 20.08.2005, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Hmm....eine gewagte Theorie, wenn Deutschland "Exportweltmeister" ist deutet das IHMO nicht auf "angespannte Verhältnisse" hin. Selbst Israel kauft ja Uboote aus Germanien ein. zwinkern


Da hast du zwar Recht. Aber allein darum ging es mir nicht.
Es ging mir v.A. um den 'Wirtschaftsstandort': Also, wieviele und welche Firmen hier Filialen eröffnen, etc.

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Die gesunkene Arbeitslosigkeit in GB liegt sicher daran, dass Blair die Jobvermittlung, etc. umgekrempelt hat. Das ist meiner Meinug nach, ein Bereich wo Politik auch heute noch effektiv was tun kann, ohne dass die böse Weltwirtschaft, Globlisierung oder Ölpreis ihnen hineinpfuscht.


Könnte natürlich auch sein... wie genau sieht das britische Modell aus und was unterscheidet es von Hartz 4?
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
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Beitrag(#332102) Verfasst am: 21.08.2005, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Tut mir Leid, aber das stimmt nicht. Arbeit gibt es genug,...


Zitat:
...und auch um die, deren Arbeitsplatz akut gefährdet ist durch die verlangte Mehrarbeit der Mitarbeiter (denn mehr Arbeit ist nicht da) nur um mit diesen Einsparungen den Gewinn abermals zu erhöhen.


Tut mir leid, aber mit diesem Satz habe ich die spezielle Situation in unserem Betrieb angesprochen und dort haben wir keine zusätzlichen Aufträge (z.Z. eher das Gegenteil), nur Versprechungen in die Zukunft.

Latenight hat folgendes geschrieben:
... sie ist nur zu teuer.


Tut mir leid, aber da irrst du: Die Arbeit, insbesondere im Dienstleistungsbereich, ist nicht zu teuer, sondern nicht mehr bezahlbar, das ist ein Unterschied. Wenn ich heute gegenüber vor 12 Jahren keine Ersparnisse für größere Anschaffungen (Waren oder Dienstleistungen) ansammeln kann, so liegt das nicht grundsätzlich an der Verteuerung durch Arbeitskosten, sondern an meinem rückläufigen Nettoverdienst. Andererseit beansprucht mein AG die Dienstleistung einer Leiharbeitsfirma, welche ihm zwar nur minimale Kostenersparnis durch Lohn einbringt, jedoch der Leiharbeiter nur noch ein drittel des unbefristet eingestellten Facharbeiters erhält. Kein Wunder also, wenn Waren und Dienstleistungen kaum noch bezahlt werden können.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, es wäre viel damit gewonnen, Arbeitslosigkeit als soziale Errungenschaft oder von mir aus als Luxus zu sehen und nicht als Stigma.


Ich kann das auch nicht verstehen, dass meine Söhne mit dem "Lusxus" Minijob oder Lehrstellenmangel keine eigene Lebensplanung aufbauen können. Welch ein Zynismus. Böse
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Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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