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Falameezar
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#332118) Verfasst am: 21.08.2005, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Oder warum importieren wir jährlich gut 1 Mio. Saisonarbeitskräfte (darunter Lehrer, Bänker oder Ärzte auf Gurkenfeldern), wenn wir doch selbst 5 Mio. Arbeitslose hätten?
Doch nur deswegen, weil der Verdienst auf dem Gurkenfeld zwar dem polnischen Lehrer, nicht aber dem deutschen Arbeitslosen eine interessante Aufbesserung der Finanzen verspricht.
Oder anders herum, man müsste dem deutschen Arbeitslosen deutlich mehr Geld bieten, als dem polnischen Arzt, um diesen aufs Feld zu bewegen. Dieselbe Leistung ist in Deutschland also teurer als in Polen.

Eine andere ganz einfache Übung. Schau dich mal um in deiner Stadt und achte auf den Müll, heruntergekommene Fassaden, kaputte Scheiben. Das alles ist Arbeit, die getan werden könnte.
Und warum wird sie nicht getan?

Oder wieviele Leute würden sich wohl eine Putzfrau anstellen, wenn die für 10 Cent die Stunde putzen würde?
Das wären Millionen Arbeitsplätze auf einen Schlag.
Und warum passiert das nicht?
Weil niemand darauf angewiesen ist, um jeden Preis zu putzen. Folglich werden keine 3 Millionen neuer Putzfrauen beschäftigt, weil die Arbeit zu teuer ist und die potenziellen Auftraggeber für 10 Euro die Stunde lieber selbst (oder gar nicht) putzen.


Also soviel Mist auf einem Haufen habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Wenn der polnische Lehrer hier als Spargelstecher arbeitet, dann deshalb, weil er nicht hier bleibt, sondern zuhause davon ca. ein halbes Jahr lang leben kann, währen ein Spargelstecher von hier mit dem Lohn nicht einmal einen halben Monat zurechtkäme. Die Löhne sollen also weiter abnehmen währen die Gewinne der Konzerne weiter steigen? Das ist nicht nur asynchrones Wachstum, sondern spiegelbildliches (Löhne runter, Gewinne nach oben). Das kann auf Dauer nicht einmal die Wirtschaft überleben, geschweige denn die Menschen.
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#332231) Verfasst am: 22.08.2005, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bist du mit diesen beiden berühmten Pionier-Tieren der Wissenschaft vertraut

Leider nicht, aber zum Thema Schrödingers Katze hab ich den:
Ist Schrödingers Katze tot - http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&g2=1&f=040915.rm

Zitat:
wenn Deutschland "Exportweltmeister" ist deutet das IHMO nicht auf "angespannte Verhältnisse" hin

*gg* Also erstens scheint der Export leicht zu hängen, denn das Bruttosozialprodukt ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, was imho daran liegt, dass die Lager voll sind!

Desweiteren deutet Massenexport durchaus auf Probleme im Inland hin - Nämlich dann, wenn die Leute im eigenen Land die Produkte nicht mehr kaufen können, weil ihnen das Geld dazu fehlt steigt der Export!

Wie z.B. in der DDR - Die wollte das entstehende Problem des fehlenden Geldes durch Massenexport beheben (und hat es nichtmal geschafft)! Die DDR war auch Exportweltmeister und wirtschaftlich am Ende!

Grüße
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#332242) Verfasst am: 22.08.2005, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
...
Zitat:
wenn Deutschland "Exportweltmeister" ist deutet das IHMO nicht auf "angespannte Verhältnisse" hin

*gg* Also erstens scheint der Export leicht zu hängen, denn das Bruttosozialprodukt ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, was imho daran liegt, dass die Lager voll sind!


Sonst noch was ? Pillepalle

CoS hat folgendes geschrieben:

Desweiteren deutet Massenexport durchaus auf Probleme im Inland hin - Nämlich dann, wenn die Leute im eigenen Land die Produkte nicht mehr kaufen können, weil ihnen das Geld dazu fehlt steigt der Export!


Wenn das wahr ist, dann nur wenn man die Zahlen ins Verhältnis setzt. Die Exportzahlen selbst sind aber absolut.
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#332297) Verfasst am: 22.08.2005, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/08/22/lafontaine__erholt__sich/lafontaine__erholt__sich.html

Zitat:
Der einstige „Sonnenkönig von der Saar“ logiert angemessen (Foto oben). Das liebevoll restaurierte, herrschaftliche Anwesen aus dem 15. Jahrhundert zählt zu den ältesten und größten Gütern der Insel.

Das Privatgrundstück erstreckt sich auf 2 Millionen (!) Quadratmetern: Mandel- und Olivenbäume, weidende Schafe, pickende Perlhühner – Romantik pur.

Der Politiker muß auf keinen Komfort verzichten: Barbecue-Terrasse, Swimmingpool (12 x 6 Meter), Kaminzimmer, Speisesaal mit großer Tafel, Salon mit Bibliothek, kostbare Antiquitäten ...

Laut Anbieter kostet die Villa für bis zu 9 Personen 3000 Euro/Woche. Bis Freitag hat Lafo noch Zeit, die Seele baumeln zu lassen – dann hat ihn der Wahlkampf wieder.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#332321) Verfasst am: 22.08.2005, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, es wäre viel damit gewonnen, Arbeitslosigkeit als soziale Errungenschaft oder von mir aus als Luxus zu sehen und nicht als Stigma.


Ich kann das auch nicht verstehen, dass meine Söhne mit dem "Lusxus" Minijob oder Lehrstellenmangel keine eigene Lebensplanung aufbauen können. Welch ein Zynismus. Böse


Dummerweise geht Arbeitslosigkeit (bzw Minijob oder Billig-Lohn-Job) mit Armut einher. Besonders auch für Kinder.
Gewiß, es handelt sich "nur" um relative Armut, also Zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#332328) Verfasst am: 22.08.2005, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/08/22/lafontaine__erholt__sich/lafontaine__erholt__sich.html

Zitat:
...


Der Kampf der Bildzeitung gegen die Linkspartei ist wirklich beeindruckend.
Schreiben die auch über den Lebensstandard der anderen Politiker?
Ist Lafontaine reicher als Peter Hartz?
Ist Stoiber ärmer als Joschka Fischer?
Hat Westerwelle mehr Geld als Merkel?
Fragen über Fragen.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#332389) Verfasst am: 22.08.2005, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Der Kampf der Bildzeitung gegen die Linkspartei ist wirklich beeindruckend.

Genau das hab ich mir auch überlegt! Auch wenn ich das politische Konzept der Linksparteien für Quatsch mit Sauce halte, übertrifft sich die Bild wiedermal in Sachen Meinungsmache als "unabhängige und neutrale" Zeitung!

Ich hab mal gelesen, dass die Bild pro CDU wäre - also sogar mit der CDU über bestimmte Ecken zusammenhängt!

Heute allerdings ließt mal mehr Anti-CDU und Pro-SPD Nachrichten! Wie in der letzten Ausgabe Bild am Sonntag, die ich durch Zufall mal in die Hände bekam. 2 Seiten bericht über Schröder und co. Ich bin doch der liebe und ich will euch allen nur das beste - Der liebe Herr Schröder ist schließlich auch gegen den Irak Krieg gewesen - Also das typische rumgesülze für Leute mit einem IQ der vom Fernsehsessel bis zum Kühlschrank (wo das Bier drin steht) reicht!

Von Bild kriegsch Plaq Smilie

Grüße
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#332406) Verfasst am: 22.08.2005, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Posting widerspiegelt nicht meine Meinung, sondern ich dachte es passt hier rein. Als Ösi bin ich in Sachen deutscher Politik ahnungslos, wie die deutsche Regierung wohl auch.
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#332627) Verfasst am: 22.08.2005, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Wenn ich heute gegenüber vor 12 Jahren keine Ersparnisse für größere Anschaffungen (Waren oder Dienstleistungen) ansammeln kann, so liegt das nicht grundsätzlich an der Verteuerung durch Arbeitskosten, sondern an meinem rückläufigen Nettoverdienst.

Es ist relativ egal, ob die Arbeitskosten bei uns teurer werden oder nicht. Springender Punkt ist, dass das Ausland diese Arbeiten immer hochwertiger zu viel niedrigeren Kosten anbieten kann.
Auch wenn sich absolut die Arbeitskosten nicht verteuern, werden sie durch die Entwicklungen im Ausland relativ gesehen teurer.


Falameezar hat folgendes geschrieben:
Ich kann das auch nicht verstehen, dass meine Söhne mit dem "Lusxus" Minijob oder Lehrstellenmangel keine eigene Lebensplanung aufbauen können. Welch ein Zynismus.

Die Situation ist wie gesagt so. Polnische Akademiker verrichten auf unseren Feldern arbeiten, die man in Deutschland für einen ungelernten Arbeitslosen als unzumutbar ansieht.
Bleibt noch die Frage, warum der polnische Lehrer von dem Geld lange gut leben kann, für das kein deutscher Arbeitsloser die Finger krumm machen will (genauer gesagt waren's in unserem Landkreis 7 und nach drei Tagen 2 von mehreren Tausend angeschriebenen).
Ich denke, wenn du in dich gehst, wirst du die Frage auch beantworten können.

Wenn ich diese Zustände als Luxus oder Errungenschaft bezeichne, sehe ich keinen Zynismus.
Ich glaube, dass Du so lange unzufrieden wärst, solange du es "ertragen" musst, nicht zur wohlhabenderen Hälfte der Gesellschaft zu gehören.
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Falameezar
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#332802) Verfasst am: 23.08.2005, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Es ist relativ egal, ob die Arbeitskosten bei uns teurer werden oder nicht. Springender Punkt ist, dass das Ausland diese Arbeiten immer hochwertiger zu viel niedrigeren Kosten anbieten kann.


Ach ja klar, die BRD wurde 2004 Exportweltmeister, weil die exportierten Produkte konkurrenzlos teuer sind Pillepalle. Die jahrelange Gehirnwäsche von FDP und Arbeitgebervereinigungen haben offensichtlich schon Früchte getragen.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Auch wenn sich absolut die Arbeitskosten nicht verteuern, werden sie durch die Entwicklungen im Ausland relativ gesehen teurer.


Das solltest du genauer begründen, denn dieser Satz im Zusammenhang mit dem vorausgehenden ergeben für mich keinen (zumindest eindeutigen) Sinn.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Die Situation ist wie gesagt so. Polnische Akademiker verrichten auf unseren Feldern arbeiten, die man in Deutschland für einen ungelernten Arbeitslosen als unzumutbar ansieht.


Inwieweit "unzumutbar"?

Latenight hat folgendes geschrieben:
Bleibt noch die Frage, warum der polnische Lehrer von dem Geld lange gut leben kann, für das kein deutscher Arbeitsloser die Finger krumm machen will (genauer gesagt waren's in unserem Landkreis 7 und nach drei Tagen 2 von mehreren Tausend angeschriebenen).


Vielleicht, weil der polnische Akademiker in seiner Heimat keine entsprechende Arbeit bekommt (da sie nicht angeboten wird), dafür aber die Hilfsarbeiterjobs in seiner Heimat noch mieser bezahlt werden als hier? Vielleicht, weil der "ungelernte deutsche Arbeitslose" ein 50-jähriger (ehemaliger) Montagearbeiter ist, dessen Kreuz kaputt ist (und deshalb gekündigt wurde)? Vielleicht weil bei 3,- € Stundenlohn der deutsche Arbeitslose mehr Nachteile als Vorteile hätte? Die Gründe sind sicherlich vielseitig, aber ich finde es perfide, wenn man den Eindruck vermitteln möchte, dass mit ALG 2 ein Leben in Saus und Braus möglich wäre und deshalb die schlecht bezahlten und schweren Arbeiten abgelehnt werden.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich denke, wenn du in dich gehst, wirst du die Frage auch beantworten können.


Und ich denke, dir mangelt es an "Lebenserfahrung" (damit meine ich nicht nur deine eigene).

Latenight hat folgendes geschrieben:
Wenn ich diese Zustände als Luxus oder Errungenschaft bezeichne, sehe ich keinen Zynismus. Ich glaube, dass Du so lange unzufrieden wärst, solange du es "ertragen" musst, nicht zur wohlhabenderen Hälfte der Gesellschaft zu gehören.


Mir geht es weniger um meine finanzielle Absicherung, sondern um die perverse Ethik, welche das Wohlergehen von juristischen Personen (z.B. Konzernen) höher bewertet als die für natürliche Personen (so wie du und ich) und deshalb die Konzerne ihre Gewinne durch Entlassungen, Outsourcing, Arbeitszeiterhöhungen uvm. immer mehr erhöhen können. In dieser Entwicklung sehe ich eine akute Gefahr für unsere freiheitliche und demokratische Gesellschaft. Die heute fremdenfeindliche Rhetorik eines Herrn Lafontaine könnte in einigen Jahren schon politische Realität werden.
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Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
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Beitrag(#332808) Verfasst am: 23.08.2005, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/08/22/lafontaine__erholt__sich/lafontaine__erholt__sich.html

Zitat:
Der einstige „Sonnenkönig von der Saar“ logiert angemessen (Foto oben). Das liebevoll restaurierte, herrschaftliche Anwesen aus dem 15. Jahrhundert zählt zu den ältesten und größten Gütern der Insel.

Das Privatgrundstück erstreckt sich auf 2 Millionen (!) Quadratmetern: Mandel- und Olivenbäume, weidende Schafe, pickende Perlhühner – Romantik pur.

Der Politiker muß auf keinen Komfort verzichten: Barbecue-Terrasse, Swimmingpool (12 x 6 Meter), Kaminzimmer, Speisesaal mit großer Tafel, Salon mit Bibliothek, kostbare Antiquitäten ...

Laut Anbieter kostet die Villa für bis zu 9 Personen 3000 Euro/Woche. Bis Freitag hat Lafo noch Zeit, die Seele baumeln zu lassen – dann hat ihn der Wahlkampf wieder.


Ich denke, das ist ein typisches "Neidargument" auf das ich mich nicht einlasse möchte. Herr Lafontaine mag von mir aus Urlaub machen wie er möchte, jedoch sein Taktieren und sein politischer Stil ist nur zum Erbrechen
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#332809) Verfasst am: 23.08.2005, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Recht hast du Falameezar. Wenn unser Heil darin liegt auf gleiches Arbeits-Niveau wie Polen oder China abzusinken, dann gute Nacht.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#335187) Verfasst am: 26.08.2005, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nett hat folgendes geschrieben:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/08/22/lafontaine__erholt__sich/lafontaine__erholt__sich.html

Also ich glaub nicht, dass das irgendwas damit zu tun hat, ob man glaubwürdige linke Politik machen kann...

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Ach ja klar, die BRD wurde 2004 Exportweltmeister, weil die exportierten Produkte konkurrenzlos teuer sind Die jahrelange Gehirnwäsche von FDP und Arbeitgebervereinigungen haben offensichtlich schon Früchte getragen.

Zunächst, ist ein deutscher Fernfahrer, der mehr als doppelt soviel kostet wie ein tschechischer teurer. Da gibt es wenig zu diskutieren.

Und dann weiß ich nicht, ob dir klar ist, dass ein fetter Teil dieser Exporte daraus besteht, dass ein Haufen im Ausland produzierter Teile in Deutschland zusammengebaut und ausgeführt wird. Der Produktionsintensive Part dieser Weltmeisterschaft findet also gar nicht in Deutschland statt. Eben weil es billiger ist, im Ausland eine Fabrik zu bauen, dort die Leute einzustellen und das Zeug dann nach D zu karren.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Das solltest du genauer begründen, denn dieser Satz im Zusammenhang mit dem vorausgehenden ergeben für mich keinen (zumindest eindeutigen) Sinn.

Will heißen, dass das Billiglohnausland mittlerweile in Sachen Qualität gewaltig aufholt und selbst bei gleichbleibenden deutschen Arbeitskosten eine Investition dort immer attraktiver wird.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Inwieweit "unzumutbar"?

Insofern unzumutbar, dass man jemanden eher fürs Nichtstun bezahlt als ihm sagt, er soll sich sein Geld beim Gurkenzupfen verdienen.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Und ich denke, dir mangelt es an "Lebenserfahrung" (damit meine ich nicht nur deine eigene).

Na das will ich gar nicht abstreiten. Was mich aber nicht davon abhält, mich darüber zu informieren, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass 5 Euro/h für einen Polen lukrativ und für einen Deutschen eine Frechheit sind.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Mir geht es weniger um meine finanzielle Absicherung, sondern um die perverse Ethik, welche das Wohlergehen von juristischen Personen (z.B. Konzernen) höher bewertet als die für natürliche Personen (so wie du und ich) und deshalb die Konzerne ihre Gewinne durch Entlassungen, Outsourcing, Arbeitszeiterhöhungen uvm. immer mehr erhöhen können.

Der liebe Neid mal wieder.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#335219) Verfasst am: 27.08.2005, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nach meinen Wahl-O-Mat Ergebnissen werd ich die wohl denn auch wählen.

Stand aber eigentlich eh schon vorher für mich fest. zwinkern
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
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Beitrag(#335250) Verfasst am: 27.08.2005, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

.... Was mich aber nicht davon abhält, mich darüber zu informieren, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass 5 Euro/h für einen Polen lukrativ und für einen Deutschen eine Frechheit sind.


und magst du uns mitteilen was bei dieser information rausgekommen ist ??

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Mir geht es weniger um meine finanzielle Absicherung, sondern um die perverse Ethik, welche das Wohlergehen von juristischen Personen (z.B. Konzernen) höher bewertet als die für natürliche Personen (so wie du und ich) und deshalb die Konzerne ihre Gewinne durch Entlassungen, Outsourcing, Arbeitszeiterhöhungen uvm. immer mehr erhöhen können.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Der liebe Neid mal wieder.


sag einmal wo siehst du in dieser aussage Neid ?
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#335254) Verfasst am: 27.08.2005, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Zunächst, ist ein deutscher Fernfahrer, der mehr als doppelt soviel kostet wie ein tschechischer teurer. Da gibt es wenig zu diskutieren.


Naja, is scho klar, aber der deutsche Fernfahrer und seine Familie wohnt nun einmal in Deutschland und hier sind auch die Lebenshaltungskosten doppelt oder dreifach so teuer wie in der Tschechei. Die Lohnkosten sind aber nur ein Posten in der Liste der Kosten eines Transportunternehmens. Bevor man an den grundlegenden Notwendigkeiten des Fahrers rumschibbelt sollte erst einmal dafür gesorgt werden, dass eine Chancengleichheit bei den anderen Kostenfaktoren (zB Fahrzeugsicherheit, Steuerbelastung des Unternehmens usw. usf) hergestellt wird. Es ist eben einfacher, dem Fahrer den Lohn zu kürzen statt politisch die sonstigen Randbedingungen zu ändern.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Und dann weiß ich nicht, ob dir klar ist, dass ein fetter Teil dieser Exporte daraus besteht, dass ein Haufen im Ausland produzierter Teile in Deutschland zusammengebaut und ausgeführt wird. Der Produktionsintensive Part dieser Weltmeisterschaft findet also gar nicht in Deutschland statt. Eben weil es billiger ist, im Ausland eine Fabrik zu bauen, dort die Leute einzustellen und das Zeug dann nach D zu karren.


Und ich weiß nicht, ob dir klar ist, dass eine jahrzehnte lange Forderung der Arbeitnehmerschaft die Einführung der Maschinensteuer, heute genannt Wertschöpfungssteuer, ist, welche personalintensive Produkte steuerlich entlastet und Wertschöpfungen mit geringem Personalaufwand stärker belastet. Die Lobbyarbeit der Unternehmen hat die Einführung dieser Steuer leider wirkungsvoll verhindert. Das Ergebnis ist, dass wir heute 5 Millionen, meist niedrig qualifizierte Arbeitslose haben.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Will heißen, dass das Billiglohnausland mittlerweile in Sachen Qualität gewaltig aufholt und selbst bei gleichbleibenden deutschen Arbeitskosten eine Investition dort immer attraktiver wird.


Du scheinst wirklich noch sehr jung zu sein, denn ich bin der Meinung, dass sich die Qualität der Produkte, egal von woher sie stammen, nur angeglichen haben, da sie heute bestenfalls die Garantiezeit plus ein Tag fehlerlos funktionieren. Selbst bei nicht gerade billigen Markenprodukten habe ich diese Tendenz sowohl bei Geräten auf der Arbeit als auch im privaten Bereich feststellen können. Vom Dienstleistungsbereich möchte ich gar nicht anfangen, wo sich die Post besonders durch Unzuverlässigkeit auszeichnet.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Insofern unzumutbar, dass man jemanden eher fürs Nichtstun bezahlt als ihm sagt, er soll sich sein Geld beim Gurkenzupfen verdienen.


Das ist eben der Preis dafür, dass man den Begehrlichkeiten (siehe oben zu Wertschöpfungssteuer) der Unternehmensvertretungen gefolgt ist. Aber die Frage ist doch: Kann ein Arbeitsloser in D "sein Geld" beim Gurkenzupfen verdienen? In meinen Augen ist es Sklaverei, wenn jemand schwere Arbeit zu verrichten hat, dafür aber nur Hirsebrei (= ein paar €/h) zu fressen bekommt und ansonsten ein "selbstbestimmtes" Leben nicht mehr führen kann. Das ist unzumutbar.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Was mich aber nicht davon abhält, mich darüber zu informieren, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass 5 Euro/h für einen Polen lukrativ und für einen Deutschen eine Frechheit sind.


Da würden mich wirklich deine Quellen interessieren, denn DEINE Schlüsse daraus sind für mich nicht nachvollziehbar.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Mir geht es weniger um meine finanzielle Absicherung, sondern um die perverse Ethik, welche das Wohlergehen von juristischen Personen (z.B. Konzernen) höher bewertet als die für natürliche Personen (so wie du und ich) und deshalb die Konzerne ihre Gewinne durch Entlassungen, Outsourcing, Arbeitszeiterhöhungen uvm. immer mehr erhöhen können.

Der liebe Neid mal wieder.


Was hat das denn mit "Neid" zu tun? Neid ist eine zwischenmenschliche Wechselwirkung, also etwas, das sich zwischen zwei natürlichen Personen abspielt. Institutionen wie Unternehmen sind aber keine natürliche Personen, sondern nur juristische. Sie sind also Konstrukte des Menschen und zwar zum Zwecke, dass es dem Menschen besser geht. Das Gegenteil ist aber der Fall: Den Unternehmen (einschränkend Konzerne) geht es immer besser, den Menschen immer schlechter.
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Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#335305) Verfasst am: 27.08.2005, 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Ach ja klar, die BRD wurde 2004 Exportweltmeister, weil die exportierten Produkte konkurrenzlos teuer sind Die jahrelange Gehirnwäsche von FDP und Arbeitgebervereinigungen haben offensichtlich schon Früchte getragen.

Zunächst, ist ein deutscher Fernfahrer, der mehr als doppelt soviel kostet wie ein tschechischer teurer. Da gibt es wenig zu diskutieren.


Speditionen sind Dienstleister, sie produzieren nichts und deshalb exportieren sie auch nichts.
Ich kenne einen Fernfahrer, einen deutschen, der bei vielen deutschen Speditionen gearbeitet hat und immer noch fährt. Trotz kaputten Rücken. Seine Arbeitsbedingungen sind schlecht, oft muß er wochenlang auf seinen Lohn warten. Auch führen er und seine Familie eher ein bescheidenes Leben.
Das Verhältnis zwischen Löhnen gleicher Berufsgruppen mit Ausländern macht nur Sinn, wenn man auch die Lebenshaltungskosten der beiden Länder nebeneinander stellt.
Deswegen kann ein deutscher Arbeiter nicht zu polnischen Löhnen arbeiten und ein polnischer Lehrer in Deutschland Hilfsarbeiten verrichten.
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
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Beitrag(#335530) Verfasst am: 27.08.2005, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Das Verhältnis zwischen Löhnen gleicher Berufsgruppen mit Ausländern macht nur Sinn, wenn man auch die Lebenshaltungskosten der beiden Länder nebeneinander stellt.
Deswegen kann ein deutscher Arbeiter nicht zu polnischen Löhnen arbeiten und ein polnischer Lehrer in Deutschland Hilfsarbeiten verrichten.


Genau das ist der springende Punkt, wobei noch hinzukommt, dass viele identische Produkte hier in D wesentlich teurer sind als in den Billiglohnländern.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#336107) Verfasst am: 28.08.2005, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Du scheinst wirklich noch sehr jung zu sein, denn ich bin der Meinung, dass sich die Qualität der Produkte, egal von woher sie stammen, nur angeglichen haben, da sie heute bestenfalls die Garantiezeit plus ein Tag fehlerlos funktionieren.

Ich rede nicht von der Qualität irgendwelcher Produkte.
Ich rede von der Kombination aus Infrastruktur in diesen Ländern, von der wachsenden Verfügbarkeit top qualifizierter, ehrgeiziger Arbeitskräfte, der politischen Situation in diesen Ländern und den billigen niedrig qualifizierten Arbeitskräften.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Das ist eben der Preis dafür, dass man den Begehrlichkeiten (siehe oben zu Wertschöpfungssteuer) der Unternehmensvertretungen gefolgt ist.

Dann sind also die Begehrlichkeiten der Unternehmensvertretungen Schuld daran, dass bei uns ein Arbeitsloser nicht Gurken zupfen muss.
Na wenn das mal nicht der Gipfel menschlicher Boshaftigkeit ist.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Da würden mich wirklich deine Quellen interessieren, denn DEINE Schlüsse daraus sind für mich nicht nachvollziehbar.

Einen guten Einstieg ins Thema findest du in "Die deformierte Gesellschaft" von Meinhard Miegel.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Neid ist eine zwischenmenschliche Wechselwirkung, also etwas, das sich zwischen zwei natürlichen Personen abspielt. Institutionen wie Unternehmen sind aber keine natürliche Personen, sondern nur juristische.

Mit den Augen rollen

Stefan hat folgendes geschrieben:
Speditionen sind Dienstleister, sie produzieren nichts und deshalb exportieren sie auch nichts.

Schon klar.

Stefan hat folgendes geschrieben:
Das Verhältnis zwischen Löhnen gleicher Berufsgruppen mit Ausländern macht nur Sinn, wenn man auch die Lebenshaltungskosten der beiden Länder nebeneinander stellt.
Deswegen kann ein deutscher Arbeiter nicht zu polnischen Löhnen arbeiten und ein polnischer Lehrer in Deutschland Hilfsarbeiten verrichten.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Genau das ist der springende Punkt, wobei noch hinzukommt, dass viele identische Produkte hier in D wesentlich teurer sind als in den Billiglohnländern.

Der springende Punkt an der Sache ist, warum es dazu gekommen ist. Ist doch kein Naturgesetz, dass Deutschland alles ein paar mal so teuer ist wie in Polen, oder?
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Falameezar
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Beitrag(#336126) Verfasst am: 28.08.2005, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich rede nicht von der Qualität irgendwelcher Produkte.


Naja, wenn du selbst nicht mehr weißt, was du geschrieben hast... Mit den Augen rollen

Latenight hat folgendes geschrieben:
Dann sind also die Begehrlichkeiten der Unternehmensvertretungen Schuld daran, dass bei uns ein Arbeitsloser nicht Gurken zupfen muss.

Na wenn das mal nicht der Gipfel menschlicher Boshaftigkeit ist.


So habe ich es zwar nicht ausgedrückt, aber man kann es auch "Boshaftigkeit" nennen, wenn Menschen sich für einen Sklavenlohn (Dach übern Kopf und zu Mampfen, sonst nichts) krumm arbeiten sollen für den Gewinn von anderen.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Neid ist eine zwischenmenschliche Wechselwirkung, also etwas, das sich zwischen zwei natürlichen Personen abspielt. Institutionen wie Unternehmen sind aber keine natürliche Personen, sondern nur juristische.

Mit den Augen rollen


So kann man sich auch um eine Antwort drücken. skeptisch

Latenight hat folgendes geschrieben:
Der springende Punkt an der Sache ist, warum es dazu gekommen ist. Ist doch kein Naturgesetz, dass Deutschland alles ein paar mal so teuer ist wie in Polen, oder?


Wer redet denn von einem "Naturgesetz"? Es würde ausreichen, wenn du dir die Geschichte, insbesondere die nach dem 2WW, ansehen würdest.
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Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

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Latenight
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Beitrag(#336157) Verfasst am: 28.08.2005, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Naja, wenn du selbst nicht mehr weißt, was du geschrieben hast...

Doch, dass ich von der Qualität der Standorte geschrieben habe. Für den Unternehmer ist das halt das Kriterium, wo er sein Werk baut. Und selbstverständlich ermöglicht es den Unternehmern die rasante Entwicklung in einigen Billiglohnländern, Teile in akzeptabler Qualität produzieren zu lassen.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
So kann man sich auch um eine Antwort drücken.

Ist das so wichtig? Eigentlich muss man das ja nicht wirklich explizit diskutieren, dass es für das subjektive Neiderleben unerheblich ist, ob das beneidete Objekt eine menschliche oder juristische Person ist. Wenn du magst kannst du dir ja für dieses Phänomen einen eigenen Namen ausdenken, wenn es gegenüber juristischen Personen auftritt.

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Es würde ausreichen, wenn du dir die Geschichte, insbesondere die nach dem 2WW, ansehen würdest.

Und mir sagt dieser Blick, dass die Begehrlichkeiten der Arbeitnehmervertretung einen von Arbeitgebern finanzierten nie dagewesenen Wohlstand für schlecht qualifizierte Menschen gebracht haben und dazu einen ganzen Arsch voll Inflation und Bequemlichkeit.

Aber um das Thema nicht aus den Augen zu verlieren, der Blick in die Welt zeigt mir, dass bei uns jeder auf der Sonnenseite lebt. Die deutschen Arbeiter verdienen bestimmt nicht ein Vielfaches der Kaufkraft ihrer kirgiesischen Kollegen, weil sie um ein Vielfaches länger, härter oder fleißiger arbeiten.
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DerManfred
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Beitrag(#336187) Verfasst am: 29.08.2005, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Genau das ist der springende Punkt, wobei noch hinzukommt, dass viele identische Produkte hier in D wesentlich teurer sind als in den Billiglohnländern.

Der springende Punkt an der Sache ist, warum es dazu gekommen ist. Ist doch kein Naturgesetz, dass Deutschland alles ein paar mal so teuer ist wie in Polen, oder?[/quote]


Warum es so gekommen ist ? Die Antwort kann ich dir geben, und jeder der in den ehemaligen Comeconstaaten gelebt hat, wirds dir bestätigen.

In den ehemaligen ostblockländern (die meinte ich mit COMECON) gab es nämlich die phöse verdammenswerte kommunistische Planwirtschaft. Und auf grund dieser bösen fürchterlichen grausamen kommunistischen planwirtschaft, gab es keine teuerungen, und auch keine lohnsteigerungen. Und daher auch nicht die sogenannte Lohn- preis- spirale, mit der in unserem ach so hoch gepriesenen kapitalistischen besten system was es da gibt, die menschen so manipuliert werden, dass sie das als gottgegeben und als naturgesetz ( ausrede der neoliberalen und anderer spiessbürger: "das liegt in der natur des menschen") sehen.
Die phöse planwirtschaft ist schuld daran, dass sich die westlichen unternehmer jetzt ganz frech und billigst im Osten bedienen können.
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Latenight
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Beitrag(#336340) Verfasst am: 29.08.2005, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Und auf grund dieser bösen fürchterlichen grausamen kommunistischen planwirtschaft, gab es keine teuerungen, und auch keine lohnsteigerungen. Und daher auch nicht die sogenannte Lohn- preis- spirale,

Also doch die Gier der Arbeitnehmer/ Gewerkschaften. Keine Lohnsteigerungen, keine Preisspirale. Die bösen Arbeitgeber dürften wohl eher selten mit ihrem Geld aufgedrängt haben.
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DerManfred
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Beitrag(#336491) Verfasst am: 29.08.2005, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:
Und auf grund dieser bösen fürchterlichen grausamen kommunistischen planwirtschaft, gab es keine teuerungen, und auch keine lohnsteigerungen. Und daher auch nicht die sogenannte Lohn- preis- spirale,

Also doch die Gier der Arbeitnehmer/ Gewerkschaften. Keine Lohnsteigerungen, keine Preisspirale. Die bösen Arbeitgeber dürften wohl eher selten mit ihrem Geld aufgedrängt haben.


grins.. im realen sozialismus gabs keine arbeitgeber, die irgendwen ausbeuten oder preise diktiert haben. gibs auf junge, über etwas zu reden von dem du keine ahnung hast.
Geh weiterhin in deine konsumtempel. lass dir weiter das hirn volldudeln mit verkaufsfördernder musik, kauf weiterhin jeden rammsch, den du nicht brauchst, und geh diskutieren mit kurzen hosen in die disco.
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max
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Beitrag(#336591) Verfasst am: 29.08.2005, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Und mir sagt dieser Blick, dass die Begehrlichkeiten der Arbeitnehmervertretung einen von Arbeitgebern finanzierten nie dagewesenen Wohlstand für schlecht qualifizierte Menschen gebracht haben und dazu einen ganzen Arsch voll Inflation und Bequemlichkeit.

Da verwechselst du aber ziemlich was. Nicht die "Arbeitgeber" finanzieren den sinkenden Lebensstandard von schlecht qualifizierten Menschen, sondern der Sozialstaat wird primär durch die Arbeiterklasse bezahlt, während der ingesamt vorhandene Reichtum von der Arbeiterklasse erarbeitet wurde. Nur erhält die Arbeiterklasse einen immer geringeren Anteil an dem produzierten Reichtum, wie man an den sinkenden Reallöhnen bei steigenden Gewinnen und insgesamt gestiegenen Einkommen und Vermögen sehen kann.

Im Üübrigen würde ich gerne eine Begründung dafür hören, warum man nicht mehr verlangen und weniger arbeiten soll, wenn der vorhandene Reichtum und die Produktivität steigt. Alles andere als Lohnsteigerungen und Arbeitszeitverkürzungen bedeutet, dass man als Arbeiter nichts von dem steigenden Reichtum und der steigenden Produktitivität hat - und es eine Umverteilung zu den Reichen gibt.

Die Theorie, dass die Löhne der Arbeiter die Inflation verursachen würden, ist zwar neoliberales Standardrepertoir, aber ich würde gerne Zahlen sehen, die dies beweisen. In der Regel sinken die Löhne durch die Inflation, d.h. der Anteil der Arbeiter am gesamten Einkommen sinkt, weil die Lohnerhöhungen hinter der Inflation zurückbleiben. Bei den grossen Inflationen (z.B. 1923 und 1948) war die Inflation sogar eine bewusste Massnahme zur Senkung des Lohnniveaus (neben anderen gewünschten Effekten, wie der Entschuldung).
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Latenight
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Beitrag(#336633) Verfasst am: 29.08.2005, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
grins.. im realen sozialismus gabs keine arbeitgeber, die irgendwen ausbeuten oder preise diktiert haben. gibs auf junge, über etwas zu reden von dem du keine ahnung hast.

Hab ich in einer Zeile vom Sozialismus gesprochen?
Weniger Grinsen, langsamer lesen, dann klappts auch mit dem Textverständnis.

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Geh weiterhin in deine konsumtempel.

Dann verstehe ich nicht warum ausgerechnet du den Mund groß aufreißt von wegen Ungerechtigkeit. Die Schwachsten der Schwächsten sind bei uns existentiell mehr als abgesichert. Worum geht es denn bei den Ungerechtigkeitsdebatten wenn nicht um mehr Konsumfähigkeit für den kleinen Mann? Wenn doch Konsum so Kacke ist.
Abgesehen davon bin ich kein großer Kapitalismusfan. Aber noch weniger ein Fan der gegenwärtigen Selbstmitleids- und Spaßkultur.

max hat folgendes geschrieben:
Da verwechselst du aber ziemlich was. Nicht die "Arbeitgeber" finanzieren den sinkenden Lebensstandard von schlecht qualifizierten Menschen, sondern der Sozialstaat wird primär durch die Arbeiterklasse bezahlt, während der ingesamt vorhandene Reichtum von der Arbeiterklasse erarbeitet wurde. Nur erhält die Arbeiterklasse einen immer geringeren Anteil an dem produzierten Reichtum, wie man an den sinkenden Reallöhnen bei steigenden Gewinnen und insgesamt gestiegenen Einkommen und Vermögen sehen kann.

Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden. Du sprichst von denen, die keiner eigenen Arbeit nachgehen. Die Arbeitnehmer werden sehr wohl von den Arbeitgebern finanziert (jetz mal abgesehen von den paar Subventionen wie Eigenheimzulage oder Kilometerpauschale). Die zahlen ja die Löhne und Gehälter.
Eine ganz andere Frage ist die, wo der bei uns vorhandene Reichtum letztendlich erwirtschaftet wird. Und das ist ganz sicher nicht immer Deutschland.
Und dann ist Deutschland nicht um ein Vielfaches reicher als viele andere Staaten, weil die deutschen Arbeiter um ein Vielfaches fleißiger sind. Ganz im Gegenteil, verglichen mit einem Chinesen oder Senegalesen betreibt der deutsche Arbeiter Eierschaukelei.
Die deutschen Arbeiter können in einer Arbeitsstunde deswegen ein Vielfaches des senegalesischen Kollegen erwirtschaften, weil ihnen jemand gute Maschinen hingestellt hat. Eine Stunde auf dem Bagger ist bequemer als eine mit der Schaufel und ein Haufen mehr Dreck wird bei der Gelegenheit auch gleich bewegt.
Versteh mich nicht falsch, ich halte es für eine wichtige Errungenschaft, dass gesellschaftlicher Wohlstand auch verteilt wird. Aber man sollte doch bei allem Selbstmitleid so ehrlich sein und anerkennen, wem und welchen Umständen man das gute Leben in Deutschland zu verdanken hat.
max hat folgendes geschrieben:
Im Üübrigen würde ich gerne eine Begründung dafür hören, warum man nicht mehr verlangen und weniger arbeiten soll, wenn der vorhandene Reichtum und die Produktivität steigt.

s.o.

max hat folgendes geschrieben:
Die Theorie, dass die Löhne der Arbeiter die Inflation verursachen würden, ist zwar neoliberales Standardrepertoir, aber ich würde gerne Zahlen sehen, die dies beweisen.

Den Mechanismus hab ich dir an anderer Stelle doch schon erklärt. Wenn die breite Masse flächendeckend 10% mehr in die Tasche bekommt, dann will der Bäcker auch nicht auf seine Gehaltserhöhung verzichten und macht seine Semmeln teuerer. Folge davon ist, dass sich die breite Masse von dem mehr an Geld nicht wirklich viel mehr leisten kann. Wenn mehr Geld für den Konsum bereit gestellt wird, dann haben die Hersteller von Konsumgütern auch mehr Spielraum dafür, ihre Preise zu erhöhen. Einfache Überlegung.
Und was die Zahlen angeht, dann empfehle ich dir "Die deformierte Gesellschaft". Nach wie vor habe ich nirgendwo relevante Information so komprimiert gefunden. Mittlerweile gibts da Buch auch schon als Taschenbuch für 9 Euro.
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max
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Beitrag(#336663) Verfasst am: 29.08.2005, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Die deutschen Arbeiter können in einer Arbeitsstunde deswegen ein Vielfaches des senegalesischen Kollegen erwirtschaften, weil ihnen jemand gute Maschinen hingestellt hat. Eine Stunde auf dem Bagger ist bequemer als eine mit der Schaufel und ein Haufen mehr Dreck wird bei der Gelegenheit auch gleich bewegt.

Und was ändert dies daran, dass die Arbeiter den Reichtum produzieren? Wird dies von dir nur anerkannt, wenn man sich mit mittelalterlichen Technologien zu Tode schuftet?

Also was war deine Begründung für deine Verzichtsforderungen zugunsten der Reichen? Ich finde keine.
Latenight hat folgendes geschrieben:
Wenn die breite Masse flächendeckend 10% mehr in die Tasche bekommt, dann will der Bäcker auch nicht auf seine Gehaltserhöhung verzichten und macht seine Semmeln teuerer. Folge davon ist, dass sich die breite Masse von dem mehr an Geld nicht wirklich viel mehr leisten kann. Wenn mehr Geld für den Konsum bereit gestellt wird, dann haben die Hersteller von Konsumgütern auch mehr Spielraum dafür, ihre Preise zu erhöhen. Einfache Überlegung.

Einfach Überlegung, aber offensichtlich falsch. Wenn die Löhne im Vergleich zu den Preisen sinken, dann sind eben nicht die Lohnsteigerungen die Ursache für die Preissteigerungen.
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Latenight
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Beitrag(#336705) Verfasst am: 29.08.2005, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Einfach Überlegung, aber offensichtlich falsch.

Die Offensichtlichkeit sehe ich nicht. Außerdem perfekt übereinstimmend mit der Entwicklung in den Jahrzehnten nach dem Wirtschaftswunder.

max hat folgendes geschrieben:
Also was war deine Begründung für deine Verzichtsforderungen zugunsten der Reichen? Ich finde keine.

Eine reflexhafte Unterstellung. Ich habe noch kein Wort zu irgendwelchen finanziellen Schiebereien verloren.
Ich bin immer noch auf Ebene der Einstellung zur jetzigen Situation und gegenüber unserer Gesellschaft. Und da denke ich nach wie vor, dass sich wirklich kein kleiner Arbeiter in Deutschland ausgebeutet fühlen muss.
Wenn jemand bei uns ausgebeutet wird, dann das mittlere Management. zwinkern
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Falameezar
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Beitrag(#336756) Verfasst am: 29.08.2005, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Doch, dass ich von der Qualität der Standorte geschrieben habe.


Oops, da schau mer doch mal...

Latenight hat folgendes geschrieben:
Falameezar hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Es ist relativ egal, ob die Arbeitskosten bei uns teurer werden oder nicht. Springender Punkt ist, dass das Ausland diese Arbeiten immer hochwertiger zu viel niedrigeren Kosten anbieten kann.
Auch wenn sich absolut die Arbeitskosten nicht verteuern, werden sie durch die Entwicklungen im Ausland relativ gesehen teurer.


Das solltest du genauer begründen, denn dieser Satz im Zusammenhang mit dem vorausgehenden ergeben für mich keinen (zumindest eindeutigen) Sinn.


Will heißen, dass das Billiglohnausland mittlerweile in Sachen Qualität gewaltig aufholt und selbst bei gleichbleibenden deutschen Arbeitskosten eine Investition dort immer attraktiver wird.


Seltsam, die Rede ist von "Arbeitskosten", "hochwertiger Arbeit" und last not least von "aufgeholt in Sachen Qualität", aber kein Wörtchen von "Qualität der Standorte". Mir scheint ich bin der deutschen Sprache nicht mehr mächtig (oder man versucht ein übles Spiel mit mir).

Latenight hat folgendes geschrieben:
Für den Unternehmer ist das halt das Kriterium, wo er sein Werk baut. Und selbstverständlich ermöglicht es den Unternehmern die rasante Entwicklung in einigen Billiglohnländern, Teile in akzeptabler Qualität produzieren zu lassen.


Jaja, so wurde in der Vergangenheit oft gesprochen und gehandelt, inzwischen hat sich aber herausgestellt, dass es nur für ein begrenztes Produktspektrum wirklich lohnend ist, die Produktion ins Ausland zu verlagern. Ins Ausland verlagerte Komponentenproduktion, also Produkte, die anschließend nach D eingeführt werden, um in Endprodukte montiert zu werden, bereiten inzwischen mehr Probleme und Kosten als an Kosteneinsparungen verwirklicht werden können. Die einzigen Betriebe (oder Teile davon), die wirklich erfolgreich in Ausland gehen, tun das mit der Absicht, diesen ausländischen Markt zu erschließen und dies ist auch sinnvoll und nicht verwerflich.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ist das so wichtig? Eigentlich muss man das ja nicht wirklich explizit diskutieren, dass es für das subjektive Neiderleben unerheblich ist, ob das beneidete Objekt eine menschliche oder juristische Person ist.


Wenn ich von den Managergehältern eines Schrempp oder Ackermann gesprochen hätte, dann könnte ich deinem "Neidargument" eine gewisse Berechtigung nicht absprechen, aber im obigen Zusammenhang resultiert für mich dein Beharren auf dieses "Argument" aus dem Mangel an einem tatsächlichen und stichhaltigen Argument. Wenn du dem Wohlergehen von nicht leidensfähigen Institutionen einen höheren Stellenwert einräumst als dem Nichtleiden von Menschen (zB Arbeitslose, Geringverdiener) und dies dann noch mit "subjektive Neiderleben" begründest, dann ist das mE erbärmlich.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Und mir sagt dieser Blick, dass die Begehrlichkeiten der Arbeitnehmervertretung einen von Arbeitgebern finanzierten nie dagewesenen Wohlstand für schlecht qualifizierte Menschen gebracht haben und dazu einen ganzen Arsch voll Inflation und Bequemlichkeit.


Bloß komisch, dass die Arbeitgeber, zumindest der Großteil, immer noch existieren und besonders heute nicht schlecht verdienen, währen sich die Arbeitnehmer immer weniger leisten können. Zudem fehlt in dieser Bewertung die Gegenüberstellung zu dem östlichen Ausland.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Aber um das Thema nicht aus den Augen zu verlieren, der Blick in die Welt zeigt mir, dass bei uns jeder auf der Sonnenseite lebt. Die deutschen Arbeiter verdienen bestimmt nicht ein Vielfaches der Kaufkraft ihrer kirgiesischen Kollegen, weil sie um ein Vielfaches länger, härter oder fleißiger arbeiten.


Wir leisten aber wesentlich mehr. Nicht die Arbeit ist ausschlaggebend, sondern die Leistung (siehe FDP-Slogan).
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Beitrag(#336762) Verfasst am: 29.08.2005, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:
Geh weiterhin in deine konsumtempel. lass dir weiter das hirn volldudeln mit verkaufsfördernder musik, kauf weiterhin jeden rammsch, den du nicht brauchst, und geh diskutieren mit kurzen hosen in die disco.


Latenight = Kossuth II ? Am Kopf kratzen
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